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Eine Chronologie zum Idsteiner Hallenbad - FWG Idstein

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<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong><strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> 1974-2013Das <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde 1974eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979)wurden erste Sanierungsmaßnahmen für das Badgeplant. Im August 2005 wurde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg geschlossen und am01. Oktober 2005 begann für <strong>Idstein</strong> das Tournesol-Allwetterbad Projekt.Stand: 31.Mai 2013S t e f a n G ä r t hF r a n z - V i e t o r - S t r a ß e 66 5 5 1 0 I d s t e i n0 6 1 2 6 - 8 9 1 4


2<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong> <strong>zum</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>Zusammengestellt: Stefan GärthDas <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde am 24. September 1974eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979) wurden ersteSanierungsmaßnahmen für das Bad geplant, die dann nachentsprechenden Beratungen 1980 umgesetzt wurden und 1981 miteinem Investitionsaufwand von 2,15Mio DM abgeschlossen wordensind.Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften wurde beauftragt, eineProgrammstudie für die Badentwicklung vorzulegen, welche dann1983 vom Magistrat der Stadt zur Kenntnis genommen worden ist.Diesem Ergebnis schließen sich vielfältige Diskussionen, alternativePlanungsansätze, sowie extern eingebundene Empfehlungen an, diealle dem Ziel entsprechen, ein schlüssiges Vorgehen in der Bäderfragefür <strong>Idstein</strong> zu entwickeln.Erweiterungsüberlegungen und die Integration von <strong>Hallenbad</strong> undFreibad kennzeichnen die Diskussion.


19974


5<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Oktober 1997<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Erlebnisbad kostet 4,5 Millionen MarkGutachten: Altes Becken verfüllen, Öffnung desHimmelsbornwegs, Flächen an Campingplatz, Sanierung derTechnikDas von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftrag gegebene Gutachten für denBäderbereich in der Hexenturmstadt kommt <strong>zum</strong> Schluß, dass dieVoraussetzungen für die Einrichtung eines sogenannten Familien- undFreizeitbades sehr günstig sind. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat nahm dieseAussage auf seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis.Der Wermutstropfen: die im Gutachten als notwendig dargestellteSanierung des <strong>Hallenbad</strong>es kostet rund 1,7 Millionen Mark Brutto. Diekosten für die zusätzlich zu schaffenden Attraktionen belaufen sichnach der Analyse auf rund 2,8 Millionen Mark. <strong>Idstein</strong> müsste also 4,5Millionen Mark aus seinem nicht mehr prall gefüllte Stadtsäckel fürdieses Projekt entnehmen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 1997„Ja“ zu attraktivem Freizeitbad <strong>Idstein</strong>CDU-Fraktion stimmt vorliegendem Konzept zuDie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion stimmt dem vorgelegten Konzept derFirma Weinsberger für ein Familien- und Freizeitbad grundsätzlich zu.Als Maßnahme sollen deshalb beschlossen werden: Freigabe dergesperrten Mittel für die Verfüllung des alten Freibadbeckens, Öffnungdes Himmelsbornweges, Zuordnung und Verpachtung freiwerdenderFlächen einschließlich maroder Gebäude an den Campingplatzbetrieb,Verwendung der im Haushalt 1997 noch vorhandenen Mittel für diePlanung des Familien- und Freizeitbades und Einstellung von Mittelnab 1999 in den Investitionsplan zur Realisierung des Bades.Dieses Vorgehen formuliert die CDU-Fraktion in einem Antrag für dasStadtparlament.


7Heftige Diskussionen über die Zukunft des Freibades, Absichten, dasBad zu sanieren oder ein völlig neues Bad zu errichten – all dies warenOptionen, die im politischen Raum gewälzt und beraten worden sind.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister Hermann Müller, Mitglied des Präsidiumsdes Hessischen Städtetages und zugleich auch Vorsitzender derArbeitsgemeinschaft „Mitte“ der kreisangehörigen Mitgliedstädteunseres Verbandes, warnte seine Stadt vor dem Absturz in roteZahlen.Wenigstens 7 Mio. DM hätte ein neues Freibad gekostet, jährlicheFolgekosten von ca. 1 Mio. DMHätten berücksichtigt werden müssen. Nicht zu machen für die Stadt<strong>Idstein</strong>, obwohl sie mit rd. 30 Mio. DM Schulden bei knapp 23.000Einwohnern durchaus nicht zu den am höchsten verschuldetenhessischen Kommunen zählt.Natürlich hat die Stadt <strong>Idstein</strong> immer noch ein <strong>Hallenbad</strong>, „in den mandas ganze Jahr über schwimmen kann“, wie der Bürgermeister immerwieder betont. Dorthin zu investieren und ein Familienbad als „zweitesZuhause“ zu schaffen, dies wird in <strong>Idstein</strong> diskutiert. Derweil ist dasalte Freibadbecken, das zwischenzeitlich <strong>zum</strong> Zuhause für eineEntenmutter und ihre Küken geworden war, zugeschüttet.Mit diesem Beitrag wollen wir uns nicht in die inneren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>kommunalpolitischen Diskussionen mischen, <strong>zum</strong>al das „leidigeThema“ Schwimmbad die Gemüter in den Parteien immer beschäftigtund zu durchaus unterschiedlichen Anschauungen geführt hat.Wir publizieren über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation deshalb, weil immerwieder in den Stadtverordnetenversammlungen und in denVerwaltungen unserer Mitgliedstädte das Thema Schwimmbad auf derTagesordnung steht. Denn gerade wegen der so schwer zuverdauenden laufenden Unterhaltungs- und immensenSanierungskosten der Bäder ächzen die unter hoher Schuldenlastleidenden Kämmerinnen und Kämmerer ganz besonders.Also gilt: Sollte jemand angesichts der hohen Finanzlast dieSchließung seines Bades erwägen, er wäre nicht allein auf der Welt.Siehe <strong>Idstein</strong>.


81999Schreiben vom Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises anden Magistrat der Stadt <strong>Idstein</strong> März 1999Finanzielle Beteiligung des Rheingau-Taunus-Kreises am<strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong>Wir teile Ihnen mit, dass der Rheingau-Taunus-Kreis - vorbehaltlichder endgültigen Beschlussfassung durch die Kreisgremien- einerfinanziellen Beteiligung an den Betriebskosten für das <strong>Hallenbad</strong> in<strong>Idstein</strong> Grundsätzlich positiv gegenübersteht. Im Zuge derGleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheim kann derKreisanteil höchstens dem Anteil entsprechen, der für das Rheingau-Bad aufzubringen ist. Zur Zeit sind das rd. 340.000,00 DM.<strong>Eine</strong> Beteiligung des Kreises an den Investitionskosten ist nichtmöglich, wobei wir jedoch gegebenenfalls bereit sind, dieKapitalkosten für künftige Investitionsmaßnahmen im <strong>Hallenbad</strong> imRahmen des o. g. Betriebskostenanteils mitzutragen. In diesemZusammenhang bitten wir noch um eine detaillierte Aufstellung überdie geplanten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, aus derneben den Investitionskosten auch die Kapitalkosten ersichtlich sind.2000<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2000<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeittherme für 18 Millionen MarkMagistrat verhandelt mit privatem Betreiber übermultifunktionale Familien-Anlage / Saunaparadies undWellnessIn der unendlichen Geschichte des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wird zu Zeitein neues Kapitel geschrieben. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll seineVerhandlungen mit einem privaten Betreiber für den Aus- und Umbaudes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zu einer multifunktionalen Freizeitanlage


9fortführen. Das war der positive Tenor auf der jüngsten Sitzung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2000Freizeitbad: Bürger leisten konstruktiven WiderstandUnterschriftenaktion soll den Willen der BenutzerverdeutlichenSoll aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine Freizeittherme werden oder nicht?Diese Frage beschäftigt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zur Zeit heftig. Nun haben sichNutzer des Bades, die nicht in einem Verein organisiert sind,aufgemacht, um mit einer Unterschriftenaktion auf ihre Belangeaufmerksam zu machen.„Wenn die Preise deutlich ansteigen würden, könnten sich das viele,gerade ältere Mitbürger, nicht mehr leisten“, so Janna Willemina Wahl,eine der Initiatorinnen der Aktion.Junge Familien seien von einer deutlichen Preiserhöhung ebenfallsnachhaltig negativ betroffen, so Wahl weiter.„Unser Ziel ist es, die Preise für all diejenige, die nicht im Verein sindund wirklich nur schwimmen wollen, erträglich zu halten“, so GiselaStrack, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligt.Zur Zeit liegen überall im Schwimmbad Listen aus, in denen sichGegner der geplanten Privatisierung eintragen können. Doch........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. April 2000Unterschriften übergebenDie Gegner der geplanten Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadesmachen mobil:Über 150 Unterschriften konnte Willemina Wahl am Donnerstagabendim Parlament an Bürgermeister Hermann Müller überreichen.Und die Aktion soll weiterlaufen, berichteteStadtverordnetenvorsteherin Inga Rossow dem Gremium. Die Listeliegen nach wie vor im Bad aus. Mit der Unterschriftensammlungwollen die Bürger erreichen, dass die soziale Nutzung des Bades inden Zeiten zwischen acht und zehn Uhr zu einem angemessenen Preiserhalten bleibt.


10<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. April 2000„<strong>Idstein</strong> benötigt attraktives Familienbad“CDU will keine Luxus-Einrichtung bauen lassen / Union: Auchan Vereine und Schulen denken„Die vielen Reaktionen aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung zu den neuenBadplänen sind verständlich, aber die Stadt will kein Luxusbad bauen.Genau das Gegenteil ist der Fall.“Mit dieser Stellungnahme geht jetzt Dr. Herbert Koch, der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Fraktionsvorsitzende der CDUan die Öffentlichkeit.Die Union plant ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Familienschwimmbad, in dem auchVereine und Schulen zu ihrem Recht kommen sollen.Tatsäch...........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. April 2000JU: Schwimmbad erhalten<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Junge Union diskutierte über Konzept für denBäderbereichZum Ende einer lebhaften Diskussion um die Neustrukturierung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs zog die Vorsitzende der Jungen Union <strong>Idstein</strong>,Alexia Schadow, folgendes Fazit: Aus Sicht der Jungen Union, hat beiallen Überlegungen oberste Priorität die langfristige Bestandssicherungdes Schwimmbades in <strong>Idstein</strong>.Die Alternative <strong>zum</strong> Erlebnisbad wäre in einigen Jahrenmöglicherweise die Schließung. Daher setzt sich die Junge Union fürdie intensive und wohlwollende Prüfung des Vorschlags ein.Bei ihr.......<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2000<strong>Hallenbad</strong>: Beirat wartet auf VorlageDer Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern beschäftigte sich auf seiner jüngstenSitzung unter anderem mit der Konzeption des <strong>Hallenbad</strong>es und mitder Verkehrsreglung nach Ende der Bauarbeiten an der WiesbadenerStraße.


11In der Sache „<strong>Hallenbad</strong>“ will die Bürgervertretung erst eineMagistratsvorlage abwarten.Ist diese erstellt, plant man, sich zusammen mit dem Investor und derStadt im Ortsbeirat beraten.Schwierigk........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2000DLRG sieht Felle davonschwimmenVerein ist durch möglichen Verkauf an Investor in ExistenzgefährdetSollte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> an einen privaten Investor verkauftwerden und dieser sich mit der weiteren Nutzung durch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>DLRG nicht einverstanden erklären, haben die Schwimmer so gut wiekeine Trainingsmöglichkeiten mehr.Biese Befürchtung hat die erste Vorsitzende Christiane Bossong.Immerhin ist nach ihren Worten die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft der zahlenmäßig stärkste Nutzer des Bades.Die Trainingsfrage könnte für den Verein schnell zur Existenzfragewerden, schon bei einer Umbauzeit von fünfzehn Monaten müsse dieDLRG mit Einbrüchen in den Mitgliederreihen rechnen, so ChristianeBossong.Die Stadt <strong>Idstein</strong> müsse sich deshalb intensiv für die Interessen derDLRG beim Privat-Investor einsetzen, denn: „Schwimmen lernen kannman halt nur im Wasser“, so die DLRG-Vorsitzende.Ein bisschen Planschen im Spaßbad reiche da nicht.Sollte der ne.........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Juni 2000Von der Konferenz ins WellenbadPolitiker besuchen „Rhön-Terme“ / Theo Groll will in <strong>Idstein</strong>bauenWie eine moderne und zeitgerechte multifunktionale FamilienundFreizeittherme in <strong>Idstein</strong> einmal aussehen könnte, wurdeden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern bei einem Besuch in der„Rhön-Therme“ in Fulda-Künzell vor Augen geführt.


12Im Rahmen des parlamentarischen Ausflugs besuchte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Gruppe neben dem Hessentag in Hünfeld auch die Freizeitanlage mitangeschlossenem Hotel.Der Grund: bekanntlich wird in den politischen Gremien <strong>Idstein</strong>s zurZeit ein Angebot eines Investors intensiv diskutiert, der in derHexenturmstadt für rund 18 Millionen Mark die bestehendeBäderanlage inklusive <strong>Hallenbad</strong> in eine Familien- und Freizeitthermemit angeschlossenem Tagungshotel umbauen will.Dieser Investor ist Theo Groll, Bauherr und Betreiber der „Rhön-Terme“.Sein Freizeit- und Erlebnisbad in Künzell verfügt über Wellenbecken,Lazy River, zwei Wildwasserrutschen (190 Meter), als Neuheit übereine Wildwasserrutsche „Black Hole“ mit Musik und Lichteffekten (126Meter), Spaßbecken mit Wildwasserkanal, Wasserfällen undWasserpilz. Vorhanden sind weiter ein Kinderparadies mit Spieltieren,vier Hot-Whirlpools, Cafeteria, Bikini-Bar, Snackbar, beheizteAußenbecken, Liegewiese und drei Squash-Courts.Darüber hinaus beinhaltet die Anlage eine große Saunawelt mit achtverschiedenen Saunen, Innen- und Außenbecken, Saunagarten,Ruheräume, Solargrotten und Intensivbräuneer. Für Theo Groll bietetder Badespaß auf 30 000 Quadratmetern „Erholung für die ganzeFamilie.“Ein Blick in die Preise der „Rhön-Therme“: Erwachsene bezahlen beieinem Besuch inklusive Saunagarten für vier Stunden 21 Mark. EieTageskarte kostet 26 Mark. Der Schnupperpreis für zwei Stunden (zubestimmten Zeiten) beträgt für Erwachsene 16 Mark.Kinder bis fünf Jahren zahlen für vier Stunden drei, für eineTageskarte fünf Mark. Schüler bis14 Jahre sind mit acht oder zwölf Mark dabei. 17-Jährige bezahlenzwölf oder 18 Mark (alle Preise ohne Sauna) 15 und (ohne Sauna)sieben Mark.<strong>Eine</strong> Familienkarte gibt es allerdings nicht. Von der Stadt Fuldaübernahm Groll das Baugelände in Künzell <strong>zum</strong> Nulltarif und bautedirekt neben der „Rhön-Terme“ über kurze Verbindungswegeerreichen, quasi unter dem Motto „direkt aus dem Konferenzsaal inden Pool“.Das Hotel bietet neben 118 Gästezimmern, sowie acht Suiten mitLuxusausstattung acht moderne Tagungsräume a 85 Quadratmetern,variabel nutzbar als Großraumsäle für bis zu 450 Personen.Sechs Verhandlungs- und Besprechungsräume für jeweils acht bis 20Personen sind vorhanden.Das angeschlossene Restaurant und das Bierdorf runden dasgediegene Angebot ab.„Unser Bäder-Park-Hotel ist zu 80 Prozent ausgelastet“, konnte TheoGroll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besuchergruppe stolz verkünden.


13Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Ablauf und Organisation inBad und Hotel störungsfrei erfolgen. Geht es nach BürgermeisterHermann Müller, so muss nach seinen Worten eine Entscheidung desParlamentes über die Entwicklung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches nochim kommenden September getroffen werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Oktober 2000DLRG: Badespaß zu bezahlbaren PreisenVorstand präsentiert Alternativ-Konzept / Verein siehtExistenz durch Privatinvestor bedrohtDer DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> könnte sehr bald das Wasser bis <strong>zum</strong>Hals stehen: <strong>Eine</strong> Entscheidung des Parlamentes zugunsten der voneinem privaten Investor geplanten Freizeittherme würde die Existenzdes Vereins in der jetzigen Form gefährden und das breitGefächerte Angebot auf ein Minimum schrumpfen lassen.Im Überlebenskampf setzen die Lebensretter nun auf ein alternativesKonzept und versuchen, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik davon zuüberzeugen.18 Millionen Mark ...........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Oktober 2000Privater Träger legt Konzept vorBäderbereich im Blickpunkt / DLRG informiertIn zwei bis drei Wochen soll das Konzept eines privaten Trägers für die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiche fertiggestellt sein. Die rechte Hand diesesprivaten Trägers will dabei die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sein.Das teilte die Vorsitzende Christiane Bossong nach deraußerordentlichen öffentlichen Mitgliederversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Lebensretter mit.Auch der private ...........


14<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2000CDU Wörsdorf benennt ihre KandidatenZur Ortsumgehung: Projekt nicht mit Forderungenüberfrachten / Bäder-Entscheidung noch offenDie CDU Wörsdorf hat in ihrer Mitgliederversammlung dieOrtsbeiratsliste für die Kommunalwahl 2001 verabschiedet. .........Ferner wurde nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades gefragt.Dr. Koch führte aus, dass der Magistrat den Auftrag habe, mit derFirma Groll über eine Übernahme des Bades zu verhandeln. Außerdemseien von der DLRG konzeptionelle Überlegungen in einem Gesprächmit der CDU-Fraktion vorgestellt worden, die eine mögliche Alternativezur Privatisierung darstellen könnten. Die DLRG habe zugesagt, dieseÜberlegungen insbesondere <strong>zum</strong> Betrieb, den Kosten und denInvestitionen in kurzer Zeit weiter zu konkretisieren.Die CDU werde das Konzept der Firma Groll sowie das der DLRGinsgesamt bewerten. Gegenwärtig seien noch keine ausreichendenGrundlagen für eine Entscheidung vorhanden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Oktober 2000Soziale Themen liegen SPD am Herzen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverband verabschiedetKommunalwahlprogramm und KandidatenlisteNicht weniger als..........Unter den Punkt „Freizeit in <strong>Idstein</strong>“ wird herausgestellt, dass denSozialdemokraten die Modernisierung des <strong>Hallenbad</strong>es am Herzenliegt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2000Haushaltsdebatte als GeneralabrechnungErste Lesung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament / Zahlenwerkkommt jetzt in die AusschüsseDie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker nutzen die erste Lesung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Haushaltes nach der Einbringung des Zahlenwerkes durchBürgermeister Hermann Müller als willkommene Möglichkeit, um (imVorwahlkampf) über grundsätzliche Sachentscheidungen ausgiebig zudiskutieren. In der Debatte ging es unter anderem auch um deninzwischen vom Kreistag beschlossenen Bau der dritten Grundschulein der Hexenturmstadt, um die Kreisumlage oder um den öffentlichen


15Personennahverkehr. Der Haushalt wird jetzt in den Ausschüssenausgiebig besprochen.„Wir leben in den kommenden Jahren von der Substanz“ ............„Mit dem vorliegenden Haushalt kommt die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder einStück nach vorne“, merkte der fraktionslose Hubert Cremers an. Erriet, bei der Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es bei der eingeschlageneLinie zu bleiben. In ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Dezember 2000FDP-Kandidat für Rathaus-Wahl?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> liberale peilen 15 Prozent an / Edgar Tiefenbachsteht auf ListeMit einer gehörigen Portion Optimismus gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalenin die Kommunalwahl 2001: die FDP hat sich als hohes Ziel 15 Prozentder Wählerstimmen gesetzt, wäre aber auch mit acht bis zehn Prozentnoch zufrieden. Damit............Belebung der Innenstadt(„Wir müssen dafür sorgen, dass dieKaufkraft der Bürger <strong>Idstein</strong> erhalten bleibt“), <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Schilderwald“, Programm für junge Leute und Bäderbereich (Hier setzt die FDP füreine Privatisierung ein).<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Dezember 2000Konzept für bürgerfreundliches Bad<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG-Mitglieder legen Betreiber-Vorschläge vor /Groll-Vorhaben wird abgelehntDas Ringen um die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es geht in dieentscheidende Phase: Fünf (noch ungenante) Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>DLRG fanden sich zu einer Betreibegesellschaft zusammen undarbeiteten ein konkretes Konzept aus, das den Bedürfnissen der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und der umliegenden Gemeinden mehr Rechnungtragen soll, als die Vorschläge des privaten Investors Groll, der in<strong>Idstein</strong> ein so genanntes Spaßbad mit angeschlossenem Hotel bauenmöchte. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>-Konzept mit detaillierten Zahlen liegt demMagistrat und den Fraktionsvorsitzenden inzwischen vor.Nach Mitteilung ............


162001<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2001Gemeinschaftsaufgabe HessentagNeujahrsempfang: Bürgermeister Müller bittet umUnterstützung„Heute auf den Tag genau in einem Jahr habe ich meinen erstenwirklichen freien Tag seit Jahrzehnten“, blickte gestern Abend beim<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Hermann Müller auf den überschaubarenRest seiner Amtszeit. Für diese verbleibenden 365 Tage richtete derBürgermeister die Bitte an die Bevölkerung, gemeinsam dieVoraussetzungen für ein gutes Gelingen des Hessentages 2002 zuschaffen.Dass die Bereitschaft............Mit dem geplanten Neubau des Krankenhauses sei man „auf einemguten Weg“, ebenso mit der Planung für die dritte Grundschule. Nochzu keiner endgültigen Entscheidung sei die Stadt gelangt, was dieZukunft des Bäderbereiches angehe.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2001Bürger drängen auf EntscheidungGespräch mit Investor Groll am 20. Juni über neuesErlebnisbad / Fertigstellung Ende 2002?Wird das von Investor Leo Groll geplante Freizeitbad gebaut oder wirdeventuell ein Konzept <strong>zum</strong> Zuge kommen? Wann ist mitEntscheidungen zu rechnen? Wann könnte das Freizeitbad gebautsein? Diese und andere Fragen wurden in der Bürgerversammlunggestellt, zu der etwa 40 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – unter ihnen etliche Mandatsträgerund Verwaltungsmitarbeiter – gekommen waren.Den Wortmeldungen war zu .............


17<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. August 2001Schwimmteich für den FreizeitparkIdee des Rathaus-Kandidaten Krum / Kosten: Rund zweiMillionen MarkDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Bürgermeisterkandidat Gerhard Krum präsentiertseine eigene Lösung zur Umgestaltung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs: Erwill innerhalb des städtischen Schwimmbadgeländes im Bereich desehemaligen (und heute zugeschütteten) Außenbecken einensogenannten Schwimmteich errichten lassen. Die Gesamtkosten fürdieses Unterfangen beziffert Krum auf rund zwei Millionen Mark.Um das Projekt .............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2001SPD: <strong>Hallenbad</strong> in öffentlicher HandSondersitzung der Stadtverordnetenfraktion / Gegen einePrivatisierungIn einer Sondersitzung befasste sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Fraktion mitder Situation des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Ergebnis der Aussprache warder Beschluss, „...das <strong>Hallenbad</strong> auch zukünftig in städtischer oderstadtnaher Trägerschaft zu betreiben, es zu sanieren, attraktiver zugestalten und die Privatisierung abzulehnen“.Zur Sondersitzung ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2001Antrag der SPD <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SchwimmbadFür Saunalandschaft, Sport und SpielMit einem Antrag will die SPD-Fraktion die Diskussion undBeschlussfassung zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadsituation vorantreiben.Als Zielsetzungen für die Entwicklung der Bäder formulierten dieSozialdemokraten, so Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß, sechsPunkte. Strauß: „Wichtig ist uns, dass das Schwimmbad in öffentlicherTrägerschaft bleibt. Der Magistrat soll durch unseren Antragbeauftragt werden, eine betriebswirtschaftlich orientierteOrganisationsform zu entwickeln.Diese.......


18<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2001Bäderbereich: <strong>FWG</strong> für Groll-KonzeptNeue Investor-Planung überzeugt Freie WählerDie Freien Wähler <strong>Idstein</strong> legten sich auf ihrer jüngsten Klausurtagungin puncto Bäderbereich fest: Die <strong>FWG</strong> stimmt dem erweitertenKonzept des nordhessischen Investors Theo Groll (Rhöntherme Fulda)zu. Groll legte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentariern im vergangenen Sommereine abgeänderten Plan für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich vor.Das Konzept.........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. November 2001<strong>Hallenbad</strong>: Parlament will Farbe bekennenCDU und <strong>FWG</strong> auf dem Weg zu einer Einigung / Erste Lesungdes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt 2002Bleibt es bei der Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es? Oder wird das alteBecken erhalten und daneben ein neues Spaßbad von Investor TheoGroll gebaut? Oder setzt sich gar Gerhard Krums Schwimmteich-Lösung am Ende durch? In der Parlamentsdebatte <strong>zum</strong> Haushalt 2002kamen am Donnerstagabend alle Varianten zur Sprache, verbundenmit der fast einhelligen Ansicht aller Fraktionen, dass endlichEntscheidung fallen müssen. Über das „Wie“ werden sich in dennächsten Wochen und Monaten die Politiker die Köpfe zerbrechen.In der ersten Lesung.........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2001Groll-Spaßbadkonzept durchgepaukt?„Schlechter Stil der <strong>FWG</strong>“ / SPD-Appell: Amtsantritt von KrumabwartenHeute Abend wird, so ist es jedenfalls zu erwarten, der Ausschuss fürJugend, Kultur, Sport und Soziales der Stadtverordnetenversammlungeinen Grundsatzbeschluss zur weiteren Entwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Schwimmbadlandschaft fassen.In diesem Zusammenhang.............


19<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2001Letzte Runde: Schwimmteich oder Spaßbad?Ausschuss lehnt alles ab / Schließung drohtSchwimmteich oder Spaßbad? Im Bau- und Planungsausschuss gab esam Dienstagabend weder Zustimmung zur einen noch zur anderenLösung. Mit 6:6 oder 5:7 Stimmen wurden sämtliche Anträgeabgewiesen. Dennoch hat die von den Freien Wählern favorisierteLösung – Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>beckens und Neubau eines SpaßundWellenbadbeckens – aufgrund der Stadtverordnetenmehrheit von<strong>FWG</strong> und CDU größere Aussichten auf eine Verwirklichung.<strong>Eine</strong>n weiteren .............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2001„Die <strong>FWG</strong> hat Farbe bekannt“Vorwürfe der SPD <strong>zum</strong> Thema SchwimmbadkonzeptzurückgewiesenMit Unverständnis reagiert die <strong>FWG</strong> auf den Vorwurf des SPD-Fraktionsvorsitzenden Strauß, ihre Vorgehensweise <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> sei schlechter politischer Stil(siehe IZ vom 26. November)„Wir möchten Herrn Strauß daran erinnern, dass es die SPD war, dieEnde August, also noch vor der Bürgermeisterwahl, mit einem Antragzur weiteren Vorgehensweise in Sachen <strong>Hallenbad</strong> die anderenFraktionen im Stadtparlament aufgefordert hatte , Farbe zubekennen“, zeigt <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Rossow auf.Sie macht ............


20<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.12.2001Noch einige Hürden für Bäder-VertragAusschussmitglieder betrachten Betriebskostenzuschuss als zuhoch / Preisnachlässe für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Das „Ja“ im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss zu einem FamilienundErlebnisbad auf der Basis eines noch zu schließenden Vertragesmit der Investorfirma Rhöntherme (Groll) fiel mit 7:5 Stimmen knappaus. Löst man sich vom reinen Beschlusstext und achtet auch auf dieProtokollnotizen, dann wird deutlich, dass – eine Zustimmung imParlament vorausgesetzt – sich bei den nachfolgenden Verhandlungender Stadt mit dem Investor Einiges bewegen muss, damit am Endeauch tatsächlich eine unterschriftsreife Vereinbarung zustande kommt.Die Sorge ...........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Dezember 2001Krum: Störfeuer sprechen für schlechten UmgangsstilFlugblatt des CDU-Fraktionsmitglieds Dieter Schnell sorgt fürWirbelAuf einem in den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neubaugebieten 1320 Mal verteiltemFlugblatt kritisiert das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsmitglied Dieter Schnellauch, dass der erst ab Januar offiziell in Amt und Würden befindlicheBürgermeister Gerhard Krum (SPD) nicht schon jetzt an denAusschuss- und Parlamentssitzungen teilnimmt.„Worüber ich mich ein wenig gewundert habe, ist, dass der kommendeBürgermeister von <strong>Idstein</strong>, Herr Gerhard Krum, nicht anwesend war.Dieser in erster Lesung behandelte Haushalt wird von ihm imkommenden Jahr in Zusammenarbeit mit den städtischen Gremienrealisiert werden müssen!“............. Schnell geht darin auf dievergangene Stadtverordnetenversammlung mit den Themen Haushaltund Schwimmbad Anfang November ein und kritisiert im letztenAbsatz das Fehlen des designierten Müller-Nachfolgers im Amt, denSozialdemokraten Gerhard Krum.„Ich muss ja ................


21<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2001Bürgerbegehren für ein Bad in städtischer Regie?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wehre sich gegen Privatisierung / Am Montag TreffenIn <strong>Idstein</strong> hat sich eine Gruppe von Bürgern zusammengefunden, diealles daransetzen will, damit das <strong>Hallenbad</strong> in städtischer Regieerhalten bleibt. Gedacht ist an die Gründung einer Initiative, die einBürgerbegehren für diese Idee auf den Weg bringt.Nach der Diskussion ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2001Krum: „Ein Anschlag auf <strong>Idstein</strong>s Zukunft“Wenn am Donnerstag die Stadtverordnetenversammlungzusammentritt, um den Haushaltsplan zu beraten, wird auch dasThema <strong>Hallenbad</strong> auf der Tagesordnung stehen. Mit ihrem Antrag, dasBad nach dem Konzept der Firma Rhöntherme auszubauen, will dieFreie Wählergemeinschaft jetzt eine Entscheidung für diePrivatisierung erreichen, was ihr mit Unterstützung aus der CDU auchgelingen könnte.Brisanz erhält ............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2001Initiative bereitet Bürgerbegehren vorAb Samstag werden Unterschriften gesammeltZufrieden mit dem Verlauf des ersten Treffens ist die Bürgerinitiative„pro Schwimmbad“, die ihr Vorhaben, ein Bürgerbegehren gegen einBad in Investorhand in Gang zu bringen, jetzt ganz konkretvorbereitet.Die Beibehaltung ..............


22<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2001<strong>Hallenbad</strong>-Privatisierung beschlossenInvestor muss aber konkrete Forderungen erfüllen / SPDreagiert mit Haushalts- AblehnungDas <strong>Hallenbad</strong> wird nach dem Konzept der Firma Rhönthermeausgebaut, das alte <strong>Hallenbad</strong>becken wird erhalten – das beschlossdas Parlament mit einer Mehrheit aus <strong>FWG</strong>, CDU und FDP (21) gegendie Stimmen von SPD und Grünen (13). Diese Entscheidung ist abernoch keine Garantie dafür, dass die Pläne von Investor Groll für einFreizeit- und Familienbad in die Tat umgesetzt werden. Wie immerstecken die Tücken in den Details, und die sehen so aus, dass derMagistrat den Auftrag erhalten hat, mit dem Investor einen Vertragauszuhandeln. Hier verlangen die Stadtverordneten konkreteZugeständnisse von Groll: Schul- und Vereinsschwimmen muss unter<strong>zum</strong>utbaren zeitlichen und finanziellen Bedingungen ermöglichtwerden, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger müssen einen spürbaren Preisnachlass imBad erhalten und die Höhe des jährlichen Betriebskostenzuschusses(jetzt ca. 1,7 Millionen Mark) muss gesenkt werden.Die Bemühungen ...........2002<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Januar 2002Initiative braucht 1691 UnterschriftenBürgerbegehren: <strong>Hallenbad</strong>-Privatisierungsgegner optimistisch/ Abstimmung noch 2002?Seit gut zwei Wochen werden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen und Bürger voneifrigen Sammlern um ihre Unterschrift gebeten. Das Ziel der Initiativeist es, einen Bürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong>es zu erreichen.Wenn es ihr gelingt, bis <strong>zum</strong> 24. Januar mindestens 1691Unterschriften zu sammeln – das entspricht zehn Prozent derwahlberechtigten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – werden die Einwohner der Stadt noch indiesem Jahr an die Wahlurnen gerufen.Sie können dann ............


23<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2002Investor Groll gibt Erlebnisbadpläne aufWiderstand zu groß / Bürgermeisterwechsel gibt Ausschlag /Bürgerbegehren wird fortgesetztFür die Befürworter eines privat betriebenen Familien- undFreizeitbades ist es eine schlechte Nachricht, für die Bürgerinitiative„Pro <strong>Hallenbad</strong> „ ein unerwarteter Erfolg: Die Freizeit-Unternehmensgesellschaft mbH Künzell & Co. Bäderpark KG stellt ihreInvestitionsabsichten in <strong>Idstein</strong> ein. Geschäftsführer Leo Groll: „Unterden aktuellen Umständen werden wir kein weiteres Engagementhinsichtlich einer Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es einbringen.“Die Nachricht ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Januar 2002Freizeitanlage mit Schwimmteich?Krum: Bäder-Privatisierung ist vom TischNach dem Willen von Bürgermeister Gerhard Krum wird es nach demRückzug des nordhessischen Investors Leo Groll keine Privatisierungdes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches geben. Gerhard Krum eröffnet die neuaufflammende Diskussionsrunde über die Zukunft der wichtigen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitanlage mit zwei Vorschlägen. Für ihn ist dieWeiterentwicklung in diesem Bereich absolute Chefsache.Krum, bekannter Gegner ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. Januar 2002CDU: <strong>Eine</strong> vertane ChanceFraktionsvorsitzender Zarda zu Krum-Aussagen <strong>zum</strong>BäderbereichStatt einer eigenen guten Idee leider nur eine vertane Chance undder Versuch, sich mit fremden Ideen zu schmücken. Ich bedaure denRückzug von Herrn Groll vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadprojekt. Nicht,weil die CDU eine Privatisierung um jeden Preis wollte, sondern weil<strong>Idstein</strong> damit die Chance verloren hat, diese Alternativ-Freizeitbad inprivater Regie – ernsthaft zu prüfen und durchzurechnen.“ Mit dieserAussage reagiert jetzt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Stadtverordnetenfraktion


24durch ihren Vorsitzenden Thomas Zarda auf die Aussage vonBürgermeister Gerhard Krum zur weiteren Entwicklung desBäderbereichs.Um jeden Preis ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Januar 2002SPD: CDU soll bei Wahrheit bleibenSozialdemokraten ermahnen Fraktionsvorsitzenden Zarda /BäderdiskussionViel Verständnis hat SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß dafür ,dass sein Kollege von der CDU, Thomas Zarda, den wahren Inhalt desBeschlusses der Stadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>offensichtlich vergessen habe. „Wer mit offenen Augen sieht, welcheZustimmung die Bürgerinitiative gegen die Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong>es aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung erhält, versucht natürlichzu verschweigen, was von ihn in der Stadtverordnetenversammlungunterstützt wurde“ , so Strauß.Die Behauptung von Zarda, dass .............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Januar 2002Bürgerentscheid rückt in greifbare NäheInitiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ erreicht erstes Etappenziel /Unterschriften an Krum übergebenMitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative (BI) „Pro <strong>Hallenbad</strong>“übergaben gestern ihre gesammelten Unterschriften für einBürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs anRathaus-Chef Gerhard Krum.Jochem Gamer, Sprecher der BI, und .............


25<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Februar 2002Bürgerentscheid überflüssig?<strong>Hallenbad</strong>: Unterschriften sind noch ungeprüft / Konzept imMärzDie von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ bei derVerwaltung abgegebenen Unterschriften zur Unterstützung einesBürgerbegehrens wurden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus noch nicht auf ihreRechtmäßigkeit hin überprüft. Das sagte Bürgermeister Gerhard Krumgegenüber der IZ. Inzwischen hat der Rathaus-Chef mit allen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n Fraktionsvorsitzenden über das Thema gesprochen.Fazit: „Im Grunde sehen alle Fraktionen den Antrag für Verhandlungenzu einer Privatisierung mit dem Ausstieg Grolls aus den Gespräch alserledigt an. Es bedarf eines neuen Konzeptes“, so Krum. Ein solchesPapier will er im März vorlegen, damit umgehend geklärt wird, wohindie Reise in Sachen Bäderbereich geht.Durch den Rück................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Februar 2002„Wir wollen eine Lösung für die Bürger“Für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion ist der Parlamentsbeschluss <strong>zum</strong>Bäderbereich nicht erledigt„Bürgermeister Krum hat über die Zeitung verbreiten lassen, dass erden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Dezemberfür hinfällig halte. Dieser Beschluss hat aber eine ganze Reihe vonBestandteilen und es stimmt schon bedenklich, dass man dasStadtoberhaupt an verbindliche Beschlüsse erinnern muss.“ Mit dieserStellungnahme reagiert Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda für dieUnion auf die Aussage von Gerhard Krum zu den Entwicklungen im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich nach dem Rückzug des Investors.Laut Zarda ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2002„Zarda-Äußerung Quatsch mit Soße“SPD-Fraktionsvorsitzender zur <strong>Hallenbad</strong>frage


26Als „Quatsch mit Soße“ bezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-FraktionsvorsitzenderAlfred Strauß die Äußerung seines CDU-Kollegen Thomas Zarda in derIZ vom Montag <strong>zum</strong> Themenbereich <strong>Hallenbad</strong>. Strauß: „Zardaversucht den Eindruck zu erwecken, dass dieStadtverordnetenversammlung Beschlüsse gefasst habe, die denBürgermeister auch nach dem Abgang des potentiellen Investors nochbinden würden – dem ist aber nicht so!“Gegenüber der IZ ...............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Februar 2002Zarda: „Beschlüsse eindeutig“Antwort des CDU-Fraktionsvorsitzenden auf Vorhaltung derSPD„Quatsch mit Soße, ist nicht ganz meine Ausdrucksweise“, so reagiertCDU-Fraktionschef Thomas Zarda auf entsprechende Vorhaltungendes SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß(IZ vom 5. Februar) zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderfrage. In der Sache irreStrauß oder er versuche, die Öffentlichkeit irrezuführen.Im Protokoll der ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Februar 2002<strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> fordert bessere <strong>Hallenbad</strong>-ÖffnungszeitenInga Rossow weist „unsachliche Äußerungen“ der SPD zurückWenig Verständnis zeigen die Freien Wähler für die ihrer Ansicht nachunsachlichen Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Strauß inder IZ vom 5. Februar in Sachen <strong>Hallenbad</strong>.„Es soll niemand daran hindert werden, sich weitere Gedanken um dieZukunft des <strong>Hallenbad</strong>es zu machen,“ erklärt <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow. SPD und Bürgermeister Krummachten es sich jedoch zu leicht.Es sei ................


27<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Februar 2002Strauß: Beschluss <strong>zum</strong> Groll-Konzept aufheben„Gemeinsam eine tragfähige neue Bäderkonzeptionerarbeiten“Als einen die Öffentlichkeit täuschenden Umgang mit der Wahrheitbezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß dieÄußerungen seines CDU-Kollegen Zarda in der IZ vom 6. Februar.Strauß: „Man kann natürlich ablehnende Beschlussfassungen derStadtverordnetenversammlung zu vernünftigen SPD-Anträgen alsbindend für den Magistrat und Bürgermeister Krum darstellen.Gleichzeitig vom Bürgermeister zu erwarten, dass er nach demAbsprung des Investors ein neues Privatisierungsmodell aus dem Hutzaubert, ähnelt der Aufforderung nach einem eingesprungendoppelten Rittberger mit Salto und ist unredlich.“Auch Zardas ..................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Februar 2002Keine Schlammschlacht<strong>Hallenbad</strong>: Grüne fordern auf <strong>zum</strong> HandelnMit Bedauern registriert die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen dieAuseinandersetzung um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es.„Wir fordern alle Fraktion auf, keine Schlammschlacht auszutragen“,so Annette Reineke-Westphal.Die vielen Unterschriften .................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2002Haus und Teller gut gefülltHeringsessen der CDU Walsdorf / Sterben des <strong>Hallenbad</strong>es aufRaten?Wenn die Walsdorfer CDU <strong>zum</strong> Heringsessen bittet, ist dasDorfgemeinschaftshaus – wie am vergangenen Donnerstagabend –stets gut gefüllt. Das spricht sicherlich für die Qualität des Herings,aber wohl auch für die politische Kost, nimmt man einmal denkräftigen Beifall der Besucher als Messlatte.


28Dabei hatte.........Zum Thema <strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong> äußerte Dr. Koch die Sorge, dass miteiner Entscheidung gegen die Privatisierung der Anfang vom Ende fürdas Bad eingeläutet werden könnte. Vor dem Hintergrund der leerenKommunalkassen werde es jetzt Sparversionen geben, die zurErhöhung der Attraktivität nicht entscheidend beitragen könnten. Kochsieht für das <strong>Hallenbad</strong> ein „Sterben auf Raten“ voraus.Zu einer Abrechnung ...............FAZ vom 23. Januar 2002Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>s bleibt ungewißNach dem Scheitern der Privatisierung muß die Stadt <strong>Idstein</strong>ein neues Konzept entwickelnDie Zukunft des stark defizitären und dringend sanierungsbedürftigen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> ist nach wie vor ungewiß. Der Investor, der dasBad übernehmen und es zu einer Spaß- und Freizeiteinrichtungumbauen wollte, hat seine Absicht angesichts des starkenWiderstandes gegen das Vorhaben aufgegeben. Wie berichtet hat derneue Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) das noch von seinemVorgänger ausgehandelte Privatisierungskonzept verworfen, und eineBürgerinitiative hatte Mitte Januar begonnen, Unterschriften gegenden Verkauf des Bades zu sammeln. Investor Leo Groll zog daraufhindie Notbremse, weil ihm die wirtschaftlichen Risiken weitererPlanungen zu hoch erschienen.Für Krum ...............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2002Rund um den HexenturmParlament berät über BadAuf Anregung der SPD-Fraktion berät das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament amDonnerstag, 21. März, in seiner nächsten Sitzung über den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bäderkomplex und das damit in Zusammenhag stehendeBürgerbegehren.Zunächst ............


29<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2002Lebendige Heimatkunde: Was macht ein Bürgermeister?Wissensdurstige Taubenberg-Grundschüler besuchen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>RathausGroße Augen kleiner Menschen musterten die „vier Wände“ des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauses. Interessiert huschten die Blicke der Kinder inallen Ecken.„Was macht eigentlich ein Bürgermeister?“ , dieser und weiterenFragen sah sich der Rathauschef ausgesetzt.Anlass.........Positiv überrascht war er von der guten Vorbereitung der Kinder aufdieses Treffen. Informiert waren sie auch über aktuellekommunalpolitische Themen wie <strong>zum</strong> Beispiel das Schwimmbad.Auch dazu musste <strong>Idstein</strong>s Oberhaupt Rede und Antwort stehe.Antworten konnte er ihnen jedoch auch nur: „Das <strong>Hallenbad</strong> wirdsaniert, und wenn die verschiedenen Gremien die Erlaubnis geben,dann bekommt <strong>Idstein</strong> einen Schwimmteich.“Auf die Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es freuen sich die Schüler ganzbesonders. Schließlich haben sie im nächsten Jahr Schwimmunterrichtund auf den warten die Wasserratten schon ganz ungeduldig.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2002Zweckverband für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich?In einem Antrag <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich fordert die CDU-Fraktion,den Parlamentsbeschluss, in dem der Magistrat beauftragt wurde, mitdem Investor Groll wegen der Übernahme des SchwimmbadesVerhandlungen zu führen, für erledigt erklärt wird.Die Union will aber, dass die übrigen Teile des Beschlusses zügigumgesetzt werden, vor allem der Verkauf des Grundstücksstreifenentlang der Schützenhausstraße zur Finanzierung derSchwimmbadsanierung.Weitere Forderungen: ...............


30<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2002Privatisierung ist vom Tisch<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse diskutieren über Zukunft desBäderbereichesDas <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament soll den Beschluss vom 13. Dezember 2001,das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nach dem neuen Konzept der Firma„Rhöntherme“ mit dem Erhalt des alten Schwimmbades ausbauen zulassen und mit Investor Groll darüber zu verhandeln, aufheben undauch keine weiteren Schritte zur Privatisierung der städtischenEinrichtung unternehmen.Das beschlossen unter anderem sowohl Sozial-, als auchBauausschuss.Beide .................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Oktober 2002<strong>Hallenbad</strong>: Ein halber Schritt zurück<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung sperrt mittel für einAttraktivierungs-KonzeptDas <strong>Hallenbad</strong> soll saniert und attraktiver werden. Im März hatte<strong>Idstein</strong>s Parlament für die Erarbeitung eines Konzeptes, das beideZielsetzungen berücksichtigt, einen Auftrag erteilt.Sechs Monate später: Der Magistrat präsentiert einen Vorschlag fürdie Vergabe eines Sanierungs- und Attraktivierungs-Konzeptes, dochdas Parlament geht einen halben Schritt zurück: Nur der TeilBestandsaufnahme, der Sanierung betrifft, wird vergeben.Dass überhaupt noch einmal ...............


312003<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 3. März 2003Sanierung des Bades kostet 3,7 Millionen EuroGewerbeschau 2004 / Bürgermeister informiertFinden die „Tage der Wirtschaft“ statt oder werden sie abgesagt?............Über den Umfang eines <strong>Hallenbad</strong>-Gutachtens – entweder für eineSanierung und Attraktivierung oder nur für die Sanierung wurde inden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien im letzten Herbst heftig gestritten. <strong>Eine</strong>Mehrheit aus CDU und <strong>FWG</strong> wollte über die Bestandsaufnahme zurSanierung nicht hinausgehen und so wurde nur ein abgespecktesGutachten in Auftrag gegeben.Jetzt liegt die Analyse vor, gegliedert in einen kurz-, mittel- undlangfristigen Sanierungsbedarf, gab Bürgermeister Gerhard Krum inder Sitzung des Stadtparlamentes bekannt.Summiere man ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>Das aktuelle Gutachten .........Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die Gremien stellt sich die Frage: Könnenund wollen wir uns das leisten? Zur Diskussion darüber lädt die CDUam Sonntag, 16. März, um 11 Uhr zur „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde“ ins „GoldenLotos“.......ein.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<strong>Hallenbad</strong>: Sanierung, Abriss oder NeubauGrundsatzentscheidung am 2. April / Gutachter: Angeboterhalten und Konzept entwickeln


32Abreißen und entsorgen? Schritt für Schritt sanieren? Oder ganz neubauen? Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker steht nach der Präsentationvon drei Gutachten zur <strong>Hallenbad</strong>-Situation wieder einmal vor derGrundsatzentscheidung über die Zukunft des Bäderbereichs. Dennochhaben sich die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss daraufgeeinigt, schon in der Parlamentssitzung am 2. April dieseGrundsatzfrage zu beantworten. Wollte man den Ratschlägen vonGutachter Christoph Keinemann folgen, dann dürfte die Stadt das Badkeinesfalls aufgeben: „<strong>Idstein</strong>s Infrastruktur hätte dann ein gr0ßesLoch!“Der „Papst des Bäderwesens in Deutschland“ (so Bürgermeister Krumüber den Gutachter) rät zu strategischem Denken: Nicht nur erstenSchritt der unabweisbaren Sofort-Sanierung gehen, sondern „dem Badeine Konzeption geben“ , den Betrieb optimieren und ergänzendAngebote schaffen.Das <strong>Hallenbad</strong> .........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. März 2003SPD: Bad sanieren und attraktivierenFraktion sieht sich durch Gutachten bestätigtVoll und ganz bestätigt sieht sich die SPD-Fraktion durch dasvorgelegte Gutachten <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> (IZ berichtete).SPD – Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß: „Sanieren undattraktivieren, dass sind die Schlagworte, die aus unserer Sicht herausdie weiteren erforderliche Schritte in derStadtverordnetenversammlung prägen werden.“Die SPD ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2003<strong>Hallenbad</strong>: CDU sieht sich bestätigtFraktions-Chef Zarda zu SPD-Aussagen / AlleHandlungsalternativen nochmals prüfen„Die SPD sieht sich durch das <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten voll und Ganzbestätigt – wir auch!“ , nimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende ThomasZarda zu einem entsprechenden Artikel in der IZ Stellung.


33Der Vertrag mit einem privaten Betreiber – das „Groll-Konzept“ – seischließlich vor zwei Jahren unterschriftsreif gewesen. Dies habe bis inEinzelheiten hinein – Saunalandschaft, Wasserspielgarten,Öffnungszeiten aber auch Preisgestaltung und Regeln für Schul- undVereinsschwimmen – dem jetzt vorgelegten Gutachten entsprochen.„Das, worin sich die SPD .............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. April 2003Richtungsbeschluss für Erhalt des Bades<strong>FWG</strong> will aber gründlichere Beratung / DLRG <strong>Idstein</strong>:Erhaltung ist gesellschaftliche AufgabeIn die heute im Stadtparlament anstehende <strong>Hallenbad</strong>-Diskussiongehen <strong>Idstein</strong>s Freie Wähler mit dem Antrag, dass das Bad in seinerFunktion erhalten bleiben soll und Investitionen dafür noch in diesemJahr auf den Weg zu bringen seien. Allerdings sollte die Drucksache839, die in der Hauptsache aus dem <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten besteht, indie Beratungswoche Mai verschoben werden, um ausreichendGelegenheit für weitere Ausschussberatungen zu haben.Mit ihrer richtungsweisenden Empfehlung will die <strong>FWG</strong> deutlichmachen, dass sie sich grundsätzlich für den Erhalt des Badesausspricht, dass aber die aufgezeigten Vorgehensweise sehrunterschiedlich seien – vor allem in ihren finanziellen Auswirkungenmit Summen zwischen1,2 und 11 Millionen Euro.Genau deshalb ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. April 2003<strong>Hallenbad</strong> ist Politikern lieb und teuer<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament spricht sich für Erhalt aus /Knackpunkt: Neubau oder Sanierung?Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wird nicht dicht gemacht, sondern sollerhalten werden. Das ist das Kernstück eines umfassendenEntscheidungs-Paket, das die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten


34Sitzung mit breiter Mehrheit schürten. Offen ist allerdings noch, obdas teilweise marode Bad saniert wird oder das alte Gemäuer einemNeubau weichen muss. Darüber wollen die Fraktionen auf ihrerkommenden Sitzung entscheiden.Das Parlament ..........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003Parlament beschließt <strong>Hallenbad</strong>-NeubauBreite Mehrheiten gegen eine Sanierung und gegen Bildungvon SonderrücklagenDie Stadtverordnetenversammlung hat sich entschieden: Das alte<strong>Hallenbad</strong> soll nicht saniert werden, sondern als Familien- undSportbad ganz neu entstehen. Die Idee von CDU-Fraktionschef Zarda,das Gebäude abzureißen sowie drei Jahre lang Geld für ein neues Badanzusparen, hatte nicht die Spur einer Chance. Ebenso scheiterte dieFDP mit ihrem Versuch, eine Entscheidung zurückzustellen und nach<strong>Hallenbad</strong>-Betreibern zu suchen. Der Vorschlag von Ernst Garkisch(CDU), das Bad zu sanieren, blieb gleichfalls auf der Strecke und auchdie von der SPD favorisierte Wellnessbad-Lösung, mit weit über 10Millionen Euro teuerste aller Varianten, konnte sich in derParlamentssitzung erwartungsgemäß nicht durchsetzen.Es war also die auf einem Papier der <strong>FWG</strong> basierendeAusschussempfehlung, mit der die Stadt jetzt in die Realisierunggehen und damit eine fast unendliche Geschichte derSchwimmbaddiskussion endgültig abschließen will.Daran zweifelt, mit einigen anderen ...............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>beschlussVon Mut und Übermut<strong>Idstein</strong> soll ein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommen. In eine Sanierung desmaroden Kastens will (fast) niemand mehr einen müden Cent stecken.Irgendwie, so das Prinzip Hoffnung, wird es schon klappen, die sechs,sieben Millionen Euro aufzutreiben. Vielleicht darfs ja auch einbisschen mehr sein, schließlich muss der (mit Asbest befrachtete?)


35alte Klotz noch entsorgt werden. Ein mutiger, oder doch eher einübermütiger Beschluss? Auf jeden Fall ein riskanter. Niemand kannvorhersagen, ob <strong>Idstein</strong> den finanziellen Kraftakt schafft: <strong>Eine</strong>rseitsverlangen günstige Baukosten und niedrigste Zinsen geradezu nachentschlossenem Handeln, nach dem Motto „jetzt oder nie“ ; anderseitsbewegt sich die Stadt auch ohne <strong>Hallenbad</strong>-Investition hart am Randedes Defizits. Wenn die warnenden Stimmen Recht behalten, reitet sichdie Stadt in ein tiefes Schuldenloch hinein. Hoffentlich haben also alle,die hier die Entscheidung zugunsten eines Neubaus mittragen, auchdaran gedacht, dass <strong>Idstein</strong> viele andere wichtige Aufgaben – von derJugendarbeit bis zu den Kindergärten, vom Straßenbau bis zurKulturarbeit – zu leisten hat. Nichts wäre fataler, als wenn künftigsämtliche Projekte, mit einem Hinweis auf das fürs <strong>Hallenbad</strong> längstverfrühstückte Geld, buchstäblich baden gingen. Eben deshalb ist esein respektabler und mutiger Schritt, jetzt nicht zu kneifen, sondernden Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Die Befürworter tragen nuneine ganz besondere Verantwortung für die stabilen Finanzen derStadt und werden daran ganz sicher auch an Wahltagen gemessen.<strong>FWG</strong> – Bürgerbrief Oktober 2003<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> – <strong>FWG</strong> Initiative findet MehrheitVon Inga Rossow und Gerhard DernbecherSeit mehr als 10 Jahren beschäftigen sich die politischen Gremien in<strong>Idstein</strong> mit dem <strong>Hallenbad</strong>. Zahlreiche Beschlüsse wurden gefasst undwieder verworfen. Die Diskussion reichten von der Privatisierung desBades über den Neubau eines Luxusbades bis hin zur teilweisen odergänzlichen Schließung.Die <strong>FWG</strong> – Fraktion ebnet mit ihrem Antrag in derStadtverordnetenversammlung den Weg für einem Kompromiss, dervon fast 70 Prozent der Mitglieder dieses Gremiums getragen wurde.Kernpunkte des gefassten Beschlusses sind:Neubau eines Sport- und Familienbades mit einem größeremAußenbecken und der Option einer Rutschen- undSprunganlageDie Öffnungszeiten sind benutzerfreundlich auszuweitenDie Betriebsführerschaft ist neu darzustellenDie <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> ist sich bewusst, dass es in der heutigen Zeit einmutiger und nicht ganz risikofreier Weg ist, für einen Neubau zu


36stimmen, <strong>zum</strong>al in anderen Kommunen reihenweise Bädergeschlossen werden. Nach Auffassung der Freien Wähler ist für einMittelzentrum der Größenordnung <strong>Idstein</strong>s ein Schwimmbadunverzichtbar. Als Freizeiteinrichtung für Jugendliche undgesundheitsfördernde Einrichtung für ältere Menschen soll das neueBad eine starke Rolle spielen. Ebenso wichtig wird es auch in Zukunftsein, Schülerinnen und Schüler und Vereinsmitgliedern dasschwimmen lernen und die Sportausübung weiterhin zu ermöglichen.Mit dem neuen Bad wird gleichzeitig eine Erneuerung der Technologieerfolgen und damit verbunden ein wirtschaftlicher Betrieb des Badesmöglich sein. Die von der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> seit langem gefordertenlängeren und nutzerfreundlicheren Öffnungszeiten sollen realisiertwerden und zu einer höheren Akzeptanz des Bades in der Bevölkerungführen.Allerdings, auch daran lassen die <strong>FWG</strong> – Politiker keinen Zweifel, wirddas neue Bab nicht zu den bisherigen Eintrittspreisen benutzt werdenkönnen, denn diese sind mit Blick auf die anstehende Sanierung seitvielen Jahren nicht erhöht worden.Während der Haushaltsberatungen im Dezember 2003 wird sichzeigen, wie der oben genannte Beschluss umgesetzt werden kann.Dann muss abgewogen werden, ob z.B. Maßnahmen im Straßenbau,eine Ausweitung des Öffentlichen Nahverkehrs oder neue städtischeBaumaßnahmen zurück gestellt werden müssen, um den Neubau des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es finanziell zu ermöglichen.Die Freien Wähler in <strong>Idstein</strong> sind bereit dazu!<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003Krums „Kriegs-Erklärung“ sorgt für ÄrgerAusschussberatung unterbrochen: Zweite Beratungsrunde für<strong>Hallenbad</strong> und Haushalt 2004Als sich am Donnerstag kurz vor Mitternacht die Mitglieder des HauptundFinanzausschusses nach fast sechsstündigen Haushaltsberatungenvon den Stühlen erhoben, war die Ziellinie nicht erreicht. Die ZentraleFrage, ob das <strong>Hallenbad</strong>, wie vor einem halben Jahr beschlossen,Tatsächlich neu gebaut werden soll, obwohl dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Etat auchohne das Acht-Millionen-Projekt ein happiges Defizit droht, war nichtbeantwortet. Unmittelbar vor der Abstimmung dieses Punktes, dieganz entscheidend ist für die Verabschiedung oder das Scheitern desHaushalts 2004, einigte sich der Ausschuss auf eine Denkpause. FürFreitagabend wurde zur Fortsetzung des Sitzungsmarathonseingeladen.


37Die Frontenwaren klar abgesteckt: Sozialdemokraten, Freie Wählerund Grüne halten prinzipiell am <strong>Hallenbad</strong>neubau fest.Die CDU .................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003Alle Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> abgelehntIn der zweiten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses amFreitagabend wurden alle neuen Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> mitStimmengleichheit von 6:6 abgelehnt. „Jetzt wird dieStadtverordnetenversammlung in ihrer Weisheit einen wegweisendenBeschluss fassen müssen“,kommentierte Hans-Egon Baasch die Frage, ob und wie es eineMehrheit für den Haushalt 2004 geben kann.<strong>Eine</strong> ................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2003Keine Mehrheit für den HaushaltSPD sucht das Gespräch / Am Ende <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung stattNeubau?Der Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2004 geht ohne einezustimmende Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses in dieentscheidende Parlamentssitzung Mitte Dezember. Am Freitagabendlehnte der Ausschuss mit 5:6 Stimmen bei einer Enthaltung dasZahlenwerk ab. Damit sich ähnliches nicht in derStadtverordnetenversammlung wiederholt und die Stadt am Endeohne Etat dasteht, was für viele Projekte und Investitionen eineVerzögerung oder gar das Aus bedeutet könnte, will die SPD-Fraktionjetzt in Fraktionsgesprächen Wege aus dem Dilemma finden.CDU und Grüne hatten dem Etat 2004 in seiner aktuellen Version amFreitag in der zweiten Sitzungsrunde die rote Karte gezeigt, <strong>FWG</strong> undSPD blieben als Befürworter in der Minderheit und die FDP enthieltsich.Knackpunkte: Der <strong>Hallenbad</strong>neubau und die ...................


38<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2003Bündnis 90: Straßen oder <strong>Hallenbad</strong>?Grüne sehen im Haushalt falsche Schwerpunkte„Nicht etwa Weltfremdheit, wie uns vorgeworfen wurde, führte zudiesem Antrag, nein, die reale Verteilung der Gelder in einer knappenHaushaltssituation veranlasst uns, die Prioritäten gerade zu rücken.“Mit dieser Aussage gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen auf die IZ-Berichterstattung zu ihrer geforderten Straßenmaut für die geplanteSüdspange ein. (Die IZ berichtete am Donnerstag 27. November, imArtikel „Keine Maut für Nutzung der Südtangente“ und im Kommentarvon Volker Stavenow,„Weltfremder Vorschlag“, über diese Idee).Die Grünen ...............„Durch unsere zurückhaltenden Haushaltsanträge und Sparvorschlägehaben wir versucht, eine Richtung aufzuzeigen, die es der Stadt<strong>Idstein</strong> ermöglichen würde, ein <strong>Hallenbad</strong> zu bauen und dennochliquide zu bleiben“, meint Schmitt. Aber <strong>Hallenbad</strong> und siebenMillionen Euro für den Straßenbau, sowie alle sich daraus ergebendenFolgekosten seien nicht tragbar. „Und deshalb entscheiden wir uns fürdas <strong>Hallenbad</strong>.“Schmitt stellt sich ..........Schmitt unterstreicht: „Diesen Haushaltsentwurf lehnen wir ab. SolcheSchwerpunktsetzungen werden wir nicht mittragen und auch inZukunft nicht aufhören, derartige Missstände zu kritisieren.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003Haushalt 2004 nimmt ParlamentshürdeSPD schwenkt in Sachen <strong>Hallenbad</strong> auf CDU-Kurs ein undmacht Weg frei für Etat-MehrheitDer politische Weihnachtsfrieden ist gesichert. Entgegen derablehnenden Empfehlung des Haupt- und Finanzausschussesbeschloss das Stadtparlament den Haushaltsplan 2004 mit derStimmenmehrheit von CDU und SPD. Zuvor hatten sich beide Parteienauf eine gemeinsame Linie zur <strong>Hallenbad</strong>-Sicherung geeignet.


39Die Entscheidung über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es und dieStraßenbauinvestitionen waren Dreh- und Angelpunkt für denHaushaltsbeschluss.<strong>FWG</strong>, Grüne und FDP, die am Ende geschlossen den Etat ablehnten,kritisierten eine falsche Weichenstellung. „Wir pulvern immer mehrGeld in Baumaßnahmen, die wir uns nicht leisten können“ , mahnteThomas Clemenz (FDP). „Ein Unternehmer, der so handeln würde wiewir, bekäme längst keine Kredite mehr.“Die Ablehnung gegen „gigantische Straßenbauinvestitionen“ (IngaRossow, <strong>FWG</strong>) wurde an den beiden Kreisel-Projekten Nassau-Viertelund Am Hexenturm festgemacht.„Es geht auch ohne“ , versicherte Inga Rossow mit Blick auf dieKreiselplanung Am Hexenturm.Seit Jahren ...........<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Haushalt 2004RichtungswechselDie SPD hat die 180-Grad-Wende vollzogen. Niemand in der Fraktionwird es leicht gefallen sein, zuerst den <strong>Hallenbad</strong>-Neubau zupropagieren und sich dann, im Fahrwasser der CDU, mit einerSanierungslösung zu bescheiden, auf die jetzt sicher alleshinauslaufen wird. Das Umdenken der Genossen bedeutet für siejedoch keinen Gesichtsverlust, sondern verlangt vielmehr Respekt:Wie leicht wäre es gewesen, auf den einmal gefassten Beschlüssen zubeharren und politische Kontinuität zu demonstrieren. Bei allemSchulterklopfen für diese mutige Entscheidung darf aber nichtvergessen werden, dass Motiv für den Richtungswechsel nicht etwadie Einsicht der SPD war, dass <strong>Idstein</strong>s Kassen leer sind und sich dieStadt keinen acht bis zehn Millionen Euro teueren Neubau leisten kann– vielmehr ging es einzig und allein darum, den Haushaltsplan überdie Runden zu bringen und dem SPD-Bürgermeister kein Debakel zubescheren. Der hatte schon, für den Fall eines gescheiterten Etats, dieAbsage der Wirtschaftsschau 2004 und weitere Konsequenzenangedroht. Ein Scheitern des Haushalts hätte aber auch den Neubau-Befürwortern wenig Freude bereitet – kein Haushaltsgeld, keineNeubauplanung!


40Der Beschluss von CDU und SPD ist sicher nicht der Königsweg. Aberer ist ein Kompromiss, mit dem alle leben können und der den Willen<strong>zum</strong> verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergelder signalisiert.Bleibt zu hoffen, dass den Bekundungen nun Taten folgen und amEnde nicht nur die Erhöhung der <strong>Hallenbad</strong>-Eintrittspreise als einzigekonkrete Maßnahme übrig bleibt.2004<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2004Stadt bittet die Bürger kräftig zur KasseMehr für <strong>Hallenbad</strong>, Kindergärten, Gemeindehallen,Spielautomaten, BestattungDas neue Jahr bringt de Bürger nicht nur Wohltaten. Was dievorgezogene Steuerreform an Mehreinnahmen in die privaten Taschespült, wird durch Praxisgebühren, höhere Arzneimittelkosten, sinkendePendlerpauschale und andere Belastungen wieder rausgefingert. Undauch die Kommunen greifen heftig in den Geldbeutel der Bürger, wiedas Beispiel <strong>Idstein</strong> zeigt.Wer das <strong>Hallenbad</strong> besucht, sollte ein bisschen mehr Klimpergelddabei haben als bisher.Schließlich sind die Eintrittsgebühren um die Kleinigkeit von 50Prozent erhöht worden.Das bedeutet: <strong>Eine</strong> Einzelkarte kostet statt zwei Euro ab sofort dreiEuro für Erwachsene.Kinder und Jugendliche (bis 16 Jahre) zahlen künftig 1,50 statt nureinen Euro. Der Gebührensprung ist also nicht von Pappe, wobeifestzuhalten ist, dass die Eintrittspreise noch immer am unteren Ende– im Vergleich mit Bädern in der Nachbarschaft – liegen.Auch die Haus ...............


