AUSSTELLUNGENLIPPSTADTVISUELLE INTERVENTIONEN AndreasKarl Schulze 8.9.-27.10. KunstvereinLippstadt Am Speelbrink 8LÜDINGHAUSENMÜNSTERLANDFESTIVAL pART 7:DER ENTSCHEIDENDE AUGENBLICKHenri Cartier-Bresson 28.7.-27.10.GEORGES WENGER (CH) Druckgrafik<strong>22</strong>.9.-10.11. Burg VischeringBerenbrock 1MALEREI 13 Ausstellung der KunstakademieMünster <strong>22</strong>.9.-28.10. KAK-TuS Kulturforum Burg Lüdinghausen,Amthaus 14MÜNSTER,,DAS BUCH HIOB" Künstlerbuch vonGünther Uecker 8.10.-15.12. AkademieFranz Hitze Haus Kardinal vonGalen Ring 50„ANTIKE TRAUMBILDER“ Skulpturenund Grafiken von Prof. Alexander Burganov31.8.-1.12. ArchäologischesMuseum Domplatz 20-<strong>22</strong>B„SO SEHE ICH BORKUM“ Acrylmalereivon Bettina Lemke 20.9.-7.12. BürgerhausBennohaus Bennostr. 5SOUND AND VISION Doris Marten27.9.-3.11. Cuba-Cultur Foyer, Achtermannstr.12VON ENGELN UND MENSCHEN ab16.9. ESG Breul 43FORGOTTEN LAND Bilder von PamelaTait 19.10.-7.12. FB69 Galerie KoljaSteinrötter Hüfferstr. 18RAUM UND WEITE Maike Grünefeld,bis Dezember 2013 GesundheitshausGasselstiege 13 und Galerie KunststallGimbte Grevener Str. 1SIEGFRIED ZADEMACK PhantastischerRealismus 31.8.-10.11. GalerieLinke Mühlendamm 1-3, Wolbeck„OBJEKTE DER BEGIERDE“ Malerei u.Zeichnungen von Wolfgang Joop16.9.-31.10. Galerie SteinrötterRothenburg 16„BLICKWINKEL“ KünstlergemeinschaftSpektrum 77 28.9.-27.10.Haus der Niederlande Alter Steinweg6/7„ONE OF US CAN NOT BE WRONG“Sieben Positionen zur Video- undMedienkunst 5.-31.10. KunsthalleMünster Hafenweg 28MIT DEN AUGEN EINES IMPRESSIO-NISTEN Radierungen und Lithografienvon Camille Pissarro 7.9.-10.11.Kunstmuseum Pablo Picasso Picassoplatz1„HAIRY TALES“ Artworks & Prints vonHelmut „Poul“ Dohle 31.8.-6.12. LockvogelNeubrückenstr. 53-54,,ALLES AUF ANFANG" Arbeiten vonacht autistischen Künstlern 4.-15.10.LWL-Landeshaus Freiherr vom SteinPlatz 1WALE – RIESEN DER MEERE bis3.11. SEX UND EVOLUTION11.10.13-19.10.14 LWL-Museum fürNaturkunde Sentruper Str. 285FOTOGRUPPE 80 – IMPRESSIONEN11.10.-24.11. Raphaelsklinik Foyer,Loerstr. 23UPLOAD Ruth Stuckenberg6.10.-3.11. SO-66 ProduzentengalerieSoester Str. 66„DAS MÄRCHEN VOM ORIENT“ Illustrationenvon Kerstin Wichmann, ab5.10. SpecOps von Vincke Str. 5-7FARBERLEBNIS UND LEBENSBA-LANCE Acrylbilder von Barbara OestreichStadthaus 1 Bürgermeisterinnen-Flur1. OG, Klemensstr. 1IGELAUSSTELLUNG in der Umweltberatung5.-31.10. Stadthaus 3 Glashalle,Albersloher Weg 33TIME TO RECOLLECT Dialog zwischendem Kunstkollektiv „Civic Virtue“ unddem Künstler Sil Krol (NL)11.10.-10.11. Stadthausgalerie RathausinnenhofVOR 50 JAHREN Münster 19631.3.-1.12. DER KIEPENKERL Ein Denkmalentsteht neu 13.9.-17.11.MANEGE FREI FÜR PLAYMOBIL! Zirkus-und Spielgeschichte(n)15.10.13-2.3.14 DAS UNBEKANNTEMÜNSTER Fotos von 1950-196527.9.13-26.4.14 Stadtmuseum Salzstraße28ANTE PORTAS – AUSBLICKE Fotografien& Collagen von Ilse Wecker, bisEnde Dezember Verwaltungsgericht 1.Etage, Piusallee 38VIRGINIA OVERTON Rauminstallation19.10.13-12.1.14 WestfälischerKunstverein Rothenburg 30( ) OF SUR FACE Installation vonSu-Jin Kim 4.9.