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FRONLEICHNAM

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Hochfestdes Leibes und Blutes Christi<strong>FRONLEICHNAM</strong>SAKRAMENTSPROZESSION


WVORWORT DES HERAUSGEBERSährend das bis zur Liturgiereform gültige Rituale Romanumzur Fronleichnamsprozession außer dem sakramentalen Segenzum Abschluß keine weiteren Segensstationen kennt und fürdie Prozession lediglich eine Reihe von Hymnen bereithält, gibt esim deutschen Sprachraum von alters her bis heute den Brauch, anvier Segensstationen, die im Idealfall in den vier Himmelsrichtungenangeordnet sind, die vier Evangelienanfänge und Fürbitten zusingen und den Segen mit dem Allerheiligsten zu erteilen. Hierzubietet auch die Collectio Rituum des Bistums Münster 1 eine liturgischeOrdnung, die hier zugrunde liegt.Die vorgelegten Hymnen und Evangelien sind wie die liturgischenAnweisungen (Rubriken) der alten Ordnung entnommen und insDeutsche übertragen worden. Daß klassisch die Evangelienanfängegelesen werden, und nicht Perikopen, die vom segnenden oderheilenden Christus berichten oder Bezug zur Eucharistie haben,zeigt, daß die Kirche das ganze Leben Christi und die ganze davonkündende Botschaft der Evangelien als Segen begreift. Dennochwerden im Anhang alternativ zwei weitere Reihen geboten, dieunter den Gesichtspunkten „Christi Leben als Segen“ und „Eucharistieals Segen“ aus den vier Evangelien ausgewählt wurden. Diesebeiden zusätzlichen Reihen kann man zusammen mit der klassischenden drei Lesejahren des Ordo Novus zuordnen.Die Fürbitten und Orationen sind neu zusammengestellt. Sie nehmennun Bezug auf das jeweilige Evangelium und dessen theologischenSchwerpunkt, der auch in dem den Stationen vorangestelltenSymbol der vier Wesen Mensch (Sohn der Jungfrau Maria – Matthäus),Löwe (Stimme in der Wüste; Sieger – Markus), Stier (Opfer– Lukas) und Adler (Schau der Gottheit – Johannes) zum Ausdruckkommt.Die Singweise der Fürbitten wechselt in der traditionellen Vorlage.Hier wurde die Singweise für den ersten Segensaltar für alle Segensstationenübernommen.Ottmarsbocholt, Venne, Fronleichnam 2010Ulrich Terlinden, Pfarrer1Dem Herausgeber liegen die Ausgaben von 1894 und 1931 vor.3


PROZESSIONAM <strong>FRONLEICHNAM</strong>SFESTAnmutig mit Teppichen, Vorhängen, heiligen Bildern,Zweigen, Blumen und Blütenblättern seienKirche und die Ränder des Prozessionsweges geschmückt.Wege und Straßen seien gründlich gereinigtmit Blüten und grünen Blättern bestreut.2. An vier verschiedenen Orten seien Tische nach Art einesAltares errichtet. Sie sollen schlicht und edel geschmückt,mit Sonnendächern/Baldachinen darüber versehen. Auf demAltar muß genügend Platz für ein Korporale sein, so daßman die Monstranz darauf stellen kann. Auch müssen dievier Evangelienanfänge gesungen werden können. (D.h.wenn kein Diakon das Evangelium neben dem Altar singt,muß man das Evangeliar auf die Nord- [oder jedenfalls linke]Ecke des Altars stellen können.)3. Weiterhin sollen irgendwie höhergestellte Männer gebetenwerden, den Baldachin zu tragen, unter dem der Priester mitdem verehrungswürdigen Sakrament gehen muß. Sechs oderwenigstens vier Kleriker, ehrenwerte Männer oder jugendlicheLaien in Talar und Rochett gehen zu beiden Seiten desBaldachins und tragen weiße brennende Kerzen oder Fakkeln.Für den Fall, daß Lichter, die offen getragen werden,von Wind oder Regen gelöscht werden, sorge der Pfarrerdafür, daß vier oder wenigstens zwei schöne Laternen mitbrennenden Kerzen darin in der Nähe des AllerheiligstenSakramentes mitgeführt werden. – Es wird ein Kleriker bestimmt,der eine weiße Burse mit Korporale und dieses Ritualeträgt. – Desweiteren seien, wenn es möglich ist, zweiDiakone da, die die Evangelienanfänge feierlich singen können;ebenso ein Subdiakon, der im Festhochamt assistiert,das vor der Prozession gefeiert wird (er muß geweihter Diakonsein). Er legt das Manipel ab und die schräge Stola und5


