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BlaikenWenn der Boden rutschtDer Kühkranz auf der Kallbrunnalm ist von unzähligenBlaiken unterschiedlichen Alters überzogen (c). Im Rahmenvon „Almen aktivieren-neue Wege für die Vielfalt“ wurdeder Frage nachgegangen, wie sich die Nutzungsaufgabe derBeweidung am Kühkranz auf die Blaikenbildung ausgewirkth<strong>at</strong>. Blaiken rutschen nicht nur, weil es steil ist. Hangausrichtung,Bodentiefe und Bewirtschaftung sind weitereFaktoren, die das Losbrechen von Blaiken ganz maßgeblichmitbeeinflussen. Extensiv genutzte Mähwiesen undWeideflächen scheinen deutlich weniger erosionsgefährdetzu sein als Bracheflächen. Dabei sind jedoch nicht dieNutzungen an sich, sondern die damit direkt oder indirektverbundenen Veget<strong>at</strong>ions- bzw. Bodenveränderungen ausschlaggebend.Wie entstehen Blaiken?Bei den untersuchten Erosionsphänomenen am Kühkranzhandelt es sich um Transl<strong>at</strong>ionsbodenrutschungen („Blaiken“).Dabei rutscht der Oberboden auf einer Gleitfläche,die sich entweder im Boden selbst oder unmittelbar über22dem anstehenden Gestein befindet. Charakteristisch fürTransl<strong>at</strong>ionsbodenrutschungen sind bogenförmige, querzum Hang verlaufende Zugrisse, die der Rutschung vorausgehen.Sobald die Zugkräfte der kriechenden bzw. gleitendenBodendecke zu groß werden, beginnt die obere, ca. 20 –45 cm mächtige Bodenschicht mitsamt Veget<strong>at</strong>ionsdecke zurutschen (a), (b).Das Erosionsrisiko erhöht sich mit dem Rückgang derBewirtschaftung von Almflächen. Gerade in einem Zeitraumvon etwa 20 bis 40 Jahren nach dem Auflassen biszur Wiederbewaldung einer Almfläche können instabileZustände auftreten. Das sollte vor Brachlegung von Almflächenbedacht werden.Die Anzahl der kleinen erodierten Flächen (unter 100 m²)h<strong>at</strong> am Kühkranz in den letzten 60 Jahren um ca. 33 %zugenommen.Ursachen der Blaikenbildung am KühkranzDas Erosionspotential hängt mit den Veränderungen inNährstoff- und Wasserhaushalt, Veget<strong>at</strong>ions- und Bodenstruktur,die mit dem Brachfallen einhergehen, zusammen.Durch die Auflassung von Almflächen geht die Pflege durchden Bauern verloren. Kleine Erosionsflecken können sichoft unbemerkt zu großflächigen Anbrüchen ausweiten. DieBodenanalysen am Kühkranz konnten zeigen, dass die nichterodierten Bereiche einen höheren Humuswert aufwiesenals die erodierten Bereiche. Der höhere Humusgehalt deutetauf einen aktiven, mit Mikroorganismen und Bodentierenbesetzten Boden hin. Eine hohe Mikroorganismen- und Bodentieraktivitätbewirken zudem eine bessere Bodendurchlüftungund Versickerungseigenschaft des Bodens. Durchdie Brachlegung kann es zu einer Anreicherung von schwerzersetzbarem M<strong>at</strong>erial kommen. Das zeigt sich in weitererFolge auch im Boden-pH, da durch die liegen bleibendeBiomasse mehr Aminosäuren und Huminsäuren entstehen.Dies kann Bodenrutschungen begünstigen.a b cIm Gelände wurden 90 Bodenproben auf Blaiken, potentiellgefährdete Stellen und Referenzflächen entnommen,und physikalisch und chemisch im Labor analysiert

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