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Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Heft 4/2011 ...

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348 Clemens Standl293. Daniel Miller(?), Salzburger Stadtansicht <strong>für</strong> Abt Albert Keuslin, 1655/1657,Öl auf Leinen, je 91 x 407 cm, Ausschnitt, Archiv St. Peterkirche <strong>und</strong> dem Westtrakt des Bischofshofes in denVorplatz der Domkirche mündete. 19Beim mittelalterlichen Fronhof, dem späteren Bauplatzdes Hofbogengebäudes, handelte es sich um keinenurbanen Raum im Sinne der in Folge in Salzburgerrichteten barocken Platzanlagen. Der Fronhof hattevielmehr den Charakter eines architektonisch nicht gefasstenVorhofes zur Domkirche. 20Erst mit dem Regierungsantritt Erzbischof Wolf Dietrichsvon Raitenau im Jahre 1587 begann sich das Gesichtder Stadt gr<strong>und</strong>legend zu ändern, im Zentrum dermittelalterlichen Bischofsstadt blieb kein Stein auf demanderen. Aus dem alten Bischofshof wurde die <strong>für</strong>sterzbischöflicheResidenz, die sie umgebende Stadt wurdenach italienischem Muster umgestaltet. 21 Unmittelbarnach seiner Wahl begann Wolf Dietrich, mit dem Ziel,seinen Wohnsitz, das so genannte Rinderholz entsprechendseiner Standes- <strong>und</strong> Komfortansprüche anzupassen,mit kleineren Adaptierungsarbeiten. 22 Es folgtedie Errichtung des Neugebäudes, 23 sowie zahlreiche Erneuerungsarbeitenim <strong>und</strong> um den mittelalterlichenDom. Unter anderem ließ Wolf Dietrich im Jahr 1589eine neue Sakristei <strong>für</strong> die Domkirche errichten. 24Ab dem Jahr 1596 berichten die Chronisten wiedervon Arbeiten im Bereich des mittelalterlichen Bischofshofes,der heutigen Residenz. Mit dem Ziel, dasRinderholz abzubrechen, 25 wurde die bischöflicheWohnung in den Osttrakt der Residenz verlegt. 26In diese Umbauphase dürfte auch die Errichtungdes Karabinierisaales im Südtrakt der Residenz zu datierensein. Bereits in der Anonymen Chronik wird imZusammenhang mit dem Dombrand im Jahr 1598 von19Wie auf der Stadtansicht von 1553 zu erkennen ist, konnte derFronhof mittels eines Tores zur Käsgasse hin geschlossen werden.20Sowohl auf der Stadtansicht von 1553 als auch auf der Darstellungvon Vianen aus dem Jahr 1602, ist der weite, unbebaute, architektonischnicht gefasste Charakter des Fronhofes sehr gut nachvollziehbar.21Franz Martin, Beiträge zur Geschichte Wolf Dietrichs von Raitenau,in: Mitteilungen der Gesellschaft <strong>für</strong> Salzburger Landesk<strong>und</strong>e51, Salzburg 1911, S. 209–336, S. 233.22Walter Schlegel, Baumaßnahmen des Fürsterzbischof Wolf Dietirchvon Raitenau (1587–1212), in: Die Salzburger Residenz 1587–1727,Vision <strong>und</strong> Realität, ÖZKD, LXIII, 2009, S. 27–51, S. 30.23Hauthaler (zit. Anm. 10), S. 32.24R. Schlegel (zit. Anm. 11), S. 141.25Hauthaler (zit. Anm. 10), S. 54.26Hauthaler (zit. Anm. 10), S. 50. Im Zuge dieser Arbeiten wurde diean diesen Trakt angebaute St. Johanneskapelle profaniert <strong>und</strong> ineine Guarderoba umgewandelt.27R. Schlegel (zit. Anm. 11), S. 144.28Salzburger Landesarchiv, Hs 12, Salzburgische Chronica 1612, fol.176v.29Walter Schlegel, Vom Bischofshof zum Residenzbau, in: GerhardAmmerer (Hg.), Strategien der Macht, Hof <strong>und</strong> Residenz in Salzburgum 1600 – Architektur, Repräsentation <strong>und</strong> Verwaltung unterFürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, Salzburg <strong>2011</strong>,S. 333–370, S. 356: Im Südtrakt entspricht die Breite des Karabi-

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