12<strong>MEDIA</strong>LEISTUNG OOHOOH macht sichfit für 2014Zur Jahresmitte sieht es gut aus für die Aussenwerber.Entsprechend optimistisch blicken Anbieter und Vermarkterauf das kommende Jahr. Ihr Ziel, endlich die 6-Prozent-Hürde im Mediamix zu knacken, ist greifbar nah. Helfen sollenda<strong>bei</strong> unterschiedliche Vermarktungsansätze.Tage wie aus dem Bilderbuch, Temperaturen wie am Mittelmeerund nur wenige verregnete Momente: Der Sommer 2013 dürfte inunserer Erinnerung als einer der schönsten der letzten Jahre haftenbleiben. Unter den Aussenwerbern fällt die sommerliche Gesamtbilanzdann noch einmal positiver aus: Denn die vergangenen Wochenhaben ihnen nicht nur sonnige Tage beschert, sondern aucheine wirtschaftlich blühende Bilanz: Allein im August der Anteil derOut of Home-Branche laut Nielsen-Statistik <strong>bei</strong> 6,7 Prozent – schondies ist ein Top-Wert. Zusammengerechnet übers Jahr, von Januarbis August, weisen die kumulierten Zahlen immer noch einen Anteilvon 5,7 Prozent und damit einen steten Trend nach oben aus.Was diese Bruttozahlen wirklich bedeuten, lässt sich freilich erst genausagen, wenn die Netto-Ziffern vorliegen. Doch es sieht so aus,als würde die Branche damit endlich verwirklichen können, was siesich immer zum Ziel gesetzt hat: ihre Bedeutung innerhalb des Medienkonzertszu stärken. „Grundsätzlich steht Out of Home derzeitsehr gut in der Spur“, sagt Marcus Weischer, Geschäftsführer derJost von Brandis Service-Agentur.Die zunehmende Mobilität der Bevölkerung und die Fragmentierungder Massenmedien werden helfen, den Marktanteil deutlichüber 5 Prozent auszubauen. Andreas Prasse setzt noch eins obendrauf.„Ich bin zuversichtlich, dass wir die positiven Marktanteilsgewinnevon Out of Home weiter steigern können und 2014 die6-Prozent-Hürde nehmen“, so der Vorstand Vertrieb und Marketingder Wall AG. Voraussetzung sei allerdings, dass man Aussenwerbungals festen Bestandteil crossmedialer Kampagnen integrierenkönne. Und dass Kunden und Agenturen verstärkt von den Leistungendes Mediums überzeugt werden. Doch mit welchen Konzeptenwollen die Anbieter dieses Vorhaben realisieren? WelcheSchwerpunkte setzen Vermarkter und Spezialagenturen, um 2014ihre Position auszubauen? Im Wesentlichen lassen sich fünf Punkteeruieren, mit denen die Player im Out of Home-Segment ihre Stellungim kommenden Jahr ausbauen wollen.Punkt 1: MarktforschungDie Branche hat die Power von Research-Maßnahmen entdecktund investiert in Marktforschung. Für diesen Herbst sind gleichmehrere Studien angekündigt, mit denen die Relevanz von Plakatmedienund digitaler Out of Home-Präsenz unterstrichen werdensoll. Die Ergebnisse der ma 2013 Plakat liegen seit diesen Tagen vor;hier werden Mobilitätsdaten mit den Leistungswerten der Standortein Zusammenhang gebracht und letztendlich der PPS-Wert errechnet(Plakatseher pro Stelle). Dieser dient seit Anfang dieses Jahresals Basis für die Preisgestaltung der Fläche. „Diese Währungsreformwurde <strong>bei</strong> uns mit einem neuen Tarifmodell umgesetzt, welchesden Preis jeder Werbefläche enger an dessen Leistung bindet“,erklärt Andreas Paul, Geschäftsführer der Plakatunion. Daraus resultierteine stärkere Linearisierung des Preis-Leistungsverhältnisses.Paul: „Wir haben gute Erfahrungen mit diesem Tarifmodell gemachtund werden es daher für das Jahr 2014 weiter verfeinern.“Erwartet wird auch eine Neuauflage der Ambient-Media-Analyse II(AMA), die diesmal aber auch neue Ergebnisse zu digitalen Werbeträgernans Licht befördern soll. Und schließlich kommt Ströer mitseiner Atlas-Studie, die Aufschluss über die Wahrnehmung undWerbewirkung von Plakaten im Straßenverkehr liefert (siehe auchSeite 20). „Der Out of Home-Markt professionalisiert sich also auchganz besonders über neue Forschungsergebnisse“, sagt ChristianScholz, CEO <strong>bei</strong> Kinetic Worldwide Germany. „Ein Schwerpunkt fürdie Mediaplanung 2014 wird also sein, diese professionellen Analysenzu nutzen, um noch präziser und effizienter zu planen.