VERHANDLUNG KONKRETDer Beteiligungs- und Ermächtigungsprozessinnerhalb des Forschungs- und Entwurfsprojekts istorganisiert entlang Projektvorstellung- und Austausch(1), „Vieraugen“-Gesprächen und Fragebögen(2), Ideen-Werkstatt (3), Kartierungs-Werkstatt(4), Rückkopplungs-Werkstatt (5), Ausstellung undEvaluierungs-Werkstatt (6).Das Bestreben der im Folgenden skizzierten Schritteist, den potentiellen BauherrInnen, BetreiberInnenund NutzerInnen eines zukünftigen CampusEfeuweg während des Forschungs- und Entwurfsprozesseskontinuierlich eine Stimme zu geben.Eine wichtige Aufgabe innerhalb der entsprechendenArbeitsschritte ist darum, wiederholt Kommunikationsmittelund -formate zu entwickeln undanzuwenden, die einen fruchtbaren Austausch allerBeteiligten fördern: Sprachlichkeiten und Darstellungsweisenso zu gestalten, dass die jeweiligenForschungs- und Entwurfsschritte durch außenStehende verstanden, beurteilt und um Wesentlichesergänzt werden können.PROJEKTVORSTELLUNG- UND AUSTAUSCH28. Januar 2011, 14.30-16h, Liebig-Schule. Treffenmit Akteuren aus Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungenmit Sitz auf dem Efeuweg-Areal(siehe Kapitel 4). Zudem nahmen VertreterInnender benachbarten Walter-Gropius-Schule und derHermann-von-Helmholtz-Schule, des Jugend- &Kulturzentrums & Abenteuerspielsplatzes Wutzkyallee,des Quartiersmanagements <strong>Gropiusstadt</strong>, desStadtteilmanagements der degewo, der Koordinatordes Bildungsverbundes <strong>Gropiusstadt</strong>, Herr Heußen,sowie das Bezirksamt Neukölln (BezirksstadträtinDr. Franziska Giffey, Leiterin der Abteilung Bildung,Schule, Kultur und Sport) teil.In diesem Schritt wurde das Projekt den lokalenAkteuren erstmalig vorgestellt und die Konzeptionund mögliche Organisation der Beteiligung undErmächtigung besprochen. Im Zentrum stand dieFrage: wieweit sind die Beteiligten GastgeberInnenfür andere bzw. bei anderen zu Gast. Die lokalenAkteure betonten den Wunsch, die Notwendigkeitund den Willen, auf eine verbesserte Nachbarschaftund stärkere Kooperation hinzuarbeiten. GemeinschaftlicheFunktionen und Räume für alle Anrainerund die weitere Umgebung sollen im Rahmendes Projektes gestaltet werden. Hingewiesen wurdeaber auch auf den Sinn von Grenzen und Fragender Kontrolle und Sicherheit. Abschließend wurden„Vieraugen“-Gespräche und die Ermittlung wesentlicherAkteurs-Daten per Fragebögen verabredet.„VIERAUGEN“-GESPRÄCHEUND FRAGEBÖGENIm Verlauf des Februar 2011 wurden mit den o.g.Akteuren mit Sitz auf dem Efeuweg-Areal sowiemit der Walter-Gropius-Schule, dem Jugend- &Kulturzentrum & Abenteuerspielsplatz Wutzkyalleeund dem Stadtteilmanagement der degewo Einzelgesprächegeführt.Anliegen war, die begonnene Vertrauensbildungzu vertiefen und hierbei Einblicke in die programmatischeAusrichtung und räumliche Situationder jeweiligen Akteure zu erhalten. Hierbei wurdeninsbesondere Fragen bezüglich der jeweiligenAußenräume, der Nachbarschaft und des Quartiersbesprochen. Diskutiert wurden zudem das weitereVerfahren und die Möglichkeiten der Einbeziehungder jeweiligen Kinder und/oder Jugendlichen.Die anschließende Aussendung von Fragebögensucht die wesentlichen Parameter der betreffendenInstitutionen schriftlich zu erfassen. Der Rücklaufist noch nicht abgeschlossen und so werden die Ergebnisseerst im Verlauf des Semesters zugänglichgemacht werden können.Parallel fanden Gespräche mit der Senatsverwaltungfür Stadtentwicklung und deren MitarbeiterHerr Lutz statt, welcher die Vorbereitung derWettbewerbsausschreibung für einen Neubau desLise-Meitner-Oberstufenzentrums leitet (sieheKapitel 4).IDEEN-WERKSTATT26. März 2011, 10-15.30h, Liebig-Schule, Mensa.Erster städtebaulich-architektonisch