41<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juni 2004<strong>Hallenbad</strong>: Firma bleibt als Partner im GesprächParlament kann mit baldiger Vorlage rechnenEnge Kontakte mit einem „namhaften deutsches Unternehmen“ ausder Bauwirtschaft bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum in deBeratungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsausschüsse in dieser Woche. Esgeht dabei um die Sanierung, die Modernisierung und den Betrieb des<strong>Hallenbad</strong>es.Bereits in der Mai-Sitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordnetenversammlung hatte Bürgermeister Krum auf dieVerhandlungen mit dem namentlich nicht benannten Unternehmenhingewiesen und damit die anstehenden Entscheidungsabläufezunächst gestoppt. Die Ausschussmitglieder...............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2004Nur zügige Sanierung verhindert Schließung<strong>Hallenbad</strong>: Stadt muss bis zu 170 000 Euro investieren /Während der Reparaturarbeiten geöffnetBis zu 170 000 Euro muss <strong>Idstein</strong> sofort in die Sanierung des<strong>Hallenbad</strong>es investieren um zu verhindern, dass die städtischeFreizeiteinrichtung geschlossen wird.In einem Gutachtenpapier werden die akuten Sicherheitsmaßnahmenin zwei Prioritäten mit den jeweiligen Kostenschätzungen aufgeteilt.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt die Verwaltung, unter anderemdringende Fliesen-, Stahlbeton- oder Brandschutzmodernisierungendurchführen zu lassen. Besonders teuer schlägt die neueElektroinstallation mit geschätzten 24 000 Euro zu Buche.Während ..................


42<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2004Im Blickpunkt<strong>FWG</strong>-Antrag zur Badsanierung<strong>Eine</strong>n Dringlichkeitsantrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> / Freibadsanierungbringt die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> aufgrund der IZ-Berichterstattung „Nur zügigeSanierung verhindert Schließung“ (1.Juli) zur heutigen Sitzung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes ein.Darin fordern die Freien Wähler vor allem, dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordneten der vom Magistrat geplanten Entnahme aus demVermögenshaushalt zur Durchführung akuter Sicherheitsmaßnahmenim <strong>Hallenbad</strong> widersprechen.Laut Inga Rossow ist diese Entnahme haushaltsrechtlich nicht möglich.Gleichzeitig will die <strong>FWG</strong> den Magistrat durch das Parlamentbeauftragen lassen, den zuständigen Aisschüssen eine Vorlage mitdiversen Informationen zu diesen Thema vorzulegen.Beantwortet ..............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Juli 2004Wallmann: Groteske Vorgehensweise<strong>Hallenbad</strong> und Kindergarten – Stadtverordnetenvorsteherkritisiert scharf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> MagistratDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann (CDU)kritisiert scharf das vom Magistrat praktizierte Vorgehen in Sachen<strong>Hallenbad</strong> und Kindertagesstätte „Versuchsfeld“.„Es ist geradezu grotesk, in Zeiten, in denen das Geld an allen Eckenund Enden fehlt, einen so hohen Geldbetrag für eineSanierungsmaßnahme vorzusehen, wenn die grundsätzliche Frage, obgegebenenfalls ein möglicher Investor sogar einen Neubau oder eineübergreifende Sanierung anstrebt, noch gar nicht abschließend geklärtist. Eventuell muß man in einigen Monaten feststellen, dass viel Geldausgegeben wurde, obwohl ein Investor vielleicht einen komplettenNeubau des Bades anstrebt.“


43Mit scharfer Kritik am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat geht der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann junior nach der IZ-Berichterstattung über den akuten Sanierungsbedarf im <strong>Hallenbad</strong>(„Nur zügige Sanierung verhindert Schließung“ vom Donnerstag 1.Juli) an die Öffentlichkeit.Wallmann las in der IZ, dass dringende Sanierungsmaßnahmen am<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nötig sind.Das soll bis zu 170 000 Euro kosten. Gleichzeitig berichtet die IZ überdie aktuell laufenden Gespräche, die von Seiten der Stadt mit einempotenziellen Investor und Betreiber für das <strong>Hallenbad</strong> geführt werden.Nach Ansicht .................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. August 2004Sanierung statt Neubau des <strong>Hallenbad</strong>s?Gutachten belegt, dass Bausubstanz noch solide ist / Koch willdas Gebäude erhaltenIn der Diskussion um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es stehen dieZeichen auf Sanierung. Erste Ergebnisse eines Gutachtensbelegen, dass die Bausubstanz noch solide ist – eines derwichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für oder gegeneinen Neubau.„Wenn es möglich ist, sollten wir das Bad sanieren“, sagt <strong>Idstein</strong>sSozialdezernent Herbert Koch (CDU) bei einem Rundgang mit derchristdemokratischen Kreistagsfraktion. Angesichts der Untersuchung,die dem Beton eine gute Substanz bescheinigt, zeigte er sichoptimistisch, dass das Gebäude erhalten werden kann.Der Vorteil liegt für ihn auf der Hand: Für eine Sanierung veranschlagtKoch 3,5 bis fünf Millionen Euro – je nachdem, was an zusätzlichenAttraktionen eingebaut wird. Bei einem Neubau rechnet er dagegenmit mindestens sieben Millionen Euro. Die Stadt hat aber gerade mal260 000 Euro in den aktuellen Haushalt eingestellt, dazu kommt eineVerpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro – also Geldkünftiger Jahre, das vorzeitig verwendet wird, damit die Bauarbeitenbeginnen können.Die Entscheidung für Neubau oder Sanierung wird frühestens imkommenden Jahr fallen. Zunächst muss das Projekt ausgeschriebenwerden – und dabei werden Angebote für beide Alternativen eingeholt.Mitte September steht die Beschlussvorlage auf der Tagesordnung desHaupt- und Finanzausschusses, denn allein die Ausschreibung kostet


4435 000 Euro. Bis dann Angebote vorliegen, die Gremien darüberentschieden haben können, wird es vermutlich Herbst 2005 sein –„optimistisch geschätzt“, wie Koch betont.Mit der Entscheidung zwischen Neubau und Sanierung hängt auch dieFrage nach dem künftigen Betreiber zusammen. Koch sieht es alsAufgabe der Stadt an, Familien-, Schul- und Vereinsschwimmen zuermöglichen, ein Erlebnis- oder Wellnessbad gehöre dagegen nicht zuröffentlichen Aufgabe. Hier müsse ein privater Betreiber das Risikotragen. Doch selbst wenn das Bad in der Hand der Kommune bleibt,sieht der Sozialdezernent Handlungsbedarf: „Wir haben hier zweiBademeister“, nennt er ein Beispiel. „Wenn die beide krank sind,müssen wir <strong>zum</strong>achen.“ Deshalb hofft er, das Bad in einen Verbundmit anderen Schwimmstätten der Umgebung integrieren zu können,etwa mit denen in Taunusstein, Aarbergen und Geisenheim.Dass mit dem 1972 gebauten <strong>Hallenbad</strong> etwas geschehen muss, istklar: Seit 1982 ist es nicht mehr saniert worden. „Wir haben uns inden letzten zwölf Jahren immer weitergeschleppt, weil wir auf diegroße Lösung gewartet haben“, sagt Koch. Nun ist das Bad über denSommer geschlossen, um wenigstens die dringendstenReparaturmaßnahmen zu erledigen.Mit 60 000 Euro soll das Bad soweit auf Vordermann gebracht werden,dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> ab 2. Oktober wieder sicher darin schwimmenkönnen.In den beiden Becken müssen Fliesen ausgetauscht werden, derenEcken ausgebrochen sind und scharfe Kanten hinterlassen haben.Auch die Fugen sind mittlerweile so ausgewaschen, dass man sich anden dazwischenliegenden Platten schneiden kann, die Dehnungsfugeam Beckenrand muss erneuert werden, damit kein Wasser in dieWand dringt. Auch die Duschen und Leitungen im Keller müssenrepariert werden. <strong>Eine</strong> <strong>zum</strong>indest vorläufig gute Nachricht hatteSchwimmmeister Thomas Droescher für die Abgeordneten aber doch:„Der zweite Kessel geht wieder“, erklärt er. „Aber nur, weil er sichdurch Kalk und Rost selbst abgedichtet hat.“Zahlen <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wurde 1972 gebaut und 1982 <strong>zum</strong>letzten Mal saniert.Der Betrieb kostet 760 000 Euro im Jahr, davon bezahlt dieStadt 385 000 Euro und der Kreis 215 000 Euro.Das Bad nimmt 375 000 Euro im Jahr ein.Für die aktuelle Reparatur sind 60 000 Euro vorgesehen.


45Für Neubau oder Sanierung hat die Stadt dieses Jahr 260000 Euro in den Haushalt eingestellt, dazu kommt eineVerpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro.Die Kosten für eine Sanierung schätzen Experten – je nachAusstattung – auf 3,5 bis fünf Millionen Euro, ein Neubauwürde mit mindestens sieben Millionen zu Buche schlagen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2004Noch kein endgültiger Abschied vom Neubau<strong>Hallenbad</strong>-Beschlüsse in den Ausschüssen / FDP: An derSanierung geht kein Weg vorbeiJe mehr Zeit ins Land geht, desto mehr festigt sich in derVerwaltung und in den parlamentarischen Gremien dieÜberzeugung, dass ein Hallenbau-Neubau nicht in Fragekommt und alles auf eine Sanierung hinausläuft. Von derNeubau-Option will sich die große Mehrheit jedoch noch nichtganz verabschieden, das ergaben die Beschlüsse in derjüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA).Drei neue Vorlagen beziehungsweise Anträge sind in den letztenTagen oder Wochen neu auf den Tisch gekommen. Am wenigstenstrittig war das Ansinnen aus dem Magistrat, die bestehendenPlanungsaufträge um eine alternative Ausschreibung für dieMöglichkeit des so genannten PPP-Models( Public Private Partnership ), also eine Betriebsform zusammen miteinem Firmenpartner, zu erweitern. Der HFA nahm diese Empfehlung,wie zuvor schon der Bau- und Planungsausschuss, ohne Einwände zurKenntnis.Ein anderer Punkt war die Bereitstellung von Mitteln, um nichtaufschiebbare Reparaturen im <strong>Hallenbad</strong> vorzunehmen. „Wir habenden Auftrag, das <strong>Hallenbad</strong> weiter zu betreiben. Dafür muss dieBetriebssicherheit ganz einfach gewährleistet sein“, ließ BürgermeisterKrum keinen Zweifel daran, dass es hier um unabweisbare Arbeitengeht, damit <strong>zum</strong> Beispiel die Elektrik in Ordnung ist und dassniemanden im <strong>Hallenbad</strong> „etwas auf den Kopf fällt“. Krum versicherte,dass dieser Mittel-Einsatz im Einklang stehe mit einer späterenSanierungs-Ausschreibung, also kein Geld <strong>zum</strong> Fenster rausgeworfenwerde. Die Ermächtigung für den Magistrat, bis zu60 000 Euro aus dem entsprechenden Haushaltstitel zu entnehmen,wurde vom HFA einstimmig (bei Enthaltung der <strong>FWG</strong>) erteilt.


46Den weitest gehenden Antrag legte FDP-Stadtverordneter ThomasClemenz vor. Während die Marschroute der Gremien zur Zeit lautet,zunächst Fakten und Kosten für eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zuermitteln, um auf dieser verlässlichen Grundlage ein Ja oder ein Neinzu einer alternativen Neubauplanung sagen, verlangt die FDP, sichschon jetzt von allen Neubau-Überlegungen zu verabschieden und sichallein auf die Sanierung zu konzentrieren.Im Nachtrag zur Sitzung erklärte Clemenz: „Nach der derzeitigenBeschlusslage muss die Stadt ein sehr aufwändiges, teuresAusschreibungsverfahren europaweit vornehmen und umfangreichePlanungs- und Vorbereitungskosten von über 100 000 Eurofinanzieren, nur damit die Sanierung und die Alternative Neubaunebeneinander ausgeschrieben werden können. Wir müssen zurückauf den Boden der Tatsachen.“ Die Gutachten zeigten eindeutig, dassein Neubau teurer werde als eine Sanierung. <strong>Eine</strong> Alternativ-Ausschreibung führe zu einem längeren Verfahren und verzögere denBeginn der Maßnahme. Dabei stehe das Ergebnis Sanierung längstfest.Im Haupt- und Finanzausschuss erhielt Thomas Clemenz dafür keineZustimmung. Immerhin glaubt auch Jürgen Schmitt (Bündnis 90 / DieGrünen), dass „der schöne Traum vom schönen neuen Schwimmbad“eigentlich geplatzt sei. „Wir bewegen uns deutlich in RichtungSanierung“, erklärte er. Er räumte aber ein, dass <strong>zum</strong> gegenwärtigenZeitpunkt ein Ausstieg aus dem Alternativ-Konzept noch nicht„festgeklopft“ werden müsse.Die Tatsache, das Bürgermeister Krum persönlich ebenfalls derAnsicht ist, dass nur eine Sanierung in Frage kommen kann, half derFDP nicht weiter. Krum versicherte, dass er Clemenz` Ansicht fürRichtig halte, aber selbstverständlich die Beschlüsse der Gremienumsetzen werde.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004<strong>Hallenbad</strong>-Debatte schlägt hohe WellenSanierung oder Neubau: Konkrete Zahlen sollen Klarheitbringen / 60 000 Euro für akute ArbeitenReine Sanierung oder Neubau? Die Diskussion um das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> geht weiter. DieStadtverordnetenversammlung beschloss auf ihrer jüngstenSitzung mit deutlicher Mehrheit, zunächst einmal bis zu 60 000Euro für die akute Sanierung freizugeben, damit derBadebetrieb überhaupt aufrecht erhalten werden kann. Um


47weiter gehende Entscheidungen treffen zu können, soll einFachunternehmen den Kommunalpolitikern weitere zahlen undFakten liefern.Die Stadtverordneten nahmen deshalb zwei weitere Vorgehensweisenzur Kenntnis: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt diese Fachfirma, eineAusschreibung für den möglichen <strong>Hallenbad</strong>betrieb in Form eines sogenannten „Public Private Partnership“ (kurz PPP), also zusammen miteinem privaten Firmenpartner, zu arbeiten. Finanzierung und künftigeprivate Betreiberform sollen in dieser Ausschreibung dargestelltwerden. Außerdem soll auch ein Planungsauftrag für eine umfassendeSanierung des <strong>Hallenbad</strong>es ausgearbeitet werden. Die Fachfirma sollPlanung, Ausschreibung und Vergaben als Entwurf zusammenstellenund den städtischen Gremien vorlegen.Die Parlamentsdebatte drehte sich nicht um die dringend anstehendeSanierung und die dafür benötigten bis zu 60 000 Euro, sonderneinmal mehr um die generelle Ausrichtung des weiteren Vorgehens.Thomas Clemenz fordert für die FDP, die Idee eines Neubau aufgrundder finanziellen städtische Misere ganz fallen zu lassen und dasbestehende Bad lediglich zu sanieren. „Die Kassen sind leer. Wirsollten den Ist-Zustand erhalten. Ein Neubau übersteigt diefinanziellen Möglichkeiten <strong>Idstein</strong>s. Das <strong>Hallenbad</strong> ist eine freiwilligeLuxusleistung der Stadt.“ Clemenz wies darauf hin, dass <strong>Idstein</strong>schließlich noch andere wichtige und teure Projekte finanzieren muss.„Mit einem <strong>Hallenbad</strong>neubau setzen wir falsche Signale. Wir müssenverhindern, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> finanziell zu einem Pflegefall wird.“Clemenz störte sich daran, dass jetzt quasi eine DoppelausschreibungNeubau / Sanierung getätigt werde, die wieder viel Geld koste. (DerAntrag der FDP für eine reine Sanierung ohne Neubau-Option wurdemit klarer Mehrheit abgelehnt.)„Es geht doch heute nur um die Sanierung und nicht um einenNeubau. In den Aufträgen an das Fachunternehmen ist alles klargeregelt. Wir sollten heute hier keine Unsicherheiten schüren“, wehrtesich Alfred Strauß (SPD) gegen die Auffassung der FDP. Ähnlich sah esThomas Zarda (CDU) . Es werde jetzt geklärt, ob eine Reparatur oderein Abriss günstiger sei. Die Verwaltung habe den Weg aufgezeigt, wiedie anstehenden Sanierungskosten transparent gemacht werdenkönnten. Auch Zarda konnte keine parallele Ausschreibung feststellen.Auf Grundlage der Zahlen könne danach noch immer über Sanierungoder Neubau beschlossen werden. „Wenn die Sanierungskostenfeststehen, erübrigt sich vielleicht der Gedanke des Neubaues. Siekennen meine Einstellung: Ich denke sogar, dass wir uns überhauptkein Bad leisten können.“Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) äußerte Verständnis für die FDP-Einstellung. Siewarnte davor, dass das vom Magistrat angestrebte Verfahren ein bis


48zwei Jahre dauere. „Wollen wir das <strong>Hallenbad</strong> erhalten oder<strong>zum</strong>achen?2 Sie führte aus, dass man sich deshalb klar zur Sanierungbekennen und so Geld sparen müsse. „Wir können nicht immer überunsere finanzielle Situation klagen und uns gleichzeitig nicht ansSparen halten.“ Die Kosten für die Sanierung würden nicht durch eineAusschreibung, sondern nach Abschluss der Sanierung deutlich,meinte ihr Kollege Gerhard Dernbecher. Er erkennte sehr wohl eineDoppelausschreibung, die „eine Entscheidung <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>aufschiebt und Geld kostet“.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004KommentarAbschied vom Neubau-TraumVolker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Wenn die beiden Aufträge des Magistrats an das Fachunternehmen zurKlärung der Sanierungskosten und zu einem möglichenBetreibermodell in Form des Public Private Partnership bewirken, dassauch die letzten Befürworter eines <strong>Hallenbad</strong>neubaues aus ihremtiefen Traum erwachen und sich endlich auf dem harten Boden derfinanziellen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Realität wiederfinden, dann ist das Geld für diePlanungsvergabe gut angelegt. Die Zahlen des Haushaltes für 2005liegen auf dem Tisch: 3,8 Millionen Euro Miese sind im Zahlenwerk fürnächstes Jahr ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund kann ein Neubaunicht wirklich ernsthaft weiter als mögliche Option gehandelt werden.Um noch deutlicher zu werden: Finanzstärkere Kommunen als <strong>Idstein</strong>haben ihre Bäder schon längst eingemottet, damit nicht nur mehrstädtische Euro in diese Zuschussbetriebe hineinrauschen. DieKommunalpolitiker haben entschieden, den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Land den Besuch des <strong>Hallenbad</strong>es aus sozial-gesellschaftlichenErwägungen heraus weiter zu ermöglichen. Jetzt ist es an der Zeit,endlich zu erkennen, dass dies nur mit zwei Marschrichtungen möglichist: Komplette Sanierung durch die Stadt und / oder Vergabe des sogenannten operativen Geschäftes an einen privaten Partner.


49<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Oktober 2004Neue Ideen für HallenbäderLandrat: Große bauträger zeigen Interesse an <strong>Idstein</strong> und imRheingauFür die beiden defizitären und maroden Hallenbäder im Kreis –<strong>Idstein</strong> und im Rheingau – könnte es schon bald zu einergemeinsamen Lösung kommen, die die Zukunft derEinrichtungen sichert.Landrat Bernd Röttger (CDU) berichtete im Kreistag, inzwischen gebees „sehr große Bauträger“, die ein deutliches Interesse an den beidenHallenbäder im Rheingau-Taunus bekundet hätten und diesegemeinsam betreiben wollten. Es gebe sogar „eine ganze Reihe vonInteressenten“ und derzeit würden die Angebote geprüft. Ziel solleeine so genannte „private-publik-partnership (PPP)“ sein, bei der sichder Zweckverband im Rheingau, die Stadt <strong>Idstein</strong> und einUnternehmen Sanierung oder Neubau sowie den Betrieb derSchwimmbäder teilen.Diskutiert wurde im Landkreis zwischenzeitlich sogar ein nochgrößerer Verbund. Dabei ging es um die Frage, ob nicht sogar alleBäder – also auch die Freibäder in Rheingau und Untertaunus – untereinem Dach betrieben werden könnten, um in Bereichen wiePersonaleinsatz oder Verwaltung zu kostengünstigeren Strukturen zukommen. Während für diesen großen Zusammenschluss die Chanceeher schlecht stehen, könnte es dem Vernehmen nach in SachenHallenbäder schon bald zu einem Vertrag mit einem bekanntenBauträger kommen; allein Taunusstein hat Interesse bekundet,eventuell bei dem Verbund mit seinem Freibad dabei zu sein.Auf den Plan getreten sind die Firmen, nachdem ein Gutachten überdie Zukunft des Rheingau-Bades in Geisenheim zu dem Ergebnis kam,dass dort „eine große Lösung“ realisiert werden sollte, um dieAttraktivität so anzuheben, dass es zu nennenswerten Steigerungenbei den Besucherzahlen kommt. Die in Rede stehenden Investitionenvon rund zehn Millionen wären für den jetzigen Betreiber – einenZweckverband, dem der Kreis und die Städte Geisenheim undRüdesheim angehören – aber nicht zu stemmen. Gleichzeitig kamen in<strong>Idstein</strong> die Diskussionen um Sanierung oder Neubau des <strong>Hallenbad</strong>esin Schwung. Beide Bäder sind dringend sanierungsbedürftig und liegender öffentlichen Hand schwer auf der Tasche. Rund 500 000 EuroZuschuss verschlingt das Rheingaubad jährlich und in <strong>Idstein</strong> ist nochetwas mehr. Erst im letzten Jahr hatte der Kreis beschlossen, sich in<strong>Idstein</strong> mit der gleichen Summe zu beteiligen, die er im Rheingau fürsein 50-prozentigen Anteil an dem Zweckverband aufbringt.


50Wie der Landrat berichtete, waren in den letzten Wochen rund 420000 Euro beim Rheingaubad investiert worden – und das nur, umSicherheitsauflagen zu erfüllen und die Zwangsschließung des Badeszu verhindern. Weitere Investitionen würden jetzt aber gestoppt, bisKlarheit über die Zukunft und einen möglichen privaten Investorbesteht.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2004<strong>Idstein</strong> gibt Bäder-Zuschuss nicht verlorenGroße Besorgnis bei Stadtverordneten und in der Verwaltungüber Sperrvermerk beim KreisBesorgt sind <strong>Idstein</strong>s Kommunalpolitiker darüber, dass der Kreistagden Sperrvermerk bezüglich des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> zurKreisbeteiligung an den <strong>Hallenbad</strong>-Betriebskosten bisher nichtaufgehoben hat.Rund 320 000 Euro sind es, die als Einnahmeposten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Haushalt „auf der Kippe stehen“. Lange Jahre hatten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> umeine Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheimgekämpft und nach zähem Ringen im letzten Jahr den Durchbrucherzielt, doch jetzt sehen sie ihre Felle wieder davonschwimmen, solltenicht rechtzeitig der Sperrvermerk imKreis-Etat aufgehoben werden. Bei ihren Beratungen über einen CDU-Antrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>zuschuss nahm <strong>Idstein</strong>s Haupt- undFinanzausschuss (HFA) Kenntnis von einem wenige Tage zuvorverfassten Schreiben des Bürgermeisters an den Landrat, in demGerhard Krum die Sorge über das drohende Ausbleiben desZuschusses ausdrückt. Krum erinnert in dem Brief an dieBedingungen, die an die Zahlung geknüpft sind – unter anderem dieVorgabe, dass der Kreis eine Einflussmöglichkeit auf dieKostenentwicklung und die Betriebsführung des Bades erhalte. DieBedingungen, so Krum, seien erfüllt.Bis über die Betriebsführung der Bäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong>neue Entscheidungen – <strong>zum</strong> Beispiel über die Beteiligung privaterPartner – getroffen würden, sollte das GleichbehandlungsprinzipBestand haben, der Zuschuss also weiter gezahlt werden, andernfallsaber oder der zugrunde liegende Kreistagsbeschluss aufgehobenwerden. „Das hätte dann allerdings eine Initiative der Stadt zur Folge,eine Kürzung des Kreisumlagebetrages zu erreichen, da es sich beim<strong>Hallenbad</strong> ja – wie in Geisenheim – um eine Infrastruktureinrichtungvon überörtlicher Bedeutung handelt.“ <strong>Eine</strong> Diskussion über dieUngleichheit der Höhe der Kreisinvestitionen in den Kreisteilen solltenach Krums Ansicht aber vermieden werden.


51Krum kennt die Äußerungen von Kommunalpolitikern, wonach <strong>Idstein</strong>im Bereich der Schulbauinvestitionen gegenüber anderenkreisangehörigen Gemeinden angeblich bevorteilt sei. In seinemSchreiben legt Krum anhand von aufgelisteten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Leistungenoffen, dass „keine andere Stadt im Kreis einen ähnlich hohenSolidarbeitrag <strong>zum</strong> kommunalen „Familienleben“ leistet“. Abschließendsignalisiert Krum Entgegenkommen in der Frage einer„Nachbesserung“ der Vereinbarungen.<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss entschied, dass man sich an dieKollegen vom HFA des Kreises wenden werde, um die Aufhebung desSperrvermerks zu erreichen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2004<strong>Hallenbad</strong>: <strong>Idstein</strong> gibt für Zuschuss Zügel aus der HandMehrheit für Verhandlungen mit Rheingau-Taunus-KreisDie Mehrheit des Stadtparlamentes ist bereit, ihre alleinigeEntscheidungsgewalt über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufzugeben. Ziel istdabei die dauerhafte Sicherung der jährlichen Zuschüsse des Kreisesvon über 300 000 Euro <strong>zum</strong> Betrieb des Bades.Der Kreis hatte die Zahlung des Zuschusses in Aussicht gestellt, soferndie Stadtverordneten in <strong>Idstein</strong> beschließen, als neuesVerbandsmitglied in de Zweckverband Rheingaubad einzutreten oderaber Mitglied eines neu zu gründenden Verbandes mit den StädtenGeisenheim, Rüdesheim, <strong>Idstein</strong> und dem Kreis zu werden.Als Alternative wurde der Beitritt zu einer noch zu gründenden GmbHangeboten. Als vierte Möglichkeit kommt offenbar auch eine öffentlich– rechtliche Vereinbarung in Frage, die den Einfluss des Kreisessichern soll.In einer Sitzung des Stadtparlamentes beschloss eine Mehrheit ausCDU und SPD, den Magistrat zu beauftragen, über die vierMöglichkeiten mit dem Rheingau-Taunus-Kreis zu verhandeln.„Wir nennen es Erpressung“, wandte sich Grünen-FraktionssprecherJürgen Schmitt gegen das Verfahren. <strong>Idstein</strong> habe das Geld zwarnötig, doch eigentlich sei das Vorgehen des Kreises nicht fair.Die Freien Wähler signalisierten, ebenso wie die Grünen, Enthaltungbei der Abstimmung. „Die <strong>FWG</strong> hält den Beitritt zu einem


52Zweckverband für völlig ausgeschlossen“, sagt Inga Rossow. Nach denWorten der Fraktionsvorsitzenden könnte ein Zweckverband gegen die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen handeln und wäre sogar in der Lage, das<strong>Hallenbad</strong> aufzulösen.Auch Thomas Clemenz (FDP) war der Ansicht, dass ein Zweckverband– aufgrund einer völlig anderen Interessenlage im Rheingau – für<strong>Idstein</strong> Risiken berge. Deshalb komme für die Liberalen eher eineöffentlich-rechtliche Vereinbarung in Betracht.Für die Sozialdemokraten machte Fraktionsvorsitzender Alfred Straußklar, dass mit dem jetzt zu treffenden Beschluss keineVorentscheidung falle. Ähnlich beurteilte auch CDU-FraktionschefThomas Zarda die Situation. Mit einer breiten Zustimmung <strong>zum</strong>Verhandlungsbeschluss könne der Zuschuss gesichert werden, für denbesten der vier Lösungsvorschläge müssten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien erstspäter „Gehirnschmalz“ investieren.Bürgermeister Gerhard Krum versicherte, dass die Auswirkungen dervier Alternative geprüft werden müssten. „Um einen Nachteil aberkommen wir nicht herum – wir können nicht mehr allein über allesentscheiden.“Bei der Abstimmung votierten 25 Stadtverordnete von CDU und SPDfür und zwei FDP-Vertreter gegen Verhandlungen mit dem Kreis. <strong>FWG</strong>und Grüne enthielten sich.2005<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2005Familienbad mit Erlebnisfaktor<strong>Idstein</strong> packt Sanierung an / Vertrag mit Planer /Betreiberfrage offen<strong>Eine</strong> wichtige weitere Grundlage zur umfassenden Sanierung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wurde gestern im Rathaus perVertragsunterschriften geschaffen: Die Gesellschaft für Sport- undFreizeitplanung (GSF) wurde von der Stadt <strong>zum</strong> Generalplaner für diebeabsichtigte Instandsetzung verpflichtet.


53Das Planungsbüro GSF mit Sitz in Hamm erhält den Auftrag, dieSanierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es auf der Grundlage des vonMagistrat und Parlament beschlossenen Weges bis zur so genanntenLeistungsphase sieben vorzubereiten. In diesen Leistungsphase sindvon der Grundlagenermittlung zur Sanierung bis zu Vergabe vonAufträgen alles geregelt.„Wir wollen ein Paket von Vorschlägen für eine konkrete Sanierungdes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es vorlegen“, bekräftigt GSF-Chef ChristophKeinemann. Sein Ziel für dieses Jahr: „Konkrete Ergebnissepräsentieren vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadtund des Machbaren.“ Für Keinemann heißt das Bestandsaufnahme,Untersuchung von Problemzonen und Ausarbeitung von Lösungen.„wir werden ein für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> maßgeschneidertesProjektprofil erarbeiten.“Vor dem Hintergrund der noch ungelösten Frage nach dem künftigenBetreibermodell ist es sicher vorteilhaft, dass Keinemann mit seinemPlanungsbüro auch die Situation des Rheingau-Bades in Geisenheimuntersucht hat. Das sieht jedenfalls <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister GerhardKrum so: „Welche Lösung es für den künftigen Bäderbetrieb auchimmer geben wird, es trifft sich gut, dass Keinemann auch die Planungfür das Rheingau-Bad übernimmt. So könnten Synergien für beideBäder voll <strong>zum</strong> Tragen kommen.“ Für den Rathaus-Chef ist die GSFder geeignete Partner für die Stadt <strong>Idstein</strong>.„Die Option für einen Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es bleibt zwar weiterbestehen, aber nach meiner Auffassung kommt etwas anderes als eineSanierung für die Stadt nicht in Betracht“, betont der Rathaus-Chef.Mit der Sanierung gehe eine lange und leidige Geschichte des Badeszu Ende, gleichzeitig beginne eine neue, die auch die Verhandlungenmit dem Kreis über den künftigen Betrieb und die Trägerschaftbeinhalte. „Sanierung und Gespräche stehen sich dabei nicht imWege, sondern ergänzen sich“, meint der Bürgermeister.„Ziel der Stadt ist es, das <strong>Hallenbad</strong> im bestehenden Zustand zusanieren und zu überlegen, welche kostengünstigen Attraktionen miteingeplant werden könnten“, sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauamtsleiter RudiLaunspach. Erweiterungsoptionen in Form von „Ausbau-Paketen“ wieSaunen, Solebecken usw. würden dabei in Betracht gezogen.Krum bezeichnet den Start zur Sanierung auch als einen „wichtigenSchritt für das künftige Freizeitgelände Wolfsbachtal.“ Wichtig fürKrum ist, dass das <strong>Hallenbad</strong> weiterbesteht und einen wesentlichenEckpfeiler für das Freizeitgelände Wolfsbachtal (inklusive Tennisplätze,<strong>Hallenbad</strong> und Reitanlage) bildet. Krums Ziel ist eine „Freizeit- undErholungsachse quer durch die Stadt vom Zissenbachtal, am


54Schlossteich vorbei bis hin <strong>zum</strong> Wolfsbachtal. „Ein Ausbau dieserAchse steigert die Attraktivität des Wohnstandortes <strong>Idstein</strong>. So etwasmitten in der Stadt kann keine andere Kommune unsererGrößenordnung in der Region bieten“, unterstreicht Krum.Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sozialdezernenten Dr. Herbert Koch wird dieAttraktivität <strong>Idstein</strong>s durch die <strong>Hallenbad</strong>sanierung weiter verbessert.„Ich bin froh, dass dieses Sanierungskonzept von einer breitenpolitischen Basis getragen wird, schließlich sind die Randbedingungennicht einfach bei Stadt und Kreis.“ Koch stellte klar, dass es in <strong>Idstein</strong>kein reines Spaßbad geben wird, sondern ein Familienbad mitErlebnisfaktor“.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juli 2005Ein Schwimmbad und ein kleiner Zoo„Stube“-Kinder formulieren Wünsche / Im Oktober Lomo-Foto-AusstellungFragt man Kinder, was ihrer Meinung nach in <strong>Idstein</strong> fehlt oderverbessert werden könnte, dann gibt es viele interessante Vorschläge.„Ein Schwimmbad, mit einer Walfisch-Rutsche und ohne Chlorwasser“ist so eine Idee – zu Papier gebracht und dem Bürgermeister kürzlichbei einem Besuch von Vorschulkindern der Kindertagesstätte „DieStube“ überreicht.Lieber Herr Krum, wir haben mit unseren Erzieherinnen darübergesprochen, wie wir unsere Stadt sehen und wie sie für Kinder nochschöner sein könnte“, heißt es in dem Brief, den sie dem„Chef der Stadt <strong>Idstein</strong>“ aushändigten.Die Liste .............<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005Kein Geld für ein teures BadeparadiesStadtparlament gegen „Große Lösung“ am Himmelsbornweg /Ausschreibung zurückgestelltDie mögliche Planung zur Ausschreibung der Sanierung undfunktionellen Erweiterung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es aufgrund desFachgutachtens wird bis zur Entscheidung über den Beitritt <strong>Idstein</strong>s zueinem Zweckverband mit dem Kreis zurückgestellt. Das beschloss dieMehrheit im Parlament.


55Zurückgestellt wird aus demselben Grund auch die Vorlage undEntscheidung über die alternative Ausschreibung eines so genannten„Pulic Privat Partnership (PPP)-Models“.Einstimmig zur Kenntnis nahmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten diedurch das Planungsbüro GSF ermittelten Kosten der vierBauabschnitte <strong>zum</strong> modulartigen Ausbau des Bäderbereiches.Keine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung fand der Antragder SPD-Fraktion, alle vier Bauabschnitte komplett umzusetzen unddazu noch ein Außenschwimmbecken in den Maßen 25 mal 12,5Metern zu bauen. Während sich SPD und Grüne für dieseVorgehensweise aussprachen, lehnten CDU, <strong>FWG</strong> und FDP diesesModell ab.Für SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß war in der Diskussionklar: Ein vernünftiges Bad-Angebot muss her, damit mehr Besucherkommen und durch Mehreinnahmen verstärkt Zuschusseinsparungenerreicht werden. Er machte deutlich, dass laut Planer rund 500 000Euro Mehrkosten entstehen, wenn nicht alle vier Bauabschnitteumgesetzt werden. „Wir müssen jetzt klar sagen, was wir wollen unddementsprechend handeln. Wir dürfen deshalb nicht mit der Planungwarten bis wir wissen, wie es mit dem Kreis oder einem PPP-Modellausgeht.“„Das sind ja gewaltige Brocken, die sich Alfred Strauß da wünscht.Das können wir uns alles nicht leisten. Es sei denn, wir probieren esmal mit Lotto.“ CDU-Fraktion-Chef Thomas Zarda konnte über dieSPD-Vorschläge vor dem Hintergrund der schlechten finanziellenSituation der Stadt nur den Kopf schütteln. Er betonte, dass die Unionein bezahlbares Familienbad will, wo auch Schulschwimmsport möglichist. Zarda schlug vor, mit einem sachverständigen Investor zu reden,ihm die Ziele der Stadt klar darzulegen und von ihm einentsprechendes Angebot einzufordern. Gleichzeitig sollte mit demKreis die Möglichkeit eines Zweckverbandes geklärt werden.Das hörte Annette Reineke-Westphal (Bündnis90/Die Grünen) garnicht gerne: „Das ist doch hier ein ewiges Thema. Wir kommeneinfach nicht zu Potte. Wir sollten deshalb nicht weiter verzögern,sondern nach eigenen Maßgaben entscheiden, was wir wollen und wasnicht.“ Sie plädierte dafür, die Planungen voranzutreiben und danndem Kreis vorzulegen. Da laut Gutachter eine Verminderung desjährlichen Betriebskostenzuschusses nur durch eine umfangreicheAttraktivierung des Bades erreicht werde, muss die Stadt laut derGrünen-Politikerin „eben viel Geld in die Hand nehmen.“ Sie sprachsich für das SPD-Vorhaben aus.


56Professionelle Hilfe mahnte Thomas Clemenz (FDP) an. „Wir reden hierüber sehr viel Geld und müssen verstärkt nach Alternativen suchen.“Er berechnete die Gesamtkosten aller Ausbaustufen mitMehrwertsteuer auf rund 15 Millionen Euro. „Das ist für <strong>Idstein</strong> einfachnicht bezahlbar. Deshalb müssen wir in den PPP-Bereich gehen.“Clemenz forderte, die Variante eines möglichen neubau nur weiter zuuntersuche, wenn sich tatsächlich ein Investor dafür findet. Alsmöglichen Neubau Standort in diesem Fall kann sich Clemenz einAreal neben dem geplanten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gesundheitszentrum vorstellen,um potenzielle Synergien zwischen beiden Einrichtungen zu nutzen.„Das ist doch utopisch, was uns hier vorgelegt wird. DieBürgerinitiative <strong>Hallenbad</strong> hat uns doch aufgezeigt, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>wollen: Ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmen ohne Schnickschnack.“ Für IngaRossow,<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende, gibt es aufgrund der leeren Stadtkassenur eine vernünftige Marschrichtung in Sachen Bad: <strong>Eine</strong> reineBestandssanierung. „Wir müssen das machen, was wir uns auchwirklich leisten können.“KostenplanBauabschnitt 1(Umbau und Sanierung des Bestandes und Anbau für einen Innen-Wasserspielgarten und einen neuen Eingangsbereich): rund 5,4Millionen Euro.Bauabschnitt 2(Sauna- und Gastronomietrakt): rund 3,9 Millionen Euro.Bauabschnitt 3(Solebecken): rund 1,15 Millionen Euro.Bauabschnitt 4(Wellnesstrakt): rund 800 000 Euro.Gesamtkosten(alle 4 Bauabschnitte): rund 11,2 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer


57<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005KommentarPolitisches SommertheaterVolker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Dass noch immer einige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker vom Baueines teuren Komplett-Spaßbades mit großemAußenschwimmbecken träumen, ist vor dem Hintergrund desleeren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtsäckels rational jedenfalls nicht zuerklären, sondern nur mit politischem Kalkül. Da heben SPDund Grüne im Parlament die Hände für ein Superbad für etwa13 Millionen Euro brutto – wohl wissend, dass die großeMehrheit ihrer vernünftig denkenden Kollegen von CDU, <strong>FWG</strong>und FDP dieser waghalsigen Utopie eine klare Absage erteilen.Da die Fraktionsmitglieder der SPD und der GrünenHaushaltszahlen lesen und zu deuten wissen, bleibt nur einBeweggrund für ihr absurdes politisches Theater übrig: Vor-Wahlkampf für die Kommunalwahl 2006 – getreu des Mottos„Schau her, Wähler, wir wollten ja das attraktive Bad, aber dieanderen nicht....“Wollen SPD und Grüne bei dem wichtigen Bad-Thema von den<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n künftig noch ernst genommen werden, dann solltenbeide Fraktionen derlei plump-durchsichtiges Sommertheaterunterlassen und sich auf die konstruktive Sacharbeitbeschränken.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juli 2005SPD ist für Kommunalwahlkampf gerüstetProgramm für die Jahre 2006 bis 2011 verabschiedet / Bei derKandidatenliste eine DoppelspitzeDie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD hat nach intensiver Debatte im Stadtverband ihrKommunalwahlprogramm 2006 bis 2011 auf den Weg gebracht. Sieist damit bereits sehr früh – acht Monate vor der Wahl imMärz 2006 – gerüstet für die inhaltliche Auseinandersetzung mit derpolitischen Konkurrenz zu allen wichtigen Zukunftsfragen der Stadt.Unter Leitung des ..........Der Programmentwurf zur Kommunalwahl entstand, wie Marius Weißberichtete, durch die Mitwirkung vieler Mitglieder. Weiß sieht die SPDhervorragend für den Wahlkampf aufgestellt:


58„Unser Ziel ist es, stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlungzu werden.“Einig ist er sich mit Alfred Strauß, dem Fraktionschef der SPD, dassdie Sozialdemokraten zu den entscheidenden politischen Fragen – vonder Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es über die Veränderungen auf demKalmenhof-Gelände bis hin zu den Kindergartengebühren – diebesseren Konzepte hätten.Im Rückblick auf die kürzliche Parlamentsdebatte unterstrich Strauß,dass man fürs <strong>Hallenbad</strong> viel Geld in die Hand nehmen müsse, um miteiner Attraktivierung mehr Besucher und damit mehr Einnahmen zubekommen, damit auf diese Weise ein geringer städtischerBetriebskostenzuschuss erreicht werden. „Wir können also sehr wohlmit Geld umgehen“, versichert Strauß.Wie entwickelt sich ................<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Juli 2005Rund um den HexenturmNur Außenbereich des Schwimmbades in BetriebUnerfreuliche Nachricht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadfreunde: In dernächsten Zeit kann nur das Außenbecken des Bades benutzt werden.Am vergangenen Wochenende entstand ein Schaden in derBelüftungsanlage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Die Folge angesichts derfast tropischen Außentemperaturen waren unerträgliche Hitze in derHalle und eine un<strong>zum</strong>utbare Luftfeuchtigkeit.Die Schwimmmeister mussten handeln und schlossen denInnenbereich des Bades.Es werde eine Weile dauern, bis die technische Probleme behobenwerden können, hieß es dazu aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus, wo sich seitdem Wochenende die Anrufe und Beschwerden häuften. <strong>Eine</strong>nkonkreten Zeitpunkt konnte die Verwaltung gestern noch nichtnennen.


59<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005<strong>FWG</strong>: Wunschträume unbezahlbar<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freie Wähler fordern zügige Bestandssanierung des<strong>Hallenbad</strong>esNicht unwidersprochen von der <strong>FWG</strong> bleiben die Äußerungen derGrünen und der SPD in der letzten Stadtverordnetenversammlung<strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>, wie auch in der IZ wiederholt wurde. „Wirglauben, dass in der heutigen Zeit Investitionen in Höhe von fast 15Millionen EuroFür ein einziges Projekt durch die Stadt <strong>Idstein</strong> zu stemmen ist,versucht die Wählerinnen und Wähler hinters Licht zu führen.“ Mitdiesen Worten nimmt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-FraktionsvorsitzendeGerhard Dernbecher zur Haltung der beiden Fraktionen Stellung.Gerade SPD und Grüne müssten wissen, dass bei einem solchenfinanziellen Gewaltakt nichts, aber auch gar nichts übrig bleibe für dievielen städtischen Aufgaben und Zuschussprogramme, auch imsozialen Bereich. „Schon heute kämpfen wir während der jährlichenHaushaltsberatungen um jeden Tausender und drehen und wendendabei jede einzelne Haushaltsposition, ob im BereichKleinkinderbetreuung, Octopus, Kultur, Sport oder Kunst, um Geldereinzusparen“ , so Dernbecher.Der jährliche Zuschussbedarf des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es liegt nachDernbechers Worten zur Zeit bei 440 000 Euro. Mit der angestrebten„Attraktivierung und Sanierung“ mit einem finanziellenInvestitionsvolumen von 15 Millionen Euro würde dieser planmäßigeZuschussbedarf auf630 000 Euro steigen.Hier müsse man sich die Frage stellen, ob diese Ausweitung desvorhandenen Badebetriebes von den Nutzern und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bevölkerung gewollt sei. „Wir haben in Gesprächen erfahren, dass esden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n wichtig ist, hier vor Ort ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmenvorzufinden, das mit benutzerfreundlicheren Öffnungszeiten als bishermehr Schwimmbadbesucher anziehen würde.“Daher bleibt die <strong>FWG</strong>-Fraktion bei der Haltung die Bestandssanierungumgehend in die Wege zu leiten und hierfür, wie vom Gutachteraufgezeigt, einen Betrag von ca. 1,5 Millionen Euro bereit zu stellen.Nach Ansicht der Freien Wähler war die zögerliche Haltung in derStadtverordnetenversammlung in den letzten Jahren, sich klar <strong>zum</strong><strong>Hallenbad</strong> zu äußern, nicht sehr hilfreich. „Der Eiertanz Neubau oderSanierung kostet uns mehrere hunderttausend Euro zusätzlich anPlanungskosten, nimmt uns aber die Entscheidung für eine der beidenVarianten nicht ab.“ Wie wichtig eine sofortige, finanziell vertretbare


60Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es sei, zeigt nach den Worten des <strong>FWG</strong>-Mannes die momentane Schließung des Bades wegen der defektenLüftungsanlage.Sehr hilfreich wäre in diesem Zusammenhang auch eine klare Haltungdes Bürgermeisters. War es zu Beginn seiner Amtszeit das Modell desInvestors Groll, gegen das er sich mit markanten Wortenausgesprochen hat, so war es danach sein Veto zu einem Neubau, densich die Stadt <strong>Idstein</strong> nach seinen Worten wegen fehlender finanziellerMittel nicht leisten konnte. Daher fordern die Freien Wähler alleVerantwortlichen auf, nicht weitere Wochen, Monate oder Jahreverstreichen zu lassen, um sich <strong>zum</strong> Erhalt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> zubekennen.„Wenn es uns nicht umgehend gelingt, hier eine einheitliche Positionzu finden, gebe ich den Grünen in dem Punkt Recht, dass unser Bad inabsehbarer Zeit geschlossen werden muss, weil dringendeSanierungsarbeiten nicht mehr aufgeschoben werden können“, machtDernbecher abschließend deutlich.Da aus der Sicht der freien Wähler keine Fraktion in derStadtverordnetenversammlung ein Interesse an der Schließung des<strong>Hallenbad</strong>es haben kann, hoffen sie auf einen richtungsweisendenBeschluss nach den Sommerferien.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005Rund um den HexenturmFreibad-ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten für das Außenbecken, den Wasserspielgarten unddie obere Liegewiese des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades ändern sichwährend der Sommerferien vom 25. Juli bis 4. September.Geöffnet ist Dienstags bis Sonntags durchgehend von 9 bis 20 Uhr,Kassenschluss ist jeweils um19 Uhr. Montags bleibt das Bad geschlossen. Die Innenbecken des<strong>Hallenbad</strong>es sind auch weiterhin wegen technischer Defekte undRenovierungsarbeiten nicht nutzbar. Sobald sich die Situation ändert,will die Stadt <strong>Idstein</strong> die Öffentlichkeit informieren.Wer das Schwimmbad besuchen möchte, zahlt für die Tageskarte alsErwachsener drei Euro, als Jugendlicher 1,50 Euro. Zehnerkartenbekommen Erwachsene für 22,50 Euro, Jugendliche für10,50 Euro. Ermäßigte Zehnerkarten gibt es für Schwerbehinderte (60Prozent), arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Wehrpflichtige,Zivildienstleistende, Studenten und Schüler (über 16 Jahre) für 15


61Euro. Saisonkarten gibt es nicht. Kinder bis <strong>zum</strong> vollendeten drittenLebensjahr zahlen keinen Eintritt.Einzelkarten sind nur im Schwimmbad zu haben, Zehnerkarten undErmäßigungen im <strong>Hallenbad</strong> und im Fremdenverkehrsamt imKillingerhaus am König-Adolf-Platz, Tel. 06126 / 78215.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. August 2005„Gau“ fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>Beheben technischer Mängel kostet viel Geld / Krum fordertEntscheidungDie Lüftungsanlage im <strong>Hallenbad</strong> hat, wie es Bürgermeister Krumformuliert, „die Grätsche gemacht“. Die Situation lässt sich mitwirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht durch eine Reparaturbereinigen, ist die niederschmetternde Auskunft der Fachleute, die inden letzten vierzehn Tagen die Technik unter die Lupe nahmen. Jetzterwartet Krum eine schnelle Entscheidung der Stadtverordneten, obdas Bad saniert oder geschlossen wird.Für den Rathauschef ist der Defekt der Lüftungsanlage so etwas wieein „Gau“ für’s <strong>Hallenbad</strong>. Die IZ hatte berichtet, dass mit demAuftreten des Schadens an den heißen Juli-Tagen eine Luftfeuchtigkeitbis zu 95 Prozent im Bad herrschte – ein un<strong>zum</strong>utbarer und zugleichgesundheitsgefährdender Zustand, den die Verwaltung nicht tatenloshinnehmen konnte. Also wurde der Innenbereich geschlossen.Es gibt mehrere Alternativen, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.„Man könnte die Lüftungsanlage wieder betriebsbereit machen, was 60000 Euro kosten würde“ , so Krum. Aber dabei sei ungewiss, ob dasGesundheitsamt mitspiele. Die 60 000 Euro wären außerdem eine„verlorene“ Investition, denn bei einer Sanierung oder einem Neubaudes Bades könnte die alte Anlage nicht übernommen werden.<strong>Eine</strong> andere Möglichkeit sei es, eine neue Lüftungsanlage auf demDach zu installieren; das sei jedoch konstruktiv problematisch undkönnte im schlimmsten Falle Undichtigkeiten nach sich ziehen.Kostenpunkt: 170 000 Euro.Zu den akuten Lüftungsproblemen gesellen sich die Mängel an derHeizungsanlage. „Wir haben keine Hoffnung, mit dem Heizkessel überden nächsten Winter zu kommen“ , berichtet der Bürgermeister. Zuallem Überfluss funktioniert auch die automatische Chlor-Technik seiteiniger Zeit nicht mehr und muss von Hand betrieben werden.


62<strong>Eine</strong> Schließung des Bades und ein Abwarten aller weiterenVerfahrensgänge ist für Gerhard Krum keine praktikable Lösung.„Stilllegung gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif“ , klärt er auf. Monatlichmüssen mit 11 000 Euro Kosten für Personal, Energie,Sicherungsmaßnahmen, Reinigung und andere Arbeiten gerechnetwerden.Ungewiss wäre auch die Dauer einer Stilllegung. Das weitereVerfahren ist jedenfalls langwierig – da geht es um die Entscheidungüber einen gemeinsamen Zweckverband für die Bäder <strong>Idstein</strong> undGeisenheim, um die Sicherung des jährlichen Kreiszuschusses vonrund 380 000 Euro und um die Klärung der Frage, ob tatsächlichprivate, Investoren oder Betreiber mit im Boot sitzen werden, ganz zuschweigen von dem komplizierten und langwierigenausschreibungsverfahren für dieses Modell einer so genannten „PublicPrivate Partnership“ (PPP).Für realistisch hält Gerhard Krum den vom Magistrat vorgegebenenWeg, das Bad zu sanieren und in zwei Punkten – behindertengerechteAusstattung, verbesserter Aufenthaltsbereich für Familien mit Kinder –zu attraktivieren. Die Möglichkeit, in Modulen die Einrichtung zu einemFamilien- und Gesundheitsbad weiter auszubauen (Stichworte: Sauna,Wellness, Physiotherapie), bestehe auch weiterhin.Im Rathaus werden jetzt alle wichtigen Informationen undStellungnahmen zusammengetragen, damit das Parlament eine klareEntscheidung treffen kann, ob das Bad geschlossen oder saniert wird.Noch offen ist es für den Bürgermeister, ob derStadtverordnetenvorsteher zu einer Sondersitzung in derSommerpause einlädt oder ob die nächste reguläre Sitzung EndeSeptember genutzt wird.Der Außenbereich des Bades mit Liegewiese, Außenbecken undKinderbereich bleibt vorerst weiter geöffnet. Beim Besuch vonFamilien mit Kinder erhalten die Mädchen und Jungen im alter bis zuvierzehn Jahren freien Eintritt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2005Bad: Jugendliche zahlen EintrittDer Außenbereich des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit Liegewiese, Außenbeckenund Kinderbereich bleibt, wie gestern in der IZ gemeldet, weiterhingeöffnet. Allerdings erhalten Mädchen und Jungen bis 14 Jahre inBegleitung von Familienangehörigen keinen freien Eintritt. Wie die


63Stadt <strong>Idstein</strong> mitteilt, bezahlen aufgrund der Schließung desInnenbeckens Erwachsene nur zwei statt drei Euro und Jugendliche bis16 Jahren einen statt 1,50 Euro.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2005„Mehr als <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung ist nicht drin“Zarda: Keine Höhenflüge ins Wolkenkuckucksheim / CDU-Fraktion legt Berichtsantrag vorDie CDU fordert – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs derLüftungstechnik im <strong>Hallenbad</strong> und der Schließung des Innenbereiches– den Magistrat auf, die aktuellen Fakten vorzulegen und eine schnelleEntscheidung <strong>zum</strong> Weiterbetrieb vorzubereiten. Anhand einesdetaillierten Fragenkataloges will die CDU wissen, mit welchen Kostender Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft konkret zu rechnen ist.„Ein Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es für 15 Millionen, wie ihn Rot und Grünwünschen, steht angesichts der Haushaltslage überhaupt nicht zurDebatte“, stellt der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda klar.„Wir werden froh sein müssen, wenn wir einen Weiterbetriebhinbekommen.“ Angesichts der Verschuldung <strong>Idstein</strong>s und der auchauf absehbare Zeit unausgeglichenen Haushalte sei eine Variante „Vierplus Freibad“, wie sie die SPD fordere, jenseits der Wirklichkeit. Wieberichtet, fordert die SPD alle vier vom Fachbüro Keinemannvorgeschlagenen Bauabschnitte – neben dem Ausbau des <strong>Hallenbad</strong>esalso noch eine Saunalandschaft, Solebad und Wellnessbereich – undzusätzlich ein25-Meter-Freibecken.Zum jetzigen Zeitpunkt müsse der Magistrat darlegen, mit welchenKosten für eine Reparatur zu rechnen sei und ob sich die notwendigenMaßnahmen in eine spätere größere Lösung einbinden ließen. Fernersei vor einem Beschluss darzulegen, wie sich der Kreis künftig an derFinanzierung des Bades beteiligen werde.Außerdem will die CDU erfahren, ob mittlerweile ernst zu nehmendeund bezifferbare Angebote für eine öffentlichprivate Partnerschaft(PPP) vorlägen. Der Bürgermeister spreche immer von Interessenten,bisher liege aber nichts Greifbares auf dem Tisch. „Mit dem PartnerGroll war diePPP-Lösung 2001 ja beinahe in trockenen Tüchern. Durch dieunsägliche Schwimmteich-Diskussion und die Unterschriftensammlunggegen eine solche ´Public Private Partnership` wurde Groll vergrault.Wir hätten sonst heute ein Bad auf der Höhe der Zeit, inklusiveWellness und Sauna und zusätzlich einem Hotel“, erinnert Zarda anden Verlauf.


64Zarda stellt in wesentlichen Fragen seiner Fraktion:Gibt es Chancen für eine private Beteiligung?In welchem Maße beteiligt sich der Kreis an Erhalt undBetrieb?Welche kurzfristigen Reparaturen sind nötig und was kostensie?Wie soll der Badebetrieb wirtschaftlicher dargestellt werden?„Zu diesen Fragen brauchen wir Auskünfte aus dem Rathaus und dannmuss entschiedenwerden – nach unserer Vorstellung noch in diesem Jahr.“„Nach Lage der Dinge werden wir froh sein müssen, wenn wir unser<strong>Hallenbad</strong> überhaupt wieder öffnen können“, so Zarda. Die CDUschließe zwar kleinere Verbesserungen – Kleinkind-Bereich, Mutter-Kind-Baden, Behindertengerechtigkeit – nicht aus, sehe aber dieChancen zu einer „großen Lösung“ skeptisch. „Wahrscheinlich wird vielmehr als eine durchgreifende Sanierung des Bades nicht drin sein.„Die CDU rechnet auf der Basis des ersten Keinemann-Gutachtens mitschätzungsweise bis zu zwei Millionen Euro für Heizungs- undLüftungsanlage, Reparaturen im Innenbereich, Brandschutz, Dach undallenfalls kleinere Umbauten. „Und das ist eigentlich schon mehr, alswir uns leisten können,“ so Zarda.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. August 2005SPD: Für das Bad auch AttraktionenInstandsetzung allein ändere nichts an ZuschussAls „Versuch der Volksverdummung“ bezeichnet Alfred Strauß, SPD-Fraktionsvorsitzender in <strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung, dieÄußerungen seines CDU-Kollegen zu den notwendigen Schritten, dieim Interesse der Bevölkerung und des „Stadtsäckels“ beim <strong>Hallenbad</strong>gegangen werden müssten.Klar sei für die SPD, dass umgehend Maßnahmen zurWiederinbetriebnahme des <strong>Hallenbad</strong>es umgesetzt werden müssten.Allerdings müsste bereits hierbei die Attraktivierung berücksichtigtwerden. Alfred Strauß: „Alle Gutachten <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> sagen aus,dass die Instandsetzung des derzeitigen Angebotes nichts an demhohen Betriebskostenzuschuss zur Aufrechterhaltung des Badebetriebsändern wird. Nur die Schaffung zusätzlicher Angebote wird dazuführen, auch da sind sich die Gutachter einig, dass das <strong>Hallenbad</strong> alsSchwimmangebot für Schulen, Senioren, Vereine und sonstige


65Interessierte zukünftig kostengünstiger und damit dauerhaft betriebenwerden kann.“Der SPD-Fraktionsvorsitzende ist verwundert darüber, dass diese klareAussage der Gutachter von der CDU anscheinend nicht gelesen oderverstanden worden seien. Strauß: „Wer den Schwimmbetrieb aufrechterhalten will kommt gar nicht umhin, auch denjenigen, die nicht nurschwimmen wollen, zusätzlich attraktive Angebote zu schaffen.Niemand wird gezwungen sein, das Saunaangebot wahrzunehmen.Doch diejenigen, die auch die Sauna, das Solebad oder denWellnessbereich nutzen werden, tragen dazu bei, dass diegesundheitsbewussten Bürger auch weiterhin kostengünstig ihreBahnen im <strong>Hallenbad</strong> ziehen können.“Für „völlig daneben“ hält Alfred Strauß die angeblich vergleichendenÄußerungen seines CDU-Kollegen zu einer möglichen öffentlichprivaten-Partnerschaft(PPP) mit dem vor vier Jahren interessiertenprivaten Investor Groll. Der habe seinerzeit erwartet, dass die Stadtihm das <strong>Hallenbad</strong> für einen Euro überlässt, jährlich einen hohenBetriebskostenzuschuss zahlt, dem beabsichtigten Tagungshotel einengroßen Parkplatz baut und zudem kostenloses Wasser für denBadebetrieb liefert. Das wäre kein public privat partnership (PPP)gewesen, sondern nur die Verlagerung eines privaten Geschäftsrisikosauf die öffentliche Hand. <strong>Eine</strong> wahre Partnerschaft bedeute, dass alleHöhen und Tiefen gemeinsam durchschritten werden und nicht einPartner immer im Trockenen sitzt, selbst wenn es regnet“, so AlfredStrauß.Kein Verständnis hat die SPD-Stadtverordnetenfraktion zur CDU-Position zu einem größeren und damit attraktiverenAußenschwimmbecken. Aus Sicht der Sozialdemokraten müssteneigentlich alle Stadtverordneten wissen, dass alljährlich im Sommerein größerer Außenschwimmbereich gewünscht wird. „Wenn die CDUschon den durch Bürgermeister Krum gewünschten Schwimmteichverhindert hat, sollte sie <strong>zum</strong>indest einem größeren Becken imAußenbereich des <strong>Hallenbad</strong>es nicht entgegen stehen.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. August 2005CDU weist Vorwurf der Verdummung zurückZarda: Zur Schwimmteich-Idee kein AntragDen in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung geäußerten SPD-Vorwurf, die CDUbetreibe „Volksverdummung“ in Sachen <strong>Hallenbad</strong>, weist der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda zurück.


66„Möglicherweise glaubt ja die SPD, dass sich das Volk verdummenlasse. Manchmal habe ich den Eindruck, einigen SPD-Politikern wäredas sogar ganz recht, wenn sie unbezahlbare Vorschläge machen.“Die CDU sei jedenfalls davon überzeugt, dass Volk und Wähler sehrgut wüssten, was machbar und was nur Schaumschlägerei sei. „DieLeute sind viel zu klug, „als dass sie sich von irgend jemandenverdummen ließen,“ ist Zarda zuversichtlich.„Auf jeden Fall werden wir uns dafür einsetzen, dass das <strong>Hallenbad</strong>wieder in einen betriebsbereiten Zustand versetzt wird“, schaut dieCDU nach vorn. Mehr sei, so befürchte die CDU, jetzt eben nichtbezahlbar. Im übrigen wäre die seinerzeitige Zusammenarbeit derFirma Groll lupenrein eine öffentlich-private Partnerschaft gewesen.„Die Stadt <strong>Idstein</strong> hätte einen jährlichen fixen Zuschuss gezahlt undhätte dafür von der Firma Groll ein stets betriebsbereites <strong>Hallenbad</strong>bekommen, zu vertraglich vereinbarten Eintrittspreisen von damalsacht Mark oder vier Euro.“ Der Bau oder Umbau und vor allem derBetrieb wären seitens des privaten Unternehmens erfolgt. Und genaudas, was sich die SPD mit ihrer Mammutlösung wünsche – dieQuersubventionierung des Familienbades durch ein Erlebnisbad mitSauna und Wellness – wäre in Verantwortung des Privaten geschehen.Im übrigen fragt Zarda, wann die CDU Gerhard Krums Schwimmteichverhindert habe. „Es gab weder seitens des Bürgermeisters noch vonSeiten der SPD je einen konkreten Antrag zu einem Schwimmteich,den wir hätten ablehnen können. Der Schwimmteich war gleich nachder Bürgermeisterwahl kein Thema mehr und ist nicht einmaldrittklassig beerdigt worden.“ Nicht einmal der winterliche Beschlussder vier SPD-Vorsitzenden aus Hünstetten, <strong>Idstein</strong>, Niedernhausenund Waldems, die Schwimmteich-Idee erneut aufzuwärmen, habe inirgendeinem der vier Stadt- oder Gemeindeparlamente zu einemAntrag geführt. Vielleicht beweise dies am augenfälligsten, wie ernstdieser Vorschlag selbst seitens der SPD genommen wird. DerBürgermeister sei jedenfalls nicht gerade als energischer Verfechterseiner eigenen Wahlkampfidee aufgetreten. „Würde die SPDtatsächlich einen Schwimmteich wollen, so hätte sie vier Jahre Zeitgehabt, mit dem Bohren dicker Bretter anzufangen.“


67<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. August 2005„Schwimmer sitzen auf dem Trockenen“Badegäste sprechen über ihre Wünsche und Hoffnungen inSachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>Nur sanieren und auf finanziell bessere Zeiten warten? Oderdoch viel Geld in die Hand nehmen für eine große Lösung mitSauna, Wellnessbereich und Gastronomie? In den Parteiengehen die Meinungen über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es weitauseinander.Jetzt hat sich die Situation, nach dem Totalausfall der Klimaanlageund dem Schließen des Bades, noch verschärft. Die IZ hat die wenigenverbliebenen Schwimmer befragt. Was erwarten sie von ihrem Bad?„Wir brauchen nur ein Becken <strong>zum</strong> Schwimmen“, erklärt Janna Wahl,die fast jeden Morgen ihre Runden im kleinen Außenbecken dreht. Dielangjährige Nutzerin des <strong>Hallenbad</strong>es ist verärgert über den schontraditionellen Streit über das Schicksal der Anlage. <strong>Eine</strong>n ähnlichenStandpunkt vertreten auch Erika Steinberger und Irma Brendel: „Dasviele Hin- und Her bringt nur Ärger. Das sehen wir ja nun an dengeschlossenen Türen des <strong>Hallenbad</strong>es“, meinen die beiden Frauen.Sicherlich sei auch ein Wellness-Bereich nicht zu verachten, dasHauptaugenmerk der Nutzer lige aber ihrer Meinung nach lediglich aufeinem Bassin voller Wasser: „Wir möchten einfach wieder ungestörtschwimmen können.“„Ein Spaßbad wäre bestimmt zu teuer und geht vielleicht auch an denInteresse der künftigen Nutzer vorbei“, so Gerd Schmitt. Er denke dabeispielweise an Schulschwimmkurse oder die Aktivitäten der DLRG.Gisela Kegler vertritt eine ähnliche Meinung. „Natürlich wäre eingrößeres Außenbecken auch nicht zu verachten“, erklärt dieSchwimmerin mit Blick auf das überschaubare Bassin, in dem dieGruppe ihre Bahnen schwimmt.„Wellness und Sauna unter dem Dach des <strong>Hallenbad</strong>es würde ichselbst sehr begrüßen“, überlegt Julia Steinbrecher. Doch führe diessicherlich auch zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittspreise:„Ob sich besonders Rentner oder auch junge Familien den Badespaßdann noch leisten könnten?“„Definitiv brauchen wir weder ein Erlebnis- noch ein Wellnessbad“,erklärt Schwimmmeister Heinz Schäfer. Lediglich ein funktionierendes<strong>Hallenbad</strong> sei für die vielen Freizeitschwimmer sowie dieunterschiedlichen Schulen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes, deren Schüler oft erstim Schulsport das Schwimmen erlernten, von unschätzbarem Wert.Der Leiter des Bereiches Schulschwimmen der Limesschule kann den


68ewigen Streit um „sein“ Bad nicht verstehen. „Nur will jahrelang nichtspassiert ist, sitzen rund 1000 DLRG-Mitglieder und nach den Ferienauch eine große Zahl Schüler auf dem Trockenen“, empört sichSchäfer.Fazit: Nach jahrelangem Streit lieber kleine Brötchen backen,Hauptsache das Bad wird nicht stillgelegt. Bürgermeister GerhardKrum hat mit Blick auf die Misere im Himmelsbornweg eine schnelleEntscheidung des Parlamentes gefordert. Ob ihm die Fraktionendiesen Gefallen tun?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. August 2005Im BlickpunktThema <strong>Hallenbad</strong>-SanierungDer Haupt- und Finanzausschuss der Stadt <strong>Idstein</strong> wird sich in einerSitzung unmittelbar nach den Sommerferien ausschließlich mit den<strong>Hallenbad</strong>-Problemen beschäftigen.Der stellvertretende Vorsitzende Peter Piaskowski (CDU) hat dieAusschussmitglieder für Donnerstag, 8. September, eingeladen. DieStadtverordneten werden sich dann mit der Frage zu befassen haben,wie sie auf die im Juli eingetretenen Schäden in der Lüftungsanlagereagieren sollen. Außerdem liegt an diesem Abend auch derBerichtsantrag der CDU-Fraktion auf dem Tisch, in dem die Union dieVorlage aller Fakten zur Situation fordert.Die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist öffentlich. Siebeginnt am 8. Septemberum 18.30 Uhr, allerdings nicht wie sonst üblich im Alten Amtsgerichtin der Schlossgasse, sondern in Saal 3 der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.


