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Wohnen im Industriedenkmal - Busch-Jaeger Elektro GmbH

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puls 01 | 2009<br />

<strong>Wohnen</strong><br />

Magazin für Bewegung in der Architektur 01 | 2009<br />

<strong>Wohnen</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Industriedenkmal</strong><br />

von Astoc Architects & Planners<br />

Aktuelle Tendenzen <strong>im</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

Energieeinsparpotenziale durch<br />

intelligente Gebäudesysteme<br />

Mehrgenerationenhaus in Köln<br />

Frischer Wind aus Osteuropa –<br />

zu Besuch bei Ofis Arhitekti


» Editorial<br />

Franz Sumnitsch vom Wiener Architekturbüro<br />

BKK-3 setzt sich mit innovativen Projekten für<br />

die sozialen Aspekte des <strong>Wohnen</strong>s ein.<br />

Welche Veränderungen konnten in den letzten<br />

Jahren <strong>im</strong> Wohnungsbausektor beobachtet<br />

werden?<br />

Neben dem sogenannten „Massenwohnbau“<br />

haben sich zwei auffällige neue Wohnformen<br />

etabliert: das „Themenwohnen“ – wie etwa kostengünstiges<br />

<strong>Wohnen</strong>, altersgerechtes <strong>Wohnen</strong>,<br />

integratives <strong>Wohnen</strong> – und die selbstbest<strong>im</strong>mten<br />

Bauherrengruppen. Die Vernachlässigung<br />

des Wohnbausektors in Deutschland durch die<br />

öffentliche Hand und der daraus resultierende<br />

Frust über das reale Wohnangebot hat schlussendlich<br />

zur Etablierung der Bauherrengruppen<br />

geführt. Für mich bedeutet dies die Demokratisierung<br />

des <strong>Wohnen</strong>s abseits jeglicher Wohnpolitik.<br />

Wie reagiert die Architektur auf den gesellschaftlichen<br />

Wandel in Form von veränderten<br />

Haushaltstypen?<br />

Es werden tatsächlich neue Anforderungen an<br />

die Architektur gestellt: Zum einen wird die bar-<br />

02<br />

BKK-3 Architekten<br />

Zur Sache: Zukunft <strong>Wohnen</strong><br />

puls <strong>im</strong> Gespräch mit Franz Sumnitsch von BKK-3 Architekten<br />

rierefreie Langzeitnutzung von Wohnungen<br />

nachgefragt und zweitens ist mit der Aufsplittung<br />

und damit einer Verringerung der Haushaltseinkommen<br />

ein „resizing“ der Grundrisse<br />

gefordert. Nur eine kleine Wohnung wird auch<br />

eine billige Wohnung sein. Die Kreativität der<br />

Architekten ist gefordert, kleine, opt<strong>im</strong>ierte<br />

Wohnungen mit ausgefeilten Grundrissen zu<br />

planen. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang,<br />

einen Ausgleich für das Zusammenrücken<br />

zu schaffen: seien es große Fenster, Balkone<br />

oder gemeinschaftliche Zusatzangebote.<br />

Ihr Projekt „Miss Sargfabrik“ ist ein Beispiel<br />

für gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong>. Wo liegen<br />

die Besonderheiten gegenüber herkömmlichen<br />

Konzepten?<br />

Die Besonderheit liegt für mich <strong>im</strong> sozialen<br />

Aspekt der Architektur. Hier wurde kein<br />

Wohnhaus geschaffen, sondern eine Lebensweise.<br />

Viele Bewohner sind hier eingezogen,<br />

weil sie nicht mehr anonym wohnen wollten,<br />

sondern ihr Leben in einer Gemeinschaft verbringen<br />

möchten. Alleinerziehende Mütter<br />

oder Väter können zum Beispiel vom Kindergarten<br />

über das Schw<strong>im</strong>mbad bis zum Veranstaltungssaal<br />

die volle Palette der Einrichtungen<br />

sehr sinnvoll nutzen.<br />

Wie sieht für Sie die ideale Wohnung aus?<br />

Ein freier Raum, viel Glas, eine undefinierte<br />

Kubatur, die ich <strong>im</strong> Inneren skulptural bearbeiten<br />

kann. Wenn neue Anforderungen entstehen,<br />

werden die Leichtwände wieder entfernt<br />

und neu gestaltet.<br />

Wie wohnen Sie selbst?<br />

Ich wohne <strong>im</strong> ersten Teil der „Sargfarbrik“ in<br />

einer „Box“ mit 8 x 8 x 4,8 Metern. Strukturell ist<br />

es eine Maisonette über zwei Geschosse, die aber<br />

so viel Luftraum hatte, so dass es später möglich<br />

war ein ganzes Z<strong>im</strong>mer dazu zu bauen und<br />

trotzdem noch genügend Luftraum zu erhalten.<br />

puls 01 | 2009


„Euphorie des Stadtwohnens – in Quartieren der<br />

Innenstädte entstehen exklusive Apartmenthäuser.“<br />

> S. 04 <strong>Industriedenkmal</strong> mit Aussicht > S. 14<br />

Über den Dächern von Berlin > S. 20 Wohnhaus<br />

für zwei Familien > S. 24 Neue Konzepte –<br />

<strong>Wohnen</strong> der Zukunft > S. 28 „Für einen privaten<br />

Bauherrn zu arbeiten, ist wie mit ihm für zwei,<br />

drei Jahre verheiratet zu sein.“ > S. 32<br />

Titelbild: Christa Lachenmaier<br />

Bildbearbeitung: Raphael<br />

Pohland / stilradar<br />

04<br />

10<br />

14<br />

20<br />

24<br />

28<br />

Macro<br />

Aktuelle Tendenzen <strong>im</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

Von Gert Kuhn<br />

Micro<br />

Energieeinsparpotenziale durch intelligente<br />

Gebäudesysteme. Von Enrico Löhrke<br />

Praxis I<br />

<strong>Wohnen</strong> <strong>im</strong> <strong>Industriedenkmal</strong> – ehemalige<br />

Brikettfabrik Grube Carl in Frechen<br />

Praxis II<br />

<strong>Wohnen</strong> über den Dächern von Berlin<br />

Praxis III<br />

Mehrgenerationenhaus in Köln-Hahnwald<br />

Visionen<br />

Neue Konzepte für das <strong>Wohnen</strong> der Zukunft<br />

32<br />

36<br />

38<br />

40<br />

42<br />

43<br />

Zu Besuch<br />

Interview mit Ofis Arhitekti – unkonventioneller<br />

Wohnungsbau aus Slowenien<br />

Rückblende<br />

Die Entwicklung des Lichtschalters<br />

Material<br />

René van Zuuk Architekten über das Material<br />

Aluminium<br />

Einblicke<br />

News und Produktneuheiten aus dem Hause<br />

<strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong><br />

Denkanstoß<br />

Die Preisfrage zum aktuellen Thema<br />

Impressum<br />

03


Mikael Colville-Andersen, Jens Lindhe


Innovativer Wohnungsbau in<br />

Kopenhagen – Mountain Dwellings,<br />

Bjarke Ingels Group. Die<br />

terrassenförmige Anlage der<br />

Balkone garantiert Privatsphäre,<br />

die vom Nachbarn<br />

nicht einsehbar ist.<br />

Aktuelle Tendenzen <strong>im</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

Der Wohnungsbau erlebt zurzeit eine Rennaissance. Der Bedarf ist vielfältig<br />

– die einzelnen Projekte überzeugen mit durchdachten, auf die Zielgruppe<br />

abgest<strong>im</strong>mten Konzepten. Unser Autor gibt einen Überblick:<br />

vom innerstädtischen <strong>Wohnen</strong> in Townhouses, über luxuriöse Einfamilienhäuser<br />

bis hin zum exper<strong>im</strong>entellen <strong>Wohnen</strong> der Baugruppen.<br />

Von Gerd Kuhn<br />

Der Wohnungsbau erfährt seit einigen Jahren wieder eine<br />

zuvor kaum mehr gekannte Beachtung. Investoren und<br />

Gemeinden werben mit neuen Haus- und Wohnungstypen,<br />

wie Townhouses oder unterschiedlichen Lofttypen,<br />

um wirtschaftsstarke Nachfrager wie die „creative class“<br />

und die neuen „Urbaniten“. Charakteristisch ist dabei, dass<br />

<strong>im</strong> Kontext der neuen Euphorie um das „Stadtwohnen“<br />

vor allem der Luxuswohnungsbau die Aufmerksamkeit<br />

der Architekten fesselt – und sehr viel weniger die wachsende<br />

Misere an den unteren Rändern des Wohnungsmarktes.<br />

Teures, luxuriöses <strong>Wohnen</strong><br />

So entsteht in der Hafen-City Hamburg derzeit ein viel<br />

beachtetes exklusives Wohnhochhaus nach einem Entwurf<br />

von Behnisch Architekten. Es überrascht nicht nur wegen<br />

seiner außergewöhnlichen Lage und Preise, sondern auch<br />

wegen des Konzeptes. Die Luxuswohnungen <strong>im</strong> 55 Meter<br />

hohen Marco Polo Tower werden nach dem Konzept „Design<br />

Ready“, also als „veredelter Rohbau“, angeboten, um den vermögenden<br />

Kunden größtmögliche Spielräume für den<br />

Innenausbau ihrer Domizile zu lassen. Aufwändig ausgeführte<br />

Decken und Fußböden ermöglichen eine weitgehende<br />

Raumsouveränität, die eine flexible Anordnung und Nut-<br />

» Macro<br />

zung der Räume gewährleisten sollen. Damit die wohlhabenden<br />

Käufer jedoch nicht von allzu großer gestalterischer<br />

Freiheit überfordert werden, haben Büros – wie Graft, Behnisch<br />

Architekten oder Davide Rizzo – vorsorglich orientierende<br />

Ausbauvarianten vorgelegt. Der Marco Polo Tower<br />

steht lediglich für einen besonders aktuellen Trend <strong>im</strong><br />

Luxuswohnungsbau, der aber generell die guten Stadtlagen<br />

erreicht hat: Nicht mehr nur <strong>im</strong> Villenbau in feinen Stadtrandvierteln<br />

oder eingebettet in außergewöhnliche Landschaften,<br />

sondern auch in Quartieren der Innenstädte entstehen<br />

mittlerweile landauf landab exklusive Apartmenthäuser.<br />

„Leben <strong>im</strong> Geist der Könige“, dies vermittelt etwa die<br />

Werbung für das Projekt „Lenbachgärten“, die sich inmitten<br />

von München befinden. Das neue Wohnobjekt der „High-<br />

End-Community“ wurde von Hilmer & Sattler und Albrecht<br />

sowie vom Büro Steidle und Partner geplant. Großzügige<br />

Loftwohnungen – mit einer Fläche von 189 Quadratmeter für<br />

1.567.000 Euro angeboten – haben allerdings nichts mehr<br />

gemein mit den alternativen Lofts in den Fabriketagen der<br />

letzten Jahrzehnte. Die neu gebauten feinen Lofts werden als<br />

„Oasen der Ruhe“ angepriesen, weisen hohe Standards auf,<br />

wie raumhohe Verglasungen, Raumhöhen von mindestens<br />

drei Metern oder integrierte Objektüberwachung zur Sicher-<br />

05


heit der Bewohner. In Stuttgart findet sich ein Pendant, ein<br />

ehemaliges Uni-Institut, das zu einem Premiumobjekt<br />

umgebaut wurde. Wilford Schupp Architekten planten <strong>im</strong><br />

„Quant“, einem ehemaligen unscheinbaren Laborgebäude,<br />

23 hochwertige Loftwohnungen, Galerie- und Gartenstudios<br />

mit gemeinsamer Dachterrasse. Wie <strong>im</strong> Marco Polo Tower<br />

wurden auch <strong>im</strong> Quant hochwertige Musterwohnungen –<br />

u. a. von der ippolito fleitz group – gestaltet. Mit Preisen bis<br />

zu 6.000 Euro pro Quadratmeter Grundausstattung scheint<br />

aber – jedenfalls für Stuttgart und diese Lage – eine Grenze<br />

erreicht beziehungsweise überschritten worden zu sein,<br />

denn <strong>im</strong>mer noch stehen etliche Wohnungen leer.<br />

Unverwechselbarkeit des Ortes<br />

Deutlicher noch als früher wird gegenwärtig, dass <strong>im</strong><br />

gehobenen Wohnungsbau die Lage eines Wohnobjekts von<br />

ausschlaggebender Bedeutung ist. Immer wichtiger wird<br />

dabei das Wissen darüber, dass und wie Lagen neu<br />

geschaffen, neu interpretiert und kulturell neu gewichtet<br />

06<br />

werden können. So wurden gerade die letzten Stadtvillen<br />

auf einer Mole am Main <strong>im</strong> Frankfurter Westhafen in<br />

unmittelbarer Nähe zu einem Kohlekraftwerk gebaut. Die<br />

Unverwechselbarkeit des Ortes oder ein rauer urbaner<br />

Charme können durchaus auch zu Marken werden.<br />

Abgeschirmte Wohngebiete<br />

Allgemein weckt das teure, luxuriöse <strong>Wohnen</strong> zugleich die<br />

Sicherheitsbedürfnisse. <strong>Wohnen</strong> in abgeschirmten Wohngebieten,<br />