ausgerichteterAustausch mit den o.g. Akteuren sowie mit demKoordinator des Bildungsverbundes <strong>Gropiusstadt</strong>,Herr Heußen, dem Koordinator des Dorfplatzes,Herr Bindig, dem Präventionsbeauftragten der Polizei,Herr Telge, <strong>einer</strong> Vertreterin des Quartiersrats,Frau Weißbecker und dem Bezirksamt Neukölln(Frau Buth-Umlauf und Herr Klein, Abteilung Bildung,Schule, Kultur und Sport).Anliegen dieses Zusammenkommens war, Zieleund entsprechende Vorschläge in Form vonskizzierten Programmen und Handlungsräumenfür einen zukünftigen Campus Efeuweg zu entwerfen.Dabei sollte jedes denkbare Programm verortetund in seinen räumlichen Qualitäten umrissenwerden: einen Campus nicht als Insel, sondern alsgut bewirtschaftetes Feld, als städtischen Freiraumfür die Allgemeinheit zu denken; entwickelt, getragenund genutzt von lokalen sowie nicht-lokalen550
Akteuren. Diskutiert wurden in diesem Zusammenhangvor allem Fragen des Eigeninteresses, derNachbarschaft, des Quartiers sowie der Stadt undGesellschaft im Allgemeinen. Verlauf, Methode undErgebnisse werden im nächsten Abschnitt ausführlicherdargestellt.KARTIERUNGS-WERKSTATTAnfang Mai wird erstmalig ein Austausch vonStudierenden mit SchülerInnen stattfinden. DieWerkstatt folgt auf die Kartierung des Gebietesdurch die Studierenden. Diese Kartierungsarbeitder Studierenden soll um die Ortskenntnisse undNutzungspraktiken von mit dem Efeuweg-Arealvertrauter Kinder und/oder Jugendlicher erweitertwerden.Gleichzeitig sollen die Wünsche, Bedürfnisse undVisionen der beteiligten SchülerInnen gehörtwerden und Eingang in die Entwurfsarbeit finden.Vorgesehen ist hierfür, die bis dahin vorhandenenEntwurfsideen vorzustellen und zu diskutieren.Welche Ideen kommen bei den lokalen Kindernund/oder Jugendlichen besonders gut an? Wasist unverständlich und was ist verständlich? Waswarum attraktiv? Und wie möglicherweise durchTeilhabe seitens der SchülerInnen umsetzbar?Im Rahmen der Werkstatt werden die Studierenden-Gruppenca. 2 Stunden mit jeweils 2-5 SchülerInnenzusammenarbeiten. Ein weiterer Austauschist denkbar und kann entsprechend besprochen,verabredet und selbstständig durchgeführt werden.und Ermächtigungsschrittes der zweiten Projektphaseist es, die durch die Studierenden vorgeschlageneBandbreite an Bespielungsmöglichkeitenund die daraus folgende räumliche Gestaltungdes Efeuweg-Areals in ganzer Breite zur Diskussionzu stellen. Miteinander verhandelt werdendie ausgestellten Entwürfe in <strong>einer</strong> sogenanntenEvaluierungs-Werkstatt. Sie wird die am VerfahrenBeteiligten sowie die weitere interessierte Öffentlichkeiteinladen, die studentischen Arbeitenzu besprechen, zu bewerten und entsprechendeEmpfehlungen für die weitere Entwicklung des Forschungs-und Entwurfsprojektes - in Hinblick aufDokumentation, Kommunikation sowie möglicheUmsetzungsschritte - zu formulieren.RÜCKKOPPLUNGS-WERKSTATTIm Zuge dieses Austauschs werden die Studierendenim Juni mit den erwähnten institutionellenAkteuren und erneut mit den beteiligten SchülerInnenzusammentreffen.Das Anliegen dieser Werkstatt ist, weitere Teilhabesowie „letzte“ Rückkopplungen bezüglich der bisdahin entwickelten Entwürfe zu generieren. DieWerkstatt will mitten im Entwurfsprozess vertiefendeFragen und Empfehlungen seitens potentiellerBauherrInnen, BetreiberInnen und NutzerInneneines zukünftigen Campus Efeuweg ermitteln.Diese lokale Expertise soll die Konkretisierung derGestaltungskonzepte maßgeblich steuern.AUSSTELLUNG UNDEVALUIERUNGS-WERKSTATT23.-26. August 2011, Gemeinschaftshaus <strong>Gropiusstadt</strong>.Ausstellung der Entwürfe und abschließendepartizipative Evaluierung.Das Anliegen dieses vorerst letzen Beteiligungs-551