69<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. September 2005DLRG: Die Politiker sollen zu Potte kommenVereinsarbeit wird immer schwieriger / „Schritte für die ersteBauphase einleiten“ / Unterschriften als Entscheidungshilfe„Hören Sie auf mit Vorwürfen und kommen Sie endlich zu Potte!“Diese unmissverständliche Ansage an die heimischenKommunalpolitiker kommt von der DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong>; DIE MITBlick auf die nächste Ausschusssitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> denVersuch unternimmt, die Parteien zur Entscheidung zugunsten einerEinleitung der ersten Bauphase zu bewegen.Die DLRG sei der zweitgrößte Verein in <strong>Idstein</strong> und lehre nun schonseit mehr als 35 Jahren allmontaglich im <strong>Hallenbad</strong> bis zu 350 Kindernund Jugendlichen das Schwimmen.Das <strong>Hallenbad</strong> ermögliche darüber hinaus allen schulen in derUmgebung den Schwimmunterricht: „Es hat in den vergangenenJahrzehnten wohl kaum ein Kind die Schule als Nichtschwimmerverlassen“, so DLRG-Vorsitzende Christiane Bossong über dieBedeutung des <strong>Hallenbad</strong>es.Der Trend zur Schließung vieler Sportbäder und zur Eröffnung vonSpaßbädern werde dagegen dem Anspruch der schulischenSchwimmausbildung nicht gerecht und führe dazu, dass dieSchwimmausbildung sinkt und mehr Menschen ertrinken, lautet diesorge der DLRG. Die Politik trage hier einen Teil der Verantwortungmit.Wegen der seit Jahren ausstehenden politischen Entscheidungenbefürchtet die DLRG einhergehend mit dem Fehlen vonSchwimmbecken auch den Verlust ihrer Vereinsgrundlagen.„Momentan kann das <strong>Hallenbad</strong> für die Aktivitäten des Vereins mitüber 1000 Mitgliedern nicht genutzt werden“, erklärt die DLRG. „Vonallen Ansprechpartnern der Stadt ist niemand in der Lage, der DLRGAuskünfte über eine etwaige Möglichkeit zur Fortsetzung seinerVereinsarbeit zu erteilen.“Stattdessen würden einzelne Kommunalpolitiker der DLRG Schuldzuweisen dafür, dass <strong>Idstein</strong> noch nicht über eine moderneEinrichtung verfüge. „Wir legen Wert auf die Klarstellung, dass dieInitiative damals vereinsunabhängig von einzelnen Bürgern ins Lebengerufen wurde“, erklärt die Ortsgruppe.„Viele DLRG-Mitglieder haben allerdings diese Bürgerinitiativeunterstützt und es kam zu einer Unterschriftenaktion mit dem bekanntdeutlichen Ergebnis von 3500 Stimmen für den Erhalt des<strong>Hallenbad</strong>es.“


70Der Verein bittet, dieses Ergebnis als Entscheidungshilfe zu nutzen.Spätestens seit dem letzten Gutachten dürfte der Schritt zu denVorbereitungen <strong>zum</strong>indest der ersten Bauphase nicht so schwer sein:„Die Entscheidungen für die Phasen 2 bis 4 stehen doch auf einemganz anderen Blatt.“Bei einer Entscheidung zur Fortführung des <strong>Hallenbad</strong>es sichert dieDLRG der Stadt weiterhin Unterstützung zu. Immerhin trage die DLRGseit Jahren dazu bei, dass der öffentliche Badebetrieb überhauptmöglich sei: „Schließlich wird seit Jahren über die DLRG oft durchehrenamtliche Einsatzstunden der Mangel an städtischemBadeaufsichtspersonal kompensiert.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005<strong>Hallenbad</strong>: Appell für mehr FairnessDr. Walter Wallmann nimmt Parlamentskollegen gegen DLRG-Vorwürfe in SchutzDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann(CDU) meldet sich in der Diskussion über die Zukunft des<strong>Hallenbad</strong>es zu Wort. Wallmann nimmt seineParlamentskollegen gegen die in der IZ veröffentlichtenVorhaltungen der DLRG in Schutz.Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG fordert, dass „die Politiker ihre gegenseitigenVorwürfe stoppen und beim <strong>Hallenbad</strong> endlich zu Potte kommen.“ DieLebensretter verdeutlichten in der IZ, dass die Vereinsarbeit vor demHintergrund des miserablen <strong>Hallenbad</strong>zustandes immer schwierigerwerde und die Schritte für die erste Bauphase deshalb unverzüglicheingeleitet werden müssten.„Tatsache ist, dass alle Fraktionen in den Diskussionen immer wiederauf das Schul- und Vereinsschwimmen hingewiesen haben. AlleStadtverordneten wollen, dass Lösungen erzielt werden, die geradediese Zielgruppen berücksichtigen“, entgegnet Wallmann denVorwürfen. Vor diesem Hintergrund sei es wenig hilfreich, wenn dieDLRG behaupte, dass die Politik einen Teil der Verantwortung dafürmittrage, dass der Trend zu Spaßbädern oder die Schließung vonSportbädern zu geringerer Schwimmausbildung und damit <strong>zum</strong>Ertrinken von mehr Menschen führe. Bedauerlicherweise sei dieDiskussion offenbar an einem Punkt angelangt, wo mehr emotionalstatt rational argumentiert werde.


71„Alle Fraktionen setzen sich intensiv mit den Fragen der<strong>Hallenbad</strong>sanierung oder eines alternativen Neubaus auseinander. DieDiskussion ist angesichts verschiedener Optionen und angesichtsunserer Haushaltslage nicht immer einfach, aber alle bemühen sich.Mit simplen Sprüchen wie, die Politiker sollen zu Potte kommen` ist esda leider nicht getan.“Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik sei es, die Sachverhaltezur Kenntnis zu nehmen, die unterschiedlichen Interessen abzuwägenund dann im Interesse vieler zu entscheiden. Dies sei für die Politikaber letztlich nur dann möglich, wenn man die Fragen derFinanzierung beantworten könne.„Alle Interessierten wissen, dass immer wieder von derZusammenarbeit mit privaten Investoren im Zusammenhang mit dem<strong>Hallenbad</strong> gesprochen wird. Dabei fällt es naturgemäß einigenStadtverordneten schwer, sich für diese Option zu entscheiden, wennman weder weiß, was konkret diese potenziellen Investoren wollen,wer diese potenzielle Investoren tatsächlich sind, noch welche Folgendiese Zusammenarbeit haben wird etwa im Hinblick auf das SchulundVereinsschwimmen oder auf die Gestaltung der Eintrittspreise.“Wallmann ist der Ansicht, dass die Stadtverordneten bisher sehrsachlich und insgesamt auch fair über die Frage des <strong>Hallenbad</strong>esdiskutiert haben. Er hat bei allen Fraktionen, wenn auch mitunterschiedlichen Ansätzen, das Bemühen erkannt, zuLösungsansätzen zu kommen. Wenn auch die Bandbreite rechtausgedehnt sei, so wollten alle Fraktionen den Erhalt eines<strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong>.Nach Wallmanns Verständnis kann es daher nicht bedeuten, dassimmer diejenigen recht haben, die einen großen Verein und damit einegroße Lobby – also Eigeninteressen – vertreten oder aber diejenigen,die sich am lautesten artikulierten.„Schließlich kann auch die DLRG nicht für alle Bedürfnisse derBevölkerung sprechen und die DLRG kann leider auch keine weiterführenden Aussagen dazu machen, wie angesichts der dramatischenHaushaltsentwicklung die verschiedenen Lösungsansätze finanziertwerden können“, sieht es der Stadtverordnetenvorsteher.„Bei allem Verständnis für die Interessen der DLRG und derSchwimmer überhaupt, bitte ich deswegen um faire Beiträge in diesernicht leichten Diskussion.Natürlich kann und soll sich die DLRG in den Prozess einbringen, aberes ist nicht hinnehmbar, den Kommunalpolitikern wieder einmaleinfach den Schwarzen Peter zuzuschieben“, appelliert Wallmann andie DLRG-Verantwortlichen.


72<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005Badthema heute im AusschussDie Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses tagen amheutigen Donnerstag, 8. September, ab 18.30 Uhr in öffentlicherSitzung im Saal drei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle. Dazu sind alleinteressierten Bürger herzlich eingeladen.Die beiden wichtigsten Tagesordnungspunkte haben die Sanierung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es und einen Berichtsantrag der CDU-Fraktion <strong>zum</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> <strong>zum</strong> Inhalt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. September 2005Eltern fordern Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>esSchulbeiräte setzen sich für zügige Sanierung ein / OffenerBrief an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker„Wir protestieren gegen eine eventuelle Schließung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades!“ Der Elternbeirat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Taubenbergschule macht beim Thema <strong>Hallenbad</strong> mobil undschickt seine Protestschreiben an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien, dieBelegschaft des <strong>Hallenbad</strong>es und an Bürgermeister GerhardKrum.Zahlreiche Beiräte anderer Schulen haben sich diesem offenen Briefangeschlossen.„Bewegung hat eine erhebliche Bedeutung für die motorische,kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder undJugendlichen. Studien belegen, dass es notwendig ist, mehr Bewegungin das schulische Lernen und Leben zu integrieren. Andere Statistikenbelegen den Trend, dass die Kinder durch Bewegungsmangel immerdicker und unsportlicher werden. Um so mehr sollte ihnen dieMöglichkeit erhalten bleiben, sich in der Schulzeit auch körperlich zuertüchtigen“, heißt es in dem offenen Brief.Schwimmen gelte in diesem Rahmen als eine der gesündestenSportarten überhaupt. „Wir Eltern sind sehr froh dass unsere Kinderim Sportunterricht die Gelegenheit haben Schwimmen zu lernen undSchwimmprüfungen abzulegen. Bislang konnten alle Kinder nachBeendigung ihrer Grundschulzeit sicher sein, schwimmen zu können.Wir alle hoffen, dass dies auch weiterhin von allenGrundschulenkindern <strong>Idstein</strong>s und Umgebung gesagt werden kann.“


73Aber auch die Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulennutzen bislang ausgiebig die Möglichkeit zu schwimmen und so ihreSchwimmfähigkeiten und Sicherheit weiter auszubauen. In denSchulen sind 2 bis 3 Sportstunden pro Woche laut Stundentafelvorgesehen und der Schwimmunterricht stelle einen elementarenBestandteil dar. „Würde das Schwimmbad geschlossen, müsste dieserSportunterricht bei den betroffenen Klassen mangels Raumkapazitäten(Sporthallen) ersatzlos gestrichen werden.“Aus Sicht der Eltern ist die Erhaltung des Schwimmbades als SportundFamilienbades von großer Wichtigkeit. Durch die Umwandlung inein Spaßbad werden die Möglichkeiten der allgemeinen Nutzung desSchwimmbades für Schule und Familie eingeschränkt. In <strong>Idstein</strong> seibisher ein täglicher Besuch oder Kurzschwimmen als Breitensport fürjedermann bezahlbar. Spaßbäder, die man nur für besondereGelegenheiten aufsuche, seien dagegen sehr teuer und der sportlicheAspekt ist eher zweitrangig.„Bitte bedenken Sie, dass unser Schwimmbad im Umkreis das einzige<strong>Hallenbad</strong> ist. Setzen Sie sich für eine baldige Instandhaltung imInteresse unserer Schüler ein. Nehmen Sie unseren Kindern nichtdiese Möglichkeit. Erhalten Sie das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad!“appellieren die Eltern an die Verantwortlichen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005Klares Bekenntnis zur <strong>Hallenbad</strong>sanierungHFA-Mehrheit für einige zusätzliche Verbesserungen / PPP-Modell spielt keine Rolle mehrDas <strong>Hallenbad</strong> wird saniert, daran hat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- undFinanzausschuss keinen Zweifel gelassen. Auch einzelneMaßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität des Bades wurdenbefürwortet – allerdings bleibt ungewiss, ob diese zusätzlichenVerbesserungen die Entscheidung im Parlament EndeSeptember überstehen.Über 50 Besucher verfolgten eine Debatte, die sich über fast dreiStunden hinzog. „Wir haben kein Geld, sind aber <strong>zum</strong> Handelngezwungen“, dankte Bürgermeister Gerhard Krum allenStadtverordneten für die Einsicht, dass am Grundsatz der Erhaltungdes Bades festgehalten werde. Dass dieser Grundsatz aber durchausals eine Gratwanderung empfunden wird, unterstreichen die CDU-Politiker Dr. Walter Wallmann und Thomas Zarda mit ihrerunwidersprochenen These:„Hätten wir kein <strong>Hallenbad</strong>, dann würden wir jetzt auch keins bauen.“


74Die Bandbreite der vorgeschlagenen Investitionen – von der einfachenSanierung bis hin zur Abrundung mit Sauna und Wellness – reichte vonrund 1,2 bis knapp 11,2 Millionen (netto, ohne Steuern), wobei sich inder Aussprache Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) als besonders hartnäckigerVerteidiger einer Sparversion erwies.Auch wenn es in der CDU unterschiedliche Positionen gab über dieFrage der Notwendigkeit eines neuen Kleinkinderbereichs, so erwiessich die Fraktionsmehrheit doch als harter Verfechter einer von ErnstGarkisch präsentierten Sanierungslösung ohne zusätzlicheAttraktivierungen. „Wir müssen Wünschenswertes abstreichen“,konnte sich Fraktionschef Thomas Zarda ebenfalls nicht mit dem vomMagistrat empfohlenen ersten Bauabschnitt (netto 5,4 Millionen Euro)anfreunden. Für ihn bildet die notwendige Sanierung einschließlicheines behindertengerecht veränderten Eingangsbereiches – geschätzte4,6 Millionen netto – die Obergrenze des Machbaren.Die alte SPD-Position, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> für die Bauabschnitte 1bis 4 viel Geld in die Hand nehmen sollte, um dann dank erhöhterBesucherzahlen und verbesserter Einnahmen in der Bilanz zu einemgeringeren jährlichen städtischen Zuschuss zu gelangen, hieltFraktionssprecher Alfred Strauß zwar weiterhin für richtig. Er sah aberkeine Chance für eine Mehrheit und sprach sich deshalb für dieMagistratsempfehlung (1. Bauabschnitt) aus, der die Option fürspätere Module offen hält, und empfahl zusätzlich die Schaffung einesneuen Außenbeckens von 25x12 Metern. Dieser Vorschlag bekam inder Schluss-Abstimmung ebenso wenig eine Mehrheit wie die <strong>FWG</strong>-Empfehlung,rund 2,5 Millionen Euro für eine absolute Minimal-Sanierungvorzusehen.Die Entscheidung fiel zwischen der Magistratsvorlage und der um rund800 000 bis 900 000 Euro günstigeren abgespeckten CDU-Variante.Das Ergebnis war, dass sich fünf Stadtverordnete für dieMagistratsvorlage und vier für die CDU-Lösung aussprachen (bei dreiEnthaltungen). Ob diese selten praktizierte Alternativ-Abstimmungauch in der Stadtverordnetensitzung angewendet werden wird,erscheint eher unwahrscheinlich, so dass völlig offen ist, wie über diedann einzeln zur Abstimmung gestellten Vorschläge befunden wird.Verabschiedet hat sich der HFA von einer alternativen Nebau-Ausschreibung. Auch das Privatisierungs-Modell (PPP) ist so gut wiesicher vom Tisch, auch wenn zunächst nur vom „Zurückstellen derPPP-Überlegungen“ die Rede ist.Weitergeführt werden die Verhandlungen mit dem Kreis über dieThematik „Zweckverband mit dem Rheingau-Bad“. Ein entschiedenerGegner eines solchen Verbandes ist FDP-Fraktionssprecher Thomas


75Clemenz. „Das Letzte, was wir wollen, ist ein Zweckverband, damitauch noch zwei marode Bäder im Rheingau von <strong>Idstein</strong> mitfinanziertund betrieben werden müssen“, sagte der Liberale im Anschluss andie HFA-Sitzung.FDP: Beschlussfassung ungütigDie FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> hat die Form der Abstimmung zur<strong>Hallenbad</strong>-Sanierung beanstandet und eine Wiederholunggefordert.Gemäß der Geschäftsordnung sei jede Frage so zu stellen,dass sie mit ja oder nein beantwortet werden könne, heißtes in der Begründung von Thomas Clemenz.Ausschussvorsitzender Baasch habe jedoch die beidenAnträge des Magistrates und der CDU alternativ zurAbstimmung gestellt, so dass nicht nach Nein-Stimmen undEnthaltungen gefragt wurde.<strong>Eine</strong> solche Abstimmung wäre allenfalls möglich gewesen,wenn nicht anschließend noch ein weiterer <strong>FWG</strong>-Antrag mitder üblichen Frage nach Befürwortern, Enthaltungen undNein-Stimmen zur Abstimmung gekommen wäre.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005KommentarBeschluss von kurzer Dauer?Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Ein klares Ja <strong>zum</strong> Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es, aber dann? DieEntscheidung zugunsten einer Generalsanierung und zusätzlicherVerbesserungen könnte in 14 Tagen sang- und klanglos wieder in derMottenkiste verschwinden, wenn am Ende doch die abgespeckte CDU-Variante <strong>zum</strong> Zuge kommt. Eigentlich schade – denn „nur“ für rundeine Million Euro mehr würde allen Badegästen ein echter Erlebnis-Zugewinn geboten: Mit einer Wasserspielfläche für Kleinkinder, einemminimalen Gastro-Bereich, einer Öffnung der großen Glasfassadezugunsten einer Liege- und Verweilfläche für die Besucher undweiteren Verbesserungen. Diese Veränderungen würden nicht nurKosten verursachen, sondern ganz sicher auch Mehreinnahmenauslösen – schließlich besteht die berechtigte Hoffnung, dass das imLaufe der Jahre vergraulte Publikum durch zusätzliche Angebotezurückgewonnen werden könnte. Auch wenn`s kein Spaßbad wird –es würde wieder mehr Spaß machen, ins Bad zu gehen! Wenn dieStadtverordneten in ihrer Mehrheit aber die Ansicht vertreten sollten,dass die zusätzliche Million das Schuldenfass <strong>zum</strong> Überlaufen bringen


76könnte, dann werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Beschluss ohne Murrenakzeptieren. Es sind schließlich die Kommunalpolitiker, die über jedenausgegebenen Euro Rechenschaft ablegen müssen. Die Verantwortungfür die städtischen Finanzen kann ihnen niemand abnehmen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. September 2005DLRG muss auf Trainingszeiten verzichtenSeit 11. September ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wegen einestechnischen Defekts geschlossen. Von der Stadt wird eine Sanierunggeplant, deren Ende noch nicht feststeht. Die DLRG-Ortsgruppe<strong>Idstein</strong>, die das Bad jahrelang als Trainingsanlage nutzen durfte, hatkeine Möglichkeit mehr, Mitgliedern und Nutzern ein Angebot zubieten.Alternative Wasserflächen sind in <strong>Idstein</strong> und Umgebung nicht in derForm vorhanden, daher kann das in der Vergangenheit von teilweiseüber 300 Teilnehmern pro Woche genutzte Trainings- undFreizeitangebot nicht aufrecht erhalten werden. Die Ortsgruppebedauert dies und wird in einem Info-Brief alle Mitglieder unterrichten.Weitere Infos gibt es im Schaukasten unter der Rathaustreppe undder Vereinshomepage unter www.idstein.dlrg.de<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005Abstimmungsdebakel <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Nach Beanstandung der HFA-Abstimmung für keine VarianteMehrheitDer Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) zurSanierung des <strong>Hallenbad</strong>es hielt genau eine Woche. AmDonnerstagabend wurde die Empfehlung vom selbenAusschuss wieder verworfen.Dass das Thema vor der Entscheidung des Stadtparlamentesüberhaupt noch einmal auf die Tagesordnung kam, lag an einerBeanstandung der HFA-Abstimmung vom 8. September durch ThomasClemenz (FDP). Er hatte formale Fehler in der Entscheidungsprozedurentdeckt und eine Wiederholung gefordert. Wie die IZ berichtete,hatten die Ausschussmitglieder vor einer Woche nur zu einem Teil derBeschlussempfehlungen die Chance erhalten, mit Nein oderEnthaltung zu stimmen.


77In den Fraktionen herrschte jetzt Einigkeit darüber, dass die FDP-Beanstandung rechtens sei und die Abstimmung über dieMagistratsvorlage und die Änderungsanträge aus den Parteienwiederholt werden müsse. Auf eine neuerliche Diskussion über Art undKostenumfang der Sanierung verzichteten die Stadtverordneten, siestiegen sofort ins Abstimmungsverfahren ein – und die endete miteinem Debakel:Für keine der Varianten gab es eine Mehrheit. Noch vor einer Wochehatte die Magistratsvorlage, die eine Grundsanierung einschließlicheiner kleinen Erweiterung des Bades um einen Familienbereichvorsieht, knappe Zustimmung erfahren.Vier Vorschläge standen, wie schon vor einer Woche, zur Wahl:Die SPD-Lösung, den Bauabschnitt 1 entsprechend dem Gutachtenund demMagistratsbeschluss umzusetzen und zusätzlichein Außenbecken zu errichten, fiel mit vier gegen sieben Stimmen(eine Enthaltung) durch;Der CDU-Vorschlag allein die notwendige Sanierung vorzunehmenund mit 4,6 Millionen Euro zu begrenzen, fand fünf Befürworter undsechs Gegner (eine Enthaltung);Die <strong>FWG</strong>-Variante einer Minimal-Sanierung von 2,5 Millionen Euroscheiterte mit zweimal Ja, fünfmal Nein und fünf Enthaltungen;Die Magistratsempfehlung, die voraussichtlich 5,4 Millionen EuroKostet verursacht, hatte mit fünf gegen sechs Stimmen bei einerEnthaltung ebenfalls keine Chance.Jetzt geht das Thema <strong>Hallenbad</strong> ohne jegliche Ausschussempfehlungin die Parlamentsentscheidung Ende September.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005KommentarDie Karre im DreckMartin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Für ein Nein zu den <strong>Hallenbad</strong>-Empfehlungen reicht´s bei den<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern allemal, aber nicht für ein Ja – dabeihaben sich doch alle Fraktionen so vollmundig für eine Sanierungausgesprochen. Das Ja, so lernen wir, ist eben kein ungeschränktes,sondern eher ein wild entschlossenes „Ja, aber....“Die Halbwertzeit für Beschlüsse der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien zur<strong>Hallenbad</strong>sanierung hat jetzt die kaum noch zu unterbietende Dauer


78von einer Woche erreicht. Nach der zweifachen Hauptausschuss-Abstimmung sitzt die Karre voll im Dreck. OhneKompromissbereitschaft geht es einfach nicht, aber leider – so hat essich gezeigt – erwarten die Fraktionen den entscheidenden letztenSchritt nicht von sich, sondern von den anderen. Schlägt also auch imParlament die Stunde der Taktiker, die beharrlich bis <strong>zum</strong> Endeabwarten, dass der politische Kontrahent seine Überzeugung überBord wirft? Was immer geschehen wird, eine Nein-Orgie wie imAusschuss können sich die Stadtverordneten nicht erlauben, sonst istdas Vertrauen der Bürger in die Volksvertreter restlos verspielt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. September 2005Alle Bäder sollen unter einen HutLandrat Albers denkt an einen ZweckverbandLandrat Burkhard Albers greift den Gedanken einesBäderzweckverbandes auf. Demnach würden sich alle siebzehn Städteund Gemeinden im Rheingau-Taunus und der Landkreis selbstzusammenschließen, um die Frei- und Hallenbäder solidarisch zufinanzieren.Bisher arbeiten die Frei- und Hallenbäder der Kommunen trotz derZuschüsse aus Steuergeldern nebeneinander her und verzichten aufSynergien durch gemeinsamen Betrieb und gemeinsamesPersonalwesen. Aus Anlass der jährlich bis zu 900 000 Euro für diebeiden Hallenbäder in Rüdesheim/Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, die alleinder Landkreis beisteuert, hatte schon Landrat Röttger einenZweckverband im Blick.Bei der Vorlage des Nachtrags-Wirtschaftsplans stellte Albers fest,dass der Landkreis finanziell nicht mehr handlungsfähig sei. Die Krisesei nicht nur strukturell bedingt, sondern <strong>zum</strong> Teil auch vom Landkreisselbst verschuldet. Dazu gehörten die Kosten der Hallenbäder in<strong>Idstein</strong> und im Rheingau. An den Zweckverband Rheingau-Bad, in denaußer dem Landkreis die Städte Geisenheim und Rüdesheim zahlen,ist der Landkreis vertraglich gebunden, in <strong>Idstein</strong> für das städtische<strong>Hallenbad</strong> nicht. Dort erlegte er sich aber die Pflicht zurGleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad auf. Die Folgen warenvoriges Jahr für den Rheingau und <strong>Idstein</strong> – nach heftigem Streit imKreistag – jeweils knapp 640 000 Euro Kreis-Zuschüsse, in diesemJahr voraussichtlich gar mehr als 800 000 Euro.Neben den zwei Hallenbäder unterhalten Kommunen Freibäder inNiedernhausen, Hahn, Michelbach, Rüdesheim, Hallgarten und Eltville.Auch eine Einbeziehung des Schlangenbader Thermal- und des


79<strong>Hallenbad</strong>es in der Wallufer Schule kommt wegen derEinsparpotentiale in Betracht. Für eine Mitgliedschaft aller 17Kommunen und des Landkreises in einem Bäderverband spricht, dassdie Schwimmbäder – wie Albers betont – von den Bürgern natürlichgrenzüberschreitend beansprucht werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005Drei Fraktionen finden <strong>Hallenbad</strong>-KompromissAusschreibung der Sanierung mit Kosten von 3,75 MillionenEuroDie Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP unternehmen mit einemgemeinsamen Antrag zur Stadtverordnetensitzung am Donnerstag denVersuch, die „Kuh <strong>Hallenbad</strong> vom Eis zu kriegen“, wie dieFraktionsvorsitzenden Inga Rossow (<strong>FWG</strong>), Thomas Clemenz (FDP)und Thomas Zarda (CDU) erklären.So lehnen die drei Fraktionen eine aufwändige Erweiterung desFamilien- und Sportbades um einen Saunabereich, ein Solebad undein Wellnessangebot ab. „Dafür ist jetzt und auf absehbare Zeit keinGeld da.“ Deshalb mache es auch wenig Sinn, für teures Geld in„Module“ zu investieren, die nach Lage der Dinge in den nächstenzehn Jahren nicht verwirklicht werden könnten. „Wir müssen uns jetztauf das konzentrieren, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen und was wir unsgerade noch leisten können: ein Schwimmbad für Familien, Sport unddas Schulschwimmen. Alles andere ist Bad Wolkenkuckucksheim“, soThomas Zarda für die CDU.Für die <strong>FWG</strong> erläutert Inga Rossow das gemeinsame Konzept: „Wirhaben schließlich einen ausgearbeiteten und detailliert mitKostenschätzungen versehenen Sanierungsplan aus dem Frühjahr2003. Auf dieser Grundlage werden wir beantragen, die Sanierung des<strong>Hallenbad</strong>es auszuschreiben.“ Der Kostenrahmen liege dabei bei etwa3,75 Millionen Euro.Damit hätten sich alle drei Fraktionen erheblich bewegt und einetragfähigen Kompromiss ermöglicht. „Der SPD-Fraktionsvorsitzendemuss erst mal erklären, wo denn die 15 Millionen für ein Spaßbad plusFreibad herkommen sollen“, fordert der FDP-Chef Thomas Clemenzeine realistische Betrachtung der Dinge. Auch die Grünen sollten alleTräumereien von künftigen Anbauten wie Sauna, Sole oder Wellnessaufgeben. „Wir sind arm und werden das auch noch lange Zeitbleiben.“


80Die Anregungen der Grünen, ein straffes Kostenmanagement zubetreiben, die laufenden Betriebskosten bei der Wertung der Angebotezu berücksichtigen und insbesondere auch auf energiesparendeBauweise zu achten, habe man aufgegriffen.„Aus unserer Sicht könnten unserem Antrag auch die Grünenzustimmen. Wir haben deren Vorschläge eingearbeitet und nur dieErweiterungsbauten gestrichen. Das ist halt leider nicht zu bezahlen“,wirbt Thomas Zarda für Zustimmung <strong>zum</strong> Vorschlag von FDP, <strong>FWG</strong>und CDU.In der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag werde man auf Grundder detaillierten Berechnungen des beauftragten Gutachters darlegen,dass eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zu deutlich unter vier MillionenEuro möglich sei. Durch die schwache Konjunktur in der Baubrancheerwarten die drei Antragsteller ein günstiges Ergebnis derAusschreibung. Bei 22 Stimmen von 37 Stadtverordneten sind sichInga Rossow und ihre Kollegen Clemenz und Zarda sicher, dass ihrVorschlag eine Mehrheit erhält.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005Grüne: Kosten deckeln<strong>Hallenbad</strong>-Kompromissvorschlag vorgelegt„Die Grünen sind für den Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es und für einevollständige Sanierung, ohne Luxus- oder Spaßbadzusätzen, auf derBasis des vorliegenden Gutachtens“, erklärt Annette Reineke-Westphalfür ihre Fraktion. Dabei sei insbesondere die Sanierung der Technikund die energetische Optimierung des <strong>Hallenbad</strong>es von Bedeutung.Die Fraktion hat einen Antrag als Kompromissvorschlag eingereicht.Das Papier unterstützt die Magistratsvorlage, so Annette Reineke-Westphal. Gleichzeitig soll die Maßnahme mit einem „Kostendeckel“belegt werden. Die Erfahrung zeige, dass eineGeneralunternehmerausschreibung in der Regel günstige Ergebnissebringe. Ein effektives Nachtragsmanagement trage dazu bei, dass esbeim vereinbarten Pauschalfestpreis bleibt.Die Magistratsvariante biete den Vorteil, dass ein zusätzlicher Eltern-Kind-Bereich die Einnahmeseite verbessert. „Es gebietet sich für eineStadt wie <strong>Idstein</strong>, die sich Familienfreundlichkeit auf die Fahnengeschrieben hat, ein solches Angebot in einem <strong>Hallenbad</strong> zurVerfügung zu stellen.“


81Die energetische Optimierung könne nur bei einer Sanierung nach derMagistratsvorlage optimal erfolgen. Damit die Sanierungkostengünstig abläuft, haben Bündnis 90/Die grünenEinsparvorschläge gemacht, die auf eine Reduzierung der Vollkosten(Investition und Betrieb) abzielten. Sie beinhalten nebenKostendeckelung und Generalunternehmerausschreibung mitPauschalfestpreis, die Untersuchung des Sanierungsplanes aufEinspareffekte, energetische Optimierung, der Aufforderung zu Kostensparenden innovativen Nebenangeboten, Berücksichtigung derBetriebskosten bei der Angebotsbewertung und ein effizientesNachtragsmanagement.„Mit der Sanierungsvariante wird ein Bad entstehen, das im Hinblickauf Nachhaltigkeit und künftige Entwicklung alle Optionen offen lässtund nichts verbaut.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005Wallmann-Kritik an „Nörgelei“Stellungnahme des Parlamentsvorsitzenden zu IZ -LesermeinungenDer Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Dr. WalterWallmann (CDU) hat die Leserbriefe in der IZ von Jochem Gamer undPatrick Enge <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> als unfaire Beiträge kritisiert.Vielleicht seien die Abstimmungen im Haupt- und Finanzausschuss<strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> nicht unbedingt verständlich für jedermann. Dies habemanchmal auch damit zu tun, dass noch Kompromisse ausgetestetwürden. Entscheidend sei aber, was das Parlament in dieser Wochebeschließe.„Vielleicht wusste Herr Gamer ja bereits vor zwei Monaten, dass das<strong>Hallenbad</strong> aus Gründen der Lüftungsprobleme geschlossen werdenmuss – ich habe es jedenfalls nicht gewusst und die anderen Kollegenauch nicht, und davon abgesehen geht es um eine Generalsanierung,die in keinem Fall im laufenden Betrieb erfolgen kann“, ärgert sichWalter Wallmann. Der sich auch fragt, warum ständig herumgenörgeltwerden müsse, ohne gleichzeitig anzuerkennen, dass dasFortbestehen des <strong>Hallenbad</strong>es zwar große Bedeutung für die Stadthabe, aber momentan auch andere gravierende Probleme desHaushalts den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten große Sorgen bereiteten.


82Tournesol-Pilotprojekt<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005Jetzt auch noch Pläne für AllwetterbadÖsterreichische Firmengruppe schlägt Tournesol-Pilotprojektmit Biomasse-Kraftwerk vorFaustdicke Überraschung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament:Bürgermeister Gerhard Krum informierte darüber, dass eineösterreichische Investorengruppe in der Hexenturmstadt einAllwetter-Schwimmbad bauen will. Das Bad soll von einem sogenannten Biomasse-Heizkraftwerk versorgt werden, das dieFirmengruppe ebenfalls errichten möchte.Von Volker StavenowAm Mittwoch gegen 17 Uhr informierten die Investoren den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Rathaus-Chef, dass sie die Hexenturmstadt als geeigneten Standortfür ihr deutschlandweites Pilotprojekt auserkoren haben. DieEntscheidung fiel gegen das in die engere Wahl gekommene Dieburg.Wie Krum darlegte, wollen die Investoren ein so genanntes Tournesol-Allwetterbad mit Kosten zwischen sechs und zehn Millionen Eurobauen. Die Stadt müsse dazu lediglich ein geeignetes Grundstückbereitstellen - entweder in Pacht oder Erbpacht. Sollte der Standortdes heutigen <strong>Hallenbad</strong>es in Frage kommen, würden die Investorenwohl auch die Kosten für den Abriss des alten Gebäudes übernehmen.Auf einem von <strong>Idstein</strong> bereitgestellten Areal soll auch das Biomasse-Kraftwerk gebaut werden, in dem Grünschnitt verarbeitet wird. DieFirmengruppe will damit auch andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Einrichtungenversorgen, etwa das kommende Gesundheitszentrum.Die Tournesol-Bäder wurden bisher in Deutschland dreimal verkauft,allerdings noch keines gebaut. Dagegen stehen in Frankreich bereits180 Einrichtungen dieser Art in unterschiedlicher Ausbauweise. Ineinem Jahr soll ein solches Allwetterbad gebaut werden können, nach25 Jahren soll es in betriebsfähigem Zustand an die Stadt <strong>Idstein</strong>fallen. Die Investoren wollen Schul- und Vereinsschwimmenermöglichen und den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n einen Vorzugspreis oder ähnliches


83einräumen. Das Bad soll Wellness und gesundheitstherapeutischeKomponenten enthalten. Wichtiger Punkt: Die Investoren wollen dasObjekt auf eigenes Risiko vorfinanzieren. Laut Krum fällt für die Stadtlediglich ein jährlichen Betriebskostenzuschuss von unter 500 000Euro an, weniger als heute."Das aktuelle Angebot ist eine weitere Möglichkeit, die überprüftwerden sollte. Aber es ist nicht meine Absicht, eine<strong>Hallenbad</strong>sanierung irgendwie zu verzögern. Denn es muss heuteAbend etwas passieren. Wenn es heute gelingt, einenMehrheitsbeschluss <strong>zum</strong> Bad zu fassen, sind wir schon einenriesengroßen Schritt weiter", sagte Krum im Parlament. Dort war zwardie Verblüffung groß über die überraschend neue Option einesnagelneuen <strong>Hallenbad</strong>es ohne finanzielles Risiko für die Stadt, aber dieStadtverordneten machten auch in puncto Sanierung Nägel mitKöpfen.Aufgrund des gemeinsamen Antrages von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP , solldas marode <strong>Hallenbad</strong> für 3,75 Millionen Euro grundsaniert werden,damit es von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wieder genutzt werdenkann. Diese Marschrichtung lehnten die Grünen ab, die SPD enthieltsich. Gleichzeitig legte das Parlament fest, dass der Magistrat die neueOption eines Allwetterbadneubaues der Investoren prüfen soll - auchim Hinblick auf Schul- und Vereinsschwimmen, sowie Eintrittspreiseund Bezuschussung. Noch im November sollen die Investoren ihrProjekt in einer großen Ausschussrunde vorstellen. Denn: Ziel derStadtverordneten ist es, auf jeden Fall im Zuge der Beratungen fürden Etat 2006 eine endgültige Entscheidung über das <strong>Hallenbad</strong> zufassen. Sollten die Investoren ihr Vorhaben bis dahin nicht zügig undschlüssig vorlegen können, soll das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufgrundgefassten Sanierungsbeschlusses instand gesetzt werden."Tun wir das, was nötig ist und versagen wir uns alles, was wir unszwar wünschen, aber nicht bezahlen können", sagte CDU-Fraktionschef Thomas Zarda im Hinblick auf die schlechteHaushaltslage. <strong>Eine</strong> bessere Perspektive sieht die SPD in einergrößeren Lösung mit etwaigem Außenschwimmbecken. Fraktions-ChefAlfred Strauß monierte, dass bei der 3,75-Millionen Euro-Lösungwichtige Bestandteile (wie etwa behindertengerechter Ausbaus)wegfielen.Von "Flickschusterei" sprach Annette Reinecke-Westphal ( Grüne). Sielehnte den Drei-Fraktionen-Sanierungsantrag ab. "Sie sanieren einfachkurzsichtig und wir werden uns später bitter darüber beklagen." "Diesist keine Flickschusterei, sondern eine Generalsanierung ohneAttraktivierung", hielt ihr Inga Rossow (<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende)entgegen. Man wolle den Schwimmwilligen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Badso erhalten.Kein Luxusbad will auch Thomas Clemenz (FDP-Fraktions-Chef) bauenlassen. Er machte deutlich, dass das <strong>Hallenbad</strong> zwar eine wichtigesoziale Einrichtung für die Stadt ist, aber auch auf anderen


84elementaren Feldern Geld investiert werden müsse. Deshalb will aucher die Sanierung mit 3,75 Millionen Euro deckeln.Tournesol: Bad aus Glas und StahlDie Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahre alt. Und einberühmter Name steht hinter dem - damaligen – Konzept.Das spektakulärste und weltweit bekannteste Bauwerk istder Eifelturm. Bei Eifel entwickelte man in den siebzigerJahren des 20. Jahrhunderts Tournesol, ein neuartigesSchwimmbadkonzept, <strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herzder Idee war die Stahlbaukonstruktion in Kuppelform.Aus dem Tournesol-Allwetterbad erwuchs das Tournesol-Konzept der Gedanke zu Grunde, den Kommunen eineperfekte, fertige und dennoch individuelle Lösunganzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahresnach Baubeginn. Drittens gehört weitere“Software“ in dasKonzept-Gesamtpaket: Das Betreiberkonzept, dasMarketingkonzept, das Finanzierungskonzept und dieProjektstudie, speziell auf Kommune und Standortzugeschnitten.Das Tournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch einespezielle Kuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppellassen sich öffnen. So entstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und einFreibad zugleich. Das Modulsystem steht für die Tatsache,dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werden kann –um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. AlleMöglichkeiten sind bereits von Anfang an vorbereitet. Sowird aus dem Schwimmbad ein Erlebnis-Gesamtpaket rundum die Gesundheit – bis hinein in den Therapiebereich.(Quelle: www.tournesol-allwetterbad.com)


85<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005Traumhafte Aussichten?Kommentar von Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Das Vorhaben der Investorengruppe, in <strong>Idstein</strong> im Rahmen einesPilotprojektes ein Allwetterbad mit Biomasse-Kraftwerk zu bauen,gleicht einem eiskalten, belebenden Wasserguss: Nach hitzigen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsdebatten um Sanierung, große oder kleine<strong>Hallenbad</strong>lösungen und miese Finanzen kann diese unerwarteteDusche die Überlegungen der Stadtverordneten auf einmal in eineganz andere Richtung spülen. Sollten Projektprüfung und -vorstellungim gesteckten Zeitrahmen positiv verlaufen, Schul- undVereinsschwimmen, sowie humane Preisgestaltung von denInvestoren zugesichert, ein geeignetes Grundstück zügig gefunden,und vor allem ein tragbarer Betriebskostenzuschuss ausgelotetwerden, dann dürfen die Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land von einemneuen attraktiven Allwetterbad träumen. Die Frage ist: Träumen die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich diesen Traum?Schwimm-Alternativen Zur Erinnerung: Vor Jahren gab es eineBürgerbewegung, die letztendlich dafür sorgte, dass der Therme-Traum eines anderen privaten Investors in <strong>Idstein</strong> zerplatzte wie eineSeifenblase. Jetzt steht wieder eine Firmengruppe <strong>zum</strong> finanziellenKopfsprung am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Beckenrand bereit! Und der Preis ist heiß:Hier ein städtisches 3,75-Millionen-Sanierungskonzept ohneSchnickschnack - aber in <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Regie, allerdings auch mit hohenKosten für die Stadt. Dort ein deutschlandweit Aufsehen erregendes,bis zu 10 Millionen Euro teures Pilotprojekt mit einem nagelneuenSuperbad inklusive zukunftstechnologischem Biomasse-Kraftwerk.Allerdings in Regie der Firmengruppe, aber ohne finanzielles <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Risiko mit der klaren Option, dass die Stadt in 25 Jahren selber dasZepter in die Hand nehmen kann. Die Wasserratten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landdürfen jetzt gespannt sein, wie sich die Kommunalpolitiker aus diesemneuen Strudel freischwimmen - oder ob sie einfach nur still abtauchen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005Sanierung keine "Flickschusterei"<strong>FWG</strong> bekräftigt das <strong>Hallenbad</strong>-Votum"Die Mitglieder der <strong>FWG</strong>-Fraktion sind weder Träumer nochsind sie je bei der Entscheidungsfindung <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> auf Tauchstation gegangen!" Mit dieser Äußerungreagiert die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow auf die


86Berichterstattung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober <strong>zum</strong>Thema <strong>Hallenbad</strong>.Nach Rossows Worten war der Ablauf der letztenStadtverordnetenversammlung vor Beginn des Tagesordnungspunktes<strong>Hallenbad</strong> für die meisten Mitglieder dieses Gremiums nichtnachvollziehbar und unerfreulich. Nach umfangreichen, wenigaussagekräftigen Worten, habe Bürgermeister Krum um eineSitzungsunterbrechung gebeten, da er die Fraktionsvorsitzenden überneue Entwicklungen <strong>zum</strong> Punkt <strong>Hallenbad</strong> informieren wolle.Was den Fraktionen vor der Fortführung der Sitzung zur Informationvorgelegt wurde, ist nach Aussagen von Inga Rossow nicht sehraussagefähig und für die Beurteilung der Sachlage äußerst dürftig.Merkwürdig erscheint es der <strong>FWG</strong>-Fraktion zusätzlich, dass dasneuerliche Auftauchen eines Investors gerade zu dem Zeitpunkterfolgte, als sich CDU, FDP und <strong>FWG</strong> auf einen gemeinsamenmehrheitsfähigen Beschluss zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es verständigthatten.Wenig Verständnis hat die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende für Äußerungenaus den Reihen von SPD und Grünen, dass bei einemInvestitionsvolumen von knapp vier Millionen Euro von "Kaputtsparen"oder "Flickschusterei" gesprochen werde. "Der jetzt gefasste Beschlusslässt eine grundhafte Sanierung des Bades zu. Als Ergebnis erwartetdie <strong>FWG</strong> ein <strong>Hallenbad</strong> auf heutigem technischen Stand mit derMöglichkeit einer wirtschaftlichen Betriebsführung", so Inga Rossow.Allerdings sehen die Freien Wähler für zusätzliche wünschenswerteExtras keinen finanziellen Spielraum und erwarten, dass der Magistratzügig die weiteren Planungen angehe. "Dabei ist es für unsselbstverständlich, dass die weiteren Planungsfortschritte undErgebnisse regelmäßig in den zuständigen Ausschüssen vorgestelltwerden."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005Aus den ParteienFDP: Grenze überschritten„Es ist legitim, wenn in einer Demokratie unterschiedlicheDenkrichtungen dargestellt und gelebt werden. Die Grenzen einerpersönlichen Äußerung beginnen da, wo Andere beleidigt und


87beschimpft werden“, meint Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Fraktionsvorsitzender.Diese Grenze überschritt nach seiner Meinung der Leserbrief vonHelmut Hüßler am 30. September deutlich. DemStadtverordnetenvorsteher, der sich für die ehrenamtlichenKommunalpolitiker aller Fraktionen sachlich äußert, „politischmotivierten Schwachsinn“ vorzuwerfen, sei völlig überzogen.Persönliche Angriffe und Beleidigungen dienten der Sache nicht. Dasgilt laut Clemenz auch für Jochen Gamer, der mit seinem Leserbrief am23. September veranlassen wollte, „den Politikern Beine“ zu machen.„Jetzt haben die Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP mit ihremgemeinsamen Beschluss aber gezeigt, dass sie sich für den Erhalteinsetzen. Und das, obwohl die Stadt <strong>Idstein</strong> dafür Kredite von rund 4Millionen Euro neu aufnehmen muss und der einzelne (zahlende)Badegast mit mindestens 9,53 Euro bei jedem Besuch aus derStadtkasse bezuschusst wird!“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2005Biomasse-Kraftwerk als Chance für Landwirte?In <strong>Idstein</strong> in der Debatte: Heizen mit Holz, Stroh und PflanzenWenn am Montag, 17. Oktober, die österreichischeInvestorengruppe ihr Konzept für den Bau eines so genanntenTournesol-Frei-/<strong>Hallenbad</strong>es (wir berichteten) im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Magistrat vorstellt, dann werden die Unternehmer auch ihreIdee eines angeschlossenen Biomasse-Kraftwerks darlegen.Mit diesem Kraftwerk, das mit erneuerbaren pflanzlichen Produkten(<strong>zum</strong> Beispiel Holz, Grünschnitt, Stroh usw.) betrieben wird, soll dasneue Bad mit Energie versorgen."Wir haben den Auftrag vom Parlament bekommen, zu sondieren,inwieweit die Vorschläge für <strong>Idstein</strong> umsetzbar ist. Deshalb werdenbeide Seite jetzt ihre Hausaufgaben machen, Infos sammeln undkonkrete Zahlen auf den Tisch legen", umreißt Bürgermeister GerhardKrum die Sachlage. Für ihn ist es keine Überraschung, dassausgerechnet eine österreichische Investorengruppe ein Biomasse-Kraftwerk bauen will. "In unserem Nachbarland ist man in diesemBereich sehr viel weiter als bei uns."Krum hält die Idee einer solchen Energiequelle für außerordentlichinteressant, weil auch die heimische Land- und Holzwirtschaft voneinem solchen Kraftwerk profitieren könnte. "Das kann für unsere Stadteine realistische Innovation sein und für die Region eine Vorbildfunktion


88haben", meint der Bürgermeister. Er kann sich dabei durchausvorstellen, dass ein möglicher Gesamtkomplex aus Bad und Kraftwerknicht am heutigen Standort am Himmelsbornweg gebaut wird, sondernan anderer Stelle in <strong>Idstein</strong>. Denn das Kraftwerk könnte schließlichauch andere Einrichtungen, etwa das künftige Gesundheitszentrumbeheizen.Dass sich bei den hohen Strom-, Öl- und Gaspreisen nicht nurBrennholz steigender Beliebtheit erfreut, sondern auch Biomasse, weißniemand besser als Michael Feix vom Forstamt Chausseehaus, dasauch für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bereich zuständig ist. "Natürlich sind uns dieÖsterreicher in diesem Punkt um Lichtjahre voraus. Der Anbau vonPflanzen mit hohem Stickstoffanteil ist in unserer Region eine großeChance für Landwirte." Es gibt bereits einige kleine Beispiele fürKraftwerke in der Region, die mit nachwachsenden Rohstoffenbetrieben werden, etwa in Hohenstein und Wallrabenstein(Holzhackschnitzelanlagen) und sogar in <strong>Idstein</strong> im Hotel-RestaurantFelsenkeller, wo eine so genannte Holzpellet-Anlage für Wärme sorgt.Laut Forstamtsleiter Ralf Bördner stieg die Brennholznachfrage imBereich Wiesbaden/Rheingau-Taunus inzwischen auf rund 10 000Kubikmeter im Jahr an. "Dies entspricht etwa 2,1 Millionen LiternHeizöl."So genannte biogene Festbrennstoffe sind Brennstoffe organischerHerkunft, die <strong>zum</strong> Zeitpunkt ihrer energetischen Nutzung in festerForm vorliegen. Demnach zählen dazu <strong>zum</strong> Beispiel Waldrestholz undRapsstroh. Die vorkommenden und technisch nutzbaren biogenenFestbrennstoffe unterteilen sich in Rückstände und in speziellangebaute Energiepflanzen. Energetisch nutzbare Rückstände falleetwa bei der land- und forstwirtschaftlichen Pflanzenproduktion an.Zusätzlich ist Industrierestholz, Altholz und sonstige holzartigeBiomasse zur Energiegewinnung verfügbar. Feste Bioenergieträger sindnur ein Teil der Energieträger, die unter dem Begriff der Biomasse zufinden sind. Unter dem Begriff Biomasse werden sämtliche rezenteStoffe organischer Herkunft verstanden.Die Abgrenzung der Biomasse gegenüber den fossilen Energieträgernbeginnt beim Torf, dem fossilen Sekundärprodukt der Verrottung.Damit zählt Torf im strengeren Sinn dieser Begriffsabgrenzung nichtmehr zur Biomasse. Dies steht im Widerspruch zu der in einigenLändern (wie Schweden, Finnland) üblichen Praxis, wo Torf durchausals Biomasse bezeichnet wird.BiomasseAllein in den Wäldern der Erde mit rund 40 MillionenQuadratkilometern Waldfläche beträgt der Biomasse-Zuwachs jährlich rund 170 Milliarden Tonnen. Dies entsprichtetwa 25 Mal dem Energieäquivalent der in jedem Jahrgeförderten Erdölmenge.


89o Quelle: Vom Bundesministerium für Wirtschaft undArbeit gefördertes Fachinformationszentrum Karlsruhe.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Oktober 2005Zarda nennt den Vorwurf abstrusCDU-Chef: Kein Mangel an Kinderfreundlichkeit"Mir mangelnde Kinderfreundlichkeit vorzuwerfen oder dass ich etwasgegen Behinderte hätte, ist geradezu abstrus", wehrt sich CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda gegen Vorwürfe aus den Reihender Grünen. "Der Hauptgrund, mich politisch zu engagieren, ist jagerade der, dass ich meinen Kindern keinen Scherbenhaufenhinterlassen möchte!"Am Rande der Stadtverordnetensitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> hatteder Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Schmitt, ZardaUnredlichkeit, der Grünen-Stadtrat Carsten Enge dem vierfachenFamilienvater Kinderfeindlichkeit und das Ortsbeiratsmitglied derGrünen, Klaus Schmidt, ihm vorgeworfen, Zarda habe kein Herz fürBehinderte. Diese Vorwürfe hatte Schmidt außerdem in der IZ nochwiederholt und bekräftigt."Wir bemühen uns, eine verantwortbare Lösung für das <strong>Hallenbad</strong>hinzubekommen. Leider bleiben die Grünen insgesamt und auch KlausSchmidt jeden Hinweis schuldig, woher die Millionen denn kommensollen. Es reicht immer nur dazu, die CDU im Allgemeinen und jetztauch noch mich persönlich zu beschimpfen."Er glaube kaum, so Zarda weiter, dass Schmidt mit derartigen Attackenden Behinderten einen Gefallen tue. Diese hätten nämlich eigentlichgerade in seiner Person, aber auch in der seines Stellvertreters PeterPiaskowski natürliche Verbündete. "Wir wissen aus persönlicherBetroffenheit sehr gut um die Probleme behinderter Menschen",akzeptiert Zarda solche Unterstellungen überhaupt nicht.Wenn sich der Pulverdampf gelegt habe, ist sich Zarda sicher, werdeerkennbar, dass mit dem Stadtverordnetenbeschluß der Bestand des<strong>Hallenbad</strong>es gesichert worden sei. Schließlich sei der Sanierungsantragvon CDU, FDP und <strong>FWG</strong> mit überwältigender Mehrheit zustandegekommen. "Nur die Grünen haben dagegen gestimmt. Die SPD hatsich enthalten. Anscheinend gibt es im Stadtparlament eben nur diedrei Gutmenschen von den Grünen. Alle anderen sind schlechte Kerle!"


90Jetzt gehe es darum, neben der Vorbereitung der Sanierung zügig dasAngebot aus Österreich zu prüfen. Dies werde nach dem Willen derStadtverordneten schnell gehen, damit noch im Zuge derHaushaltsberatungen entschieden werden könne. Zarda hält dasAngebot der privaten Betreiber für außerordentlich interessant -sofern denn die Zahlen stimmten.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2005Grüne: Bei <strong>Hallenbad</strong> nur Lippenbekenntnisse der CDUFraktion will zur Haushaltsberatung erneut 5,4 Millionen EurobeantragenDie Ausführungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in derIZ vom 10. Oktober <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> könne man nur alsLippenbekenntnisse werten. Das erklärt Jürgen Schmitt, Fraktionschefder Grünen in <strong>Idstein</strong>."Wer Begriffe wie Familie und Behinderte im Munde führt, abergleichzeitig den behindertengerechten Umbau des <strong>Hallenbad</strong>es wieauch den Eltern-Kind-Bereich streicht, der nicht nur familienfreundlichgewesen wäre, sondern auch Möglichkeiten für eine optimierte Technikgeschaffen hätte, zeigt offenkundig, dass es mit den Bekenntnissennicht weit her ist.""Zu kurz gesprungen", kommentiert Grünen-Fraktionskollegin AnnetteReineke-Westphal die Aussagen aus den Reihen der Union. "Wie vomGutachter ausgeführt, wissen alle Verantwortlichen desStadtparlaments, dass mit 3,7 Millionen Euro die angedachteGeneralsanierung nicht zu bezahlen ist." Es sei peinlich genug, dass dieMandatsträger von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP auf die Frage desBürgermeisters, wo denn nun noch gespart werden soll, keine Antwortgegeben hätten. Nicht einmal die baurechtlichen Voraussetzungen füreine Schwimmbadsanierung schienen angedacht worden zu sein. "Sobekämen wir dann auch eine Generalsanierung ohne Betonsanierung.Das versteht kein Außenstehender. Diese Art von Politik ist unredlich",bleibt Fraktionsvorsitzender Schmitt bei seiner Meinung.Die Grünen hätten den Sparantrag von CDU, <strong>FWG</strong>, und FDP abgelehnt,weil er eben die vorgenannten wichtigen Dinge nicht beinhalte.Allerdings habe die Erhaltung eines <strong>Hallenbad</strong>s für <strong>Idstein</strong> und das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land für die Grünen eine absolut hohe Priorität. Also werdedie Fraktion zu den Haushaltsverhandlungen die benötigten Mittel von5,4 Millionen Euro beantragen. Die Fraktion habe deshalb in den letztendrei Jahren "alle faulen Haushaltskompromisse" platzen lassen: "Wirwaren es", so Schmitt, "die unter der Überschrift `Schwimmbad stattStraßen` für ein Bad und gegen überzogene Straßenbaumaßnahmen


91votiert haben." Die Zeit werde zeigen, dass der so genannteSparbeschluss den Anforderungen nicht gerecht werden wird. Schmitt:"Schon jetzt deutete Thomas Clemenz während der Sitzung desStadtparlamentes an, dass er mit weiteren Kostensteigerungenrechnet."Gespannt sind die Grünen auf das Angebot des privaten Investors, derin <strong>Idstein</strong> einen <strong>Hallenbad</strong>neubau in Verbindung mit einemBiomassekraftwerk errichten will. "Vielleicht rettet uns dies vor denMöchtegern-Sparern und wir kämen auf diese Art wirklich zuBehindertengerechtigkeit und zu Familienfreundlichkeit."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2005Kommentar zur Stadtentwicklung von Volker StavenowIm neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Taunusviertel rollen die Bagger. Fachbetriebeebnen die Trasse für die neue Südtangente. Seit gestern laufen dieArbeiten für die Errichtung des neuen Gesundheitszentrums. ImNassauviertel steht die neue imposante Telco-Zentrale, und andereUnternehmen starten dort Zug um Zug ihre Bauprojekte. <strong>Eine</strong>Investorengruppe für den Neubau eines Allwetter-Schwimmbades mitBiomasse-Kraftwerk steht in den Startlöchern, um, wenn dieheimischen Politiker sie lassen, in <strong>Idstein</strong> ein richtungsweisendesPilotprojekt zu initiieren. Es gibt neue Ideen für die Umgestaltung derSchlossgasse, um so die Innenstadt zu beleben. Die Liste der Projekte,Planungen oder Vorhaben ließe sich im Kleinen, wie im Großen beliebigverlängern. Das ist aber gar nicht nötig, denn die aufgezeigtenBeispiele unterstreichen deutlich: Während in anderen Städten undGemeinden der Region Stillstand, ja Rückschritt in derStadtentwicklung zu registrieren ist, brummt der Investitions-Motor in<strong>Idstein</strong> auf vollen Touren! Aus dem einst verschlafenenTaunusstädtchen ist ein begehrtes Wohn- undGewerbeansiedlungsgebiet geworden. Die Stadt ist als pulsierendesMittelzentrum am Rande des Rhein-Main-Gebietes auf der Überholspur- und zieht wie ein Magnet Menschen an, die im Untertaunus wohnenoder arbeiten wollen. Kein Wunder also, dass selbst Landrat BurkhardAlbers inzwischen <strong>Idstein</strong> als heimliche Hauptstadt des Kreisesbezeichnet. Das "heimlich" kann getrost gestrichen werden: <strong>Idstein</strong> hatanderen Kommunen auf (fast) allen wichtigen Entwicklungsfeldernschon lange den Rang abgelaufen. <strong>Idstein</strong> ist die "Hauptstadt" desKreises!


92<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 20053,8-Millionen-Loch bereitet SorgenBürgermeister: Trotz Finanzproblemen auf gutem Weg / ErsteLesung des Haushalts 2006Funktionalreform, Stadtentwicklung, Haushaltskonsolidierung -auf diese Schwerpunkte richtete Bürgermeister Gerhard Krumseinen Blick bei der ersten Lesung des Haushalts für 2006.Geprägt ist der Etat von sehr hohen Investitionen: 11,8Millionen Euro stehen zu Buche. Die Kehrseite: eineNeuverschuldung von fast sechs Millionen und eineFinanzierungslücke im Verwaltungshaushalt von 3,8 Millionen.Nach Krums Überzeugung hat das Land Niedersachsen mit demEinstieg in die Funktionalreform jenen Mut bewiesen, den er in Hessenso sehr vermisst. Mit Bildung einer kreisfreien Samtgemeinde LandkreisLüchow-Dannenberg werde eine ganze Verwaltungsebene eingespart,sagte Krum in der Sitzung des Stadtparlamentes. <strong>Idstein</strong> werde nichtmüde, eine ähnliche Entwicklung im Rheingau-Taunus auf den Weg zubringen, auch wenn man in Wiesbaden hoffe, "dass der Spuk baldwieder vorüber ist".32,5 Millionen Euro Ausgaben für die laufende Verwaltung, 12,7Millionen Euro im Vermögenshaushalt <strong>zum</strong> allergrößten Teil fürInvestitionen - das sind die Eckdaten des Etats für 2006. Dass dabei imVerwaltungshaushalt rund 3,8 Millionen fehlen, ist nicht nur für denRathauschef beunruhigend. Etwas positiver sei die Situation imRestjahr 2005: "Wenn wir bei den Haushaltsausgaberesten restriktivsparen, werden wir keinen Fehlbetrag erwirtschaften und somit auchnicht vor uns herschieben."Kein Grund <strong>zum</strong> Jubeln Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) sieht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Finanzen in den nächsten Jahren wenig Licht am Horizont. In derkurzen Haushaltsdebatte sprach er die Hoffnung aus, dass sich dieWirtschaft allgemein erholt und sich damit auch der städtische Haushaltdurch Mehreinnahmen stabilisieren könnte. Auch für Thomas Zardabietet der Etat keinen Anlass <strong>zum</strong> Jubeln, aber der CDU-Fraktionschefsieht in vielen Ausgaben von heute eine Standort- undQualitätssicherung für morgen: "Es sind Investitionen in die Zukunft."<strong>Idstein</strong> habe schon jetzt von den hohen Ausgaben der letzten Jahreprofitiert, räumte Thomas Clemenz (FDP) ein, doch es müsse langsamder Punkt erreicht sein, an dem die Schuldenentwicklung gestopptwerde. Alfred Strauß (SPD) richtete an das Land die Forderung, dieKommunen finanziell besser auszustatten.Angesichts leerer Kassen erneuerte Annette Reineke-Westphal dieGrünen-Kritik an den Millionen-Ausgaben für die jetzt begonnene


93Südtangente. Für das neue Gesundheitszentrum hätte sich auch einanderer Standort in <strong>Idstein</strong> finden lassen, so dass man sich den Baudieser Straßenverbindung hätte sparen können.Bürgermeister Krum hatte zuvor den Bau der Südtangente alswichtigen Entwicklungsschritt im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden dargestellt. "Wirwerden jetzt zu überlegen haben, ob wir die begonnene Entwicklung imGebiet `Südlich Eisenbach` nutzen, um auch dort das <strong>Hallenbad</strong> zuplatzieren und darüber hinaus einen Hotelstandort anzubieten." <strong>Eine</strong>Hotelstudie habe nach Krums Worten ergeben, dass <strong>Idstein</strong> für ein120-Zimmer-Hotel gut sei. "Die Bemühungen um Betreiber undInvestor sind im Gange."Mehrere Energie-Abnehmer Derartige Überlegungen würden sichanbieten, weil sich im Zusammenhang mit der <strong>Hallenbad</strong>diskussion dieMöglichkeit zur Errichtung einer mit Biomasse betriebenenEnergiegewinnungsanlage eröffnet habe, die alle diese Einrichtungenund vielleicht auch im Umfeld angesiedelte Firmen mit Wärme undStrom versorgen könnte.Mit Blick auf die Stellenplan kündigte der Bürgermeister an, dass sichdie Anzahl der Mitarbeiter verringern werde. <strong>Idstein</strong> befinde sich imhessischen Vergleich im unteren Bereich der Personalausstattung. DiePersonalausgaben seien 2006 mit 200 000 Euro geringer veranschlagtals im Vorjahr. Krums Bilanz nach einstündiger Haushaltsrede: "Trotzaller finanziellen Schwierigkeiten - wir sind auf einem guten Weg fürdie Stadt."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 2005Öffentliche Bad-SitzungDie Vorstellung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bäderprojektes am Mittwoch,9. November, ab 19 Uhr im Wörsdorfer Dorfgemeinschaftshaus solljetzt doch in öffentlicher Sitzung erfolgen sagte gestern BürgermeisterGerhard Krum der IZ. Bisher hieß es, dass die Investoren das Projektnur Mitgliedern des Magistrates und der Ausschüsse vorstellen sollen.In einem offenen Brief an Krum und die Ausschussvorsitzenden Baasch(SPD) und Rasim (CDU) hatte die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende Inga Rossowgefordert, die Sitzung öffentlich abzuhalten. „Aus Sicht der <strong>FWG</strong>-Fraktion gibt es keinen erkennbaren Grund, diese Sitzung nichtöffentlich durchzuführen“, so Rossow. „Ich möchte Sie daher bitten, dieVorstellung des Bäder- und Biomassekraftwerkprojektes durch dieFirma Tournesol Schwimmbadbau in öffentlicher Sitzuzung stattfindenzu lassen und dieses auch bekannt zu geben. Die Beteiligung derÖffentlichkeit bei diesem sehr wichtigen und sensiblen Thema zu einemfrühen Zeitpunkt halten wir für erforderlich.“


94„Ich rege an, die Informationsveranstaltung in einen öffentlichen undeinen nichtöffentlichen Teil zu untergliedern und die allgemeinenInformationen zunächst im öffentlichen Teil Presse und Bürgernzugänglich zu machen.“ Diese Meinung vertrat Thomas Clemenz vonder FDP. Das Thema sei von hohem Wert und alle Mandatsträgerwürden auch <strong>zum</strong> Verlauf befragt werden und öffentlich Stellungbeziehen müssen. „Informationen aus einer nichtöffentlichenVersammlung dürfen jedoch nicht nach außen kommuniziert werden.Das dürfte schwierig sein und ist wohl auch nicht gewollt. Das Themabezüglich der (Wunsch-) Vorstellung der Firma <strong>zum</strong> Vertrag solltenichtöffentlich bleiben“, meinte der Liberale.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2005CDU will größte Kreistagsfraktion bleibenWahlprogramm für die Kommunalwahl in März einstimmigbeschlossen / Votum für Rheingau BrückeDie CDU hat ihr Programm..............Die CDU unterstützt Golfplatz-Projekte, verspricht den Vereinen dieGratis-Benutzung von Schulturnhallen, befürwortet weiterZuschüsse für die Hallenbäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, fordertaber einen Zusammenschluss aller Bäder zu einem Verband.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005Badespaß das ganze Jahr Tournesol-Projekt vorgestellt /Nach 25 Jahren im Besitz der Stadt"Die Kuppel steht funktionstüchtig im Zoo von Hagenbeck: Wir wollennur den Inhalt austauschen!" Alexander Hackl, Sprecher derInvestorengruppe aus Österreich, und seine drei Mitstreiter gaben amMittwoch Abend drei Stunden lang Auskunft darüber, was untermtransparenten Dach und im Umfeld errichtet werden soll: einAllwetterbad in Kombination mit einem Biomassekraftwerk.Es gibt viele gute Gründe, warum sich die Investoren (dieFirmengruppe Tele Leasing GmbH & Co. KG, Sun Systems EnergieGmbH und Tournesol Schwimmbadbau GmbH) für <strong>Idstein</strong> als Standortinteressieren: Die Stadt liegt verkehrsgünstig, hat eine guteInfrastruktur sowie hohe Wohnqualität und ist Ausbildungsstätte für


95den Bereich Gesundheitswesen. "Und <strong>Idstein</strong> ist eine Stadt, die sichweiterentwickeln will", erklärte Alexander Hackl. Mit ihm waren MichaelBeck (Firma Tournesol; zuständig für Marketing und Betrieb), JürgenSalz (Projektentwicklung) und Dr. Manfred Rose (Facharzt InnereMedizin und Naturheilkunde) nach <strong>Idstein</strong> gekommen.Gemeinsam stellten sie das Projekt vor, das auf rund 5000Quadratmetern Fläche verwirklicht werden soll. Herzstück ist die großeKuppel von 11,50 Metern Höhe und 40 Metern Durchmesser, die sichbei gutem Wetter öffnet lässt. Unter der Kuppel eine Badelandschaftmit mehreren Becken, angegliedert eine große Rutsche, ferner einBaukomplex für die Bereiche Fitness und Gesundheit, Wellness undVitalcenter, Sauna, Gastronomie und Kinderbetreuung - insgesamt alsoein Platz, wo man nicht nur schwimmen, sondern sich rundum wohlfühlen und viel für die Gesundheit tun kann. Ein Badesee, ausgebautmit Folie und Natursteinen und betrieben mit einerWasseraufbereitungsanlage, soll im Sommer zusätzlich Gäste anlocken.Die Investoren haben ebenfalls das Ziel, Firmen im Gewerbegebiet undnahe Wohngebiete vom Biokraftwerk aus mit Fernwärme zu versorgen.Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>)und die Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht).Nach 25 Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitzder Stadt übergehen.Zahlen und Fakten <strong>zum</strong> AllwetterbadMöglicher Standort im Gebiet „Südlich Eisenbach“ zwischenGassenbacher Hof und neuem Krankenhaus.Bauzeit nach erfolgter Baugenehmigung etwa 12 bis 14 Monate.Erwartete Investitionskosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro.Schul- und Vereinsschwimmen vertraglich abgesichert.Voraussichtlicher Eintrittspreis ( zwei Stunden nurSchwimmbereich) für Mutter mit Kind 4,50 Euro. Die Preise sindinsgesamt noch nicht festgelegt.Erwartete Besucher im Bäderbereich rund 130 000 jährlich.Etwa 20 Ganztags-Arbeitsplätze und weitere 20 Halbtags-Arbeitsplätze.


