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Kartoffelzeitung Juni 2013 - Syngenta

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Kartoffelbau und SchutzAKTUELLE INFORMATIONHerausgeber <strong>Syngenta</strong> Agro GmbH, Ausgabe <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>Vermeidung von Ertrags- und Qualitätsverlusten:Schädlinge in Kartoffeln bekämpfenSchädlinge wie Kartoffelkäfer und Blattläuse rufen bei unzureichender Bekämpfung hohe Ertrags- und Qualitätsverluste hervor.Bei den Blattläusen ist neben den Pflanzenschäden zusätzlich die Übertragung von Viren zu berücksichtigen, die bei infiziertem Pflanzgutbis in das nächste Anbaujahr Schadwirkung erreichen. Eine frühzeitige und regelmäßige Bestandskontrolle unter Beachtung derjeweiligen Bekämpfungsschwellen sichert den Ertrag der Kartoffelproduktion ab.Für den richtigen Einsatz von Insektiziden sollten Sie folgendes beachten:■ Aktiver Wirkstoffgruppenwechsel■ Einsatz voller Wirkstoffaufwandmengen■ Anpassung der Produkte an Witterungsbedingungen■ Wassermengen von 200– 500 l Wasser/ha nutzen (hohe Wassermengen bei großer Blattfläche und Präparaten mit Kontaktwirkung)■ Bei Anwendung von Präparaten mit Kontaktwirkung (z.B. Karate Zeon) feines Tropfenspektrum einsetzen■ Bienenschutz beachten!■ Kein Einsatz von B1-Insektiziden bei Honigtau auf Pflanzen oder blühenden Unkräutern■ Abdrift auf blühende Randstreifen oder blühende Nachbarkulturen durch Einsatz driftreduzierter Technik vermeidenDie Produktvielfalt von <strong>Syngenta</strong> erlaubt Ihnen für jede Herausforderung das richtige Produkt zu finden!ProduktWirkstoff Thiamethoxam Lambda-Cyhalothrin Pirimicarb PymetrozinWirkstoffgruppe Neonicotinoid Pyrethroid Carbamat Pyridin-Azomethrine(Antifeedant)Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt, Kontakt- und Fraßwirkungsystemisch zusätzlich Dampfphase systemischBienenschutz B1 B4 B4 B1bienengefährlich nicht bienengefährlich nicht bienengefährlich bienengefährlichTemperaturoptimum>8 °C 15 °CKartoffelkäfer 80 g/ha 75 ml/haBlattläuse 80 g/ha 75 ml/ha 300 g/ha 200 g/haVektoren 100 g/ha 75 ml/ha 350– 450 g/ha 300 g/haUnsere Insektizid-Empfehlung in Kartoffeln:KartoffelkäferKarate Zeon 75 ml/haActara 80 g/haBlattläuseKarate Zeon 75 ml/haBlattläuse als Virusvektoren(Kartoffeln zur Pflanzguterzeugung)Actara 80 g/haPirimor-Granulat* 300 g/haPlenum 50 WG 200 g/haKarate Zeon 75 ml/haActara 100 g/haPirimor-Granulat* 350–450 g/haInhaltPlenum 50 WG 300 g/haSeite 1Vermeidung von Ertrags- und Qualitätsverlusten:Schädlinge in Kartoffeln bekämpfenSeite 2Perfekter Schutz gegen Phytophthora und AlterneriaDas sagen Experten zu Revus TopSeite 3 Qualität zahlt sich aus –Markenprodukte im Vergleich zu generischen KopienKeimungAuflaufenLängenwachstumSeitensprossbildungReihenschlussBlühbeginn Blüte Blühende Abreife Seneszenz*ausgenommen: Gemeine Kreuzdornlaus und FaulbaumlausSeite 4Wasser und Wirkung – eine klare Sache?