die Dalmatik an. Der übrige Klerus nimmt an der Prozessionwenigstens in Talar und Rochett teil.4. Alles werde zeitig vorbereitet. Das Festhochamt wird vorausgesetztem Allerheiligsten nach der festgesetzten Ordnungzelebriert. Danach legt der Priester einen weißen Chormantelan und tritt in die Mitte vor die Altarstufen, legt Weihrauchin zwei Rauchfässer ein (oder wenigstens eins), ohne diesenzu segnen. Er nimmt eines der beiden Rauchfässer, kniet aufder untersten Altarstufe nieder und inzensiert das auf einemThron ausgesetzte Allerheiligste mit drei (Doppel-) Zügen.5. Dann wird ihm das Schultervelum umgelegt. Die beidenEnden des Velums hängen vor der Brust herab und bedeckendie Hände. Er nimmt die ihm vom Diakon (stehend) dargereichteMonstranz auf der obersten Altarstufe kniend entgegen,steigt dann zum Altar hinauf, und wendet sich, das Sakramentvor dem Gesicht haltend, zum Volke um. Nun gehter hinab unter den Baldachin, in der Mitte der beiden Diakone,die die besetzten Ränder des Chormantels erheben.Zwei Thurifer (oder, in kleineren Kirchen wenigstens einer)gehen voran, das Allerheiligste inzensierend.6. Alle ziehen der Ordnung nach wie sonst auch, mit bloßemHaupt und, wenn möglich, brennende Kerzen tragend. Mansingt die folgenden Hymnen und andere passende Gesänge –je nach Länge der Prozession – oder rezitiert fromme Gebete,wenn es üblich ist. Wenn der Priester vom Altar herabsteigt,beginnt der Klerus oder der Priester, den folgenden Hymnuszu singen.6


HYMNUSPange, lingua, gloriósiCórporis mystérium, / Sanguinísquepretiósi, quem inmundi prétium / fructusventris generósi Rex effúditgéntium.Nobis datus, nobis natus exintácta Vírgine, / et in mundoconversátus, sparso verbisémine, / sui moras incolátusmiro clausit órdine.In suprémæ nocte cœnærecúmbens cum frátribus /observáta lege plene cibis inlegálibus, / cibum turbæduodénae se dat suis mánibus.Verbum caro, panem verumverbo carnem éƒcit: / fitquesanguis Christi merum, et sisensus déficit, / adfirmándum cor sincérum solafides súƒcit.Tantum ergo Sacraméntumvenerémur cernui: / et antíquumdocuméntum novocedat rítui: / præstet fidessuppleméntum sénsuumdeféctui.Genitóri, Genitóque laus etjubilátio, / salus, honor, virtusquoque sit et benedíctio:/ procedénti ab utróque comparsit laudátio. / Amen.Preise, Zunge, das Geheimnis desruhmreichen Leibes / und deskostbaren Blutes, das als Preis fürdie Welt / die kostbare Frucht desedlen Leibes, der König der Völker,vergossen hat.Uns gegeben, uns geboren von derunberührten Jungfrau, / auf Erdengewandelt, den Samen des Wortesausgestreut, / hat er die Dauer seinesWohnens (unter uns) beschlossenin einer wunderbaren Ordnung.In der Nacht des letzten Mahles sichmit seinen Brüdern niederlegend, /ganz gehorsam gegenüber demGesetz bei den gesetzlich gebotenenSpeisen, / gab er der Schar der Zwölfsich selbst zur Speise mit eigenenHänden.Das fleischgewordene Wort machtdas wahre Brot durch das Wort zumFleisch, / und zum Blute Christiwird der Wein. Und wenn der Sinnversagt: / Um ein reines Herz zustärken, genügt allein der Glaube.Ein solches Sakrament also, laßt unskniefällig verehren, / und der alteBund weiche dem neuen Kult, / derGlaube trete an die Stelle, wo dieSinne versagen.Dem Zeuger und dem Gezeugten seiLob und Jubel, / Heil, Ehre, auchMacht und Segen, / dem aus beidenHervorgehenden sei gleicher Lobpreis./ So sei es.7


WSTATIONAM ERSTEN ALTARenn die Prozession am ersten Altar ankommt, stellensich alle (vor dem Altar) auf. Der Hymnengesang wirdunterbrochen. Der Priester übergibt das Allerheiligste Sakramentdem Diakon, damit dieser es auf den Altar stelle.Zuvor ist darauf das Korporale ausgebreitet worden. DerPriester legt das Velum ab und steigt zur Mitte des Altareshinauf. Der Diakon, der das erste Evangelium singen soll,legt unter Verrichtung der gebührenden Kniebeugen dasEvangelienbuch auf den Altar. Dann legt der Priester, aufdem Suppedaneum stehend und assistiert vom Diakon,Weihrauch ein und segnet ihn. Der Diakon spricht kniend:Herr reinige mein Herz, nimmt das Buch vom Altar, underbittet wiederum kniend den Segen, indem er spricht: Herr,gib den Segen. Der Priester antwortet: Der Herr sei in deinemHerzen usw. Nach dem Segen küßt der Diakon dieHand des Priesters, erweist gegebenenfalls einem (geistlichen)Würdenträger Referenz (Verneigung), und geht, hintereinem Thurifer und zwei Akoluthen mit Leuchtern mitdem anderen Diakon zur linken Seite. Dort singt er dasEvangelium wie im Hochamt. Der Priester macht eine Kniebeugeund dreht sich rückwärts auf die Epistelseite (rechts).Zu Der Herr sei mit euch wendet er sein Gesicht dem Diakonzu, der das Evangelium singt. Er steht hier mit gefaltetenHänden, wie im Hochamt.8