96<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>Kehrtwende auf der Ziellinie20 Jahre und länger haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien gezögert, gezaudertund sich mit der Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es schwer getan, und dann - mitdem Sanierungsbeschluss gerade auf der Ziellinie - erfolgt diekomplette Kehrtwende: Ein privat ganzjährig betriebenes Allwetterbadmit großem Gesundheits- und Wellnessbereich und zukunftsweisenderEnergietechnik. Kein Wunder, dass angesichts dieser überraschendenEntwicklung viele Mandatsträger zuerst einmal akribisch das Haar inder Suppe suchen und sich zweifelnd fragen, warum sich ihnen nichtschon früher solch eine Möglichkeit geboten hatGenau genommen verfolgt das österreichische Konsortium genaudasselbe Prinzip, das die Gutachter mit der großen Lösung fürs<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorgegeben hatten: Es wird sehr viel Geld in dieHand genommen, um damit nicht zu sanieren, sondern ein attraktivesund zeitgemäßes Bad mit Sauna, Wellness- und Gesundheitsbereich zubauen - denn richtig Geld verdient, das haben die Österreicher ganzoffen erklärt, wird mit eben diesen Zusatzangeboten. Die jetztangepeilte Lösung hat für die Stadtväter den Charme, dass die privatenInvestoren das Projekt finanzieren und damit auch das größte Risikoauf ihre Kappe nehmen. Insofern gleicht, um ein Wort von CDU-ChefZarda aufzugreifen, das Angebot aus dem Alpenland einer ArtLottogewinn.Natürlich liegen noch einige verdeckte Karten auf dem Tisch - so dieFrage nach den Kosten für das von der Stadt bereitzustellendeGrundstück oder die noch etwas unscharfen Konturen für dasVerfahren der behördlichen Genehmigung. Aber wenn darauf saubereAntworten gefunden und vernünftige Eintrittspreise für die künftigenNutzer in trockene Badetücher gebracht werden können, dann stehtam 7. Dezember einem Beschluss fürs Allwetterbad eigentlich nichtsim Wege.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005Allwetterbad nimmt Gestalt anAm 7. Dezember will das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament EntscheidungtreffenDie Stadt <strong>Idstein</strong> ist dem Projekt Allwetterbad ein großes Stücknäher gekommen. Magistrat, Fachausschüsse und Ortsbeiratsteuern, nach einem Informationsabend in Wörsdorf, jetzt auf


97den 7. Dezember zu - an diesem Tag sollen im Stadtparlamentdie Weichen gestellt werden.Gern hätten die Vertreter der Investorengruppe aus Österreich nachEnde der Aussprache bereits eine grundsätzliche Zustimmung aus<strong>Idstein</strong> mit nach Hause genommen, um das Projekt weiter vorantreibenund die sehr günstige Zinssituation ausnutzen zu können. Diesesgrundsätzliche Ja, so sieht es nach dem Wörsdorfer Treffen aus,werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien nicht verweigern, aber es wird wohl erstin der nächsten Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen. Bisdahin soll die Zeit genutzt werden, um entscheidungsreife Unterlagenfür Ausschüsse und Parlament anzufertigen."Ich bin gegen Schnellschüsse", äußerte sich Karl Lormess (SPD)besorgt, dass möglicherweise Entscheidungen "übers Knie gebrochen"werden könnten. Ihm wäre es am liebsten, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Gelegenheit bekämen, andernorts gleiche Projekte anzuschauen. Das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhaben hat indes Modellcharakter, also müsse man, soBürgermeister Krum, auch ein Stück weit die Bereitschaft mitbringen,neuen Ideen gegenüber offen zu sein. Die noch vorhandenen Bedenkenin den Gremien der Stadt laufen darauf hinaus, dass einigeEinzelpunkte "noch nicht ganz ausverhandelt" sind, wie es Dr. WalterWallmann (CDU) ausdrückte. "Aber je mehr Details bis zurDezembersitzung geklärt sind, desto leichter fällt uns dieEntscheidung."Die Entscheidung zugunsten des Projektes steht noch aus, doch wirdaus zwei Fraktionen bereits klare Zustimmung signalisiert. "Magistratund Verwaltung müssen die Dinge noch konkretisieren", erklärte AlfredStrauß (SPD) während der abendlichen Sitzung. Am Tag danachäußerte er sich bereits zuversichtlich, "dass die SPD-Fraktion dasVorhaben nachdrücklich unterstützen wird". Beeindruckt seien dieSozialdemokraten davon, dass die für die Bürger wichtigen Punkte wieSchul- und Vereinsschwimmen bereits gesichert seien. "DasAllwetterbad schafft, ergänzt durch den vorgesehenen Schwimmteich,ein qualifiziertes Angebot." Wellness- und Gesundheitsangebotepassten sehr gut <strong>zum</strong> Gesundheitsstandort <strong>Idstein</strong>.Ähnlich reagierten noch während des Informationsabends die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Grünen. "Wir würden uns freuen, wenn es schnell ginge", gab JürgenSchmitt für die Fraktion ein zustimmendes Signal, ohne den Hinweiszu vergessen, dass durch mögliche Gesetzes-Entscheidungen in Berlinzur Energie-Einspeisung das Projekt "Kratzer abbekommen könnte".Dass "uns die Entscheidung nicht so furchtbar schwer fällt", wenndenn die Rahmenbedingungen stimmten, gab auch CDU-Chef ThomasZarda zu erkennen. Ihm kommt es sehr darauf an, dass nebenetlichen Details auch zwei ganz wesentliche Punkte geklärt werden:Auf welche Summe belaufen sich die Grunderwerbskosten für dieStadt? Welche Kosten kommen auf <strong>Idstein</strong> bei einem Ausstiegs-Szenario zu einem späteren Zeitpunkt zu? Zuvor hatte bereits Inga


98Rossow (<strong>FWG</strong>) als wichtigstes Kriterium die Kosten genannt, die "ander Stadt <strong>Idstein</strong> hängen bleiben".<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. November 2005Ja <strong>zum</strong> AllwetterbadZarda (CDU): "Zügig prüfen und entscheiden"Für die CDU-Fraktion hat Thomas Zarda die Vorschläge derösterreichischen Firmengruppe aus Tirol für ein Allwetterbad in privaterBetreiberschaft ausdrücklich begrüßt. "Das ist so ziemlich das, was wiruns seinerzeit mit der Firma Groll vorgestellt haben und wobei wirseitdem nicht vorangekommen sind", so der Fraktionsvorsitzende.Deswegen habe er nach Bekanntwerden der Offerte aus Österreich aufder CDU-Website das Angebot so bezeichnet: "Hauptgewinn in südundnorddeutscher Klassenlotterie gleichzeitig und dazu noch denLotto-Jackpot geknackt!"Die Vorteile bei einer privaten Betreiberschaft lägen auf der Hand, soZarda. Die Stadt gebe nur Geld für das aus, wofür sie zuständig sei -für ein familienfreundliches Angebot, für die Möglichkeit vonSchwimmunterricht sowie für den Schwimmsport. "Sauna und Wellnesssind gut, aber nicht städtische Aufgabe." Insofern sei ein jährlicherBetriebskostenzuschuss, für den die Stadt genau diese Leistungenerhalte und ansonsten ein privater Betrieb verantwortlich sei, genaudas Richtige. "Das eine ist Daseinsvorsorge, dafür können wirSteuergeld in die Hand nehmen. Das andere ist Privatvergnügen undmuss eben auch privat bezahlt werden."Im übrigen sei ein solches Modell auch wirtschaftlicher. Es seiüberhaupt nicht einzusehen, dass Badezeiten, Eintrittspreise undAngebotsdetails politisch entschieden werden. "Damit kommen wirendlich davon weg, dass das Stadtparlament über dieWassertemperatur und die Fliesenfarbe diskutiert. Das entscheidenkünftig Betreiber und Kunden."Es gelte nun zügig zu prüfen, mit welchen Kosten neben dem jährlichenBetriebskostenzuschuss das Angebot von Tournesol verbunden sei.Dabei gehe es einmal um das Grundstück und <strong>zum</strong> anderen um dieAusstiegskosten - für den Fall, dass eine Einigung wider Erwarten nichtzustande komme.Bei den Haushaltsberatungen sollte der Beginn der Sanierungsarbeitensolange aufgeschoben werden, bis man mit der Firma Tournesolhandelseinig sei. Komme man, wie zu erwarten sei, zu einerbefriedigenden Vereinbarung, so schließe man den Vertrag ab. Zarda:"Ansonsten sanieren wir das Bad wie im September beschlossen."


99<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. November 2005Freie Wähler sind auf Kurs "15 plus"Inga Rossow als Vorsitzende bestätigt / Kritik anGeldverschwendung / Liste für Kommunalwahl"15 plus!" Dieses Ziel steuert die Freie Wähler Gemeinschaft(<strong>FWG</strong>) <strong>Idstein</strong> bei den Wahlen zurStadtverordnetenversammlung im März nächsten Jahres an."Wir hatten vor fünf Jahren 15 Prozent der Wählerstimmenerreicht - dieses Mal sollen es mehr werden", nannte die 1.Vorsitzende Inga Rossow eine ehrgeizige Zielvorgabe.In der Mitgliederversammlung der <strong>FWG</strong> standen die Wahl des neuenVorstandes und die Benennung der Kandidaten fürs Parlament und denOrtsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern im Mittelpunkt. Bei der Vorstandswahl wurdeInga Rossow als 1. Vorsitzende einstimmig wiedergewählt. OhneGegenstimmen wurden auch Stefan Gärth als stellvertretenderVorsitzender, Michael Gänßler als Kassenart, Antje Reimers alsSchriftführerin und Ursula Anton-Müller sowie Herbert Ott als Beisitzerberufen; nicht zur Wahl standen in diesem Jahr zwei weitereBeisitzerposten, die Karl-Wilhelm Höhn und Karin Lauer inne haben.Die Kassenprüfung übernehmen Öncel Saygin und G. Hoquart.In den Berichten und der Aussprache zu kommunalpolitischen Themenging es insbesondere um die Entscheidungen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>, <strong>zum</strong>Krankenhaus, zur Südtangente und zur Direktorenwiese auf demKalmenhofgelände. "Es klingt alles sehr viel versprechend", gab sichInga Rossow vorsichtig optimistisch zur Vorstellung des Allwetterbadesder Firma Tournesol.Mit der Grundsatzentscheidung wolle man aber bis zur Vorlage vonUnterlagen durch den Magistrat warten. "Die Risiken für die Stadtmüssen überschaubar sein", forderte auch Gerhard Dernbecher.Kritisch angemerkt wurde von Karl-Heinz Lauer, dass der Ortsbeirat beider Tournesol-Präsentation in Wörsdorf zwar begrüßt, aber leider nichteingeladen worden sei.Zur Südtangente fiel die Bilanz der <strong>FWG</strong> positiv aus. "Wir schreibendieses Projekt auf unsere Fahnen", unterstrich Inga Rossow die klareund eindeutige Position der Freien Wähler zu dieser Entlastungsstraße.Die Tangente sei für das Taunusviertel, für das Gesundheitszentrumund für die gesamte Entwicklung im Süden der Kernstadtunverzichtbar.Kritisiert wurde von der <strong>FWG</strong> die Verschwendung von Steuermittelndurch die Stadt. Die Straße In der Eisenbach sei saniert worden,obwohl sie eigentlich noch weitgehend in Ordnung gewesen sei. "Dagab und gibt es schlimmere Straßen", ärgerte sich die 1. Vorsitzende


100und Fraktionschefin. Leider werde das Programm fürStraßenbaumaßnahmen einfach nur "abgearbeitet", ohne die konkreteNotwendigkeit noch einmal zu prüfen.Kritisiert wurde auch das Programm <strong>zum</strong> Ausbau der Bushaltestellen in<strong>Idstein</strong>. Die Kantensteine seien so hoch, dass der Stadtbus nichtunmittelbar an den Straßenrand fahren könne, um die Leute ein- undaussteigen zu lassen. "Ein Schildbürgerstreich", so der Rossow-Kommentar.Bemängelt wurden allzu enge Festlegungen zu den Dachformen derHäuser in neuen Baugebieten. So sei es keineswegs zu begrüßen, wenn- wie in der Schützenhausstraße vorgesehen - nur Pultdächer gebautwerden dürften.Abschließend die <strong>FWG</strong>-Listen - zunächst für das Stadtparlament: IngaRossow, Gerhard Dernbecher, Peter Gallfuß, Herbert Ott, Stefan Gärth,Karl-Wilhelm Höhn, Klaus Schindler, Michael Gänßler, DetlefKaltwasser, Bernd Breinig, Ursula Anton-Müller, Roland Hoffmann, AdiFrommherz, Karl-Heinz Lauer, Antje Reimers, Werner Frank, SabineEggers, Thomas Rösler, Andreas Roos, Doris Lindner, Werner Leichtfuß,Gerhard Seiberling, Karin Gänßler, Ingo Bühlow, Margarete Gallfuß,Anja Junior und Gabriele Höhn.Für den Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Karl-Heinz Lauer, Gerhard Seiberling,Bernd Breinig, Karin Gänßler, Antje Reimers, Michael Gänßler, GabrieleHöhn.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005Noch Unklarheit über AllwetterbadIm Ausschuss keine entscheidungsreifen Unterlagen / Der"Adler" bleibtNoch keine beschlussreifen Unterlagen von der österreichischenInvestorengruppe <strong>zum</strong> geplanten Allwetterbad gab es für dieMitglieder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss. <strong>Eine</strong>Empfehlung ans Parlament fiel deshalb am Dienstag flach unddie Weichen bleiben zunächst einmal weiter in Richtung<strong>Hallenbad</strong>sanierung gestellt.Zweifelhaft erschien es nach dem Bericht von Bürgermeister GerhardKrum auch, dass die Unterlagen rechtzeitig für die heute Abendstattfindende Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss präsentiertwerden könnten, so dass erst mit einer Vorlage zurStadtverordnetenversammlung Anfang Dezember gerechnet wird. Vordiesem Hintergrund einigte sich der Bauausschuss mehrheitlich auf denAntrag der CDU, den im Haushaltsplanentwurf 2006 enthaltenen Ansatzfür die <strong>Hallenbad</strong>sanierung in Höhe von 5,5 Millionen Euro auf 3,75Millionen Euro zu reduzieren und gleichzeitig einen Sperrvermerk


101anzubringen, so dass erst nach weiteren Beschlüssen durch dasParlament eine Mittelfreigabe erfolgen kann. Keinen Erfolg hatte die<strong>FWG</strong> mit ihrem Vorstoß, 2006 lediglich Planungskosten einzustellen und3,75 Millionen als Verpflichtungsermächtigung für 2007 vorzusehen.Die Grünen-Fraktion hatte es beim Haushaltsansatz von 5,5 MillionenEuro (mit Sperrvermerk) belassen wollen, konnte sich aber ebenfallsdamit nicht durchsetzen.Seit vielen Jahren hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Probleme mit dem Flachdachdes Feuerwehrstützpunktes. Jetzt steht die Verwaltung inVerhandlungen mit einem Betreiber von Voltaik-Anlagen zurSolarstromerzeugung, der unter Umständen bereit wäre, auch dieFlachdach-Sanierung im Zuge der Installation zu übernehmen. DerHaushalt weist einen Ansatz von 180 000 Euro aus. Mehrheitlich folgteder Bauausschuss der CDU-Empfehlung, diese Summe im Etat zubelassen, aber bis zur Klärung aller Deteils einen Sperrvermerkanzubringen.Die Grünen-Fraktion hatte eine Reihe von Anträgen zu den von derVerwaltung geplanten Straßenbau- oder Unterhaltungsmaßnahmen inden Stadtteilen eingebracht. So sollten die Maßnahmen in Ehrenbach,Eschenhahn, Kröftel, Lenzhahn und Walsdorf gestrichen werden,wünschten die Grünen. Nach Auskunft des Ausschussvorsitzendenhandelte es dabei um Kosten von rund 250 000 Euro. Die Mehrheit desAusschusses lehnte die Mittelstreichung aber ab.Auch der Antrag, 1,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt derSüdtangente aus dem Etat zu nehmen, fand keine Mehrheit. Gleichesgalt für die Grünen-Forderung, die Gelder für dasHochwasserrückhaltebecken Wörsbach zu streichen.Die Diskussion um den Volksbank-Adler geht in die Schlussrunde.Nachdem das Werbe- Symbol der "vr bank" seit einigen Wochenauf dem Kreisel in der Wiesbadener Straße steht, wollte derBauausschuss jetzt nicht mehr die getroffenenVertragsvereinbarungen zwischen Bank und Magistrat rückgängigmachen, wie es die <strong>FWG</strong> gewünscht hatte. <strong>Eine</strong> große Mehrheitlehnte die <strong>FWG</strong>-Initiative ab. Das Thema wird aller Voraussichtnach in der Parlamentssitzung am 7. Dezember endgültig zu denAkten gelegt.


102<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005"Rückschlag für Entwicklung"FDP-Chef Clemenz kritisiert Einzelhandelssituation in <strong>Idstein</strong>-KernIn der Jahreshauptversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP wurde der bisherigeOrtsverbands- und Fraktionsvorsitzende Thomas Clemenz einstimmigwiedergewählt. Einmütig wurden auch die weiteren Vorstandsmitgliederohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Neu im Vorstand wurde alsSchriftführer Reinhold Präger von Clemenz begrüßt, der auch denbisherigen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit dankte.Stellvertretender Ortsvorsitzender bleibt Otto Schüler. Jürgen Musial istfür die Kasse als Schatzmeister verantwortlich und Beisitzerinnen sindWiltrud von Schoenaich und Susanne Kosinsky.Weiteres Thema der Versammlung war die Stadtentwicklung in <strong>Idstein</strong>.Clemenz stellte die von einem Investor geplante BaumaßnahmeKappus-Anlage am Bahnhof vor und wies darauf hin, dass der Bau mit30 Meter Höhe an so exponierter Stelle unpassend und von derFraktion als städtebaulich unerwünscht abgelehnt werde. "DasWahrzeichen <strong>Idstein</strong>s ist der Hexenturm und keine Fotovoltaik-Scheibe", so Clemenz. Dieser Bewertung schlossen sich dieanwesenden Mitglieder an.Als besonders ärgerlich beanstandete Schüler dieEinzelhandelssituation in der Innenstadt, nachdem HL und Tengelmanngeschlossen haben. Er werde sich im Vorstand für eine rasche Lösungdieses Problems einsetzen. Die Konzentration des Handels außerhalbder Kernstadt sei für die älteren Bewohner in der Fußgängerzoneschwierig. "Ihr Vertrauen auf fußläufige Einkaufsmöglichkeiten wurdeenttäuscht", so Musial.Als besonders schädlich für die Stadtentwicklung bewertete Präger dasan den anderen Parteien gescheiterte Seniorenheim-Projekt auf derDirektorenwiese. "Ich verstehe nicht, weshalb nur zwei Wochen nacheinem einstimmigen Stadtverordneten-Beschluss <strong>zum</strong> Erhalt des LWV-Standortes <strong>Idstein</strong> der Bebauung dieser Teilfläche bei gleichzeitigerÖffnung des übrigen Parks für die Öffentlichkeit widersprochen wurde",so Clemenz. "Damit hat <strong>Idstein</strong>s Stadtentwicklung einen herbenRückschlag erlitten." "Diese Maßnahme hätte dem Handel in derKernstadt gut getan", äußerte auch von Schoenaich kritisch.Ein wesentlicher Teil der Diskussion war beherrscht vomDauerthema Schwimmbad. Nach der Vorstellung desSanierungsbeschusses der Stadt und des aktuellen Konzeptes füreinen eventuellen Neubau kristallisierte sich rasch eine positiveHaltung der Mitglieder für das Tournesolbad mitBiomassekraftwerk heraus. "Wenn jetzt die Kosten für die Stadt im


103Rahmen bleiben, dann steht einer zustimmenden Entscheidung derGremien nichts mehr im Weg", so Clemenz, der damit am Endeder Sitzung feststellte, dass es erfreulich sei, dass die vonVorstand und Fraktion eingeschlagene politische Richtung durchdie Mitglieder akzeptiert und unterstützt werde.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2005Tournesol und Stadt weiter auf KursFinanzausschuss erwartet Beschlussvorlage <strong>zum</strong> Allwetterbad /Ausstieg kostet 142 000 EuroEs gibt noch immer Unsicherheitsfaktoren, aber die TournesolSchwimmbadbau GmbH und die Stadt <strong>Idstein</strong> halten weiterhinklaren Kurs in Richtung Bau eines Allwetterbades. Der HauptundFinanzausschuss gab dem Magistrat das Signal, bis zurDezember-Sitzung eine beschlussreife Vorlage für eineGrundsatzentscheidung zu erarbeiten.Bis zur letzten Minute vor Beginn der Sitzung wurden für die Mitgliederdes Haupt- und Finanzausschusses Unterlagen zusammengestellt,nachdem in den letzten Tagen Zug um Zug Pläne und Informationenüber das im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden vorgesehene Projekt von denösterreichischen Investoren im Rathaus eingetroffen waren. ZurSitzung im Alten Amtsgericht hatte sich auch Michael Beck vomKompetenzteam der Investorengruppe eingefunden, um auf Fragen ausder Runde zu antworten.Bürgermeister Gerhard Krum gab eingangs eine schriftlicheVersicherung des Tournesol-Geschäftsführers Alexander Hackl bekannt,wonach das Unternehmen mit Hochdruck am gemeinsamen Ziel weiterarbeite, um möglichst im nächsten Frühjahr mit den Bauarbeitenbeginnen zu können. Bis Ende Februar möchten die Österreicher diegenehmigungsfähige Projektplanung einschließlich einerFinanzierungszusage vorlegen.Die schon beim Treffen in Wörsdorf aufgetauchte Frage nach denKosten bei einem so genannten Ausstiegs-Szenario (erst nachverbindlicher Einigung zwischen beiden Seiten kann dieser Falleintreten) ließ Alexander Hackl in seinem Schreiben nichtunbeantwortet. "Sollte aus Gründen, die die Stadt <strong>Idstein</strong> zu vertretenhat, eine Beendigung des den Gremien am 9. November 2005vorgestellten Projektes nicht möglich sein, so erhält die TournesolSchwimmbadbau GmbH eine Aufwandsentschädigung für vorbereitendePlanungen und Aufwendungen in Höhe von 142 000 Euro zuzüglichMehrwertsteuer."


104In Teilen aktualisiert wurde inzwischen der Entwurf der zu schließendenVertragsvereinbarung zwischen den Partnern. Der Chef des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bauamtes Rudi Launspach erläuterte die wichtigsten Grundzüge imAusschuss. Kernposition bleibt: Tournesol baut eine Biomasse-Anlage(noch offen ist, ob die Heizanlage mit Raps oder Mais betrieben wird;die Tendenz gehe in Richtung Raps) und ein Allwetterbad mitBadeteich, Wellness sowie gesundheitstherapeutischen Einrichtungen.<strong>Eine</strong> noch zu gründende Errichtungsgesellschaft (mit Tournesol-Mehrheit) solle die Anlage erstellen, nachdem sie mit der Stadt einenErbbaurechtsvertrag über 25 Jahre für das benötigte Grundstückabgeschlossen hat. <strong>Eine</strong> Betreibergesellschaft wird die Anlage pachtenund 25 Jahre lang betreiben."Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat natürlich sondiert, ob derLandeswohlfahrtsverband bereit ist, ein entsprechendes Grundstück andie Stadt zu veräußern", erklärte Bürgermeister Gerhard Krum. DerLWV habe grundsätzliches Einverständnis signalisiert, aber auch diesbedürfe noch der endgültigen Klärung, ebenso wie die Höhe desGrundstückspreises.Teil der Vereinbarungen ist nach Auskunft von Rudi Launspach auchweiterhin die jährliche Zuwendung der Stadt von maximal 500 000Euro für den Bäderbetrieb. Dies entspricht in etwa dem aktuellenstädtischen Zuschussbedarf.Nach Klärung einer Reihe von Fragen - vom Thema Parkplätze über dasVereinsschwimmen bis hin zu sozialverträglichen Eintrittspreisen - undder Bitte um weitere Detailinformationen signalisierte der Ausschussdem Magistrat, dass bis zu den Fraktionssitzungen vor dem 7.Dezember die entscheidungsreife Vorlage erstellt werden solle. Imweiteren Gang der Ding müssten besonders die rechtlichen Grundlagen(Vergabe- und Wettbewerbsfragen) mit dem Land geklärt werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. November 2005Stadt baut Defizit kräftig abUnerwartete Gewerbesteuerzahlung / Haushalt findet großeMehrheitUnerwartet hohe Steuernachzahlungen werden rund zwei MillionenEuro in die Kassen der Stadt <strong>Idstein</strong> spülen. Das Defizit imVerwaltungshaushalt 2006 wird durch diesen warmen Regen annäherndhalbiert.Die Lektüre des Haushaltsplanes war, als der Entwurf vor einigenWochen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten zur ersten Lesung präsentiertwurde, keine pure Freude. Rund 3,8 Millionen Euro betrug das Loch im


105Verwaltungshaushalt, dazu kam noch eine Neuverschuldung für dasJahr 2006 in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro.Zwei Abende benötigte der Haupt- und Finanzausschuss, um dasZahlenwerk zu analysieren. Spätestens als die Politiker die Seite 114(Steuereinnahmen) aufblätterten, hellten sich die Mienen auf. DieEinnahmesituation hatte sich, wie die Verwaltung aktuell dazuberichtete, deutlich verbessert. Die Gewerbesteuer steigt demnach umrund zwei Millionen auf rund 8,6 Millionen Euro, eine Summe, die imRückblick auf die letzten 16 Jahre einsame Spitze ist. Der Blick aufVergleichszahlen zeigt, dass diese Einnahmeposition im Zeitraum von1989 bis 2004 zwischen rund 2,3 Millionen und gut 6,6 Millionen Euroschwankte.Dass die Gewerbesteuerumlage von dieser Einnahme gleich wieder 470000 Euro abzwackt, kann die Freude über das erwartete Ergebnis nurunwesentlich dämpfen. Denn auch bei den Grundsteuereinnahmen, beider Einkommensteuer und bei den Schlüsselzuweisungen des Landessind im nächsten Jahr Mehrzuweisungen von über 200 000 Euro zuerwarten.Als am Freitagabend die Haushaltsberatung mit zahlreichenEinzelempfehlungen des Ausschusses zu Ende ging, konnte noch keinekonkrete Übersicht über die Gesamthöhe der Einnahmen und Ausgabenund des aktuellen Defizites präsentiert werden. GrößterUnsicherheitsfaktor für den Etat und besonders für die Kreditaufnahmeist und bleibt die <strong>Hallenbad</strong>situation. Sollte das Tournesol-Allwetterbadtatsächlich gebaut werden, könnte dies die städtischen Ausgabendeutlich reduzieren.Mit großer Mehrheit wurde der Haushaltsentwurf im Ausschussverabschiedet. Am 7. Dezember trifft das Parlament die letzteEntscheidung.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005Herfurth neuer CDU-Chef in <strong>Idstein</strong>Die Christdemokraten streben mehr als 15 Sitze imStadtparlamentanAuf dem Parteitag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wurden personell undprogrammatisch die Weichen für die nächsten Jahre gestellt."Programm und Personen, Parteivorstand und unsereKandidaten für die Kommunalwahl, sind ein Paket: das Angebotder CDU an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wähler. Deshalb wollen wir unsereListe und unser Wahlprogramm aus einem Guss beschließen,"so der scheidende Parteivorsitzende Günther Lenz.


106"Unser Ziel ist, dass wir wieder mit mindestens 15 Stadtverordnetenins Stadtparlament einziehen. Und jeder Sitz für die CDU mehr ist gutfür <strong>Idstein</strong>". sagte Lenz. Nach seinen Worten ist dieMitgliederentwicklung erfreulich, die Kasse gesund und die Arbeit inden Parteigliederungen rege. Günther Lenz scheidet nach zehn Jahrenan der Spitze der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union auf eigenen Wunsch aus. DieVersammlung verabschiedete Günther Lenz nach einer Würdigungdurch Dr. Herbert Koch mit viel Applaus. Auch Brigitte Fischer, KilianHöhler und Dr. Sven-Uwe Schmitz kandidierten nicht erneut. Namensder CDU dankte der designierte neue Vorsitzende Christian Herfurthden engagierten Mitstreitern. Es konnten auch zahlreiche langjährigeMitglieder geehrt werden: an der Spitze für 50-jährige Mitgliedschaft inder CDU Ernst Neubrand.Der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda berichtete über die Arbeit dervergangenen Wahlperiode und in seiner Eigenschaft als Vorsitzenderder Programmkommission über das Wahlprogramm für 2006. "DerArbeitstitel unseres Programmentwurfs heißt bewahren und erneuern.Darum geht es: wir wollen <strong>Idstein</strong>s Stärke bewahren undfortentwickeln." Dazu bedürfe es einer starken CDU-Fraktion. Zardaerinnerte daran, dass erst die konsequente Durchsetzung derSüdtangente die Voraussetzung geschaffen habe für den Neubau desKrankenhauses und das neue Schwimmbad. "Die Grünen können leichtgegen die Südumgehung stimmen. Weil sie wissen, das der schlimmsteBlödsinn von uns verhindert wird. Das muss so bleiben. <strong>Eine</strong> rot-grüneMehrheit hieße: Gute Nacht, <strong>Idstein</strong>!"Zarda erläuterte die anderen Kapitel des Programmentwurfsausführlich. Die CDU sei für Stadtentwicklung, aber dagegen, dieKalmenhofwiese zuzubauen. Die CDU sei für eine sichere und saubereStadt, aber dagegen, die Bürger mit oft unnötigen Regeln zudrangsalieren. "Es muss nicht im Bebauungsplan stehen, welche Farbedas Dach haben soll und ob ein Jägerzaun verboten oder sogarvorgeschrieben sei: "Das wissen die Bürger selbst ganz gut."Die Fortentwicklung des Kindergartenprogramms, der Erhalt desSchwimmbades, die Konsolidierung der städtischen Finanzen seien ambesten mit der CDU zu verwirklichen. "Es wäre ein Treppenwitz, wenndie Popularität von Gerhard Krum zu Stimmen für die SPD führte.Kommen Sie doch einmal in eine Ausschusssitzung: das ist eine wahrePracht, wie sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion und der SPD-Bürgermeister in der Wolle haben." Der Programmentwurf wurde nacheiner ganzen Reihe von Anregungen einstimmig beschlossen.Die Listenwahlen ergaben fast einstimmige Wahlergebnisse. AlsSpitzenkandidat wird Thomas Zarda die CDU in den Wahlkampf führen.Ihm folgen auf den nächsten Plätzen Dr. Walter Wallmann, Dr. AlexiaSchadow, Christian Herfurth, Günther Lenz, Peter Piaskowski, Dr.Herbert Koch, Christel Schall, Felix Hartmann und Diana Stolz. DieOrtsbeiratsliste für die Kernstadt wird von Wolfgang Heller, Randolf


107Rasim und Birgit Zarda angeführt. In Wörsdorf führt Frank Neidhardtdie Liste an, in Heftrich Horst Jeckel und in Walsdorf Gerd Ziemer.In den Vorstandswahlen wurde Christian Herfurth <strong>zum</strong> Nachfolger vonGünther Lenz gewählt. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Dr.Walter Wallmann, Peter Piaskowski und Felix Hartmann. Demgeschäftsführenden Vorstand gehören ferner Petra Ludwig(Schriftführung) und Matthias Neibig (Kasse) an. Beisitzer sind Dr.Alexia Schadow, Dr. Petra Schneider, Horst Jeckel, Frank Rasim undDieter Schnell.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005FDP peilt zehn Prozent an<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberale wählen Kandidaten für KommunalwahlThomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Chef, hofft, dass die aktuellpositive Stimmung für die Liberalen und deren Ziele anhält undes gelingen wird, bei der Kommunalwahl zehn Prozent zuerreichen. Auf der Versammlung wählten die anwesendenMitglieder der FDP 15 Kandidaten für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordnetenversammlung und sieben Kandidaten für dieOrtsbeiräte.Gewählt wurden als Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung:1. Thomas Clemenz, 2. Jürgen Musial, 3. Otto Schüler, 4. DieterBrinkmann, 5. Gerhard Lamshöft, 6. Thomas Kosinsky, 7. MargotSchüler, 8. Susanne Kosinsky, 9. Reinhard Präger, 10. MarinaHaberstock, 11. Matteo Silvestri, 12. Gudrun Musial, 13. AndreaClemenz, 14. Armin Sabeur, 15. Wiltrud von Schoenaich.Für die Ortsbeiräte kandidieren: <strong>Idstein</strong> Kern: 1. Jürgen Musial, 2.Thomas Clemenz, 3. Andrea Clemenz. Wörsdorf: 1. Wiltrud vonSchoenaich, 2. Reinhard Präger. Niederauroff: 1. Otto Schüler, 2.Margot Schüler.Vor der Wahl erfolgte eine intensiveAuseinandersetzung mit der bisherigen liberalen Politik in <strong>Idstein</strong>.Fraktionsvorsitzender Thomas Clemenz und sein Stellvertreter JürgenMusial gaben einen Ausblick auf die bisherigen und zukünftigenSchwerpunkte. Ein besonderes Augenmerk werde auf die Steigerungder Attraktivität der Kernstadt und Verbesserung derEinzelhandelssituation in der Fußgängerzone gelegt."Es kann nicht sein, dass wir Randlagen fördern und die Innenstadtverödet", so Clemenz, der auch eine Wiederöffnung der Schulze-Delitzsch-Straße forderte. "Das Experiment Fußgängerzone ist hier


108gescheitert", sagte er weiter. "Die Schulze-Delitzsch-Straße mussattraktiver werden!"Die Anwesenden stellten ihre unterschiedlichen Schwerpunkte derkünftigen Politik dar. Während Clemenz, als Mitglied im Bau- undPlanungsausschuss, die wesentlichen Punkte der Stadtentwicklungdarlegte, forderte Musial, der im Ausschuss für Jugend, Kultur undSoziales sitzt, dass das Kindergartenkonzept rasch umgesetzt werde."<strong>Idstein</strong> ist auf dem richtigen Weg, um effizient die gesetztenpädagogischen Ziele erfolgreich mit den vielen Beteiligtenumzusetzen." Wichtig für Otto Schüler ist die deutliche Verbesserungder Einzelhandelssituation in der Fußgängerzone. "Damit die älterenBewohner auch ohne Auto vor der Tür ein Stück Butter kaufenkönnen."Dieter Brinkmann und Reinhard Präger sprachen sich für einenSchwimmbadneubau aus, wobei nicht vergessen werden dürfe, dasstrotz der privaten Investition die Stadt <strong>Idstein</strong> einen erheblichenZuschuss leisten muss und die Eintrittspreise deutlich steigen werden.Wiltrud von Schoenaich legte Wert auf eine umgehendeBürgerbefragung <strong>zum</strong> Schwimmbad.Angesichts der langfristigen Kostenbelastung und der hohenEinmalinvestition müsse ein starker Rückhalt in der Bevölkerungvorhanden sein, um diese Ausgaben zu rechtfertigen. Für MargotSchüler ist eine bessere Busanbindung der Ortsteile und derNachbargemeinden wichtig."Bildung und Kultur sind Dauerthemen liberaler Politik", so Clemenz,der angesichts des regen Gedankenaustausches sicher ist, dass die FDPwieder in die Stadtverordnetenversammlung einziehen werde.Anschließend referierte der FDP-Kreisvorsitzende Stefan Müller über dieaktuelle Arbeit im Kreistag.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Dezember 2005Weichen für das Allwetterbad gestelltWettbewerb kann das Tournesol-Projekt verzögern /Einstimmigkeit im ParlamentDie Stadt <strong>Idstein</strong> hat mit einem einstimmigen Beschluss dieWeichen für das Projekt "Allwetterbad und Biomassekraftwerk"der Firma Tournesol Schwimmbadbau GmbH (Wörgl,Österreich) gestellt. Der Beschluss im Stadtparlament war


109einstimmig und wurde ohne vorherige Aussprache gefasst.Dem uneingeschränkten Ja der Stadtverordnetenversammlung war eineAussprache im Haupt- und Finanzausschuss vorangegangen. DieserDiskussion war zu entnehmen, dass von Tournesol und dem Magistratnoch viel Arbeit im Detail geleistet werden muss, bis am Ende einunterschriftsreifer Vertrag auf dem Tisch liegt. Und es deutet nach denAuskünften von Bürgermeister Gerhard Krum und HauptamtsleiterPeter Werner sehr viel darauf hin, dass im weiteren Ablauf einbundesweites Wettbewerbsverfahren eingeleitet werden muss. Zudiesem Punkt waren zuvor Rechtsauskünfte eingeholt und auch derStädtetag befragt worden.Unbestritten ist, dass sich durch einen Wettbewerb das ganzeVerfahren hinauszögern dürfte. Im Rathaus geht man von einemZeitrahmen zwischen vier und sechs Monaten aus. Für die FirmaTournesol wäre ein derartiges Verfahren kein Grund auszusteigen. Ineinem Anhang zu der zu schließenden Vorvereinbarung zwischenTournesol und Magistrat heißt es schon jetzt, dass man sich - im Falleeiner solchen Vorgabe durch das Wirtschaftsministerium - einerAusschreibung mit unterziehen wolle.Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen ist es wichtig, dass bei den später zu treffendenVereinbarungen mit Tournesol sichergestellt wird, dass eine öffentlicheNutzung des Bades an mindestens 300 Tagen im Jahr festgeschriebenwird. Der Bürgermeister sieht da keine Probleme, denn Tournesolspricht von einer ganzjährigen Öffnung. Auch eine Übereinkunft überden Zustand des Bades bei der Übereignung nach 25 Jahren an dieStadt sieht die Verwaltung nicht als problematisch an.Welche Grundstücksgröße wird für das Gesamtprojekt benötigt, wolltedie CDU-Fraktion wissen. Einschließlich der Fläche für das Kraftwerkund der Abstandsflächen geht man im Rathaus von etwas mehr als dreiHektar aus. Für den Erwerb des Grundstücks, das sich noch im Besitzdes Landeswohlfahrtsverbandes befindet, stellte das Parlament imRahmen seiner Haushaltsberatung noch am selben Abend 1,2 MillionenEuro bereit.Begrüßt und in die Beschlussvorlage aufgenommen wurde vomParlament eine Anregung des <strong>FWG</strong>-Stadtverordneten Peter Gallfuß. Dievon Tournesol genannte Summe von 142 000 Euro (fällig bei einemvon der Stadt zu verantwortenden Ausstieg nach Vertragsabschluss)sollte als Obergrenze fixiert werden; auch der finanzielle Aufwand derStadt soll ermittelt werden, damit im Falle eines Scheiterns die Summegegebenenfalls in Rechnung gestellt werden könnte.


110<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2005Zwei Konzepte für neues HotelStudie macht deutlich: In <strong>Idstein</strong> fehlt 120-Betten-Haus derMittelklasseIn <strong>Idstein</strong> fehlt ein Drei-Sterne-Mittelklassen-Hotel oderThemenhotel mit bis zu 120 Betten, damit auch größereBesuchergruppen in der Hexenturmstadt Quartier finden. Zudiesem Fazit gelangt die Kurzanalyse eines Fachunternehmens<strong>zum</strong> Hotelprojekt.Das Hotelangebot in <strong>Idstein</strong> wird in der von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftraggegebenen Analyse als unzureichend eingestuft. Dies ist Grund für diedie niedrige Zahl registrierter Übernachtungen von rund 30 000 proJahr. Auch die Nachfrage von in <strong>Idstein</strong> und Umgebung ansässigenUnternehmen ist gering. Das ergab eine Telefonumfrage beibedeutenden Unternehmen der Region. Erhöhte Nachfrage nachHotelbetten kommt laut Studie in der Region zu Messezeiten meist ausdem nahen Frankfurt. Durch ein erweitertes Hotelangebot und damiteinhergehender intensiver Vermarktung könnten dieÜbernachtungszahlen auf bis zu 60 000 pro Jahr steigen, alsoverdoppelt werden.In der Studie werden zwei Konzepte genannt, mit denen man diesesZiel in der attraktiven Innenstadt erreichen könnte. Möglich wäre derBau eines so genannten Themenhotels. Hierbei würde sich etwa dasThema Limes aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds der Regionanbieten. Das Hotel sollte einen gehobenen Standard bieten und Gästeunter anderem aus Frankfurt und Wiesbaden anziehen. Dafür ist lautStudie ein exklusiver Wellnessbereich erforderlich, der ebenfallsthemenbezogen konzipiert werden muss.Alternative dazu ist die Errichtung eines Drei-Sterne-Hotels mit einemattraktiven gastronomischen Bereich, das den Anforderungen desTagestourismuses in <strong>Idstein</strong> gerecht wird. Bei einem solchen Hotelmuss berücksichtigt werden, dass für dieses neue Haus auch eingünstiger Standort gefunden wird. Darüber werden in der Studie klareAussagen gemacht: Während ein Bau am jetzigen Standort desKrankenhauses wegen der guten Aussicht auf <strong>Idstein</strong> als sehr attraktivangesehen wird, erkennt das untersuchende Fachunternehmen auchebenfalls gute Chancen im Nassauviertel.Allerdings könnte der Bau eines Hotels am aktuellen Krankenhaus-Standort an der Escher Straße erst in zwei bis drei Jahren beginnen,wenn das neue Gesundheitszentrum fertig ist. Ein Bau im MischgebietNassauviertel kann dagegen früher umgesetzt werden. "Ich sehe aberauch eine gute Möglichkeit, ein solches neues Hotel im Bereich Südlich


111Eisenbach in der Nähe des neuen Gesundheitszentrums undmöglicherweise des neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades mit Biomasse-Kraftwerk anzusiedeln", sieht Bürgermeister Gerhard Krum dieSachlage.Zur Zeit besteht das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotelangebot überwiegend aus kleinerenBetrieben. So genannte Kettenhotels gibt es in der Hexenturmstadtnicht. Nur im benachbarten Niedernhausen ist ein solches Hotel miteinem Angebot von 256 Zimmern angesiedelt. Während es in der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kernstadt acht Hotels und Gasthöfe gibt, verfügen die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtteile über fünf Einrichtungen.2006<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Januar 2006Krum: Wirtschaftsfaktor noch ausbaufähigNur mit Standortprofilierungen kann sich <strong>Idstein</strong> imRhein-Main-Gebiet behaupten /EmpfangDas hat auch in <strong>Idstein</strong> gute Tradition: Bürgermeister GerhardKrum begrüßte am Freitag <strong>zum</strong> Neujahrsempfang der Stadtzahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Lebenin der Stadthalle."In der Perspektive der Stadtentwicklung lautet die entscheidende Fragefür <strong>Idstein</strong>: Wie kann sich die Stadt in der Rhein-Main-Region behaupten,welche Potenziale kann sie einbringen und wie kann sie unter derVorherrschaft der Oberzentren und der Metropole Frankfurt Perspektivenfür ihre Eigenentwicklung generieren? Wir wollen ja nicht zu einer Vorstadtvon wem auch immer oder einer Schlafstadt für wen anderes auch immerwerden. Wir waren ja schließlich fast 500 Jahre lang nassauischeResidenz!"In seiner Ansprache verdeutlichte Bürgermeister Gerhard Krum, wie<strong>Idstein</strong> seine Standortvorteile herausheben kann.Die Parallelisierung von lokalen und regionalen Strukturelementen, sowiedie Ergebnisse wirtschaftswissenschaftlicher Zukunftsforschung legten esnahe, Standortprofile zu definieren, aus denen dann wiederumStadtentwicklungsziele, Maßnahmenkataloge und Umsetzungsstrategienabgeleitet werden müssten."Man muss keine Purzelbäume schlagen, um dahinter zu kommen, dass<strong>Idstein</strong> in den Bereichen Tourismus, Gesundheit und Bildung seinegrößten, auch regional darstellbaren Entwicklungspotentiale besitzt, dieauch in vorhandenen Standortfaktoren basieren. Vielleicht lassen sich


112ähnliche Voraussetzungen nach und nach auch für den Bereich derEnergiewirtschaft und Energietechnik darstellen. Der Tourismus, der sichseit dem Hessentag auf stabil hohem Niveau einjustiert hat, ist alsWirtschaftsfaktor noch weiter ausbaufähig. Dazu bedarf es aber einerVerbesserung und eines Ausbaus der touristischen Infrastruktur."Wie wichtig die Wirtschaft und ihr erfolgreiches Tun für unsere Stadt sind,verdeutlichte Krum mit ein Blick in den Haushalt. "Der städtischeHaushaltsplan für das Jahr 2005 wies noch einen Fehlbetrag von rund 4,5Millionen Euro aus. Die Gewerbesteuereinnahmen waren aufgrund derOrientierungsdaten aus den Vorjahren auf 6,4 Millionen Euro angesetzt.Tatsächlich haben wir jedoch ein Rekordergebnis von rund 10,3 MillionenEuro in diesem Jahr erreicht. Dem füge ich gleich hinzu, dass dieseMehreinnahme wegen nachlaufender Veranlagung leider, aber sicherlichnicht zu einer Dauereinrichtung werden wird. Sie verschafft uns aber eineVerschnaufpause."Die Stadt habe in den vergangenen fünf Jahren trotz sehr schwierigerHaushaltslage sehr viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur <strong>Idstein</strong>sinvestiert, die Hessentags-Investitionen eingerechnet mehr als 50Millionen Euro. Die größten öffentlichen Projekte würden in den nächstenzwei, drei Jahren abgewickelt sein, so dass schrittweise dann auch dieInvestitionstätigkeit und mit ihr die Neuverschuldung der Stadt zurückgefahren würden.Die privaten Investitionen, die unter anderem auch durch die öffentlichenmit ausgelöst wurden und werden, gehen, wenn die Konjunktur es zulässt,hoffentlich weiter. Das <strong>Hallenbad</strong>, das als Allwetterbad mitBiomassekraftwerk und Wellness-Einrichtungen in der Nachbarschaft desneuen Gesundheitszentrums entstehen soll, ist dafür nur ein Beispiel, dieErweiterung der Europa Fachhochschule um neue Hörsaalgebäude,Bibliothek, ein anderes.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2006Wird <strong>Idstein</strong> Mekka des Golfsports?Investoren planen Bau von zwei weiteren Plätzen /Zukunftskonzept für TourismusIn- und ausländische Investoren wollen in <strong>Idstein</strong> ihr Geld inverschiedenen Projekten anlegen. Damit das auch künftig so bleibtund die Hexenturmstadt mit ihrem Pfund "Tourismus" nochkräftiger wuchern kann, hat die Stadtverwaltung einZukunftskonzept erarbeitet. Titel: "<strong>Idstein</strong> - geballte Geschichteerleben." Die darin aufgeführten Ziele sollen als EinzelbausteineZug um Zug umgesetzt werden - wenn es der Magistrat und dieStadtverordnetenversammlung so beschließe


113<strong>Idstein</strong> als Mekka der Golfspieler: Auf vier je 9- oder 18-Loch-Plätzen sindDutzende Golfspielerinnen und -spieler tagtäglich unterwegs. NachAbschluss ihrer sportlichen Runden erholen sich die Menschen in WellnessundGastronomiebereichen an den Plätzen. Ein Bummel mit Einkauf durchdas mittelalterliche <strong>Idstein</strong> mit Einkehr in eines der vielen heimeligenGasthäuser rundet den Tag ab. Was sich auf den ersten Blick wie einMärchen liest, kann sehr bald Realität werden: Zwei potenzielle Investorenwollen in <strong>Idstein</strong> je zwei weitere Golfplätze bauen. Das finanzielleInvestitionsvolumen bewegt sich in beiden Fällen in zweistelligerMillionenhöhe. Laut Bürgermeister Gerhard Krum liegt es jetzt an derStadt und den Gremien, diese Vorhaben zu beurteilen. Dass Golfen boomtweiß der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister sehr wohl: "Die Anzahl der Golferinnenund Golfer wächst Jahr für Jahr, die Anzahl der Spielstätten aber nicht."Der Ausbau <strong>Idstein</strong>s zur Golfhochburg in ganz Deutschland ist aber nur einPunkt im städtischen Zukunftskonzept. So soll die Außendarstellung derStadt im Erscheinungsbild, auf Messen, im Hessenpark oder bei Festenintensiviert werden. Führungen sollen thematisch ausgebaut (Vogel-,Limes- oder Waldlehrführungen), Parkanlagen erweitert, WohnmobilparkundBusparkplätze in Innenstadtnähe geschaffen, weitere öffentlicheToiletten installiert, die Fußgängerzone gestaltet (Wasserläufe, grüneOasen, barrierefreie Zone), neue Anziehungspunkte geschaffen(Wirtschaftsschau, Outdoormesse, Kongresse), <strong>Hallenbad</strong> /Wellnessgebaut, ausgebaut oder weitere Freizeiteinrichtungen (Hochseilgarten,Beach- und Skaterplatz) eingerichtet werden."Wir setzen uns mit diesem Konzept Ziele, die nach und nach verwirklichtwerden. Unter dem Oberbegriff 500 Jahre nassauische Residenzversuchen wir, die Attraktivität der Stadt noch besser zu vermarkten.Denn die Rhein-Main-Region wächst weiter zusammen und wir müssendarin unseren Platz finden", sieht es Gerhard Krum. Dazu gehört lautRathaus-Chef auch, dass <strong>Idstein</strong> ein Hotel erhält, in dem rund 200 Bettenvorhanden sind, damit auch größere Kongresse, Tagungen oderGruppenfahrten in der Stadt stattfinden können.Einige Vorhaben im Konzept werden bereits verwirklicht, andere müssennoch beraten werden. Auch die Mitglieder des Magistrates haben dasPapier noch nicht abschließend beurteilt, sondern wollen die Denkanstößedes Konzeptes noch diskutieren. "Dieses Papier ist ein Gerüst für dasweitere Vorgehen der Stadt auf diesem wichtigen Gebiet", meint Krum.Und: "Wir wollen das mittelalterliche Profil von <strong>Idstein</strong> durch die stärkeretouristische Vermarktung weiter schärfen." Dabei setzt Krum vor allem aufdie Tages- und Wochenendtouristen, will aber eben auch dieTagungstouristen künftig verstärkt in die Mauern der Stadt holen.Dazu passt prima, dass <strong>Idstein</strong> am 13. September diesen Jahres den 30.hessischen Tourismus-Tag ausrichtet. "Das drückt die ganzeWertschätzung der touristischen Bemühungen unserer Stadt aus", sieht esKrum. Auch aus diesem Grund bewirbt sich <strong>Idstein</strong> um die Ausrichtungdes hessischen Familientages 2009.


114Für ihn ist es deutlich zu erkennen: "<strong>Idstein</strong> und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ist vonallen möglichen Projektplanern entdeckt worden, um in unserer Regionetwas Beispielhaftes zu schaffen. Unsere Stadt hat dadurch sehr gutePerspektiven im Verbund der Rhein-Main-Region."Forsche Entwicklung, die wir für das Taunusviertel, zur Zeit auch für dasNassauviertel verzeichnen können, wird weitere interessante Projektenach sich ziehen - eine Nachwirkung des Hessentages, die nach wie voranhält." Krum appellierte an seine Gäste, mit Tatkraft und Optimismus insJahr 2006 zu gehen und die Stadt gemeinsam voranzubringen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Januar 2006Die Manager hängen in den SeilenInvestor will Hochseilgarten bauen / Standortprofilefortentwickeln / Lob für FreundeskreisEin Investor stellte dem Magistrat jetzt sein Projekt eines Hochseilgartensvor. Manager, Jugendliche und andere Zielgruppen könnten dort ihreTeamfähigkeit und soziale Kompetenz schulen, wenn man sich beimErklettern von meterhohen Stämmen per Seil gegenseitig absichern unddem Partner vertrauen muss. Das Projekt erscheint BürgermeisterGerhard Krum interessant und biete die Möglichkeit weitererVernetzungen. Warum sollte man nicht andere Akteure für eineZusammenarbeit gewinnen können, überlegt der Bürgermeister und denkthierbei nicht zuletzt an das international renommierte Unternehmen "JackWolfskin", dessen Stammsitz sich in <strong>Idstein</strong> befindet. Wenn etwa Managerden Hochseilgarten besuchen, würden sie sicherlich auch Tourismus- oderWellnessangebote der Stadt in Anspruch nehmen, so dass sich hier derKreis schließt.Im Rahmen der Fortentwicklung des Rhein-Main-Gebietes gelte es für<strong>Idstein</strong> ein eigenes Standortprofil zu entwickeln. In den BereichenTourismus, Gesundheit und Bildung sieht er dabei die größten, auchregional darstellbaren Entwicklungspotentiale. Vor diesem Hintergrundbeschäftigt sich der Magistrat mit dem Ausbau und denZukunftsperspektiven im Tourismus. Das Gremium hat die Verwaltungbeauftragt, begonnene oder geplanten Bausteine in einem Konzeptzusammenzufassen."Unser Standbein bleibt die Geschichte als nassauische Residenz und wirmüssen versuchen, diese besser zu vermarkten", stellt der Bürgermeisterfest. Dass am Freitag der Verein "Freundeskreis Römerturm" offiziellgegründet und der Römerturm-Bauherr Ottmar Weigel <strong>zum</strong> Vorsitzendengewählt wurde, begrüßt Krum ausdrücklich. "Ich bin froh, dass mit derGründung die Arbeit am Limes intensiviert werden kann und in gutenHänden liegt".


115Um den Limes in größerem Umfang vermarktbar zu machen, seienenorme Anstrengungen nötig. Denn neben der Limesturm-Rekonstruktiongebe nicht viel zu sehen. Die Infrastruktur müsse deutlich verbessertwerden - aber mit Geduld. "Der Limes ist in Deutschland über 500Kilometer lang und dessen Entwicklung wird in unserem Raum eineregionale Veranstaltung werden.Das Konzept 'Weltkulturerbe Limes' ist derzeit noch so vage, dass manabwarten muss, was sich noch alles verändern wird. Die Infrastrukturkann man nicht aus dem Boden stampfen, sie muss sich in einem Prozessentwickeln". Deshalb soll bei der Fortentwicklung des Tages- undWochenendtourismus weiterhin der Schwerpunkt auf dem aus Mittelalterund früher Neuzeit stammenden Altstadtkern liegen. Der Tourismus sollbei der Entwicklung des Standortprofiles mit den Bereichen Gesundheit,Wellness und Bildung vernetzt werden. Bausteine sind das beabsichtigteneue <strong>Hallenbad</strong>, das Gesundheitszentrum, der Ausbau des Radwegenetzesim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und die Bildungsangebote der Europa FachhochschuleFresenius.Bei dieser Vernetzung, so Krum, kommt der Stadt zugute, dass sie mitihrem Entwicklungspotential in den Blick großer, auch international tätigerInvestoren gerückt sei. Gleich zwei Projektentwickler seien interessiert,mit Geldsummen im zweistelligen Millionenbereich jeweils zwei weitereGolfplätze zu errichten.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2006In Rekordzeit <strong>zum</strong> Tournesol-Bad?Investor will <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt in 18 Monaten umsetzen /Juristische Prüfung abgeschlossenDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat und die Tournesol Schwimmbadbau GmbHliegen weiter auf einer Linie: Nach einer für beiden Seitenzufrieden stellenden Prüfung des Vereinbarungsentwurfs durchjuristische Experten für Vergaberecht, laufen die Planungen fürden Schwimmbadneubau konsequent weiter."Wir bewegen uns in dem Rahmen, den das Stadtparlament für denBadbau vorgegeben hat", unterstreicht Bürgermeister Gerhard Krum underklärt, dass aufgrund der rechtlichen Überprüfung der Vereinbarung zwarein paar redaktionelle, aber keine inhaltlichen Änderungen vorgenommenwerden. "Die Tournesol GmbH hat diesen Änderungen genausozugestimmt, wie der Magistrat." Krum will über die Einzelheiten auf derkommenden Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses amDonnerstagabend ausführlich berichten.


116Während Stadt und Investor ihre "Hausaufgaben" machen, stehen diekonkreten Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverbands (LWV) nochan: Grundsätzlich steht laut Krum der LWV dem Grundstücksverkauf andie Stadt für den Schwimmbadbau positiv gegenüber (letztes Wort hatdarüber noch die Verbandsversammlung), aber es stehen noch diedetaillierten Gespräche über den Kaufpreis aus. Sind erst einmal diese"Steine" aus dem Weg geräumt, kann sich Krum einen einen zügigenBaustart noch 2006 vorstellen. "Tournesol will das Bad in 18 Monatenhochziehen."Das könnte klappen, denn die Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahrealt und laut Investor deshalb ausgereift. Und: Ein berühmter Name stehthinter dem - damaligen - Konzept: Eiffel. Das spektakulärste und weltweitbekannteste Bauwerk ist der Eiffelturm. Bei Eiffel entwickelte man in densiebziger Jahren Tournesol , ein neuartiges Schwimmbadkonzept,<strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herz der Idee war dieStahlbaukonstruktion in Kuppelform. Aus dem Tournesol-Allwetterbaderwuchs das Tournesol-Konzept . Es ist <strong>zum</strong> einen der Gedanke desmodularen Aufbaus, <strong>zum</strong> anderen liegt dem Konzept der Gedanke zuGrunde, den Kommunen eine perfekte, fertige und dennoch individuelleLösung anzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahres nachBaubeginn.Weiter gehört zusätzliche "Software" in das Konzept-Gesamtpaket: DasBetreiberkonzept, das Marketingkonzept, das Finanzierungskonzept unddie Projektstudie, speziell auf Kommune und Standort zugeschnitten. DasTournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch eine spezielleKuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppel lassen sich öffnen. Soentstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und ein Freibad zugleich. Das Modulsystem stehtfür die Möglichkeit, dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werdenkann - um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. Alle Möglichkeiten sindbereits von Anfang an vorbereitet. So wird aus dem Schwimmbad einErlebnis-Gesamtpaket rund um die Gesundheit - bis hinein in denTherapiebereich.Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>) unddie Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht). Nach 25Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitz der Stadtübergehen.Der Bereich Südtangente, Gesundheitszentrum und Schwimmbad mitBiomasse-Kraftwerk sind deshalb für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtväter Chefsache.Dabei haben sie auch die Verwendung des alten Krankenhauses und alten<strong>Hallenbad</strong>es im Auge: In beiden Fällen gibt es laut Krum noch keinespruchreifen Überlegungen zu Alternativnutzungen.Viele Anfragen von Landwirten gibt es aber <strong>zum</strong> geplanten Biomasse-Kraftwerk, das dem Bad angegliedert sein soll: Nach einer Studie könnte<strong>zum</strong> Beispiel der Nutzungsertrag eines 1 500 Hektar großen Rapsfeldesden Bedarf an Biomasse <strong>zum</strong> Kraftwerksbetrieb für ein ganzes Jahr


117verwendet werden. Aufgrund der guten Absatzmöglichkeiten für einsolches Kraftwerk könnte sogar eine eigene Ölmühle in der heimischenRegion gebaut werden. "Das wäre alles natürlich ein weiteres Standbeinfür unsere Landwirte und eine echte Förderung der Landwirtschaft", weißKrum.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2006Nach Aus für <strong>Hallenbad</strong> 400 Mitglieder verlorenJahreshauptversammlung: DLRG <strong>Idstein</strong> hat schwer gelittenIn der Jahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong> wurde über dieschwierige Situation diskutiert, in die der Verein durch dieSchließung des <strong>Hallenbad</strong>es geraten ist. Von den ehemals rund1100 Mitgliedern haben fast 400 den Verein <strong>zum</strong> Jahresendeverlassen.In der Hauptversammlung der DLRG war es für die VorsitzendeChristiane Bossong daher ein Anliegen, sich bei den verbliebenenMitgliedern für ihre Treue zu bedanken. Noch stehe der Vereinfinanziell so sicher da, dass die vom Landesverband angekündigteBeitragserhöhung 2006 nicht an die Mitglieder durchgereichtwerden müsse.Obwohl das <strong>Hallenbad</strong> nur sechs Monate zur Verfügung stand, konnten5800 Trainingseinheiten absolviert und ein Betrag von 5840 Euro an dieStadtkasse als Hallenbenutzungsgebühr überwiesen werden.Hochgerechnet auf ein komplettes Jahr hätte dies einen Rekord bedeutet.Sportliche Erfolge konnte die Leistungsgruppe verzeichnen. Neben derDeutschen Meisterschaft im Rettungsschwimmen von Joel Ax gab es beiden Hessenmeisterschaften mehrere 1. und 2. Plätze. Auch bestand dieLeistungsgruppe ihre Feuertaufe bei Wettkämpfen in derSportgemeinschaft mit dem Schwimmclub Wiesbaden. "Der Zuschuss von5500 Euro aus der Vereinskasse war für die sportlichen Erfolge gutangelegt", hieß es in der Versammlung.Das im Jahre 2004 angeschaffte und durch Spenden teilfinanzierteRettungsboot wurde im letzten Sommer an den Bezirk Rhein-Taunusverkauft. Es steht jetzt auch den Rettungsschwimmern aus Niedernhausenzur Verfügung und ist somit besser ausgelastet. Unter anderem istgeplant, es während der Fußball-WM auf dem Main zur Absicherungeinzusetzen. Neue Informationen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> hatte man sich aus derEinladung eines Vertreters der Stadt <strong>Idstein</strong> versprochen. Leider seiniemand gekommen. <strong>Eine</strong> grundsätzliche Bereitschaft, mit der DLRGzusammenzuarbeiten, habe die Firma Tournesol angeboten.


118Einzelheiten über mögliche Trainingseinheiten oder Kurse habe die DLRGvon der Firma nicht erfahren. Sicher sei jedoch, dass eine deutlicheReduzierung des Vereinsangebotes erfolgen werde.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Mai 2006<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Angebot an LWV für FlächenkaufGröße: 42000 Quadratmeter/SondersitzungDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat hat einem Papier der Stadtverwaltung zugestimmt,dem Landeswohlfahrtsverband Hessen (kurz LWV) für das benötigteGelände für den Bau des Tournesol-Bades mit angegliedertem Biomasse-Heizkraftwerk ein finanzielles Angebot zu machen. Die letzte Entscheidungüber die Ankaufssumme fällt das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament amDonnerstag, 8. Juni.Und weil die Zeit sehr drängt, treffen sich die Mitglieder des Haupt- undFinanzausschusses zu einer Sondersitzung zu diesem Thema am Dienstag,30. Mai. "Wenn mit dem Bau zügig begonnen werden soll, dann müssenwir schnell entscheiden", weiß Bürgermeister Gerhard Krum.Denn: Der Verwaltungsausschuss zur Vorbereitung derVerbandsversammlung tagt am 1. und 27. Juni. DieVerbandsversammlung findet am 5. Juli statt. Damit das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kaufangebot in der Verbandsversammlung beraten werden kann, mussdas städtische Angebot dem LWV also so schnell wie möglich vorgelegtwerden.Nach Krums Worten laufen die Gespräche hinter den Kulissen zurVernetzung der verschiedenen Projekte im Bereich "Südlich Eisenbach"erfolgreich auf Hochtouren. Voraussetzung ist jedoch der Ankauf derbenötigten Fläche. Die ist rund 42000 Quadratmeter groß.Für das Tournesolbad werden 33000 Quadratmeter benötigt, für dasHeizkraftwerk 2000, für Straßen 1600 und für eine möglicheMischgebietsfläche (ein Streifen zwischen der in Bau befindlichenSüdtangente und dem <strong>Hallenbad</strong>) 5200 Quadratmeter. "Hier könnte ichmir auch eine Art Tagungshotel vorstellen, das uns in <strong>Idstein</strong> so dringendfehlt", sieht es der Rathaus-Chef.