den sogenannten Gated Communities, spielt<br />

weltweit eine <strong>im</strong>mer größere Rolle. Während das Leben<br />

hinter Mauern und dem Zaun in den USA, in China, Russland,<br />

weiten Teilen der Dritten Welt, aber auch einigen Teilen<br />

Europas längst zum (gehobenen) Wohnalltag gehört,<br />

lösen die ersten deutschen Projekte, wie das „Potsdamer<br />

Arkadien“ oder die Prenzlauer Gärten in Berlin oder auch<br />

das Wohnprojekt „Barbarossapark“ <strong>im</strong> innerstädtischen<br />

Pontstraßenviertel in Aachen, noch sehr zwiespältige und<br />

kontroverse Reaktionen aus.<br />

Cristobal Palma, Anke Müllerklein (r.)<br />

Exper<strong>im</strong>entelles Einfamilienhaus<br />

von Frohn & Rojas, Santiago de<br />

Chile (links). Die zeltartige<br />

Überdachung schafft eine Übergangszone<br />

zwischen innen und<br />

außen. Innerstädtisches <strong>Wohnen</strong><br />

in der Hamburger HafenCity –<br />

ein neuer attraktiver Stadtteil<br />

entsteht (rechts). Wohnhaus<br />

von love architecture, Graz.<br />

puls 01 | 2009


Zuspitzende Differenzierung<br />

Die neuen Formen des Luxuswohnens sind ein gegenwärtig<br />

besonders beachtetes Zeichen einer sich zuspitzenden<br />

Differenzierung des <strong>Wohnen</strong>s. Es scheint, als ob sich Formen<br />

des <strong>Wohnen</strong>s, von Maxi- bis Mini-<strong>Wohnen</strong>, vom <strong>Wohnen</strong><br />

<strong>im</strong> Überfluss bis zum informellen <strong>Wohnen</strong>, <strong>im</strong>mer<br />

weiter auseinanderspreizen. Während die Fachzeitschrift<br />

„Die Wohnungswirtschaft“ noch <strong>im</strong> Oktober 2008 von<br />

einem Boom des Luxuswohnens spricht, kann gleichzeitig<br />

von wachsender Wohnungsnot und zunehmender Verdrängung<br />

unterer Bevölkerungsschichten aus den zentralen<br />

Lagen gesprochen werden. Sozialverbände und Mieterorganisationen<br />

warnen vor einem neuen Anstieg der Wohnungslosenzahlen.<br />

Fatal wirkt sich aus, dass die Bestände<br />

des sozialen Wohnungsbaus <strong>im</strong>mer weiter aus den Mietund<br />

Belegungsbindungen fallen – in Stuttgart etwa haben<br />

sich die belegungsgebundenen Bestände seit Anfang der<br />

1990er-Jahre halbiert. Kaum eine Stadt kompensiert diesen<br />

Abbau durch adäquate Neubauleistungen <strong>im</strong> sozialen<br />

Wohnungsbau. Selbst in München, das die selbst gewählte<br />

Auflage, in allen Planungsgebieten mindestens 30 Prozent,<br />

auf städtischen Grundstücken sogar bis zu 50 Prozent<br />

geförderten Wohnungsbau zu realisieren, strikt einzuhalten<br />

sucht, verschärft sich der Mangel an preiswerten Mietwohnungen.<br />

Die quantitativen Defizite des „sozialen“ Wohnungsbaus<br />

korrespondieren zudem mit architektonischen<br />

Defiziten. Anschlussfähige Exper<strong>im</strong>ente sind gegenwärtig<br />

<strong>im</strong> sozialen Wohnungsbau, dessen soziale Akzeptanz<br />

enorm gelitten hat, mehr denn je große Ausnahmen.<br />

Innovative Konzepte<br />

Die Stiftung Bauhaus Dessau lobte deshalb 2008 den bauhaus<br />

award zum Thema „Wohnungsnöte_housing shortages“<br />

aus. Mit dem ersten Preis wurde das Projekt „Sleps’n<br />

Slabs“ aus Temuco in Chile von pasel.künzel architects aus<br />

Rotterdam ausgezeichnet, das Perspektiven für das informelle<br />

<strong>Wohnen</strong> eröffnet. Innovative Konzepte für den sozialen<br />

Wohnungsbau, wie sie beispielsweise Lacaton & Vassal<br />

07


NAP Architects, Daici Ano


Exklusives <strong>Wohnen</strong> in Tokyo<br />

von Hiroshi Nakamura & NAP<br />

Architects. Das Haus „Dancing<br />

Tree, Singing Birds“ integriert<br />

die auf dem Baugrundstück<br />

vorhanden Bäume in das<br />

Architekturkonzept.<br />

2005 in Mulhouse in Frankreich realisierten, oder Ofis Arhitekti<br />

in der Izolabucht in Slowenien, finden sich hierzulande<br />

in diesem Wohnungsbausegment kaum mehr. Am ehesten<br />

kommen neue Impulse für den sozial orientierten Wohnungsbau<br />

von Vereinen, wie in den Projekten „Sargfabrik“<br />

oder „Miss Sargfabrik“ in Wien durch BKK-3, oder durch die<br />

neuen Genossenschaften, wie in Zürich oder Hamburg.<br />

Renaissances des <strong>Wohnen</strong>s<br />

Während also das <strong>Wohnen</strong> für Arme Sorgen bereitet, kann<br />

für den Wohnungsbau für Mittelschichten in den letzten<br />

Jahren fast von einer „Renaissance“, von Revitalisierung<br />

und innovativen Exper<strong>im</strong>enten gesprochen werden. Die<br />

Pluralisierung der Lebensstile, individuelle Wertorientierungen<br />

und der Wunsch, das „eigene Leben“ zu gestalten,<br />

führten zu neuen architektonischen Lösungen. Standardangebote<br />

großer Bauträger entsprechen hingegen in der<br />

Regel nicht mehr den neuen Wohnbedürfnissen und<br />

haben deshalb an Attraktivität verloren. An ihre Stelle treten<br />

vielfach neue, kleinteiligere Bauträgerformen wie<br />

Baugemeinschaften und neue kleine Genossenschaften, in<br />

denen der Wunsch nach mehr Selbstbest<strong>im</strong>mung und<br />

Selbstverantwortung Raum erhält. Während die ersten<br />

Baugemeinschaften in Freiburg oder Tübingen noch stärker<br />

lebensweltlich gebunden waren, indem sie beispielsweise<br />

ökologische oder gemeinschaftliche Zielsetzungen<br />

mit Nachdruck verfolgten, ist in den heutigen Architektenbaugemeinschaften<br />

ein verstärkter Pragmatismus festzustellen.<br />

Ideologisch weitgehend ungebunden, entstehen<br />

dabei beachtenswerte Baugruppenhäuser. So wurden in<br />

Berlin in den letzten drei Jahren in Baulücken Wohnhäuser<br />

realisiert, die anerkannte Qualitäten des bürgerlichen<br />

Mietshauses der Gründerzeit neu interpretieren. Es sind<br />

oftmals zeitgemäße, offene Grundrisse anzutreffen, differenzierte<br />

Freiräume und architektonisch anspruchsvolle<br />

Fassaden. Dieses gemeinschaftliche Bauen übern<strong>im</strong>mt<br />

zudem wieder Verantwortung für den sozialen Raum.<br />

Wandel <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass das <strong>Wohnen</strong> in<br />

den letzten Jahren einen bedeutenden Wandel erfuhr –<br />

auf der Seite der Nachfrage ebenso wie auf der Angebotsseite.<br />

Der ästhetischen Qualität und der Nachhaltigkeit <strong>im</strong><br />

Wohnungsbau hat dieser Wandel gut getan. Und: Der<br />

Wohnungsbau ist auch für die Architektenschaft wieder<br />

zu einer spannenden Aufgabe geworden.<br />

Dr. Gerd Kuhn arbeitet als Architektur- und Wohnsoziologe am Institut <strong>Wohnen</strong><br />

und Entwerfen der Universität Stuttgart. Mitherausgeber der Informationen<br />

zur Modernen Stadtgeschichte. Gründungsmitglied des Bundesverbandes Baugemeinschaften.<br />

Diverse Publikationen zum Wohnungsbau und zur Wohnkultur.<br />

Tatsuo Masubuchi Zooey Braun / LBBW Immobilien<br />

Ralf Grömminger / LBBW Immobilien<br />

Oben: Luxuswohnen in Stuttgart – Wohnanlage „Quant“ von Wilford Schupp<br />

Architekten. In einem Büro- und Laborgebäude aus den 50er-Jahren entstanden<br />

hochwertige Eigentumswohnungen. Unten: Florale Ornamentik von<br />

Studio M/Haj<strong>im</strong>e Masubuchi – Hommage an ein mit Pflanzen bewachsenes<br />

Gebäude, das dem Neubau in Tokio weichen musste.