-27.10. Wewerka-PavillonAaseewiesen Nähe TorminbrückeOELDE„VERKAN(N)T UND VERSCHWÄ-GERT“ Zum 275. Geburtstag des Aufklärers,Schriftstellers und TheologenMoritz Schwager 15.9.13-19.1.14Museum für Westfälische LiteraturKulturgut Haus Nottbeck, Landrat PredeickAllee 1OSNABRÜCK„WUNDEN DER WELT“ Magnum-Fotografienvom Spanischen Bürgerkriegbis zum Arabischen Frühling8.8.-28.10. (auch im Kulturgeschichtl.Museum/Felix Nussbaum Haus) ErichMaria Remarque-FriedenszentrumMarkt 6PADERBORNCREDO. CHRISTIANISIERUNG EURO-PAS IM MITTELALTER bis 3.11. Diözesanmuseum,Museum in der Kaiserpfalzund Städtische Galerie AmAbdinghof Infos: credo-ausstellung.deRUHESTÖRUNGIM MUSEUMEine Collagenausstellung im MARTa Herfordachdem sich die BielefelderKunsthalle für ihre „AufNZeit“-Ausstellung mit der Kunsthallein Baden-Baden zusammengetanhat,legtdasMartainHerfordnach und zeigt zusammen mit demKunstmuseum Ahlen unter dem Titel„Ruhestörung – Streifzüge durch dieWelten der Collage“ einen umfangreichenÜberblick über die Collage im20. und 21. Jahrhundert. Über vierhundertExponate sind <strong>auf</strong> beideHäuser verteilt worden, von frühenKlebebildern aus den 1910er Jahrenüber Objekt-Collagen bis hin zu ganzencollagierten Räumen; die Ausstellungenzeigen, dass das Prinzip derCollage in vielen unterschiedlichenAusdrucksformen zuhause ist undnoch lange nicht ausgedient hat: MartinKippenberger, George Grosz, SigmarPolke, Mimmo Rotella, SophieTaeuber-Arp, Man Ray – die Liste derKünstler und Künstlerinnen, die sichin ihrem Leben mit der Collage auseinandergesetzthaben, ist lang. Undebenso abwechslungsreich sind diedaraus resultierenden Werke.Vor allem die Dadaisten habensich ab 1916 ausgiebig mit der neuenArt des Zusammenfügens beschäftigt.Allen voran Kurt Schwitters,der aus gefundenen Objektenwie Fahrkarten, Verpackungsmaterialienund aus Zeitungen entnommenenElementen neue zusammengeklebteKompositionen erschaffenhat. Die Collage als ein weite-46 ULTIMO
KUNST(v.l.n.r.: Beni Bischof, Krasse Collage, 2013 / Eli Cortiñas, No Place Like Home, 2006 / Mimmo Rotella, „Marilyn”, 1963)rer Ausdruck gegen das etablierte,bürgerliche Kunstempfinden, indemdie Dadaisten sich zum einenvom klassischen, gemalten Bild abwendenund dann auch noch Dingeverwenden, die eher als Abfall angesehenwerden, für das damaligePublikum provozierend und erschütternd.Und diese Kernelementefindet man bis zu den aktuellstenArbeiten immer wieder. In derCollage werden aus Dingen, die eigentlichnicht zusammengehören,neue Kunstwerke geschaffen: „Sieentwerten alte Symbole und Bilder,produzieren plötzlich neue interneBezugsräume, zerstören alte Sehgewohnheitenund schaffen bislangunbeachtet gebliebene Zonenvon hellwacher Aufmerksamkeit.