119<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006Ausschuss: LWV-Areal für Badbau ankaufen42 000 Quadratmeter für fast vier Millionen EuroDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Stadtparlamenteinstimmig (bei einer Enthaltung) <strong>zum</strong> Bau des Tournesolbades mitangeschlossenem Heizkraftwerk Grundstücke mit einer Fläche von rund 42000 Quadratmetern vom Landeswohlfahrtverbandes (LWV) anzukaufen.Sollte auch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung amDonnerstag, 8. Juni, für diesen Kauf stimmen, ist eine grundlegendeVoraussetzung für den Badbau erfüllt.Hinter verschlossenen Türen diskutierten die Ausschussmitglieder in nichtöffentlicher Sitzung etwa zwei Stunden über die Thematik. Dabei sind dieKommunalpolitiker laut Vorsitzenden Peter Piaskowski vor allem über denan den LWV zu zahlenden hohe Grundstückspreis entsetzt. NachRecherche der IZ bezahlt <strong>Idstein</strong> rund 3,8 Millionen Euro für die Flächen,90 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen noch die üblichenGrunderwerbsteuern von sechs Prozent und die Notarkosten in Höhe vonetwa 226 000 Euro. Insgesamt muss die Stadt fast vier Millionen Eurobezahlen.Dafür bekommt <strong>Idstein</strong> neben den Flächen für das Bad (33 000Quadratmeter), Heizkraftwerk (2000), Straßen (1600) auch einepotenzielle Mischgebietsfläche (5200 Quadratmeter). Auf dieser Flächekönnten Grundstücke zusätzlich vermarktet werden, um den Kaufpreis zurefinanzieren.Wie Peter Piaskowski berichtet, informierte Bürgermeister Gerhard Krumdie Ausschussmitglieder über aktuelle Entwicklungen des Projektes. LautKrum stünden die Tournesolbad-Investoren "Gewehr bei Fuß" und würdennach Vertragsabschluss mit der Stadt <strong>Idstein</strong> die Bauplanungeneinreichen. Aus diesem Grund sei Eile geboten, um dafür die notwendigenVoraussetzungen zu schaffen.


120<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006Der Preis ist heißVolker Stavenow <strong>zum</strong> LWV-Geländevstavenow@vrm.deDer Preis ist heiß: Fast vier Millionen Euro muss die Stadt ausgeben, umvom Landeswohlfahrtsverband die Fläche von etwa 42 000 Quadratmeternim südlichen <strong>Idstein</strong> für den Bau des neuen Tournesolbades mit Biomasse-Kraftwerk zu bekommen. Allein rund 3,8 Millionen Euro überweist <strong>Idstein</strong>als Kaufpreis an den LWV. Dass <strong>Idstein</strong> diesen sehr hohen Betragbezahlen muss, ist keineswegs überraschend: Bei der vom LWVbeabsichtigten Bebauung der Direktorenwiese im Kalmenhofpark, dieausgerechnet auch noch die "grüne Lunge" <strong>Idstein</strong>s sein soll, stellte sichdie Mehrheit im Stadtparlament quer - und verhinderte dort den Bau einesSeniorenwohnheimes durch einen Investor. Hier saß das Parlament amlängeren Hebel. Dem LWV ging so eine stattliche Einnahme aus demgeplanten Grundstücksverkauf verloren. Diese große Enttäuschung über<strong>Idstein</strong> hat man in Kassel nie vergessen! Da man sich bekanntlich imLeben mindestens zweimal, meist aber noch öfters begegnet, ist es jetztüberhaupt nicht verwunderlich, sondern einfach eine logische Folge, dassder LWV bei den von <strong>Idstein</strong> dringend benötigten Flächen kaufpreismäßigso richtig hinlangt. Hier sitzt der Landeswohlfahrtsverband jetzt amlängeren Hebel, denn für <strong>Idstein</strong> gibt es in puncto Tournesolbad keinZurück mehr. Und so kostet eine unbebaute Wiese, die von heimischenPolitikern gerne als unverzichtbares "grünes Herz" <strong>Idstein</strong>s bezeichnetwird, die Stadt viel Geld. Da muss man erst einmal so richtigdurchatmen...


121<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Juni 2006Millionen-Beschluss ohne AusspracheStadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Kauf von 41800Quadratmetern Fläche bereitDie Stadtverordneten haben die Hürden für den Bau einesAllwetterbades in <strong>Idstein</strong> aus dem Weg geräumt. OhneGegenstimmen wurde beschlossen, vom Landeswohlfahrtsverband(LWV) eine Fläche von 41800 Quadratmetern zu erwerben. Aufdiesem Gelände soll das Tournesolbad errichtet werden. MitNebenkosten liegt die Grundstückskaufsumme bei fast vierMillionen Euro.Von Martin KolbusAm liebsten hätten die Parlamentarier kein einziges Wort über daskostspielige Grundstücksgeschäft verlauten lassen. Das Parlamentverzichtete am Donnerstag Abend auf jegliche Aussprache zurmillionenschweren Entscheidung, die in einer nicht öffentlichen Sitzungdes Haupt- und Finanzausschusses vorbereitet worden war. So wurdelediglich der Tagesordnungspunkt "Erwerb von Grundstücksteilflächen undKaufangebot an den LWV" aufgerufen und gemäß HFA-Beschluss ohneNennung von Hintergründen und Zahlen der Ausschussempfehlungzugestimmt.Hinter der Geheimniskrämerei steckt, wie die IZ kürzlich berichtete, dasRingen der Stadt um einen möglichst erträglichen Kaufpreis für dasAllwetterbad-Grundstück und das angegliederte Heizkraftwerk. Der LWVhatte im Zuge der Verhandlungen erklärt, dass für ihn nur ein Verkauf derGesamtfläche von 41800 Quadratmetern in Frage komme. Eigentlichbenötigt die Stadt für Schwimmbad und Kraftwerk lediglich 35000Quadratmeter. Zieht man den Bedarf für Straßenflächen ab, so verbleibtder Stadt nach dem Erwerb noch ein Anteil von rund 5000 qm für einespätere Vermarktung im Mischgebiet.Im Rathaus geht man davon aus, dass die LWV-Verbandsversammlungdem ausgehandelten Preis von 90 Euro pro Quadratmeter zustimmenwird, so dass die Stadt exakt 3,762 Millionen Euro zu zahlen haben wird;zusätzlich entstehen Kosten für Grunderwerb und Notar von insgesamt225000 Euro. Nach Auskunft von Bürgermeister Krum tagt das LWV-Gremium am 5. Juli.Anlass für den Grunderwerb ist die Vereinbarung zwischen der Stadt<strong>Idstein</strong> und der "Tournesol Schwimmbadbadbau GmbH (TSG)", wonachdie Stadt die benötigten Grundstücke zu erwerben hat und den Betreiberndes Allwetterbades im Wege des Erbbaurechts überlassen soll. Mitanderen Worten: Mit Ablauf des Erbbaurechtsvertrages nach 25 Jahren istdie Stadt wieder Herr über das Grundstück.


122Bestätigt hat das Parlament mit großer Mehrheit die schon in derkonstituierenden Sitzung ausgiebig diskutierte Streichung des Paragrafen8 aus der Hauptsatzung. Mit diesem Beschluss zieht das Parlament einigeAngelegenheiten, die bisher an den Magistrat delegiert waren, an sich.Marius Weiß (SPD) befürchtet, dass sich die Stadtverordneten damit "vielArbeit aufhalsen" könnten. Den Vorwurf, dass man den eigenenMagistratsmitgliedern offenbar nicht ausreichend vertraue, wiesen ThomasZarda (CDU), Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und Thomas Clemenz (FDP) zurück. Siewandten sich auch gegen eine erneute inhaltliche Diskussion.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2006"Für die Stadt kostspielig"FDP-Chef Clemenz kritisiert fehlende Weitsicht bei CDU und <strong>FWG</strong>Nicht zukunftsorientiert oder visionär sei die Kommunalpolitik vonCDU und <strong>FWG</strong>. Diese Kritik übt FDP-Fraktionschef ThomasClemenz. Die Entscheidung gegen eine Altenwohnanlage auf derDirektorenwiese des Kalmenhofes habe kostspielige Folgen für dieStadt.Im Februar 2005 habe sich die Stadtverordnetenversammlung einstimmigund ohne Enthaltungen "mit Nachdruck für den Erhalt der Einrichtungendes LWV Hessen und des SPZ Kalmenhof" eingesetzt, diesen Beschlussaber bereits wenige Wochen später konterkariert, so Clemenz, als es umdie Direktorenwiese ging. "Auf einer teuer zu pflegenden Grünfläche vonüber 4 500 Quadratmeter sollte gegenüber den Hauptgebäuden einSeniorenheim entstehen. Gleichzeitig wurde über eine Parköffnung für dieAllgemeinheit gesprochen." Auch <strong>Idstein</strong> aktiv befürwortete das Vorhaben.Der Leiter der Finanzabteilung des LWV habe seinerzeit darauf hin, dassder LWV umstrukturiert werde und der Erlös des Grundstücksverkaufesvollständig in <strong>Idstein</strong> reinvestiert werde. Das Geld werde benötigt, um denStandort zu erhalten. Dennoch hätten sich CDU, <strong>FWG</strong> und Grüne gegeneine Bebauung ausgesprochen und damit eine sinnvolleNutzungverhindert."Die Quittung wurde nun präsentiert", so Clemenz. "Jetzt kostet die Stadtdas Grundstück für das Schwimmbad anteilig rund 1,75 Millionen mehr."Der FDP-Politiker vermutet, dass dieser Betrag nicht zu zahlen gewesenwäre, wenn der LWV das Direktorenwiesenprojekt hätte realisierenkönnen. "Diese Kröte musste die Stadt jetzt schlucken, da die Alternative`kein Bad´ erhebliche Schadenersatzansprüche und unnütz aufgewendetePlanungs- und Vertragskosten der Stadt in sechsstelliger Höhe` gewesenwäre."


123In dieser Situation habe sich die FDP nicht anders entscheiden können, soder Fraktionsvorsitzende, "da andernfalls das dringend benötigteSchwimmbad gefährdet gewesen wären". Dies hätten CDU und <strong>FWG</strong> mitmehr Weitsicht vermeiden können.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2006"FDP-Zahlenspiele sind nicht hilfreich"Thomas Zarda (CDU) widerspricht ClemenzDie von FDP-Chef Thomas Clemenz geäußerte Ansicht, wegen desErhaltes der "Direktorenwiese" am Veitenmühlweg sei dasGrundstück für das geplante <strong>Hallenbad</strong> nun um 1,75 Millionen Euroteurer geworden (IZ 15. Juni), nennt CDU-FraktionsvorsitzenderThomas Zarda abwegig.Er, so Zarda weiter, habe keinen Hinweis darauf, dass dies so sei, wennauch bereits der Bürgermeister öffentlich entsprechende Andeutungengemacht habe. Zumal die Stadtverordnetenversammlung denVeräußerungswünschen des LWV ja bereits sehr weit entgegengekommensei. Die CDU habe eben nicht, wie Clemenz behaupte, den Erhalt der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> LWV-Einrichtungen konterkariert, sondern ganz im Gegenteil mitdazu beigetragen, dass der LWV große Grundstücksflächen nun lukrativverkaufen könne. "Wir sind dem LWV beispielsweise bei der gerade jetztheiß diskutierten Bebauung an der Obergasse sehr weitentgegengekommen. Ich darf für mich sagen: mit Bauchschmerzen. Aberwir waren und sind bereit, dem LWV hier eine Möglichkeit zu geben,Grundstücke zu Geld zu machen. Jetzt aus dem Kaufpreis für das<strong>Hallenbad</strong>grundstück eine Retourkutsche wegen der Direktorenwieseableiten zu wollen, ist für mich unverständlich."Die Ablehnung einer Bebauung der Direktorenwiese hätten CDU und <strong>FWG</strong>ins Zentrum des letzten Wahlkampfes gestellt. "Und wir haben gewonnen- was man von der FDP ja nicht gerade behaupten kann. Wir betrachtenden Erhalt des Kalmenhofparkes jedenfalls als glasklaren Wählerauftrag."Die FDP habe für die Bebauung keine Unterstützung bekommen, auchnicht Bürgermeister und SPD.Es sei es nicht hilfreich für die Stadt, wenn öffentlich solche Spekulationenangestellt würden. "Wir können nur hoffen, dass nicht auch bei denVerkaufsverhandlungen mit dem LWV eine Verbindung zur Bebauung derKalmenhofwiese hergestellt wurde." Wer hier von einer vom LWVpräsentierten Quittung spreche, belaste ohne Not und ohne vor allemohne sachliche Anhaltspunkte das Verhältnis zwischen <strong>Idstein</strong> und demLWV.


124"Wir wollen das Schwimmbad und zwar möglichst bald. Und wir halten denStandort in der Eisenbach auch für den besten Platz, gerade auch wegender Verkehrsanbindung", so Zarda. "Vielleicht wäre es aber für dieGrundstücksverhandlungen sinnvoll gewesen, dem LWV gegenüber stärkerauch den prinzipiell möglichen Neubau an anderer Stelle ins Rennen zuführen. Das ist aber nicht Sache der Stadtverordnetenversammlung. Undwir stehen dazu, das Schwimmbad dort zu errichten."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2006LWV ist bereit <strong>zum</strong> GrundstücksverkaufWichtige Voraussetzung für das AllwetterbadDer Landeswohlfahrtsverband Hessen ist bereit, ein Grundstück in derGröße von knapp 42 000 Quadratmetern an die Stadt <strong>Idstein</strong> zuverkaufen. Das bestätigte LWV-Pressesprecher Jörg Daniel auf Nachfrageder IZ.Die Entscheidung darüber fiel in der Verbandsversammlung, die in dieserWoche im Kasseler Ständehaus tagte. Daniel wollte über den mit derStadt <strong>Idstein</strong> ausgehandelten Preis keine Auskünfte geben. Allerdings istschon seit Wochen bekannt, dass sich der LWV und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistratbei einem Preis von 90 Euro pro Quadratmeter geeinigt hatten.Hintergrund des Grundstücksgeschäftes ist die Absicht, auf dem Gelände"Südlich Eisenbach" den Bau eines Allwetterbades und eines Kraftwerks zuermöglichen. Die Firma Tournesol benötigt für dieses Projekt rund 35 000Quadratmeter. In den Vorgesprächen machten die Verhandlungsführerdes LWV aber deutlich, dass für sie nur der Verkauf der Gesamtfläche vonknapp 42 000 Quadratmetern in Frage käme.Die Stadtverordnetenversammlung stimmte dem Flächenerwerb in ihrerJuni-Sitzung bereits zu. Mit Nebenkosten müssen fast vier Millionen Euroaufgebracht werden. Das Grundstück wird Tournesol in Erbbaupacht zurVerfügung gestellt. Nach 25 Jahren fällt es an die Stadt zurück.Wiesbadener Kurier vom 15. Juli 2006Raps soll Wärme und Strom spendenKreisbauernverband unterstützt ProjekteEin Blockheizkraftwerk in <strong>Idstein</strong> hält die Spitze des Kreisbauernverbandes


125(KBV) Rheingau-Taunus für ein sinnvolles Projekt, um in der Regionregenerative Energien zu etablieren. Mit Rapsöl als Kraftstoff ließe sich einGenerator zur Stromerzeugung antreiben, die Abwärme könne man <strong>zum</strong>Heizen nutzen.Ein geplantes Allwetterbad, angrenzende Gewerbebetriebe und ein neuesKrankenhaus könnten die Energie abnehmen, erklärt Bernd Großmann(Wörsdorf), einer der neuen stellvertretenden Vorsitzenden des KBV.Zwischen 500 Kilowatt und einem Megawatt solle die Anlage leisten.Mindestens 2 000 Tonnen Rapsöl seien dafür notwendig, die auf einerFläche von 1 500 Hektar produziert werden müssten. Technische Problemegebe es nur wegen des Rapskuchens, der beim Ölpressen anfällt.Außerdem macht sich der Verband nach wie vor dafür stark, dass Getreideals Heizmaterial eingesetzt werden darf. Besonders Weizen, Roggen unddie Futtersorte Triticale seien dafür geeignet. Gesetzesänderungen solltenes möglich machen, "Energiegetreide" auch in Feuerungsanlangen mitweniger als 100 Kilowatt Leistung zu verwenden. Die heimischenLandwirte erhoffen sich, auf diese Weise mehr Unabhängigkeit vonstaatlichen Interventionen zu erlangen.Weiterhin setzen sie für die Zukunft auf Biogasanlagen, die es im Kreisbislang noch nicht gibt. Grassilage und Grünschnitt seien bei solch einemProjekt als Rohstoffe für die Energiegewinnung. KBV-Vorsitzender ThomasKunz kann sich eine Kooperation mit dem Forst vorstellen, um mit derentstehenden Abwärme Holzhackschnitzel zu trocknen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. August 2006CDU erwartet Antworten <strong>zum</strong> Tournesol-AllwetterbadFraktionschef Thomas Zarda: "Weitreichende Entscheidungen zutreffen"Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion hat einen Berichtsantrag <strong>zum</strong> Standdes Neubaus des <strong>Hallenbad</strong>es gestellt. Laut Angaben ihresVorsitzenden Thomas Zarda reagiert sie damit auf dieAnkündigung des Bürgermeisters vor dem Kreistag, dass bereits indiesem Herbst mit dem Bau begonnen werde und dasSchwimmbad voraussichtlich zeitgleich mit dem Krankenhausfertiggestellt werde.Die CDU erwartet eine ausführliche Darstellung <strong>zum</strong> aktuellen Sachstand."Insbesondere sind die vertraglichen Bedingungen darzustellen", heißt esim Antrag. Darüber hinaus möchte die Union von Vertretern der FirmaTournesol im Ausschuss über den Planungsstand, über den


126voraussichtlichen Baubeginn und die zu erwartende Inbetriebnahmeinformiert werden."Das letzte, was uns Stadtverordneten über den Stand der Dinge berichtetwurde, war, dass wir eine schnelle Entscheidung über denGrundstückskauf treffen sollten. Das ist auch sehr rasch erfolgt," soZarda. Der Bürgermeister habe zwar in einem Grußwort vor dem Kreistagund einen Tag später in der Bürgerversammlung den baldigen Baubeginnangekündigt, in der Stadtverordnetenversammlung in derselben Wocheaber kein Wort hierüber verloren.Die CDU habe den Berichtsantrag bewusst frühzeitig, vor Ende derSommerpause, gestellt. "Wir wollen dem Magistrat damit Gelegenheitgeben, möglichst bereits in der ersten Ausschussrunde nach den Ferien zuinformieren und nicht erst einen Beschluss der Stadtverordneten EndeSeptember abzuwarten." Schließlich seien voraussichtlich weitreichendeEntscheidungen zu treffen. "Wir möchten das nicht holter-di-polterzwischen Tür und Angel machen," sagt Zarda.Sollte es eventuell zu Verzögerungen oder unvorhergesehenenSchwierigkeiten beim Projekt kommen, so gäbe es erst recht Anlass, dieGremien zu informieren.Im Übrigen, so Zarda weiter, gehe es nach den Ferien schon bald in dieHaushaltsberatungen. Es sei ein Vorschlag des Magistrates über dieKindergartenkonzeption angekündigt, die Situation in der Obergasse stehenoch auf der Tagesordnung und manches mehr. "Wenn wir bereits in derersten Ausschussrunde etwas abräumen könnten, wäre das gut. Sonstbrauchen wir nachher wieder Sondersitzungen. Das muss ja nichtunbedingt sein!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. August 2006Bäder-Plan wird vorgestelltWas genau plant die Firma Tournesol-Schwimmbad GmbH am südlichen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtrand in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> neuenGesundheitszentrum? Das erfährt die Bevölkerung bei einem Besuch derBürgerversammlung am Montag, 4. September.Die Tournesol-Schwimmbad GmbH hat einen Antrag zur Einleitung desBebauungsplanverfahrens "Hallen- und Freibad mitEnergieversorgungsanlage" gestellt. Im Verfahren für diesen so genanntenvorhabenbezogenen Bebauungsplan ist die Bürgerbeteiligung nach demBaurecht vorgeschrieben. Sie bietet die Chance, sich zu informieren undzu dem Vorhaben zu äußern. Vertreter des Stadtbauamtes und desInvestors werden die Pläne für das Allwetterbad und für das Kraftwerkerläutern.Die Bürgerversammlung beginnt am 4. September um 19 Uhr im Saal 3der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.


127<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006CDU freut sich über BaufortschrittLokaltermin der Union am Krankenhaus-Standort / Fragen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>Mit einem Lokaltermin an der Baustelle für das neue Krankenhausan der Eisenbach nahm der Vorstand der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU seineArbeit nach Ende der Sommerferien auf. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, soVorsitzender Christian Herfurth, freue sich, dass der Bau desKrankenhauses sichtbar fortschreite.Nicht zuletzt die klare Haltung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU zur Verkehrsanbindungdurch die Südtangente habe dies erst ermöglicht.Auch der neue Kreisel bei Aldi werde, so sind sich die CDU-Vorstandsmitglieder einig, zu einer deutlichen Verbesserung derVerkehrssituation bei Aldi und Obi führen."Wir werden sicherlich auch über eine bessere Anbindung diesesStadtviertels mit dem Stadtbus "de Idstaaner" nachdenken müssen",weist Herfurth auf eine künftige Aufgabe hin.Im Zusammenhang mit dem Baufortschritt an Südtangente undKrankenhaus fragen die CDU-Vorständler nach dem Sachstand beim<strong>Hallenbad</strong>. "Wir hoffen, dass die Geschichte nicht baden geht", spielteChristian Herfurth auf das regnerische Wetter an. Hierzu erklärt CDU-Fraktionschef Thomas Zarda, dass die notwendigen Beschlüsse <strong>zum</strong>Erwerb des Grundstücks neben dem Krankenhaus bereits im Juli getroffenwurden. "Der Bürgermeister hat am 10. Juli vor dem Kreistag gesagt, dassmit dem Bau des <strong>Hallenbad</strong>es jetzt im Herbst begonnen werde. Bislangliegen uns dazu allerdings noch keinerlei Vorlagen vor. Dazu hat die CDUja auch schon einen Berichtsantrag gestellt. Wir sind jedenfalls gespanntauf die als Bürgerversammlung angekündigte Veranstaltung am Montag."In der anschließenden Sitzung des CDU-Vorstandes wurde das Programmfür die nächsten Wochen besprochen, insbesondere die Vorbereitung derJahreshauptversammlung. Die CDU <strong>Idstein</strong> wolle sich an der Diskussionum das neue Grundsatzprogramm der Union beteiligen."Vor allem wollen wir zeigen, wie wir unsere Grundsatzpositionen inpraktische Politik umsetzen. Beispiel: <strong>Idstein</strong> als familienfreundliche Stadtoder Entbürokratisierung bei Bauvorhaben. Das wird ein Thema unsererJahreshauptversammlung sein," so Parteichef Christian Herfurth.


128<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006Tournesol-Bad soll Ende 2007 stehenGeplanter Spagat zwischen Spaßbad und erholsamen Freizeit- undSportangebotenDie Baugenehmigung soll im kommenden Februar auf dem Tischliegen und Weihnachten 2007 soll das Tournesol-Bad stehen. Daserfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> auf der Bürgerversammlung zu diesemThema.Von: Katharina Munsch"Lange Jahre hatten wir hier in der Stadt ein funktionierendes <strong>Hallenbad</strong>",erinnerte Krum. Rund zwei Jahrzehnte sei über dessen Fortbestanddiskutiert worden, mittlerweile sei die Technik des Gebäudes derartmarode, dass dieses auf Geheiß des Gesundheitsamtes längst geschlossenworden sei. Hin und her ist seitdem überlegt worden. Sollte das alte Badsaniert werden? Ein Anbau entstehen oder aber gleich ganz neu gebautwerden?"An dieser Stelle hatte sich im vergangenen Jahr die Firma Tournesolgemeldet und unter anderem angefragt, ob es in <strong>Idstein</strong> eine geeigneteFläche für ein Biomassekraftwerk gäbe", erklärte der Bürgermeister. Dasgenannte Kraftwerk stellt, so sehen es die Pläne der Betreibergesellschaftvor, die Energieversorgung des so genannten Allwetterbades sicher.Bezuschusst wird die Unterhaltung des auffälligen Kuppelbaus, von demähnliche Modelle bereits in Frankreich entstanden waren, anschließendvon der Stadt, damit hier Schulschwimmkurse für Grundschülerstattfinden können und der Vereinsbetrieb der DLRG gewährleistet wird.Deutlich unterstrich Bürgermeister Krum die Wichtigkeit des Geplanten fürdie Infrastruktur des Standortes <strong>Idstein</strong>. Faktoren hierfür seien vieleProjekte die gleichsam im, durch den Hessentag entfachten Rückenwindauf den Weg gebracht worden seien. Hierzu gehöre unter anderem auchdas neue Allwetterbad.Zum eigentlichen Anliegen der Veranstaltung kam anschließend ProfessorMathias Uhle und stellte den so genannten vorhabenbezogenenBebauungsplan des Geländes an der Südtangente vor, auf dem bereits inrund eineinhalb Jahren das neue Allwetterbad stehen soll. "Stets werdenjeweils geeignete Standortalternativen abgeklopft, dies ist nämlich vomGesetzgeber vorgeschrieben", berichtete der Experte. Ein möglicher Platzfür das Geplante sei natürlich der ursprüngliche im Wolfsbachtal. Da aberder mögliche neue Standort in direkter Nachbarschaft von Südtangenteund Krankenhaus unter anderem durch eine bessere Erreichbarkeitbesteche, spräche vieles für die zweite Möglichkeit.


129"Doch das beste Argument für die "neue" Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades istdessen Energieversorgung", erklärte Uhle. Ein Allwetterbad sei ein wahrerEnergiefresser. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Modell solle per Biomassekraftwerk undsomit beispielsweise mit Rapsöl versorgt werden. "Da erscheint es nurlogisch, das entsprechende Kraftwerk durch eine Mitnutzung desselbendurch das neue Krankenhaus um ein vielfaches besser auszulasten.Ins sprichwörtlich gleiche Horn stieß auch der Geschäftsführer derTournesol GmbH Alexander Hackl. Auch Teile des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Gewerbegebietes könne durch die Energie des geplanten Kraftwerkesversorgt werden.Sein Unternehmen widme sich "nicht ganz alltäglichen Freizeitanlagen, wiees moderne Allwetterbäder gemeinhin sind". Das Geplante stehe mit dereigenen Energieerzeugung, dem Badebetrieb und dem angeschlossenenGesundheitsbereich gleich auf mehreren starken Pfeilern."Sie erhalten nicht nur ein schlichtes <strong>Hallenbad</strong>, sondern eine kompletteFreizeitanlage mit Wasser", versprach Michael Beck von "ARCH2O", demUnternehmen hinter dem Tournesol-Konzept in Richtung des Plenums. Eingroßer Sportbereich, Wellness-Angebote, unterschiedliche Saunen,Gastronomie und als Kernstück das Bad mit seiner, in nur vier Minuten zuöffnenden, großen Stahlkuppel erwarteten den Besucher. "Wir wollen denSpagat zwischen einem Spaßbad für die Jüngeren und erholsamenFreizeit- und Sportangeboten für Erwachsene wagen", erklärte Beck.Neben dem großen Angebot im Inneren, solle es indes auch noch allerleiMöglichkeiten im Freibadbereich geben. Becken und Badesee sollen einmalso groß werden, "dass wir an heißen Tagen beinahe ganz <strong>Idstein</strong> zu Gasthaben könnten", scherzte der Experte.Im kommendem Februar rechnen und Hackl und sein Team mit derBaugenehmigung für ihren Bade-, Sport-, und Wellnesstempel. Dann solleauch gleich mit dem Bau begonnen werden, schließlich hoffe er bereits aufein Fest unter der Kuppel des Bades zu Weihnachten 2007


130Wiesbadener Kurier und<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006Allwetterbad oder Ziegenställe in<strong>Idstein</strong>?Hofgut-Pächter WJW will kein Gelände abtreten / Geschäftsführer Jörg Bourgettsieht die Existenz bedrohtGeschäftsführer Jörg Bourgett beharrt auf Einhaltung der Verträge.Foto: ArchivVon : Martin KolbusEin <strong>Hallenbad</strong> mit Kuppel, die sich bei Sonnenwetter öffnet, Wellness-Angebote, Sauna und Gastronomie - alles nur schöne Träume auf buntemPapier? Die Pläne für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>, verbunden mit einemBiomasse-Kraftwerk, könnten an der zu engen Nachbarschaft zu Kühenund Ziegen scheitern.Als die Stadtverordnetenversammlung im Juni ohne Gegenstimmenbeschloss, vom Landeswohlfahrtsverband eine Fläche von knapp 42000Quadratmetern zu erwerben und der LWV einen Monat später das knappvier Millionen Euro schwere Grundstücksgeschäft durch dieVerbandsversammlung absegnete, da schien die höchste Hürde auf demWeg <strong>zum</strong> Bau eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades schon genommen. Den hochfliegenden Erwartungen folgt nun die Ernüchterung. Der Pächter derFlächen, die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW), spielt nicht mit.Bürgermeister Gerhard Krum sieht keineswegs schwarz: "Ich gehe davonaus, dass wir das Bad dort bekommen, wo wir es gern verwirklichenmöchten." Dieser Standort befindet sich in der Nachbarschaft der Gebäudedes Hofgutes Gassenbach, dort, wo Ziegen- und Kuhstallungen Rheingau-Taunus


131unmittelbar angrenzen. Das Hofgut und die dazu gehörenden Flächenwaren 2001 vom LWV an die Jugendwerkstatt verpachtet worden. "DerPachtvertrag sieht vor, dass Teilflächen aus dem Vertragherausgenommen werden können, wenn sie für öffentliche Zwecke oder<strong>zum</strong> Zwecke der Bebauung benötigt werden", schildert LWV-Pressesprecher Jörg Daniel (Kassel) die Situation. "Um das Grundstück andie Stadt veräußern zu können und die Voraussetzungen für einen BesitzundEigentumsübergang zu schaffen, haben wir vom Pächter dieHerausgabe der betreffenden Fläche aus dem Pachtvertrag verlangt."Getan hat dies der LWV, aber bisher ohne jeden Erfolg.Mit Jörg Bourgett, dem ehrenamtlichen Geschäftsführer der WJW, ist imMoment kein Einvernehmen herstellbar. Er kenne keinenVerfassungsgrundsatz, der ein nicht etwa von der Kommune, sondern voneiner Firma geplantes Schwimmbad als Objekt von öffentlichem Interesseeinstufen würde.Jörg Bourgett geht es nicht einfach um ein paar Ziegen oder Kühe, denendie Schwimmbadanlagen ziemlich dicht aufs Fell rücken. "<strong>Eine</strong> Linie desBebauungsplanes geht sogar direkt durch die Ziegenställe hindurch",schildert er die enge Nachbarschaft. Zu eng - so sehr, dass nachErfahrungen aus anderen Städten Konflikte und Klagen wegenGeruchsbelästigung oder Tierlärm geradezu programmiert seien, <strong>zum</strong>alhier die notwendigen 180 Meter Abstand nicht mehr eingehalten werden."Jeder könnte später klagen" und die WJW, <strong>zum</strong>indest was Kuhstallungenund Ziegen angeht, vertreiben, glaubt Bourgett.Das Abtreten von Fläche für das Krankenhaus sei bereits unter Einhaltungder notwendigen Abstände erfolgt, sagt Bourgett. Jetzt solle erneut einegroße Scheibe herausgeschnitten werden. Sein Standpunkt ist klar: "Wirwollen keinen Unfrieden, aber wir erwarten Vertragstreue."Die WJW habe auch nichts gegen ein <strong>Hallenbad</strong>. Bourgett kann sich abernicht vorstellen, dass das WJW-Gelände der einzig mögliche Standort in<strong>Idstein</strong> sei. Die Frage, ob es die WJW auf eine juristische Prüfungankommen lässt, beantwortet Bourgett nicht direkt. Er sieht aber die WJWaus für jede Auseinandersetzung gut gerüstet.Ein anderer Bäder-Standort ist nicht das, worüberBürgermeister Gerhard Krum jetzt diskutieren möchte. Er weißaber auch, dass längere Verzögerungen das Projekt gefährdenkönnten.


132<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006Teures NachspielMartin Kolbus <strong>zum</strong> Tournesol-Badmkolbus@vrm.deDie Vorstellung ist grotesk: Die Ziegen des Hofgutes Gassenbach bringendas millionenschwere Tournesol-Projekt zu Fall! Ziegenstall oderAllwetterbad und Kraftwerk - auf diese krasse Entscheidung läuft derStreit hinaus.Die Einschätzung von WJW-Geschäftsführer Bourgett, wonach ein privatbetriebenes <strong>Hallenbad</strong> keine Einrichtung von öffentlichem Interesse sei,erscheint nicht weniger grotesk als der Konflikt selbst. Den Menschen in<strong>Idstein</strong> und Umgebung ist es am Ende ziemlich egal, wer das Bad bautund betreibt - Hauptsache, es existiert überhaupt und die Eintrittspreisesind erschwinglich. Hier sucht der WJW-Chef nach einem formalrechtlichenSchlupfloch, um die Pachtverträge an diesem Punktauszuhebeln.<strong>Eine</strong> ganz andere Frage ist, ob die Jugendwerkstatt nicht mit Fug undRecht verlangen kann, eine Entschädigung zu bekommen, damit Kuh- undZiegenställe an anderer Stelle errichtet werden können und der WJWkeine wirtschaftlichen Nachteile entstehen. Vom Hof abseits gelegeneStallungen sind ganz sicher ein entscheidender Nachteil bei derTierhaltung, aber ob sie tatsächlich eine Existenzbedrohung darstellen, wieBourgett behauptet, muss doch <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden dürfen.Entschädigung für die WJW Die Beantwortung der Frage, wer sich beieiner Entschädigung die Kosten ans Bein zu binden hat, könnte nochziemlich heftige politische Gewitter nach sich ziehen. Und das ist längstnicht die einzige Frage, die Kopfschmerzen verursacht. Für den Fall, dass


133es tatsächlich zu einer juristischen Auseinandersetzung zwischen LWV undWJW käme, könnte ein langwieriges Verfahren drohen, das dasGesamtprojekt ins Wanken bringt. Behält der Investor also sein Interesseam Standort? Und wie lange? Die Österreicher sind schließlich sehr rührigeLeute und haben für ein ähnliches 25-Millionen-Projekt gerade ihre Fühlerin den Großraum Augsburg ausgestreckt.Die schlimmste Vorstellung wäre, dass von allen schönenbunten Plänen am Ende nur das Papier übrigbleibt und die Stadtwieder ganz an den Ausgangspunkt ihrer über 20 Jahre alten<strong>Hallenbad</strong>diskussion zurückkehrt. Dazu wird es hoffentlich nichtkommen. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus und beimLandeswohlfahrtsverband in Kassel herrscht das PrinzipHoffnung, dass es kurzfristig doch noch zu einer Verständigungkommt. Vielleicht hilft ja auch die Stadt Wiesbaden ein bisschennach, damit eine Kompromisslinie gefunden wird. Konkretesdazu ließ sich die Landeshauptstadt dazu aber bisher nichtentlocken.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Oktober 2006Keine unlösbaren Konflikte"Bürgermeister Gerhard Krum: Der Tierhaltung wird RechnunggetragenAus der Tierhaltung auf dem Hofgut Gassenbach und dem Betriebdes nebenan geplanten Allwetterbades mit Kraftwerk ergeben sichnach Überzeugung von Bürgermeister Gerhard Krum keineunlösbaren Konflikte.Von: Martin KolbusIm Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 2.November, ist das Projekt "vorhabenbezogener Bebauungsplan" für dasneue <strong>Hallenbad</strong> und das damit verbundene Kraftwerk erneut in dieöffentliche Diskussion geraten. Obwohl sich schon vor Monaten derLandeswohlfahrtsverband und die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien einig geworden sindüber den Grundstücksverkauf an die Stadt <strong>Idstein</strong>, bleibt dieGeschäftsleitung der WJW weiter beharrlich beim Nein zur Herausgabeihrer Pachtflächen - und dies, obwohl die Verträge zwischen LWV und WJWsolch eine Herausgabe regeln (die IZ berichtete).An dieser kompromisslosen Haltung von WJW-Geschäftsführer JörgBourgett änderte auch eine schon vor Monaten neu zugeschnittene


134Planung nichts, "die auf die besonderen Belange des Hofgutbetriebseingegangen" sei, so der Bürgermeister. So habe man eine hofnaheWiesenfläche, die überwiegend mit Obstbäumen bestanden ist, aus derPlanung herausgenommen. Diese Fläche könnte als der geforderte Auslauffür die Ziegen genutzt werden. Gleichzeitig wurde der Planentwurf für dieAnordnung der Gebäude, der Parkplätze und des Kraftwerkes so geändert,dass sich keine Konflikte zwischen Tierhaltung und Badegästen ergebensollten, so die Überzeugung des Rathauschefs. "Den Anforderungen imZusammenhang mit der Tierhaltung wurde Rechnung getragen."Ein Blick auf die Pläne verrät, dass gegenüber den ursprünglichenEntwürfen vom Frühjahr 2006 <strong>Hallenbad</strong> und Kraftwerk näher in RichtungSüdtangente gerückt sind. Zwischen der Westseite des Kuhstalles und denParkplätzen für das Allwetterbad soll eine sechsreihige geschlosseneHecke entstehen. Auch das diene, zusammen mit der Hanglage, einerNachbarschaft ohne gegenseitige Belästigungen. Die Entfernung zwischenKuhstall und Haupteingang des Bades beträgt rund 65 Meter, bis <strong>zum</strong>Außenschwimmbecken sind es rund 120 Meter.<strong>Eine</strong> ganz andere "Baustelle" ist gegenwärtig die Frage der Finanzierungdes Gesamtprojektes. Hierzu finden in diesen Tagen Gespräche zwischenden Beteiligten statt. Bürgermeister Krum erwartet, dass bis <strong>zum</strong>Jahresende auch diese Fragen endgültig geklärt und die Vereinbarungenunterschriftsreif sind.Die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW) ist nach Überzeugung vonBürgermeister Gerhard Krum eine beispielhafte Einrichtung, die - jenseitsder zur Zeit herrschenden Differenzen über die Bereitstellung von Flächenfürs <strong>Hallenbad</strong> - Unterstützung verdient. Gerade deshalb wünscht sichKrum, dass die WJW die Chancen ergreift, die sich mit den Veränderungenim Gebiet Südlich Eisenbach ergeben.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef kann sich sehr gut vorstellen, dass dieWiesbadener Jugend-Werkstatt mit ihren vorhandenen und den geplantenGastronomie-Einrichtungen bis hin zu einem kleinen Hotelbetrieb von demkünftig steigenden Publikumsverkehr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden profitieren wird.Auch die gute Anbindung zur Südumgehung werde dazu ihren Anteilbeitragen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.11.2006Freie Wählergemeinschaft sieht Position gestärktPositive Bilanz / Mit vier Millionen fürs Bad Belastungsgrenze erreicht"Wir sind gestärkt aus der Kommunalwahl im März 2006hervorgegangen", zog Inga Rossow eine positive Bilanz in derMitgliederversammlung der Freien Wähler <strong>Idstein</strong>s. "Mit einemsachbezogenen Wahlkampf und einer homogenen Mannschaftkonnten wir unsere Position ausbauen."


135Sowohl in der Stadtverordnetenversammlung als auch im Magistrat habedie <strong>FWG</strong> jeweils einen Sitz hinzugewonnen und sei jetzt mit sechsbeziehungsweise zwei Mitgliedern in den Gremien vertreten.Die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende ging auf die Themenschwerpunkte ein, für die sichdie <strong>FWG</strong> im Wahlkampf stark gemacht hatte. "Sowohl beim Erhalt desStandortes der Musikschule in der Schlossgasse als auch bei derBewirtschaftung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtwaldes weiterhin durch Hessenforstsind wir unseren Zielen schon sehr nahe gekommen", freute sich Rossow.Mit Unterstützung der anderen Fraktionen im Parlament werde man hier<strong>zum</strong> Ziel kommen.Großes Interesse zeigten die Mitglieder für den Sachstandsbericht<strong>zum</strong> Bau eines Allwetterbades durch die Firma Tournesol."Nachdem der Bürgermeister in den Sommermonaten alsBaubeginn Herbst 2006 genannt hatte, warten viele Interessierteseit Wochen auf den ersten Spatenstich", so Rossow. Nach ihrenWorten seien aber sowohl beim Grundstückskauf (die IZberichtete) als auch bei der Finanzierung des Großprojektes nochviele offene Fragen zu klären. Eindeutiges Votum der FreienWählergemeinschaft sei, dass die Stadt nach demGrundstückserwerb für rund vier Millionen Euro nicht weiter in diePflicht genommen werden dürfe.Ergänzt wurde die Berichterstattung durch Karl-Heinz Lauer, der als <strong>FWG</strong>-Mitglied des Ortsbeirates <strong>Idstein</strong>-Kern über die Arbeit dieses Gremiumsund die <strong>FWG</strong>-Aktivitäten informierte. Der Dasbacher OrtsvorsteherHerbert Ott sah es zur Zeit als eine der wichtigsten Aufgaben desDasbacher Ortsbeirates an, für den Erhalt der K 711 - Verbindungsstraßezwischen <strong>Idstein</strong> und Dasbach - zu kämpfen. Hier gibt es nach Aussagevon Inga Rossow zur nächsten Kreistagssitzung im Dezember einengemeinsamen Antrag von CDU/<strong>FWG</strong>/FDP, der den Erhalt der Straße undein gemeinsam vom Kreis, dem hessischen Straßenamt und der Stadt<strong>Idstein</strong> erarbeitetes Sanierungskonzept fordert.Nicht unerwähnt blieb der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung,die Schulze-Delitzsch-Straße für den Autoverkehr wieder zu öffnen. "Wirhaben uns erneut dagegen ausgesprochen, konnten aber mit einemErgänzungsantrag erreichen, dass die Straße in der Zeit von 20 Uhr bis 6Uhr und an Samstagen und Sonntagen geschlossen bleibt."Nach dem Kassenbericht von Michael Gänßler und derVorstandsentlastung wurde Eberhard Seehauser als Beisitzer neu in den<strong>FWG</strong>-Vorstand gewählt. Er löst Karin Lauer in dieser Funktion ab. IngaRossow dankte Karin Lauer für die jahrelange aktive Mitarbeit. In seinemAmt als Beisitzer bestätigt wurde Karl-Wilhelm Höhn. Weiterhin <strong>zum</strong> <strong>FWG</strong>-Vorstand gehören Stefan Gärth als 2. Vorsitzender, Antje Reimers alsSchriftführerin und Ursula Anton-Müller und Herbert Ott als Beisitzer.


136<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2006"Bessere Ideen und bessere Leute"CDU-Überlegungen zu BürgermeisterwahlNoch ist nicht entschieden, ob und mit welchem Kandidaten dieCDU im nächsten Jahr in den Bürgermeisterwahlkampf einsteigt.Die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in derMitgliederversammlung der CDU ließen jedoch den Schluss zu,dass die Union einen Bewerber präsentieren wird.Von Martin KolbusDie CDU will die Argumente sorgsam abwägen. Da sei einerseits derAmtsinhaber mit dem Bonus, immer und fortwährend Wahlkampf machenzu können (Zarda: "Das ist kein Vorwurf, sondern das ist einfach so"),während ein Herausforderer gegen einen Amtsinhaber in der Gefahr stehe,"verheizt zu werden". Andererseits ist sich Zarda sicher, dass die CDU "diebesseren Ideen und die besseren Leute" habe. Mit diesem Wissen unddem Kommunalwahlergebnis von über 40 Prozent im Rücken könne maneigentlich nicht erklären, die CDU schicke keinen eigenen Kandidaten insRennen.Kritik äußerte der Fraktionsvorsitzende daran, dass der Bürgermeister inetlichen Details nicht wisse, was in der Stadt passiere. Der Bürgermeistermüsse als Verwaltungschef der Stadt auch schauen und feststellen, wasnicht in Ordnung sei. "Das findet aber seit fast sechs Jahren nicht mehrstatt", so Zarda. Kritik übte er auch daran, dass im Haushaltsplanentwurf2007 Kosten für Straßenbaumaßnahmen eingestellt gewesen waren, vondenen es bei der Beratung im Ausschuss dann hieß, dass diese Aufgabennicht mehr im nächsten angepackt werden und deshalb gestrichen werdenkönnten. "Was ist das für eine Verwaltung, in der so viele Luftnummernproduziert werden", fragte sich Zarda und stellte fest, dass einevertrauensvolle Zusammenarbeit so nicht möglich sei.Angesprochen auf die <strong>Hallenbad</strong>situation, wies Zarda auf die am11. Dezember im Haupt- und Finanzausschuss anstehendegründliche Prüfung der abzuschließenden Verträge über den Baudes Allwetterbades und des Biomassekraftwerks mit Kraft- ärgernzu wollen.Vor Zarda hatte der 1. Vorsitzende der CDU <strong>Idstein</strong>, Christian Herfurth,die wichtigsten Punkte der Unions-Arbeit im zurückliegenden Jahrdargestellt und das seit 1989 beste Wahlergebnis bei der Kommunalwahlim Frühjahr 2006 mit 41,3 Prozent besonders herausgehoben und demganzen Team, besonders aber dem Wahlkampfmanager Peter Piaskowski,für den großen Einsatz gedankt.Eröffnet worden war die Mitgliederversammlung mit einem Vortrag vonHessens Justizminister Jürgen Banzer, der als Mitglied der


137Programmkommission über die jetzt begonnene politischeGrundsatzdiskussion in der CDU berichtete. Auf viele Herausforderungenund Entwicklungen, von der Sozialpolitik über Globalisierung bis hin zuKlimaerwärmung und Leitkultur, müssten Antworten gefunden werden.Die Nachfragen der Zuhörer richteten sich insbesondere auf dieFamilienpolitik und auf eine "Überfremdung" der Gesellschaft. Banzersprach mit Begeisterung über die Ideen und Werte des christlichenAbendlandes und versicherte, dass die christliche Orientierung Anker desCDU-Grundsatzprogrammes sei und bleibe.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Dezember 2006Armutszeugnis für Herrn Zarda"Angriffe auf Verwaltung sind für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Chef MariusWeiß "völlig inakzeptabel"Die Berichterstattung in der IZ über die Mitgliederversammlung der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die dort zitierten Aussagen des FraktionsvorsitzendenZarda können aus Sicht der SPD nicht unkommentiert bleiben."Offensichtlich sorgt das erfolgreiche Wirken von Bürgermeister Krumdafür, dass die permanenten Angriffe auf ihn von Seiten der CDU immerhilfloser und abstruser werden", bewertet der SPD-Vorsitzende MariusWeiß die Äußerungen von Thomas Zarda. Pauschales Schlechtreden derVerwaltung sei aber "völlig inakzeptabel in der politischenAuseinandersetzung. Wo viel gearbeitet wird, werden natürlich aucheinmal Fehler gemacht", konstatiert Weiß. Es sei aber ein "Armutszeugnisfür Herrn Zarda", wenn er sich "mit allgemeinen Anschuldigungen an alleMitarbeiter der Stadtverwaltung persönlich zu profilieren versuche".Die CDU habe bisher weder einen Kandidaten für die Wahl desStadtoberhaupts, noch auch nur eine einzige eigene Initiative entwickelt,die ein ernsthafter Beitrag zur Stadtentwicklung gewesen sei. DieAussage, "die besseren Ideen und besseren Leute zu haben", könne dahernach Worten des Vorsitzenden der Sozialdemokraten "wohl nur ironischgemeint gewesen sein". Das politische Handeln der Fraktion unter ZardasFührung erschöpfe sich vielmehr in "destruktivem Reagieren".Symptomatisch dafür sei auch die zitierte Äußerung des CDU-Fraktionschefs, das Thema <strong>Hallenbad</strong> "sei völlig ungeeignet, umden Bürgermeister zu ärgern. Da wurde jedem Leser offenbar,welches die wichtigste Prämisse für die CDU in derStadtverordnetenversammlung ist, wenn sie sich mit einem Themabeschäftigen muss, das der Bürgermeister vorantreibt", stellteMarius Weiß fest.


138Besonders erschrocken ist der Stadtverbandsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>SPD aber über die berichtete Diskussion in der Mitgliederversammlung derChristdemokraten. "Ich dachte eigentlich, dass es unter dendemokratischen Parteien Konsens ist, dass unser Land Zuwanderungbraucht und wir uns gemeinsam und verstärkt um eine Verbesserung derIntegration bemühen", meint Weiß. Wenn dann in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU unterdem Stichwort "Überfremdung in der Gesellschaft" diskutiert wird, dannzeige dies "Ansichten, die ich in dieser Vorgestrigkeit dort eigentlich nichterwartet hätte", kommentiert Weiß deutlich.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2006Thomas Zarda: "Unangemessene Schärfe"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktions-Chef weist die Polemik der SPD durchMarius Weiß zurück"Die SPD kann es wohl kaum erwarten, dass ein neuer Bürgermeistergewählt wird", nimmt der Fraktionsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, ThomasZarda zu den Angriffen des SPD-Chefs Weiß Stellung in der IZ und imParlament Stellung. Dass Marius Weiß dabei in "vollkommenunangemessener Schärfe" auch ihn persönlich attackiere, falle nachseiner, Zardas, Sicht auf die SPD zurück.Im übrigen habe er, Zarda, nicht die Mitarbeiter der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverwaltung kritisiert. "Ganz im Gegenteil - ich habe der Verwaltungöffentlich erst wieder in der Haushaltsdebatte Respekt gezollt." Etwasanderes sei aber leider auch wahr: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister habe oftmehr Interesse an Themen wie der Kreisstrukturreform, als an Details dertäglichen Arbeit einer Stadtverwaltung. Wer die Ausschusssitzungenbesuche, erkenne das häufig an Vorlagen, die dann erst nachgebessertwerden müssten. So sei dies erst in jüngster Zeit wieder bei derDiskussion um die Erweiterung der Fachhochschule beim ThemaSchattenwurf so gewesen. Zarda zitiert auch die Haushaltsrede Krums:Der Bürgermeister spreche von der Gewerbekapitalsteuer, die seit 1998abgeschafft sei. Das sei ihm offenbar gar nicht aufgefallen, <strong>zum</strong>al er dieRede schriftlich habe verteilen lassen. Zarda hält es im übrigen undganz im Gegensatz zu Marius Weiß für außerordentlichverantwortungsvoll, gerade bei den komplizierten Beratungen <strong>zum</strong><strong>Hallenbad</strong> Wahlkampfgetöse zu vermeiden, <strong>zum</strong>al die Wahl erst imnächsten September stattfinde. Und auch die Haushaltsberatungenhätten gezeigt, dass im Gegensatz zu mancher Debatte früherer Jahrezügig und an der Sache orientiert gearbeitet wurde. "Ich finde das gut.Aber wenn die SPD jetzt in der Vorweihnachtszeit schon mit Polemik denWahlkampf einläuten will: bitte sehr! Ich gehe keiner Auseinandersetzung


139aus dem Wege und die CDU läuft bei Angriffen erst richtig zur Hochformauf." Ob das aber der Sache nütze, bezweifelt er.Die CDU werde in aller Ruhe und sehr rechtzeitig die Frage entscheiden,ob es einen Gegenkandidaten <strong>zum</strong> amtierenden Bürgermeister gebenwerde und welche Kandidatin oder auch Kandidaten die CDU aufstelle."Dass wir eine charmante Alternative bieten werden - darauf kann sichHerr Weiß jedenfalls verlassen", so Zarda.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2006Verträge im BlickpunktAusschuss: Viele Fragen <strong>zum</strong> Tournesol-ProjektVoS. IDSTEINDer Haupt- und Finanzausschuss nahm die bisher erarbeiteten Eckpunkte,Eingebungen und Diskussionsthemen zu den Verträgen <strong>zum</strong> Bau desgeplanten Tournesol-Allewetterbades auf zur Kenntnis und beschlosseinstimmig, dass der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat das Vertragswerkunterschriftsreif ausarbeiten soll und auch die Juristen dem zustimmenmüssen, damit <strong>Idstein</strong> beim Badbau ein kalkulierbares Risiko eingeht.Dem Parlament soll dieses Vertragspaket zur Entscheidung vorgelegtwerden.Wie Ausschussvorsitzender Peter Piaskowski berichtet, hatten dieParlamentarier von 19 bis 23.15 Uhr sehr viele Fragen zurVertragsgestaltung. Dabei spielte die Frage nach der Auseinandersetzungzwischen den Wiesbadener Jugendwerkstätten und demLandeswohlfahrtsverbandes (LWV) bezüglich der Flächenreduzierung fürdie Tierhaltung des Gassenbacher Hofes durch den Schwimmbadbau inunmittelbarer Nachbarschaft nur eine untergeordnete Rolle. "Das ist jaSache des LWV und nicht der Stadt <strong>Idstein</strong>. Wir bezahlen den LWV für dasGelände für den Schwimmbadbau ja ordentlich", unterstrich Piaskowski.Zwar seien 85 Prozent bis <strong>zum</strong> Vertragsabschluss jetzt vorhanden, aber"es müssen genau 100 Prozent sein. Und das wird jetzt zwischen vier undsechs Wochen noch dauern.""Ich begrüße diesen Beschluss, weil er ein weiterer Meilenstein für denBadbau ist. Das Finanzkonzept des Tournesol-Bades wurde im Prinzipakzeptiert. Wir werden jetzt im Magistrat die Einzelheiten der juristischenBedenken klären", meint Bürgermeister Gerhard Krum. Er und dieVertreter von Tournesol sind zuversichtlich, dass bis zur nächsten Sitzungdes Stadtparlamentes ein endgültiger Vertragsentwurf vorgelegt werdenkann.


140<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2006Pensum in fünfzehn Minuten geschafftParlament: Magistrat soll beschlussfähige Vertragspapiere <strong>zum</strong>Tournesol-Allwetterbad vorlegenVom 15.12.2006us. IDSTEINDie Stimmung entspannt und heiter, der Beratungsbedarf auf "null" unddie Sitzungsdauer so kurz wie nie: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenschafften in der letzten Beratungsrunde des Jahres ihr Pensum in wenigerals einer Viertelstunde.<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann schaute gutgelaunt auf das Parlament herab, thronte das Präsidium dochausnahmsweise - aus Gründen der Zeitersparnis für den Aufbau - auf dererhöhten Bühne. Diese "sehr präsidiale Sitzordnung" gefiel Wallmann. "Ichgenieße jede Minute", schmunzelte er.Dass er sich mit weniger als fünfzehn Minuten begnügen musste, lagdaran, dass zu dem Paket aus Vertragsentwürfen für den Bau desTournesol-Allwetterbades und eines Biomasse-Kraftwerks schon im HauptundFinanzausschuss alles Wichtige gesagt worden war. Insgesamthandelt es sich um fünf verschiedene Verträge und Vereinbarungenzwischen Firmen, Banken und der Stadt <strong>Idstein</strong>.Einstimmig hatte der Haupt- und Finanzausschuss, nach mehrstündigerBeratung, die Entwürfe zur Kenntnis genommen (die IZ berichtete). Demfolgte jetzt die Stadtverordnetenversammlung, allerdings ohne jedwedeAussprache. Der Magistrat erhielt den Auftrag, "das Gesamtvertragswerkunter Einbeziehung der Anforderungen an eine kommunalaufsichtlicheGenehmigungsfähigkeit" abschließend zu verhandeln. Die juristischenBedenken, die seitens des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rechtsbeistandes noch bestehen,sollen bis dahin ebenfalls ausgeräumt werden.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung soll das Paket zurBeschlussfassung vorzulegen. Mit der endgültigen Fassung wird bis zurnächsten Sitzung im Frühjahr 2007 gerechnet.


1412007<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2007Über die Hälfte der Mitglieder verlorenWasserrettungsdienst hält die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG am Leben / <strong>Eine</strong>schlagkräftige GruppeDas <strong>Hallenbad</strong> ist mittlerweile schon seit 15 Monaten geschlossen.Der einst zweitgrößte Verein <strong>Idstein</strong>s mit mehr als tausendMitgliedern und einer der erfolgreichsten Wettkampfgruppen in<strong>Idstein</strong> überhaupt hat den Schwimmbetrieb und die Ausbildungeinstellen müssen. Doch die DLRG hat keinesfalls das Handtuchgeworfen: das zweite Standbein, die AbteilungWasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahr hintersich.Die so erfolgreiche <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wettkampfgruppe hat ihr komplettes Teamnach Wiesbaden abgegeben - ein herber Verlust für den Verein in derHexenturmstadt, wenn man bedenkt welch Talente man hat ziehen lassen,wie unter anderem Joel Ax, Philipp Panni und Romina Ferrero, allemehrmalige Hessen-, Süddeutsche- oder Deutsche Meister in ihrerAltersgruppe.Durch die fehlenden Trainingsmöglichkeiten in <strong>Idstein</strong> sind bisher mehr als500 Mitglieder aus dem Verein ausgetreten. Inzwischen mussten auch dieVereinsräume im alten <strong>Hallenbad</strong> geräumt werden, so dass dieKommunikationen innerhalb der Ortsgruppe nur noch unter schwierigenUmständen möglich ist. Kein Zweifel - 2006 war ein sehr schwieriges Jahrfür die Ortsgruppe."Es tut schon weh, dem <strong>Hallenbad</strong> den Rücken zukehren zu müssen, wennman eine so lange und erfolgreiche Arbeit mit überwiegend jungenMenschen im und ums Schwimmbad herum einstellen muss", so die 1.Vorsitzende Christiane Bossong. "Wir können froh sein, dass wir nichtnoch mehr als die angesprochenen 500 Mitglieder verloren haben",ergänzt Geschäftsführer Jörg Steinmann. "Wir können stolz auf unsereverbliebenen Mitglieder sein." Zum Beginn des neuen Jahres gilt deshalbauch ein herzlicher Dank der Vereinsspitze besonders jenen, die durch ihrefortbestehende Mitgliedschaft dem Verein treu zur Seite stehen und dieArbeit der DLRG weiter unterstützen, sowie den vielen ehrenamtlichenHelfern und Spendern.Die DLRG in der Hexenturmstadt steht also unter Druck, hat aberkeinesfalls das Handtuch geworfen. Schließlich gibt es auch sehr


142erfreuliche Entwicklungen im Verein. Das zweite Standbein der DLRG, dieAbteilung Wasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahrhinter sich. Wie jedes Jahr haben die Retter ihre Freizeit geopfert, ihrenehrenamtlichen Dienst an der Ostsee, am Rhein oder Main geleistet undan Fortbildungen sowie Übungen teilgenommen. Durch dieZusammenarbeit mit der Ortsgruppe Niedernhausen baut sich hierinzwischen eine sehr schlagkräftige Wasserrettungseinheit auf.Dank der Anschaffung eines Motorrettungsbootes (die IZ berichtete)konnten die Wasserretter im Jahr 2006 die an den Binnengewässernansässigen Ortsgruppen bei verschiedenen Veranstaltungen in weitgrößerem Umfang als bisher unterstützen.Hauptschauplatz dabei war die Fußballweltmeisterschaft, genauer gesagtdie Mainarena in Frankfurt, wo die Gruppe das große Motorrettungsbootzusammen mit neun Bootsführern und 23 Sanitätern undRettungsschwimmern stellte. Das Aufgabenspektrum war vielschichtig.Von der regulären Absicherung des Mains im Bereich Friedensbrücke-Holbeinsteg und der Mainarena bis hin zur Unterstützung deslandgebundenen Rettungsdienstes und kleineren Materialtransportenhatten die Helfer einiges zu tun und fuhren zusammen mit den Kollegender DLRG Frankfurt mehrere Einsätze.Allein während der Fußballweltmeisterschaft leisteten die Helfer 1 400Stunden Wachdienst und nahmen viele positive Eindrücke und praktischeErfahrungen mit nach Hause, so dass sie nun im Jahr 2007 wieder mitvoller Kraft und neuer Motivation ihrem ehrenamtlichen Dienstdurchführen können.Dennoch ist dies nur ein kleiner Lichtblick in der derzeitigenVereinssituation. Ein Schwimmbad ist und bleibt die Grundlage für diekünftige Arbeit. "Ausweichmöglichkeiten wie das Freibad inNiedernhausen, die Rhein-Main-Therme in Hofheim oder das<strong>Hallenbad</strong> in Wiesbaden sind ungenügend für die Ansprüche deseinst so großen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vereins", stellt der Vorstand fest. Daherwird sich der Verein weiter gedulden und die Geschehnisse um dasneue Schwimmbad der Firma Tournesol aufmerksam verfolgen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Januar 2007"Regenguss" für Einbrecheriz. IDSTEIN/NIEDERNHAUSENIns McDonald´s Restaurant in der Auroffer Straße in <strong>Idstein</strong> drangenEinbrecher am frühen Dienstagmorgen ein. In der Küche versuchten sie,Hamburger zu braten, lösten dabei aber die Feuerlöschanlage aus. Auf derFlucht nahmen sie verschiedene Lebensmittel mit.