Die Vernetzung einzelner<br />

Gewerke lassen ein intelligentes<br />

Gesamtsystem entstehen,<br />

mit dem der private Hausherr<br />

Energie sparen kann.<br />

Energieeinsparpotenziale durch<br />

intelligente Gebäudesysteme<br />

Der Bau einer Immobilie ist für viele eine Investition in die Zukunft. Die<br />

Integration moderner Möbel und Geräte in Küche, Bad und Wohnz<strong>im</strong>mer ist<br />

dabei ganz selbstverständlich. Neben diesen Dingen denken viele Bauherren<br />

zunehmend auch an intelligente Gebäudetechnik. Mit dieser lässt sich die<br />

Bedienung vereinfachen, der Komfort erhöhen, die Sicherheit steigern, Mult<strong>im</strong>edia<br />

in das Gesamtkonzept integrieren – und der Energieverbrauch senken.<br />

Von Enrico Löhrke<br />

Das Potenzial intelligenter Gebäudesysteme wird in Bezug<br />

auf Energieeinsparungen oftmals unterschätzt. Mit Hilfe<br />

moderner Gebäudetechnik kann der Energieverbrauch in<br />

Wohnhäusern deutlich reduziert werden. Durch die Vernetzung<br />

einzelner, auf den ersten Blick unabhängiger Gewerke<br />

lassen sich Energieeinsparfunktionen realisieren. Einzelne<br />

Hausfunktionen werden dazu zu einem Gesamtsystem verbunden.<br />

So werden beispielsweise das Heizungssystem, die<br />

kontrollierte Be- und Entlüftung, Kl<strong>im</strong>atisierung etc. mit der<br />

<strong>Elektro</strong>installation <strong>im</strong> Haus kombiniert und gemeinsame<br />

Potenziale genutzt.<br />

Intelligente Haustechnik<br />

Betrachtet man die alltägliche Benutzung eines Gebäudes<br />

etwas genauer, so stellt man schnell fest, dass viele unterschiedliche<br />

Abläufe nicht unbedingt energieopt<strong>im</strong>iert sind.<br />

Bekannt ist, dass mit der Zunahme an technischen Geräten<br />

in den Haushalten auch die Anzahl an Stand-by-Verbrauchern<br />

steigt. Weitaus unbekannter in diesem Zusammenhang<br />

ist der Begriff Schein-Aus. Dabei verbrauchen Geräte,<br />

die offensichtlich ausgeschaltet sind, über Trafos, Netzteile<br />

permanent Strom. So manches IT- und Küchengerät, aber<br />

auch Lampen verbrauchen in diesem Schein-Aus-Zustand<br />

» Micro<br />

Energie und kosten bares Geld. Neben Licht- und Stand-by-<br />

Verbrauch hat jedoch der Heizenergieverbrauch einen<br />

wesentlichen Anteil an den Gesamtverbrauchskosten. Dabei<br />

steigen die Verbrauchswerte nicht nur durch Heizen, auch<br />

wenn der jeweilige Raum nicht genutzt wird, sondern auch<br />

oftmals durch den fehlenden Zusammenhang des Heizverhaltens<br />

zur Außentemperatur. Neben bekannten architektonischen<br />

Maßnahmen, wie zum Beispiel der Dämmung, kann<br />

die intelligente Haustechnik dazu beitragen, den Energieverbrauch<br />

um bis zu 35 Prozent zu senken. So wird in Durchgangsbereichen<br />

oder wenig benutzten Räumen das Licht nur<br />

dann eingeschaltet, wenn ein Bewohner den Raum betritt.<br />

Ein Bewegungsmelder erkennt die hereinkommende Person<br />

und schaltet das Licht automatisch ein, aber nur dann, wenn<br />

das Tageslicht nicht ausreicht. Ist der Raum hell genug, wird<br />

die Person zwar erkannt, aber das Licht nicht eingeschaltet.<br />

Nicht <strong>im</strong>mer sind diese Automatismen durch die Bewohner<br />

gewünscht, beispielsweise dann, wenn helles Licht zum<br />

Arbeiten benötigt wird. Durch einen Tastendruck kann der<br />

Automatikmodus deaktiviert werden, denn der Bewohner<br />

soll durch die Technik nicht bevormundet werden.<br />

Kleine Geräte wie DSL-Router, Modem, Haushaltsgeräte oder<br />

DVD-Player sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken,<br />

11


verbrauchen aber bei Nichtnutzung Strom und verursachen<br />

unnötige Kosten. In der Planungsphase eines intelligenten<br />

Gebäudes ist es sinnvoll, mögliche Verursacher zu identifizieren.<br />

Durch in das Gesamtkonzept integrierte schaltbare<br />

Steckdosen kann der Stromverbrauch um bis zu 18 Prozent<br />

verringert werden und das Abschalten vieler Geräte kann<br />

gleichzeitig über einen einzigen Tastendruck erfolgen. Ganz<br />

einfach und bequem, zum Beispiel be<strong>im</strong> Verlassen des Hauses<br />

– vergleichbar mit dem Bedienen der Zentralverriegelung<br />

be<strong>im</strong> Auto.<br />

Spareffekt durch Heizprofil<br />

Kennen Sie auch den Gang zu jedem Heizkörper, bevor das<br />

Haus verlassen wird, um die Heiztemperatur zu senken?<br />

Gerade in der Thematik Heizungssteuerung verbirgt sich<br />

eine Menge Potenzial für die moderne Haustechnik. Mit Hilfe<br />

der Einzelraumtemperatursteuerung kann jeder Raum<br />

individuell beheizt werden, sodass Einsparpotenziale bis zu<br />

25 Prozent realisiert werden können. So werden Räume nur<br />

beheizt, wenn sie auch wirklich genutzt werden. Dabei stellen<br />

die Bewohner die gewünschte Temperatur gradgenau<br />

über den Komfort-Taster oder über das zentrale Touchdisplay<br />

ein. Der Spareffekt kann noch deutlich erhöht werden, wenn<br />

sogenannte Heizprofile angelegt werden. Als Beispiel lässt<br />

sich das Bad anführen. Dieses wird bei vielen morgens und<br />

abends zu einer best<strong>im</strong>mten Zeit und vor allem für eine<br />

12<br />

gewisse Zeit benutzt. Mittels eines Heizprofils lässt sich die<br />

Temperatur zum Zeitpunkt der Nutzung auf den gewünschten<br />

Temperaturwert anheben, sodass es morgens <strong>im</strong> Bad<br />

angenehm warm ist. Anschließend wird die Temperatur<br />

wieder automatisch abgesenkt. Je exakter die angelegten<br />

Heizprofile mit der realen Nutzung des Gebäudes übereinst<strong>im</strong>men,<br />

desto größer ist das Einsparpotenzial.<br />

Regelung des opt<strong>im</strong>alen Raumkl<strong>im</strong>as<br />

Die Integration der Heizungsanlage, der kontrollierten Beund<br />

Entlüftung und Kl<strong>im</strong>atisierungen in die <strong>Elektro</strong>installation<br />

kann mit einer sinnvoll abgest<strong>im</strong>mten Regelung ein<br />

opt<strong>im</strong>ales Raumkl<strong>im</strong>a und eine energetisch wirtschaftliche<br />

Ressourcennutzung erzielt werden. Ein Beispiel ist da sicherlich<br />

die Integration einer Erdwärmepumpe in das Gesamtkonzept.<br />

In Abhängigkeit der Außentemperatur wird über<br />

die Fußbodenheizung an kalten Tagen geheizt. Wird es ab<br />

dem Frühjahr wieder wärmer, best<strong>im</strong>mt die Außentemperatur<br />

den Zeitpunkt, wann die Erdwärmepumpe nicht mehr<br />

zum Heizen, sondern zum Kühlen verwendet wird. Der<br />

Raumbedientaster oder das Touchpanel zeigt dem Bewohner<br />

die Umstellung in den Kühlmodus selbstverständlich an.<br />

Leichte Bedienbarkeit<br />

Für das Anlegen der Heizprofile zum Beispiel braucht es<br />

keine Softwarekenntnisse, nicht einmal einen PC. Die<br />

Unterschiedliche Temperaturanforderungen<br />

in Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

und Bad – durch das Anlegen<br />

individueller Heizprofile lassen<br />

sich Einsparpotenziale von bis<br />

zu 25 Prozent realisieren.<br />

puls 01 | 2009


gewünschte Temperatur wird am Touchdisplay mittels Fingerdruck<br />

einfach den entsprechenden Wochentagen und<br />

der Uhrzeit zugeordnet und anschließend ausgeführt.<br />

Der Energieverbrauch in einem Gebäude definiert sich<br />

zunehmend nicht mehr ausschließlich über die Heizverbräuche,<br />

sondern mehr und mehr über die Kühlung. Die<br />

moderne Architektur beinhaltet große Fensterflächen, um<br />

Gebäude hell und offen wirken zu lassen. Im Winter hervorragend<br />

geeignet, um solare Gewinne für die Unterstützung<br />

der Heizung nutzen zu können, entstehen <strong>im</strong> Sommer<br />

bei direkter Sonneneinstrahlung jedoch nicht unerhebliche<br />

Wärme- und Temperaturwerte. Abhilfe schafft hier nur ein<br />

Verschattungssystem. Mit Hilfe der Haustechnik kann eine<br />

automatisierte Verschattung in Abhängigkeit des lokalen<br />

Wetters sowie der Raumtemperatur umgesetzt werden. Die<br />

Verschattung fährt automatisch herab, wenn außen die<br />

Sonne scheint und ein definierter Temperaturwert überschritten<br />

wird. Dadurch heizt sich der jeweilige Raum nicht<br />

auf und große Kühllasten können vermieden werden.<br />

Visualisierung des Stromverbrauchs<br />

Die Kenntnis über die Zusammensetzung des Energieverbrauchs<br />

wird aktuell <strong>im</strong>mer interessanter. Mit der Visualisierung<br />

des Stromverbrauchs kann allein durch das<br />

Bewusstsein über den Verbrauch und die dadurch resultierenden<br />

Anpassungen der Gewohnheiten eine Stromeinspa-<br />

rung von ca. sieben Prozent erzielt werden. Im Zusammenhang<br />

mit dem intelligenten Gebäude kann der Stromverbrauch<br />

gemessen werden. Die Daten werden dann ausgewertet<br />

und zum Beispiel auf einem Touchpanel für den<br />

Anwender visualisiert. Diese stellen den Energieverbrauch<br />

für das Gebäude dar und der Bewohner kann bereits deutlich<br />

vor der Jahresabrechnung die Verbrauchswerte und die<br />

daraus resultierenden Kosten einschätzen.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass intelligente<br />

Gebäudetechnik den Energieverbrauch deutlich reduziert.<br />

Durch die Vernetzung einzelner, auf den ersten Blick unabhängiger<br />

Gewerke lassen sich Energiesparfunktionen realisieren.<br />

Es entsteht ein effizientes Gesamtsystem, das beispielsweise<br />

die kontrollierte Be- und Entlüftung und die<br />

Kl<strong>im</strong>atisierung mit der <strong>Elektro</strong>installation <strong>im</strong> Haus verknüpft<br />

und gemeinsame Potenziale nutzt. Um die genannten<br />

Potenziale der intelligenten Technik nutzen und voll<br />

ausschöpfen zu können, bedarf es einer durchdachten Planung<br />

und sinnvollen Umsetzung der Programmierung des<br />

Gesamtsystems.<br />

Enrico Löhrke ist Geschäftsführer der inHaus <strong>GmbH</strong> in Duisburg, die<br />

Planung, Beratung und Realisierung in puncto Systemlösungen für<br />

innovative Haus- und Gebäudetechnik bietet (www.inhaus-gmbh.de).<br />

13


» Praxis<br />

<strong>Industriedenkmal</strong> mit Aussicht<br />

Einst prägten Schwungräder, Förderbänder und Antriebsmaschinen das Bild –<br />

in den letzten Jahren verwandelte sich die „Brikettfabrik Grube Carl“ in Frechen<br />

bei Köln in eine unverwechselbare Wohnlandschaft. Dabei entschloss sich das<br />

Büro Astoc Architects & Planners, die industrielle Vergangenheit nicht einfach<br />

zu entsorgen, sondern gekonnt in das architektonische Konzept zu integrieren.<br />

