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Das Wiener Rathaus 1.0 M - Club wien.at

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<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>führungenEinzelpersonenFührungen für Einzelpersonen finden Montag, Mittwochund Freitag – jeweils um 13.00 Uhr st<strong>at</strong>t. Es istkeine Anmeldung erforderlich. An Sitzungstagen desGemeinder<strong>at</strong>s bzw. Landtags, an gesetzlichen Feiertagen,Karfreitag, am 24. und 31. Dezember werden keineFührungen angeboten.GruppenführungenFührungen für Gruppen werden Montag bis Freitagvon 8.00 bis 14.00 Uhr angeboten. Die Teilnehmerzahlbeträgt mindestens zehn und maximal 50 Personen.Die Voranmeldung für Gruppenführungen sollte telefonisch,schriftlich oder persönlich mindestens vierWochen vor dem gewünschten Termin erfolgen.Sprachen & DauerDie Führungen dauern rund eine Stunde und sind indeutscher Sprache. Gegen Hinterlegung eines Lichtbildausweisessind Audioguides kostenlos erhältlich.Folgende Sprachen stehen zur Verfügung: Englisch,Französisch, Italienisch, Spanisch und Gebärdensprache(Österreichisch und Englisch).Treffpunkt & KostenDer Ausgangspunkt für die Führungen ist das Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrumim <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>. Eingang: 1., Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z1. Die Führungen sind kostenlos.KontaktStadtinform<strong>at</strong>ionszentrumTelefon: +43 (0)1 525 50E-Mail: stadtinform<strong>at</strong>ion@post.<strong>wien</strong>.gv.<strong>at</strong>


<strong>Das</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong><strong>Das</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>, die Universität unddas Parlament entstanden zeitgleichauf dem ehemaligen kaiserlichenExerzierpl<strong>at</strong>z, der aufdem Glacis – demfreien Vorfeld vor derStadtmauer – angesiedeltwar. KaiserFranz Joseph I. erteiltedie Genehmigungzur Verbauung.<strong>Das</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong> wurde zwischen1872 und 1883 nach den Plänen desArchitekten Friedrich Schmidt errichtet,der als Gewinner des aufsehenerregendenWettbewerbes fürdie Erbauung des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es in derk.u.k. Reichs-ResidenzhauptstadtWien hervorging. Schmidt setzt sichmit dem Bau sein größtes Denkmal.In Bürgermeister Cajetan Felder findeter einen Mitstreiter, der ihn unterstütztund der überzeugt ist, dass„das <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>, dieser Mittelpunktallen städtischen Lebens, der Stolzund die Freude der Bürger einerjeden Stadt, nicht hinter den Prachtbautender Ringstraße zurückbleibenkann.“ Mit einer Länge von152 Metern und einer Breite von127 Metern wird das <strong>R<strong>at</strong>haus</strong> zurArchitektur<strong>at</strong>traktion seiner Zeit.<strong>Das</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong> ist im Ringstraßenstilerrichtet. Der Ringstraßenstilist eine besondere Ausprägung desHistorismus der 1860er bis 1890er1883 war es endlichso weit:Der Neubau des<strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>eswurdeeingeweiht.1885 nahm derGemeinder<strong>at</strong>dann seineArbeit am neuenStandort auf.


Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>zFriedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>zDer Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z wurdeim Jahre 1885 nach den Plänen desGartenarchitekten Lothar Abel vondem Stadtgärtner Gustav Sennholzin eine prachtvolle Grünanlage verwandelt.Während des Zweiten Weltkriegeswurde die Parkanlage in einen riesigenGemüsegarten umfunktioniert,um die naheliegenden Spitäler versorgenzu können.13 Jahre nach der Fertigstellung des<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es gab die Stadtden Auftrag, dem Erbauerdes <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es ein würdigesDenkmal zu setzen.Edmund Hofmann vonAspernburg entwarf eineBronzefigur von FriedrichSchmidt.<strong>Das</strong> Monument wurde am28. Mai 1896 enthüllt. Damals standes genau in der Mitte des Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>zes an der Rückseitedes <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es.1943 wurde es abgetragen und in einemNebenhof des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es untergebracht.Am 26. Juni 1951 wurde das Bronzedenkmalam Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z etwas seitlich versetzt wiederaufgestellt.Im Zuge der Neugestaltung des Parksrückte das Denkmal 1966 noch weiterin die Ecke des Pl<strong>at</strong>zes, wo es bisheute steht.Friedrich SchmidtPhotoAufnahmeum 1908