Die folgenden Evangelien können in jedem Jahr gelesenwerden oder nur im Lesejahr A; dann nimmt man für dieLesejahre B und C die Evangelienreihen im Anhang.√ Der Herr sei mit euch.¤ Und mit deinem Geiste.† Anfang des heiligen Evangeliums nach Matthäus.¤ Ehre sei dir, o Herr.EVANGELIUM Mt 1 ,1-16tammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids,S des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Ísaak,Ísaak zeugte Jakob, Jakob zeugte Juda und seineBrüder. Juda zeugte Perez und Serach; ihre Mutterwar Tamar. Perez zeugte Hezron, Hezron zeugteAram, Aram zeugte Amminádab, Amminádabzeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon.Salmon zeugte Boas; dessen Mutter war Rahab.Boas zeugte Obed; dessen Mutter war Rut. Obedzeugte Isai, Isai zeugte den König David. Davidzeugte Sálomo, dessen Mutter die Frau des Uríjawar. Sálomo zeugte Rehábeam, Rehábeam zeugteAbíja, Abíja zeugte Asa, Asa zeugte Jóschafat,Jóschafat zeugte Joram, Joram zeugte Usíja. Usíjazeugte Jotam, Jotam zeugte Ahas, Ahas zeugteHiskíja, Hiskíja zeugte Manásse, Manásse zeugteAmos, Amos zeugte Joschíja. Joschíja zeugte Jójachinund seine Brüder; das war zur Zeit der BabylonischenGefangenschaft. Nach der BabylonischenGefangenschaft zeugte Jójachin Scheáltiël,Scheáltiël zeugte Serubbábel, Serubbábel zeugte9


Abíhud, Abíhud zeugte Éljakim, Éljakim zeugteAzor. Azor zeugte Zadok, Zadok zeugte Achim,Achim zeugte Éliud, Éliud zeugte Eleásar, Eleásarzeugte Mattan, Mattan zeugte Jakob. Jakob zeugteJosef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren,der der Christus (der Messias) genanntwird. Im ganzen sind es also von Abraham bis Davidvierzehn Generationen, von David bis zur BabylonischenGefangenschaft vierzehn Generationenund von der Babylonischen Gefangenschaftbis zu Christus vierzehn Generationen.¤ Lob sei dir, Christus.Der Priester küßt das ihm dargereichte Buch und sprichtdabei: Herr, durch dein Evangelium nimm hinweg unsereSünden. Er wird vom Diakon inzensiert, wenn es üblich ist.So verfährt man auch bei den folgenden Evangelien.Dann legt der Priester, in der Mitte vor den Altarstufen stehend,Weihrauch ein, segnet ihn nicht, kniet nieder undinzensiert das Allerheiligste mit drei (Doppel-) Zügen. Erbleibt knien und singt, assistiert von den Diakonen, die Fürbitten.Der Chor respondiert.10


FÜRBITTENCChri-stus, du Sohn der Jung-frau Ma-ri-a.¤ Er-bar-me dich un-ser.√ Segne Eheleute und Familien, Kinder undWitwen und Waisen und schenke ihnen Ein-heit und Frieden.¤ Wir bit-ten dich, er-hö-re uns.√ Segne die Ungeborenen und ih-re Elternund bewahre sie vor Unglück. – ¤ Wir ...√ Segne Politiker, Journalisten, Erzieher und11


Lehrer und schenke ihnen Lie-be und Weis-heit. – ¤√ Segne unsere Felder und Wälder, die Stättender Arbeit, des Denkens und des Lernensund verleihe Wachstum, Gedeihen und einegu-te Ern-te. – ¤Der Priester erhebt sich und singt:Lasset uns beten. –ORATIONerr, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.H * Durch die Botschaft des Engels haben wiedie Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt.† Führe uns durch sein Leiden und Kreuzzur Herrlichkeit der Auferstehung. Durch ihn,Christus, unseren Herrn. ¤ Amen.12


