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das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

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Beschneidung der Persönlichkeitsrechte finden seine tiefste Ablehnung, was er noch Jahre<br />

danach bekundet. 8<br />

Die Präparandenausbildung schließt er 1903 ab; die darauf folgende Seminaristenzeit<br />

beendet er ebenfalls erfolgreich mit guten Noten <strong>im</strong> Frühjahr 1906.<br />

A.1.3 1906-1908: Volksschullehrer in Clausthal<br />

Als Volksschullehrer, als der er von 1906 bis 1908 an der evangelischen<br />

Bürgermädchenschule in Clausthal unterrichtet, kann er als Mitglied einer sich um 1900 in<br />

Deutschland neu formierenden Gesellschaftsschicht betrachtet werden: Zumeist aus<br />

kleinbürgerlichen, nicht-akademischen Familien stammend, von hoher Schulbildung und<br />

dementsprechend intellektuellem Selbstbewusstsein, allerdings ohne akademische<br />

Bildungslaufbahn und sozial weiterhin unterprivilegiert bildet der wachsende Berufsstand der<br />

vollwertig ausgebildeten Volkschullehrer eine neue bürgerliche Gruppe, die sich<br />

gesellschaftlich – in gewisser Weise als Aufsteiger anzusehen – über der Masse der<br />

<strong>werk</strong>tätigen Bevölkerung aus Arbeiterschaft, kleineren Angestellten und mittelständischem<br />

Hand<strong>werk</strong>, aber unter dem elitären akademischen Bildungs- und Besitzbürgertum ansiedelt.<br />

Die Widersprüchlichkeit zwischen erworbener umfassender Bildung und dem weiterhin<br />

relativ niedrigen sozialen Status gegenüber dem gehobenen Bürgertum ist für<br />

Volksschullehrer in jener Zeit charakteristisch.<br />

Etwa um 1906 erfährt der junge Mann eine erste künstlerische Ausbildung be<strong>im</strong> lokal<br />

renommierten englischen Landschafts- und Tiermaler L. H. W. Klingender in Goslar, unter<br />

<strong>des</strong>sen Aufsicht er vor allem Studien nach der Natur anfertigt.<br />

A.1.4 1908-1910: Studium in Berlin<br />

Im Herbst 1908 gibt Reinecke auf eigenen Wunsch den Schuldienst auf, um sich durch ein<br />

Studium an der Königlichen Kunstschule für Lehrkräfte in Berlin-Mitte fachlich zum<br />

Kunsterzieher und Zeichenlehrer für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten zu<br />

profilieren. 9 Hier in Berlin, wo er schließlich <strong>im</strong> Sommer 1910 seinen Studienabschluss<br />

erhält, 10 womit ihm der Eintritt in die höhere Lehrerlaufbahn offen steht, befindet sich<br />

Reinecke erstmals längere, wenn auch absehbar begrenzte Zeit in einem urbanen, stark<br />

industrialisierten, kulturell sehr reichen Umfeld und wird hier in der pulsierenden Groß- und<br />

Reichshauptstadt 11 unmittelbar mit den neusten gesellschaftlichen und künstlerischen<br />

Erscheinungen seiner Zeit konfrontiert.<br />

Während dieser Studienzeit publiziert er 1909 auch seine ersten Federzeichnungen in Form<br />

von Illustrationen für ein Buch <strong>des</strong> damals für seine Naturschilderungen sehr angesehenen<br />

norddeutschen Schriftstellers Hermann Löns. 12 Sein sich während seines akademischen<br />

Studiums allmählich festigen<strong>des</strong> Selbstbewusstsein als Künstler findet unter anderem darin<br />

Ausdruck, <strong>das</strong>s er sich ab dieser Zeit den Namen >Reinecke-Altenau< wählt und mit diesem<br />

fortan – wenn auch zunächst mit variierenden Signaturen – seine Bilder versieht.<br />

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