Die Friedrich-Schmidt-HalleDie Schmidt-Halle war früher dasGemeinder<strong>at</strong>svestibül – die Einfahrtfür die Kutschen der Mitglieder desGemeinder<strong>at</strong>es. Die Schmidt-Halleund die Volkshallesind inihrer Bauweisekomplettidentisch.Zwölf imposanteSäulen ausKarststein, angeordnetzu einemKreuzgewölbe,überdeckendie eindr u ck s vo l l eHalle.In beiden Stiegenaufgängenzum Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaalsind Botschaften an diedamaligen Gemeinderäte in Stein gemeißelt:Stiege 7:„Quidquid agis, prudenter agas etrespice finem.“„Was du beginnst, beginne es klugund bedenke das Ende.“Schmidt-HalleFrüher fuhrendie Gemeinder<strong>at</strong>smitgliedermit ihren Kutschenin dieseHalle vor. Vonhier gelangtensie direkt in denGemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaal.Stiege 8:„Suaviter in modo, fortiter in re.“„Milde in der Art, stark in der T<strong>at</strong>.”


Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrumStadtinform<strong>at</strong>ionszentrumIn der Friedrich-Schmidt-Halle im<strong>R<strong>at</strong>haus</strong> befindet sich das Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrum.Dieses ist füralle <strong>Wiener</strong>Innen und Gäste unsererStadt die zentrale und kompetenteAnlaufstelle für Auskünfte, Anliegenund Anfragen. Hier kann unter rund600 unterschiedlichen Broschürenaus diversen Bereichen gewählt werden.Mehr als500.000 Broschürenwerdenjährlichausgegeben.Der einzigartigeServicewird durch dieneuen virtuellenAuskunftsstellenmitTouchscreenbedienung unterstützt.<strong>Das</strong> vielfältige Angebot geht von den<strong>wien</strong>.<strong>at</strong>-Seiten über die Serviceseitender MA 8 – <strong>Wiener</strong> Stadt- undLandesarchiv und der MA 57 – Frauenabteilungbis hin zu den Ausstellungsseitender <strong>Wiener</strong> Museen.Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrumWien 1, <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>,Eingang Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z 1Inform<strong>at</strong>ion vonMontag bis Freitag 8–18 Uhr,Telefon: + 43 1 525 50stadtinform<strong>at</strong>ion@post.<strong>wien</strong>.gv.<strong>at</strong>www.stadtinfo.<strong>wien</strong>.<strong>at</strong><strong>Wiener</strong>Stadtinform<strong>at</strong>ionIm Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrumstehen die MitarbeiterInnenbesonders fürdie BereicheKultur undFreizeit gernemit Tipps zurVerfügung.


Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>turmist innen sehr unbequem begehbar.256 Steinstufen führenzu einer Aussichtspl<strong>at</strong>tform– einer Steinbrüstung über derUhranzeige. Der höchste Punktist über eine Eisentreppe mit75 Stufen in schwindelerregenderHöhe erreichbar. Der Zugangist nur dem Fachpersonaldes <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es und der <strong>Wiener</strong>Berufsfeuerwehr gest<strong>at</strong>tet.Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannFriedrich Schmidt wollte auf die97,9 m hohe Turmspitze eine Figurvon besonderer Symbolkraft setzen,denn die 99 m hohen Türme der Votivkirchedurften von einem „weltlichenBau“ nicht überragt werden.Mit Hilfe der 650 kg schweren und5,40 m hohen <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannfigur aufder Turmspitze gelang das jedoch.Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannauf der Turmspitzedes <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>turmesist650 kg schwerund 5,40 mhoch.Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mann wird von einemkugelförmigen, rund 800 Kilogrammschweren Gegengewicht gehalten.Er verfügt über die stolze Schuhgröße63.Bei starkem Sturm schwankt der<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mann bis zu 25 Zentimeter.Der vom Kunstschlosser AlexanderNehr nach einem Modell von FranzGastell gefertigte Standartenträgerwurde 1984/85 restauriert.


Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>turm und der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannIn einem Kupferbehälter wurden dieZeitungsausschnitte, die sich mitder Restaurierung des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannesbeschäftigen, die Tageszeitungenvom 22. September 1985 und einBrief des damaligen BürgermeistersDr. Helmut Zilk hinterlegt.Im Zuge der Renovierung wurde eineKopie des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>mannes angefertigt.Sie ist heute an der Ecke des<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>zes, in der Lichtenfelsgasseangebracht.


Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>zblieb lange Jahre ungenutzt. Erst1911 wurde er Schaupl<strong>at</strong>z einer Demonstr<strong>at</strong>ionvon mehr als 100.000Menschen, die gegendie massiven Teuerungender damaligenZeit protestierten.Dabei wurden vieleMitstreiterInnen verletztund drei Menschenstarben.Nach dem Ersten Weltkrieg wurdeder Pl<strong>at</strong>z bis 1932 für politischeKundgebungen wie z.B. für den Mai-Aufmarsch genutzt.1938 wurde der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>z zumAdolf-Hitler-Pl<strong>at</strong>z unbenannt undwurde damit der Aufmarschpl<strong>at</strong>z fürdie N<strong>at</strong>ionalsozialisten in Wien.<strong>Das</strong> Filmfestivalauf dem <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>zEines der vielenEvent-Highlightsder Stadt Wienmit mehr als700.000 BesucherInnen.Am 29. April 1945 versammeltensich imRoten Salon des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>esdie Mitgliederder provisorischen österreichischenSta<strong>at</strong>sregierungunter derFührung von Dr. KarlRenner sowie dieSpitzen der sowjetischenStadtkommandantur zurKonstitutionierung der ZweitenRepublik Österreich.Auf dem Wegzur ZweitenRepublik


Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>zNach dem Zweiten Weltkrieg verwandeltesich der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>z zunehmendin einen riesigen Parkpl<strong>at</strong>zmit einer Durchzugsstraße.Erst in den achtziger Jahren wurdeder Pl<strong>at</strong>z für den Verkehr gesperrt.Heute gibt es auf dem 8.500 m²großen Pl<strong>at</strong>z, der 25.000 BesucherInnenfasst, kaum einen Tag ohne Veranstaltung.Zu den bekanntesten Events zählendie Eröffnung der <strong>Wiener</strong> Festwochen,das Blasmusikfest, das Filmfestival,der Steiermark-Frühling,die Sicherheitstage, die Eröffnungdes Life-Balls, der Christkindlmarkt,der Eistraum u.v.a.<strong>Das</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong> bildet eine beeindruckendeKulisse für alle Events.Denkmäler am <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>zDer <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>z ist einer der repräsent<strong>at</strong>ivstenPlätze Wiens. Gesäumtwird der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>z von achtüberlebensgroßen Marmorfigurenbedeutender historischer Persönlichkeiten,die früher auf der Elisabethbrückeüber dem Wienfluss (vorder Karlskirche) standen.


Johann Bernhard Fischervon Erlach (1656 – 1723)Der erste große Baumeister desösterreichischen Barock. Ab1689 unterrichtete er den späterenKaiser Joseph I. in derBaukunst.Ab 1692 war er kaiserlicherHofarchitekt und Ingenieur inWien und wurde später Inspektorder kaiserlichen Gebäudeund damit Leiter des kaiserlichenBauwesens. Hauptwerke:Karlskirche, Schloss Schönbrunn.Bildhauer: Joseph CesarErnst Rüdiger Graf Starhemberg(1638 – 1701)Feldmarschall und Stadtkommandantvon Wien bei der ZweitenTürkenbelagerung 1683.Er verteidigte Wien erfolgreichbis zum Eintreffen des Ents<strong>at</strong>zheeres,welches dann dasOsmanenheer besiegte.<strong>Das</strong> Grabmal von Graf Starhembergbefindet sich in derSchottenkirche.Bildhauer:Johann Baptist Feßler


Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>parkKaiser Franz Joseph I. im Festsaaldes <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es eröffnet.Aus diesem besonderenAnlass wurden die beidenSpringbrunnen im <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>parkerstmals mitHochquellenwasser betrieben.Der <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>park zeichnetsich durch seinen herrlichen„immergrünen“alten Baumbestand aus.Die Auswahl der Pflanzenverspricht fast ganzjährigeBlütenpracht. Fürden <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>park wurdenExoten wie z.B. ein Ginkound ein japanischerSchnurbaum importiert.Die Pl<strong>at</strong>anen, die geschlitztblättrigeRotbuche und der Tulpenbaum wurden1973 als <strong>Wiener</strong> N<strong>at</strong>urdenkmälerunter N<strong>at</strong>urschutz gestellt.Für den ersten Bundespräsidentender Zweiten Republik wurde 1967ein Denkmal im <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>park errichtet.Es besteht aus einem silbern schimmerndenMetallkopf, geschaffen vonAlfred Hrdlicka, umgeben von einemBaldachin aus zwölf sechs Meterhohen Stahlsäulen – entworfen vonProf. Dipl.-Ing. Josef Krawina.Dr. Karl Renner(1870 – 1950):Der ersteBundespräsidentderZweiten RepublikÖsterreich.


Der Arkadenhof und die VolkshalleDie VolkshalleDie Lage des Festsaales machte dieAnordnung von zwei imposantenFeststiegen und den zugehörigenVestibülen – sternrippengewölbteVorräume – erforderlich. So ergabsich am Ende dieser beiden Feststiegenein zusammenlaufendesVestibül – dieVolkshalle.Heute sinddie Aufgängezum Festsaalzumeist versperrt,außerwenn Festsaal und Volkshallegemeinsam genützt werden. Manbegeht die Volkshalle vom Haupteingangaus oder durch den Mitteleingangim Arkadenhof.Die Volkshalle verwendete man nachihrer Fertigstellung als Versammlungsortfür das Volk, wie z.B. fürdie Vertreter der Bürgerschaft, fürVereine und Veranstaltungen. Davonleitet sich auch der Name ab.Die erste Bürgerversammlung wurdevon dem späteren Bürgermeister Dr.Karl Lueger im Oktober 1883 abgehalten.Heute wird die Volkshalle für unterschiedlichsteVeranstaltungen, Vorträge,Konzerte und Ausstellungengenutzt. Jährlich findet hier auchder bekannte Adventzauber in denVorweihnachtstagen st<strong>at</strong>t.VolkshalleDie <strong>Wiener</strong>Chartawurde am27. November2012 in derVolkshallepräsentiert.


Die FeststiegenDie Feststiegen gehören zu den imposantestenarchitektonischen Lösungenim <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>. Wenn man vonoben nach unten schreitet, gelangtman zu drei verschiedenen Ausgängen.Die besondere Wirkungwird verstärktdurch das schachtelförmigeIneinanderlegender Treppenabschnitte.Dies h<strong>at</strong>teden Sinn, dass manvom Festsaal den Ausgangnicht sehen sollteund umgekehrt.Die Feststiege ist zubeiden Enden mit derVolkshalle verbunden.Wie überall im<strong>R<strong>at</strong>haus</strong> wurden auchhier Steine aus denverschiedensten Teilender Monarchie verarbeitet.Der rote Teppich liegtdas ganze Jahr bis zumHalbstock. Bei repräsent<strong>at</strong>ivenVeranstaltungenund bei Bällenwird der Teppich bisins Erdgeschoss hinabgelegt.