Dann betritt er mit dem Schultervelum das Suppedaneum,macht eine Kniebeuge, ergreift die Monstranz und gibt zumVolk hin einmal in Stille den Segen.7. Die Prozession wird fortgesetzt und der Hymnengesangwird wieder aufgenommen, wie folgt.HYMNUSSacris sollémniis juncta sintgáudia, / et ex præcórdiissonent præcónia; / recédantvétera, nova sint ómnia, /corda, voces et ópera.Noctes recólitur cœna novíssima,/ qua Christus crédituragnum et ázyma / dedíssefrátribus, juxta legítima /priscis indúlta pátribus.Post agnum t◊picum, explétisépulis, / Corpus Domínicumdatum discípulis, / sictotum ómnibus, quod totumsíngulis, / Ejus fatémurmánibus.Dedit fragílibus córporisférculum, / dedit et trístibussánguinis póculum, / dicens:Accípite quod trado vásculum,/ omnes ex eo bíbite.Sic sacrifícium istum instítuit,/ cujus offícium committivóluit / solis presb◊teris,quibus sic cóngruit, /ut sumant,et dent céteris.Mit heiligen Feiern seien Freudenverbunden, / und aus tiefem Herzenmögen Verkündigungen tönen. /Altes weiche, neu sei alles: / Herzen,Stimmen und Werke.Feiernd gedacht wird des neuenMahles der Nacht, / in dem wirChristus vertrauen, wie er Lammund Brot / den Brüdern gibt, gemäßder gerechten / uralten Anordnungder Väter.Bekennen wir, wie, als das Lammals Vorbild genossen war, / der Leibdes Herrn den Jüngern gegebenwurde, / wie allen ganz, so jedemeinzelnen ganz, / mit seinen Händen.Er gibt den Zerbrechlichen dieSchüssel seines Leibes, / gibt auchden Trauernden den Becher seinesBlutes, / spricht: Nehmt den Kelch,den ich gebe, / trinkt alle daraus.So setzte er jenes Opfer ein, / dessenDienst er übertragen wollte / alleinden Priestern, denen so zukommt, /daß sie (davon) nehmen und anderengeben.13


Panis angélicus fit panishóminum; / dat panisc∆licus figúris términum: /O res mirábilis: mandúcatDóminum / pauper servus ethúmilis.Te, trina Déitas únaque,póscimus: / Sic nos tu vísita,sicut te cólimus; / per tuassémitas duc nos, quo téndimus,/ ad lucem, quam inhábitas.Amen.Das Engelsbrot wird zum Brot derMenschen, / das himmlische Brotmacht den Vorzeichen ein Ende. / Owunderbare Sache: Es speist denHerrn / der arme und niedrigeKnecht!Dich, dreifache und eine Gottheit,bitten wir: / Besuche du uns so, wiewird dich verehren, / auf deinenWegen führe uns, wohin wir streben,/ zum Licht, in dem du wohnst.So sei es.14


STATIONAM ZWEITEN ALTARAm zweiten Altar geschieht alles wie am ersten, außer, daßder Diakon das folgende Evangelium singt:√ Der Herr sei mit euch.¤ Und mit deinem Geiste.† Anfang des heiligen Evangeliums nach Markus.¤ Ehre sei dir, o Herr.EVANGELIUM Mk 1 ,1-8nfang des Evangeliums von Jesus Christus,A dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei demPropheten Jesaja steht: Ich sende meinen Botenvor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. EineStimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrnden Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannesder Täufer in der Wüste auf und verkündigteUmkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogenzu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden undließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannestrug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen le-15


dernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte vonHeuschrecken und wildem Honig. Er verkündete:Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ichbin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm dieSchuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mitWasser getauft, er aber wird euch mit dem HeiligenGeist taufen.¤ Lob sei dir, Christus.Nach der Inzens des allerheiligsten Sakramentes singt derPriester mit den heiligen Dienern:FÜRBITTENChristus, du Sieger über Tod und Sünde.¤ Er-bar-me dich un-ser.√ Schenke den Sündern die Gnade der Be-keh-rung. ¤ Wir bit-ten dich, er-hö-re uns.√ Lö-se die Besessenen, Verblendeten und Ver-16


irrten aus den Fes-seln des Bö-sen. – ¤√ Schenke den Hoffnungslosen, Verlassenenund Trauernden dei-ne Freu-de. – ¤√ Birg die Sterbenden in dei-ner Gna-de undrufe unsere Verstorbenen in das Reich desLich-tes. – ¤Der Priester singt stehend:Lasset uns beten. –ORATIONllmächtiger, ewiger Gott, du hast durch deinenSohn den Tod besiegt und uns den Zu-Agang zum ewigen Leben erschlossen. * Schaffe unsneu durch deinen Geist, † damit auch wir auferstehenund im Licht des Lebens wandeln. Durch ihn,Christus, unseren Herrn. ¤ Amen.Dann folgt der Segen mit dem allerheiligsten Sakrament.17


8. Die Prozession und der Hymnengesang werden fortgesetzt:HYMNUSVerbum supérnum pródiens,/ nec Patris linquens déxteram,/ ad opus suum éxiens, /venit ad vitæ vésperam.Das hervorgehende himmlischeWort, / kommt, die Rechte desVaters nicht verlassend, / zu seinemWerk heraustretend / an den Abenddes Lebens.In mortem a discipulo / suistradéndus ∆mulis, / prius invitæ férculo / se trádidit discípulis.Quibus sub bina spécie /carnem dedit et sánguinem;/ ut dúplicis substántiæ /totum cibáret hóminem.Se nascens dedit sócium, /convéscens in edúlium, / semóriens in prétium, / se regnansdat in pr∆mium.O salutáris hóstia, / quæ cælipandis óstium, / bella premunthostília; / da robur, ferauxílium.Uni trinóque Dómino / sitsempitérna glória: / qui vitamsine término / nobisdonet in pátria. Amen.Zum Tode vom Jünger / an seineNeider zu übergeben, / übergab erzuerst in der Schüssel des Lebens /sich selbst den Jüngern.Ihnen gab er unter zweifacher Gestalt/ Fleisch und Blut, / damit mitdoppeltem Gehalt / der ganzeMensch gespeist würde.Gebärend gab er sich als Gefährten, /mitspeisend als Nahrung, / sterbendsich als Lösegeld, / herrschend gibter sich als Lohn.O heilsame Opfergabe, / die dieHimmelstür öffnet, / die feindlichenAngriffe niederschlägt, / gib Kraft,bring Hilfe!Dem einen und dreifachen Herrn /sei ewige Herrlichkeit, / der Lebenohne Ende / uns schenke im Vaterland.So sei es.18


