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das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

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Selbstverständnis <strong>des</strong> Mittelgebirges von grundlegender Bedeutung ist, 16 dürfte bereits vor<br />

1918 erfolgen.<br />

Den Lebensunterhalt für sich und seine durch die Geburt seiner Tochter Dorothea (1912)<br />

bald 3-köpfige Familie bestreitet er mit seinem Hauptberuf als gymnasialer Kunsterzieher<br />

sowie als Illustrator (ab 1909) und als Textautor (ab 1913).<br />

A.1.6 1914: Studium in Dresden<br />

Doch bereits 1914 steigt er – erstmals - aus dem Lehramt aus und n<strong>im</strong>mt zur Intensivierung<br />

seiner künstlerischen Tätigkeit ein Studium an der Kunstakademie in Dresden auf, was auf<br />

sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein als Künstler sowie auf einen gesicherten finanziellen<br />

Rückhalt schließen lässt.<br />

A.1.7 1915-1918: Kriegsdienst <strong>im</strong> I. Weltkrieg<br />

1915, der I. Weltkrieg ist <strong>im</strong> Vorjahr ausgebrochen, tritt Reinecke-Altenau in den<br />

Heeresdienst ein. Zunächst ist er in Groß Gohlen bei Celle in einem Kriegsgefangenenlager<br />

eingesetzt. 1916 hält er sich in Warschau <strong>im</strong> besetzten Polen, 1917 wieder <strong>im</strong><br />

niedersächsischen Lager und 1918 schließlich <strong>im</strong> ebenfalls eroberten Rumänien, in Bukarest<br />

und Constanza am Schwarzen Meer, auf. Während seines Kriegsdienstes kommt ihm seine<br />

künstlerische Ausbildung zu Gute, so <strong>das</strong>s er bereits in Groß-Gohlen – sicherlich in<br />

offiziellem Auftrag seiner Vorgesetzten - zeichnerische Studien und sogar Ölbilder <strong>des</strong><br />

Lagerlebens anfertigt (siehe Abb. A1). In den von deutschen Truppen besetzten Gebieten<br />

wirkt er als volkskundlicher Dokumentator, vermutlich für die >Mazedonische<br />

lan<strong>des</strong>kundliche Kommissionbefriedetes< Gebiet. Kriegsgegner begegnen ihm ausschließlich als besiegte<br />

Kriegsgefangene. Bei seinen unter Kriegsumständen bedingten Auslandsaufenthalten<br />

bezeugt er in seinen Bildern ein ausschließliches Interesse für die landschaftlichen<br />

Schönheiten und <strong>das</strong> pittoresk-exotisch wahrgenommene südländische Volkstum, also für<br />

rein zivile und zudem - von den kriegerischen Ereignissen unbeeindruckt - sehr friedlich<br />

wirkende Szenerien. Vom kaum fassbaren menschlichen Elend an den Kampfschauplätzen,<br />

von der aussichtslosen militärischen Situation an der Westfront oder auf See n<strong>im</strong>mt er wenig<br />

oder keine Notiz. Die katastrophale, von Hunger, Seuchengefahr, Verwahrlosung, Unruhen<br />

und (Klein-)Kr<strong>im</strong>inalität best<strong>im</strong>mte soziale Situation <strong>im</strong> deutschen Inland, besonders in den<br />

Städten, 17 n<strong>im</strong>mt er - gerade <strong>im</strong> letzten Kriegsjahr - nur noch über den Kontakt mit seiner<br />

Familie wahr. Er selbst befindet sich fernab der militärischen und sozialen Krisenherden der<br />

Kriegsjahre.<br />

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