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PDF-Format - Jesuiten

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SchwerpunktGerechtigkeitbilden – in derJugendpastoralEin schöner, lauwarmer Sommerabend brachteuns vor bald zwei Jahren zusammen. Ichführte die älteren Herrschaften in die Kryptaunserer Kollegskirche. Sie waren tief beeindrucktvon der Kraft, die sich in diesem Raumbündelt und vom Geist, den die Mauern dortatmen. Zwei Wege hatten sich gekreuzt, dievielleicht unterschiedlicher nicht hätten seinkönnen – und doch, es war uns, als wäre es bestimmtgewesen, dass wir uns trafen.Beim gemeinsamen Essen erzählte ich vonmeiner Arbeit als Schulseelsorger, von der offenenTür zu meinem Büro und wer so alles hereinschaut,von unseren Schulgottesdienstenund Besinnungstagen und nicht zuletzt davon,warum wir <strong>Jesuiten</strong> Schule machen und unsum Jugendliche kümmern – eben weil es unsein Anliegen ist, „Männer und Frauen für andereund mit anderen zu bilden“. Sie interessiertensich sehr für unser Mentorenprogramm,wie also ältere Schüler den Neuen helfen,sich im großen Kolleg zurechtzufinden. Sielauschten gespannt meinem Bericht vom Sozialpraktikum,bei dem unsere Oberstufenschülerfür gut vier Wochen einen Dienst in AltenundPflegeheimen, in Krankenhäusern undBehinderteneinrichtungen tun, um dort Menschen,denen es nicht so gut wie ihnen geht,ganz nahe sind und ihnen den Alltag erleichtern.Und sie wurden hellhörig, als ich vonProCura erzählte, einer neuen Form sozialerJugendarbeit: Jugendliche engagieren sich fürein Projekt im Ausland, sie informieren sichüber die Not, sammeln Gelder, besuchen dasProjekt und packen vor Ort zusammen miteinheimischen Jugendlichen an. So erfahrensie, dass sie helfen können und dass sie gebrauchtwerden. Sie erleben sich als Subjekteder Hilfsbereitschaft.Erst Wochen später offenbarten mir die beiden,dass sie eine Stiftung gründen wollten: Für sozialeZwecke mit Jugendlichen im kirchlichenBereich. Über Monate nahm die Idee immerkonkretere Gestalt an. Unser gegenseitigesRingen – hier das Seelsorgerische, dort dasUnternehmerische – war vom gemeinsamenGeist beseelt, „den Seelen zu helfen“, und demWunsch, diejenigen zu unterstützen und zufördern, die sich für andere einsetzen. Anfang2012 wurde die „Stiftung Ignatianische Jugendpastoral“gegründet zu dem Zweck, „Jugendlichedabei zu unterstützen, ein engagiertesLeben aus dem christlichen Glauben zuführen. Sie sollen erfahren, dass ihr Einsatzwertvoll ist und dass sie selber – gerade auch alsjunge Menschen – viel bewegen können.“Das Spannende für mich an dieser Stiftung bestehtdarin, dass es uns allen um Bewegung undum Dienst geht: Da sind Jugendliche, die sichvon der Not anderer bewegen lassen, sie engagierenund solidarisieren sich und lassen sich inDienst nehmen. Das wiederum bewegte diebeiden älteren Herrschaften, die in ihrem Lebenschon viel bewegt und geleistet haben. Siewollen etwas von dem, was ihnen gegebenwurde, zurückgeben und weitergeben und dabeiselber eine aktive und zugleich dienendeRolle spielen. Diese Reihe ließe sich mühelosfortsetzen, denn dort, wo sich jemand bewegenlässt und sich bewegt, da bewegt er etwas undandere – und so soll diese Initiative der HilfsundDienstbereitschaft weite Kreise ziehen.■Philipp Görtz SJJuni 2012/2 <strong>Jesuiten</strong> 9

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