Von Christian Hümmeler Fotos Christa Lachenmaier<br />

In der Renaturierung und Rekultivierung einstiger Braunkohle-Tagebaue<br />

ist man <strong>im</strong> rheinischen Revier zwischen<br />

Köln, Aachen und Mönchengladbach seit Langem geübt:<br />

Die Gebiete, in denen der Abbau erschöpft ist, werden zu<br />

Seenlandschaften, zu Naherholungsgebieten oder zu neuen<br />

Flächen für die Landwirtschaft. In Benzelrath, einem seit<br />

Langem vom Tagebau geprägten Ortsteil der direkt vor den<br />

Toren Kölns gelegenen Stadt Frechen, gelang jetzt gar die<br />

Wandlung eines Bergbau-bezogenen <strong>Industriedenkmal</strong>s,<br />

der einstigen „Brikettfabrik Grube Carl“, zu einer beeindruckenden<br />

Wohnanlage – ein Beispiel dafür, wie wichtige<br />

Zeugnisse einer vergangenen Industriekultur durch neue<br />

Nutzung für die Nachwelt erhalten werden können.<br />

Mit der Geschichte leben<br />

Für die Planer, das Kölner Büro Astoc Architects & Planners,<br />

war es keine leichte Aufgabe. Schließlich sollte die 1995<br />

stillgelegte, aber gut erhaltene Fabrik das Zentrum eines<br />

neuen Wohngebiets auf dem Grubengelände bilden und<br />

dabei als Mittelpunkt wie als Identifikationsstifter dienen.<br />

Letzteres gelang gerade deswegen, weil die Architekten die<br />

einstige Funktion des Baus nicht leugneten, sondern die<br />

14<br />

historische Anmutung weitgehend erhielten. Äußeres Zeichen<br />

des Wandels sind lediglich die vorgesetzten Balkone<br />

am zentralen Gebäude, dem einstigen „Trocken- und Pressenhaus“<br />

der Brikettfabrik. Hier, wo früher die zuvor<br />

gemahlene und genässte Kohle getrocknet und zu Briketts<br />

gepresst wurde, finden sich nun 71 Wohnungen unterschiedlicher<br />

Größen, dazu Flächen für Gewerbe und Gastronomie.<br />

Der hoch aufragende Ziegelbau mit seinen insgesamt<br />

sieben unterschiedlich hohen Geschossen wird über<br />

fünf separate Treppenhäuser erschlossen. Die für eine<br />

Wohnnutzung unabdingbaren Fenster waren ausreichend<br />

vorhanden, sie mussten zumeist nur leicht umgestaltet<br />

werden. Die charakteristische Dachlandschaft mit den<br />

einstigen eisernen Kühlhauben als prägenden Elementen<br />

wurde zumindest in ihren historischen Konturen aus Aluminium<br />

wiederhergestellt, dahinter verbergen sich dreigeschossige<br />

Maisonette-Wohnungen mit Dachterrassen samt<br />

Rundumsicht über die Kölner Bucht und Blick auf den Kölner<br />

Dom – in dieser Region ein für die Vermarktung nicht<br />

ganz unwesentliches Detail.<br />

Doch es ist nicht nur die Nähe zur Großstadt, mit denen das<br />

umfangreiche Gelände punkten kann: Zahlreiche Hinter-<br />

Mächtige Bandbrücken, über<br />

die einst Rohkohle in großen<br />

Mengen floss, prägen das<br />

neue Bild der Grube Carl.<br />

Relikte der industriellen Vergangenheit<br />

sind nun Teil einer<br />

modernen Wohnlandschaft.<br />

puls 01 | 2009


lassenschaften erinnern an die industrielle Nutzung, während<br />

der hier täglich bis zu 230 Tonnen Briketts hergestellt<br />

wurden. Es finden sich eiserne Schwungräder, Maschinenteile,<br />

Förderbänder oder Antriebsmaschinen auf einer sogenannten<br />

„Denkmalachse“, die durch das Gelände – und<br />

dabei mitten durch das Trocken- und Pressenhaus – hindurchführt.<br />

Das bereits 2004 umgestaltete Nebengebäude<br />

des einstigen „Nassdienstes“ ist durch eine steile Bandbrücke<br />

mit dem Pressenhaus verbunden, eine weitere Bandbrücke,<br />

über die die Rohkohle einst angeliefert wurde, blieb<br />

ebenfalls erhalten. Es sind gerade diese historischen Elemente,<br />

die dem gesamten Komplex mit seinen ziegelroten<br />

Außenwänden eine spannende Atmosphäre verleihen.<br />

Hochwertige Ausstattung<br />

Die zwischen 56 und 191 Quadratmeter großen Wohneinheiten<br />

<strong>im</strong> Trocken- und Pressenhaus sind durchgängig mit<br />

hochwertiger Ausstattung versehen. So finden sich Parkettböden<br />

in den Wohn- und Essbereichen sowie Granitböden in<br />

den Bädern, Türen und Fenster sind aus Holz, Griffe und<br />

Beschläge aus Edelstahl. Die gleiche Ausstattung sollen die<br />

insgesamt zehn vertikal organisierten „Stadthäuser“ bekommen,<br />

die zurzeit in dem an das Hauptgebäude angrenzenden<br />

16<br />

einstigen „Kessel- und Niedrigdruckhaus“ entstehen. Hier<br />

sind Wohnungsgrößen zwischen 90 und 150 Quadratmetern<br />

vorgesehen. Der viergeschossige Querriegel hat aber noch<br />

eine weitere Nutzung: Unter den Dachterrassen befindet<br />

sich in einer großen Halle eine Garage für die Hausbewohner<br />

mit insgesamt 79 Stellplätzen. Und just davor gibt es mit<br />

einem kurzen, in den neu gepflasterten Boden eingelassenen<br />

Schmalspur-Schienenstrang der einstigen Werksbahn<br />

eine weitere Reminiszenz an die Vergangenheit.<br />

Mittelpunkt des Stadtteils<br />

Der einstige „Bellerhammer“ (so hießen die Fabrik wie die<br />

hier hergestellten Briketts ursprünglich) prägt <strong>im</strong>merhin<br />

nun schon ein ganzes Jahrhundert die Region. Die Rohkohle<br />

kam zunächst aus einer benachbarten Grube, später dann<br />

mit dem Zug. Nach der Bearbeitung <strong>im</strong> Nassdienst und <strong>im</strong><br />

Trocken- und Pressenhaus wurden die so entstandenen Briketts<br />

auf den umliegenden Feldern vollständig ausgetrocknet,<br />

in aufwändiger Handarbeit verpackt und mit dem Zug<br />

abgefahren. Die Idee, die historischen Gebäude zum Mittelpunkt<br />

eines Stadtteils zu machen, ist nicht ganz neu: Schon<br />

bald nach dem Zweiten Weltkrieg entstand nahe der Grube<br />

die Bergarbeiter-Siedlung „Grube Carl“.<br />

Im einstigen Trocken- und<br />

Pressenhaus verbergen sich<br />

heute dreigeschossige Maisonette-Wohnungen<br />

mit Dachterrassen,<br />

die eine nicht zu<br />

verachtende Aussicht auf die<br />

Kölner Bucht bieten.<br />

puls 01 | 2009


Grundriss Erdgeschoss<br />

Grundriss 6. Obergeschoss<br />

17


Vorgesetzte Balkone gehören<br />

zu den wenigen Veränderungen<br />

an der Fassade. Aufgestellte<br />

Liegestühle und<br />

Pflanzenkübel zeugen vom<br />

neuen Leben rund um das<br />

<strong>Industriedenkmal</strong>.<br />

Ansicht West Schnitt<br />

Geschäfte und Gastronomie sorgen für Belebung<br />

In den 80er- und 90er-Jahren sank die Nachfrage nach Briketts<br />

dann aber <strong>im</strong>mer stärker, weshalb sich die ursprüngliche<br />

Nutzung nach und nach nicht mehr rentierte. Immerhin,<br />

rund 40 Millionen Tonnen Briketts hatte die Brikettfabrik<br />

bis zur endgültigen Schließung produziert. Doch auch<br />

heute wird nicht nur gewohnt in der „Grube Carl“, Platz für<br />

Gewerbe bietet das <strong>Industriedenkmal</strong> sogar in der aktuellen,<br />

umgenutzten Form: Vor allem zum „Marktplatz“ des<br />

neuen Stadtteils hin, der dem Trocken- und Pressenhaus<br />

nördlich vorgelagert ist, finden sich mehrere Gewerbeeinheiten,<br />

in denen kleine Geschäfte sowie Gastronomie für<br />

Belebung sorgen.<br />

Dennoch, es bleibt ein „<strong>Wohnen</strong> an einem ungewöhnlichen<br />

Ort“. Genau das fanden auch das Landesbauministerium<br />

und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen –<br />

gemeinsam verliehen sie dem ambitionierten Umbauprojekt<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr <strong>im</strong> Rahmen der Aktionsplattform<br />

„NRW wohnt“ eine von zwölf Auszeichnungen.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Treukontor AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Köln, D<br />

Architekten<br />

ASTOC <strong>GmbH</strong> & CO. KG Architects & Planners, Köln, D<br />

Haustechnik<br />

Integrierte Produkte von <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong>: Schalterserie<br />

„Alpha Nea“<br />

Bauvolumen<br />

ca. 16.000 m2 BGF<br />

» Praxis<br />

19


» Praxis<br />

Über den Dächern von Berlin<br />

In einem Eckhaus <strong>im</strong> West-Berliner Bezirk Charlottenburg wurde zusätzlicher<br />

Wohnraum geschaffen: Das stattliche Gründerzeithaus erhielt <strong>im</strong><br />

Zuge einer Komplettsanierung eine Dachaufstockung mit großzügiger<br />

Glasfassade. Die attraktive Wohnung mit offen gestaltetem Grundriss<br />

und einer Dachterrasse bietet einen unvergleichlichen Blick über Berlin.<br />

Von Susanne Liehr Fotos Mike Auerbach<br />

Wenn man die Wohnung in der fünften Etage betritt und<br />

den durch eine transluzide Glasscheibe abgetrennten Eingangsbereich<br />

hinter sich lässt, ist man erstaunt über den<br />

großzügigen, weiten Innenraum, der sich über zwei Ebenen<br />

bis unters Dach erstreckt. Ein unvermutet loftartiger Charakter<br />

tut sich auf <strong>im</strong> West-Berliner Bezirk Charlottenburg, und<br />

der Blick reicht zum nahen Kurfürstendamm <strong>im</strong> Süden, dem<br />

Funkturm <strong>im</strong> Westen und in die Ferne zum Fernsehturm gen<br />

Osten. Die lang gestreckte Wohnfläche wird durch das dachtragende<br />

Stützenraster mittig unterteilt. Das umlaufende,<br />

geschosshohe Fensterband, die in die Dachschräge eingelassenen<br />

Fenster und die bekrönende Dachterrasse sorgen für<br />

Tageslicht aus allen H<strong>im</strong>melsrichtungen. Eine seitlich an der<br />

Wand positionierte Stahltreppe erschließt die Galerieebene,<br />

deren Räume über einen langen Steg zu erreichen sind.<br />

Wohnraum mit offenem Grundriss<br />

Im gesamten Innenraum sorgen dunkle Fensterrahmungen<br />

und der Parkettboden aus geräucherter Eiche für wirkungsvolle<br />

Kontraste zu den glatten Oberflächen der in<br />

Weiß gehaltenen Wand- und Deckenbereiche sowie den<br />

Lochträgern und verkleideten Stützen der Stahlkonstruk-<br />

20<br />

tion. Diverse Nutzräume und die privaten Räume wie<br />

Schlafz<strong>im</strong>mer, Ankleide und Bad flankieren den Eingangsbereich.<br />

Der offene Grundriss des großen Hauptraumes<br />

ermöglicht eine Abfolge von Wohnzonen, die fließend<br />

ineinander übergehen. Die Küchenzeile mit Theke, der lange<br />

Esstisch samt Stühlen auf hellem Teppich, die auf dunklem<br />

Teppich gruppierten Sofaelemente und die Kaminwand<br />

sind in sorgfältig ausgewählter Möblierung und<br />

Ausstattung aufeinander abgest<strong>im</strong>mt.<br />

Multifunktionale Kaminwand<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt der Kaminwand, die mehrere<br />

