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Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen ... - ICOM Österreich

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Für die Objektdokumentation kann der vom Deutschen Museumsbund herausgegebeneLeitfaden für die Dokumentation von Museumsobjekten (2011) herangezogen werden.Entsprechend umfasst die Objektdokumentation die Eingangsdokumentation, die Inventarisierungsowie die wissenschaftliche Katalogisierung.Idealerweise erfasst ein eingängig geschulter Mitarbeiter digital die <strong>menschlichen</strong>Überreste <strong>mit</strong> einer standardisierten Basisinventarisierung und dokumentiert alle Geschehnisse,welche diese <strong>menschlichen</strong> Überreste betreffen. Eine derartige Erfassunglässt sich gut nachvollziehen und gewährleistet einen schnellen Zugriff auf die Daten.Eine beschreibende Dokumentation menschlicher Überreste sowie die daran anknüpfendeRecherche in anderen Quellen sind grundsätzlich unbedenklich.Bei der Dokumentation sollte stets auf neutrale Sachbehandlung sowie eine objektiveQuellenauswertung geachtet werden. Alle Ergebnisse und Erkenntnisse sollten dokumentiertwerden. Wenn keinerlei Informationen vorliegen oder Aussagen zu treffensind, sollte dies ebenfalls dokumentiert werden.Können und sollen menschliche Überreste in virtuelle und mediale Formate übertragenwerden?Mit den heutigen technischen Möglichkeiten empfiehlt es sich, menschliche Überrestenicht nur <strong>zum</strong> Zwecke der Dokumentation, sondern auch für weitere Forschungen in virtuelleund mediale Formate übertragen zu lassen (z. B. Röntgen, Untersuchung am CT,MRT sowie 3D-scanning). Die Zweckmäßigkeit sollte dabei aber stets geprüft werden.Da derartige Dokumentationen bei einigen wenigen Herkunftsgesellschaften auf Vorbehaltestoßen, sollte dies ggf. im Vorfeld <strong>mit</strong> entsprechenden Vertretern dieser Gesellschaftenabgestimmt werden.Welche Kriterien sollten für eine angemessene Aufbewahrung von <strong>menschlichen</strong> Überresten(kurzfristig und/oder langfristig) erfüllt werden?Generell gilt für die Aufbewahrung menschlicher Überreste das Gleiche wie für andereSammlungsstücke. Für eine angemessene Aufbewahrung und für den langfristigen Erhaltder Sammlungsbestände stehen Maßnahmen der präventiven Konservierung anerster Stelle. Insbesondere eine optimale Lagersituation sowie ein sachgemäßer <strong>Umgang</strong><strong>mit</strong> den Beständen bei Transporten, Präsentationen und anderen Nutzungen verhindern,dass bereits vorhandene Schäden sich vergrößern oder neue Schädenauftreten. Maßgeblich sind die Faktoren Klima, Licht, Aufbewahrungsmöbel bzw. -materialiensowie konservatorisch vertretbare Nutzungen und Präsentationen einschließlichAusleihen.Um Säureschäden zu vermeiden, sollten menschliche Überreste nur in holzfreien Kartons/Behälternaufbewahrt werden bzw. sollte bei Umlagerungen vermerkt werden,wenn früher genutzte Behälter auch Holz beinhalteten. Hohe Ligningehalte können eineSäure freisetzen, die DNA und Proteine zerstört.52 <strong>Empfehlungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>menschlichen</strong> Überresten in Museen und Sammlungen

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