“Und das schlägt sich auch <strong>auf</strong>die drei thematischen Streifzügenieder, die in jedem Ausstellungshaus<strong>auf</strong> den Besucher warten. InAhlen widmet man sich der Collageals Urheber für „Unruhe und Aufbrüche“,als Ort für „Fluchten undTräume“ und als Sinnbild für „Vielstimmigkeitund Kakophonie“. ObDadaismus, Kubismus oder Konstruktivismus,die Collage gilt inden Avantgarden des 20. Jahrhundertsals Mittel, um Grenzen auszulotenund diese zu überwinden.Das zeigt die Ahlener Ausstellungmit Werken von Schwitters, Grosz,aber auch zeitgenössischen Künstlernwie Wilfried Schwerin, dessenInstallation aus Telefonleitungskabelnund anderen Fundstückenauch zeigt, dass die Collage mittlerweilemehr als eine <strong>auf</strong> Papier zusammengestellteKomposition ist.Längst ist die Collage mehrdimensionalgeworden, was man in AhleningleichmehrerenArbeitenerkennenkann. Günter Weseler erwecktseine Objekte elektronischzum Leben, so z.B. in seiner ArbeitAtemobjekt K69/71; da hängt einVogelkäfig im Raum, in dem sichein Fellknäuel befindet, und wennman genau hinsieht, atmet diesesFellknäuel. Ein zutiefst verstörendesErlebnis, wenn man nicht damitrechnet. Hinzu kommen Fantasiemaschinenaus Holz, Metallteilen,Federn und Draht, die allesamtkeine wirkliche Funktion haben,aber durch ihre akribische Anfertigungdazu anregen, sich vorzustellen,wofür man sie im Alltag benutzenkönnte.Am überzeugendsten, in Ahlenwie in Herford, erreichen einenaber die Collagen <strong>auf</strong> Papier. So imposantund ausgefuchst die in denRaum integrierten Maschinen undInstallationen auch sein mögen,die oft humoristischen und wirklichneue Zusammenhänge erschaffendenCollagen <strong>auf</strong> Papier sindmitunter – auch nach fast hundertJahren – die am meisten beeindruckendenArbeiten. Ob das nun dieKlassiker der Dadaisten sind oderdie gerade nach dem Zweiten Weltkriegentstandenen Collagen; in ihnenvereinen die Künstler unterschiedlichsteEinflüsse aus Plakatwerbung,Sensationspresse, Literatur,Popreferenzen, Politik, neuenKörperbildern, aber auch Textilien,Fotografien, Farben und anderenElementen. Manchmal in Miniaturarbeitenwie denen von Al Hansen,dem Großvater des MusikersBeck, der <strong>auf</strong> Din-A5-Größe unterschiedlichsteMaterialien zusammenfügtund es tatsächlich schafft,den Betrachter dazu zu bringen,sich Zusammenhänge auszumalen,auch wenn die Materialien – Draht,Spielkarten, Schrift, etc. – <strong>auf</strong> denersten Blick nicht zusammengehören.Großformatiger geht SigmarPolke in seiner Arbeit bzw. Arbeitenmit dem Titel Day by Day von1975 vor, in der er Collage, Zeichnungund Mischtechniken miteinanderverbindet.Die Collage ist ein Unruhestifterim Kunstbetrieb. Künstler nutzensie oft, wenn sie <strong>auf</strong> der Suchenach neuen Ausdrucksmöglichkeitensind. Deshalb sind sie nicht als„Abfallprodukte“ zu sehen. Die Collagehat die Möglichkeit, sich zwischenden Techniken zu bewegen,neue Bilderwelten zu schaffen,neue Zusammenhänge zu formulieren,was für eine Arbeitstechnik, inder es zuallererst einmal um dasZerstören, das Zerreißen und Zerschneidengeht, eine bemerkenswerteLeistung ist. Und dass die Collagein der Gegenwart und sicherauch in der Zukunft ihre Daseinsberechtigunghaben wird, zeigen diebeiden Ausstellungen sehr beeindruckend.Sacha Brohm„Ruhestörung – Streifzüge durch dieWelten der Collage”, Herford/MARTa,Ahlen/Kunstmuseum, bis zum 26.1.14ULTIMO 47