STATIONAM DRITTEN ALTARAlles wie am ersten Altar. Es wird das folgende Evangeliumgesungen:√ Der Herr sei mit euch.¤ Und mit deinem Geiste.† Anfang des heiligen Evangeliums nach Lukas.¤ Ehre sei dir, o Herr.EVANGELIUM Lk 1 ,5-17ur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa,Z lebte ein Priester namens Zacharias, der zurPriesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammteaus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabeth.Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes rechtist, und hielten sich in allem streng an die Geboteund Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder,denn Elisabeth war unfruchtbar, und beidewaren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages,als seine Priesterklasse wieder an der Reihe warund er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde,wie nach der Priesterordnung üblich, das Losgeworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im19


Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen.Während er nun zur festgelegten Zeit das Opferdarbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.Da erschien dem Zacharias ein Engel desHerrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und esbefiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm:Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhörtworden. Deine Frau Elisabeth wird dir einenSohn gebären; dem sollst du den Namen Johannesgeben. Große Freude wird dich erfüllen, und auchviele andere werden sich über seine Geburt freuen.Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein undandere berauschende Getränke wird er nicht trinken,und schon im Mutterleib wird er vom HeiligenGeist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zumHerrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit demGeist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen,um das Herz der Väter wieder den Kindernzuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeitzu führen und so das Volk für denHerrn bereit zu machen.¤ Lob sei dir, Christus.20


Nach der Inzens des Allerheiligsten Sakramentes singt derPriester mit den heiligen Dienern:FÜRBITTENChristus, du e-wi-ger Ho-her-prie-ster.¤ Er-bar-me dich un-ser.√ Schenke allen Menschen durch die Kraft dei-nes heili-gen Opfers Versöhnung, Frieden unde-wi-ges Le-ben.¤ Wir bit-ten dich, er-hö-re uns.√ Tröste die Opfer von Gewalt, Kriegen undKa-ta-strophen durch deine hei-li-ge Ge-gen-21


wart. – ¤√ Hei-le al-le Herzen, die durch Haß, Selbst-sucht und Gleichgültig-keit ver-wun-det sind. ¤√ Ge-wäh-re uns in dei-nem Namen die Verge-bung un-se-rer Sün-den. – ¤Der Priester singt stehend:Lasset uns beten. –ORATIONllmächtiger Gott, * zu deiner Ehre und zumA Heil der Menschen hast du Christus als ewigenHohenpriester eingesetzt. * Er hat dir durchsein kostbares Blut ein heiliges Volk erworben. †Gib, daß wir das Gedächtnis deines Sohnes in Ehrfurchtfeiern und die Kraft seines Kreuzes undseiner Auferstehung empfangen. Durch ihn, Christus,unseren Herrn. ¤ Amen.Dann folgt der Segen mit dem Allerheiligsten Sakrament, sowie am ersten Altar.22


9. Sobald die Prozession fortgesetzt wird, singt man diesenHymnus:HYMNUSSalútis humánæ Sator, / Jesu,volúptas córdium, / orbisredémpti Cónditor, / et castalux amántium.Sämann des menschlichen Heiles, /Jesus, du Lust der Herzen, / Schöpferder erlösten Welt / und keuschesLicht der Liebenden.Qua victus es cleméntia, / utnostra ferres crímina? / mortemsubíres ínnocens, / amorte nos ut tólleres?Perrúmpis inférnum chaos; /vinctis caténas détrahis; /victor triúmpho nóbili / addéxteram Patris sedes.Te cogat indulgéntia, / utdamna nostra sárcias, / tuíquevultus cómpotes / ditesbeáto lúmine.Tu dux ad astra, et sémita, /sis meta nostris córdibus, /sis lacrimárum gáudium, / sisdulce vitæ pr∆mium. Amen.Von welcher Milde bist du übermannt,/ daß du unsere Vergehenträgst, / unschuldig in den Todgehst, / um uns aus dem Tod zuholen.Du durchbrichst die tiefe Finsternisder Hölle, / ziehst die in BandenGefesselten heraus, / du Siegerdurch den edlen Triumph / sitzestzur Rechten des Vaters.Dich drängt die Güte, / unsereSchäden gutzumachen, / mach unsdeines Angesichtes teilhaftig / machuns reich an seligem Licht.Du Führer zu den Sternen und duPfad, / sei das Ziel unseren Herzen, /sei die Freude der Tränen, / sei dersüße Lohn des Lebens. So sei es.23