2 Ausgabe <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>Perfekter Schutz gegen Phytophthora und AlternariaDr. André Vogler, <strong>Syngenta</strong> Agro GmbH, MaintalPhytophthora & Alternaria sind die beiden wichtigsten Blattkrankheitenim Kartoffelanbau und deren Bekämpfung istdaher die wichtigste Maßnahme für eine erfolgreiche Kartoffelproduktion.Neben Revus steht neu für diese Saison dasProdukt Revus Top zur Verfügung. Revus Top besitzt die gewohntstarke Phytophthora-Wirkung von Revus und bietetzusätzlich über den Wirkstoff Difenoconazol eine starke Alternaria-Wirkung.Phytophthora und Alternaria im Auge behaltenPhytophthora-Infektionen können zum Verlust der gesamten Ernteführen. Zusätzlich gefährden Alternaria-Infektionen in zunehmenderWeise den Anbauerfolg. Ertragseinbußen von bis zu 30% sinddurch diesen Schaderreger möglich, abhängig von Sorte undWitterung.Wirkung verschiedener Produkte auf Phytophthora infestans bis zu 12 Tage nach Applikation und nach starkem BlattneuzuwachsWirkung gegen Phytophthora (%)1007550250■ 1 Tag nach Behandlung ■ 3 Tage nach Behandlung ■ 6 Tage nach Behandlung ■ 12 Tage nach BehandlungRevus Top VGM 1 VGM 2VGM 3Mit Phytophthora infizierte Kartoffelblätter 12 Tage nach Behandlung mit FungizidenVGM = VergleichsmittelFür eine bessere Planung der Maßnahmen gegen Phytophthoraund Alternaria steht Ihnen das Phytophthora und Alternaria ModellWeihenstephan auch <strong>2013</strong> wieder zur Verfügung. 2012 zeigte sicherneut die Notwendigkeit eines solchen Modells: zu Beginn derSaison gab es sehr starke Niederschläge mit verstärkten Primärinfektionen,danach war das Wetter in Nordwestdeutschlandweiterhin feucht bei anhaltend hohem Infektionsdruck währendes im Süden eher bei Schauern blieb und der Phytophthora-Druckregional hoch war. Danach war es in den meisten Regionen ofttrocken, was später Alternaria förderte.Sicher gegen Phytophthora & AlternariaKontrolle Revus Top VGM 1 VGM 2 VGM 3Quelle: <strong>Syngenta</strong> eigene Versuche, Stein (Schweiz), 2012Nach dem vollsystemischen Spritzstart mit Ridomil Gold MZ,vorrangig gegen Primärbefall, sollte ca. 6– 7 Wochen nach demAuflaufen der Kartoffeln mit der kombinierten Bekämpfung vonPhytophthora und Alternaria begonnen werden. In der gesamtenPhase des Blattzuwachses eignet sich aufgrund der Dauerwirkungund der sehr hohen Aktivität der Wirkstoffe Mandipropamid undDifenoconazol das Produkt Revus Top hervorragend zur Phytophthora-und Alternaria-Kontrolle.Revus Top mit dem Wirkstoff Mandipropamid schützt wirkungsvollden Blattneuzuwachs. 12 Tage nach Applikation von Versuchspräparatenauf junge Blätter (1/4 der endgültigen Größe) besitztRevus Top eine deutlich bessere Wirkung gegen Phytophthorainfestans als die Vergleichsprodukte (siehe Grafik).Zusätzlich enthält Revus Top den Wirkstoff Difenoconazol, dergegen Alternaria schützt. Der Wirkstoff gehört einer für die Alternaria-Bekämpfungneuen Wirkstoffgruppe an und ist damit einwichtiger Baustein im Anti-Resistenz-Management.Die Alternaria-Dürrfleckenkrankheit setzt sich aus einem Erregerkomplex(A. solani und A. alternata) zusammen. Die bisherigeBekämpfungsstrategie war vor allem auf A. solani ausgerichtet.Wurde A. alternata innerhalb des Erregerkomplexes bisher mitgeringer Bedeutung