04.12.2012 Aufrufe

das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

das thema bergbau im werk des malers karl reinecke-altenau ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A.2 Karl Reinecke-Altenaus künstlerisches Gesamt<strong>werk</strong> 76<br />

A.2.1 Früh<strong>werk</strong> / Künstlerische Prägung<br />

Karl Reinecke-Altenaus frühesten Anfänge als Künstler lassen sich erst auf die Zeit nach<br />

seiner Ausbildung zum Volksschullehrer an der Seminar-Präparandenanstalt in Alfeld/Leine<br />

(1900-1906) sicher datieren, sind aber auch schon vorher denkbar. Eine erste künstlerische<br />

Ausbildung <strong>im</strong> Zeichnen erfährt er bereits als junger Mann bei dem in Goslar vor dem I.<br />

Weltkrieg ansässigen und sehr angesehenen englischen Landschafts- und Tiermaler Louis<br />

Henry W. Klingender. Dieser unterrichtet Reinecke vor allem <strong>im</strong> präzisen Studium der Natur,<br />

was bei Exkursionen in den Harzer Bergwäldern geschieht. Dies dürfte zeitlich um 1906 zu<br />

verorten sein. Aus diesem Jahr stammt zumin<strong>des</strong>t die älteste bekannte künstlerische Arbeit<br />

Reineckes: Eine mit „Zellerfeld, 11.7.1906“ bezeichnete, mit Aquarellfarben kolorierte<br />

Bleistiftzeichnung, die - um naturalistische Darstellung bemüht, allerdings in Komposition<br />

und Figurendarstellung noch etwas unbeholfen und laienhaft ausgeführt – eine auf einer<br />

Oberharzer Weide vor einem Zaun liegende, weiße Bergziege zeigt. Aus den folgenden<br />

Jahren sind dann zahlreiche weitere Studienblätter, allesamt graphische Arbeiten oder<br />

Aquarelle, erhalten, die ein offenkundiges Bemühen um eine detaillierte, gar penible<br />

Wiedergabe beobachteter Naturerscheinungen zeigen. Zwar wird sich in den Folgejahren,<br />

sehr deutlich dann in seinem künstlerischen Haupt<strong>werk</strong> nach dem I. Weltkrieg, seine<br />

Bildsprache hin zur Klarheit der Figuration und Vereinfachung der Formen wandeln und<br />

verfestigen, doch wird die Orientierung an der natürlichen, gegenständlichen Erscheinung<br />

der Dinge stets vorhanden bleiben.<br />

Vor allem die akademische Ausbildung, die er bei seinem Studium zum Zeichenlehrer und<br />

Kunsterzieher in Berlin (1908-1910) 77 und bei seinem Kunststudium in Dresden (1914)<br />

erfährt, sowie der in diesen als deutsche Kunstmetropolen zu bezeichnenden Großstädten<br />

sicherlich stattfindende Kontakt zu aktuellen, internationalen künstlerischen Strömungen<br />

dürften für den jungen Künstler prägend sein. Ein künstlerischer Einfluss <strong>des</strong> damals in<br />

Deutschland höchst populären Jugendstils ist in seinen Arbeiten, vor allem in der<br />

pflanzlichen Formgestaltung und der Komposition, aus der Berliner Studienzeit klar<br />

erkennbar – und bleibt letztlich auch noch in vielen Werken, merklich be<strong>im</strong> Bildaufbau, bis zu<br />

seinem Lebensende bestehen.<br />

Und selbst seine ab 1912/´13 bezogene Wahlhe<strong>im</strong>at Linden bietet mit dem unmittelbar<br />

benachbarten Hannover eine Kulturszene, die einen Zugang zu zeitgenössischer Kunst von<br />

höchster Qualität bietet, wenn auch in geringerem Maße als in Berlin oder Dresden.<br />

Einflüsse von Vorläufern bzw. Wegbereitern der klassischen Moderne, beispielsweise aus<br />

dem deutschen Jugendstil (etwa Fritz Erler) oder besonders von zeitgenössischen Künstlern<br />

aus dem alpenländischen Raum (z. B. Ferdinand Hodler und Albin Egger-Lienz), auf <strong>das</strong><br />

künstlerische Werk <strong>des</strong> Oberharzers sind mit Verweis auf gewisse stilistische Merkmale in<br />

seiner Malerei berechtigt zu vermuten.<br />

- 28 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!