“ Es gehtum Ansätze, die eine zielgruppengenauere, geographische Aussteuerungvon Out of Home-Kampagnen verfolgen. Und dann – imNachklapp – die Belegung des Erfolgs. Denn die ROI-Debatte, dieDiskussion um den Return on Marketinginvest, hat längst auch dieAussenwerber erreicht. Als wichtigen Schwerpunkt für 2014 bezeichnetPrasse deshalb den Leistungsnachweis im Mediamix: „Outof Home kann hier als Nettoreichweiten-Booster fungieren.“PLAKATIV I 4 I 2013
13Gut in der Spur für2014: Mit gezieltenMaßnahmen in fünfverschiedenen Feldernwollen die Player imOut of Home-Marktihre Stellung imkommenden Jahrausbauen.Punkt 2: Digital und InteraktivVor wenigen Tagen wurde in Düsseldorf der erste Hotspot eines öffentlichzugänglichen WLAN-Netzes freigeschaltet. Weitere 50 sollenin den nächsten Wochen folgen. Hinter der Aktion steht die WallAG, die für den Aufbau des Netzes ihre elektronischen Stadtinformationsanlagenzur Verfügung stellt – die Hotspots werden in diebestehenden Stadtmöbel integriert. Dies sei der erste Schritt hin zueiner öffentlichen, digitalen Infrastruktur, sagte Daniel Wall, Vor-standschef der Wall AG, <strong>bei</strong> der Einweihung des ersten Hotspots inder Königsallee.Der Schritt zeigt, dass Out of Home derzeit nur wenig unversuchtlässt, sich auch als digitales Anlaufstätte zu profilieren und über seineMedien mit dem Konsumenten in direkten Kontakt zu treten.Plakatnetze mit Bluetooth-Anbindung gibt es bereits seit vielen Jahren,Motive mit QR-Code gehören längst zum Alltag und sollen viaSmartphone die Brücke in die digitale Werbewelt schlagen.„Für 2014 werden Out of Home-Medien mit Connecting-Schnittstellenund deren Möglichkeiten eine wichtige Rolle einnehmen“,prophezeit Melanie Groth, Mitglied der Geschäftsleitung der OMGOutdoor. Deshalb fordert Christian Scholz, in den nächsten Monatendigitale Out of Home-Medien verstärkt mit interaktiven Technologienauszustatten. „Gerade diese Vernetzung wird einzunehmendwichtiges Kommunikationsmittel in der Werbung.“Am weitesten in diesem Bereich ist hier die Ströer Media AG. Dortist man gerade da<strong>bei</strong>, die analoge Aussenwerbung mit Digital Outof Home und Mobile auch in der Vermarktung zu kombinieren. DieVoraussetzung hierfür bildet das flächendeckende digitale Mediennetz,das in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde, weshalbOut of Home inzwischen nach Locations, Zeiten und Nutzungsmusterndifferenziert werden kann. Man sei auf sämtlichen Displayspräsent, analog und digital, drinnen und draußen, meint EstherRaff, Geschäftsführerin Vertrieb und Marketing. „Damit sind wir fürKunden der erste unabhängige voll integrierte Vermarkter.“Punkt 3: GattungsmarketingAn solchen Äußerungen wird das neue Selbstverständnis der Branchedeutlich. Steigende Umsatzzahlen und ein gewachsenes Angebotsprechen eine deutliche Sprache, die gelungen Gattungskampagne„Aussenwerbung trifft. Jeden“ ist nicht zu übersehen undhält das Medium im Gespräch. Als „grandiosen ersten Schritt auf einemlangen Weg“, bezeichnet sie Andreas Schiefer, kaufmännischerLeiter <strong>bei</strong> der Plakatunion, und fordert, jetzt nur nicht nachzulassen.„Um den Stellenwert von Out of Home-Medien weiter zu erhöhen,müssen wir bezüglich unserer überzeugenden intermedialenLeistungsfähigkeit lauter trommeln.“ Die wichtigsten Argumente:In einer fragmentierten Medienlandschaft bleibt Out of Homedas einzig sichtbare Massenmedium. Zudem eines, das ein lukrativesPreis-Leistungsverhältnis bietet. Und das so exakt ausgesteuert