eingestuft, gehen Experten mittlerweile davonaus, dass A. alternata zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.In einem Alternaria-Monitoring zeigte sich, dass A. alternata vorrangigfrüh auftritt. Die bisherige Bekämpfungsstrategie bei hohemAlternaria-Druck beruhte alleinig auf den beiden Wirkstoffgruppender Strobilurine (QoI) und Carboxamide (SDHI). Allerdings zeigendiese beiden Wirkstoffgruppen keine ausreichende Wirkung gegenA. alternata. Mit Revus Top wurde eine neue Wirkstoffgruppe,die Triazole, zur Alternaria-Bekämpfung eingeführt. Den WirkstoffDifenoconazol zeichnet aus, dass er sowohl gegen A. solani alsauch gegen A. alternata eine hervorragende Wirkung zeigt. Umdie Wirkungssicherheit gegen Alternaria zu erhöhen, sollte Difenoconazoldaher vorrangig früh (ab 6–7 Wochen nach dem Auflaufender Kartoffeln) gegen A. solani und A. alternata eingesetztwerden. Im weiteren Verlauf sollte die Wirkstoffgruppe gewechseltWirksamkeit von Revus Top auf Alternaria Blattbefall(Versuchsjahre 2009–2012; n = 12; DE, AT, CH, FR, NL, SE)Wirksamkeit Alternaria (%)1008060402003 x Revus Top 6 x VGM2,1 kg/hawerden und Azoxystrobin wegen der hohen Wirksamkeit gegenA. solani genutzt werden. Bei der späteren Anwendung vonAzoxystrobin kann außerdem besser die Breitenwirkung gegenverschiedene andere Schaderreger (wie z.B. Colletotrichum oderBotrytis) und die physiologische Wirkung optimal genutzt werden.Das sagen Experten zu Revus TopHans-Jürgen Messmer, DLZ agrarmagazin, Mai <strong>2013</strong>, S. 37:„Einfluss der Spritzfolge auf den Ertrag“Prof. Dr. Michael Zellner/Steffen Wagner,Kartoffelbau 5/<strong>2013</strong>, S. 14: „Krautfäulestrategien“Dr. Jürgen Leiminger/Dr. Hans Hausladen,Kartoffelbau 5/<strong>2013</strong>, S. 20: „Fungizidresistenzen beiAlternaria – Das sollten Sie wissen!“


Ausgabe <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 3Qualität zahlt sich aus –Markenprodukte im Vergleich zu generischen KopienDr. Christoph Krato, <strong>Syngenta</strong> Agro GmbH, MaintalVerliert ein Pflanzenschutzmittelwirkstoff seinen Patentschutz, sinddie Daten, die zur Wirkstoffsynthese gebraucht werden, frei nutzbarund können von anderen Herstellerfirmen zur Produktherstellungverwendet werden. Der zum Beispiel in unserem ProduktShirlan ®1 enthaltene Wirkstoff Fluazinam hat den Patentschutz in2006 verloren und ist mittlerweile in 3 weiteren Produkten auf demdeutschen Markt erhältlich. Darüber hinaus gibt es aktuell 55 generischhergestellte Fluazinampräparate, die eine Genehmigung zumParallelimport besitzen.Günstige Fluazinamangebote beim Handel können durchaus verlockendsein. Bevor sie ein generisches Produkt kaufen, sollten siesich aber folgende drei Fragen stellen:■ Erreicht das Produkt die gleiche Leistung wie das Original(Formulierung, Wirksamkeit und Verträglichkeit)?■ Ist das Produkt anwenderfreundlich(Verpackungsmaterial, Lagerstabilität)?