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PDF-Format - Jesuiten

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SchwerpunktImpulse aus derSchulseelsorgeBerlin: „Darf ich malkurz reinkommen?“„Darf ich mal kurz reinkommen?“, so höreich es immer wieder an meiner Bürotür. Meistverbergen sich dahinter die kleineren undgrößeren Sorgen, die der Schulalltag so mitsich bringt. Es ist nicht immer leicht, diesenSchritt zu wagen, doch manchmal braucht eseinfach jemand, der da ist und zuhört. Einanderes Mal genügt auch schon der Griff indie Schale mit Gummibärchen, ein paarSchläge auf den Boxsack oder ein ermutigendesWort.Was erleben Menschen, die an die Tür derSchulseelsorge klopfen?Es tut gut, Belastendes zu teilen. Diese Erfahrungkann jeder machen, der ein schweresErlebnis mit jemand geteilt hat. Es ist fürSchüler nicht selbstverständlich, eine solcheErfahrung im schulischen Umfeld zu machen.Manchmal braucht es ein ermutigendes Wortnach einer schlechten Note, weil z.B. zuhausehohe Erwartungen Angst machen.„Wenn Du einen Fehler machst, dann feiereein Fest“. Dieses Zitat von Virginia Satir klingtbeim ersten Lesen vielleicht ein wenig fremd.Doch wenn Schüler etwas „verbockt“ habenund wir gemeinsam darüber reden, dann kanndaraus manchmal eine wichtige Erkenntnisentstehen.Mit jemandem im Hintergrund schaffe ich esdoch alleine. Schüler haben manchmal denEindruck: „Das schaff ich selber nicht!“ Da istein Konflikt. Sie fühlen sich ungerecht behandeltund bitten um Unterstützung. Imgemeinsamen Gespräch entdecken sie plötzlich,dass es eine ganze Reihe Schritte gibt, diesie selber unternehmen können, bevorjemand von außen eingreifen muss. Gestärktdurch diese Erfahrung wagen sie den nächstenSchritt und oftmals ergibt sich eine guteLösung, die sie so nicht erwartet hatten. Dasmacht stolz und ermutigt auch andere Konfliktezu lösen.Auch mit kleinen Schritten kommt man demZiel näher. Das eine oder andere Problem lässtsich eben nicht gleich beim ersten Anlauflösen. Aber in regelmäßigen Treffen kann eineStrategie entwickelt werden, mit der manLand gewinnt und so dem Ziel näher kommt.Mal braucht es eine Ermutigung, mal einenHinweis. Ein anders Mal ist es eine Hilfe zurZeiteinteilung, weil das Chaos gerade vollzuschlägt.Es sind viele kleine Konflikte und Probleme,die sich so lösen lassen. Auch mancher Ärgeroder Trauer findet Raum und kann losgelassenwerden. Es sind Erfahrungen, die auch fürsspätere Leben wichtig sind. Und wer will danoch behaupten: „Man lernt in der Schulenichts fürs Leben!“? ■Claus Pfuff SJ6 <strong>Jesuiten</strong> Schwerpunkt: Bildung

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