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das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

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Zinnoberfest in der hannoverschen Konzerthalle am 7. Januar 1928 organisieren sowie<br />

gemeinsam die leitende Gestaltung <strong>des</strong> Begleitheftes übernehmen (siehe Abb. A32). 24<br />

Im städtischen Großbürgertum Hannovers, zu dem er über Bilderverkäufe und seine rege<br />

Publikationstätigkeit zwar vereinzelte Kontakte pflegen dürfte, findet Reinecke-Altenau keine<br />

Aufnahme. Er zeigt <strong>im</strong> Privaten sogar Distanz zu gehobenen Kreisen. Sein gesellschaftlicher<br />

Status verbleibt auf dem eines Kunsterziehers und geachteten Malers. Im öffentlichen<br />

Kunstdiskurs Hannovers der 1920er Jahre wird er als - wenn auch markante und vom<br />

konservativen Kunstgeschmack geschätzte - Randerscheinung wahrgenommen, 25 was<br />

maßgeblich an seiner der Kunsttradition verhafteten gegenständlichen Malerei und an seiner<br />

speziellen Bildthemenwahl liegt:<br />

Neben seiner Existenz als Maler, Illustrator, Presseautor und Gymnasiallehrer in seiner<br />

Wahlhe<strong>im</strong>at Hannover ist außerdem etwa ab 1919 eine verstärkte künstlerische und<br />

publizistische Ausrichtung Reinecke-Altenaus auf den Harz spürbar, die sich maßgeblich auf<br />

sein Ansehen auswirkt – sowohl <strong>im</strong> Harz selbst als auch in Hannovers kulturell interessierter<br />

Öffentlichkeit. So ist <strong>das</strong> norddeutsche Mittelgebirge nicht nur Bildmotiv für die<br />

überwältigende Mehrzahl seiner Ölgemälde und graphischen Arbeiten, 26 sondern zentrales<br />

Thema seiner ab Anfang der 1920er Jahre als Zeitschriftenbeiträge oder sogar in Buchform<br />

veröffentlichten sowie oft von ihm selbst reich illustrierten he<strong>im</strong>atkundlichen Aufsätze und<br />

seiner in Prosa oder Gedichtform verfassten Naturbeobachtungen und<br />

Kindheitserinnerungen. 27 Von 1919 bis 1932 hat er zudem die Schriftleitung, also die<br />

redaktionelle Leitung, <strong>des</strong> <strong>im</strong> Oberharz populären „Allgemeinen Harz-Berg-Kalenders“ aus<br />

Clausthal-Zellerfeld. 28<br />

Die Landschaft <strong>des</strong> Oberharzes, seine Tier- und Pflanzenwelt, sein Volkstum und seine<br />

Geschichte bilden letztlich <strong>das</strong> dominierende Kern<strong>thema</strong> <strong>des</strong> künstlerischen Schaffens<br />

Reinecke-Altenaus.<br />

Diese zahleichen, einem sozial gemischten Publikum über diverse Wege der<br />

Veröffentlichung (Ausstellungen, Pressepublikationen, Kalender, Schulbücher,<br />

Fremdenverkehrsprospekte etc.) zugänglich gemachten Texte und Bilder spiegeln dabei<br />

nicht nur Reinecke-Altenaus eigenes, zum Teil deutlich von völkischen Inhalten erfülltes<br />

Selbst- und He<strong>im</strong>atverständnis. 29 Sondern der damals respektable Erfolg all dieser<br />

harzbezogenen Werke <strong>im</strong> norddeutschen Raum, schwerpunktmäßig <strong>im</strong> Oberharz, <strong>im</strong><br />

Goslarer und <strong>im</strong> hannoverschen Raum, lässt auch auf eine gewisse Akzeptanz von<br />

Reinecke-Altenaus künstlerischem wie ideologischem Standpunkt in seinem<br />

gesellschaftlichen Umfeld schließen. So gilt er bereits in den 1920er Jahren unter seinen<br />

Zeitgenossen als bedeutender, gefragter und weithin beliebter Maler, Graphiker und<br />

Schriftsteller <strong>des</strong> Harzes, <strong>des</strong>sen Ansehen als Künstler und he<strong>im</strong>atliche Identifikationsfigur<br />

deutlich aus der Öffentlichkeit <strong>im</strong> Harzraum, insbesondere aus der dortigen Kulturszene<br />

herausragt. Deutlich wird dies beispielsweise auch darin, <strong>das</strong>s zur Neueröffnung <strong>des</strong><br />

Oberharzer Museums in Clausthal-Zellerfeld, der damals einzigen Sammel-,<br />

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