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BERGKNAPPE 102 - Bergbau Silberberg

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den Hüttenwerken im Unterinntal. Als Gegenfracht<br />

ins Engadin wurde aus der Salzpfanne in Hall Salz<br />

geladen.<br />

4. Arbeit und Betrieb, Förderung und Transport<br />

Der Einblick in das Geschichts-, Rechts- und Berufsgefüge<br />

des Montanwesens hat gezeigt, dass bis heute<br />

die fünf grossen ineinandergreifenden Funktionsbereiche<br />

des Aufsuchens, Erschliessens, Gewinnens,<br />

Förderns und Aufbereitens der Bodenschätze die<br />

bergbauliche Arbeit im engeren Sinn ausmachen, die<br />

im Erzbergbau überall in das Verhütten ausmündet.<br />

Zum Ganzen gehören viele Leistungen, die im Produktionsablauf<br />

unentbehrlich sind, unter anderem<br />

das komplizierte Markscheiden, das vielfältige, ausgedehnte<br />

Transportwesen, im Untertagebereich die<br />

Wasserhaltung, die Bewetterung, die Beleuchtung<br />

und weitere Aufgaben. Der Beleuchtung kam in den<br />

Gruben und Stollen natürlich eine ganz besondere<br />

Bedeutung zu, sie war für die Arbeit im Dunkel der<br />

Erde immer unentbehrlich. Grubenlampen in wech-<br />

selnden Formen gehörten von jeher zur “eisernen<br />

Ausrüstung" der Knappen.<br />

Eng mit der Erzgewinnung vor Ort hängt die Förderarbeit<br />

zusammen, deren Aufgabe es ist, das abgebaute<br />

Erz und das dabei anfallende taube Gestein,<br />

sofern es nicht zum “Versatz" verwendet wurde, zu<br />

Tage zu bringen. Im Hochgebirge mit seinen steilen<br />

Hängen geschah das im allgemeinen durch die Stollen.<br />

Zimmerleute legten in ihnen “Förderbahnen"<br />

aus zwei festsitzenden hölzernen Bohlen, die Gestänge,<br />

auf denen die Huntstösser oder Truhenläufer<br />

ihre Förderwagen, die Bergtruhen, schoben. Am<br />

Abbauende wurden sie gefüllt und vor dem Mundloch<br />

geleert. Das Erz, soweit schon ausgesondert,<br />

brachte man auf eine Sammelstelle und die “Berge"<br />

auf den Haldensturz. Der Truhenläufer “hatte darauf<br />

zu achten, dass der Leitnagel vorn unter der Truhe<br />

bis in den Zwischenraum des Gestänges hinabreichte";<br />

denn nur so war die Gewähr gegeben, dass die<br />

vollbeladene Truhe nicht vom Gestänge abrutschte,<br />

die Arbeit aufhielt und unnötige Mühe bereitete.<br />

Dennoch hatten diese Grubenfahrzeuge einen Nach-<br />

Abb. 2 Haspelförderung Holzschnitt<br />

aus Agricola 1556<br />

Bergknappe 1/2003 Seite 24

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