Der Festsaal<strong>Das</strong> Prunkstück des <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>eswurde 1999 vollständig restauriert.Damit erstrahlt der Festsaalwieder im Glanz des Jahres 1883.Zur Zeit seiner ErrichtungEnde des19. Jahrhundertswar der Festsaaldes <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es dergrößte Saal in Österreich.An der Längswand,gegen den Arkadenhof,h<strong>at</strong> der Saal einenbreiten Korridor und gegen den<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>park eine Loggia. Die beidenals Orchesterräume dienenden Vertiefungenzu beiden Seiten des Saalswerden in den Bogenzwickeln mitReliefbildern von Mozart, Schubert,Gluck und Haydn geschmückt. DieReliefbilder wurden vom BildhauerOtto König angefertigt.Der Festsaal des<strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>eszählt zu deneindrucksvollstenVeranstaltungssälenEuropas.Der erkerartige Ausbau an der gegenden Park liegenden Längsseite bildeteinen Bestandteil des großen Turmesund steht mit der offenen Loggia inVerbindung.In die linke Erkerwand ist derSchlussstein angebracht. KaiserFranz Joseph höchstpersönlich legteam 12. September 1883 den Schlussstein.Höhepunkt der Feier war die


Der FestsaalEinmauerung einer Kapsel in der Erkerwanddes Festsaales, genau an jenerStelle, die noch heute das eingemeißelteund mit Gold nachgezogeneD<strong>at</strong>um trägt.Nach oben hin wird der Saal voneinem tonnenartigen Gewölbe mitStichkappen und Kreuzrippen alsdekor<strong>at</strong>ive Elemente abgeschlossen.Zahlreiche Arkadenreihen und dieGalerieloggia verstärken den Eindruckendloser Weite. Den ganzenSaal entlang laufen am MooreicheparkettbodenSchmiedeeisengitter,die den Raum früher schon beheizthaben. Sie sind noch immer in Betrieb,auch wenn die durch Kohlenfeuererhitzte Dampfluft längstdurch moderne Fernwärme ersetztwurde.Der großartige Raumeindruck wirdaber nicht nur durch die architektonischeGrundstruktur, sondern auchwesentlich durch die prächtige, bisins kleinste Detail durchkomponierteAusst<strong>at</strong>tung geprägt.Die 16 von Friedrich Schmidt entworfenenvergoldeten Luster sorgen füreine prächtige Beleuchtung. JederLuster wiegt 260 kg und wurde beibei der Bestellung 1880 für den Betriebmit Gas und Strom entworfen.Sie könnten theoretisch auch heutenoch für beides verwendet werden.


Der fast 20 m breite und 17 m hoheSaal wird an drei Seiten von einerGalerie gesäumt. Die vierte Seite öffnetsich über eine Loggia zum <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>pl<strong>at</strong>z.Der Festsaal ist seit jeherelegante Kulisse für Bälle, Konzerte,Empfänge und Ehrungen.Am 12. Februar 1890fand erstmals ein Ballim Festsaal st<strong>at</strong>t. DieserBall nannte sich der „Ballder Stadt Wien“ und eswurden die <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>-Ball-Tänze von Johann StraußSohn uraufgeführt.Die sieben Werke, wie z.B.der Donauwalzer „An derschönen blauen Donau“wurden von der Strauß-Kapelle unter der Leitungvon Eduard Strauß – demBruder von Johann StraußSohn – dargeboten.An diesem Abend wurdeauch der Walzer „<strong>Wiener</strong>Bürger“ von Carl MichaelZiehrer uraufgeführt.Zwei Kapellen sorgten fürdie musikalische Begleitung:Die Strauß-Kapelleunter der Leitung vonEduard Strauß, und dieKapelle des InfanterieregimentsNr. 4 „Hoch-


Der Festsaalund Deutschmeister“ unter der Leitungvon Carl Michael Ziehrer.Heute wird der Festsaal für Bälle,Galas, <strong>Club</strong>bings,Konzerte und Vorträgegenutzt.Die bekanntestenEvents sindder Life-Ball,der Concordia-Ball, der Blumenball,derFlüchtlingsball,der Filmball,aber auch dasAdventsingen und die <strong>Wiener</strong> Vorlesungengehören zu den Festsaal-Klassikern.Der Festsaal im<strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>Der perfekteRahmenfür eineunvergesslicheVeranstaltung.D<strong>at</strong>en und Fakten zum Festsaaldes <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>esLänge: 70,9 mBreite: 19,5 mHöhe: 17,0 mSaalgrundriss: 1.450 m²Dekor- und Schablonenmalerei: 6.000 m²