■ Gibt es im Falle von Problemen Unterstützung durch denHersteller (z.B. Beratungstelefon)?rel. Wirkstoffgehalt Fluazinam (%)10Fluazinam B%ShirlanFluazinam CFluazinam D100908070605040302010Man kann Pflanzenschutzmittel im Hinblick auf alle wichtigenchemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften inLabor- und Feldversuchen vergleichen. <strong>Syngenta</strong> führt solcheVersuche im Fall von eigenen Produkten und deren auf dem Marktbefindlichen Generika durch. Ziel dabei ist es, die Produkte miteinanderzu vergleichen.000.01 0.1 1.0 10.0 100.0 1000.0Wirkstoffpartikelgröße (μm)Abb. 1: Wirkstoffgehalt und Wirkstoffpartikelgröße im Produkt Shirlan im Vergleich zu 3 anderen FluazinampräparatenQuelle: <strong>Syngenta</strong> Agro AG, T&P GS2121 Formulation Development, CH-4333 MünchwillenVersuche haben gezeigt, dass der Wirkstoffgehalt und die Wirkstoffpartikelgrößezwischen den einzelnen Fungiziden deutlichvariieren können (Abb. 1). Mit Hilfe eines Laserpartikelgrößen mess -gerätes wurde bei zwei Proben ein verringerter Wirkstoffgehalt/lfestgestellt. Außerdem zeigte sich ebenfalls eine veränderte Par tike l -größe. In Kombination mit einer schlechteren Produktformulierungkönnen dadurch unter Umständen negative Auswirkungen auf denSpritzbelag und die Benetzung der Blattoberfläche auftreten. MikroskopischeAufnahmen der Blattoberfläche nach der Fungizidbehandlunghaben dies in den Versuchen bestätigt (Abb. 2).Die Wirkstoffverteilung durch Shirlan ist sehr homogen, die Wirkstoffpartikelin den Vergleichsprodukten neigten zum Abfließen indie Vertiefungen der Blattoberfläche. Somit werden mehr Angriffsflächenfür die Pilzinfektion geboten.Um die Emulgierbarkeit, Mischbarkeit und Stabilität von Produktenim Trägermedium Wasser zu überprüfen, werden in unseremAgroLabor Mischbarkeitsversuche im kleinen Maßstab in Bechergläserndurchgeführt. Dabei wird das Produkt, genau wie in derPraxis, unter Rühren in Wasser gelöst und mit zunehmenderStandzeit (bis zu 72 h) immer wieder bewertet. Generische Formulierungenzeigten in den Untersuchungen eine geringere Spontanemulgierbarkeitsowie eine schnellere Phasentrennung, die zueinem Bodensatz führte. Der Bodensatz ließ sich nur unter mechanischerArbeit wieder lösen. In der Praxis kommt es beispielsweiseimmer wieder zu Standzeiten der Pflanzenschutzspritzeinfolge unbeständiger Witterung. Bei schlechten Formulierungensteigt also das Risiko der Ablagerung und somit eines Wirkungsverlustesdurch nicht ausgebrachtes Produkt.Auch die Regenfestigkeit ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmalvon Fungiziden mit Kontaktwirkung im Kartoffelbau. UnterschiedlicheProdukte wurden auf Kunststoffplatten aufgetragenund anschließend mit einer hohen Wassermenge besprüht. Dabeizeigten sich Unterschiede in der Anhaftung und Stabilität der Formulierungen,wobei Shirlan eine sehr gute Leistung brachte. MangelndeRegenfestigkeit bedeutet reduzierte Wirksamkeit, wenigerFlexibilität durch weniger Spritztage und höheren Aufwand durchNachbehandlungen.Die Wirkungsstärke von Shirlan und generischen Vergleichsproduktenwurde europaweit in vielen Feldversuchen verglichen.Dabei wurden die Fungizide jeweils solo und wiederholt gespritzt,um eine direkte Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Kartoffelbeständewurden sowohl künstlich infiziert als auch bewässert,um Starkbefallssituationen zu simulieren. Ein exemplarischesVersuchsergebnis ist Abb. 3 zu entnehmen. Zum Zeitpunkt derEndbonitur wurde ein signifikant geringerer Blattbefall mitPhythophtora infestans in Shirlan behandelten Varianten bonitiert.Um die Kartoffelbestände optimal gegen Krankheiten