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22 - Ultimo auf draht

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COMICSDas Leben des Journalisten Brás de Olivia Domingos berührt immer wieder den Bereich desPhantastischen, wobei eine geflutete Küche noch zu den harmloseren Ereignissen in Daytripperzählt. Fábio Moon (Text) und Gabriel Bá (Zeichnungen) lassen ihren Helden zumBeispiel immer wieder sterben, oft in jenen Momenten, in denen Brás meint, jetzt endlichden Sinn des Lebens entdeckt zu haben. Das erzeugt eine wunderbar verschachtelte Biographie,die trotz der vielen Tode des Helden ein vernünftiges Ganzes ergibt. Und vor allem inden Zeichnungen Bás herrscht selbst in düsteren Momenten eine Leichtigkeit, wie man sieselten zu sehen bekommt. Sein Hang zu ausdrucksstarken Perspektiven (wie im Bild) undgedeckten Farben unterstreicht Melancholie und Frohsinn einer eigentlich ganz und gargewöhnlichen Lebensgeschichte, in der Brás liebt und gewinnt stirbt und verliert und wiederliebt. Dass Moon die Geschichte dabei nicht chronologisch erzählt, sondern in den Lebensalternhin und her springt, kommt in diesem Fall dem leicht fantastischen Tonfall derGeschichte zugute. Von den brasilianischen Zwillingsbrüdern Moon und Bá würde man gernemehr zu sehen bekommen; von Bá liegen immerhin zwei Bände seiner schön verschrobenen„Umbrella Academy“ vor. (Panini, Stuttgart 2013, 256 SD., HC, 24,99) /// -aco-„MyJoy“ ist „der letzte Ort in der Galaxis, wo manSpaß haben kann“: Eine 300.000 Hektar großeStadt, wo der Besucher aus 400.000 Kostümen wählenkann, um ein Live-Rollenspiel zu erleben. Indiesem seltsamerweise eher düster wirkenden Vergnügungsgigantenbeginnt der etwas tölpelige undübergewichtige Zach seine Ausbildung als Polizist.Aber in einer Welt, in der alles Spiel und Spaßwird, sieht auch die Verbrechensbekämpfung etwasanders aus. Die Zeichnungen von Roberto Ricciverbeugen sich vor Ridley Scotts „Blade Runner“und entfalten sofort eine tiefe, genreuntypischeTraurigkeit, die zu den schrillen Avataren von „MyJoy“ (einegroßbusige A.L.I.C.E. erklärt <strong>auf</strong> allen Monitoren der Stadt,was gerade wichtig ist) einen scharfen Kontrast bildet. LucIm dritten Band der Reihe Steam Noir –Das Kupferherz ist es soweit, der BizarromantHeinrich Lerchenwald findet mit Hilfeeines Wiedergängers die kleine Lisa undmit ihr das geheimnisvolle Kupferherz. Esübertrifft die Erwartungen bei weitem,kann es doch Menschen auch über ihrenTod hinaus im Diesseits halten. Lerchenwaldwill mit dem Kupferherz seinen sterbendenSohn retten. Der Konstrukteur desHerzens, der Wiedergänger und das Militärhaben jedoch eigene Pläne. Auch dieserBand bietet wieder düsteren Steampunk.Verena Klinke lässt die Figuren mehr reden,das aber <strong>auf</strong> einem geistreichen Niveaumit passendem altmodischen Vokabular.Daneben wird man in neue Teile von Aurich geführt. Die Zeichnungen von Felix Mertikatbringen wie bisher die düstere Atmosphäre gut zum Ausdruck. Als Bonus gibt es Skizzenmit Anmerkungen. (Cross Cult by Amigo, Ludwigsburg 2012, 64 S., HC, 16,80) /// -ok-Brunschwig tastet sich mit seiner Story in Urban 1: DieSpielregeln vorsichtig an eine Welt heran, die uns jetzt schonAngst macht. (Splitter, Bielefeld 2013, 56 S., HC, 13,80) /// -aco-Der Mann mit der Mundharmonika ist da! Wirklich neu an demneuen Zombie-Epos KeyofZist nur die Idee, dass man die schlurfendenFleischträgermitderMusikeiner Mundharmonikabegeisternund wieeinst der Rattenfängervon Hamelnseine Kinderhinter sichher marschierenlassen kann. Ansonstenwundertmansichlangsamüberdie nicht enden wollendeZombie-Welle, zumalClaudio Sanchez undChondra Echert nichtsNeues beizutragen haben(ihre Story ist einelange, dünne Rachegeschichte)und Aaron Kuder(Zeichnungen) auchkeine neuen Bilder zurApokalypse beisteuernkann. Die spielt hier inNew York und beziehteinige bekannte Schauplätzeins Geschehen mit ein; aber das war´s dann auch. (Cross Cult beiAmigo, Ludwigsburg 2013, 128 S., HC, 18,-) /// -aco-ULTIMO 23

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