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Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen ... - ICOM Österreich

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eine entwürdigende Behandlung in Forschung, Sammlung und Präsentation verbietet(AK Menschliche Präparate in Sammlungen 2003: 379). Anhaltspunkte <strong>zum</strong> gegenwärtigenStand der deutschen Diskussion <strong>zum</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> dem <strong>menschlichen</strong> Körper gibtin diesem Bereich z. B. die gerichtliche Auseinandersetzung zur Körperwelten-AusstellungGunther von Hagens (s. auch Kapitel 3.4 Rechtliche Grundlagen, S. 32). Zweitensgibt es starke Übereinstimmungen in der internationalen Diskussion, dass ethnischeGruppen einen privilegierten Anspruch auf Rückgabe menschlicher Überreste im Besitzvon Museen und Sammlungen haben (vgl. UN Indigene Völker Deklaration Art. 12,Abs. 2), insofern tatsächlich ein enger kultureller Bezug zu diesen Überresten besteht.Wie der Internationale Museumsrat (<strong>ICOM</strong> 2006) in Abschnitt (6) seines Ethikkodexeshervorhebt, muss bei internationalen Sammlungsbeständen den Wertvorstellungen undBedürfnissen anderer Ethnien unter allen Umständen <strong>mit</strong> Respekt begegnet werden und„Museen sollten bereit sein, in einen Dialog bezüglich der Rückgabe von Kulturgüternan ihre Herkunftsländer oder -völker zu treten“.Claudia von SelleChristian LenkQuellen und weiterführende LiteraturAK Menschliche Präparate in Sammlungen, „<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> Präparaten ausmenschlichem Gewebe in Sammlungen, Museen und öffentlichen Räumen“, in: Deutsches Ärzteblatt, Heft 8,August 2003, S. 378–383.Michael Y. Barilan, “The Biomedical Uses of the Body: Lessons from the History of Human Rights and Dignity”,in: Christian Lenk u.a. (Hrsg.), Human Tissue Research. A European Perspective on the Ethical and LegalChallenges, Oxford University Press, Oxford 2011, S. 3–14.Johann G. Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaft, Christian Ernst Gabler, Jena undLeipzig 1796.Dominik Groß und Jasmin Grande (Hrsg.), Objekt Leiche. Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toterKörper, Campus Verlag, Frankfurt und New York 2010.Hasso Hofmann, „Die versprochene Menschenwürde“, in: Humboldt Forum Recht, Rn 36, Humboldt UniversitätBerlin 1996.<strong>ICOM</strong> Internationaler Museumsrat, Ethische Richtlinien für Museen, Paris 2006, www.icom.museum(abgerufen am 2.10.2012).Immanuel Kant, „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“, in: Kants Werke, Akademie Textausgabe,Bd. 6., de Gruyter, Berlin 1968 [1. Auflage 1797].Bernhard Kretschmer, Der Grab- und Leichenfrevel als strafwürdige Missetat, Nomos-Verlag, Baden-Baden2002.Christian Lenk , „Mein Körper – mein Eigentum?“, in: Aus Politik und Zeitgeschichte Heft 20–21, 2011, S. 22–27.Claudia von Selle und Dirk von Selle, „Menschliche Überreste in deutschen Museen: Rechtliche Freiräume,moralische Ansprüche“, in KUR Heft 5, 2012, S. 169 ff..Ludwig Wittgenstein, „Bemerkungen über Frazers Golden Bough“, in: Synthese, Vol 17 (1), Springer 1967.47 <strong>Empfehlungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>menschlichen</strong> Überresten in Museen und Sammlungen

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