zuschützen, kommt Kontaktfungiziden in Spritzfolgen undTankmischungen eine hohe Bedeutung zu. Entscheidendsind dabei Wirkungsstärke, Regenfestigkeit, Mischbarkeitmit systemischen Produkten sowie Kulturpflanzenverträglichkeit.All diese Eigenschaften bieten Ihnen Originalprodukte.Befall (%)201816141210864ShirlanFluazinam BFluazinam CFluazinam D20ShirlanFluazinam B Fluazinam C Fluazinam DAbb. 2: Wirkstoffverteilung und -anlagerung auf der Zieloberfläche im Vergleich zwischen Shirlan und 3 Vergleichsprodukten.(Oberes Bild: Applizierter Wirkstoff auf Glasplatte; Unteres Bild: Applizierter Wirkstoff auf Blattoberfläche)Abb. 3: Blattbefall mit Phythophtora infestans zum Zeitpunktder Abschlussbonitur nach Spritzsequenz mit Shirlan im Vergleichzu 3 anderen generischen Fluazinam-Präparaten.Quelle: Agrisearch, UK 2008


4 Ausgabe <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>Wasser und Wirkung – eine klare Sache?Jens Luckhard, <strong>Syngenta</strong> Agro GmbH, MaintalOhne eine effiziente Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule istein wirtschaftlicher Kartoffelbau nicht möglich. Zum magischenDreieck einer erfolgreichen Pflanzenschutzapplikation zählenneben dem Produkt und dessen Formulierung vor allem der richtigeUmgang mit dem in der Spritzflüssigkeit am häufigsten vorkommendenStoff – dem Wasser.Nicht von ungefähr machen sich Forschung und Praxis Gedankenüber das nasse Element, denn Qualität und Menge des TransportundDispersionsmittels „Wasser“ sind wichtig für■ eine gute Mischbarkeit■ einen reibungslosen Spritzvorgang■ eine gute Benetzung der Zieloberflächen■ die finale Wirkung, beispielsweise gegen PhytophthoraNicht alle Wasser sind gleichDas Wasser für die Pflanzenschutzanwendung kann aus verschiedenenQuellen stammen. Die Herkunft ist dabei keineswegsunerheblich: Sie bestimmt die Eigenschaften, die einen wichtigenEinfluß auf das Verhalten der Pflanzenschutzmittel in der Feldspritzehaben können.Grob lassen sich die Herkünfte in Trink-, Brunnen und Regenwasserunterscheiden. Die wichtigsten Eigenschaften lassen sich mitder Wasserhärte, Temperatur und dem pH-Wert beschreiben. DieSumme dieser Eigenschaften bestimmt beispielsweise auch dieNeigung zum Schäumen, ein Phänomen, das in der Spitze derPflanzenschutzsaison zu unnötigen Verzögerungen führen kann.Nicht alles vermischen!Es ist wichtig, die genannten Wassereigenschaften begrifflich nichtmiteinander zu vermischen. Beispielsweise haben Wasserhärte undpH-Wert nichts miteinander zu tun, dienen aber im einen oder anderenFall als Verkaufsargument für so genannte Wasserkonditionierer.Wagen wir also einen Blick auf die Grundlagen.Als „hart“ wird Wasser dann bezeichnet, wenn es eine hohe Konzentrationan Calcium- oder Magnesium-Ionen aufweist. Die Wasserhärtewird in °dH angegeben. In Deutschland unterscheiden wir die dreiHärtebereiche „1“ (weich), „2“ (mittel) und „3“ (hart). <strong>Syngenta</strong> testetalle empfohlenen Tankmischungen unter verschiedenen Härtegraden.Hartes Wasser kann unter bestimmten Bedingungen ein Problem darstellen,weil viele Calcium- und Magnesium-Ionen zur Reaktion neigen.Der Säuregrad des Wassers ist eine völlig andere Hausnummer. Dieserwird nämlich durch die Konzentration an Wasserstoffionen bestimmtund als pH-Wert angegeben, wobei