STATIONAM VIERTEN ALTARAlles wie am ersten Altar außer dem Folgenden:√ Der Herr sei mit euch.¤ Und mit deinem Geiste.† Anfang des heiligen Evangeliums nach Johannes.¤ Ehre sei dir, o Herr.EVANGELIUM Joh 1, 1-14m Anfang war das Wort, und das Wort war beiI Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war esbei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, undohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. Inihm war das Leben, und das Leben war das Lichtder Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis,und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Estrat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war;sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, umZeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durchihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst dasLicht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,24


kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Weltist durch ihn geworden, aber die Welt erkannteihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinennahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen,gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,allen, die an seinen Namen glauben, die nicht ausdem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches,nicht aus dem Willen des Mannes, sondern ausGott geboren sind. Hier machen alle eine Kniebeugezum allerheiligsten Sakrament. Und dasWort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt,Hier erheben sich alle. und wir haben seineHerrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigenSohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.Nach der Inzens des Allerheiligsten Sakramentes singt derPriester mit den heiligen Dienern:FÜRBITTENChristus, du Licht, das jeden Men-schener-leuch-tet. ¤ Er-bar-me dich un-ser.√ Stärke unseren Heiligen Vater N. und25


unseren Bi-schof N., alle Bischöfe, Priester undDiakone und die ganze Kirche in dei-ner Gna-de. ¤ Wir bit-ten dich, er-hö-re uns.√ Hilf dem Volk des Alten Bundes durch dasLicht dei-ner Wahrheit, dich anzunehmen alssei-nen Er-lö-ser. – ¤√ Öffne die Herzen aller, die an Gott glauben,damit sie dich als das Wort des Va-ters er-ken-nen. – ¤26


√ Schenke den Ungläubigen die Gnade, dasLicht deiner Herrlich-keit zu schau-en. – ¤Lasset uns beten. –ORATIONllmächtiger Gott, du hast den Menschen inA seiner Würde wunderbar erschaffen und nochwunderbarer wiederhergestellt. * Laß uns teilhabenan der Gottheit deines Sohnes, † der unsereMenschennatur angenommen hat. Der mit dir lebtund herrscht in alle Ewigkeit.¤ Amen.10. Dann folgt der Segen mit dem Allerheiligsten Sakrament,so wie am ersten Altar. Danach kehrt man zur Kirche zurückund singt man den Hymnus:HYMNUSÆtérne Rex altíssime, / Redémptoret fidélium, / cuimors perémpta détulit /summum triúmphum glóriæ.Ascéndis orbes síderum, /quo te vocábat c∆litus / colláta,non humánitus, / rerumpotéstas ómnium.Ewiger, höchster König / und Erlöserder Gläubigen, / dem der zerstörteTod brachte /den höchsten Triumphder Herrlichkeit.Du ersteigst die Kreise der Sterne, /wohin dich rief die vom Himmelher, / nicht nach menschlicher Artverliehene / verliehene, nichtmenschliche / Macht über alleDinge.27


Ut trina rerum máchina, /cæléstium, terréstrium, / etinferórum cóndita, / Flectatgenu jam súbdita.Tremunt vidéntes Angeli /Versam vicem mortálium: /peccat caro, mundat caro, /regnat Deus Dei caro.Sis ipse nostrum gáudium, /manens ol◊mpo pr∆mium, /mundi regis qui fábricam, /mundána vincens gáudia.Hinc te precántes qu∆sumus,/ ignósce culpis ómnibus, / etcorda sursum súbleva / ad tesupérna grátia.Ut cum repénte c∂peris /clarére nube júdicis, / pœnasrepéllas débitas, / reddascorónas pérditas.Jesu, tibi sit glória, / quivictor in cœlum redis, / cumPatre, et almo Spiritu, / insempitérna s∆cula. Amen.Die dreifache angeordnete Welt derDinge, / der himmlischen, irdischen,/ und derer der Unterwelt, /beugt dir jetzt untergeben das Knie.Es beben die Engel, da sie sehen, /wie das Los der Sterblichen gewendetist: / Das Fleisch sündigt, dasFleisch reinigt, / es herrscht als Gottdas Fleisch Gottes.Sei du selbst unsere Freude, / bleibendin der Höhe der Siegespreis. /Du, der du das Werk der Weltregierst, / besiegst die weltlichenFreuden.Daher bitten wir Betende dich: /achte alle Schulden nicht, / underhebe du die Herzen / zu dir mitder Gnade von oben.Damit, wenn du unvermutet beginnst,/ aus der Wolke des Gerichtszu erstrahlen, / du die verdientenStrafen abwendest / und wiedergibstdie verlorenen Kronen.Jesus, dir sei Herrlichkeit, / der duals Sieger in den Himmel zurückkehrst,/ mit dem Vater und demsegensspendenden Geist / bis inewige Zeiten. So sei es.Erreicht die Prozession die Kirche, wird der Hymnus TeDeum laudámus / Dich, Gott, loben wir angestimmt.11. Ist die Prozession zu Ende, das Allerheiligste Sakramentin die Kirche zurückgebracht und auf den Altar gestellt,knien alle Kleriker und Ministranten davor der Ordnungnach nieder und beten es ehrfürchtig an. Dann stehen sie auf.Nach dem Ambrosianischen Lobgesang wird üblicherweiseangestimmt – der Chor setzt danach ein:28