Die WappensäleIn den Wappensälen war früher dasWaffenmuseum untergebracht, dasheute im Wien Museum zu sehen ist.Der Kleine Wappensaal war der„Türkensaal“, der viele Trophäenund Waffen aus den Türkenkriegenenthielt.Der GroßeW a p p e n -saal war der„Hauptsaal“und enthieltunter anderemverschiedeneTotenschildereiniger Kaiser,S c h w e r t e r ,Reiterschilde und Rüstungen.Ihr heutiges Aussehen erhielten dieWappensäle in den 1960er-Jahren,nachdem das städtische Waffenmuseumins Wien Museum umgesiedeltwar.Hans Robert Pippal gestaltete damalsdie Wappentücher; im KleinenWappensaal für alle neun Bundesländerund im Großen Wappensaalfür die Landeshauptstädte.GroßerWappensaalRepräsent<strong>at</strong>ivenCharakterverleihen diedenkmalgeschütztenSeidendamasttapetensowiedie grandiosenKristallluster.Repräsent<strong>at</strong>iven Charakter verleihenihnen zusätzlich die denkmalgeschütztenSeidendamasttapeten


Der Kleine und der Große Wappensaalvon der Firma Backhausen sowie diegroßen Kristallluster.Die wunderschönen Kristalllustersind von der Firma J.T. KalmarGmbH gefertigt worden. Dieses Unternehmenexistiert heute noch undexportiert seine Produkte weltweit.Die Kristallluster im Kleinen Wappensaalsind optisch ident, aber esbesteht ein Größenunterschied:Im Kleinen Wappensaal bestehtein Luster aus 3.000 Einzelteilen,ist 500 kg schwer und benötigt60 Glühbirnen. Im Großen Wappensaalbesteht ein Luster aus5.000 Einzelteilen, ist 750 kg schwerund ist mit 98 Glühbirnen bestückt.Heute werden die Wappensäle fürEhrungen und Veranstaltungen genutzt.


Der Stadtsen<strong>at</strong>ssitzungssaalDer Stadtsen<strong>at</strong>ssitzungssaal, der ursprünglichals Stadtr<strong>at</strong>ssitzungssaalgeplant wurde, ist der repräsent<strong>at</strong>ivsteRaum des <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>es.Die künstlerisch gestaltete Holzdeckemit Intarsien ist mit22 Kar<strong>at</strong> vergoldet. Die grünenSeidendamasttapeten mit der zweiMeter hohen Holzambris-Täfelungsowie der Majolikakamin sind besonderswertvoll.Der Stadtsen<strong>at</strong>ssitzungssaalh<strong>at</strong> eine Längevon 17,3 m,eine Breite von13,6 m und eineHöhe von 6,8 m.Der Kamin ist ein Geschenk desk.u.k. Hafnermeisters Franz BernhardErndt und trägt die l<strong>at</strong>einischeInschrift: „Sapienta aedificabitur,prudentia gubernabitur domus MD-CCCLXXXV“ – „Mit Weisheit wurdedas Haus erbaut, mit Klugheit soll esregiert werden, 1885“.


Der Stadtsen<strong>at</strong>sitzungssaalIm Stadtsen<strong>at</strong>ssitzungssaal befindetsich die Galerie der Bürgermeistervon Wien.Früher waren in diesem Raum dieGemälde der österreichischenMonarchen zu sehen. Nach demErsten Weltkrieg wurde dieseGalerie durch die Gemälde derverstorbenen Bürgermeister ersetzt.Seit 1853 wird jeder Bürgermeisterwährend seiner Amtszeitvon einem Maler porträtiert.Den Hintergrund darf derBürgermeister selbst aus denRäumlichkeiten des <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>esaussuchen. Erstnachdem dieser verstorbenist, wird das gemaltePorträt in der Galerieverewigt. Der zuletzt verstorbeneBürgermeistererhält den Pl<strong>at</strong>z an derStirnseite des Raumes.Die restlichen Gemäldewandern um einen Pl<strong>at</strong>zim Uhrzeigersinn weiter.<strong>Das</strong> Gemälde des amlängsten verstorbenenBürgermeisters übersiedeltdann in den RotenSalon. <strong>Das</strong> Gemälde, dasauch im Roten Salon keinenPl<strong>at</strong>z mehr findet,wird in das HistorischeMuseum am Karlspl<strong>at</strong>zgebracht.Intarsien


Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaalDer Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaal mitseinen amphiethe<strong>at</strong>ermäßigen Sitzreihenerreicht eine Höhe von 14,7 m– vergleichbar mit mehr als zweiStockwerken.Im Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaal werdensowohl die Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungenals auch Landtagssitzungenabgehalten. Wer wo sitzt, ist anden Namenstafeln erkennbar, dievor jedem Pl<strong>at</strong>z angebracht sind. Beiöffentlichen Sitzungenist die Galerie für BesucherInnenzugänglich.Ein Teil der Galerie istfür JournalistInnenreserviert. Pl<strong>at</strong>zkartenwerden an Sitzungstagenim Stadtinform<strong>at</strong>ionszentrumundnach18.00 Uhr in der<strong>R<strong>at</strong>haus</strong>-Wache ausgegeben.Eine besondere Zierde des Saales istdie prachtvolle Edelholzkassettendeckeaus Lärchen- und Fichtenhölzern – gefertigt vom Holzbildhauer Franz Schönthaler. DieHolzkassettendecken sind mit Rosettengeschmückt, die mit 22 Kar<strong>at</strong>Bl<strong>at</strong>tgold veredelt sind.Den Übergang zu den Steinwändenbildet ein von den Brüdern Jobst gestalteterFries, der in kräftigen Farbengehalten ist.Bedeutende Ereignisse aus der GeschichteWiens wurden in den Fres-Der Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaalist 23,7 Meterlang, 15,2 Meterbreit mit einerHöhe von 14,7Meter.


Der Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaalken des Malers Ludwig Mayer lebendig.Sie zeigen Szenen aus dem 13.bis zum 19. Jahrhundert.Der Glasmaler Rudolf Geyling h<strong>at</strong>die farbige Bleiverglasungder Spitzbogenfenster angefertigt.Sie wurden im ZweitenWeltkrieg komplett zerstörtund nach den Originalplänenwiederhergestellt.Im Zuge der Wiederherstellungwurde in der mittlerenRosette der ursprünglicheDoppelkopfadler der Österreich-UngarischenMonarchiedurch das Stadtwappenvon Wien ersetzt.Der riesige Luster im Gemeinder<strong>at</strong>ssitzungssaalistein Unik<strong>at</strong>, das 1878 vonFriedrich Schmidt anlässlichder Weltausstellung inder Pr<strong>at</strong>er-Rotunde präsentiertwurde.Seinen endgültigen Bestimmungsortfand der3.200 kg schwere Lusterim <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>. Er h<strong>at</strong> einenDurchmesser von fünfMeter, ist in einem Stückgefertigt und ist mit 213Leuchtmittel bestückt. Erwurde durch den offenenDachstuhl hochgezogenund mit Stahlseilen inder Stahlkonstruktion desDachstuhls verankert.KristalllusterEdelholzdeckeSpitzbogenfenster


Impressionen <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>


Impressionen <strong>Wiener</strong> <strong>R<strong>at</strong>haus</strong>


ImpressumHerausgeber:Magistr<strong>at</strong> der Stadt Wien,MA 55 – Bürgerdienst Wien1082 Wien, Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z 3Telefon 4000/55110Für den Inhalt verantwortlich:MA 55Druck: AV-Astoria Druckzentrum1030 Wien, Faradaygasse 6, 2012.Grafik: Eva Maria ArtnerFotos: MA 55, MA 53 PID,MA 13 – media <strong>wien</strong>,www.vienn<strong>at</strong>ouristguide.<strong>at</strong>Digitalpress-Fotolia.comGedruckt auf ökologischem Druckpapieraus der Mustermappe von„ÖkoKauf Wien“

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