143Ziel von Einbrechern war in den Tagen über Silvester auch das alte<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Die Einbrecher schlugen die große Scheibezwischen Bad und Foyer ein und hebelten den leerenKassenautomaten auf.Bereits im Oktober/November 2006 hatte das alte <strong>Hallenbad</strong>ungebetene Gäste. Die Täter hatten dabei mehrere Scheibeneingeschlagen. In beiden Fällen wurde jedoch nichts gestohlen.Unverletzt blieben die Insassen eines türkischen Sattelzuges und dieMitarbeiter der Autobahnmeisterei bei einem Unfall am Mittwoch gegen13.40 Uhr auf der Autobahn zwischen Niedernhausen und <strong>Idstein</strong> unweitdes Theißtal-Parkplatzes. Der Sattelzugfahrer hatte auf der Fahrt nachNorden eine Kehrmaschine der Autobahnmeisterei erfasst.Es dauerte einige Stunden, bis die Fahrbahn von Fahrzeugtrümmern undverstreuter Ladung befreit war. Der Fahrzeugstau erreichte eine Längevon acht Kilometern.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2007"Ich bin froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin"Rap-Klänge beim Neujahrsempfang / Krum: "Und das<strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch noch hin"Es war wie immer, und doch ganz anders. Hände schütteln mitHunderten von Gästen und jede Menge guter Wünsche für´s neueJahr, nach diesem Muster laufen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfänge nunmal ab. Diesmal aber hatte Gerhard Krum mit dem Auftritt einerHip-Hop-Crew eine originelle Überraschung eingebaut.Von Martin KolbusEin Rap, gestand Bürgermeister Krum, passe eigentlich nicht insklassische Bild eines Neujahrsempfanges. Das Lied der "HipHop-AG JuZ<strong>Idstein</strong>" mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> Baby" sei aber vielleicht "die zärtlichsteLiebeserklärung, die der alten Stadt durch ihre Jugend bisher zuteilgeworden ist". Die Strophen der Rap-Hymne schließen stets mit derZeile:"Am Ende vom Tag bin ich froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin..."Die Band führt unter dem Namen "Dirrty Franz und die B-Side-Boys" eineArt Doppelleben, mit der Aufnahme "Weltmeister" zur Zeit der Fußball-WMschaffte sie sogar den Sprung in die Top 100 der Verkaufs-Charts.War die gerapte "Liebeserklärung" hörenswert, so war das, was elfStudenten der Fachhochschule Mainz <strong>zum</strong> Neujahrsempfang vorstellten,sehens- und lesenswert. Die angehenden Architekten und Ingenieurepräsentierten auf Plakaten eine Ausstellung mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> - einJahrtausend zu Füßen des Hexenturms". Bis Sonntag sollen die Werke zur


144Stadtgeschichte zu sehen sein. Zu bewundern waren im Foyer aber auchdie Malkünste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Uglitscher Schüler (die IZ berichtete).Solche Initiativen zeigten, dass die Jugend durchaus bereit sei, sich der"Selbstdisziplin der Anstrengung" zu unterziehen, sagte Krum und bezogausdrücklich Martin Dörfler ein, der kürzlich den bundesweiten"Volkswagen Azubi Cup 2006" gewonnen hatte und sich dabei gegenstarke Konkurrenz behauptete."Zutreffend ist allerdings auch, dass vielen jugendlichen Altersgenossendas Glück der Anstrengung nicht gerade als erstes einfällt, wenn vonGlück die Rede ist", sagte Krum, der die Ursachen hierfür weniger einerVerweigerungshaltung oder fehlendem Ehrgeiz zuschrieb ("das gibt esgewiss auch"), sondern eher einer Vertrauenskrise. Krum zitierte BernhardBueb, der einmal schrieb: "Nicht der Verfall der Werte ist das Problemunserer Zeit, sondern der Verfall des Glaubens, dass diese Werte auf dieErde geholt werden können, dass die Menschen ihnen in ihrem Leben nocheine Chance geben."Unter den Stichworten Integration, Kooperation und Innovation stellte derRathauschef seine Gedanken vor, wie sich die Stadt auf ihre Zukunftvorbereiten könne. Dabei benannte er insbesondere die Integration jungerund älterer Menschen, die Integration der Arbeitslosen, aber auch dieEinbindung der Menschen mit anderem ethnischen oder religiösenHintergrund in die Gesellschaft und ins öffentliche Leben als notwendigeSchritte.Krum vergaß in seiner Neujahrsansprache nicht, eine kurzeLeistungsbilanz für 2006 zu ziehen. "Das Wichtigste ist: DasGesundheitszentrum ist im Bau. Die Südtangente ist im erstenAbschnitt fertiggestellt. Und das <strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch nochhin, wenn alle, wie bisher, an einem Strang ziehen!"Wiesbadener Kurier vom 19. Januar 2007Rathaus-Chef als TraumberufGerhard Krum seit fünf Jahren Bürgermeister <strong>Idstein</strong>s /Krankenhaus und <strong>Hallenbad</strong> im BlickBürgermeister Gerhard Krum lenkt seit fünf Jahren alsVerwaltungschef im Rathaus die Geschicke <strong>Idstein</strong>s. Er zieht einepositive Bilanz seiner bisherigen Arbeit.Von Volker Stavenow"Das Amt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters ist mein Traumberuf geworden. Esist für mich eine tolle Sache, dass ich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> meine eigene Stadt mitentwickeln kann. Ich habe seit meiner Jugend <strong>Idstein</strong> schätzen und lieben


145gelernt, obwohl <strong>Idstein</strong> nie immer einfach war und ist. Genau dieser Punktist auch ein Markenzeichen <strong>Idstein</strong>s - ebenfalls in den zurückliegendenJahrhunderten. Unsere Stadt bedeutet den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>nsehr viel, genauso wie mir."Der Traum begann für Gerhard Krum am 14. Januar 2002. An diesem Tagtrat er seinen Dienst im Rathaus an. Zuvor schaffte es der gelernteJournalist, was Beobachter für unmöglich gehalten hatten: Er gewannsensationell die Stichwahl gegen seinen Gegenkandidaten WalterWallmann, dem ein sicherer und haushoher Wahlsieg vorausgesagtworden war. Es kam ganz anders: Krum setzte sich mit nur wenigenStimmen Vorsprung durch und darf noch bis 13. Januar 2008 "regieren".Mindestens, denn für Krum ist eines glasklar: "Ich will weitere sechs Jahreim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus an der Spitze stehen und kandidiere am 2.September für eine zweite Amtszeit!" Damit geht Gerhard Krum seinenWeg als Rathauschef konsequent weiter. Schon bei seinem Sensationssieg2002 hatte er unmissverständlich klar gemacht, dass er seine Ideen undVorstellungen nur in zwei Amtszeiten umsetzen kann. Zwölf JahreBürgermeister, das ist für ihn das absolute Maximum einer Dienstzeit aufdiesem Sessel. "Spätestens nach zwei Perioden muss es einen Wechselgeben, damit neue Ideen und neue Wege in die Stadtgestaltung einfließenkönnen."Als Gerhard Krum sein Amt antrat, liefen die Vorbereitungen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Hessentages auf Hochtouren. "Die Stadt war durch meinen VorgängerHermann Müller sehr gut aufgestellt. Die Leute dachten: Hier kann mangut leben. Ich habe mir also überlegt, welche Bereiche derStadtentwicklung fortgesetzt und neu in Gang gesetzt werden sollten."Nach der unbezahlbaren Werbeaktion für <strong>Idstein</strong> durch den Hessentagnahm Krum unter anderem die Bereiche Regionalentwicklung,Strukturwandel in der Wirtschaft, demographische Entwicklung,Infrastrukturplanung für die Zukunft, neue Anforderungen an dieFreizeitgestaltung, Haushaltssituation der Stadt oder verstärkteFamilienpolitik in seinen Focus."Die schwierigste Frage für mich war die nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Krankenhauses", bekennt der Bürgermeister. <strong>Idstein</strong> ohne einKrankenhaus - für Krum jedenfalls undenkbar. "Der Bau ist nicht nur eineimmens wichtige Sache für <strong>Idstein</strong>, sondern für die gesamte Region." Alsdas Projekt wegen "atmosphärischen Störungen" zwischen den beteiligtenPartnern zu scheitern drohte, holte Krum als Mittler und Vermittler allewieder an einen Tisch - der gordische Knoten wurde durchschlagen, dasGesundheitszentrum ist im Bau. Laut Krum wurden auch ältere Projekte,Altlasten, wie er sie nennt, zu Ende oder auf guten Weg gebracht:Südtangente, Taunusviertel, Nassauviertel, zweite <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> A 3-Auffahrt,Eschenhahner Ortsumgehung oder Einheimischenmodelle in denStadtteilen.Ein wesentlicher Schwerpunkt von Krums Arbeit war und ist es, alles zutun, um den Standort der Europa-Fachhochschule Fresenius in <strong>Idstein</strong> zusichern und der Privathochschule einen Ausbau an der Limburger Straße


146zu gewährleisten. Dazu baute Krum ein ganzes Netzwerk auf, in dem erverschiedene Einrichtungen und Institutionen mit der FH Freseniuszusammenbringt. "Ich setze alles daran, dass Fresenius mit seiner FH in<strong>Idstein</strong> eine gute Zukunft hat. Unsere alte Stadt hat durch die vielenStudentinnen und Studenten ein junges Gesicht."Aufmerksame <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sehen sofort, dass sich die Stadt im Umbaubefindet: An den Stadteingängen entstehen neue Projekte: In RichtungNiedernhausen das Taunusviertel, die Südtangente kommt. StadtauswärtsRichtung Autobahn wird die Kappus-Anlage am Bahnhof komplett neubebaut, an der Limburger Straße Richtung Wörsdorf werden Hahnstückund Altenhof neu überplant. "In allen Bereichen geschieht etwas in<strong>Idstein</strong>, es geht stetig voran." So ganz nebenbei entstanden in <strong>Idstein</strong>weitere Bolzplätze, Kinderspielplätze, Skateranlage, Beachvolleyballplatzund zwei neue Jugendclubs.Neben den Themen interkommunale Zusammenarbeit,Weiterentwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wirtschaftskraft,Stadtentwicklungskonzepte oder Schärfung des Standortprofils imWettbewerb der Kommunen, ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>Krums wichtigste Chefsache. "Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen dieses<strong>Hallenbad</strong> und ich will es auch, weil unsere Stadt und dieMenschen in der Region es brauchen und ich kämpfe wie ein Löwedafür, genauso wie beim Krankenhaus."Der Bürgermeister will das für Stadt und Investor gleichermaßenwichtige Pilotprojekt nicht an der Problematik von Freigelände fürZiegen der Wiesbadener Jugendwerkstätten scheitern lassen.Deshalb wird es Ende Februar eine Art "<strong>Hallenbad</strong>-Gipfel" mit allenBeteiligten geben. Dort soll alles unter Dach und Fach gebrachtwerden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden laut Krum auch alleVerträge fix und fertig sein. "Noch in diesem Jahr wird Baustartfür das <strong>Hallenbad</strong> sein, da bin ich optimistisch", lehnt sich Krumweit aus dem Fenster.Der Bürgermeister weiß um die große Verantwortung, die er bei derStadtgestaltung hat. "Alle Projekte haben schließlich Auswirkungen auf dieMenschen." Aber für Krum ist Stillstand Rückschritt. "Unsere Stadt brauchtBewegung, sonst können wir gemeinsam die Aufgaben der Zukunft nichterfolgreich meistern." Dazu gehören nach Krums Einschätzung auchVisionen, Visionen, die aber schnell zur Realität werden können, wennRathaus, Politik und Investoren gemeinsam erfolgreich an einem Strangziehen.


147<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Januar 2007Tournesol-Verträge auf dem PrüfstandAusschuss diskutiert am 1. Februar über BadVoS. IDSTEINAm Donnerstag, 1. Februar, wird es auf der Sondersitzung des Haupt- undFinanzausschusses (20 Uhr, altes Amtsgericht) ernst: DieAusschussmitglieder diskutieren über den Bau des geplanten Tournesol-Allwetterbades mit Freibadmöglichkeiten, Wellness undgesundheitstherapeutischen Einrichtungen. Beheizt werden soll diesesSchwimmbad durch ein Biomasse-Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung.An diesem Abend debattieren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker über dasvon der Verwaltung ausgearbeitete Vertragsgeflecht mit den Investoren.Um sich auf diese wichtige Sitzung gut vorzubereiten, treffen sich dieCDU-Fraktionsmitglieder an diesem Tag ab 18 Uhr imMagistratssitzungszimmer <strong>zum</strong> internen Gespräch, die Mitglieder der <strong>FWG</strong>ebenfalls ab 18 Uhr im Besprechungszimmer des Bau- und Betriebsamtes<strong>zum</strong> internen Meinungsaustausch.Das Thema Tournesol-Allwetterbad stand auch auf der Tagesordnung derjüngsten HFA-Sitzung. Hier nahmen die Fraktionen aber laut VorsitzendenPeter Piaskowski nur die umfangreichen Vertragsunterlagen von derVerwaltung entgegen, um sie bis zur Sitzung in der kommenden Wochesorgsam durchzuarbeiten. <strong>Eine</strong> Diskussion gab es nicht.Diskutiert wurde auch nicht über den Schlussbericht für die Stadt <strong>Idstein</strong>in der vergleichenden Prüfung des Hessischen Rechnungshofes"Haushaltsstruktur 2005: Mittlere Städte". Der Bericht wurde vom HFA zurKenntnis genommen.Während die Neufassung der Gebührensatzung für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kindertagesstätten verschoben wurde, fasste der HFA einen Beschluss zurmöglichen Installation von Bowlingbahnen in der Stadthalle. Laut Vorlagesollte die Stadt in den Leasingvertrag zwischen Stadthallen-Restaurantpächterin und Leasinggeber für die vier Bowlingbahneneinsteigen. "Das lehnte der Ausschuss aber ab. Die Pächterin kann abernach wie vor die Bowlingbahnen auf eigene Kosten einrichten lassen", soAusschussvorsitzender Peter Piaskowski.


148<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2007<strong>FWG</strong>: Risiko liegt bei StadtDie <strong>FWG</strong> Fraktion begrüßt dass einem Vertragsabschluss für das TournesolBad nur noch wenige, im Ausschuss für lösbar gehaltene Probleme imWege stehen. Allerdings wird ein solches Bad eben nicht <strong>zum</strong> Null-Risikofür die Stadt <strong>Idstein</strong> zu haben sein, so der stellvertretende <strong>FWG</strong>-Vorsitzende Gerhard Dernbecher in einer Stellungnahme <strong>zum</strong> Bericht derIZ vom 3. Februar.Neben dem Mindestzuschuss von 500 000 Euro pro Jahr <strong>zum</strong> Betrieb, undder zur Verfügungstellung eines geeigneten Grundstückes, das dieStadtkasse ebenfalls mit einer Millionensumme belastet, trägt die Stadt<strong>Idstein</strong> vollumfänglich das Betreiberrisiko. "Wenn wir, wie angekündigt,dieser Vertragskonstellation dennoch zustimmen werden, so geschiehtdies unter sorgfältiger Abwägung des Für und Widers. Wir gehengemeinsam ins Risiko, weil es durchaus auch eine Chance dafür gibt, dassdas Projekt sich positiv zu Gunsten der Stadt <strong>Idstein</strong> entwickelt. In diesemFall erhöht sich die Attraktivität des Standortes <strong>Idstein</strong> erheblich und diefür die Stadt negativen Vertragsteile brauchen nicht zur Anwendung zukommen."Die Investoren sollten nunmehr allerdings bis zurStadtverordnetenversammlung die am Donnerstag gemachten Zusagenhalten und die Hausaufgaben, was das Thema bevorzugte Wärmelieferungfür das Bad und die unauflösliche Koppelung des Kraftwerkbetriebes mitdem Schwimmbadbetrieb angeht, lösen. In diesem Fall, so Dernbecher,kann ich die Zustimmung der <strong>FWG</strong>-Fraktion, trotz der geschildertenRisiken, in Aussicht stellen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007<strong>Idstein</strong> hält Kurs auf Tournesol-BadParlament beschließt über Verträge / Krisengipfel zurGrundstücksfrage am 28. FebruarEin nicht ganz einfaches Thema fand nach einer nicht ganzeinfachen Parlamentssitzung ein positives Ende: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordnetenversammlung beschloss das Gesamtvertragswerkfür den Bau des Tournesol-Allwetterbades inklusiveBiomassekraftwerk.Von Volker Stavenow


Der Beschluss wurde mit 31 Ja-Stimmen (CDU, SPD, <strong>FWG</strong>, Grüne) gegen3 Nein-Stimmen (FDP und eine CDU-Stimme) gefasst. Auf Antrag vonPeter Piaskowski (CDU) wurde im Protokoll festgehalten wird, dass sowohldie juristische "Absegnung" der kompletten Verträge als auch dersteuerlichen Auswirkungen durch die von der Stadt beauftragte Kanzleierfolgt ist. Auf Antrag der Grünen wurde außerdem die bei einerVersicherung abzuschließende Haftpflichtsumme für mögliche Zahlungenbei Unfällen von Besuchern im Tournesol-Bad von fünf auf 25 MillionenEuro erhöht. Auf dieses Manko hatte Thomas Clemenz (FDP) hingewiesen.Die langwierige Debatte drehte sich im Kern <strong>zum</strong> einen um das großeRisiko, das die Stadt bei diesem wichtigen Mammutprojekt eingeht und<strong>zum</strong> anderen um die nach Meinung einiger Fraktionen schlechteVorbereitung der aktualisierten Vorlagen und die Zurückhaltung vonentsprechenden Infos durch die Verwaltung und Bürgermeister GerhardKrum. Diese Irritationen sorgten für gleich zwei Sitzungsunterbrechungen,in denen die Fraktionen versuchten, sich die Fakten zu vergegenwärtigenund interne Abstimmungen zu treffen."Entsetzt über Verwaltung""Der Auftrag des Hauptausschusses ist nichtkomplett ausgeführt. Ich hätte erwartet, dass Sie uns das sagen.Trotzdem, obwohl nicht alle Bedingungen erfüllt sind, stimmen wir derVorlage zu. Allerdings sollten die Verträge wirklich nur wirksam werden,wenn eine positive Beurteilung der Kanzlei vorliegt", meinte Thomas Zarda(CDU). Er verwies in seinem Redebeitrag darauf, dass <strong>Idstein</strong> schon längstein Bad hätte, wenn man vor Jahren den Investoren Groll <strong>zum</strong> Zuge hättekommen lassen.Unterstützung in seiner Ansicht erhielt Zarda von Gerhard Dernbecher(<strong>FWG</strong>): "In unserer Tischvorlage steht nicht drin, ob die juristischenÄnderungen durch die Kanzlei in die Verträge eingeflossen sind. Man kannbisher nicht erkennen, ob alles juristisch geprüft ist. Der Bürgermeisterenthält uns Fakten." Dernbecher machte klar, dass die Freien Wähler trotzdes hohen Risikos ebenfalls das Tournesol-Bad wollen."Dass <strong>Idstein</strong> ein immenses Risiko eingeht, ist uns allen bekannt. Ich binaber entsetzt über das Vorgehen der Verwaltung. Keiner von uns imParlament ist in der Lage, das heute ausgeteilte dicke Paket richtig zulesen. Es ist nicht erkennbar, dass es sich um die endverhandelte Versionhandelt", kritisierte Peter Piaskowski (CDU).Volker Nies (SPD) sah das völlig anders. "Hier liegen wohlKommunikationsprobleme vor. Wir machen heute einen weiterenwichtigen Schritt in Richtung Tournesol-Bad. Ein solches Bad bekommenwir aber nicht ohne Risiko. Dieses Projekt bietet für <strong>Idstein</strong> viele Vorteile.Können wir mehr erwarten?""Ich lasse es mir nicht bieten, dass Sie mir vorwerfen, ich würdeInformationen unterschlagen. Ich habe Ihnen alles vorgelesen. So vieleInfos wie bei diesem Thema hatten Sie noch nie. Es wurden alle ihreWünsche und Fragen abgearbeitet. Aber das ist alles kein Problem: Wirheften Ihnen das Begleitschreiben der Kanzlei auch noch an dieUnterlagen", wehrte sich Bürgermeister Gerhard Krum gegen die Vorwürfe149


150der Schlamperei. Der Rathaus-Chef machte klar, dass auch er Verträgeauf den Weg bringen will, die alle hieb- und stichfest sind.Er wies darauf hin, dass in einer Art "Krisengipfel" am 28. Februar auchdie Grundstücksfrage mit Landeswohlfahrtsverband, WiesbadenerJugendwerkstätten (WJW) , Ministerium, Stadt und Investoren gelöstwerden soll. Bekanntlich verweigern die WJW die Abgabe von Teilflächenfür das Tournesol-Bad, weil die Wiesbadener dadurch negativeAuswirkungen auf die Tierhaltung am Gassenbacher Hof vermuten. DieWJW sehen in dem Badprojekt auch kein Vorhaben des öffentlichenInteresses, sondern ein reines privates Investorenunternehmen."Klares Signal setzen""Wir sind in der Diskussion an einem völligirrationalen Punkt angekommen. Ich meine, die Verwaltung hätte aberschon konkrete Hinweise auf die eingearbeiteten Änderungen und diejuristische Beurteilung geben können. So sind Irritationen entstanden. Wirsollten heute ein klares Signal setzen, dass es sich bei diesem Projekt umein Vorhaben mit öffentlichem Interesse handelt und es voran bringen",sagte Jürgen Schmitt(Grüne).Thomas Clemenz (FDP) bekannte sich in seiner eindringlichen Rede zwarfür den Bau des Tournesol-Bades, lehnte aber die Verträge als völligunzureichend und für die Stadt im schlimmsten Fall schädlich ab. "Wennalles in die Hose gehen sollte, trägt die Stadt das volle wirtschaftlicheRisiko zwischen 30 und 35 Millionen Euro. Der Gewinner ist die Bank."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007Absurdes TheaterVolker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-BadVon Seiten der Stadt <strong>Idstein</strong> wurden mit dem Beschluss in der


151Stadtverordnetenversammlung alle Grundvoraussetzungen geschaffen,damit das erste Tournesol-Bad Deutschlands in <strong>Idstein</strong> gebaut werdenkann. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und ihre Nachbarn in der Region sollten sich aber nichtzu früh freuen und die heimischen Kommunalpolitiker die bereitsgekühlten Sektflaschen lieber noch verkorkt lassen.Denn das einzigartige Pilotprojekt steht und fällt am 28. Februar auf demso genannten Krisengipfel. Dieser Mittwoch wird ganz sicher in dieStadtgeschichte <strong>Idstein</strong>s eingehen: Entweder als glanzvoller Tag, an demder gordische Knoten für ein von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landherbeigesehntes Allwetter-Bad durchschlagen wurde, oder als einrabenschwarzer Tag, an dem ein paar meckernde Ziegen eines derwichtigsten Projekte für die Bewohner des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes und desgesamten Untertaunus <strong>zum</strong> Scheitern bringen.Dass dieses zukunftsweisende Vorhaben im Interesse aller Menschen derRegion überhaupt durch lächerliche Argumente der WiesbadenerJugendwerkstätten behindert wird, zeigt, dass Vernunft und Logik bei dendortigen Entscheidungsträgern bisher nicht die Ratgeber sind. Dasabsurde Theater der Wiesbadener kann am 28. Februar in einen Super-Gau für <strong>Idstein</strong> münden. In diesem Fall wäre es kein Trost, dass dieWiesbadener Verantwortlichen zur großen Lachnummer Deutschlandswürden und als echte Schildbürger in die Annalen eingehen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Februar 2007Verträge <strong>zum</strong> Bad bergen zu hohes RisikoSituation sei unbefriedigend und gefährlich für die Stadt / FDPspricht von 30 Millionen EuroDie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP begrüßt den zustimmenden Beschluss derStadtverordneten <strong>zum</strong> Tournesol-Bad, weist aber gleichzeitig darauf hin,dass dass die Bürger wissen sollten, dass für die Stadt das Risiko enormhoch sei und bei Problemen in der Abwicklung <strong>Idstein</strong> nicht 4,5 MillionenEuro für eine Sanierung, sondern über die Jahre vermutlich mehr als 30Millionen Euro bei einem Einstieg in die Verträge zahle, zusätzlich zu denin Aussicht gestellten jährlichen Zuschüssen von 500 000 Euro."Ursprünglich sollten 500 000 Euro den jährlichen Höchstbetrag für denBetrieb ausmachen", so Clemenz zu der deutlich veränderten Situation.Jetzt werde dieser Betrag sogar wertgesichert und steige jedes Jahr(garantiert). Das sei nicht die Absicht der FDP gewesen, die diePrivatisierung angestoßen und gefordert habe.


"Die entstandene Situation ist unbefriedigend und gefährlich für dieStadt", warnt Clemenz, der die Vertragsgestaltung als zu aufwändig undverschachtelt ansieht. Risiken würden von den Beteiligten auf Seiten derStadt zwar gesehen, aber heruntergespielt, egal ob im Verfahren oder beiZahlungsverzug oder Insolvenz. "Hier wird versucht, mit allen Mitteln dasZiel Badbau zu sichern, um jeden Preis und mit extrem hohem Risiko",sagt Clemenz. Einvernehmen zwischen den Vertragspartnern sei gut, aberwenn eine Bank das steuerliche Risiko ihres eigenen Vertragsgestaltungs-Vorschlages nicht tragen wolle oder könne, stelle sich die Frage, weshalbder Vertragspartner - hier die Stadt - für alles im Hintergrund haften solle.Aus juristischen Gründen habe die FDP-Fraktion diesemVertragskonglomerat nicht zustimmen können.Im Haupt- und Finanzausschuss habe der Vertreter der Bank mitgeteilt,dass man alles auch ohne Einbeziehen der Stadt abwickeln könne.Insbesondere sei die Stadt als Haftender im Hintergrund nicht erforderlich.Angesichts dieser Aussage sei es für die FDP unverständlich, weshalb dieStadt so tief einsteigen wolle und sich sogar vertraglich verpflichte, beiProblemen den Pachtvertrag zu übernehmen. "Wir verschenken dieGrundstücksnutzung im Rahmen eines Erbpachtvertrages für einensymbolischen Betrag über 40 Jahre und zahlen jedes Jahr mehr als 500000 Euro, ohne genau zu wissen, was damit konkret gesichert ist. Wer ineinen Vertrag eintritt, muss normalerweise auch für Altverbindlichkeiteneinstehen", gibt Clemenz zu bedenken.Die vertragliche Gestaltung stehe und falle mit der Teilung, Vermessungund Eigentumsumschreibung des Grundstücks vom LWV auf die Stadt<strong>Idstein</strong>, die bis heute nicht gesichert sei, fügt Clemenz hinzu. Dabei gehees nicht nur um Ziegen der Wiesbadener Jugendwerkstatt, die dasGrundstück bislang nutzt, sondern auch um die formale Abwicklung, dieMonate dauere, bis die Stadt als Eigentümerin im Grundbuch eingetragenwerde. Davon aber hänge der Ablauf vieler Fristen ab. Für Clemenz ist esdeshalb unverständlich, dass in dem Pachtvertrag eine Übergabe imDezember 2007 festgeschrieben und gleichzeitig dem Pächter das Rechtzugebilligt worden sei, bei einer Verzögerung von mehr als sechs Monatenvom Vertrag zurückzutreten. In Anbetracht dieser Situation sei es nichtunwahrscheinlich, dass der Rücktrittsfall eintreten könne, warnt Clemenz.152


153<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007Tournesol-Bad wird HängepartieKein Durchbruch auf Krisengipfel / Grundstücksfrage weiter offenVom 02.03.2007IDSTEINDer Baustart des Tournesol-Bades wird zur Hängepartie: Auf demKrisengipfel mit allen Beteiligten gab es zwar Lippenbekenntnisse,aber keinen positiven Durchbruch in der für <strong>Idstein</strong> wichtigenAngelegenheit.Von Volker Stavenow"Es gibt keine Einigung in der Grundstücksfrage, aber neue Ansatzpunkte,über die man redet", sagte gestern Bürgermeister Gerhard Krum undverhehlte seine leichte Enttäuschung über das Gesprächsergebnis nicht. Erwar optimistisch in die Runde gegangen und hatte gehofft, die bekanntenProbleme ausräumen zu können. Die Wiesbadener Jugendwerkstätten(WJW) fühlen sich durch den geplanten Bau des Tournesol-Bades indirekter Nachbarschaft <strong>zum</strong> Gassenbacher Hof in der Tierhaltungbeeinträchtigt.Als einzig positiv nahm Krum aus der Runde mit den Tournesol-InvestorenHackl und Beck, Jörg Bourgett (Wiesbadener Jugendwerkstätten), Karl-Winfried Seif (Umweltministerium), Uwe Brückmann(Landeswohlfahrtsverband), Dr. Mohr (Amt für Landwirtschaft) und Kunz(Kreisbauernverband) mit, dass sich Jörg Bourgett zwar als erwartetharter Verhandlungspartner zeigte, jedoch klar machte, dass er nichtsgegen die Stadt <strong>Idstein</strong> und nichts gegen das Schwimmbad habe. "JörgBourgett tritt aber vehement für die Interessen seiner Institution in<strong>Idstein</strong> ein." Starken Rückenwind bekam Krum von Karl-Winfried Seif, derals Staatssekretär im Umweltministerium den Bau des Tournesol-Bades inVerbindung mit dem geplanten Biomasse-Kraftwerk für die ganze Regionausdrücklich begrüßt und unterstützt."Noch immer ist der Baustart in diesem Jahr möglich, wenn wir alle unsereneuen Hausaufgaben machen. Da alle anderen Voraussetzungen für dasProjekt geschaffen werden, kann nach Lösung der Grundstücksfrage zügigein Baustart erfolgen. Wir haben jetzt neue Handlungsoptionen. Ich sehedieses Gespräch als Signal. Das Eis ist gebrochen und wir haben jetztdirekten Kontakt zueinander", sagte gestern Krum ohne konkret zuwerden. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister gab sich kämpferisch: "Ich habe soetwas beim Krankenhaus auch schon erlebt. Aber ich bleibe hartnäckig,resigniere nicht, sondern sehe dieses Gespräch als weiteren Ansporn an.Wir können unsere Badehosen eben nur etwas später anziehen."In einer oberflächlichen gemeinsamen Presseerklärung stellen alleKonferenzteilnehmer fest, dass insbesondere die rechtlichen Fragen bei


154der Grundstücksbereitstellung, die Dimensionierung und der Betrieb desBiomasse-Kraftwerks erörtert worden wären.Am Ende dieses von den kompetenten Gesprächsteilnehmern geführten,äußerst konstruktiven Gespräches hätten viele Fragestellungenabgearbeitet werden können. Die von Staatssekretär Seif vorgeschlagenenLösungsvarianten für die noch offenen Punkte zur Grundstücksfrage, auchin den Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Betrieb "GassenbacherHof", würden nunmehr von der Verwaltung und der WiesbadenerJugendwerkstatt auf Realisierbarkeit geprüft und dann zur Umsetzungvorbereitet, wird lapidar ohne konkrete Inhalte geschildert."Im positiven Fall ist eine zügige Vertragsabwicklung möglich, mit demZiel, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Schülerinnen und Schülernund den Sportvereinen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes wieder eine attraktive,witterungsunabhängige Bademöglichkeit anbieten zu können", heißt esmit tröstenden Worten.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007Fliegt die Stadt aus der Kurve?Von Martin KolbusIDSTEIN"Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden!" Im Bauausschussklang Bürgermeister Krum noch optimistisch für das einen Tag späterfolgende Gespräch zur Lösung der Allwetterbad-Grundstücksprobleme.Nicht alle teilten den Optimismus.Dr. Thomas Hahn (CDU) sprach angesichts der 17-seitigen Stellungnahmeeines Rechtsanwaltsbüros im Auftrag der Wiesbadener Jugendwerkstattdie Vermutung aus, dass alles auf eine Klage der WJW gegen eineHerausgabe des Grundstücks hinauslaufen könnte. Hahn befürchtete, dieStadt könnte mit ihren Beschlüssen "eine zu hohe Geschwindigkeit fahrenund dabei aus der Kurve fliegen". Volker Nies (SPD) teilte die Bedenkennicht. Er sieht eher die Gefahr, dass Hahn vor der Kurve stehen bleibe.Die WJW könne nur verzögern, aber das Projekt nicht verhindern, schätzteBürgermeister Krum die Lage ein. Der Ausschuss empfahl einstimmig (beieiner Enthaltung) die weiteren Planungschritte.


155<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2007Kein Tournesol-Gipfel mit Diehl und KrumWiesbadener OB: Verhandlungen müssen mit Bourgett geführtwerden / <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hakt nachVom 05.03.2007IDSTEIN/WIESBADENNeues in Sachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad: Wiesbadens OberbürgermeisterHildebrand Diehl (CDU) machte in einem Gespräch mit dem Vorsitzendendes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses Peter Piaskowski (CDU) amvergangenen Samstag noch einmal deutlich, dass es aus Sicht der StadtWiesbaden keine neuen Erkenntnisse in Sachen WiesbadenerJugendwerkstatt gibt.Dazu Piaskowski: "Hildebrand Diehl war ein sehr freundlicher undumgänglicher Gesprächspartner, in der Sache gibt es aus Sicht der Stadt<strong>Idstein</strong> leider trotzdem keine guten Neuigkeiten. Die Stadt Wiesbadenwerde nichts unternehmen, was den vitalen Interessen einer Gesellschaftder Stadt Wiesbaden zugegenlaufe werde. Es sei aus Sicht vonOberbürgermeister Diehl die Pflicht der Stadt Wiesbaden, alles zu tun, umden Betrieb der Wiesbadener Jugendwerkstatt auf dem Gassenbacher Hofzu gewährleisten und positiv weiter zu führen."Diehl, verstehe zwar die Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong>, er werde aber indieser Frage nichts unternehmen, was den Betrieb der WJW gefährdenwerde. Auch die Frage, ob nicht doch ein Spitzengespräch zwischenOberbürgermeister Diehl und Bürgermeister Krum geführt werden könne,um die anstehenden Probleme zu lösen, sei von Diehl ganz klar abschlägigbeschieden worden. Weder er noch Stadtrat Detlev Bendel würden für einsolches Gespräch zur Verfügung stehen. Es sei für Diehl völlig klar, dassalle Gespräche ausschließlich mit dem Geschäftsführer der WiesbadenerJugendwerkstatt Jörg Bourgett geführt werden müssten.Nach diesem Gespräch mit Wiesbadens Oberbürgermeister ziehtPiaskowski folgende Bilanz: "Die Situation ist nunmehr so verfahren wienoch nie. Nach den im HFA gemachten Ausführungen von BürgermeisterKrum ist klar, dass eine Einigung mit Bourgett praktisch ausgeschlossenist. Weder die finanzierende Bank noch die Gremien der Stadt <strong>Idstein</strong>können Garantieleistungen über vier Millionen Euro für die WiesbadenerJugendwerkstatt auch nur in den Bereich des möglichen erwägen.Dies ist lait HFA-Chef völlig ausgeschlossen. Damit sei aber auch klar,dass der Standort neben dem neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Krankenhaus nicht mehrweiter verfolgt werden könne. Und ob es gelinge, praktisch über Nachteinen alternativen Standort zu finden, dürfe in Anbetracht der kurzenZeitleiste bezweifelt werden. Die Vereinbarung mit der Firma Tournesolsehe nämlich vor, dass bis spätestens <strong>zum</strong> Jahresende 2007 dem Investorein geeignetes Grundstück zur Verfügung gestellt werden müsse.


156Jetzt räche es sich bitter, so Piaskowski weiter, dass in der Vergangenheitauf diesen Aspekt überhaupt nicht eingegangen worden sei. DerFraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, habe doch darauf hingewiesen, dass es notwendig sei, einen alternativen Standort ernsthaft zuüberprüfen. Aber Bürgermeister Krum habe dies ja stets als völlig unnötigangesehen und nur spöttische Bemerkungen über Bourgett gemacht. "Dersitzt im Moment aber am längeren Hebel!"Wie es jetzt in Fragen <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> weitergeht, ist aus Sicht vonPiaskowski völlig offen. Es sei zu befürchten, dass schon wieder völlig vonVorne begonnen werden müsse.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. März 2007"So ein Alleingang bringt nur Chaos"Tournesol-Bad: Schelte von Bürgermeister Krum und SPD für Aktion vonPiaskowski(CDU)Vom 07.03.2007IDSTEIN Schelte für den CDU-Alleingang in Sachen Tournesol-Bad:Bürgermeister Gerhard Krum und die SPD-<strong>Idstein</strong> kritisierendenGesprächsvorstoß des CDU Stadtverordneten PeterPiaskowskis als kontraproduktiv.VonVolker StavenowKrum ist verärgert über den mit ihm nicht abgestimmten Vorstoß desCDU-Fraktionsmitgliedes Peter Piaskowski, weil der Bürgermeister seineVerhandlungsposition dadurch geschwächt sieht. Piaskowski hatte mitdem Wiesbadener OB Hildebrand Diehl (CDU) direkt über das Themagesprochen (wir berichteten). "So ein Alleingang bringt nur Chaos und esentsteht ein völlig falscher Eindruck in der Öffentlichkeit. Ich verstehe denFrust und die Enttäuschung, aber es hilft der Stadt nicht weiter, wennman den Kopf in den Sand steckt", kritisiert Krum. "Ich kann öffentlichkeine konkreten Angaben zu den neuen inhaltlichen Ansatzpunkten in denGesprächen über die Grundstücksfrage beim Tournesol-Bad machen ohnediese Verhandlungen stark zu gefährden", begründete <strong>Idstein</strong>sBürgermeister Gerhard Krum gestern inm Gespräch mit der IZ, warum erin diesem Fall entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten eine sehrrestriktive Informationspolitik verfolgt.Obwohl Krum über die genauen Hintergründe der Verhandlungenkonsequent keine Auskunft gibt, stellt er klar, dass die Tournesol-Unternehmer auf jeden Fall in <strong>Idstein</strong> bauen wollen, auch wenn die


157Zeitschiene nicht eingehalten wird. "Diese Zeitverzögerungen kosten vielGeld. Die Investoren haben bisher schon einen sechsstelligen Betrag inPlanungen und Vorbereitungen gesteckt."Obwohl Krum weiß, dass die Tournesol-Unternehmer ihre Fühler auch inandere Städten ausgestreckt haben, bleibt er optimistisch. "Die wollen diein <strong>Idstein</strong> vorhandenen Probleme zusammen mit der Stadt lösen!"Immerhin lässt Krum sich insoweit in den Karten schauen, dass jetztdirekte Gespräche zwischen der Stadt und den WiesbadenerJugendwerkstätten (WJW) angestrebt werden. Darin soll es vor allem umbaurechtliche Fakten gehen. Verpächter der Flächen an den WJW ist nichtdie Stadt, sondern der Landeswohlfahrtsverband (LWV). Und genau indiesem Vertragsgeflecht zwischen LWV und WJW sieht Krum die Cruxbeiden Plänen: "Darin sind Dinge eingearbeitet, die Probleme bereiten."Für den Bürgermeister stellt sich die momentane Situation ähnlich dar,wie ehemals beim Gesundheitszentrum und bei der Südtangente. "JedesProjekt kommt in Etappen zustande. Stück für Stück müssen dieSchwierigkeiten beseitigt werden. Auf diesem Weg sind wir. Ich habe niefalsche Hoffnungen beim Bad geweckt, sondern immer auf die Problemehingewiesen", will Krum auch weiter dicke Bretter bohren.Dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> am Ende ihn als Rathaus-Chef für ein möglichesScheitern des ehrgeizigen Schwimmbad-Projekt verantwortlich machenkönnten, ist Krum sehr wohl bewusst. "Aber da der jüngsteGesprächsgipfel nicht das Ende der Fahnenstange beim Bad ist, werde ichin dieser Chefsache alles in meiner Macht mögliche tun, um das wichtigeProjekt für die Stadt <strong>Idstein</strong> umzusetzen."Sauer ist auch die SPD auf Piaskowski. "Die momentane Situation istsicherlich schwierig, aber nicht aussichtslos. Sie taugt jedoch keinesfallszur politischen Ausschlachtung, wie sie von der CDU begonnen wurde. Wirhaben schon beim Krankenhausbau erlebt, dass man einen langen Atemhaben muss, wenn man erfolgreich sein will. Der Pessimismus des HerrnPiaskowski schadet der Verhandlungsposition der Stadt erheblich",reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Nies."Herr Piaskowski verhält sich, wie der Elefant im Porzellanladen. Es istsinnlos und kontraproduktiv, wenn jeder Interessierte meint, mit denVerhandlungspartnern in Kontakt treten zu müssen. Der Magistrat vertrittdie Stadt und in seinem Namen gibt der Bürgermeister Erklärungen ab.Wenn ein Ausschussvorsitzender ohne den Bürgermeister zu informierensich durch nichts gedeckte Kompetenzen aneignet, sich mitVerhandlungspartnern der Stadt trifft und dies dann öffentlich macht, soist das ein ungeheuerlicher Vorgang", kritisiert SPD-Chef Marius Weiß denAlleingang.


158<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. März 2007"Wir sitzen alle in einem Boot"<strong>FWG</strong>: Bei Tournesol-Bad gemeinsam vorgehenVom 09.03.2007IDSTEIN Als wenig hilfreich in der Sache empfinden die FreienWähler in <strong>Idstein</strong> die <strong>zum</strong> Teil wenig sachlichen Argumente in deröffentlichen Diskussion <strong>zum</strong> Thema "Grundstückskauf für dasTournesol-Bad".Von Volker StavenowWie die IZ berichtete, ist das Krisengespräch mit allen Beteiligtengescheitert. Die Aussage von Bürgermeister Gerhard Krum, dass das Eisgebrochen und der direkte Kontakt zueinander jetzt vorhanden sei, istnach Auffassung des stellvertretenden <strong>FWG</strong>-FraktionsvorsitzendenGerhard Dernbecher zu wenig, "wenn man bedenkt, dass dieStadtverordnetenversammlung den Grundstückskauf bereits vor denSommerferien 2006 beschlossen hat.""Bisher sind alle erforderlichen Beschlüsse <strong>zum</strong> Thema Tournesol mitgroßer Mehrheit gefasst worden, obwohl immer größere Verpflichtungenauf die Stadt <strong>Idstein</strong> zugekommen sind", gibt Dernbecher die bisherigeVorgehensweise der Fraktionen wieder.Sollte sich die Haltung der Wiesbadener Jugendwerkstatt bestätigen, dassfür sie ein Verkauf des besagten Grundstückes nicht in Frage komme, soist die <strong>FWG</strong> der Auffassung, dass gezielt nach alternativen Lösungengesucht werden. Dazu gehöre auch, so der <strong>FWG</strong>-Mann, die Prüfunganderer Standorte. "Dieses gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dasses nach Aussagen der Krankenhausbetreiber keine Wärmelieferungen derFirma Tournesol für das neue Krankenhaus geben werde." Gerade dieStandortfrage wurde bisher ganz entscheidend von der Möglichkeit derWärmelieferung an das Krankenhaus bestimmt, so Dernbecher weiter.Da dieses Argument nun entfalle, müsse ein neuer Abwägungsprozessbeginnen. Die Freien Wähler sind der Ansicht, dass auch der bisherigeStandort am Himmelsbornweg mit in die Entscheidungsfindungeingebunden werden müsse.Dernbecher betont allerdings, dass diese Gedanken lediglich als Optionanzusehen seien, die sich die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Fall offen halten sollte,falls mit dem Landeswohlfahrtsverband und der WiesbadenerJugendwerkstatt keine gütliche Einigung erzielt werden könne. "Wirerwarten vom Bürgermeister, dass er die Fraktionen ausführlich informiertund dass das Gerangel um Zuständigkeiten in den Hintergrund rückt."


159Nach Ansicht der <strong>FWG</strong> sollte die bisherige Einigkeit aller bei einem für<strong>Idstein</strong> so wichtigen Projekt nicht verloren gehen."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2007"Der richtige Steuermann für <strong>Idstein</strong>"Überzeugendes Votum für Krum als Bürgermeisterkandidat / Impulsgeberfür StadtentwicklungVom 26.03.2007us. IDSTEIN Die Sozialdemokraten schicken, wie nicht anders zu erwartenwar, den amtierenden Rathauschef Gerhard Krum ins Rennen, wenn am 2.September der Bürgermeister gewählt wird. Das Votum desStadtverbandes fiel am Freitagabend für Krum mit 38 Stimmen, bei einerGegenstimme und einer Enthaltung, überzeugend aus. "Gerhard Krum istder richtige Steuermann, der <strong>Idstein</strong> auf Kurs hält", istFraktionsvorsitzender Volker Nies überzeugt. Der jetzige Amtsinhaber seider Impulsgeber für eine dynamische Stadtentwicklung, fügte der SPD-Vorsitzende Marius Weiß hinzu.Landrat Burkhard Albers nannte als herausragendes Beispiel für KrumsBeharrlichkeit und taktisches Geschick die Sicherung desKrankenhausstandortes <strong>Idstein</strong>, die maßgeblich dem Bürgermeister zuverdanken sei. "Es grenzt schon an ein Wunder, dass in <strong>Idstein</strong> ein neuesKrankenhaus gebaut wird", gab auch der frühere Amtsinhaber Dr. Rötherdie Meinung vieler Experten im Gesundheitswesen wieder."Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre und auf die `Baustellen`, aufdenen noch viel für <strong>Idstein</strong>s Entwicklung erreicht werden kann", hatteKrum zuvor reichlich Tatendrang offenbart, wobei er unter "Baustellen"weitaus mehr als nur die sichtbaren baulichen Veränderungen verstandenwissen wollte. Ihm geht es um ein Gesamtkonzept, das <strong>Idstein</strong>s Positionauf der Landkarte des Rhein-Main-Ballungsraumes stärkt. Die EuropaFachhochschule Fresenius mit ihren Niederlassungen in Deutschland und120 Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen weltweit ist fürKrum ein zentraler Pfeiler im Netzwerk für ein Standprofil"Gesundheitswesen", das bereits viele Bausteine hat und immer neuehinzugewinnt.Ebenso wie beim Erhalt des Krankenhaus will sich Krum dafür mitaller Kraft einsetzen, dass das Tournesol-Bad mit dem geplantenKraftwerk sowie den physiotherapeutischen und Wellness-Angeboten Realität wird. Auch dieses Projekt sieht er als Bausteinfür ein umfassendes Gesundheitsangebot in <strong>Idstein</strong> an.


160Der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit gilt seine Aufmerksamkeitebenso wie dem schulischen Angebot. Seine Besorgnis gilt der Zukunftvieler Limes-Hauptschüler, von denen nur ein verschwindend kleiner Teilam Ende der Schulzeit eine Lehrstelle findet. Die von ortsansässigenUnternehmen gebildete <strong>Idstein</strong>-Stiftung sehe ihre Aufgabe unter anderemauch darin, jungen Menschen bei der Berufsfindung zu helfen und sie zu"coachen".Krum schilderte die Bemühungen um die Stärkung der Wirtschaft,informierte über die Anstrengungen in Sachen Umweltschutz und nannteBeispiele für die Weiterentwicklung in den Stadtteilen. Die Finanzen seienstabil, nach einem anfänglichen Defizit im Etatentwurf würden im Haushalt2007 schon jetzt schwarze Zahlen geschrieben.Gerhard Krum habe, so attestierte ihm der Fraktionsvorsitzende VolkerNies, ein gut durchdachtes Konzept für die Stadt und das Umland. "<strong>Idstein</strong>ist bei ihm in besten Händen!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2007Die erfolgreichen Jahre sind vorbeiWenig Erfreuliches in DLRG-HauptversammlungVom 27.03.2007iz. IDSTEIN Die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>es hat für die DLRG <strong>Idstein</strong> einebeträchtliche Abwärtsentwicklung eingeleitet. Die Mitgliederzahlen sind,wie in der Jahreshauptversammlung der Lebensretter berichtet wurde, vonfast 1200 auf 576 zurückgegangen und der Schrumpfungsprozess hält an.Kein Wunder also, dass erstmals ein finanzieller Verlust in den Büchern zuverzeichnen war.Noch 2006 wurde der mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwandrenovierte Schwimmmeisterbungalow geräumt, die Rückgabe derKellerräume im alten <strong>Hallenbad</strong> steht kurz bevor. Für beideRäumlichkeiten liegen Kündigungen vor. Damit endet nach über 30 Jahrendie Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>, "die in der letzten Zeit dochsehr angespannt war".Im Jahr 2006 wurden wieder einige Schwimmkurse durchgeführt. Es gabeine sehr lange Warteliste, doch eine Kapazitätssteigerung ist wegen derkleinen Wasserfläche in einem Escher Privatbad nicht möglich. EinAusweichen in die Max-Kirmsse-Schule konnte nicht erreicht werden. Inder Jahresbilanz wurde auch auf die Leistungen der Wasserrettungsgruppeder DLRG hingewiesen, die bei der Main-Absicherung anlässlich derFußballweltmeisterschaft 1400 Stunden im Einsatz war.In der Hauptversammlung wurde ein Plan gezeigt, wie das neueTournesol-Bad aussehen soll und wo die neuen Vereinsräume entstehen


161sollen. "Leider wird es aber kein Vereinsangebot in bekannter Form undUmfang mehr geben", hieß es. <strong>Eine</strong>n großen Teil der Übungsstunden willder Badbetreiber selber anbieten, sich hierbei jedoch der DLRG alsÜbungsleiter bedienen. Auch lasse sich bei einem geplanten Sieben-Tage-Betrieb wohl kein DLRG-Tag mehr einrichten. Um bei den anstehendenVerhandlungen mit der Firma Tournesol zukünftige Belange des Vereinesbesser vertreten zu können, werden bereits jetzt an der Vorstandsarbeitinteressierte Mitglieder gebeten, sich zu melden. Im Jahr 2008 sind diePosten des 1. und 2. Vorsitzenden sowie der Technischen Leiterin neu zubesetzen.Gesprochen wurde auch über die Zeitungsartikel und Leserbriefe derjüngeren Vergangenheit. Es seien mehrfach negative Stimmen über dieDLRG laut geworden. Der Verein distanziere sich von der indirektenAnschuldigung, er habe den Investor Groll seinerzeit vergrault. Der Vereinhabe sich natürlich an der Bürgerinitiative beteiligt, aber auch ein Konzeptzur Übernahme des Bades als Vereinsbad vorgestellt, damit den Magistrataber nicht überzeugen können. So sei auch der Sommerbetrieb imFreibadbereich letztes Jahr nicht zustande gekommen. "Die Öffnung dieserEinrichtungen wäre auch ohne die Reparatur an der defektenLüftungsmanschette für rund 4000 Euro möglich gewesen."<strong>Eine</strong> neue Initiative für ein Bad in <strong>Idstein</strong> durch die DLRG werde esnicht mehr geben. Der Verein hofft aber auf eine guteZusammenarbeit mit der Firma Tournesol, ist sich jedoch bewusst:Die erfolgreichen Jahre sind vorbei.In der Versammlung wurden zwei Mitglieder geehrt. Die erste VorsitzendeChristiane Bossong zeichnete Bernd Schulz für 50-jährige und PaulPokoyski für zehnjährige Vereinstreue aus.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. April 2007CDU geht mit Thomas Zarda ins RennenEinstimmig als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen / Herfurth:"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung"Vom 14.04.2007IDSTEINDas Votum der Kandidatenfindungskommission und des CDU-Vorstands war einstimmig: Thomas Zarda, Chef der Unionsfraktionin der Stadtverordnetenversammlung, soll bei derBürgermeisterwahl in <strong>Idstein</strong> am 2. September für dieChristdemokraten kandidieren. Zarda sei der Wunschkandidat desVorstandes, so der Parteivorsitzende Christian Herfurth: "Solideund verlässlich - ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung!"


162Von Martin KolbusDie Frage, ob die CDU überhaupt einen Kandidaten aufstellen soll, sei inder Kommission schnell bejaht worden. Die CDU, so Herfurth, sei es<strong>Idstein</strong> und den Wählern der CDU schuldig, mit einem Kandidaten in dieBürgermeisterwahl zu gehen. Schließlich sei die CDU die mit großemAbstand vor der SPD stärkste politische Kraft in <strong>Idstein</strong>. Vor diesemHintergrund hätte es, so äußert sich dazu Thomas Zarda, niemandverstanden, wenn die CDU auf einen Kandidaten verzichtet hätte.Die Entscheidung sei von Anfang an auf ihren FraktionsvorsitzendenThomas Zarda zugelaufen, versichert Christian Herfurth. "Mit ThomasZarda schicken wir ein politisches Schwergewicht ins Rennen, das hohesAnsehen bei der Bevölkerung hat." Mit ihm werde ein Kandidat antreten,der allseits Zustimmung und Unterstützung erfahre.Thomas Zarda weiß, dass die Wahlentscheidung im September eineknappe Sache werden könnte. "Ich bin Realist und Optimist - undüberzeugt, dass es zu schaffen ist", blickt er zuversichtlich nach vorn. "EinSpaziergang wird es sicher nicht, aber wir haben in Aarbergen gesehen,dass es möglich ist, gegen einen amtierenden Bürgermeister zugewinnen."Seine politischen Mitstreiter sind davon ebenfalls fest überzeugt. ThomasZarda sei als gebürtiger <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, als ein in Ehrenämtern aktiver undberuflich kompetenter Kandidat "ein Glücksfall", so CDU-VorsitzenderHerfurth. Zarda sei kommunalpolitisch erfahren und bei den politischenMitbewerbern respektiert. Der studierte Volkswirt und Vater von vierKindern bringe die fachlichen und persönlichen Voraussetzungen mit, dievon einem Bürgermeister erwartet werden. "Thomas Zarda verkörpertsozusagen <strong>Idstein</strong>s Anspruch, eine familienfreundliche Stadt zu sein",schmunzelt der CDU-Chef.In den nächsten Monaten wird der CDU-Bewerber alle Möglichkeitennutzen, seine politischen Ziele und Überzeugungen darzustellen.Unmittelbar nach der Empfehlung des Vorstands hält er sich damit nochein bisschen zurück. Was ihm aber als besonders wichtig erscheint, ist dasrichtige Setzen von Prioritäten. "Es lässt sich trefflich philosophierendarüber, ob die Landkreise abgeschafft werden müssen. Aber so etwaswird eben nicht in <strong>Idstein</strong> entschieden", so Zarda. Natürlich sei dasDenken erwünscht und erlaubt, möchte er mit seinen Äußerungen nichtmissverstanden werden. "Aber es muss die richtige Reihenfolgeeingehalten werden." So sei es vorrangig, die konkreten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Probleme - wie <strong>zum</strong> Beispiel der Bau des <strong>Hallenbad</strong>es - zu lösen oder sichum solide städtische Finanzen und eine vernünftige Sozial- undFamilienpolitik zu bemühen. Und dann sei ein Bürgermeister - als ersterDiener seiner Stadt - auch der Chef von rund 200 Mitarbeitern einerVerwaltung, in der tagtäglich viele kleine und größere Dinge angepacktund gelöst werden müssten.


163Der CDU-Vorstand ist der Überzeugung, dass Zarda der richtige Mann ist,um mit den städtischen Gremien auszukommen. Als Fraktionsvorsitzenderhabe er bewiesen, dass er nicht nur eine klare Linie vertreten, sondernauch auf andere zugehen könne. Christian Herfurth: "In einerStadtverordnetenversammlung, in der keine Partei für sich allein dieMehrheit hat, ist das besonders wichtig. Schließlich muss der neueBürgermeister mit der Stadtverordnetenversammlung, so wie sie in dennächsten vier Jahren zusammengesetzt ist, zusammenarbeiten."Die CDU wird nun für den 24. Mai eine Mitgliederversammlung einberufen,in der in geheimer Abstimmung über den Vorschlag des Vorstandesentschieden werden soll. Herfurth ist sicher, dass Zarda eineindrucksvolles Ergebnis erzielen wird: "Die große Stärke der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>CDU ist schließlich ihre Geschlossenheit."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. April 2007Zarda: Alternative <strong>Hallenbad</strong>-Standorte prüfenCDU-Kandidat nimmt Stellung zu politischen Themen / Mit größerenStraßenbauprojekten vor der ZiellinieVom 19.04.2007us. IDSTEIN Die Zeit für Wahlplakate und Handzettel ist noch nichtgekommen. Erst wenn am 24. Mai die CDU-MitgliederversammlungThomas Zarda endgültig als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahlam 2. September gewählt hat, wird der Herausforderer von AmtsinhaberKrum beginnen, seine politische Botschaft an die Wähler zu bringen.Schon jetzt aber stimmt Zarda die Bevölkerung darauf ein, dass er denBürgern im Wahlkampf keine philosophischen Vorträge über großrahmigeZukunftsentwürfe für die Stadt von morgen halten will, sondern sich eherin der Rolle eines verlässlichen Verwaltungschefs sieht, der seine Arbeit,für die er bezahlt wird, ordentlich macht.Der Unionsbewerber bezeichnete in einem Pressegespräch 95 Prozent derEntscheidungen, die tagtäglich im Rathaus zu treffen seien, als das "Brotund-Butter-Geschäft".Es drehe sich eben nicht alles um die Ansiedlungneuer Golfplätze oder um die Privatisierung der Wasserversorgung,sondern auch darum, dass die Straßen in einem vernünftigen Zustandsind, dass die Spielplätze sauber oder Anpflanzungen auf denVerkehrsinseln in Schuss sind. "Ich habe den Eindruck, da fehlt heute beietlichen kleinen Dingen manchmal das `Auge des Herrn`", wünscht sichZarda vom Amtsinhaber mehr Aufmerksamkeit für die Alltagsaufgaben inder Stadt.


164Klar ist für den 48-Jährigen, dass eine der vordringlichstenEntscheidungen in <strong>Idstein</strong> der Bau des Tournesol-Schwimmbades ist. "Wirhoffen alle, dass das Tournesol-Projekt am Standort Gassenbacher Hof introckene Tücher kommt." Mit kritischen Anmerkungen <strong>zum</strong> Verfahrenhabe sich die CDU "fast bis zur Selbstverleugnung" zurückgehalten. Aberes zeichne sich ab, dass es längst nicht so leicht werde mit der Klärungder Grundstücksfrage, wie dies noch in der Dezember-Sitzung denStadtverordneten vermittelt worden sei.Zarda empfiehlt eindringlich, die jetzige Phase zu nutzen, um zu prüfen,welche Alternativen möglich wären: "Wenn es mit Tournesol amGassenbacher Hof nicht klappt, muss der Schalter schnell umgelegtwerden können", verlangt er. Das könnte bedeuten, dass zusammen mitTournesol der alte <strong>Hallenbad</strong>standort ausgewählt würde -eine Möglichkeit,die in der Vergangenheit vielleicht nicht stringent genug verfolgt wordensei. Aber auch ein Standort im Nassau-Viertel sei denkbar. "Und dann gibtes schließlich noch den Vorratsbeschluss von `Fünf-Minuten-vor-Tournesol` aus dem Jahre 2005", erinnert Zarda an dasSanierungskonzept fürs alte <strong>Hallenbad</strong>, auf das sich kurz vor demüberraschenden Angebot der Österreicher die Mehrheit geeinigt hatte."Wenn die schöne Taube wegfliegt, dann müssen wir eben den Spatz inder Hand nehmen", ist Zardas pragmatische Ansicht.Für den CDU-Fraktionschef gibt es viele Ansatzpunkte, um derBevölkerung das Leben in der Stadt zu erleichtern. So sollten dieplanerischen Instrumente genutzt werden, damit auf dem HL-Grundstücknichts entsteht, das einer Nutzung für den Einzelhandel zuwiderläuft,denkt Zarda an die deutlich verschlechterte Versorgung der Bewohner derInnenstadt. Dabei ist ihm bewusst, dass die Steuerungsmöglichkeiten derStadt eingeschränkt sind."Den Alltag leichter machen" ist auch ein Stichwort Zardas <strong>zum</strong> ThemaParken in der Kernstadt. Mehrere kleinere Parkzonen entlang von Straßen,wo heute Parkautomaten aufgestellt und zu füttern sind, sollten besser alsParkscheiben-Zonen ausgewiesen werden. "Die Automaten kosten in derUnterhaltung viel Geld, am Ende ist das ein Nullsummen-Spiel", so derKandidat.Was größere Straßenbauprojekte angeht, sieht Zarda die Stadt dicht vorder Ziellinie. Bis auf den erforderlichen neuen Kreisel am Amtsgerichtseien die wesentlichen Infrastrukturmaßnahmen mit der Südumgehungabgeschlossen. "Wir können in den nächsten Jahren bei den Investitioneneinen Gang zurückschalten."Die Mitglieder der CDU werden ihre Kandidatenentscheidung am 24. Maitreffen. Spätestens am 28. Juni müssen die Bewerberunterlageneingereicht werden.


165<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007Tournesol-Bad im Nassauviertel?In der Debatte ist eine Fläche an der B 275 / <strong>Idstein</strong> untersucht dreialternative StandorteVom 12.05.2007IDSTEIN Wende in Sachen Standort für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad: Die Stadt will jetzt Alternativflächen für den Bauuntersuchen. Besonders geeignet für das wichtige Großprojekt derRegion ist eine Fläche im Nassauviertel an der B 275.Von Volker StavenowDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll drei alternative Standorte zügig untersuchenund den Kommunalpolitikern die Vor- und Nachteile <strong>zum</strong> Vergleichauflisten. Dabei handelt es sich um den alten <strong>Hallenbad</strong>-Standort an derSchützenhausstraße und eine Fläche überhalb der Tennisplätze an derLandstraße nach Niedernhausen. Diese beiden möglichen Varianten hatteCDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda in die Debatte eingebracht.Areal Nummer drei befindet sich als Teilfläche des so genannten ATEBA-Geländes südlich des geplanten Edeka-Marktes an der B 275 imNassauviertel.Das Parlament will anhand dieser Liste ebenso zügig entscheiden. Denn:Wie die Kommunalpolitiker auf der jüngstenStadtverordnetenversammlung aus dem Munde von BürgermeisterGerhard Krum erfuhren, macht die Oberbank nach einem Jahr reinenPlanungen und Stillstand in den Verhandlungen über das bisher für dasBad ins Auge gefasste Grundstück neben dem neuen Gesundheitszentrumin Südlich Eisenbach ordentlich Druck: Die Finanzgeber wollen endlichhandfeste Resultate sehen - und einem Baubeginn noch in diesem Jahr.Trotz intensiver Bemühungen seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> und ihres PartnersTournesol ist laut Krum keine Einigung mit den WiesbadenerJugendwerkstatt mit Jörg Bourgett als Chef an der Spitze für den Bau amalten Standort in Nähe des Gassenbacher Hofes möglich.Bekanntlich befürchtet Bourgett durch den Badbetrieb eineBeeinträchtigung des WJW-Betriebes rund um den Gassenbacher Hof. Dortbetreibt die WJW auch landwirtschaftliche Viehhaltung. Um die Interessendes WJW abzusichern, fordert Bourgett eine entsprechendeBankbürgschaft von der Stadt. Das ist für <strong>Idstein</strong> laut Krum inakzeptabel."Darum müssen wir uns nach Alternativen umsehen. Der Standort imNassauviertel ist für das Bad sehr gut geeignet. Das wurde bereits nach


166ersten Untersuchungen klar. Auch die Investoren sind von diesem Arealbegeistert", so Gerhard Krum.Großer Vorteil: Das benötigte Grundstück liegt absolut verkehrsgünstigund befindet sich vor allem in Besitz der Stadt. Ein schneller Baustartwäre also möglich, <strong>zum</strong>al alle anderen baurechtlichen Voraussetzungenbereits seit Wochen geschaffen sind. "Von der Erschließung her ist dasunproblematisch und für die gegenüberliegenden Schulen auf der Au undErich Kästner wäre ein Tournesol-Bad vor der Haustür <strong>zum</strong>al ein großerGewinn."CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda wunderte sich, dass es seit einem Jahrimmer hieß, dass man das Grundstücksproblem in Südlich Eisenbach lösenkann, aber jetzt auf einmal sehr spät nach Alternativstandorten gesuchtwird. "Warum sollten wir nicht auch das alte <strong>Hallenbad</strong>-Grundstück inBetracht ziehen? Es wird immer nur gesagt, dort ginge ein Bau nicht, aberes wird nie begründet, warum." Zarda beantragte deshalb, auch dieseFläche an der Schützenhausstraße und ein Areal oberhalb der TennisplätzeRichtung Niedernhausen unter die Lupe nehmen zu lassen. "Dort, wo eineHalle für die Taubenbergschule hinkommen soll, ist auch ein möglicherguter Standort", erklärte er.Als einen sinnvollen Vorstoß einer alternativen Standortsuche für dasTournesol-Bad durch den Magistrat bezeichnete SPD-Fraktions-Chef VolkerNies den neuen Weg Krums. "Wir allen wollen doch, dass <strong>Idstein</strong> endlichsein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommt." Er bezeichnete das blockierendeVerhalten der Wiesbadener Jugendwerkstätten als "einen unfreundlichenAkt".Man müsse jetzt schnell die Grundstücksfrage lösen um weitervoranzukommen. "Über das Bad besteht ein großer Konsens. Jetzt musses endlich vorangehen. Aber wir sollten nicht wieder bei Null anfangen",sagte Jürgen Schmitt von den Grünen. "Wir sind uns natürlich alle überdas Bad einig und haben vor einem Jahr darüber den Beschluss gefasst.Nur hat es sehr lange gedauert, bis wir heute erfahren, dass es an demvorgesehenen Standort am Gesundheitszentrum doch nicht klappt",meinte Inga Rossow, <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende."Wir verabschieden uns nicht von dem Projekt, sondern habenAlternativen. Es ist wichtig, jetzt ein Signal nach außen zu setzen, dasswir eben nicht still warten müssen, dass jemand in Wiesbaden endlichgrünes Licht für den Bau gibt, sondern handeln", unterstrich ThomasClemenz von der FDP.Er sieht am alternativen Standort sogar einige Vorteile, <strong>zum</strong> Beispiel beider Parkplatzsituation.


167<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007Zauberwort NassauviertelVolker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-Badvstavenow@vrm.deVom 12.05.2007Die ganz sicher berechtigte Kritik an Bürgermeister Gerhard Krums viel zuoptimistischen Durchhalteparolen getreu des Mottos "Wir schaffen schoneine Einigung mit den Wiesbadener Jugendwerkstätten in punctoTournesol-Grundstück" blieb im Parlament aus. Das überrascht, dennKrum hat ganz offensichtlich die Bockigkeit seines WiesbadenerParteigenossen gehörig unterschätzt. Solche krassen Fehler werden vonden Kontrahenten in Bürgermeister-Wahlkampfzeiten gerne zurAbrechnung genutzt.Dass weder CDU noch <strong>FWG</strong> Krum diese Fehleinschätzung kräftig um dieOhren hauen, macht deutlich, dass es allen Kommunalpolitikern in diesemFall in erster Linie um die gemeinsame Bade-Sache geht und sie imGrunde über die aufgezeigte Alternativlösung im Nassauviertel froh sind.Das ist lobenswert und lässt auf eine faire Streitkultur in den kommendenWochen bis zur Bürgermeisterwahl am 2. September hoffen.Der Standort des Tournesol-Bades im Nassauviertel ist auf jeden Fall dieaussichtsreichste Variante für eine zügige Umsetzung des wichtigesBauprojektes: Das Gelände gehört der Stadt, die Verkehrsanbindung isthervorragend und die beiden benachbarten neu gebauten Schulen werdenmit einem Schlag noch einmal enorm aufgewertet. Hinzu kommt, dass derLärm des Badbetriebes zwischen Schule, Bahn und B 275 nicht wirklichjemanden stören wird. "Zauberwort Nassauviertel" - Das ist viel mehr alsnur eine charmante Alternative für das ehrgeizige Projekt, sondern dieüberraschend nahe liegende Lösung für <strong>Idstein</strong>s neues Superbad. Aufeinmal wieder sonnige Aussichten für Tournesol!