Tantum ergo sacraméntum.Genitóri Genitóque.Unterdessen wird das Allerheiligste Sakrament inzensiert.Dann singen die Kleriker:√ Panem de cælo præstitísti eis, allelúja.¤ Omne delectaméntum in se habéntem,allelúja.Dann singt der Priester stehend:Lasset uns beten. –ORATIONott, du hast uns im wunderbaren SakramentG das Gedächtnis deines Leidens hinterlassen. *Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deinesLeibes und Blutes so zu verehren, † daß wirdie Frucht der Erlösung ständig in uns verspüren.Der du lebst und herrschest in Ewigkeit. ¤ Amen12. Dann macht der Priester eine Kniebeuge vor dem Allerheiligstenund segnet damit schweigend einmal das Volk imZeichen des Kreuzes. Danach wird das Allerheiligste ehrfürchtigreponiert.13. In kleineren Kirchen, wo heilige Diener (Kleriker) fehlen,vollzieht der Priester selbst alles wie oben beschrieben,ausgenommen nur den Dienst der Leviten. Herr, reinigemein Herz betet er in der Mitte des Altares stehend, dannsingt er die einzelnen Evangelien an der (linken) Ecke desAltares, wie im einfachen Amt ohne Diener (Diakone).29


ALTERNATIVE EVANGELIENIM LESEJAHR BIALLE AßEN UND WURDEN SATT.Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.14, 13-21n jener Zeit fuhr Jesus mit dem Boot in eineIeinsame Gegend, um allein zu sein. Aber dieLeute in den Städten hörten davon und gingenihm zu Fuß nach. Als er ausstieg und die vielenMenschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen undheilte die Kranken, die bei ihnen waren. Als esAbend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten:Der Ort ist abgelegen und es ist schon spätgeworden. Schick doch die Menschen weg, damitsie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essenkaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchennicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Siesagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zweiFische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sieher! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich insGras setzen. Und er nahm die fünf Brote und diezwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach denLobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern;die Jünger aber gaben sie den Leuten, undalle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übriggebliebenen Brotstücke einsammelten, wurdenzwölf Körbe voll. Es waren etwa fünftausend Männer,die an dem Mahl teilnahmen, dazu nochFrauen und Kinder.31


in ungeraden Jahren:IIDAS IST MEIN LEIB – DAS IST MEIN BLUT.Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.14, 16-25In jener Zeit machten die Jünger sich auf denWeg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so,wie Jesus es ihnen gesagt hatte, und bereiteten dasPaschamahl vor. Als es Abend wurde, kam Jesusmit den Zwölf. Während sie nun bei Tisch warenund aßen, sagte er: Amen, ich sage euch: Einervon euch wird mich verraten und ausliefern, einervon denen, die zusammen mit mir essen. Da wurdensie traurig und einer nach dem andern fragteihn: Doch nicht etwa ich? Er sagte zu ihnen: Einervon euch Zwölf, der mit mir aus derselbenSchüssel ißt. Der Menschensohn muß zwar seinenWeg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Dochweh dem Menschen, durch den der Menschensohnverraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er niegeboren wäre. Während des Mahls nahm er dasBrot und sprach den Lobpreis; dann brach er dasBrot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das istmein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach dasDankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie trankenalle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das istmein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossenwird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht32


mehr von der Frucht des Weinstocks trinken biszu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinkeim Reich Gottes.in geraden Jahren:SIE HAT EIN GUTES WERK AN MIR GETAN.Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.A14, 3-9ls Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigenbei Tisch war, kam eine Frau miteinem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl,zerbrach es und goß das Öl über sein Haar.Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander:Wozu diese Verschwendung? Man hätte dasÖl um mehr als dreihundert Denare verkaufen unddas Geld den Armen geben können. Und sie machtender Frau heftige Vorwürfe. Jesus aber sagte:Hört auf! Warum laßt ihr sie nicht in Ruhe? Siehat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armenhabt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutestun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nichtimmer. Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat imvoraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dasEvangelium verkündet wird, wird man sich an sieerinnern und erzählen, was sie getan hat.33


in ungeraden Jahren:IIISIE ERKANNTEN IHN, ALS ER DAS BROT BRACH.Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.I24, 25-36n jener Zeit sagte Jesus auf dem Weg nach Emmauszu den beiden Jüngern: Begreift ihr dennnicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben,was die Propheten gesagt haben. Mußte nicht derMessias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeitzu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehendvon Mose und allen Propheten, was in dergesamten Schrift über ihn geschrieben steht. Soerreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber siedrängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns;denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schongeneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zubleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahmer das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brotund gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen aufund sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nichtmehr. Und sie sagten zueinander: Brannte unsnicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mituns redete und uns den Sinn der Schrift erschloß?Noch in derselben Stunde brachen sie auf undkehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden dieElf und die anderen Jünger versammelt. Diese sag-34