Funktionen in sich vereint. Die offene Feuerstelle, von<br />

Natursteinverkleidung gerahmt, sitzt auf einem raumgreifenden<br />

Podest, das reichlich Platz für Sitzpolster und Ablage<br />

bietet. Darüber gewichtet eine holzvertäfelte Wandscheibe<br />

die Horizontale und scheint trotz ihrer Ausmaße zu<br />

schweben. In ihrer seitlichen Auskragung wird sie zum<br />

Wandschrank, der zwei Vitrinen in sich birgt. Glänzendes<br />

Metall umrahmt zum einen die mult<strong>im</strong>ediale Musikanlage,<br />

zum anderen, hinter einem kleinen Bronze-Torso verborgen,<br />

den Zugang zu Telekommunikation und Internet.<br />

Gestaltungselement Multifunktionswand<br />

– der verlängerte<br />

Podest der Feuerstelle<br />

bietet Platz für einladende<br />

Sitzpolster, die holzverkleidete<br />

Vitrine beherbergt eine<br />

Bang-&-Olufsen-Musikanlage.<br />

puls 01 | 2009


Licht und großzügig wirkt die<br />

sich über zwei Ebenen erstreckende<br />

Wohnung <strong>im</strong> Dachgeschoss.<br />

Der offene Grundriss<br />

erlaubt ein Übereinandergreifen<br />

der einzelnen Wohnbereiche.<br />

Die mit Naturstein verkleidete Feuerstelle ist Mittelpunkt des Wohnbereichs. Das dunkle Holz der Kaminwand und der<br />

dunkle Parkettboden setzen wohltuende Kontraste zur ansonsten hellen und durch die Farbe Weiß dominierten Wohnung.<br />

Intelligente Installationen<br />

Da alle technischen Installationen <strong>im</strong> Hohlraumboden, hinter<br />

Vorsatzschalen an den Wänden und in abgehängten<br />

Decken versteckt sind, bleiben sichtbare Steckdosen oder<br />

Schalter auf ein Min<strong>im</strong>um beschränkt. Für die elektronische<br />

Anbindung der vorhandenen High-Fidelity-Geräte sorgen<br />

Bodentanks, und tatsächlich war die Musikanlage der dänischen<br />

Firma Bang & Olufsen für die Benutzer der Ausgangspunkt<br />

aller Überlegungen, verschiedene Geräte in ihrer<br />

Anwendung zu bündeln und per Fernbedienung zu steuern.<br />

Für den Wohnkomfort bedeutet dies, eine auf die Bedürfnisse<br />

abgest<strong>im</strong>mte Kombination von Beleuchtung, Beschattung,<br />

Beschallung und Raumtemperatur festzulegen und<br />

den jeweiligen Zonen zuzuordnen. Über eine glänzende<br />

Scheibe an der Wand, das <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> Controlpanel, lassen<br />

sich die vernetzten Informationen steuern, und das Zuhause<br />

wird intelligent automatisiert. Durch bloßes Berühren kann<br />

die Lamellen-Steuerung der Jalousien ringsum in Gang<br />

gesetzt werden, verwandeln Halogenstrahler den Steg in ein<br />

gläsernes Lichtband – und der Kronleuchter illuminiert die<br />

Tischgesellschaft, leise Musik erklingt. Der Bewohner wird<br />

zum Regisseur, dem (fast) alles per Fingerdruck gelingt.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Detlef Maruhn, Berlin, D<br />

Architekt<br />

Wolfgang Rautenbach, Berlin, D<br />

Haustechnik<br />

Maruhn <strong>Elektro</strong>-Installationen <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Integrierte Produkte von <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong>:<br />

KNX-System, Controlpanel sowie Bedienelemente<br />

der Schalterserie <strong>Busch</strong>-triton<br />

23


» Praxis<br />

Wohnhaus für zwei Familien<br />

Die Bauherren wünschten sich ein Mehrgenerationenhaus, das zwei Wohneinheiten<br />

enthalten sollte. Entstanden sind zwei Wohnungen mit ganz ähnlichen<br />

Grundrissen, die jedoch genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Familie zugeschnitten<br />

sind. Durch eine klare Architektursprache, Liebe zum Detail und<br />

großzügig geschnittene Räume mit engem Bezug zum Außen- und Gartenbereich<br />

zeichnen sich beide Wohnungen aus.<br />

Von Britta Rohlfing Fotos Ulrich Möres<br />

Das Haus Rohrig liegt <strong>im</strong> vornehmen Stadtteil Köln-Hahnwald,<br />

20 Autominuten südlich von Kölns City. Villen und Einfamilienhäuser<br />

best<strong>im</strong>men das Viertel, Mercedes und Porsche<br />

das Straßenbild. An Geld mangelt es hier nicht, und<br />

doch wird keine Protzigkeit, sondern eher Zurückhaltung an<br />

den Tag gelegt. Familie Rohrig wünschte sich ein Domizil, in<br />

das die Eltern nebst Sohn mit Familie und zukünftigen<br />

Enkelkindern würden einziehen können, ein Mehrgenerationenhaus<br />

also. Gewollt war räumliche Nähe, die dennoch<br />

genügend Int<strong>im</strong>sphäre für beide Familien garantieren sollte.<br />

Zu bebauen war ein eher schmales, lang gestrecktes Grundstück,<br />

das sich mit seiner Längsseite nach Süden orientierte.<br />

Vorgabe war, dass die Bebauung nur ein Wohnhaus, jedoch<br />

zwei eigenständige Wohneinheiten enthalten sollte.<br />

Ein Haus, drei Baukörper<br />

Das Haus, das Anfang 2007 fertiggestellt wurde, setzt sich<br />

aus insgesamt drei Baukörpern zusammen: dem Wohnhaus<br />

der Eltern, dem Wohnhaus des Sohnes – und quasi als<br />

Abstandshalter, um die Int<strong>im</strong>ität der beiden Wohneinheiten<br />

zu erhöhen, dem Ateliertrakt des Sohnes, der außerdem<br />

zwei Doppelgaragen integriert. Verbunden sind die Wohn-<br />

24<br />

einheiten mittels einer Pergola, unter der sich das Ateliergebäude<br />

wie ein Einschub befindet.<br />

Geschlossenheit von außen, Helligkeit von innen<br />

Betritt man das Grundstück über die lange und großzügig<br />

angelegte Auffahrt, wirkt das Gebäude sehr geschlossen, fast<br />

etwas abweisend. Die Haustüren erscheinen wie die Eingänge<br />

einer Werkshalle und unterstreichen den Wunsch nach<br />

Abgeschiedenheit. Im Innern stellt sich das jedoch ganz<br />

anders dar. Betritt man die Wohneinheit der Eltern, steht<br />

man in einem hellen, lichten Raum, einem Atrium, das zum<br />

1. Stock geöffnet und über seine gesamte Raumhöhe mit<br />

einer Glasfassade zum Garten nach Süden hin ausgestattet<br />

ist. Dieser Raum, der vom Eingangsbereich in das Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

übergeht, bildet den Mittelpunkt der elterlichen Wohneinheit.<br />

Zwei Sofas laden zum Verweilen ein, ein großzügiger<br />

Kamin mit Betonpodest flankiert die Sitzgelegenheiten. Im<br />

Erdgeschoss schließen sich an das Wohnz<strong>im</strong>mer die Küche,<br />

das Essz<strong>im</strong>mer und eine Bibliothek an. Die beiden letzteren<br />

orientieren sich ebenso wie der Wohnraum mit einer Glasfassade<br />

zum Garten hin und lassen <strong>im</strong> Außenraum einen<br />

terrassenartigen, geschützten Innenhof entstehen.<br />

Klare Linien und hohe weiße<br />

Wände prägen die Innenräume<br />

der Wohnung. Die warme Farbe<br />

des Bambusparketts unterlegt<br />

das Ganze mit einem<br />

angenehm warmen Grundton.<br />

puls 01 | 2009


Identisch angelegt<br />

Beide Wohneinheiten, die der Eltern und die des Sohnes,<br />

sind nach demselben Prinzip konzipiert: Das Raumprogramm<br />

verteilt sich auf drei Ebenen mit insgesamt 320<br />

Quadratmetern pro Einheit. Die Wohnungen öffnen sich<br />

zum Garten und bilden dort jeweils einen int<strong>im</strong>en Innenhof.<br />

Die Grundrisse wurden so geplant, dass die Wohnungen<br />

jeweils eigenständig funktionieren und womöglich<br />

später einmal einzeln veräußert werden können. Die Wohnung<br />

der Eltern wurde bereits jetzt altersgerecht geplant:<br />

Ein Fahrstuhl verbindet Keller, Erdgeschoss und erster<br />

Stock miteinander.<br />

Das Raumprogramm<br />

In beiden Wohneinheiten sind die int<strong>im</strong>en Räume <strong>im</strong><br />

Obergeschoss untergebracht: die Schlafz<strong>im</strong>mer mit<br />

Schrankz<strong>im</strong>mern und angrenzenden Bädern – das der<br />

Eltern bietet als Mittelpunkt eine Badewanne mit herrlicher<br />

Aussicht in den Garten, das des Sohnes verfügt über<br />

26<br />

eine verglaste Sauna mit freiem Blick nach draußen. Im<br />

Obergeschoss der elterlichen Wohnung öffnet sich die<br />

Galerie zum Wohnz<strong>im</strong>mer – hier findet man ein gut ausgestattetes<br />

Billardz<strong>im</strong>mer mit Barbereich, das zum Spielen<br />

an<strong>im</strong>iert. Über einen Steg, der West- und Ostteil der Wohneinheit<br />

miteinander verbindet und der ein interessantes<br />

Raumgefüge entstehen lässt, gelangt man schließlich zum<br />

Arbeitsbereich des Hauses, zum Büro mit einem zusätzlichen<br />

WC.<br />

Eine Wohnung für die Kunst<br />

Die Wohnung des Sohnes steht ganz <strong>im</strong> Zeichen der Kunst.<br />

Vom Zuschnitt entspricht sie der elterlichen, doch in kleinen<br />

Abweichungen wurde sie modifiziert und den jeweiligen<br />

Bedürfnissen angepasst. Betritt man die Wohnung,<br />

befindet man sich zuerst in einem Galerie-Bereich, der<br />

sich durch freie Flächen und hohe Wände auszeichnet und<br />

somit viel Präsentationsfläche für die großformatigen<br />

Arbeiten des Künstlers bietet. Hier finden Empfänge und<br />

Zentraler Wohnbereich der<br />

Eltern mit raumhoher Glasfassade,<br />

die sich zum Garten<br />

öffnet (links). Galerie <strong>im</strong><br />

Haus des Sohnes (Mitte).<br />

Galerie und Billardz<strong>im</strong>mer<br />

<strong>im</strong> Haus der Eltern (rechts).<br />

puls 01 | 2009


Vernissagen statt. Mit dem angrenzenden Atelier, das mit<br />

viel Oberlicht ausgestattet ist, wurden ideale Arbeitsbedingungen<br />

für den Künstler geschaffen.<br />

Sicherheit und intelligente Haustechnik<br />

Der Bauherr wünschte sich die Möglichkeit, Heizung,<br />

Licht, Jalousien, Garagentore und Einfahrtstor von einem<br />

zentralen Ort aus zu steuern. Über das <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> Controlpanel,<br />

das leicht zugänglich <strong>im</strong> Bereich der Küche<br />

installiert wurde, lassen sich nun alle wichtigen Funktionen<br />

bequem per Touchscreen einstellen. So wurden einzelne<br />

Lichtszenarien vorprogrammiert – die St<strong>im</strong>mungen<br />

„Romance“, „Party“ oder „Garten“ sorgen jeweils für die<br />

adäquate Beleuchtung. Auch das Thema Sicherheit war<br />

für die Bauherren von Bedeutung. Eine Urlaubsschaltung<br />

s<strong>im</strong>uliert die Gewohnheiten der Bewohner während ihrer<br />

Abwesenheit in einem 14-tägigen Rhythmus. Und per<br />

Überfallschaltung lässt sich das gesamte Anwesen per<br />

Knopfdruck komplett und sofort hell erleuchten.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Familie Rohrig, Köln, D<br />