168<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2007"Bis Ende 2007 soll die Hütte dicht sein"Tournesol-Sprecher Michael Beck optimistisch: Spatenstich im Juni,Baustart im AugustVom 17.05.2007IDSTEIN Erster symbolischer Spatenstich für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bad im Juni, realistischer Baustart im August - diese ehrgeizigenZiele hat sich die Tournesol GmbH gesetzt. Voraussetzung: Die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik macht zügig ihre Hausaufgaben in Sachen neuemStandort.VonVolker Stavenow"Das vorgeschlagene alternative Grundstück im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertelhat viele Vorteile für unserer Bau. Es liegt verkehrsgünstiger und istzwischen B 275 und Bahnlinie wegen des Lärms weniger sensibel.Allerdings werden wir dort auch Schallschutz bauen, damit ausgeschlossenist, dass Anlieger und Besucher gestört werden könnten", beurteilt MichaelBeck, Sprecher der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau GmbH, diein der Diskussion stehende Fläche am Rande des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gewerbe-/Wohngebietes Nassauviertel.Wichtig für Beck ist vor allem, dass es beim Grundstück diesmal keineProbleme gibt. "Das Areal im Nassauviertel ist zwar kleiner und dieTopografie etwas schwieriger, aber wir bekommen dort das Tournesol-Bad, den geplanten Badesee und das Biomasse-Kraftwerk hin", sieht esBeck. Natürlich haben die Tournesol-Investoren auch mitbekommen, dassdurch Parlamentsbeschluss zwei weitere Standorte für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Superbad vom Magistrat geprüft werden sollen. Beim alten <strong>Hallenbad</strong>-Standort erkennt Beck Probleme: Abriss des bestehenden Gebäudes,sowie un<strong>zum</strong>utbaren Bau- und Betriebslärm für die Anwohner.Im Nassauviertel kann es nach Einschätzung Becks dagegen rasant schnellvorangehen: "Im Juni kann ein erster symbolischer Spatenstich erfolgenund im kommenden August die Bagger rollen. Das setzt aber voraus, dassdie entsprechenden politischen Entscheidungen schnell gefasst werden."Alle anderen Voraussetzungen sind laut Beck dafür gegeben, denn dieVerträge sind nahezu unter Dach und Fach und auch derBauantragsprozess sehr weit fortgeschritten. "Bis Ende 2007 wollen dieHütte, sprich den Rohbau, dicht haben. Aber jeder Monat, der ungenutztverstreicht tut uns weh."Vor allem finanziell, denn Tournesol hat bereits hohe Summen für Planungund Projektentwicklung ausgegeben. Beck macht jedoch klar, dass es fürTournesol keinen Rückzieher aus <strong>Idstein</strong> geben wird: "Wir sind jetzt schon


169so weit gegangen, haben viel Arbeit und Geld in das Projekthineingesteckt und werden jetzt nicht auf einmal `Auf Wiedersehen`sagen. Das wäre falsch."Beck und seine Kollegen glauben an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>. Und deshalb wollen siewegen des Scheiterns des Projektes am alten Standort in der Nähe desGesundheitszentrums am Gassenbacher Hof auch keine schmutzigeWäsche waschen. "Wir brauchen keine Schuldzuweisungen. Natürlichärgert man sich, was dort hätte sein können. Aber wenn es dort nichtklappt, dann eben woanders in <strong>Idstein</strong>..."Als die Tournesol GmbH vor fast zwei Jahren <strong>Idstein</strong> als Standort für ihrdeutschlandweites Pilotprojekt auswählte, spielten laut Beck wichtigeStandortfaktoren eine entscheidende Rolle: <strong>Idstein</strong>s Nähe zu Wiesbaden,die gute <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Infrastruktur, die hervorragende Verkehrsanbindungund nicht zuletzt <strong>Idstein</strong>s sehr guter Ruf in Hessen und Deutschland."Inzwischen hat sich eine richtige Sympathie zwischen uns und <strong>Idstein</strong>entwickelt. Dazu trägt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik bei. Was wir hier in<strong>Idstein</strong> erleben, ist um Klassen besser als in an deren Städten", lobt<strong>Idstein</strong>-Fan Beck.Er verhehlt aber auch nicht, dass die Tournesol GmbH in Hessen zur Notauch Alternativen zu <strong>Idstein</strong> hätten. "<strong>Idstein</strong> ist aber unsere erste Wahl,denn wir alle haben das Gefühl, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen unser Tournesol-Badund deshalb möchten wir <strong>Idstein</strong> und seine Menschen auch nichtenttäuschen. Ich mag das sehr, wenn die Menschen honorieren, was wirtun", erklärt Beck, warum die Tournesol-Investoren in der monatelangandauernden Hängepartie bei der Projektumsetzung in <strong>Idstein</strong> bei derStange bleiben.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Mai 2007Zarda fordert Krum heraus: "Er oder ich!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU nominiert Fraktionsvorsitzenden <strong>zum</strong>BürgermeisterkandidatenVom 26.05.2007IDSTEIN Einstimmig nominierten die CDU-Mitglieder auf ihrerjüngsten Versammlung erwartungsgemäß FraktionsvorsitzendenThomas Zarda <strong>zum</strong> Bürgermeister-Kandidaten der Union für dieWahl am 2. September.Von Volker StavenowAlles ging ganz schnell: Als verkündet war, dass Thomas Zarda auf 60abgegebenen Stimmzetteln (bei drei Enthaltungen) 57 Ja-Stimmen


170erhalten hatte, rollten der frisch gekürte Bürgermeister-Kandidat derUnion gemeinsam mit seinem Parteikollegen Peter Piaskowski unter demdonnernden Applaus der Mitglieder das erste Wahlplakat mit demKonterfei Zardas vor der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt-Kulisse aus. Kein Wunder:Denn für Zarda läuft nach dieser erfolgreichen Kür <strong>zum</strong> Bürgermeister-Kandidaten der Wahl-Countdown. Die nur 100 Tage bis <strong>zum</strong> Wahlsonntagam 2. September will er voll ausnutzen, um so viele Pluspunkte bei den<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wählerinnen und Wählern zu sammeln, dass es am Ende gegenAmtsinhaber Gerhard Krum <strong>zum</strong> Sieg reicht.Zarda bietet nach eigenen Worten keine spektakulären Programmpunkte,sondern verspricht, täglich im Rathaus hart zu arbeiten. Unter dem Motto"Ich will der erste Diener der Stadt sein" will Zarda jede Menge Aufgabenerledigen, die nach seiner Einschätzung, vor ihm liegen: Gestaltung derWiesbadener Straße, Kreisel an der Gerichtsstraße, Sportplätze,Vollendung der Südumgehung, Kindergärten, Verkauf der FlächenBockshahn/Taunus-Viertel und Nassau-Viertel, Stadtbus,Gebäudemanagement, Straßenerhalt, Barrierefreiheit für behinderte undalte Menschen.Zentrales Thema ist für Zarda auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: "Ein Ziel, mitdem alles koordiniert gehört: Ein ausgeglichener Haushalt - und wir habendank der guten wirtschaftlichen Entwicklung die Chance dazu, ohne diewichtigen Aufgaben liegen zu lassen. Auch ohne große Phantasie liegenschon heute eine Menge Aufgaben auf dem Tisch, die abgearbeitetgehören. Ich werde mich jedenfalls der Mühe der Ebene unterziehen, stattauf irgendwelchen Gipfeln Duftmarken zu hinterlassen", sagte Zarda - vorallem kritisch gemeint im Blick auf Rathaus-Chef Gerhard Krum."Nicht mehr Phantasie - weniger Phantasien im Rathaus heißt meineLösung." Zarda wirft Krum viele so genannte Luftnummern vor undNachlässigkeiten in den kleinen Dingen. "So läuft das zur Zeit in <strong>Idstein</strong>.Immer nur in den höheren Sphären." Zarda zählte nach seiner Ansichtgescheiterte Ideen von Krum auf: Schwimmteich, Bürgerforen, SeniorenundFamilienakademie, Hotelstudie, Wochenmarktprivatisierung oderSchlossgassen-Konzept. "Man ist ganz atemlos vor soviel Phantasie! Abervielleicht sollte auch mal an das tägliche Brot gedacht werden", forderteder 48-jährige Diplom-Volkswirt, verheiratete Vater von vier Kindern, derseit 1975 CDU-Mitglied ist.In puncto Tournesol-Bad, zur Zeit das wichtigste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Thema,legt sich Zarda fest: "Wir werden alles tun, damit die Sache sozügig wie möglich voran geht. Wir stehen weiterhin zu unserenAbmachungen mit Tournesol. Aber bitte nicht: Helm auf, Augen zuund durch."Zarda will eine Hauruck-Entscheidung wie für den Standort amGassenbacher Hof vor einem Jahr diesmal vermeiden. "Jetztwerden wir sehr sorgfältig einen Standort auswählen und dannallerdings auch sehr zügig handeln." Die aktuellen Aussagen derTournesol-Investorenempfindet Zarda als nicht besondershilfreich. "Der Bürgermeisterwahlkampf darf nicht den Takt für


171irgendwelche Entscheidungen vorgeben." Falls es im Nassau-Viertel mit dem Bad nicht klappt, dann kann für Zarda Baubeginnauch Beginn der Sanierung des inzwischen eingemotteten alten<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es sein.Zarda sieht seine Chance, gegen Amtsinhaber Gerhard Krum am 2.September zu gewinnen als gut an: "Viele Ratgeber meinen: Gegen einenAmtsinhaber und guten Bürgermeister anzutreten, ist doch chancenlos.Beide Voraussetzungen stimmen nicht. Auch Amtsinhaber könnenabgewählt werden und Herr Krum ist kein guter Bürgermeister. SeineEntzauberung ist doch überall spürbar." Zarda geht von einem Zweikampfmit Krum aus. "Es wird eine klare Wahl ohne Stichwahl. Zwei Kandidaten:Er und ich!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juni 2007Nassau-Viertel favorisierter BäderstandortEinstimmigkeit im Ortsbeirat/Parlaments-Sondersitzung am 15. Juni imGesprächVom 06.06.2007IDSTEIN Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ortsbeirat hat sich am Montagabend bereitseinstimmig für das Nassau-Viertel als Standort für das Tournesol-Bad ausgesprochen. Jetzt ist das Stadtparlament am Zug. In einerSondersitzung soll am 15. Juni die Standortanalyse beratenwerden.Von Martin KolbusDie Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) stecken inder Sackgasse, eine Einigung mit dem Pächter des ursprünglichvorgesehenen Grundstücks (Wiesbadener Jugendwerkstatt) erscheintunmöglich. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt das Ruderherumgerissen und nach Alternativen gesucht. "Wir haben dieMagistratsvorlage mit der Untersuchung von vier Standorten denFraktionen zugeschickt", erklärte Bürgermeister Krum gestern. In dernächsten Woche finden die Ausschusssitzungen statt und am 15. Junikönnte dann, zu einem vorgezogenen Termin, in einer Sondersitzung überdie Standortfrage im Parlament beraten und entschieden werden.Der Rathauschef hofft, dass alle Fraktionen diesen Weg mitgehen, denn"es wird langsam eng auf der Zeitschiene". Da existierten einerseitsVertragsvereinbarungen mit Tournesol, die im Oktober auslaufen, und daseien andererseits die Banken, die "mit den Füßen scharren", so der


172Bürgermeister. Sie drängten auf Klarheit zur Frage, inwieweit weiter Geldfür das Projekt bereitzustellen sei. Die Klärung der Grundstücksfrage seidafür eine Voraussetzung.Ginge es nach Gerhard Krum, dann ist das Nassau-Viertel den anderenuntersuchten Flächen (zwei an der Landstraße 3026 sowie das alte<strong>Hallenbad</strong>gelände) vorzuziehen. Hier könne am schnellsten Baurechtgeschaffen werden, hier habe die Stadt den unmittelbaren Zugriff auf dieFläche.Das alte <strong>Hallenbad</strong>-Gelände sei nicht groß genug, es müsste Flächehinzuerworben werden. Einsprüche der Anlieger könnten das Verfahrenverzögern. "Auch wenn dies einmal Hallen- und Freibadgelände war, heißtdas nicht automatisch, dass Anlieger-Interessen außen vor gelassenwerden könnten", so Krum.In reger Diskussion hatte am Montag der Ortsbeirat den alten StandortHimmelsbornweg ebenfalls abgelehnt, da er als "zu klein und fürFahrzeuge schwer erreichbar" sei. Die Belästigungen für die Anwohnerwürden "nicht unerheblich" sein, hieß es. Die Flächen an der Straße nachNiedernhausen fanden wegen ungeklärter Grundstücksfragen und einesfehlenden Bebauungsplanes keine Zustimmung.Der Standort Nassau-Viertel östlich der Bundesstraße 275, unmittelbarneben dem dort geplanten Edeka-Markt, wurde vom Ortsbeirat dagegenals "weitgehend ideal" angesehen. Von einigen Mitgliedern gab estrotzdem Bedenken. Wie wird die Nutzung der Liegewiese im Sommersein, da doch erheblicher Lärm von der Autobahn und der Bundesstraßekommt, fragten sich die Ortskern-Politiker. Und: Hat die Verwaltungrechtlich geprüft, ob sich an diesem Standort ein Biokraftwerk mit denentstehenden Emissionen realisieren lässt?Die gute Erreichbarkeit, die optimale Parkplatzsituation, die Nähe zurSchule "Auf der Au" und die zügige Umsetzungsmöglichkeit gaben denAusschlag, dass sich der Ortsbeirat einstimmig für den Allwetterbad-Standort Nassau-Viertel aussprach.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2007Am alten Standort kein TournesolbadInvestor akzeptiert Nassau-Viertel / CDU und <strong>FWG</strong> enthalten sich imBauausschussVom 14.06.2007IDSTEIN Ohne Gegenstimmen sprach sich der Bauausschuss amDienstag für einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertelaus. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seine Tücken. Weder die


173<strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie am Freitag im Parlamentvotieren werden, sie enthielten sich der Stimmen - mit Ausnahmevon Wolfgang Heller (CDU), der sich klar <strong>zum</strong> Projekt im Nassau-Viertel bekennt.Von Martin Kolbus"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte ThomasZarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage vonJürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung derStadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg denRückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir fürschlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDUfavorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächengroßzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich wenigerGelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder undFamilien", wie Zardas Fraktionskollegin Dr. Petra Schneider befand. Siekönne sich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenesAllwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerungangenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchwegnoch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahrmehr nicht ankommen.Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch GerhardDernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hoheBelastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigenVertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-GeländeSüdliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf denvermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter demGebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".Viele VorteileDie sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer desGenehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosenBodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und dieKostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen denalten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Erwunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von Dr. ThomasHahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mitPalmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,Umweltfreundlichkeit usw.) in Frage gestellt wurde. Krum betonteausdrücklich, dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüftund aktiv unterstützt werde."Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sichThomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierte


174Lösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände seiseit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal sounmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) fürhilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunstendes Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei erverwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich deralte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also stecktdahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigenwürden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. Septemberverhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alleanderen werden geschockt sein."Vorwurf der TaktierereiWer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließdas nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle einegute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen."Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganzeBevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährlicheBetriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das fürdie Bevölkerung bedeute.Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einenRückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt ersteinmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolleoder die Vorlage ablehne, gab Thomas Zarda abschließend bekannt.SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den StandortNassau-Viertel (6), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. Das Thema steht heuteim Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung, für Freitag ist dieParlaments-Sondersitzung anberaumt.


175<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007FDP: Klettergarten auf dem alten <strong>Hallenbad</strong>geländeLiberale haben Kontakt mit PartnernVom 15.06.2007iz. IDSTEIN Der Standort des stillgelegten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>esist nach Ansicht der FDP für das Tournesol-Projekt ungeeignet. DieLiberalen präsentieren eine Nutzungsalternative. "An diesemStandort sollte ein professionell geführter Klettergarten mitsozialpädagogischer und freizeitgestalterischer Ausrichtungentstehen", schlägt Fraktionschef Thomas Clemenz vor.Der alte <strong>Hallenbad</strong>bau könnte außen <strong>zum</strong> Klettern genutzt werden undinnen bei schlechtem Wetter, im Winter biete sich das Gebäude-Innere fürJugend- und Sozialarbeit, für Seminare oder einfach nur <strong>zum</strong> Spielen an."Ein solcher Klettergarten könnte ein weiterer wichtiger Baustein für dieJugendarbeit in <strong>Idstein</strong> sein", erklärt Clemenz. Sozialkompetenz,Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein würden durch ein solchesProjekt gefördert. In einer Zeit, in der hohe Gewaltbereitschaft undAggressivität allgegenwärtig seien und Konflikte immer häufiger mitFäusten ausgetragen würden, habe ein solches Projekt einen hohentherapeutischen Wert. Daneben würde sich ein Klettergarten auch alsreine Freizeitgestaltungsmaßnahme für Familien, Schulen und Vereineanbieten.Die FDP bevorzuge eine enge Zusammenarbeit der Stadt mit erfahrenenPartnern wie dem Diakonischen Werk, dem Landeswohlfahrtsverbandsowie den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen. Besonders wichtig sei, dass der Betreiberdiese Tätigkeit professionell übernehme, weil nur so das Projektwirtschaftlich zu meistern sei. Deshalb führe die FDP-Fraktion gegenwärtigmit verschiedenen Partnern und Interessenten Gespräche, um eine guteund kostengünstige Lösung präsentieren zu können."Eigentlich wollten wir dieses Thema aus dem Bürgermeisterwahlkampfheraushalten", so Thomas Clemenz. "In Anbetracht der aktuellenEntwicklungen wegen des Bades sehen wir uns jedoch gezwungen, bereitsjetzt das Konzept der Öffentlichkeit vorzustellen. Wir hoffen, dass sich alleanderen Fraktionen dieser sinnvollen Lösungsmöglichkeit nichtverschließen und sie unterstützen", sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende.Die zeitnahe Umsetzung des Bades am neuen Standort im Nassau-Viertelwerde von der FDP befürwortet, auch wenn die Fraktion nach wie vor inBezug auf die Vertragsgestaltung bei ihrer ablehnenden Haltung bleibe. Eshandele sich um eine private Investition, mit der Geld verdient werdensoll. Fraktionsvorsitzender Clemenz: "Die Stadt <strong>Idstein</strong> kann daswirtschaftliche Risiko einer solchen Investition als Bürge oderRückversicherung nicht übernehmen.


176<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007Tournesolbad schlägt weiter hohe WellenCDU und <strong>FWG</strong> halten sich Entscheidungen für die heutige Sondersitzungder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten offenEin Schwimmbad an der B 275? Heute wird im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentberaten, ob dieser Standort im neuen Nassau-Viertel für das Tournesolbadgebilligt wird.wita/MallmannVom 15.06.2007IDSTEIN Ohne Gegenstimmen hat sich der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschussfür einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertelausgesprochen. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seineTücken. Weder die <strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie heuteim Parlament votieren werden.Von Martin Kolbus"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte ThomasZarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage vonJürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung derStadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg denRückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir fürschlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDUfavorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächengroßzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich wenigerGelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder undFamilien", wie Zardas Fraktionskollegin Petra Schneider befand. Sie könnesich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenesAllwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerung


177angenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchwegnoch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahrmehr nicht ankommen.Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch GerhardDernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hoheBelastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigenVertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-GeländeSüdliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf denvermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter demGebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".Die sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer desGenehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosenBodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und dieKostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen denalten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Erwunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von ThomasHahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mitPalmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,Umweltfreundlichkeit) in Frage gestellt wurde. Krum betonte ausdrücklich,dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüft und aktivunterstützt werde."Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sichThomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierteLösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände seiseit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal sounmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) fürhilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunstendes Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei erverwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich deralte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also stecktdahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigenwürden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. Septemberverhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alleanderen werden geschockt sein."Vorwurf der TaktierereiWer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließdas nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle einegute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen."Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganze


178Bevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährlicheBetriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das fürdie Bevölkerung bedeute.Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einenRückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt ersteinmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolleoder die Vorlage ablehne, gab Zarda bekannt.SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den StandortNassau-Viertel (sechs Stimmen), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. DasThema stand zudem noch im Haupt- und Finanzausschuss auf derTagesordnung, für heute ab 19 Uhr in der Stadthalle ist die Parlaments-Sondersitzung anberaumt. Die Grünen haben für 18.30 Uhr dieBevölkerung zu einer "Demonstration im Bademantel" auf dem Löherplatzaufgerufen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juni 2007Weichen gestellt für Bad im Nassau-ViertelThomas Zarda: CDU steht Projekt nicht im Weg / Diskussion umKraftwerk-BefeuerungVom 16.06.2007IDSTEIN Die CDU werde dem Bau des Tournesolbades im Nassau-Viertel nicht im Wege stehen. Diese Zusicherung gab FraktionschefThomas Zarda am Abend vor der entscheidenden Sondersitzungder Stadtverordnetenversammlung. Damit waren schon im HauptundFinanzausschuss die Weichen für den neuen Standort gestellt.Von Martin KolbusDas Abstimmungsergebnis des Ausschusses bestätigte Zardas Aussage:nur zwei CDU-Mitglieder enthielten sich der Stimme, ebenso wie diebeiden Vertreter der Freien Wähler, während Grüne, SPD und FDP sowiedrei Ausschussmitglieder der CDU die Magistratsvorlage mittrugen (überdas Abstimmungsergebnis im Stadtparlament gestern Abend wird die IZ inder nächsten Ausgabe berichten).Wäre das vergangene Jahr, seit dem Beschluss <strong>zum</strong> Kauf des LWV-Grundstücks im Juni 2006, besser genutzt worden, dann wäre der heutevorhandene Zeitdruck nicht entstanden, warf Zarda dem Bürgermeister imHaupt- und Finanzausschuss vor. Mit Bürgermeisterwahlkampf habe dasalles nichts zu tun, erklärte Zarda ärgerlich. Die CDU und er selbst hätten"bis zur Selbstaufgabe" das Thema <strong>Hallenbad</strong> aus dem politischen Streit


179herausgehalten. Er könne nichts für die Verzögerungen und auch nichtsdafür, dass alle sechs Jahre Bürgermeisterwahlen anstünden.Nach wie vor sei er der Ansicht, dass Standort Nassau-Viertel "nichtrichtig" sei, aber "es bleibt uns nichts anderes übrig", griff Zarda eineBemerkung der SPD-Stadtverordneten Dagmar Kraus auf. Die beeilte sichallerdings zu erklären, dass ihre Worte nur die Unausweichlichkeit undRichtigkeit der Entscheidung beschreiben sollten und kein negativesEtikett seien.Ebenso wie Thomas Zarda bemängelte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) dieentstandenen Zeitverluste und den aufgestauten Entscheidungsdruck. Seitder ersten Vorstellung der Pläne habe sich das Tournesol-Ursprungskonzept derart verändert, dass nur noch ein Torso übriggeblieben sei: "Ein Kompromiss, den ich so nicht will." Das ganze ThemaTournesol habe für sie zu viele Schwachstellen. Was, wenn sich in sechs,acht Wochen auch an diesem neuen Standort Schwachpunkte zeigten,fragte Rossow.<strong>Eine</strong> längere Diskussion entwickelte sich, wie schon im Bau- und imUmweltausschuss, über die Frage der Befeuerung desBiomassekraftwerks. Befürchtet wird ein Einsatz von Palmöl, das ausUmweltschutzgründen nicht erwünscht ist. Auf Antrag von PeterPiaskowski, CDU, hatte der Umweltausschuss am Mittwoch den Magistrataufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass das geplante Biomassekraftwerkmit erneuerbaren Energien aus heimischer Produktion wie z.B. Rapsölbetrieben werden solle. Allerdings seien, so hieß es im Haupt- undFinanzausschuss, Landwirte und Tournesol aus Preisgründen bisher nochzu keiner Einigung gelangt.Alexander Hackl (Tournesol) verwies darauf, dass man vertragsgemäßPflanzenöle verwenden werde, dass es dabei aber verschiedeneMöglichkeiten (Soja, Raps und andere) gäbe. Auch Rapspellets, für die zurZeit umweltfreundlichere Verbrennungsverfahren untersucht würden,seien in die Überlegungen einbezogen. Hackl betonte, dass Tournesol beider Energiefrage zu Kompromissen bereit sei.Keine Zweifel am Projekt und an der richtigen Standortwahl hat die SPD-Fraktion. "Wenn ich ein Tournesolbad will, geht das nur im Nassau-Viertel", so Volker Nies. Das Thema gehöre nicht in den Wahlkampf,andernfalls gäbe es am Ende keine Gewinner, sondern nur die Bürger alsVerlierer. "Wir dürfen und können das Projekt jetzt nicht an die Wandfahren lassen", urteilte Nies' Fraktionskollegin Dagmar Kraus. Sie hattezuvor nach den Regresskosten für die Stadt bei einem Scheitern gefragt.Genannt wurde die Summe von "160 000 Euro plus"."Überhaupt kein schlechtes Gefühl" bei einer Entscheidung für denStandort Nassau-Viertel hat Jürgen Schmitt (Grüne). Er ist zuversichtlich,dass auch eine gute Lösung für die Energiefrage gefunden werde.


180<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 18. Juni 2007Einstimmig für Bad im Nassau-ViertelNur drei Enthaltungen / Votum der Stadtverordneten gegen Palmöl-VerwendungVom 18.06.2007IDSTEINDie Parlamentssitzung hielt, was tags zuvor der Haupt- undFinanzausschuss bereits versprochen hatte: <strong>Eine</strong> große Mehrheitvon 29 Stadtverordneten aus allen Fraktionen stimmte für dasNassau-Viertel als neuen Standort für das Tournesolbad. Nur dreiStadtverordnete aus der CDU enthielten sich der Stimme. Damit istder Weg frei für das Genehmigungsverfahren, das die Investorenmit optimistischen sechs Wochen bis zwei Monate kalkulieren.Von Martin Kolbus"Schwimbad jetzt, Schwimmbad jetzt!" skandierten draußen vor derStadthalle Hunderte Demonstranten, die trotz des Regens einem Aufrufder Grünen gefolgt waren und den Stadtverordneten klar machten, wiesehr sie ein Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> vermissen und dass die Umsetzungnicht auf die lange Bank geschoben werden dürfe. Ein Argument, dasdrinnen im Sitzungssaal verstanden und mit dem überzeugenden Votumfür das Nassau-Viertel quittiert wurde.Auch wenn manche Stadtverordnete damit Bauchschmerzen hatten. "Ichhabe tatsächlich Probleme mit dem Standort im Nassau-Viertel", räumteThomas Zarda (CDU) ein. Vielen leuchte nicht ein, dass ein Standortzwischen Umgehungsstraße und Bahn ein geeigneter Platz sein solle,begründete er seine Zweifel. Zuvor hatte er noch einmal betont, dass alleVorwürfe, hier solle Wahlkampf betrieben oder bewusst etwas verhindertwerden, an den Haaren herbeigezogen seien. Inga Rossow von den FreienWählern hielt den Standort ebenfalls nicht für den besten. Die <strong>FWG</strong> habesich aber für das Nassau-Viertel entschieden, weil letztlich keine andereLösung geblieben sei.Noch AusbaureservenWährend Zarda und Rossow in der Abstimmung den Standort am Endeakzeptierten, blieb CDU-Stadtverordnete Dr. Petra Schneider bei ihrerEnthaltung. Das Nassau-Viertel sei ideal als Gewerbefläche, aber nicht alsErholungs- und Freizeitgebiet. Die Flächen für Liegewiese und Spiele seienerheblich reduziert gegenüber der Planung auf LWV-Gelände. "Ich möchteauch ein Bad so schnell wie möglich", versicherte sie. Priorität habe aber"ein Bad so gut wie möglich".


181"Wir reden nicht mehr über das `ob`, sondern über das `wo`", bezogThomas Clemenz (FDP) Position. Der Standort Nassau-Viertel sei nichtschlecht, sondern gut angebunden (auch für eine der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen)und biete für die Zukunft noch Ausbaureserven. "Es gibt keinevernünftigen Gründe, die gegen diesen Standort sprechen." Die Stadtkönne jetzt mit einem Erlös von 2,5 Millionen Euro aus dem Verkauf vonGrundstücken an der Schützenhausstraße rechnen, was bei einem<strong>Hallenbad</strong> am alten Standort in diesem Umfang kaum möglich gewesenwäre."Wir wollen alle ein attraktives Bad für <strong>Idstein</strong> undwir erreichen das Zielmit dem Tournesol-Projekt im Nassau-Viertel", bilanzierte Volker Nies(SPD). Er begrüßte die anstehende Entwicklung im Interesse von Schulen,Vereinen und der gesamten Bevölkerung. "Und wir kriegen zusätzlich nochein Angebot an Wellness und Fitness-Einrichtungen." Die Synopse derExperten habe das Nassau-Viertel als gut bis sehr gut, die anderenverglichenen Standorte mit den Schulnoten vier bis fünf eingestuft - eineklare sache für Nies. Grünen-Stadtverordneter Enge war da weniger freivon Bedenken; er wunderte sich, dass das Nassau-Viertel vor Jahren nochabgelehnt worden sei. Manche Aussagen in <strong>Idstein</strong> hätten offenbar keinensehr langen Bestand.Enges Fraktionskollegin Reineke-Westphal zweifelte nicht an der Qualitätdes Standorts, schon gar nicht im Vergleich <strong>zum</strong> alten <strong>Hallenbad</strong>gelände,das Thomas Zarda in den Ausschusssitzungen wieder ins Spiel gebrachthabe. Alle Argumente sprächen für das Nassau-Viertel - und wenn Zardaam Ende gemeint habe, der alte Standort sei "so schön", dann, war sichReineke-Westphal sicher, "werden wir das auch im Nassau-Viertel nochhinkriegen." Sie vertraue da auf Tournesol.Auf Tournesol vertraut die Mehrheit auch, was die Befeuerung desBiomassekraftwerks angeht. Die Diskussion hierüber schaukelte sich nocheinmal hoch. Von Maissilage, Raps und anderen Energieträgern sei immerdie Rede gewesen, wunderten sich die Freien Wähler. Und PeterPiaskowski (CDU), ebenfalls ein Standort-Zweifler ("es gibt in <strong>Idstein</strong>sonnigere Plätze"), ärgerte sich darüber, dass man auch die Verwendungvon Palmöl im Hinterkopf gehabt habe, obgleich von Anfang an immer voneinem Kraftwerk als ökologischem Modellprojekt gesprochen worden sei.Verschweigen sei auch eine Form von Unehrlichkeit.Landwirte sind hellwachDie in den Diskussionen der letzten Tage gefallenen Äußerungen, dieVerhandlungen mit den Landwirten über die Verwendung von Rapsöl seiengescheitert, verwies Bürgermeister Krum ins Reich der Märchen. DieLandwirte seien hellwach und nach wie vor an einer Zusammenarbeit mitTournesol interessiert, auch über eine gemeinsame Ölmühle seigesprochen worden. Dies alles seien jedoch parallele Prozesse, bei denenes viele Fragen und Schwierigkeiten zu lösen gäbe. "Aber wir werden zuErgebnissen kommen", war Krum optimistisch. Er sieht eine gute Chancefür ein Einbinden der heimischen Landwirtschaft als Rohstoffzulieferer."Aber mit einem Lottogewinn dürfen die Landwirte nicht rechnen", so


182Krum. Deren Wunsch sei es, die Rapsölpreise an Gas- und Erdölpreise zubinden. Das sei nicht realistisch, davon müsse man runterkommen.Die Bedenken gegen nicht zertifiziertes Palmöl, das zur Vernichtung vonRegenwald führe, wurden in allen Fraktionen ernst genommen. Einstimmigfolgten die Stadtverordneten dem Antrag von Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>),wonach der Magistrat beauftragt wird sicherzustellen, dass Palmöl alsRohstoff für das Kraftwerk möglichst vermieden wird. Sollten andereLösungen scheitern, sei allenfalls zertifiziertes Palmöl zu verwenden.Bürgermeister Krum versicherte, dass alles getan werde, um zuverhindern, dass Palmöl verwendet wird.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2007"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>"Grüne einstimmig für Bürgermeister-Kandidatin Annette Reineke-WestphalVom 21.06.2007"Wir müssen mit dem Klimaschutz vor unserer eigenen Haustüranfangen!" Nach diesem Prinzip will Annette Reineke-Westphalhandeln, wenn es um die Umsetzung umweltpolitischer Ziele geht.Dabei steht die gesamte Partei hinter der 47-jährigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in:Einstimmig stellte die Mitgliederversammlung der Grünen dieStadtverordnete als Bürgermeister-Kandidatin auf.Von Martin Kolbus"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>" will sie sein, so verraten es die erstendruckfrischen Handzettel für den Wahlkampf. Beim Blick auf ihremännliche Konkurrenz macht sie keine allzu großen Unterschiedezwischen Gerhard Krum und Thomas Zarda: "In einem großen Teilpolitischer Fragen stimmen beide ziemlich überein."In der Klimapolitik "haben wir in <strong>Idstein</strong> einen großen Nachholbedarf",klagt Reineke-Westphal Versäumnisse an. <strong>Eine</strong> konsequente Klimapolitikfür <strong>Idstein</strong> beinhaltet nach ihrer Überzeugung den ökologischen Umbauder Stadt.Dieses Ziel müsse Hand in Hand mit einer konzeptionellenStadtentwicklung betrieben werden. Zuviel sei in der Vergangenheit docheher dem Zufall überlassen worden.Chancen für <strong>Idstein</strong> sieht die Kandidatin im Programm Stadtumbau West.Als erste Maßnahme steht hier eine komplette Veränderung desHahnstücks an. Leider sei die Bürgerbeteiligung bisher nicht ausreichendgewesen, wurde aus der Versammlung heraus kritisiert. "Die Betroffenen


183im Hahnstück müssen am Veränderungsprozess beteiligt werden", lautetedenn auch die nachdrückliche Forderung der Grünen.Zum Entwicklungskonzept gehört nach den Vorstellungen von AnnetteReineke-Westphal die stärkere Orientierung in Richtung einer behinderten-, familien- und altengerechten Stadt: "Da ist noch vielUmsetzungsbedarf." So sei es zwar notwendig, auch am Stadtrand Märkteanzusiedeln, aber die Nahversorgung für die Bevölkerung im Zentrumdürfe nicht ohne Kampf aufgegeben werden. Die Vereinbarkeit von Familieund Beruf müsse durch den konsequenten Ausbau der Angebote derKinderbetreuung und Jugendarbeit weiter gefördert werden.Ein Meilenstein für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung sei der einstimmig gefassteBeschluss der Stadtverordnetenversammlung zugunsten eines neuenTournesol-Standortes. Der lautstarke Protest von mehreren hundertBürgern auf dem Löherplatz ("Schwimmbad jetzt!") sei dazu sicherlich einwichtiger Beitrag gewesen. Sehr genau beobachten wollen die Grünen dieEntwicklung bei der Verwendung von Rohstoffen im geplantenBiomassekraftwerk. Die Verwendung von Palmöl müsse verhindert, so dieGrünen-Position.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Juni 2007FDP will größere LiegeflächeVom 28.06.2007VoS. IDSTEIN Die FDP-Fraktion stuft die Liegefläche des geplanten<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades als zu klein ein. Deshalb beantragen dieLiberalen in der heutigen Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes eineAusweitung der Freifläche um weitere 2500 Quadratmeter.Die Liberalen beantragen deshalb, dass die Verwaltung klären soll, ob eineVerlagerung des Schwimmbadbereichs auf Teilareale der Vorratsflächezwischen dem Badegrundstück und dem Edeka-Areal sinnvoll ist.Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat wollen die Freien Demokratendurch Beschluss im Parlament ermächtigen, der Firma Tournesol zurVergrößerung der Liegefläche mit Schwimmteich weitere 2 500Quadratmeter Grundstück auf dem ehemaligen ATEBA-Gelände imNassauviertel zur Verfügung zu stellen.Der Investor soll gebeten werden, seine Planung so in Richtung Edeka-Markt zu verlagern, dass die am entgegen gesetzten Grundstücksendegelegene Liegefläche vergrößert wird.


184<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Juli 2007Vorerst kein Zukauf von SchwimmbadflächeParlament lehnt Dringlichkeitsberatung ab / Kostenprüfung zuLärmschutz am TaubenbergVom 03.07.2007Der Vorschlag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen, der Firma Tournesolweitere 2500 Quadratmeter auf dem nördlich angrenzendenGrundstück im Nassau-Viertel zur Verfügung zu stellen, hat nurgeringe Aussicht auf Verwirklichung. Die von der FDP gefordertedringliche Beratung wurde vom Stadtparlament mit 30 gegen zweiFDP-Stimmen abgewiesen.Von Martin Kolbus"Etwas zu knapp bemessen" erscheint den Liberalen die vorgeseheneSchwimmbad-Liegefläche in den Sommermonaten, in denen mit großemBesucherandrang gerechnet wird. Ist erst einmal das Blockheizkraftwerkgebaut, dann ist die Chance auf eine Liegenflächen-Erweiterung nachNorden vertan, argumentierte FDP-Fraktionschef Thomas Clemenz. DieDringlichkeit seines Antrags begründete er damit, dass nach einem Votumder Stadtverordneten zugunsten seines Vorschlags der Investor einebereits geänderte Planung ins Genehmigungsverfahren einbringen könnte.Dringend sei diese Nachbesserung nicht, wandte sich Thomas Zarda,Vorsitzender der CDU-Fraktion, gegen eine sofort zu treffendeEntscheidung. Schließlich habe der Investor versichert, dass die Flächeausreichend bemessen sei.Bürgermeister Gerhard Krum stimmte Thomas Zarda zu, allerdings miteiner ganz anderen Begründung. Das Grundstück, um das es hier gehe,sei nicht geeignet, weil dort Leitungen von regionaler Bedeutung verlegtseien. Das lasse eine Bebauung nur sehr eingeschränkt zu. "Man kannnicht in die Tiefe graben, ohne die Leitungen zuvor zu verlegen", so derBürgermeister. "Und das würde ein teurer Spaß."Für die Zulassung einer Beratung und Entscheidung über den FDP-Dringlichkeitsantrag wäre mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit (22) deranwesenden Stadtverordneten erforderlich gewesen. Bei der Abstimmungschaffte es die FDP aber nur auf zwei Stimmen. Damit war der Antragvorerst vom Tisch.Nicht diskutiert wurde von den Stadtverordneten darüber, ob es vielleichtandere Nachbargrundstücke gibt, die später einmal als Liegeflächeeventuell hinzuerworben werden könnten.Zustimmung fand der Antrag der CDU, im Zusammenhang mit dem Bauder Südtangente zwischen Gassenbacher Hof und Landesstraße 3026 den


185Lärmschutz auch auf die Altbebauung Taubenberg auszudehnen, wobeijedoch zunächst einmal seitens der Verwaltung die Kosten ermittelt undbis zu den nächsten Haushaltsplanberatungen vorgelegt werden sollen.Diese Einschränkung war auf eine in den Ausschüssen vorgetragene <strong>FWG</strong>-Anregung hin erfolgt. Sowohl Grüne als auch SPD äußerten Zweifel daran,dass die Kostenermittlungen ein akzeptables Ergebnis bringen könnten.Abgelehnt wurde ein Antrag der Grünen-Fraktion, der vorsah, dass derMagistrat Möglichkeiten präsentiert, durch Festsetzungen inBebauungsplänen oder durch privatrechtliche Vereinbarungen beiGrundstücksverkäufen den Ressourcen- und Klimaschutz zu fördern. Dabeisollten Vorgaben zu den Bereichen Regenwassernutzung,Bodenversiegelung und Energiebedarf erarbeitet werden, die über diebestehenden Regelungen hinausgehen.Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten hat jetzt die Sommerpause begonnen -mit Ausnahme der Mitglieder im Bau- und Planungsausschuss. Der wirdsich in den nächsten Wochen noch einmal zusammensetzen und über denRegionalplan Südhessen beraten müssen. Nach kurzerVerfahrensdiskussion hatte das Parlament sich auf Anregung von IngaRossow (<strong>FWG</strong>) dafür entschieden, die Beschlussfassung an den Ausschusszu delegieren, damit noch vor dem Stichtag 1. August die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stellungnahme ans Regierungspräsidium Darmstadt abgeschickt werdenkann.Auch die Ortsbeiräte werden sich in den nächsten Tagen noch in einergemeinsamen Sitzung mit den Planungsaussagen beschäftigen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2007"Kein Wachstum um jeden Preis"Annette Reineke-Westphal will als erste Frau an der Verwaltungsspitze imRathaus stehenVom 29.08.2007Von Volker StavenowIDSTEIN "Es ist an der Zeit, dass in <strong>Idstein</strong> endlich eine Frau das Amt desBürgermeisters übernimmt und aktiven Klimaschutz in unserer Stadtbetreibt. Ich bin aber auch deshalb die Wahlalternative für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,weil die beiden Herren Mitbewerber gemeinsam falsche Entscheidungenfür die Stadt getroffen haben und <strong>zum</strong> Beispiel für die fehlendenEinkaufsmöglichkeiten von Lebensmitteln in der Innenstadt verantwortlichsind."Annette Reineke-Westphal wird nicht müde, die nach ihrer Ansicht großenFehler in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung anzuprangern. Dafür macht sie


186Alleingänge des Amtsinhabers unter dem Deckmantel des zügigenVerwaltungshandelns mit verantwortlich.Deshalb sieht sie nach erfolgreicher Wahl zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chefin ihrwichtigstes Vorhaben darin, nicht ohne oder gegen das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Parlament, sondern zusammen mit den Stadtverordneten für dieHexenturmstadt zu arbeiten. "Dass ich <strong>Idstein</strong> dabei gerne klimagerechtaufstellen will, ist doch klar, aber ich will meine Ziele mit meinenkommunalpolitischen Kolleginnen und Kollegen diskutieren, abstimmenund entscheiden. Der amtierende Bürgermeister setzt dagegen wichtigeProjekte an den Parteien vorbei um." Annette Reineke-Westphal erinnertin diesem Zusammenhang an die Stromausschreibung für die Stadt.Starke infrastrukturelle Defizite in <strong>Idstein</strong> sieht die grüne Kandidatin inSachen behinderten-, alten- und kindgerechte Ausbau der Stadt. Hier willsie genauso den Hebel ansetzen, wie bei der Sicherstellung derVersorgung der Menschen in der Innenstadt. "Ich will eine ganzheitlicheBetrachtung der Kernstadt erreichen."Ihr Ziel ist es, ein Art Zugpferd, vielleicht ein Mediengeschäft, in <strong>Idstein</strong>sMitte ansiedeln zu lassen. "Das ehemalige HL-Gelände eignet sich dafürsehr gut für einen neu zu bauenden Standort von Geschäften, städtischemArchiv und Verwaltungsräumen. Dann könnte die alte Realschule für einEinzelhandelsgeschäft frei werden", schlägt sie vor.Das Wachstum <strong>Idstein</strong>s geht Annette Reineke-Westphal zu schnell. "JedeEntwicklung muss behutsam stattfinden, sonst gerät die Infrastruktur insHintertreffen. Ich will kein Wachstum um jeden Preis, sondern auchSanierung und Neuordnung des bereits bestehenden Baubestandes."Deshalb begrüßt sie auch das Stadtumbau West-Programm.Zufrieden ist die Kandidatin zwar darüber, dass das Tournesol-Badin <strong>Idstein</strong> gebaut wird, aber nicht gerade glücklich über denStandort. "Ich hätte mir einen schöneren Platz vorstellen können."Sie ist gespannt, wie die Investoren den den möglichenWiderspruch zwischen sozialverträglichen Eintrittspreisen undwirtschaftlichem Erfolg vereinbaren werden.An ihren beiden männlichen Mitbewerbern schätzt sie bei Gerhard Krum"seine unermüdliche Eloquenz" und bei Thomas Zarda "sein gewichtigesAuftreten".


187<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2007DLRG sitzt auf dem Trockenen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein möchte in weitere Planungen eingebunden werdenVom 06.10.2007IDSTEIN "Auch wir haben bei der DLRG unseren 11. September.Für uns war es der Supergau, als am 11. September 2005 um 12Uhr das Schwimmbad geschlossen worden ist", sagt RüdigerPutzke, der 2. Vorsitzende der DLRG <strong>Idstein</strong>. Die Schwimmersitzen also seit über zwei Jahren buchstäblich auf dem Trockenen.Von Willy Burkert"Über lange Jahre hinweg waren wir nach dem TV der zweigrößte Verein in<strong>Idstein</strong> mit etwa 1200 Mitgliedern", fügt Christiane Bossong, die 1.Vorsitzende, hinzu. "Praktisch von einem Tag <strong>zum</strong> anderen haben wir dieHälfte davon verloren." Letztendlich soll für die endgültige Schließung einedefekte Dichtung an der Lüftungsanlage im Wert von 4 800 Euroausschlaggebend gewesen sein.In der Vergangenheit sah der Verein, der 1969 gegründet worden ist,seine Hauptaufgabe in der Schwimmausbildung, in der Wassergymnastikfür Senioren und Behinderte und nicht zuletzt im Schwimmunterricht fürausländische Frauen. Das ist ein besonders heikler Punkt, da dieAnwesenheit von Männern dabei ausgeschlossen ist.Die Verantwortlichen stellen fest, dass 1961 im Landesdurchschnitt 80Prozent der Bürger Nichtschwimmer waren. <strong>Idstein</strong> sei da nach denErkenntnissen der DLRG eine Ausnahme gewesen, denn fast alleEinwohner waren des Schwimmens mächtig. Seit zwei Jahren, so beklagtder Verein, habe kein Schwimmunterricht mehr stattgefunden.Soweit bekannt, erlaube das konzipierte Bad der Firma Tournesolnur vier statt der bisher fünf Bahnen, was den Badebetriebbeeinflussen würde.Die DLRG strebe ein Sportbad an und kein Spaßbad. Man müsse dabeiauch an den Nachwuchs denken, der leider nach Wiesbaden abgewandertsei, heißt es. "Die starken Schwimmer unserer Leistungsgruppe werdennoch immer vom Verein gefördert und für die Fahrten <strong>zum</strong> SchwimmclubWiesbaden unterstützt", so der 2. Vorsitzende Rüdiger Putzke.Im Nachhinein ist die DLRG der Stadt <strong>Idstein</strong> allerdings dankbar, dass siedas alte Bad für Vereinszwecke benutzen durfte.Die früheren aktiven Rettungsschwimmer sind jedoch nicht alle verloren.Etwa 25 Personen sind auch heute noch dabei, nehmen anFortbildungskursen teil und unterhalten zusammen mit der OrtsgruppeNiedernhausen ein eigenes Rettungsboot, das immer wieder bei


188Großveranstaltungen <strong>zum</strong> Einsatz kommt. Der Personaleinsatz ist dafürhoch, denn es werden Rettungssanitäter, Bootsführer undRettungsschwimmer benötigt.Für das neue Bad werde es wohl schwierig werden, geeignetes Personal zubekommen, befürchten die DLRG-Verantwortlichen. Zu den öffentlichenBadezeiten habe die DLRG etwa drei Personen pro Tag abgestellt.Christiane Bossong betont, dass die meisten mit Leib und Seele dabeigewesen seien. Sie beklagt auch, dass das Vereinsleben selbst durch dieSchließung des Bades stark gelitten habe. Während früher beispielsweisebeim Nikolausschwimmen etwa 80 Gäste teilnahmen, hatten sich zuletzt -mangels Wasser - beim Nikolausgrillen nur vier Personen angemeldet, sodass auch diese Veranstaltung für den Verein nun der Vergangenheitangehört.Aber wie sieht die Zukunft aus? Rüdiger Putzke fasst alles mit den Wortenzusammen: "Wir warten jetzt darauf, dass man uns in irgendeiner Weisebei der Neugestaltung und Planung des neuen Bades beteiligt, damit wirwissen, wie es weiter geht. Wir wünschen uns einen runden Tisch, wie ervor Jahren bereits angekündigt worden ist. Wir haben seit langem anTournesol einen Fragenkatalog geschickt. Die Antworten sind jedoch sehrschwammig und undurchsichtig gewesen. Ist überhaupt schon ein Vertragmit Tournesol geschlossen worden? Und wenn nicht, wann soll dasgeschehen? Das wäre für alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gut zu wissen."Bei den Verantwortlichen der DLRG ist deutlich zu spüren, dass sie nachwie vor mit dem Herzen an ihrem Verein hängen, zur Zeit aber imwahrsten Sinne des Worten "auf dem Trockenen" sitzen.2008<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Januar 2008DLRG-Vorstand erwägt die Vereins-Auflösung700 Mitglieder schon ausgetretenVom 08.01.2008iz. IDSTEIN Nach einem weiteren Jahr "auf dem Trockenen" ist dieLage der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) <strong>Idstein</strong>noch schwieriger geworden. Auch für 2008 sind für den Verein


189keine grundsätzlichen Änderungen in Sicht. Inzwischen wird imVorstand die Auflösung des Vereins offen diskutiert."Nachdem der von Bürgermeister Krum im letzten Herbst alsmöglich genannte erste Spatenstich offensichtlich nicht stattfand,wird die Situation des Vereins immer prekärer", erklärt der 2.Vorsitzender Rüdiger Putzke. "Ohne eigene Räume ist an einVereinsleben nicht zu denken." Von den rund 1200 Mitgliedern desehemals zweitgrößten Vereins in <strong>Idstein</strong> seien lediglich nochknapp 500 verblieben. "Da weder von dem zukünftigenBadbetreiber, der Firma Tournesol, noch von der Stadt <strong>Idstein</strong>Informationen über zukünftige Möglichkeiten zu erfahren sind,glaubt im jetzigen Vorstand keiner mehr so richtig an neueVereinsaktivitäten in Bezug auf Schwimmausbildung und Angeboteim Breitensport im geplanten Allwetterbad. Bei einer deutlichkleineren Wasserfläche würde dies auch nur noch sehreingeschränkt möglich sein."Einzig die Wasserrettungsgruppe, die gemeinsam mit der OrtsgruppeNiedernhausen ein Rettungsboot unterhalte, könne auf ein erfolgreichesJahr zurückblicken. So seien mehrere Veranstaltungen abgesichert undzudem Wachdienste an der Ostsee und an der Krombachsperre imWesterwald geleistet worden.Da der Vorstand bei der am 28. Februar 2008 geplantenMitgliederversammlung (19.30 Uhr im "Felsenkeller") neu zu wählen seiund schon jetzt fest stehe, dass mindestens die Posten für den ersten undzweiten Vorsitzenden sowie die Technische Leitung (Ausbildung) neu zubesetzen seien, werden erneut interessierte Mitglieder aufgerufen, sich beieinem der Vorstandsmitglieder zu melden. Telefonnummern können unterwww.idstein.dlrg.de eingesehen werden.Putzke: "Sollte kein neuer Vorstand zustande kommen, wird erwogen, dieOrtsgruppe im Jahr 2008 aufzulösen und die Streichung aus demVereinsregister zu beantragen." Danach werde es auch keineSchulunterstützung für die Grundschule Heftrich sowie die Montessori-Schule <strong>Idstein</strong> durch den Verein mehr geben, die gegenwärtig nochim Bad des Kurzentrum Bad Camberg durchgeführt werde.Die ehemals viel gelobte Jugendabteilung bestehe heute auch nur nochauf dem Papier. Dieser Posten könne gleichermaßen neu besetzt werden."Aber ohne Vereinsräumlichkeiten ist es schwer, ein entsprechendesProgramm zu organisieren. Die Ferienlager, an denen früher bis zu 50Kinder und Jugendliche teilgenommen hatten, werden ohne Grundstückund Räumlichkeiten sobald nicht mehr stattfinden können", lautet dieunerfreuliche Prognose.


190<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Januar 2008Drei "I" garantieren StadtentwicklungKrum beim Neujahrsempfang: "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, internationalund innovativ"Vom 12.01.2008IDSTEIN "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, <strong>Idstein</strong> ist international und<strong>Idstein</strong> ist innovativ." Mit diesen drei "I" beschrieb BürgermeisterGerhard Krum auf dem gestrigen Neujahrsempfang der Stadt dierasante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung.Von Volker Stavenow"Diese drei `I` haben die Stadtentwicklung in den letzten Jahren mehrund mehr beeinflusst und werden für die Zukunftsfähigkeit unseresGemeinwesens von immer größerer Bedeutung", unterstrich GerhardKrum vor Gästen aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben inder Stadthalle. In der interkommunalen Zusammenarbeit der vierKommunen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes sei im vergangenen Jahr so etwas wieein Durchbruch gelungen. "Mit der interkommunalen Zusammenarbeitmachen wir das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land fit für die Rhein-Main-Region." Dazubedürfe es auch des Ausbaus der internationalen Netzwerke, derForschung und der Bildung auf all ihren Ebenen. Die EuropaFachhochschule Fresenius habe auf vielfältige Weise dazu beigetragen,<strong>Idstein</strong> auch in dieser Perspektive der Regionalentwicklung teamfähig <strong>zum</strong>achen. Internationalität beinhalte in der globalisierten Welt einentscheidendes Innovationspotenzial. Innovationen fänden aber auch imnationalen, im lokalen und im betrieblichen Umfeld statt - auch in <strong>Idstein</strong>.Krum führte als Beispiel die innovative Erfindung der Essknete an.Für Krum war das überragende Ereignis des vergangenen Jahres dieFertigstellung des Gesundheitszentrums. "Wir hoffen jetzt mit den Helios-Kliniken, dass der Umzug möglichst bald vonstatten gehen kann." Kurzvor der Fertigstellung befinde sich das medizinische Kompetenzzentrumauf der Kappus-Anlage, das das medizinische Angebot in <strong>Idstein</strong> weiterund vor allem nachhaltig verbessern werde. "Ich bin auch sehr froh, dasswir <strong>zum</strong> Jahresende noch die Sache mit dem <strong>Hallenbad</strong> in trockene Tücherbringen konnten. Der erste Spatenstich ist für Ende Januar vorgesehen."Zu den Aufgaben der Stadtentwicklung gehöre es aber auch, Gefahren fürdie Gesundheit wo möglich abzuwenden. <strong>Eine</strong> solche Gefährdung könnebeispielsweise durch Hochwasser eintreten, wie es die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> vor fast52 Jahren leidvoll erlebt hätten. Die Hochwasserrückhaltung imWolfsbachtal sei deshalb gleich nach dem Hessentag in Angriff genommenworden und sei längst fertig, die im Wörsbachtal befinde sich im Zuge derSüdtangente gerade im Bau. Ende des Jahres wird das GesamtbauwerkSüdtangente mit Hochwasserrückhaltebecken vollendet sein.


191Gefahren für die Gesundheit wollten auch die Eschenhahner Bürgerinnenund Bürger mit ihrem Kampf gegen den Durchgangsverkehr - immerhinfast 13 000 Fahrzeuge täglich - abwenden. Nach mehr als 30 Jahren sei esnun endlich gelungen, das Projekt Umgehung Eschenhahn auf den Weg zubringen. Ende vergangenen Jahres wurde nach ausführlichenUntersuchungen ein Vorschlag zur Trassenführung vom Amt für StraßenundVerkehrswesen erarbeitet.Harsche Kritik übte Krum in puncto Bildungswesen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land."Über die Presse mussten wir erfahren, dass der Kreis eine Verlagerungdes Haupt- und Realschulangebotes von <strong>Idstein</strong> nach Niedernhausenplant. Das war eine Schnapsidee." Deshalb sei es gut, dass Landrat Albersden Vorschlag, Haupt- und Realschulzweig der Limesschule von <strong>Idstein</strong>abzuziehen, zurückgezogen und ein Mediationsverfahren zur Entwicklungder Schullandschaft im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land angekündigt habe.Krum skizzierte einige wichtige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekte, die zeitnahumgesetzt werden: Erster Spatenstich für die Autobahnrampe, mitder eine Entlastung des Knotenpunktes an der A 3 erreicht werdensoll, drei weitere Kreisel in <strong>Idstein</strong>, Errichtung des Edeka-Marktesund des Tournesol-Bades, Neustrukturierung des WohnquartiersHahnstück/Altenhof, sowie die Umgestaltung des unwirtlichenBereichs am Güterbahnhof. Im Taunusviertel werde die neueKindertagesstätte Zauberwald und danach im Nassauviertel der Neubaueiner weiteren neuen Kindertagesstätte in Angriff genommen. ImSchulbau würden das Schulzentrum Taubenberg und die Pestalozzischulejeweils eine Mensa erhalten. Und der Ersatzbau für die Taubenberghallesoll in die Wege geleitet werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Februar 2008So steh ich hier als...Vom 02.02.2008So steh ich hier als <strong>Idstein</strong>ist, weil <strong>Idstein</strong> mei Berufung ist, und Berufung,das ist schon mehr Passion als Profession, denn <strong>Idstein</strong>, das ist eine Stadt,die das gewisse Etwas hat, Chic und Charme und Sexappeal und davonjeweils ziemlich viel. Ich hab` sonst gar nichts mehr im Sinn, weil ichvernarrt in <strong>Idstein</strong> bin." Tätätätä! Hoppla, da falle ich Hexe beim Tiefflugüber das rote Rathaus glatt vom Besen, als ich dieser Büttenrede lausche,die erst noch gehalten wird - und zwar heute bei der Fastnachtssitzungder CDU-Frauen. Unser roter Gerhard übt seine närrische Einlage, das eseine fastnachtliche Freude ist. Ist der vielseitig: Mal gibt er den St. Martin,mal den Narren, mal den Philosophen oder mal den Politiker! Tätätätä!


192Krums roter Blutsbruder, der zwischen Günter und Döring noch einwitziges F. hat, verlängerte wegen Fastnacht den Landtagswahlkampf:G.F.D. verteilte zu Weiberfastnacht morgens um sechs Uhr schöne dickeKreppel am dunklen hässlichen Niedernhausener Bahnhof - natürlich nichtnur an Weiber, sondern auch an ordentliche Menschen. Na, da wirdGünter, als bekannter Temperamentsbolzen, aber so richtig aus sichherausgegangen sein. Helau!Was wäre eine närrische Kooperation im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ohne dieroten Indianer aus Hünstetten und Waldems? Ei, nix! Der langeAxel hat´s schon hinter sich: Auf dem SPD-Kreppelkaffee legte erin der Bütt los, das es eine Freude war. War aber zu anstrengend:Axel lässt seinen Petri am Fastnachtswochenende deshalbausruhen. Ja früher, als Axel noch locker war, da war er aufKappensitzungen und bei der Altweiberfastnacht in Köln zuentdecken - sicher verkleidet als Funkturm? Heute tritt verstärktnärrische Funkstille beim ihm ein. Axel, denk bitte nicht nur anDich, sondern an die kommunale Zusammenarbeit - mach wiedermehr mit! Sonst kommst nicht in unser Tournesol-Bad - wenn´sirgendwann mal steht.Noch schlimmer als Axel treibt es unser knuffiger Werner aus Waldems.Der sitzt die Fastnacht einfach aus: Verkleidet sich net, schwätzt nixNärrisches, tanzt net uff de Bühn´ und guckt dauernd muffig uff de Uhr,wenn´s Männerballett rumhüppe dut. Und vor lauter Langeweile isst er:Heringe beim Heringsessen in Niederems, Kreppel beim heutigenKreppelkaffee des TV Esch und kaut den Kleinen bei der WüstemserKinderfastnacht am Sonntag wahrscheinlich die Bonbons weg. Werner, dasist gar nicht schön! So funktioniert die interkommunale Narretei nicht!Also: Holt den Werner einfach mal auf die Bühne und macht endlich einenNarren aus ihm! <strong>Eine</strong>r für alle - alle für einen! Helau!<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008Erster Spatenstich für das AllwetterbadIn einem Jahr soll der Schwimmbetrieb starten/Zunächst nurGenehmigung für ErdarbeitenBlauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüneLiegewiesen und einladende Wasserflächen: DenSchwimmfreunden verheißt eine bunte Abbildung auf demBauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbad. Mit dem ersten Spatenstich begann gestern derBetrieb auf der Baustelle.


193Von Martin KolbusBisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer derTournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus demösterreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spatenbezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. DerBauantrag für das komplette Vorhaben muss indes noch eingereicht undbearbeitet werden, doch aus den Vorgesprächen mit denGenehmigungsbehörden haben die Investoren und Betreiber dieGewissheit mitgenommen, dass schon im April grünes Licht gegebenwerden könnte. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll dasAllwetterbad dann in Betrieb gehen.Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er nocheinmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung desalten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angeboteiner öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad imSommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projektvorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnendenSchwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einemWellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zukunftskonzept passten.Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelteTournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl inkurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeignetenStandort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht undihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mitausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nichtbereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willengespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihrEindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, dasbestätigte Gerhard Krum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnisentwickelt.Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschuleverlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz sollendlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projektshat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, einfunktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgendeAufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größteSicherheit."<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist derBürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen F. Salz ausNordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hilden


194ist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aberin den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträgeunter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein aufTournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanziertenInvestitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> vonweiteren Plänen.Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahrenviele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großenMarkt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller habenAnsiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus derUnterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte Bürgermeister Krumeinige Beispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau einesStudentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel gehtes voran!"Acht Männer mit Spaten: v.l.n.r. Michael Beck (Betreiber), Dr.Hermann Schachinger (Oberbank, Bauherr der Anlage), PeterWerner (Hauptamt <strong>Idstein</strong>), Christian Herfurth(Stadtverordnetenvorsteher), Gerhard Krum (Bürgermeister),Alexander Hackl (Geschäftsführer Tournesol-Bau), Jürgen Salz(Projektentwickler) und Architekt J.Görres (ausführenderArchitekt).


195<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008Das Beste daraus machenKommentar <strong>zum</strong> Allwetterbad von Martin KolbusReinspringen. Eintauchen. Spaß und sport für Jung und Alt. Und endlichwieder die Chance, den Kindern das Schwimmen beizubringen: Für dieseErwartungen steht das Datum 15. Februar 2008. Ein guter Tag für <strong>Idstein</strong>und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, denn der erste Spatenstisch signalisiert, dass einedieser „unendlichen Geschichten“ der Kommunalpolitik in etwa einem Jahrein gutes Ende finden sollte.Die Skeptiker werden trotzdem nicht verstummen: ist es der falscheStandort? Reicht der Platz aus? Ist das finanzielle Risiko zu hoch? DieKritiker, die lieber ein neues Bad am alten Platz gesehen hätten, habensicher Recht, wenn sie das Gelände am Himmelsbornweg als attraktiverbezeichnen. Aber mit dem Investor war dort kein Deal zu machen. Und inder Nachbarschaft des Gassenbacher Hofs setzten sich Ziegen, Schafe undRinder grgen alle Schwimmbadpläne durch. Was bleibt, war die Fläche imNassau-Viertel. Jetzt kommt es darauf an, dass die Tournesol-Planer dortdas Beste daraus machen. Bisher haben sie sich als Profis erwiesen.Profesionellem Denken und Handeln entspricht auch, das erste Tournesol-Bad auf deutschem Boden so umzusetzen, dass es ein Vorzeigeobjektwird, mit dem man ein Werbefeldzug für weitere Schwimmbad-Interessenten im In-und Ausland starten kann. So gesehen haben die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich gute Aussichten, endlich wieder im <strong>Hallenbad</strong>, aber nichtmit dem hallenbad baden zu gehen.......


196Wiesbadener Kurier vom 16. Februar 2008In <strong>Idstein</strong> wird Pionierarbeit geleistetSpatenstich für Tournesol-Freizeitanlage / Bisher nur Erdarbeitenfür Allwetterbad genehmigtDas Allwetterbad (hier ein Modell) mit einer zu öffnendenSchwimmbadkuppel, Außenanlagen, Schwimmteich und einemWellnessbereich soll in etwa einem Jahr fertig sein.Foto:wita/MallmannVom 16.02.2008IDSTEIN Mit dem ersten Spatenstich begann gestern der Betriebauf der Baustelle für das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong>. Bisher sind nurdie Erdarbeiten genehmigt. Der Bauantrag für das kompletteVorhaben muss indes noch eingereicht und bearbeitet werden.Von Martin KolbusBlauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüne Liegewiesen undeinladende Wasserflächen: Den Schwimmfreunden verheißt eine bunteAbbildung auf dem Bauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad. Doch bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.Bisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer derTournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus demösterreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spatenbezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. Aus denVorgesprächen mit den Genehmigungsbehörden haben die Investoren und


197Betreiber zudem die Gewissheit mitgenommen, dass schon im Aprilgrünes Licht für das komplette Vorhaben gegeben werden kann. Im erstenQuartal des nächsten Jahres soll das Allwetterbad dann in Betrieb gehen.Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er nocheinmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung desalten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angeboteiner öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad imSommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projektvorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnendenSchwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einemWellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zukunftskonzept passten.Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelteTournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl inkurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeignetenStandort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht undihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mitausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nichtbereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willengespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihrEindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, erklärtKrum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis entwickelt.Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschuleverlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz sollendlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projektshat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, einfunktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgendeAufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größteSicherheit."<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist derBürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen Salz ausNordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hildenist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aberin den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträgeunter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein aufTournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanziertenInvestitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> vonweiteren Plänen.Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahrenviele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großenMarkt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller habenAnsiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus derUnterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte der Bürgermeister einigeBeispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau eines


198Studentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel gehtes voran!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 21. Februar 2008Spatenstich für das Tournesol-BadErdarbeiten beginnen / Pilotprojekt für die weitere VermarktungVon Frank HeilheckerGesundheit zähle zu den zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweigen, urteilteBürgermeister Gerhard Krum in seiner Rede <strong>zum</strong> Ersten Spatenstich fürdas Tournesol-Bad, der nach Genehmigung der Erdarbeitenvorgenommenen wurde.Deshalb zeigte er sich erfreut bei der Profilierung der Stadt zusätzlich <strong>zum</strong>Gesundheitszentrum nun mit einem Allwetterschwimmbad rechnen zukönnen, das neben dem Badebetrieb auch Wellness- undGesundheitsangebote sowie eine Außenanlage mit Schwimmteich vorsieht.Warum gerade <strong>Idstein</strong> sich über diesen Gewinn im Infrastrukturangebotfreuen kann, machte der Geschäftsführer der „Tournesol Energie- undFreizeitanlagenbau GmgH“, Alexander Hackel, deutlich. Er führte nicht nureinen gespürten politischen Willen an, gemeinsam etwas bewegen zuwollen, sondern insbesondere die Nähe <strong>zum</strong> Frankfurter Flughafen. Diessei wichtig, so Hackl, weil ein Pilotprojekt für die nationale undinternationale Vermarktung entstehen soll.Kernstück dieses ersten Tournesol-Allwetterbades in Deutschland wirdeine bei gutem Wetter weit zu öffnende Kuppel. Das aus Frankreichstammende Kuppelkonzept wurde von der Firma „Arch2O“ aus Hildenweiterentwickelt und patentiert. Die Realisierung erfolgt durch die„Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH“ mit Sitz in Tirol. DerBetrieb soll gemeinsam mit Partnern des Unternehmens von der„Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH“ übernommen werden.Großes Interesse an dem Modell herrscht, so das Unternehmen, auch imAusland, vor allem in den neuen EU-Ländern Ungarn, Rumänien undPolen. Darüber hinaus soll im russischen St. Petersburg ein auf Tournesol-Basis geplantes, privat finanziertes Freizeitprojekt entstehen.


199<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Februar 2008Ausschüsse in <strong>Idstein</strong> tagenVom 23.02.2008mu. IDSTEIN Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse treten in den nächsten Tagenwieder zu Beratungen zusammen. Den Anfang macht der Ausschuss fürJugend, Kultur, Sport und Soziales am Montag, 25. Februar, ab 19 Uhr.Treffpunkt ist die Kindertagesstätte Tabaluga. Die Besichtigung derEinrichtung steht ebenso auf dem Plan wie ein Konzept zur Einrichtungeiner Mensa für die Pestalozzischule.Weiter geht es mit dem Bau und Planungsausschuss am Dienstag, 26.Februar, ab 19 Uhr. Im Alten Amtsgericht geht es unter anderem umsEntwicklungskonzepten für die Innenstadt, Mensa und Tournesol-Projekt.Auf der Tagesordnungn des Umwelt- und Betriebsausschusses amMittwoch, 27. Februar, ab 19 Uhr findet sich mehrere Anträge der Grünen.das Gremium tritt um 19 Uhr im Alten Amtsgericht zusammen. Der HauptundFinanzausschuss tagt am Donnerstag, 28. Februar, im AltenAmtsgericht. Auch hier stehen Mensa und Tournesol-Projekt auf derTagesordnung. Hinzu kommen Siedlungsentwicklungen an der SeelbacherStraße sowie Restaurierungsarbeiten im Schloss.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2008Prima Klima mit Kritik und Humor<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarettisten "Fried, fromm fröhlich, Frey" treten mitneuem Programm aufVom 26.02.2008W.B. IDSTEINPfarrer Dieter Frey, Jörg Fried und ihr virtuoser Musiker KarlheinzTheobald hatten wieder zu ihrem beliebten und inzwischen weit über dieStadtgrenzen hinaus bekannten Kabarett "Fried, fromm fröhlich, Frey"eingeladen, diesmal unter dem Titel "Prima Klima". Seit über zehn Jahrenbegeistern die Drei ihr Publikum. Es gibt eigentlich kein Thema, das sienicht aufgreifen und durchleuchten, manchmal in humorvoller leichter Artund dann wieder kritisch, aber nie mit erhobenem Zeigefinger. ZumNachdenken gab es dennoch reichlich Gelegenheit.


