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Gemeinsam das Barometer auf schönes Wetter BrinGen - FÖD ...

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TEILNAHME &NICHT-MONETÄREDEPRIVationEINKOMMENUND SCHULDEN-LASTGESUNDHEITS-WESENARBEITBILDUNGWOHNENWas ist <strong>das</strong> interföderale Armutsbarometer ?Das interföderale Armutsbarometer ist ein politischesInstrument. Es wurde in erster Linie entwickelt, um dieverschiedenen Behörden in Belgien in die Lage zu versetzen,die Situation von Armut in Belgien zu erfassen und <strong>auf</strong>merksam zuverfolgen. Aber es ist auch ein Instrument, um ein besseres Verständnisvon Armut zu bekommen. Das <strong>Barometer</strong> zeigt die große Verbreitungvon Armut und untersucht die verschiedenen Gesichter der Armut.Armut wird anhand von verschiedenen Indikatoren gemessen, die auchmiteinander verknüpft werden. Ein Indikator ist in der Regel eineZahl, die ein Bild von der Situation vermittelt.Da die Indikatoren über mehrere Jahre verfolgt werden, vermitteln siedemnach zugleich ein Bild von dem Erfolg der politischen Bemühungenim Kampf gegen die Armut.Aber was bedeutet ‘arm sein’ ? Unsere Definition von Armut undsozialer Ausgrenzung lautet ‘Soziale Ausgrenzung bedeutet einProzess, bei dem Menschen nicht (mehr) in der Lage sind, Anschluss andie Gesellschaft zu finden. Es geht ein Riss durch einen oder mehrereLebensbereiche, der allgemein gültige Lebensstandard wird nicht mehrerreicht. Armut ist daher oft ein Ergebnis dieses Prozesses, ein Netzvon sozialen Ausgrenzungen, die sich nicht selten gegenseitigverstärken (u.a. Bildung, Arbeit, Einkommen, …).’ Diese Kluft könnendie in Armut lebenden Menschen meistens nicht mehr aus eigenerKraft überwinden.Dies bedeutet, <strong>das</strong>s Armut viel mehr ist als ‘zu wenig Geld haben.’Armut bedeutet auch Gesundheitsprobleme, eine schlecht beheizteWohnung, … Angst, eine Bücherei zu betreten, denn als eine in Armutlebende Person fühlt man sich ausgeschlossen. Wir stellen fest, <strong>das</strong>sArmut sehr oft von Generation zu Generation weitergegeben wird.Das Armutsbarometer zeigt die messbaren Veränderungen in derArmutsbekämpfung <strong>auf</strong> verschiedenen Gebieten : Einkommen,Gesundheitswesen, Arbeit, Wohnen und Gesellschaft.Komponenten des <strong>Barometer</strong>s unterdie Lupe nehmen‘Das Armutsrisiko gibt an, wie viele Personen ineinem Haushalt leben, dessen verfügbaresEinkommen unter eine bestimmte MindesteinkommensGrenze fällt.Durch dieses niedrige Einkommen sind sie demRisiko ausgesetzt, in Armut zu leben.Diese Grenze wurde in Europa <strong>auf</strong> 60 % desMedian-Äquivalenzeinkommens festgelegt.Zur Verdeutlichung : Das ‘Medianeinkommen’ ist<strong>das</strong> Einkommen, <strong>das</strong> die Menge aller Einkommenin zwei gleiche Hälften teilt. Die eine Hälfte derBevölkerung befindet sich unterhalb diesesEinkommens, die andere Hälfte darüber.