Gartenplanung<br />

Stefan Schwarte, Münster, D<br />

Haustechnik<br />

Integrierte Produkte von <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong>:<br />

KNX-System, Controlpanel sowie Bedienelemente<br />

der Schalterserie future linear<br />

27


» Visionen<br />

<strong>Wohnen</strong> der Zukunft –<br />

neue Konzepte<br />

In Zeiten knapper werdender Rohstoffe und<br />

eines wachsenden Umweltbewusstseins<br />

gewinnt nachhaltiges Bauen rasant an Bedeutung.<br />

Das beweist auch eine Reihe aktueller<br />

Beispiele aus der internationalen Architekturszene<br />

zum Thema <strong>Wohnen</strong>: Ohne ausgefeilte<br />

Energiekonzepte und einen Dialog mit der<br />

Natur geht in Zukunft nichts mehr.<br />

Werner Sobek: R129<br />

Leben in der Blase – für die Ingenieure um Werner Sobek und sein Stuttgarter<br />

Büro eine Idee mit Zukunftspotenzial. In ihrem Entwurf<br />

umwölbt eine von Karbonhohlträgern getragene transparente Kunststoffhülle<br />

den Wohnraum. Je nachdem, wie groß das Bedürfnis nach<br />

Privatsphäre ist, kann der Bewohner statt mit Vorhang oder Jalousie mit<br />

einer elektrochromen Folie auf der Außenhaut per Knopfdruck partiell<br />

oder auch die gesamte Hülle verdunkeln. Bei der Grundrissgestaltung<br />

bleiben dem Bewohner alle Freiheiten, da es weder Wände noch Stützen<br />

gibt. Einzig der Platz für den verschiebbaren Küchenblock, der auch die<br />

sanitäre Installation in sich trägt, muss eingeplant werden. Dass diese<br />

Idee keine Zukunftsmusik bleiben muss, lässt die relativ detaillierte<br />

Planung der Anschlüsse vermuten: Eine Bodenplatte, ausgebildet als<br />

Karbonkorpus, birgt sämtliche Installationen – wie einen Heizboden<br />

und einen Technikboden, der Raum für Wasser-, Strom-, Druckluft- und<br />

Kommunikationsleitungen bietet. Mit diesem Ansatz stellen die Stuttgarter<br />

Architekten die herkömmlichen Wohnfunktionen in den Hintergrund<br />

und heben die sichtbare Trennung zwischen Innen- und Außenraum<br />

auf, um so die Nähe zur Natur erlebbar zu machen.<br />

28<br />

Werner Sobek Stuttgart


MVRDV: Gwang Gyo Power Centre, Südkorea<br />

Eine von Menschenhand erschaffene Hügellandschaft soll 35 Kilometer<br />

südlich der koreanischen Metropole Seoul entstehen. Der Wettbewerbsbeitrag<br />

des Rotterdamer Büros MVRDV umfasst eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Nutzungen und soll sowohl große urbane Dichte erzeugen als auch<br />

eine nachhaltige Stadtplanung unterstützen. Allein die Wohnraumfläche<br />

beträgt 200.000 Quadratmeter, für Parken und eine Mischung aus Handel<br />

und Kultur ist jeweils ebenso viel Platz vorgesehen. Mehrgeschossige<br />

Atrien, die in die Fassade eingeschnitten sind, bilden in schwindelerregender<br />

Höhe die Marktplätze der Zukunft. Die ringförmige Struktur der Türme<br />

schafft auf jeder Ebene Raum für Grünflächen. Diese natürliche Kl<strong>im</strong>atisierung<br />

soll zur Ersparnis von Wasser und Energie beitragen und die „vertikale<br />

Stadt" mit ihrer Umgebung ökologisch versöhnen.<br />

MVRDV<br />

Angelidakis: Menir House<br />

Der griechische Architekt Andreas Angelidakis entwirft ein mobiles Sommerhaus<br />

für den Strand. Der Entwurf gleicht einem bewohnbaren Felsen,<br />

in dessen doppelwandige Kunststoffhülle Meerwasser gepumpt wird, um<br />

dem Haus <strong>im</strong> Sand Standfestigkeit zu geben und gleichzeitig den Innenraum<br />

zu kühlen. Auf der Dachterrasse befindet sich ein Sonnenschutz mit<br />

Doppelfunktion: Die Lamellen des Schirms sind mit Photovoltaik-Zellen<br />

bestückt, lassen sich aber auch in eine Windturbine verwandeln. Das<br />

Menir House kombiniert so innovativ zwei Methoden erneuerbarer Energieversorgung<br />

und ermöglicht auch dem modernen Nomaden den Wohntraum<br />

mit Meerblick, Strand und Wellenrauschen.<br />

Andreas Angelidakis<br />

29


Piercy Conner Architects: SymHomes Mk1, Kalkutta, Indien<br />

Diese indischen Wohneinheiten mit einer Tragstruktur aus Stahl beweisen, dass Nachhaltigkeit<br />

nicht nur in der westlichen Welt auf dem Vormarsch ist, sondern auch auf dem Subkontinent<br />

eine äußerst hohe Priorität besitzt. Die Architekten des Londoner Büros Piercy Conner Architects<br />

stellen sich durch die perforierte Metallfassade einerseits auf das subtropische Kl<strong>im</strong>a, andererseits<br />

auf die gestalterischen Merkmale Kalkuttas ein. Denn die Verhüllung temperiert durch<br />

Verschattung, ermöglicht aber gleichzeitig Luftzirkulation, was den Einsatz von Kl<strong>im</strong>aanlagen<br />

in den zwölf Apartments erst unter extremen Hitzebedingungen erfordert. Ein hybrides und<br />

überaus innovatives System, das durch die Mehrschichtigkeit der Fassade ermöglicht wird.<br />

Graft<br />

Graft: Zero-Energy Houses<br />

Die von den deutschen Medien zu „Jungen Wilden“ oder<br />

„Pop-Stars“ deklarierten Graft-Architekten aus Berlin<br />

planen derzeit <strong>im</strong> malaysischen Kuala Lumpur, nachdem<br />

sie den Wettbewerb des exklusiven Parkprojekts Birds<br />

Island gewinnen konnten. Die sechs von Graft entworfenen<br />

Luxusvillen stehen ganz <strong>im</strong> Zeichen von Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz: Der Komplex verfügt über eine<br />

eigene Solaranlage und die Gebäude sollen ausschließlich<br />

aus umweltverträglichen Materialen gefertigt werden.<br />

Für die tragenden Teile sind recycelter Beton oder<br />

nachwachsende lokale Rohstoffe vorgesehen, die Dämmung<br />

besteht aus Zellulose, die Dachbahnen aus wiederaufbereitetem<br />

Kunststoff und die Teakholzdecks sind<br />

selbstverständlich FSC-zertifiziert. Visionär scheint auch<br />

die Gestaltung: Mehrere in die Landschaft eingefügte<br />

Raumzellen werden von einem transluzenten silikonbeschichteten<br />

Glasfasergewebe umspannt, welches der<br />

Kühlung dient und das Schattenspiel der Bäume abbilden<br />

soll. Der Entwurf wurde mit dem amerikanischen<br />

LEED-Umweltstandard bewertet und als „Platinum“-<br />

Gebäude eingestuft.<br />

Piercy Conner Architects<br />

puls 01 | 2009


Hugh Broughton<br />

RIBA flood design competition 2008<br />

Ein großer englischer Versicherer wollte es nicht dem Zufall überlassen, bis die<br />

Architektur von selbst hochwassersichere Gebäude entwickelt, und lobte zusammen<br />

mit dem Bund britischer Architekten einen Wettbewerb aus. 85 Teilnehmer<br />

aus der ganzen Welt lieferten Entwürfe, die durch Wasserwiderstandsfähigkeit<br />

oder geringe Wiederherstellungskosten auf das prognostizierte Ansteigen der Meeresspiegel<br />

antworten und somit auch <strong>im</strong> Katastrophenfall ein Stück weit Sicherheit<br />

garantieren können. Eines der vier Siegerkonzepte stammt vom Londoner<br />

Architekturbüro Nissen Adams LLP und fußt auf den Grundlagen des Bootsbaus:<br />

Bei kritischem Wasserstand mutiert das Gebäude zum Schw<strong>im</strong>mkörper. Die ebenfalls<br />

ausgezeichnete Lösung von Hopper Howe Sadler überzeugt durch eine modulare<br />

Anpassung der oberen Geschosse als temporäre Notunterkunft.<br />

» Visionen<br />

Hugh Broughton: Südpol-Forschungsstation Halley VI<br />

Temperaturen von bis zu 56 Grad minus, dazu Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern<br />

in der Stunde – nicht gerade das, was man als die opt<strong>im</strong>alen Voraussetzungen für ein behagliches<br />

<strong>Wohnen</strong> erachten würde. Aber wer wie die Londoner Architekten Hugh Broughton eine Südpol-<br />

Forschungsstation entwirft, muss sich gezwungenermaßen mit diesen Extrembedingungen auseinandersetzen:<br />

Turbinen am Bauch der Module wandeln die ungeheure Windgewalt in Strom<br />

um und versorgen zusammen mit einer Photovoltaikanlage an der Außenhaut die Dauerunterkunft<br />

für bis zu 16 Wissenschaftler mit Energie. Doch die Sonne macht sich in den Wintermonaten<br />

in der Antarktis rar, worauf die Architekten mit tageslicht<strong>im</strong>itierenden Leuchten reagieren. Um<br />

ihre Ideen ohne größere Baumaschinen realisieren zu können, wurden Leichtbaustahlrahmen<br />

und glasfaserverstärkte Plastikpaneele entwickelt.<br />

Hopper Howe Sadler (l.), Nissen Adams LLP (r.)


» Zu Besuch<br />

Denver-Clan auf Slowenisch<br />

Neuer Wind aus Osteuropa: Slowenien erlebte nach der staatlichen<br />

Unabhängigkeit einen Wirtschaftsboom, der auch in der Architektur seine<br />

Früchte trug. Ein Beispiel dafür sind Ofis Arhitekti, ein junges, aufstrebendes<br />