die Skala von 0 (= sauer)bis 14 (= basisch) reicht. Im Rahmen der Versuche zur „Applikationstechnik“wurden bei <strong>Syngenta</strong> Wasserproben in der gesamten Bundesrepublikgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass Wasserhärte undpH-Wert vollkommen unabhängig voneinander zu betrachten sind.Wer also hartes Wasser mit Hilfe von Zugaben „weich“ machen will,verändert den pH-Wert nicht.Einfache Maßnahmen vermeiden ÄrgerWen schaudert es nicht vor dem Sprung ins kalte Wasser. Ähnlichreagieren auch viele Pflanzenschutzmittel. Auch wenn es lapidarerscheinen mag: wer Ärger aufgrund von Ausflockungen vermeidenmöchte, sollte Wasser unterhalb einer Temperatur von 4– 5 °C möglichstnicht in die Spritze füllen. Den Wasserwagen bei angekündigtentiefen Außentemperaturen im Freien stehen zu lassen, kann schondes Guten zuviel sein.Auch die Wassermenge entscheidet in nicht unerheblichem Maßedarüber, ob die Spritzbrühe stabil bleibt oder ausflockt. Wenig Wasserführt zu hohen Stoffkonzentrationen im Tank. Mit jedem Tankmischpartnersteigt jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemenkommt. Vor allem bei hartem Wasser können die überschüssigenCalcium- und Magnesium-Ionen zur Komplexbildung und zu Ausfällungenführen. Sogenannte Konditionierer können diesen Effekt sogarnoch verstärken.Deshalb: Eine ausreichende Wassermenge hilft, von Beginnan Probleme zu vermeiden, weil sie die Konzentrationenniedrig hält. Sie ist allemal wichtiger als die Frage nach dempH-Wert. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht überdie verschiedenen Pflanzenschutzgruppen im Kartoffelbauund die zu wählende optimale Wassermenge.Trinkwasser Brunnenwasser RegenwasserWasserhärte weich – hart mittel – hart weichTemperatur kalt – warm kalt kalt – warmpH-Wert 6,5 – 8 (9,5) 6,5 – 8 5,5 – 6Schaumneigung möglich kaum jaTropfenspektrum Wassermenge Düsengröße Besondere EmpfehlungFungizide mittel – grob 250 – 400 l/ha 04 DoppelflachstrahldüseInsektizide mittel 250 – 300 l/ha 03 – 04 DoppelflachstrahldüseSikkation mittel – grob > 400 l/ha 03 – 04 DoppelflachstrahldüseImpressum<strong>Syngenta</strong> Agro GmbHAm Technologiepark 1– 563477 MaintalTel: +49 06181 - 90 81 0www.syngenta.deGeschäftsführer: Michael A. EscherSitz der Gesellschaft: 63477 MaintalAmtsgericht Hanau HRB-Nr. 7225Umsatzsteuer-Identifikationsnummergemäß § 27a Umsatzsteuergesetz:DE811183094Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. VorVerwendung stets Etikett und Produktinformationenlesen. Bitte beachten Sie die Warnhinweiseund -symbole in der Gebrauchsanleitung. DieseInformationen ersetzen nicht die Gebrauchsanleitung.Bindend ist der Text an der deutschen<strong>Syngenta</strong>-Verkaufsware. Diese Informationengelten nur für das Vertriebsgebiet Deutschland.Irrtum und Druckfehler vorbehalten.Stand: <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>® Eingetragene Marke einer <strong>Syngenta</strong>Konzerngesellschaft® 1 Registriertes Warenzeichen der ISKBioscience EuropeBeratungsCenter0800/3240275 (gebührenfrei)Beratungscenter.info@syngenta.comInfos zu Bonusland unter:www.bonusland.deoder über dieBonusland-Auskunft 06181/4405868(zum normalen Festnetztarif, Handytarifevariieren nach Anbieter)

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