‘Äquivalenzeinkommen’ bedeutet, <strong>das</strong>s <strong>das</strong>Einkommen je nach Größe und Zusammensetzungdes Haushalts angepasst wird. So kann man <strong>das</strong>Einkommen eines kleinen Haushalts mit dem einesgroßen Haushalts vergleichen.Das Armutsbarometer wird jährlich angepasst.Durch dieses Armutsbarometer werden dieKenntnisse über die Armut verbessert. Diesegenaueren Kenntnisse führen zu einer stärkerenSensibilisierung und mehr Einfluss <strong>auf</strong> die Politik.Was bedeutet für Sie ein menschenwürdiges Leben ?Belgien ist ein reiches Land. Dennoch geht es nicht jedemBürger gut. Es ist die Aufgabe von uns allen, Armut zuverringern ! In Artikel 23 der belgischen Verfassung heißt es :‘Jeder hat <strong>das</strong> Recht, ein menschenwürdiges Leben zu führen.’Belgien ist ein reiches Land. Dennoch geht es nichtjedem Bürger gut. Es ist die Aufgabe von uns allen,Armut zu verringern ! In Artikel 23 der belgischenVerfassung heißt es : ‘Jeder hat <strong>das</strong> Recht, einmenschenwürdiges Leben zu führen.’ BeschreibenSie in Ihren eigenen Worten, was Sie unter einemmenschenwürdigen Leben verstehen. Wie führenMenschen, die in Armut leben, ein menschenwürdigesLeben ? Haben sie andere Prioritäten ? Falls esunterschiedliche Ansichten gibt : Weshalbunterscheiden sich die Ansichten ?Nehmen Sie Kontakt mit einer Vereinigung, die Sprachrohrder Armen ist, oder mit einem Erfahrungs experten<strong>auf</strong>. Diese Person hat selbst in Armut gelebt und hatihre Kenntnisse also nicht aus Studien gesammelt. Wieerfahren Sie diese Sicht <strong>auf</strong> Armut ? Fällt Ihnen eineandere Sicht des Erfahrungsexperten <strong>auf</strong> ?‘Ist Belgien ein reichesLand, wenn hier so vieleMenschen in Armut leben ?’Wie wird man arm ?Veranstalten Sie zu dem Thema ‘Wie wird man arm in einem reichen Land wieBelgien ?’ eine Diskussion. Die Teilnehmer an dieser Diskussion sollen für dieseÜbung in eine andere Rolle schlüpfen. Ziel ist es, eine Reihe von Anregungen imHinblick <strong>auf</strong> die Vermeidung von Armut zu geben.Das Forum setzt sich aus den folgendenPersonen zusammen :• Jef, einem 19-jährigen Jungen,wurde in einer armen Familie geboren.Er hat lediglich einen Abschluss der Unterstufeder Sekundarschule und findetkeinen Job. Er jobbt hier und dort, aberlangweilt sich oft. Er sucht vor allemeine Arbeit, die ihm Geld bringt, um mitseiner Freundin zusammen zu wohnen.Sie träumt davon, weiter die Schule zubesuchen. Jef findet jedoch, <strong>das</strong>s diesZeitverschwendung sei …• Nora, einer 33-jährigen Frau, verlorihre gesamte Einrichtung durch einenBrand vor zwei Jahren. Dieses Dramawar der Beginn einer ganzen Reihe vonProblemen. Sie hatte keine BrandschutzVersicherung abgeschlossen … IhrMann hat sie inzwischen verlassen.Sie wohnt mit ihren beiden Kindernin einer kleinen Wohnung und kommtkaum über die Runden. Darüber hinausverlor sie durch die Krise auch nochihre Teilzeitstelle als Reinigungskraft ineinem Betrieb in der Nähe.• Bert, einem 45-jährigen Mitarbeiterdes ÖSHZ, die in Armutleben und ihn um Hilfe bitten. Erspürt in den letzten Monaten einenkontinuierlichen Anstieg der Zahlder Hilfesuchenden. Die vielenemotionalen Gespräche, die er indieser Zeit mit in Armut lebendenMenschen führt, machen ihmbesonders zu schaffen. Sie zeigenihre Hilflosigkeit sehr offen.• Erika, einer 25-jährigen Frau,ist eine ehrgeizige Verk<strong>auf</strong>smitarbeiterinin einer großen Bank. Siearbeitet an jedem Samstagnachmittagim Hilfszentrum imHerzen der Stadt. Sie betreut vorallem Menschen in Armut beiihrer Suche nach einer geeignetenArbeit. In der Praxis bedeutet dies,<strong>das</strong>s sie viel mit Menschen inArmut spricht, die eine Arbeitsuchen. Meistens wissen sie nicht,wie sie diese Arbeitssucheangehen sollen. Erika möchte vorallem ihr Selbstvertrauen stärken.4 5

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