ten: Der Herr ist wirklich auferstanden und istdem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, wassie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten,als er das Brot brach. Während sie noch darüberredeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagtezu ihnen: Friede sei mit euch!in geraden Jahren:ICH HABE MICH SEHR DANACH GESEHNT,DIESES PASCHAMAHL MIT EUCH ZU ESSEN.Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.A22, 14-30ls die Stunde gekommen war, begab Jesus sichmit den Aposteln zu Tisch. Und er sagte zuihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vormeinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zuessen. Denn ich sage euch: Ich werde es nichtmehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet imReich Gottes. Und er nahm den Kelch, sprach dasDankgebet und sagte: Nehmt den Wein und verteiltihn untereinander! Denn ich sage euch: Vonnun an werde ich nicht mehr von der Frucht desWeinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brachdas Brot und reichte es ihnen mit den Worten:Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm ernach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser35


Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das füreuch vergossen wird. Doch seht, der Mann, dermich verrät und ausliefert, sitzt mit mir am Tisch.Der Menschensohn muß zwar den Weg gehen, derihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durchden er verraten wird. Da fragte einer den andern,wer von ihnen das wohl sei, der so etwas tun werde.Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wervon ihnen wohl der Größte sei. Da sagte Jesus: DieKönige herrschen über ihre Völker und die Mächtigenlassen sich Wohltäter nennen. Bei euch abersoll es nicht so sein, sondern der Größte untereuch soll werden wie der Kleinste und der Führendesoll werden wie der Dienende. Welcher vonbeiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient?Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aberbin unter euch wie der, der bedient. In allen meinenPrüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt. Darumvermache ich euch das Reich, wie es mein Vatermir vermacht hat: Ihr sollt in meinem Reich mitmir an meinem Tisch essen und trinken, und ihrsollt auf Thronen sitzen und die zwölf StämmeIsraels richten.36


IVCHRISTUS – DAS LEBENDIGE BROT VOM HIMMELAus dem heiligen Evangelium nach Johannes.6, 24-35Als die Leute sahen, daß weder Jesus noch seineJünger dort waren, stiegen sie in die Boote,fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sieihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sieihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesusantwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch:Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehenhabt, sondern weil ihr von den Broten gegessenhabt und satt geworden seid. Müht euch nicht abfür die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise,die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohneuch geben wird. Denn ihn hat Gott,der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragtensie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gotteszu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das istdas Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den ergesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichentust du, damit wir es sehen und dir glauben?Was tust du? Unsere Väter haben das Manna inder Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt:Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesussagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: NichtMose hat euch das Brot vom Himmel gegeben,sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vomHimmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt37


vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer diesesBrot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot desLebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern,und wer an mich glaubt, wird nie mehr Dursthaben.38


IM LESEJAHR CICHRISTUS IST BEI DEN SEINEN.Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.28, 9-10.16-20In jener Zeit kam den Frauen am Grab plötzlichJesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Siegingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder undumfaßten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen:Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern,sie sollen nach Galiläa gehen und dort werdensie mich sehen.Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg,den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesussahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hattenZweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:Mir ist alle Macht gegeben im Himmel undauf der Erde. Darum geht zu allen Völkern undmacht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sieauf den Namen des Vaters und des Sohnes und desHeiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen,was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin beieuch alle Tage bis zum Ende der Welt.39


IICHRISTUS SEGNET DIE KLEINEN.Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.10, 13-16In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damiter ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aberwiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah,wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Laßt dieKinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottesnicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nichthineinkommen. Und er nahm die Kinder in seineArme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnetesie.40


IIICHRISTUS HEILTUND VERKÜNDET DAS REICH GOTTES.Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.I6, 17-23n jener Zeit stieg Jesus mit den Zwölfen denBerg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großenSchar seiner Jünger stehen und viele Menschenaus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebietvon Tyrus und Sidon strömten herbei.Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheitengeheilt werden. Auch die von unreinen GeisternGeplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten,ihn zu berühren; denn es ging eine Kraftvon ihm aus, die alle heilte. Er richtete seine Augenauf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen,denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihrjetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig,die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Seligseid ihr, wenn euch die Menschen hassen und ausihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euchbeschimpfen und euch in Verruf bringen um desMenschensohnes willen. Freut euch und jauchztan jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird großsein.41


IVCHRISTUS GIBT UNS SEIN LEBEN.Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.10, 7-15In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sageeuch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, dievor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber dieSchafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür;wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden;er wird ein- und ausgehen und Weide finden. DerDieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachtenund zu vernichten; ich bin gekommen, damit siedas Leben haben und es in Fülle haben. Ich binder gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hinfür die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nichtHirt ist und dem die Schafe nicht gehören, läßt dieSchafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommensieht; und der Wolf reißt sie und jagt sieauseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlterKnecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen unddie Meinen kennen mich, wie mich der Vaterkennt und ich den Vater kenne; und ich gebemein Leben hin für die Schafe.42


Heftkespa\toralverlagOttmarsbocholt 201043

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