Büro aus der Hauptstadt Ljubljana, das mit unkonventionellem Wohnungsbau<br />

von sich reden macht und langsam internationales Terrain gewinnt.<br />

Von Britta Rohlfing Fotos Tomaz Gregoric<br />

Ofis Arhitekti wurde 1996 von Spela Videcnik und Rok<br />

Oman in Ljubljana gegründet. Die beiden jungen Architekten,<br />

die sich bereits seit ihrer Studienzeit kennen und nach<br />

ihrem Studium an der Architectural Association in London<br />

zurück nach Slovenien gingen, profitierten von der Auflösung<br />

des Ostblocks und dem Einzug des Kapitalismus in<br />

Slowenien in den 90er-Jahren. Es gelang ihnen, auf einem<br />

dynamischen Markt Fuß zu fassen und sich mit einer<br />

ideenreichen und abseits der üblichen Normen angesiedelten<br />

Architektur einen Namen zu machen.<br />

Frau Videcnik, wo sehen Sie die Unterschiede <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />

in England und in Slovenien?<br />

Wir haben in England keinerlei Erfahrung mit dem Bauen<br />

gemacht – mit unseren jungen Jahren und als Ausländer<br />

würde es nur schwer gelingen, dort Aufträge zu bekommen.<br />

Da ist es für uns in Slowenien einfacher. Wir versuchen,<br />

mit den regional typischen, traditionellen Materialien<br />

zu bauen, und manchmal muss man hier in Slowenien<br />

auch <strong>im</strong>provisieren. Bei unserem Projekt „Tetris<br />

Apartments“ beispielsweise gingen uns zwei Monate vor<br />

der Fertigstellung die Fassadenpaneele aus. Wir mussten<br />

Platten nachordern, die dann eine andere Farbigkeit besaßen.<br />

Wir mischten diese gezwungenermaßen unter die<br />

32<br />

anderen. Aber es war lustig – am Ende fügte gerade dieses<br />

„Farbkonzept“ dem Projekt eine weitere Qualtität hinzu.<br />

Sie haben sowohl Einfamilienhäuser als auch mehrgeschossige<br />

Wohnungsbauten errichtet. Wo liegen da jeweils<br />

die Herausforderungen?<br />

Für einen privaten Bauherrn zu arbeiten, ist wie mit ihm<br />

für zwei, drei Jahre verheiratet zu sein. Man schaut in seinen<br />

int<strong>im</strong>en Kosmos hinein, man muss seine Art zu leben<br />

und seine Familie verstehen. Aus diesem Verständnis heraus<br />

entwickeln sich dann die Räume und das Haus. Man<br />

steckt in Einfamilienhäuser viel Arbeit und Energie, die<br />

niemals in Form von Geld bezahlt wird, deshalb können<br />

wir beispielsweise innerhalb von zwei Jahren nur ein Einfamilienhaus<br />

annehmen. Be<strong>im</strong> sozialen Wohnungsbau ist<br />

es etwas völlig anderes. Man arbeitet nicht für Menschen,<br />

die man persönlich kennt, sondern für den Markt. Also<br />

versuchen wir die Apartments so flexibel wie möglich zu<br />

gestalten, sodass sie für ganz unterschiedliche Mietergruppen<br />

wie für junge Familien oder ältere Paare funktionieren.<br />

Wir müssen natürlich die Kosten so gering wie<br />

möglich halten. Gleichzeitig aber soll das Gebäude beziehungsweise<br />

seine Fassade eine eigene Identität zutage fördern.<br />

Und das ist alles andere als einfach.<br />

Spektakulärer Treppenaufgang<br />

in der Villa Bled, der als zentrales<br />

Verbindungs- und Kommunikationselement<br />

des<br />

Wohnhauses fungiert. Die<br />

Vorgabe des Bauherrn: eine<br />

Treppe wie <strong>im</strong> Denver-Clan.<br />

puls 01 | 2009


Spela Videcnik und Rok Oman gründeten Ofis Arhitekti 1996 in Ljubljana.<br />

Beide studierten Architektur sowohl an der Ljubljana School of Architecture<br />

als auch an der Architectural Association in London.<br />

Aber genau das scheint bei Ihrem Projekt „Izola“ gelungen<br />

zu sein. Auf den ersten Blick würde man nicht erwarten,<br />

dass es sich um sozialen Wohnungsbau handelt ...<br />

Wir hatten damals den Wettbewerb gewonnen, weil wir<br />

einen sehr niedrigen Baukostenindex errechnet hatten. Der<br />

lag bei 650 Euro pro Quadratmeter. Während der Realisierung<br />

haben wir sehr gekämpft, diesen einhalten zu können:<br />

Die Wohnungen sind einfach und mit einfachen Materialien<br />

gestaltet. Dafür haben wir etwas mehr Geld in die Fassade<br />

gesteckt – obwohl die auch s<strong>im</strong>pel aufgebaut ist. Aber<br />

es ist uns tatsächlich gelungen, dem Gebäude durch die Balkone<br />

und Loggien eine eigene Identität zu geben.<br />

Ein ganz anderes Projekt ist die Villa Bled ...<br />

Ja, eine Villa aus dem 19. Jahrhundert, die <strong>im</strong> Alpengebiet<br />

mit herrlicher Aussicht auf den See Bled gelegen ist. Sowohl<br />

Landschaft als auch Gebäude standen unter Aufsicht der<br />

nationalen Denkmalpflege – es mussten strenge Vorgaben<br />

eingehalten werden. Der Bauherr wünschte sich für das alte<br />

Gebäude, das sich über viele kleine Räume erstreckt, eine<br />

großzügige Erweiterung, die ein sehr offenes Raumangebot<br />

vorsah. Unsere Lösung war eine gläserner Anbau von 900<br />

Quadratmetern unterhalb des Erdgeschosses, der durch völlige<br />

Transparenz mit der Landschaft verschmilzt.<br />

puls 01 | 2009


Der gläserne Anbau der Villa<br />

Bled fügt sich unterhalb des<br />

Erdgeschosses an das alte<br />

Gebäude an (links). Sozialer<br />

Wohnungsbau in der Bucht<br />

von Izola – opt<strong>im</strong>istisch und<br />

farbenfroh (rechts).<br />

Und wie gelang <strong>im</strong> Inneren der Villa die Anbindung von<br />

Alt und Neu?<br />

In der alten Villa haben wir eher int<strong>im</strong>e Räume wie Schlafund<br />

Ankleidez<strong>im</strong>mer untergebracht, während die Erweiterung<br />

fürs <strong>Wohnen</strong> und Arbeiten vorgesehen ist. Als zentrales<br />

Verbindungselement fungiert eine <strong>im</strong>posante, geschwungene<br />

Wendeltreppe, zu der sich alle Räume öffnen. Wir sahen<br />

damals in Slowenien alle diese amerikanischen Serien wie<br />

Denver-Clan. Man konnte dort oftmals eine goldene Wendeltreppe<br />

oder Ähnliches <strong>im</strong> Zentrum der Apartments bewundern.<br />

Folglich war es der Traum jener, die während des Privatisierungsprozesses<br />

in Slowenien zu Geld gekommen sind, so<br />

eine beeindruckende Treppe als Mittelpunkt des Hauses zu<br />

besitzen – unser Bauherr wünschte sich genau das. Diese<br />

Idee kam uns zuerst sehr kitschig vor, aber dann dachten<br />

wir: Warum nicht? Und entwickelten diese Treppe, die dem<br />

Haus seinen speziellen Charakter verleiht und als eine Art<br />

„Kommunikationselement“ funktioniert. Optisch gesehen,<br />

haben wir diese Treppe natürlich zeitgemäßer gestaltet.<br />

Bei der Villa Oak handelt es sich um einen Neubau, den Sie<br />

als intelligentes Haus bezeichnen. Was heißt das genau?<br />

Der Bauherr ist ein Computer-Fachmann, er entwickelt Software<br />

für alle größeren Unternehmen in Slowenien. Zum<br />

einen haben wir versucht, das Haus in puncto seiner Architektur<br />

intelligent zu gestalten: Im Herzen des Hauses gibt es<br />

ein überdachtes Atrium, nach dem sich alle Räume ausrichten.<br />

Aber auch aufgrund der Installation kann man von<br />

einem intelligenten Haus sprechen: Funktionen wie Heizung,<br />

Licht, Verschattungselemente oder auch Sicherheit<br />

können zentral gesteuert werden. Und man kann aus vorprogrammierten<br />

Licht- und Musikszenarien auswählen.<br />

Welche Faktoren werden in Zukunft <strong>im</strong> Wohnungsbausektor<br />

an Bedeutung gewinnen?<br />

Ökologische Faktoren wie Energiesparen werden <strong>im</strong>mer<br />

wichtiger. In Slowenien wurde gerade ein neues Gesetz<br />

zum Energieverbrauch erlassen. Natürliche Ressourcen<br />

sollen in Zukunft Vorrang haben, künstliches Heizen oder<br />

Kühlen auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert werden.<br />

Welche Gebäude sind in naher Zukunft von Ofis zu<br />

erwarten?<br />

Wir arbeiten gerade an einem Hochhaus sowie an einem<br />

großen Shopping-Center in Ljubljana, und – darüber sind wir<br />

sehr glücklich, da es unser erstes großes Projekt <strong>im</strong> Ausland<br />

ist – an einem Projekt in Paris. Wir haben dort <strong>im</strong> letzten Jahr<br />

einen Wettbewerb für Studentenwohnungen gewonnen.<br />

35


» Rückblende<br />

Die Entwicklung des Lichtschalters<br />

Bei seiner Erfindung bot das elektrische Licht gegenüber dem Gasglühlicht<br />

einen großen Vorteil: Es konnte be<strong>im</strong> Betreten des Raumes bequem durch<br />

eine einfache Handbewegung eingeschaltet werden. Fortan war kein<br />

umständliches Vortasten <strong>im</strong> Dunkeln bis zur Lampe mehr nötig – und die<br />

Entwicklungsgeschichte des Lichtschalters nahm damit ihren Lauf.<br />

Von Prof. Dr. Horst A. Wessel<br />

Die Schalter, die zur leichten Bedienbarkeit elektrischer<br />

Lichtquellen beitrugen, kamen ursprünglich aus der Telegrafie<br />

und Telefonie. Hier rangierten Praktikabilität und Sicherheit<br />

eindeutig vor der Ästhetik. Anfangs wurden die Leitungen<br />

vorwiegend auf der Wand angebracht, weil die elektrische<br />

Beleuchtung in vorhandene ältere Gebäude installiert<br />

wurde. Optisch wurden die Anlagen bald der Ausstattung<br />

der jeweiligen Räume angepasst: Die Leitungen, soweit nicht<br />

unter Putz verlegt, wurden <strong>im</strong> Farbton der Tapete umsponnen,<br />

die Lampen und Schalter waren aus Messing, Bronze<br />

und Kristall. Bei den ersten Schaltern handelte es sich um<br />

gebräuchliche Konstruktionen, nämlich Hebelumschalter,<br />

Dreh- und Kippschalter. Die Hebelumschalter hatten<br />

zunächst aus zwei voneinander isolierten Messingstangen<br />

bestanden, die an ihren Kreuzungspunkten durchbohrt<br />

waren, sodass ein Stift eingedrückt werden konnte, der die<br />

beiden Schienen leitend miteinander verband. Wenn der<br />

Schaltvorgang häufiger vorgenommen werden musste, war<br />

die Handhabung zu umständlich; deshalb konstruierte man<br />

den Hebel so, dass er aufgestellt (nicht leitend) oder umgelegt<br />

(verbindend) werden konnte. Kleiner und eleganter<br />

waren die Drehschalter. Hier besorgte eine Metallbrücke die<br />

Verbindung beziehungsweise die Unterbrechung des Strom-<br />

36<br />

flusses. Die Flügelschraube, mit der der Schaltvorgang durchgeführt<br />

wurde, arbeitete meist nur rechtsdrehend, das heißt<br />

nach links mit „Totgang“. Ein rechts und links wirkender<br />

Schalter kam 1904 auf den Markt. Die Firma F. W. <strong>Busch</strong> hatte<br />

einige Jahre zuvor den Drehschalter durch den Einbau einer<br />

Exzenterscheibe entscheidend verbessert. Mit dieser Konstruktion<br />

erlangte das Unternehmen Weltgeltung. Kippschalter<br />

wurden gleichfalls bereits in der Frühzeit der elektrischen<br />

Beleuchtung verwendet. Der kleine Hebel verbindet<br />

oder trennt die Strom führenden Teile. Ähnlich funktioniert<br />

der Druckknopfschalter, der die Bewegung über einen Hebel<br />

auf einen schaltenden Walzkörper überträgt. Einen Schalter<br />

mit abnehmbarem Kopf (Zeta-Schalter) und Spreizfederklemmen,<br />

der auch für die Unterputz-Verlegung geeignet<br />

war, gab es ab 1911. Die Unsitte, an den Schaltergriffen Kleidungsstücke<br />

aufzuhängen, wurde seit 1913 durch die versenkte<br />

Anordnung der Griffe wirksam bekämpft.<br />

Die intelligente Haussteuerung von heute hat mit diesen<br />

alten Konstruktionen nicht mehr viel gemein. Mit einem auf<br />

KNX-Technik basierenden Touchpanel kann beispielsweise<br />

nicht nur das elektrische Licht gesteuert werden, sondern es<br />

können ebenso Jalousien sowie Raumtemperaturen und Kl<strong>im</strong>a<br />

etc. geregelt werden.<br />

puls 01 | 2009


1899<br />

Der <strong>Busch</strong>-Exzenterschalter<br />

verschaffte der Firma F. W.<br />

<strong>Busch</strong> Weltgeltung<br />

Unterputz-Wipp Serienschalter <strong>Busch</strong>-Duro 2000<br />

1953<br />

Aufputz-Rosettenschalter<br />

1906<br />

a<br />

„Birnenschalter“<br />

1915<br />

1910<br />

a wasserdichter Schalter<br />

b Aufputz-Kippschalter<br />

c Hebelausschalter, 3-polig<br />

b<br />

Unterputz-Drehschalter mit Glasabdeckung<br />

1920<br />

<strong>Busch</strong>-Duro 2000 SI, die bis heute<br />

meistverkaufte Schalterserie<br />

1983<br />

1975<br />

Schalterserie <strong>Busch</strong>-Duro 2000LX, 28 Jahre<br />

erfolgreich am Markt vertreten<br />

c<br />

1933<br />

Zugschalter<br />

1993<br />

Jalousiecontro aus der Schalterserie<br />

alpha exclusive<br />

Tumbler-Schalter<br />

1936<br />

<strong>Busch</strong>-priON, auf<br />

KNX-Technik basierend<br />

2006<br />

pur edelstahl<br />

1943<br />

Kipphebelschalter<br />

2009<br />

37


» Material<br />

Aluminium<br />

Materialien sind die Seele der Architektur. Sie geben<br />

Gebäuden Charakter und Räumen Atmosphäre. Doch<br />

was denken Architekten über „Material-Klassiker“<br />

heute? puls hat sie zu ihren Ansichten befragt.<br />

Antworten von René van Zuuk Architekten<br />

Welchen Reiz übt Aluminium auf Sie aus, und welche Rolle weisen<br />

Sie dem Material in der Architektur zu?<br />

Aluminium lässt sich einfach weiterverarbeiten, es ist widerstandsfähig,<br />

leicht und rostet nicht. Das macht es sehr geeignet für die<br />

Verwendung auf der Baustelle, wo oft unter schwierigen Verhältnissen<br />

gearbeitet wird und Komponenten eingepasst werden müssen.<br />

Bei „Block 16“ war es uns wichtig, die Form des Gebäudes zu unterstreichen.<br />

Wir haben uns aufgrund seines sch<strong>im</strong>mernden Glanzes<br />

für Aluminium entschieden. Die Paneele scheinen durch die Reflektion<br />

des Lichtes die Farbe zu wechseln, was der„bewegten“ Fassadengestaltung<br />

des Gebäudes entspricht.<br />

Welchen Oberflächen- und Bearbeitungstechniken für Aluminium<br />

gehört aus Ihrer Sicht die Zukunft?<br />

Wir haben bereits be<strong>im</strong> Amsterdamer Architekturinstitut mit Zink<br />

beschichtete Aluminiumplatten eingesetzt. Das ist ein Material,<br />

das die Oberflächenqualität von Zink mit den technischen Möglichkeiten<br />

des Aluminiums kombiniert. Ich bin überzeugt, dass es<br />

in Zukunft weitere Materialien oder Stoffe geben wird, die man für<br />

eine Beschichtung von Aluminium einsetzen kann.<br />

Aluminium ist bereits jetzt ein vielseitig einsetzbares Material –<br />

in welche Richtung wird sich sein Einsatzbereich noch erweitern?<br />

In Richtung computergesteuerter Formgebungstechniken und in<br />

Richtung Klebetechniken für einzelne Baukomponenten. Auch Kombinationen<br />

von Aluminium mit anderen Materialien sind denkbar,<br />

um so von den Qualitäten beider Materialien zu profitieren.<br />

Apartmenthaus Block 16 in<br />

Almere, Niederlande – von<br />

René van Zuuk Architekten.<br />

Christian Richters (l.), raumprobe


40<br />

Die Fenstermelder sind in Schwarz, Weiß und Edelstahloptik<br />

erhältlich; die LED-Anzeige von <strong>Busch</strong>-Funkcontrol<br />

gibt es passend zu fast allen <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong><br />

Schalterprogrammen.<br />

Sicherheit mit <strong>Busch</strong>-Funkcontrol<br />

Wer kennt nicht das unruhige Gefühl be<strong>im</strong> Verlassen des Hauses, etwas<br />

vergessen zu haben: Habe ich auch die Fenster geschlossen? Mit <strong>Busch</strong>-<br />

Funkcontrol erübrigt sich diese Frage. Das intelligente Funk-Meldesystem<br />

gibt jedem Bewohner die Möglichkeit, auf einen Blick zu erkennen, welches<br />

Fenster geöffnet, gekippt oder geschlossen ist. Der batteriebetriebene<br />

Fenstermelder WaveLINE – montiert zwischen Fenstergriff und Fensterrahmen<br />

– sendet per Funk die Stellung des Fensters an die LED-Anzeige<br />

WaveLINE. Das System lässt sich ganz einfach gegen einen vorhandenen<br />

Lichtschalter austauschen, der sich vorzugsweise in der Nähe des Hausausgangs<br />

befindet. Die bekannte Schaltfunktion bleibt erhalten, neue Leitungen<br />

oder Montagearbeiten am Fenster sind nicht notwendig.<br />

puls 01 | 2009


Großer Klang auf kleinstem Raum<br />

Kein Platz fürs Radio in Küche, Bad oder Gästez<strong>im</strong>mer? Die<br />

Lösung hierfür bietet das neue UP-DigitalRadio. Es lässt<br />

sich platzsparend in jeder Unterputzdose installieren. Der<br />

FM-Stereo-RDS-Tuner bietet acht Programmspeicherplätze,<br />

einen digitalen Verstärker und eine integrierte Antenne.<br />

Der dazugehörige Lautsprecher findet in einer weiteren<br />

Unterputzdose Platz. Wahlweise können ein oder zwei<br />

Lautsprecher angeschlossen werden, und der Mono- oder<br />

Stereosound sorgt für eine klangstarke und kraftvolle<br />

Musik- und Sprachwiedergabe. Jeder gewünschte Raum<br />

kann mit Musik versorgt werden, Lautstärke und Sender<br />

können individuell eingestellt werden – und dabei entsteht<br />

kein Kabelsalat, der die räumliche Ordnung stören<br />

würde. Der Empfang erfolgt entweder über eine externe<br />

oder über die integrierte Antenne. Das Radio mit programmierbarer<br />

Uhr, Weck- und Sleepfunktion lässt sich<br />

ganz intuitiv über einen Wippschalter bedienen und über<br />

einen externen Schalter oder Bewegungsmelder ein- und<br />

ausschalten. Lieferbar sind alle Komponenten, abgest<strong>im</strong>mt<br />

auf das Design der aktuellen <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> Schalterpro-<br />

Klangstarke Musikwiedergabe auf kleinstem Raum – das neue UP-DigitalRadio kann in jeder Unterputzdose<br />

installiert werden und ist in jedem <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> Schalterprogramm erhältlich (links). Die<br />

Mikrofonkonsole bietet höchsten Komfort für den Einsatz in Arztpraxen und Kanzleien (rechts).<br />

» Einblicke<br />

gramme. Das kompakte Digitalradio ist als Einzelgerät<br />

oder auch in Kombination mit Komponenten des <strong>Busch</strong>-<br />

AudioWorld® Systems einsetzbar. Herzstück ist die <strong>Busch</strong>-<br />

AudioWorld® Zentrale mit integriertem FM-Stereo-RDS-<br />

Tuner mit besten Empfangseigenschaften und Kabelsenderkompatibilität.<br />

Das <strong>Busch</strong>-AudioWorld® System eignet<br />

sich für den Einsatz in Privaträumen ebenso wie für<br />

Ladenlokale, Büros, Arztpraxen, Kanzleien oder größere<br />

Wohnanlagen. Ein integriertes Intercom-Management<br />

kann inklusive einer Rundruffunktion bis zu 15 Rufzonen<br />

verwalten. Für den Einsatz in Arztpraxen und Kanzleien<br />

wurde eine Mikrofonkonsole mit Schwanenhalsmikrofon<br />

konzipiert. Neu ist auch die Möglichkeit, das Gerät als stationäres<br />

Babyfon zur Kinderz<strong>im</strong>merüberwachung einzusetzen.<br />

Außerdem wird das <strong>Busch</strong>-AudioWorld® System<br />

durch ein neues REG-Netzteil, einen REG-Verstärker mit<br />

„Booster“-Funktion, einen Audioeingang für Unterputzdosen<br />

zum Anschluss von externen Audioquellen wie CD-,<br />

DVD- oder MP3-Playern sowie einem 5“-Feuchtraum-Einbaulautsprecher<br />

abgerundet.<br />

41


» Denkanstoß<br />

Aus wie vielen Baukörpern setzt<br />

sich das Mehrgenerationenhaus<br />

in Köln-Hahnwald zusammen?<br />

puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage.<br />

Die Gewinner erhalten eine Belohnung in Form eines<br />

Buchpreises.


Ausfüllen, kopieren und faxen an:<br />

+49 (0)1805-66 99 09<br />

E-Mail an: pulse@de.abb.com<br />

Ulrich Möres (l.), Taschen Antwort<br />

Ja, ich will. Bitte senden Sie mir „puls“ künftig<br />

regelmäßig frei Haus zu.<br />

Das Mehrgenerationenhaus in Köln-Hahnwald setzt sich aus<br />

Baukörpern zusammen.<br />

Name<br />

Büro<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon Fax<br />

E-Mail<br />

Zu gewinnen:<br />

Unter allen richtigen Einsendungen<br />

verlost <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> je ein<br />

Exemplar der Bücher Architecture<br />

Now! Houses von Taschen sowie<br />

Strike a pose von Gestalten. Einsendeschluss<br />

ist der 1. Juli 2009.<br />

Der/ die Gewinner/in wird in der<br />

nächsten Ausgabe von „puls“ veröffentlicht.<br />

Gewinner des letzten<br />

Preisrätsels sind Friedrich Winter,<br />

Reutlingen und das Architekturbüro<br />

Leptien + Pfeifer, Bonn.<br />

Daniel Sigert / Fotolia.com<br />

Vorschau puls 02-2009:<br />

Gotteshäuser<br />

Von der Kirche, Kathedrale, Synagoge bis hin<br />

zur Moschee – puls 02-2009 zeigt Andachtshäuser<br />

und sakrale Architekturen.<br />

Impressum<br />

puls<br />

Zeitschrift für Bewegung in der Architektur<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> <strong>Elektro</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Freisenbergstr. 2<br />

58513 Lüdenscheid<br />

www.busch-jaeger.de<br />

Verlag:<br />

Gesellschaft für Knowhow-Transfer<br />

in Architektur und Bauwesen mbH<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

www.gkt-publishing.de<br />

Redaktionsteam <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong>:<br />

Dieter Lautz, Christiane Schulte,<br />

Mirko S<strong>im</strong>on<br />

Redakteurin Gesellschaft für Knowhow-Transfer:<br />

Britta Rohlfing<br />

Printed in Germany – Impr<strong>im</strong>é en Allemagne<br />

© by <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong><br />

Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung,<br />

Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in<br />

Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch<br />

Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle<br />

veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen.<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.


Programmed for effi ciency.<br />

Created for comfort.<br />

Living Space ®<br />

THE NEW GENERATION OF HOME AND BUILDING CONTROL SYSTEMS.<br />

EXPERIENCE IT FOR YOURSELF! // www.BUSCH-JAEGER.com<br />

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<strong>Busch</strong>-ComfortTouch ®

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