200"Das äußere Klima wird wärmer, aber das menschliche Klima kälter." Ineinem Lied charakterisieren sie sich selbst: "Was man untern Teppich legt,wird von uns hervor gefegt" Auch das HR-Fernsehen wurde inzwischen aufdieses einmalige Kirchenkabarett aufmerksam und zeichnete für dieHessenschau Teile des Programms auf. Wann die Sendung allerdingsausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.Dass das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad auch im Blickpunktstand, war klar. <strong>Eine</strong> Erklärung für die rostigen Spaten war gleichgefunden. "Kein Wunder, wie lang des in <strong>Idstein</strong> mit dem erstenSpatenstich gedauert hat." Ein Verbesserungsvorschlag war auchsofort parat: "An de Grillhütte `Drei Eichen` kimmt e Hochwasser-Rückhaltebecke hin. Da könnt mer gleich en große See drausmache mit Schiffsverkehr. Kaffeefahrte mit dem Dampfer bis nachDasbach."Ein Handy hat heutzutage jeder. Das katholische Telefon ist ganz einfachzu bedienen. Hierzu gibt es nur ein paar Dogmen aus Rom, während fürdas evangelische Telefon zuerst die 95 Thesen in der Gebrauchsanweisungzu lesen sind. Bei allem Ulk fehlte nicht das Entscheidende: "Wichtig istdie Flatrate mit der Hotline zu Gott. Das Handy ersetzt nichtUmarmungen, Gefühle und Liebe."Frei nach Abba kam auch das Geld "Money, Money" zur Sprache. Da dasDekanat eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, übernimmt dieandere Hälfte der Förderverein für die Kinder- und Jugendarbeit. Unddieser Topf wird weitgehend aus den Einnahmen des Kirchenkabarettsgestopft. Sehr gut herausgestellt wurde die Gegensätzlichkeit zwischender Verhätschelung des Eisbären Knut und der himmelschreienden Notund Elend in Deutschland und der Welt.Ganz aktuell waren die Kabarettisten mit dem Thema "Liechtenstein"."Und die Moral von der Geschicht´? Auch Liechtenstein hält nicht mehrdicht." Natürlich durfte das neue Krankenhaus nicht fehlen. Die größtenExperten der Welt sind hier zugegen und sind spezialisiert auf einberufsbegleitendes interdisziplinäres Projekt zwischen Diplom-Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Adoptierung und Evaluierungvon Diagnostik-Instrumenten. <strong>Eine</strong> ältere Patienten verschlug es fast denAtem: "Gell, Sie sin aber net aus dem Untertaunus?"Ihr schlugen dann die Experten die "Arthroskopie-Untersuchung amFußgelenk schmerzfrei durch den Darm" vor. Wie anständig: In derAnästhesie bekommt der Patient dann die Rechnung präsentiert. Undansonsten ist die Sterblichkeitsrate in der Klinik der Sterblichkeit imBundesdurchschnitt angepasst. Die Technik macht auch vor der Kirchenicht Halt. Mit der Tele-Beichte erspart man sich den Kirchgang. Nachdemder reuige Sünder die "vier" an seinem Telefon gedrückt hatte, kam dieStimme: "Sie sind wieder einmal fremdgegangen. Sagen Sie eins fürNachbarin von oben drüber, sagen sie zwei für die nette Blonde aus demGospelchor, sagen Sie drei für meine Sekretärin, sagen Sie vier, um einenneuen Namen einzugeben." Ein weiteres Thema durfte natürlich aufkeinen Fall fehlen: die Ökumene. Immer wieder erschien sie in den


201einzelnen Beiträgen, und es zeigte sich deutlich, dass sie hier in <strong>Idstein</strong>vorbildlich praktiziert wird, genau nach dem Motto des Programms "PrimaKlima".<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008Aus altem <strong>Hallenbad</strong> wird SporthalleTurnzentrum an den Himmelsbornweg und PSI-Schulmensa in TV-Gebäude am HexenturmVom 27.02.2008IDSTEIN Das alte <strong>Hallenbad</strong> soll nicht abgerissen, sondern zu einerSporthalle umgebaut werden. Zugleich soll in der jetzigen TV-Turnhalle eine Mensa für das Gymnasium entstehen. Darüberinformierte gestern Bürgermeister Gerhard Krum.Von Volker Stavenow"Mit dieser Vorgehensweise erhält das Pestalozzigymnasium die sodringend benötigte Mensa und wird gleichzeitig das alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> einer sehr sinnvollen Nutzung zugeführt", freut sich Krum, dasssowohl Ortsbeirat als auch Magistrat und jetzt der Jugendausschuss derVerwaltungsvorlage zustimmten. Unter dem Strich ist für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Rathaus-Chef klar: "<strong>Idstein</strong> erhält durch diese geplante Konstellation imBereich des Wolfsbachtales eine kompakte Sportlandschaft."Denn: Der TV 1844 als neuer Großverein mit fast 4000 Mitgliedern kannHalle und Außenanlage nutzen. In der Nachbarschaft liegt der Tennisclubmit Gastronomie. Geplant sind in diesem Bereich ein Klettergarten, einWohnmobilstellplatz für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besucher und die Freizeitsportanlage fürdie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Limesschule. Abgerundet wird dieses Sportzentrum mit denbestehenden Anlagen des Reitvereins inklusive Reithalle."Bis Ende 2009 müssen die Projekte, Sporthalle im <strong>Hallenbad</strong> und neueMensa in der TV-Turnhalle, umgesetzt sein, denn bis zu diesem Zeitpunktmuss der Kreis als Schulträger die Kosten für die Mensaeinrichtung beimBund abgerechnet haben, um Zuschüsse dafür zu erhalten", weiß Krum.Es besteht also ein immenser Druck, die Vorhaben zügig umzusetzen. Dasist nicht nur ganz im Sinne der Schüler, sondern auch des TV: Der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Traditionsverein erhält im <strong>Hallenbad</strong> gut 50 Prozent mehr Flächefür den Sport.Voraussetzung für den "Tausch" der Flächen war eine bauliche Analysedes alten <strong>Hallenbad</strong>es. "Die Bausubstanz ist in Ordnung, die Technik istkaputt und das Dach muss teilweise saniert werden. Hinzu kommen noch


202kleinere Umbauten im Inneren. Unter dem Strich ist das alles aber sehrgut machbar und viel preiswerter als Abriss und Neubau", schildert Krum.Die finanzielle Rechnung der Stadt sieht so aus: Bis zu 2,7 Millionen EuroInvestitionen im <strong>Hallenbad</strong>. Demgegenüber steht der Wert der bisher vomTV 1844 <strong>Idstein</strong> genutzten und vom Kreis zu kaufenden Gebäudeteile derSporthalle am Hexenturm mit bis zu 1,9 Millionen Euro. Der ersparteAufwand für den Abriss des alten <strong>Hallenbad</strong>es beläuft sich auf 400 000Euro. Unter dem Strich bleibt eine Deckungslücke von bis zu 600 000Euro, die durch gezielte Projektförderungen geschlossen werden muss.Im Jugendausschuss stellte Bauamtsleiter Rudi Launspach ausführlich denVorschlag der Stadt an Kreis und TV 1844 <strong>Idstein</strong> dar. Technisch seisowohl das notwendige Raumprogramm einer Mensa mit Küche in derjetzigen (kleinen) TV-Halle und den Räumen der Gaststätte "Der 1844er"darstellbar, als auch der Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einer Turnhalle(großes Becken), einer Gymnastikhalle (Kinderbecken) und Nebenräumenmöglich.Alle Fraktion äußerten grundsätzliche Zustimmung zu diesen interessantenVorschlägen. Für die <strong>FWG</strong> stellte Stefan Gärth fest, dass dies natürlich nurmit Zustimmung des TV 1844 möglich sei und regte an, eineBusanbindung einzurichten. Für die Grünen legte Jürgen Schmitt Wertdarauf, dass die Mensa jedenfalls in erster Linie für das Gymnasiumbestimmt sei und auch wegen des Zeitdrucks eine eventuelle Beteiligungder Fachhochschule erst in zweiter Hinsicht zu berücksichtigen sei.Für die FDP stellte Jürgen Musial die Frage nach demFinanzierungskonzept und welche Flächen an den TV 1844 gehen sollten.Rudi Launspach meinte, dass eine Verwertung des Grundstückes "Altes<strong>Hallenbad</strong>" jedenfalls als Baugrund kaum möglich sei und daher der Wertfür die Stadt in Höhe der Abbruchkosten negativ ausfalle.Für die SPD äußerte Volker Nies Zustimmung, <strong>zum</strong>al der Ortsbeirat undauch der TV-Vorsitzende bereits Zustimmung signalisiert hatten. PetraLudwig von der CDU stellte die Frage, ob die Bausubstanz des alten<strong>Hallenbad</strong>es nach dem langen Leerstand denn noch soweit in Ordnungsei, dass ein Umbau ohne ein finanzielles Abenteuer möglich sei. Diesbejahte Launspach.Vorsitzender Thomas Zarda bedankte sich für die rasche Vorbereitung derVorlage durch Verwaltung und Magistrat und fasste die Diskussion sozusammen: Alle Fraktionen sehen in diesem Vorschlag eine interessanteMöglichkeit schnell zu einer günstig gelegenen Mensa für das Pestalozzi-Gymnasium zu kommen und dem TV 1844 eine nachhaltige Entwicklungzu bieten. "Nun gilt es, gründlich alle Details zu klären und dieVerhandlungen mit allen Beteiligten zügig anzugehen."


203<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008Richtige Idee zur rechten ZeitVolker Stavenow zu Sporthalle und Mensavstavenow@vrm.deDie richtige Idee zur rechten Zeit und schon ist der vermeintlicheGordische Knoten durchtrennt: Die geplante Schulmensa des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Pestalozzigymnasiums wird in der kleinen TV-Sporthalle und im "44er"eingerichtet, und aus dem leer stehenden <strong>Hallenbad</strong> wird ein neuesSportzentrum. Dieser faszinierende Vorschlag ist kein Hirngespinst,sondern löst mit einem Schlag mehrere Probleme. Das alte <strong>Hallenbad</strong>-Gebäude wird sinnvoll weiter genutzt, die PSI-Schüler haben einVerpflegungsangebot vor der Tür, das Gymnasium erhält quasi sonebenbei auch eine bisher vermisste Aula und der TV 1844 <strong>Idstein</strong> eineweitere große Sportstätte mit Innen- und Außengelände. DerTraditionsverein kann dadurch seinen Sportbetrieb in der Kernstadtzentralisieren und muss künftig seine Mitglieder nicht in neunverschiedenen Hallen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes üben lassen. Nicht zuvergessen auch das Freizeit- und Sportgelände Wolfsbachtal: Sind dorterst einmal alle Bauprojekte fertig gestellt, dann besitzt <strong>Idstein</strong> in diesemBereich ein Sportzentrum erster Güte, über das keine andere Stadt in derRegion verfügt. Dass Kreis und Stadt wegen der Bundeszuschüsse unterEntscheidungsdruck stehen und die Projekte bis Ende 2009 abgerechnetsein müssen, ist für die künftigen Nutzer der Mensa und der neuenSporthalle nur von Vorteil - die Politik ist gezwungen, die Vorhaben zügigumzusetzen. Keine Utopie, sondern mögliche Realität: Ende 2009verfügt <strong>Idstein</strong> über ein neues Tournesol-Bad, eine neueSporthalle und eine neue Schulmensa. Schöne Aussichten!


204<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Februar 2008Besser Faulschlamm statt Rapsöl?Gespräche über Alternativen für Biomassekraftwerk / Rathaus-Chef Gerhard Krum berichtetVom 28.02.2008Von Volker StavenowDa Palm- und Rapsöl inzwischen sehr teuer geworden sind, könntedas geplante Biomassekraftwerk am Tournesol-Bad mitFaulschlamm aus Kläranlagen betrieben werden, sowie Solar undErdwärme das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bad beheizen. Das sagteBürgermeister Gerhard Krum im Bauausschuss. Angestoßen hattendas Thema die Grünen mit ihrem Antrag zur Emissionsminderungdes Biomassekraftwerks. Gerhard Krum verwies darauf, dass dieGespräche in diesem Punkt noch nicht abgeschlossen sind. Eswurde laut CDU-Änderungsantrag beschlossen, dass derBürgermeister über Resultate dem Parlament berichten soll.Bei den Entwicklungsüberlegungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt sprach sichder Ausschuss für die vorbereitende Untersuchung zur Verlegung desBusbahnhofes und zur Bebauung dieses Areals aus. Die übrigen Punkte zuanderen Bereichen wurden zurückgestellt.Zum Thema der Outlet-Idee unter dem Arbeitsnamen "<strong>Idstein</strong> Village"fasste der Ausschuss zwar keinen Beschluss, aber dieses möglicheKonzept zur Belebung der Innenstadt stieß auf großes Interesse bei denMitgliedern.Rathaus-Chef Gerhard Krum legte die Möglichkeiten dar und verwiesdarauf, dass sich jetzt eine sehr kompetente Arbeitsgruppe mit demVorhaben beschäftigt.Nach dem Jugendausschuss stimmte auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bauausschuss der möglichen Variante "PSI-Schulmensa in die TV-Halle und neue TV-Sporthalle im alten <strong>Hallenbad</strong>" zu (die IZberichtete darüber ausführlich). Obwohl laut Vorsitzendem Hans-Egon Baasch die Ausschussmitglieder alle sehr zufrieden sind,kamen jedoch Zweifel an den in der Verwaltungsvorlage dazugemachten Prognosen für die Finanzierung auf.Einverstanden ist der Bauausschuss mit den Planungen am SchulzentrumTaubenberg. Hier soll eine neue Großsporthalle für beide Schulen gebautwerden.Die beiden anderen, kleine und große Taubenberghalle, sollen weichen.Die Stadt will ein Freizeitgelände für die Schulen in Eigenregie bauen,


205wenn der Kreis der Stadt Teile des Schulgeländes (Hallengrundstück)rücküberträgt. Dieses Areal kann dann von <strong>Idstein</strong> als Bauland anBauwillige verkauft werden.Den von der CDU beantragten Pendler-Parkplatz an der Siebenhügelstraßesieht der Ausschuss in der vorgeschlagenen Form als problematisch an.Deshalb soll jetzt der Magistrat mit der Naturpark-Verwaltung Gesprächefür eine bessere Lösung führen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. März 2008CDU-Fraktion: Wer stoppt diesen Landrat?Peter Piaskowski vermutet bewusstes Handeln gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen/ Nächster Problemfall Tournesol?Vom 03.03.2008iz. IDSTEIN Mit Sorge beobachtet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion dieEreignisse rund um die neue Helios-Klinik. Es sei schlicht unverständlich,dass selbst das Gutachten von Dr. Heinz-Michael Just, einesdeutschlandweit anerkannten Experten und Mitglied des Robert-Koch-Instituts, bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-Kreis für keinUmdenken sorge, erklärt Peter Piaskowski, der stellvertretendeVorsitzende der Fraktion.Dafür, dass jetzt weitere drei Monate auf den Einzug in die neue Klinikgewartet werden müsse, sei das Kreisgesundheitsamt verantwortlich, dasdem SPD-Landrat Albers unterstehe. Für den Betreiber Helios sei damiteine unangenehme Situation entstanden. Zum einen müssten Ärzte,Personal und Patienten weiter auf den Umzug warten, <strong>zum</strong> anderenentstünden völlig unnötige Kosten in erheblicher Höhe, die ohne Problemehätten vermieden werden können.Piaskowski: "Es ist langsam beängstigend mit anzusehen, wie SPD-Landrat Albers versucht, jede positive Entwicklung in <strong>Idstein</strong> zukonterkarieren. Statt froh zu sein, dass ein modernes Krankenhaus neuerrichtet werden kann und damit die wohnortnahe Grundversorgung derMenschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gewährleistet ist, lässt der Landrat seinKreisgesundheitsamt gewähren und macht eine Nutzung unmöglich.Pikanterweise nahm Landrat Albers ja sogar an der Einweihung desKrankenhauses teil und ließ sich dort feiern. Und zwei Tage späterverbietet ein Amt, das ihm untersteht, die Nutzung des Krankenhauses.Dies ist entweder ein Zeichen dafür, dass er seine Behörde nicht im Griffhat oder gute Entwicklungen in <strong>Idstein</strong> sabotieren will."Es sei leider nicht das erste Mal, dass von Landrat Albers gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Interessen mobil gemacht werde. "Ob die geplante Zerstörung der


206gewachsenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schullandschaft oder jetzt bei der verweigertenInbetriebnahme des Krankenhauses - es drängt sich dem Betrachterregelrecht der Verdacht auf, dass SPD-Landrat Albers wirklich keineChance auslässt, <strong>Idstein</strong> und seinen Bürgern eins auf den Zylinder zuhauen. Wer so handelt, muss sich fragen lassen, was er mit seinemVerhalten eigentlich erreichen will."Große Sorge bereitet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion auch dergeplante Bau des Tournesol-Bades. Nach den bisherigenErfahrungen hofft der stellvertretende Fraktionschef Piaskowski,dass dem Bau des Bades, das im Nassau-Viertel entstehen soll,nicht seitens des Kreisbauamtes noch Schwierigkeiten gemachtwerden: "Wir fordern Landrat Albers auf, auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>zuzugehen und der Stadt mit der stärksten Entwicklung im Kreisnicht bei allen aktuellen Zukunftsprojekten, über die sich auch derKreis freuen sollte, Steine in den Weg zu legen."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. März 2008"Politischer Amoklauf"Vom 06.03.2008iz. IDSTEIN "Die unsachlichen und falschen Behauptungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>CDU-Fraktion bezüglich der neuen Helios-Klinik sind in höchstem Maßeärgerlich, unverschämt und nicht hilfreich", so SPD-FraktionsvorsitzenderVolker Nies <strong>zum</strong> Thema Helios-Klinik (die IZ berichtete).Volker Nies weiter: "Hätte Herr Piaskowski sich zunächst sachkundiggemacht, so hätte er <strong>zum</strong> Beispiel zur Kenntnis nehmen müssen, dassLandrat Albers bereits am 6. Februar aufgrund des Gutachtens von Dr.Just, in dessen Vorbericht keine Bedenken gegen die Inbetriebnahmeerhoben wurden, die Fachaufsicht beim Regierungspräsidium schriftlichgebeten hat, kurzfristig über die Betriebsgenehmigung zu entscheiden.Die CDU-Fraktion habe aber wahrheitswidrig behauptet, "dass selbst dasGutachten von Dr. Just,... bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-Kreis für kein Umdenken sorge." So werde mit den Fakten umgegangen."Und alles gipfelt letztendlich in der abstrusen Vermutung, derLandrat handele bewusst gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen. Und hierzeigt sich, um was es der CDU geht: der Landrat soll schlechtgemacht werden. Es geht ihr nicht in erster Linie um die Helios-Klinik oder das Tournesol-Bad, sondern um den Landrat.


207Persönliche Schuldzuweisungen scheinen der CDU momentanwichtiger zu sein als Fortschritte in der Sache", vermutet VolkerNies. Die Attacken der CDU gleichen laut Nies einem "politischenAmoklauf" und seien für kein Projekt hilfreich.Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. März 2008FinanzenAlle Bäder brauchen SchwimmflügelVon Tobias Rösmann10. März 2008Manchmal geht Jürgen Freimuth um 11 Uhr abends ins Schwimmbad.Dann ist dem Dreiundfünfzigjährigen kurz vorher wieder eine Kleinigkeiteingefallen, um noch mehr Geld einzusparen. Hier ein neuer Filter, da einebessere Pumpe, dort effizientere Glühbirnen. Freimuth ist eigentlichSchlosser und hat danach für eine Weile Volkswirtschaftslehre studiert.Nun ist er Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH, die seit Februar2006 das Hallen- und Freibad im Mainzer Stadtteil Mombach betreibt.Glaubt man Freimuth, schreibt das auf einer 75.000 Quadratmeter großenAnlage gelegene Bad seitdem gute Zahlen. Im ersten Jahr habe er dankdes Supersommers 2006 einen Gewinn von rund 300.000 Euroerwirtschaftet. Im vergangenen Jahr seien trotz des schlechten Sommers174.000 Euro Plus übriggeblieben. Die Überschusse verdankt derGeschäftsführer, dessen gGmbH vom rund 500 Mitglieder starken MainzerSchwimmverein gegründet wurde, allerdings der Stadt Mainz. Die zahltjeden Monat 91.000 Euro Zuschuss an die Gesellschaft, im Jahr kommenso rund 1,1 Millionen Euro zusammen. Freimuth aber sagt: „Immer nochbesser als die zwei Millionen vorher.“Zahl der Badegäste fast verdoppeltDas wird der Mainzer Stadtrat ähnlich gesehen haben. Denn der wollte dasBad eigentlich schließen, weil die zwei Millionen Euro Jahresdefizit für diehochverschuldete Stadt zu viel waren. Unter der Vorgabe, das Minus um900.000 Euro im Jahr zu verringern, bekam Freimuth mit seinem Konzepteiner gemeinnützigen Gesellschaft den Zuschlag. Seitdem hat sich vielgeändert, wie er sagt. Statt null Schwimmkursen in der Woche bietet er50 an – für 30 Euro, damit die Kinder erst bei ihm schwimmen lernen unddanach in seinem Bad Eintritt zahlen. Statt 1,25 Millionen KilowattstundenStrom im Jahr verbraucht das Bad nun weniger als 800.000, weil derGeschäftsführer <strong>zum</strong> Beispiel frequenzgesteuerte Pumpen einbaute, derenDrehzahl sich besser regulieren lässt. Statt 5,3 Millionen Kilowatt anFernwärme wird das Wasser mit drei Millionen Kilowatt geheizt. Und statt


20889.000 Kubikmeter Wasser im Jahr muss Freimuth nur noch 49.000Kubikmeter bezahlen, weil er unter anderem Filter sanieren und Leitungenabdichten ließ. All dies sei gelungen, ohne die Eintrittspreise zu erhöhen.Dafür habe sich die Zahl der Badegäste fast verdoppelt. Woher der Erfolgkommt? Freimuth sagt: „Man muss sich mit seinem Badauseinandersetzen. Jedes Schwimmbad hat Fehler, und die muss manfinden.“ Den Gästen müsse man zeigen, dass man Tag und Nacht für siearbeite. Von der Betreiber-Gesellschaft der 13 Frankfurter Bäder, diekürzlich eingestehen mussten, dass sie auf ihrem Jahresminus vonmindestens 19 Millionen Euro sitzenbleiben werden, hält Freimuthübrigens nicht mehr viel. Sein Sohn habe dort einmal angerufen und Hilfeangeboten, um das Defizit zu verringern. „Unsere Hilfe wollten die abernicht.“Veraltete TechnikVielleicht braucht man Glück und einen Mann wie Freimuth, um ein Badhalbwegs erfolgreich betreiben zu können. In Frankfurt dagegen ist geradewieder eine Idee gescheitert. Dort wird der 1. Sindlinger Schwimmclubdas <strong>Hallenbad</strong> im Stadtteil Höchst Anfang April an die Bäder-BetriebeFrankfurt GmbH zurückgeben. Das Vereinskonzept sei an den ständigsteigenden Energiepreisen gescheitert, erläutert der Vorsitzende HelmutTrompeter.Der etwa 300 Mitglieder zählende Verein hatte den Betrieb im Herbst 2004übernommen, um zu verhindern, dass das Bad geschlossen wird. Die zehnfestangestellten Mitarbeiter hatten auch zunächst Erfolg. Doch einem Plusvon gut 50.000 Euro im Jahr 2005 folgte ein Minus von 50.000 Euro 2006.Für das vergangene Jahr ist die Bilanz zwar noch nicht fertig, aberTrompeter, der das <strong>Hallenbad</strong> zwischenzeitlich leitete, spricht von einemDefizit in Höhe von 190.000 Euro.„Das Ergebnis ist kaum noch zu verbessern“, sagt Trompeter. Die Techniksei dermaßen veraltet, dass sich ohne Investitionen die Kosten ausEnergie und Wasser nicht reduzieren ließen. Und mit weniger als zehnMitarbeitern – drei Kassierer, drei Bademeister, ein Hausmeister, einBistrobetreiber, ein Badleiter, eine feste Aushilfe – sei das Bad auch nichtzu betreiben. Der Vereinschef sagt: „Wir sind da ziemlich blauäugigrangegangen.“ Das Minus müssen nun die Bäder-Betriebe übernehmen.<strong>Idstein</strong> musste altes <strong>Hallenbad</strong> schließenIn Offenbach gibt es nur noch ein öffentliches Bad. Ursprünglichschwammen dort nur Mitglieder des Ersten Offenbacher Schwimmclubs(EOSC), aus dessen Reihen der frühere Weltklasse-Athlet Michael Großstammt. Doch dann war die Stadt so klamm, dass sie Anfang derNeunziger drei öffentliche Bäder schloss, wie der VereinsvorsitzendeNorbert Bassmann berichtet. Daraufhin wandte sich die Kommune mitfolgendem Angebot an den EOSC: Gegen einen deutlich höheren Zuschussvon 380.000 Euro im Jahr sollte der Verein das Bad weiterbetreiben, aberdafür jeden dort schwimmen lassen. Der Verein sagte ja. Und deckt


209seitdem den Rest der etwa 500.000 Euro Jahreskosten ausEintrittsgeldern, Mitgliedsbeiträgen des Vereins und Mieteinkünften.Warum das Modell der Kommune Vorteile bringt, liegt für Bassmann aufder Hand: „Wir können mit einem Minimum an Personal arbeiten, weil wiranders als die Stadt nicht nach Tarifvertrag beschäftigen.“ Geld fürSanierungen könne der Verein allerdings nicht erwirtschaften. „Wir legender Stadt jedes Jahr einen Investitionskatalog vor.“ Die Kooperationzwischen Stadt und Verein sei gut: „Ohne die Stadt gibt es keinSchwimmbad, und ohne EOSC auch nicht. Wir profitieren beide davon.“<strong>Eine</strong>n ganz anderen Weg geht <strong>Idstein</strong>. Die Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis musste ihr <strong>Hallenbad</strong> Anfang 2005 dichtmachen, wieHauptamtsleiter Peter Werner erzählt. Die Kosten für einezwingend nötige Sanierung am Lüftungssystem hätten sich zu dreiMillionen Euro addiert. Zu viel für <strong>Idstein</strong>, das außerdem jedesJahr knapp 450.000 Euro zuschießen musste, weil dieEintrittspreise die Kosten nicht deckten.Viele sanierungsbedürftige Bäder in DeutschlandDurch Zufall habe man Kontakt zu einem österreichischen Investorbekommen, sagt Werner. Dieser habe angeboten, der Stadtgemeinsam mit einer Betreiberfirma ein neues Allwetterbad mitgroßem Außenbecken zu bauen und 25 Jahre lang zu betreiben.Das Unternehmen Tournesol soll dafür von 2009 an – Werner hofftauf eine Eröffnung im Frühjahr – von der Stadt 500.000 Euro imJahr an Betriebskostenzuschuss erhalten. Die Wirtschaftlichkeitdes Vorhabens sei von Fachleuten geprüft worden. Die Preisewürden allerdings deutlich angehoben, dafür könnten aber auchSchulklassen und Vereine endlich wieder in <strong>Idstein</strong> schwimmen.Ein Restrisiko jedoch bleibe: „Wenn das Unternehmen pleite geht,muss die Stadt das auffangen.“Mit einem Misserfolg rechnen die investitionsfreudigenÖsterreicher nicht, eher hoffen sie auf weitere Aufträge aus derRegion. Für seinen Optimismus hat Einkaufsleiter Wolfgang Lasarzin Zeiten leerer Stadtkassen eine gute Begründung. InDeutschland gebe es ungefähr 15.000 öffentliche Bäder. „Und8000 bis 9000 davon sind sanierungsbedürftig.“Text: F.A.Z.Bildmaterial: F.A.Z. - Michael Kretzer


210Wirtschafts Blatt vom 25. März 2008Tournesol schlägt in Deutschland zuDie Tournesol Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbH aus Wörglrealisiert in Deutschland ihr erstes Allwetterbad – ein 19-Millionen-€-Projekt.Wörgl.Von Michael Riedler / TirolFür die hessische Stadt <strong>Idstein</strong> realisiert das WörglerFamilienunternehmen Tournesol eine Bäder- und Freizeitanlage mit einerweit öffenbaren Kuppel, die sowohl <strong>Hallenbad</strong>- als auch Freibadbetriebermöglicht. Ergänzend dazu werden Wellness- und Gesundheitsbereicheerrichtet. Das ursprünglich aus Frankreich stammende Kuppelkonzeptwurde von der Firma Arch2O aus Hilden weiterentwickelt, patentiert undmit einem modernen Betriebskonzept versehen. Die Realisierung erfolgtdurch Tournesol.Finanziert wird das Projekt in einem PPP-Modell, in das u. a. dieOberbank-Gruppe eingebunden ist. Immerhin fließen 19 Millionen € in dieAnlage. Sie stellt für Tournesol ein Referenzprojekt dar, mit dem man sichum weitere Standorte in deutschen und österreichischen Kommunenbemühen will. Großes Interesse herrscht auch in den neuen EU-LändernUngarn, Rumänien und Polen. Es wird. Bereits konkret ist einFreizeitprojekt in St. Petersburg, das auf Tournesol-Basis geplant wird.Investitionsvolumen: 50 Millionen €.Auch SkihallenTournesol wurde vor drei Jahren gegründet und gehört zur Firmengruppedes Unterländer Unternehmers Ernst Bosin. Die Firma unter denGeschäftsführern Alexander Hackl und Claus Huter beschäftigt sich mit derwirtschaftlichen Projektierung von kommunalen Freizeitbädern inÖsterreich und Deutschland. Ein weiteres Betätigungsfeld sind Skihallen.Zuletzt war Tournesol bei der Beratung zur Umsetzung des 70-Millionen-€-Projektes „Snow Fun Park Wittenburg" in der Nähe von Hamburgmaßgeblich beteiligt.


211<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2008Erdwärme und Solar fürs BadTournesol stellt Biomasse-Konzept zurück / Bauantragist eingereichtVon Rapsöl oder Palmöl ist nicht mehr die Rede: Die TournesolEnergie- und Freizeitanlagenbau GmbH setzt für den Betrieb deszukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades auf Erdwärme undSolarenergie.Von Martin KolbusNoch vor Ostern ist, wie Bürgermeister Gerhard Krum gestern mitteilte,der Bauantrag für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad bei denGenehmigungsbehörden eingereicht worden. Diese Unterlagen enthaltenauch die Hinweise auf die geplante Energieversorgung. Die Parkplätze amSchwimmbad sollen demnach überdacht und mit Photovoltaikanlagenbestückt werden.Diplom-Architekt Jürgen F. Salz (Hilden) bestätigte, dass diese Form derEnergiegewinnung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad "in der ersten Stufeausreichend" sei. Die ursprünglich geplante Verwendung von Rapsöl undder damit verbundene Anschluss weiterer Nutzer im Nassau-Viertel seizunächst zurückgestellt und auf einen späteren Bauabschnitt verschobenworden.Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef ist - nach dem eher symbolisch gemeintenersten Spatenstich Mitte Februar - der jetzt vorgelegte Bauantrag derentscheidende Schritt für die Umsetzung der Tournesol-Pläne. "Damit gehtdie rund 20-jährige Geschichte um Sanierung oder Neubau zu Ende", freutsich der Bürgermeister. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien werden nach KrumsAuskunft in Kürze den Bauantrag unter die Lupe nehmen und prüfen, obdie umfangreichen vertraglichen Vereinbarungen entsprechendeingearbeitet worden sind.Die Vorlage des Bauantrages sei zugleich Voraussetzung dafür, dass dieGenehmigungsbehörde eine Teilbaugenehmigung für die vorgezogenenErdarbeiten aussprechen könne. Darum will sich Projektleiter Salz in dennächsten Tagen verstärkt bemühen.Die in der Öffentlichkeit immer wieder gestellte Frage nach den künftigenEintrittsgebühren kann Bürgermeister Gerhard Krum nicht beantworten.In den Verträgen sei von "sozial verträglichen Preisen" die Rede. Was dasin Euro und Cent bedeute, sei Sache von Tournesol. "Aber für drei Eurowird man wohl nicht schwimmen gehen können", ist sich Krum sicher.


212Festgehalten sei aber in den Vertragsvereinbarungen, dass für denSchulsport vormittags zwei bis vier Bahnen zur Verfügung stehen werden.Die Entwicklung des Nassau-Viertels werde, über das Tournesolbadhinausgehend, in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorn machen.Der Bürgermeister belegt diese Aussage mit dem Hinweis auf den Edeka-Markt, für den der Bauantrag schon seit einiger Zeit vorliege. "Ich gehevon einem Baubeginn im Juni für dieses aufwändige Projekt aus", so derRathauschef. Auch der Kreiselbau im Zuge der Bundesstraße 275, in Höheder Tankstelle, stehe noch für das Jahr 2008 an.<strong>FWG</strong> Fraktion<strong>Idstein</strong>HerrnStadtverordnetenvorsteherChristian HerfurthRathaus65510 <strong>Idstein</strong>26.03.2008AntragBau des <strong>Hallenbad</strong>es durch TournesolDie Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:Der Magistrat wird beauftragt,- die Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Bau des Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>es vor dem Hintergrund der neuen Sachlage derKommunalaufsicht erneut zur Prüfung vorzulegen,- alle mit Tournesol abgeschlossenen und unterschriebenenVerträge der Kommunalaufsicht erneut vorzulegen und prüfen zulassen, ob Tournesol berechtigt ist, <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunktlediglich das <strong>Hallenbad</strong> ohne angeschlossenes Biomasse-Heizkraftwerk bauen zu lassen.BegründungDer Presse vom 26. März 2008 war zu entnehmen, dass die Firma Tournesolbeabsichtigt, nur das <strong>Hallenbad</strong> in einem ersten Bauabschnitt errichten zu lassenund das Biomasse-Heizkraftwerk zu einem späteren Zeitpunkt.


213Alle bisherigen Planungen sahen vor, dass ein direkter Zusammenhang von<strong>Hallenbad</strong> und Biomasse-Heizkraftwerk besteht. Davon gehen auch alleabgeschlossenen und unterschriebenen Verträge und die eingeholteWirtschaftlichkeitsberechnung aus. Um alle weiteren zusätzlichen finanziellenRisiken für die Stadt <strong>Idstein</strong> abschätzen zu können, sind die beantragtenMaßnahmen erforderlich.Inga RossowFraktionsvorsitzende<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. März 2008Fraktionen sehen dunkle Wolken über dem BadTournesol-Abkehr von Biomasse-Kraftwerk weckt Finanzierungs-Sorgen bei CDU und <strong>FWG</strong>Von Martin KolbusIn den Fraktionen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung wächstnach der Abkehr vom ursprünglichen Energiekonzept für das Tournesol-Allwetterbad die Sorge um die Realisierung des Projektes.Die IZ hatte am 26. März berichtet, dass der Bauantrag jetzt eingereichtworden sei und das Thema Biomasse-Kraftwerk darin keine Rolle mehrspiele. Tournesol setze jetzt auf Solarkollektoren und Erdwärme, hattedazu Bürgermeister Krum sinngemäß erklärt."Ist die Realisierung des Tournesol-Pilotprojektes, der Neubau des<strong>Hallenbad</strong>es in Verbindung mit dem Bau eines Biomasse-Heizkraftwerkes,in Gefahr?" Diese Frage stellt sich nun die <strong>FWG</strong>. Der in derAquisitionsphase in Aussicht gestellte Synergieeffekt mit Einsatz vonheimischem Rapsöl werde seitens Tournesol aus wirtschaftlichen Gründennicht weiter verfolgt. Nun werde ein weiteres Herzstück der innovativenUrsprungsplanung, das Biomasse-Heizkraftwerk, fallen gelassen."Wichtiger Baustein"Gerhard Dernbecher: "Dies war bisher ein wichtiger Baustein für die FirmaTournesol bei der Errichtung des neuen <strong>Hallenbad</strong>es. Der ursprünglicheGedanke war bei allen Überlegungen, ein Kraftwerk zur Stromerzeugungzu bauen und mit der anfallenden Abwärme das neue Bad mit Wärme zuversorgen. Mit dem Erlös des Stromverkaufes sollten gleichzeitig die


214Betriebskosten minimiert werden." Ähnlich sieht es CDU-FraktionschefThomas Zarda. "Natürlich freuen wir uns, dass Tournesol endlich denBauantrag gestellt hat. Doch die Erläuterungen unseres Bürgermeistersmachen einen <strong>zum</strong> Teil sprachlos. Von fast allen Rahmenbedingungen, dieursprünglich für dieses Projekt angedacht waren, hat man sichmittlerweile verabschiedet. Für uns ist die Aussage, nunmehr offenbarweder den Plan eines Blockheizkraftwerkes noch den Verkauf von Stromund Fernwärme weiterzuverfolgen, schon einigermaßen überraschend.Jedenfalls stellen sich jetzt ganz unmittelbar eine Reihe von Fragenhinsichtlich des Standortes und vor allem der Wirtschaftlichkeit desBades", so Zarda weiter.Noch in der letzten Ausschussrunde habe Bürgermeister Krum ausgeführt,nunmehr sei angedacht, als Brennmaterial Klärschlamm aus denheimischen Klärwerken zu verwenden. Der ursprüngliche Plan der FirmaTournesol, durch Erzeugung von Strom mittels eines mit Rapsölbetriebenen Blockheizkraftwerkes Erlöse zu erzielen, die den Betrieb desSchwimmbades <strong>zum</strong> Teil finanzieren sollten und gleichzeitig die Abwärmedes BHKW zur Schwimmbadheizung zu nutzen, sei offenbar vom Tisch."Das war aber die Grundlage der uns vorgelegtenWirtschaftlichkeitsrechnungen. Unsere Frage ist nun: Geht die Rechnungauch ohne Stromverkauf auf?"Ihm, so Zarda, sei die Art der Energieversorgung des Bades im Grundeegal, solange diese umweltverträglich sei, die Nachbarschaft wedergefährde noch belästige und vor allem kein zusätzliches wirtschaftlichesRisiko für die Stadt entstehe. "Schließlich zahlt die Stadt einen erheblichenBetriebskostenzuschuss." Wenn allerdings die Rechnung platze, liege dasRisiko letztlich bei der Stadt. "Da werden wir sehr genau nachhaken unduns die Zahlen zeigen lassen.""Kein Wort mehr"Zarda erinnert daran, dass das Projekt ursprünglich geradezu alsFörderung des Rapsabsatzes aus heimischer Produktion bis hin <strong>zum</strong> Baueiner Rapsmühle verkauft worden sei. "Die Rohstoffe sollten inZusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft produziert werden.Gerade Bürgermeister Krum wurde nicht müde, jedem und allen zuerzählen, wie wichtig dieses Projekt gerade auch für die Landwirtschaftsei. Kein Wort mehr davon! Von Raps über Palmöl und Biogas ausGrünschnitt oder Gülle bis hin zu Erd- und Sonnenwärme haben wir baldalles durch."Dazu", so Zarda weiter, "kommt noch die Standortfrage." Die Wahl desBauplatzes sei unter anderem damit begründet worden, dass man weitereAbnehmer im Nassau-Viertel an ein Fernwärmenetz anschließen wolle.Wenn man kein solches Netz plane, stelle sich doch die Frage nach demStandort, der die Stadt rund drei Millionen Euro kosten werde, umsodrängender. Im Moment müsse man jedenfalls fragen, ob das Projektnicht auch am alten Standort hätte realisiert werden können.


215"Wenn nun auf den Bau des Kraftwerkes und die Abwärme aus derStromerzeugung verzichtet werden soll, müssen uns die Investoren einneues Energiekonzept und eine den neuen Gegebenheiten angepassteneue Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen", zeigt Gerhard Dernbecherdie Haltung der <strong>FWG</strong>-Fraktion auf. Der stellvertretendeFraktionsvorsitzende erinnert daran, dass die zwischen Tournesol und derStadt geschlossenen Verträge von einer engen Verknüpfung von<strong>Hallenbad</strong> und Heizkraft ausgehen, ebenso wie dieWirtschaftlichkeitsberechnung, die der Kommunalaufsicht zurGenehmigung vorgelegt wurde."Wenn wesentliche Vertragsinhalte nicht mehr dem jetzt geplantenVorgehen in der Bauphase entsprechen, sind wir nicht so optimistisch wieder Bürgermeister, der das Bad <strong>zum</strong> wiederholten Mal in trockenenTüchern wähnt", so Dernbecher abschließend. "Vielmehr befürchten wir,dass der vertraglich vereinbarte Jahreszuschuss von vornherein nichtausreichend sein wird."Gerhard Dernbecher <strong>FWG</strong>Thomas Zarda CDU<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008Grüne: Geht Allwetterbad baden?"Biokraftwerk war Hauptsäule des Projekts" / Auf wackeligenFüßenVom 29.03.2008iz. IDSTEIN


Erstaunt über die aktuelle Entwicklung zur Planung des Allwetterbadessind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen. "Geht das <strong>Hallenbad</strong> baden?", fragt dieFraktion."Leider haben wir seit einiger Zeit schon erhebliche Zweifel, was dieUmsetzung des Biokraftwerkes angeht. Deshalb haben wir in denvergangenen Sitzungen immer wieder Anträge eingebracht, die Klarheitüber die Umsetzung des Projektes bringen sollte." So seien auch dieVorlage einer aktuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung und Angaben <strong>zum</strong>beabsichtigten Kraftwerk gefordert worden. Da die Stadt ein deutlichesHaftungsrisiko bei dem Projekt trage, sei eineWirtschaftlichkeitsbetrachtung kein Privatvergnügen des Investors,sondern eine Notwendigkeit für die Stadt und die städtischen Gremien,erklärt Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal. "Für uns war dasim Tournesol-Projekt verankerte Biokraftwerk eine Hauptsäule desProjektes."Die wichtigen Prämissen der anfänglichen Wirtschaftlichkeitsberechnunghätten auf den Einnahmen des Biokraftwerks beruht. "So sollte der<strong>Hallenbad</strong>betrieb - so die "Normal Case"-Betrachtung von November 2006- mit rund 14 Prozent durch das Biokraftwerk `subventioniert` werden",erklärt die Fraktion.Der Betrieb durch den privaten Investor sei auf 25 Jahre angelegt. Dochinnerhalb von nur 1,5 Jahren stünde erst der Kraftstoff in Frage und danndas ganze Bio-Kraftwerk. "Anscheinend stehen die ganzen Berechnungenauf sehr wackeligen Füßen und es stellt sich die Frage, wie seriös dasGesamtprojekt wirklich ist."Die Fraktion habe immer wieder Anträge und Vorschläge eingebracht, wie<strong>zum</strong> Beispiel die Berücksichtigung einer Nahwärmeversorgung imBebauungsplan für das Nassau-Viertel oder die Einhaltung von strengenEmissions-Grenzwerten, die in Österreich üblich seien. Patrick Enge: "Wirstießen nur auf taube Ohren. Dass sogar Informationen desTournesolbetreibers vom Bürgermeister, wie im September geschehen,zwei Monate lang zurückgehalten werden, darf nicht mehr geschehen."Um Vertrauen aufzubauen, sei jetzt eine fundierteWirtschaftlichkeitsbetrachtung auf den Tisch zu legen. "Wir erwartendeshalb einen vollständigen, nahvollziehbaren und belastbarenSachstandsbericht (Technik, Zeitplan, Wirtschaftlickeit) <strong>zum</strong> Tournesol-Projekt in der nächsten Parlamentsrunde", so Patrick Enge, der zugleichKlarheit über die Eintrittspreis verlangt.216


217Annette Reineke-WestphalPatrick Enge<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008SPD: AngstmachereiHöhere Wirtschaftlichkeit des Bades erwartetVom 29.03.2008iz. IDSTEINDie SPD-Fraktion teilt die von CDU und <strong>FWG</strong> in der IZ geäußerten Zweifelan der Realisierung des <strong>Hallenbad</strong>-Projektes nicht.Die Verträge <strong>zum</strong> Schwimmbad seien unterschrieben und von derKommunalaufsicht genehmigt, jetzt müssten sich alle Seiten daran halten,steht für die Sozialdemokraten fest. Nicht nur die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik,sondern auch der Investor habe ein Interesse an der Wirtschaftlichkeit desBades. "Es ist Fakt, dass in den letzten Jahren die Preise für Biomassenach oben geschnellt sind, weil die Nachfrage schneller gestiegen ist, alsdas Angebot. Die SPD-Fraktion hat daher ein großes Interesse daran,wenn sich Tournesol in dem Energiekonzept nun auch über Photovoltaikund Erdwärme Gedanken macht, ohne die Möglichkeit der Verwendungvon Biomasse ganz aufzugeben", teilte der stellvertretendeFraktionsvorsitzende Marius Weiß mit.Der Pessimismus von CDU und <strong>FWG</strong> sei unangebracht. "Es kann keineRede davon sein, dass das Projekt gefährdet ist. Die Änderung desEnergiekonzeptes spricht eher für eine höhere Wirtschaftlichkeit desBades", so Weiß weiter.Die Sozialdemokraten kritisieren auch die Form, in der öffentlich Zweifel inden Raum gestellt wurden. "Die Stadt <strong>Idstein</strong> und die Firma Tournesolsind Vertragspartner. Es gehört sich, dass man zuerst einmal miteinanderredet, bevor in der Presse Angstmacherei betrieben wird, die geeignet ist,


218einen Investor öffentlich zu diskreditieren", sagt Weiß, der denBürgermeister gebeten hat, Vertreter von Tournesol zur nächsten Sitzungdes Bau- und Planungsausschusses einzuladen, um dort die geändertePlanung vorzustellen.Marius Weiß SPD<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008Energie-Umstieg nach KostenexplosionTournesol stellt aktuelle Planung vor / Preiskonzeption im Juli / Eröffnungim Frühjahr 2009Vom 17.04.2008us. IDSTEIN "Geht das Allwetterbad baden?" Von dieser Befürchtung derGrünen und ähnlichen Sorgen bei CDU und Freien Wählern war im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss nicht mehr die Rede, nachdemGeneralmanager Michael Beck und Geschäftsführer Alexander Hackl dasaktuelle Konzept zur Energieversorgung des Allwetterbades amDienstagabend erläutert hatten.Die Tournesol-Abkehr vom Biomasse-Kraftwerk hatte mit Blick auf dieFinanzierung und auf die veränderten Genehmigungsvoraussetzungensolche Sorgen ausgelöst, allein die SPD sprach von unbegründeterAngstmacherei (IZ 29. März). "Wir hätten die Information frühzeitiger anSie herantragen sollen", räumte Hackl Versäumnisse ein, doch in derSache selbst habe man zu keiner anderen Lösung kommen können."Die Biospritverordnung lässt die Preise für Pflanzenöl explodieren",nannte Michael Beck einen wesentlichen Grund zur Konzeptänderung. Alsman 2005 das Allwetterbad projektiert hatte, sei man bei Pflanzenöl von380 Euro pro Tonne ausgegangen, inzwischen liege der Preis zwischen 700und 800 Euro. Das löste den Umstieg aus auf ThermischeSolarkollektoren, Wärmespeichersysteme mit Heißwasserpufferspeicher,


219Erdflächenspeicher und Tiefensonden sowie eine Abdeckung desSpitzenbedarfs durch Gas aus - ein Konzept, das auch in Zukunft nocheine Biogasverwertung ermögliche und das bei Bedarf offen sei fürzusätzliche Energiegewinnung über Photovoltaik durch eine Überdachungdes gesamten Parkplatzes. "Eigentlich können wir froh sein, dass dasProjekt durch die Standortprobleme am Hofgut verzögert wurde", so Becküber die Entwicklung.Das Interesse der Stadtverordneten richtete sich in der Ausschussdebatteauch auf andere Punkte. So fragte Dr. Thomas Hahn (CDU) nach denEintrittspreisen. Bis <strong>zum</strong> Juli will Tournesol dazu ein Konzept vorlegen. Aufdie Frage von Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) nach dem Zeitplanblieb Hackl zuversichtlich: "Wir wollen im ersten Quartal 2009 eröffnen."Sehr ausführlich hatte Hackl die aktuelle Planung für das Allwetterbaderläutert. Wenn alles so umgesetzt wird, dann wird es den Besuchern annichts mangeln. Schwimmbecken unter der Kuppel und draußen,Sprudelpilz, Whirlpool, "eine Pool-Bar wie in der Karibik", Kinderbecken fürmehrere Altersgruppen, Rutsche, Liegeflächen, Badeteich, komfortableSauna- und Wellnessbereiche drinnen und draußen, Gastronomie, Galeriemit Liegen und Solarien, Fitness, Spinning, Kosmetikbereich, Ärztezimmer,Mini-Club für Kinder, Clubraum für die DLRG, Konferenzraum - und dazunoch über 1000 qm ohne feste Nutzung. Hackl: "Wer weiß, ob da mal fürBowling, Tischtennis und andere Wünsche Platz gebraucht wird..."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008Kreis, Stadt und Verein auf Mensa-KursIn <strong>Idstein</strong> noch einige Vorbehalte auszuräumen / Verlässlicher KostenplanVoraussetzungVom 17.04.2008IDSTEIN Das Konzept von Kreis, Stadt und Turnverein, die Mensader Pestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen undgleichzeitig das alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat guteChancen umgesetzt zu werden. Noch müssen aus Sicht der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegebenwerden, aber die grundsätzliche Bereitschaft wurde imBauausschuss für diesen Kurs bekräftigt.Von Martin KolbusIm Kreisausschuss ist man schon einen Schritt weiter als in <strong>Idstein</strong>. "AlleFakten liegen lange auf dem Tisch; wir können entscheiden", betont


220Landrat Albers. Er macht darauf aufmerksam, dass seit 2005unterschiedliche Standorte für die Mensa geprüft worden seien. Dievorgeschlagenen Alternativen seien am Ende verworfen worden. Hierzugehörte auch die jetzt noch einmal ins Gespräch gebrachte Anregung derCDU (IZ, 14. April), einen Komplex mit Schulklassen und Mensa hinterdem Erweiterungsbau auf dem dortigen Parkplatz zu errichten. DieserErweiterungsbau aber müsste, so Albers, dann vier- statt dreigeschossiggeplant werden. Schon aus denkmalpflegerischer Sicht verbiete es sich,dass ein viergeschossiger Neubau den Blick auf das Schloss verstelle."Deshalb kann der Neubau nicht viergeschossig werden", betont auchBaudezernent Schumann. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschuss gab BürgermeisterKrum außerdem zu bedenken, dass dann auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Festplatzdamit nicht mehr wie im bisherigen Umfang genutzt werden könnte.<strong>Eine</strong> Einbindung der Mensa in den geplanten Erweiterungsbau sei nachden Worten des Landrats auch verworfen worden, weil mit der Umsetzungdes Erweiterungsbaues erst nach Abschluss des laufendenMediationsverfahrens begonnen werden könnte. Ein Abwarten aberbedeute Zeitverzug, und der gefährde die Gesamtmaßnahme, "denn diefest eingeplanten Bundeszuschüsse fließen nur, wenn die Mensa 2009 inBetrieb geht".Ein Kaufpreis von einer Millionen Euro für den TV- Hallenteil seiangemessen, so der Landrat. Um den Vereinssportlern den Umzug insehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, werde er den Kreisgremienvorschlagen, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong>für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren. Albers abschließend: "Wirsind dem Gymnasium, den Schülern und dem Lehrerkollegium jetzt einezügige Umsetzung der Planung schuldig."Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss gab Bauamtsleiter RudiLaunspach einen Sachstandsbericht, dessen Grundlagen mit dem TV<strong>Idstein</strong> weitestgehend abgestimmt worden sind. "Zur positivenProjektentscheidung in den Gremien der Stadt und des Vereins sindverlässliche Angaben zu den Investitionskosten notwendig", machteLaunspach klar. Die Vereinsgremien würden ohne exaktere Kenntnis derKostenfrage eine positive Grundsatzentscheidung nicht treffen können.Launspach gab damit eine "Steilvorlage" für eine abschließendegemeinsame Erklärung der Fraktionen, in der dieser belastbareKostenplan nachdrücklich gefordert wurde.Der Bauamtschef unterstrich, dass das Konzept insgesamt nur dann zuverwirklichen sei, wenn es keine Zeitverzögerungen gibt. CDU-Fraktionschef Thomas Zarda äußerte da gewisse Zweifel, ihm wäre eineEntscheidung ohne Zeitdruck eigentlich lieber und damit verbunden aucheine nochmalige Überprüfung denkbarer Varianten. SPD-StadtverordneterHorst Urban störte sich am Preisdiktat durch den Kreis, der nur eineMillion Euro für den Mensa-Eigentumsanteil zahlen wolle. Deshalb regteer, ebenso wie Zarda, ein nochmaliges Verhandeln mit dem Kreis überdiese zu niedrige Summe an. "Im Grundsatz tragen wir das gemeinsameModell aber mit und begrüßen die Vorlage", erklärte Marius Weiß (SPD).


221Am Ende der Aussprache stellten die Fraktionen ihre ursprünglichenAnträge zurück und erklärten einvernehmlich ihre Bereitschaft <strong>zum</strong>Dreiecksgeschäft zwischen Kreis, Stadt und Turnverein, unter derVoraussetzung,dass der TV mitzieht, dass der genaue Kostenplan, wie von RudiLaunspach prognostiziert, in einigen Wochen vorliegt,dass geklärt wird, welche Freiflächen am alten <strong>Hallenbad</strong> in den Dealeinbezogen werden unddass der Sportförderungszuschuss von 250 000 Euro des Kreises gesichertist.Im Juni müsse, um den Zeitplan nicht zu gefährden, seitens der Stadt dasendgültige Ja erfolgen, herrschte Einigkeit.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.April 2008Appell für zügigen Bau der SchulmensaPSI-Leiterin und Elternbeiratsvorsitzende mahnen Politik zur Eile /CDU schlägt vor, weitere Standorte zu prüfenVom 19.04.2008Von Volker StavenowIDSTEIN "Wir appellieren an alle mit dieser Thematik befassten Politiker in<strong>Idstein</strong> und im Kreis, sich die Sachlage des dringenden Handlungsbedarfesan der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule vor Augen zu führen und sich für denVorschlag des Mensa-Einbaues in die TV-Sporthalle auszusprechen. Dieschnelle Entscheidung für diese praktikable Idee ist auch deshalbnotwendig, damit die Bundeszuschüsse für den Mensabau in Anspruchgenommen werden können. Die Politik muss also sehr zügig für unsereSchülerinnen und Schüler entscheiden, damit dieses Geld nicht verfällt.Die Idee, Mensa in die TV-Halle und altes <strong>Hallenbad</strong> als TV-Sportzentrum, deckt alle Bedürfnisse, sowohl des Turnvereins alsauch der PSI, ab."Mit diesem drängenden Appell gehen Ina Ofenloch, die Schulleiterin des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzi-Gymnasiums, und Anke Schröter, die Vorsitzende desPSI-Schulelternbeirates, <strong>zum</strong> kontrovers diskutierten Thema "Mensabau"an die Öffentlichkeit. "Wenn diese Bundeszuschüsse für die Mensaaufgrund von Zeitverzögerungen flöten gehen, dann ist es das für die PSIfür die nächsten 15 Jahre gewesen. Der Pott der Bundeszuschüsse istdann leer und der Kreis als Schulträger müsste den Mensabau alleinebezahlen", sehen Ofenloch und Schröter die Sachlage.Die Mensa in der


TV-Halle bringe für die Schule jede Menge Vorteile: Kurze Wege für dieSchüler, Campus-Gelände und kein Überqueren von stark befahrenenStraßen. "Und diese Variante kann viel schneller umgesetzt werden, alsein Neubau."Anke Schröter weist darauf hin, dass das Mensa-Projekt bis Ende 2009beim Bund abgerechnet sein muss, damit das Geld aus Berlin fließt."Außerdem können wir bei Einbau in die TV-Halle auch die Gaststätte 44erund den darüber liegenden Raum als Bistro nutzen." Sie stellt klar, dassder TV <strong>Idstein</strong> ebenfalls von dem Vorhaben profitiert und einweiteres Sportzentrum im und am alten <strong>Hallenbad</strong> erhält. "Das istdoch ein toller Gedanke."So sieht es auch Ina Ofenloch: "Nicht nur die PSI soll zufrieden sein,sondern natürlich auch der TV <strong>Idstein</strong>. Der Verein wird nicht benachteiligt,sondern gewinnt Flächen hinzu. Warum wird also diese hervorragendeLösung von einigen Politikern noch in Frage gestellt?" Die Schulleiterinmacht klipp und klar, dass es sich bei den Schülern, die einmal Mensa undBistro nutzen werden, nicht nur um eine Handvoll handelt, sondern umhunderte. "Wir haben 590 Oberstufenschüler und in den Klassen fünf bissieben 387, die bis <strong>zum</strong> Nachmittag Schule haben und sich auf demSchulgelände nicht richtig verpflegen können." Während die Oberstufehäufig auf umliegende Imbisse und Restaurants ausweicht, dürfen diejüngeren Schüler das PSI-Gelände nicht verlassen. "2009 erhöht sichdiese gesamte Zahl noch."Das Konzept von Kreis, Stadt und TV, die Mensa derPestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen und gleichzeitigdas alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat zwar gute Chancenumgesetzt zu werden, aber noch müssen aus Sicht einiger<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegebenwerden.Vom Kreis her ist alles klar: Ein Kaufpreis von einer Million Eurofür den TV-Hallenteil ist laut Landrat Burkhard Albers im Zuge derUmsetzung der Idee deshalb angemessen, weil der Kreis von den11,7 Millionen Mark Baukosten der gesamten Hexenturmhalledamals 6 Millionen übernommen hat. Um den Vereinssportlern denUmzug ins ehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, schlägt Albers denKreisgremien vor, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro anden TV <strong>Idstein</strong> für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren.Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU erkennt in der Thematik "Mensa" noch offeneFragen und einen hohen Zeitdruck. Der Gedanke, die Mensa in derTV-Halle unterzubringen und dafür das alte <strong>Hallenbad</strong> in eineSporthalle umzubauen, hat für die CDU zwar ebenfalls Charme.Allerdings gebe es weder eine Kostenkalkulation noch eineZustimmung des TV. Deshalb schlägt die Union vor, noch andereStandorte zu prüfen.222


223<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.April 2008Wärme-Kopplung hin. Von der Prüfung der Unterlagen hänge esdann ab, wie die CDU sich entscheide. "Wir machen uns dieEntscheidung nicht leicht", versprach Zarda. Auf jeden Fall sei dasThema <strong>Hallenbad</strong> völlig ungeeignet, um damit den AmtsinhaberStandort für die Mensa an der PSIVom 23.04.2008sr. IDSTEINGeht es nach dem Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises ist dieSuche nach einem Standort für die Mensa der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule(PSI) erfolgreich beendet. Folgt der Kreistag in seiner nächsten Sitzungam Dienstag diesem Vorschlag des Ausschusses, soll die Schulmensa indem kleineren Teil der Sporthalle am Hexenturm eingerichtet werden.Dafür will der Kreis, wie Landrat Burkhard Albers (SPD) mitteilte, dasentsprechende Grundstück und die benötigten Gebäudeteile für eineMillion Euro von der Stadt <strong>Idstein</strong> erwerben. Gleichzeitig soll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Turnverein, der zurzeit hauptsächlicher Nutzer der Halle ist, mit 250000Euro abgefunden werden. Der Vereinsvorstand, so Albers, habe bereitsZustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Inklusive der eingeplantenUmbaukosten von 800000 Euro müsste der Kreis somit etwas mehr alszwei Millionen Euro für das Mensa-Projekt aufbringen, rechnete Albers vor.Weiteren Diskussionen um einen Alternativstandort, wie etwa den zuletztins Gespräch gebrachten Parkplatz hinter dem Schloss, erteilte Albersjedoch eine Absage. In Anbetracht der zeitlich gebundenenBundeszuschüsse von bis zu 50 Prozent des Gesamtbetrags sei die Zeit zuknapp, um über neue Standorte in <strong>Idstein</strong> zu debattieren<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Mai 2008Kreistag beschließt Kauf und Umbau der TV HalleVom 01.05.2008bm. KREIS / IDSTEIN Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, die Halledes TV <strong>Idstein</strong>, die zur Hexenturm-Sporthalle gehört, zu kaufen und der


224Stadt <strong>Idstein</strong> dafür eine Million Euro zu zahlen. Dieser Standort habe sichnach langer Suche als beste Lösung für die Einrichtung einer Mensa amPestalozzigymnasium herausgestellt, sagte Landrat Burkhard Albers(SPD).Der Kreis zahlt zudem 250000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong>, der dasNutzungsrecht an der Halle hat und dem die Stadt künftig dasumgebaute <strong>Hallenbad</strong> als Sportstätte zur Verfügung stellen will.Dieser Betrag ist aus Sicht des Kreises als Wertausgleich zu verstehen,wobei das Ortsgericht den Wert der TV-Halle allerdings auf 1,69 MillionenEuro veranschlagt hatte. Ein Architekt, so Albers, habe die Liegenschaftauf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Der Landkreis muss schließlich noch800000 in den Umbau als Mensa investieren, wobei 150000 Euro dafüreingesetzt werden, dass auch Veranstaltungen in der künftigen Mensamöglich sind. Unter dem Strich werden also mehr als zwei Millionen Euroinvestiert.Als Vorteil der jetzt favorisierten Lösung gilt, dass die Mensa direkt vomSchulgelände aus erreichbar ist und keine Straße überquert werden muss.Es sei jetzt nicht mehr begründbar, noch weitere Alternativen zu prüfen,sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Abgeordnete Karl Lormess. Sein CDU-Kollege ThomasZarda meinte, dass der Beschluss "aus Kreissicht eine hervorragendeSache" sei, das Kostenrisiko aber bei der Stadt <strong>Idstein</strong> liege. Als Vorteilsieht er, dass "es jetzt schnell gehen kann" und die Mensa im nächstenJahr fertig sein könne.Die Fraktionen waren sich einig darüber, dass die Mensa unverzichtbar ist,unabhängig vom Ergebnis des Mediationsverfahrens zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Schullandschaft. "Der Kreis wird auch sonst nicht ohne Geld aus derMediation herauskommen", meinte der Vorsitzende des Schulausschusses,Rainer Scholl (FDP).Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) gab zu bedenken, dass der Beschluss dieletzte Möglichkeit bedeute, noch Bundeszuschüsse zu bekommen,Aber die Lösung stelle eine finanzielle Unterstützung der Stadt<strong>Idstein</strong> für den Kreis dar. Es sei noch nicht berücksichtigt, was mitdem alten Schwimmbad geschehe und wie hoch derSanierungsbedarf sei.


225<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Mai 2008Gemeinsamer Weg in sportliche ZukunftVerschmelzung der TSG mit TV <strong>Idstein</strong> endgültig vollzogen / Großvereinmit PerspektiveVom 03.05.2008IDSTEIN Vier wichtige Themen beherrschten die sehr gut besuchteJahreshauptversammlung des TV 1844 <strong>Idstein</strong>: Verschmelzung mitder TSG, Schulmensa-Bau in der kleinen TV-Halle,Beitragserhöhungen und Perspektiven der ehemaligen TSG-Fußballer im TV.Von Volker StavenowDas Fazit dieser vereinsbestimmenden Themen lautet so: Die Mitgliederstimmten der durch die Verschmelzung notwendig gewordenenSatzungsänderung zu. Damit wurde der letzte Schritt vollzogen, damit diewilligen TSG-Sportler ihren Platz im neuen TV-Großverein finden. DieTVler beauftragten den Vorstand, die Gespräche über den Schulmensabauin TV-Halle, Foyer und 44er mit Kreis und Stadt fortzusetzen. Vor einerEntscheidung muss aber die Mitgliederversammlung noch einmal darüberentscheiden, ob man diesen Weg gehen will oder nicht.Die Beiträge des TVI werden aufgrund der gestiegenen Kosten erhöht:aktive Erwachsene zahlen voraussichtlich ab 1. Juli diesen Jahres 8 Euroim Monat, passive weiterhin 4, Jugendliche bis 23 Jahre 5 und Familienmit mehreren TV-Mitgliedern maximal 16. Erfreuliche Nachrichten endlichauch für die neue TV-Fußballabteilung: Die 44er sind per Eilverfahren inden Hessischen Fußballverband aufgenommen worden. Das bedeutet,dass die Mannschaften vor dem kommenden regulären Ligastart<strong>zum</strong>indest wieder Freundschaftsspiele austragen können. Darüber würdendie anderen Vereine im Kreis informiert. "Wir wollen einen erfolgreichenNeustart der Fußballer im TV <strong>Idstein</strong>", unterstrich Vorstandsmitglied FrankStübing.Die Verschmelzung mit der TSG wurde vom Vorstand und der Mehrheitder Mitglieder begrüßt. Zum einen will man die 1879er nicht hängenlassen, <strong>zum</strong> anderen gewinnt der TV durch Übernahme der TSG-Sporthallewichtige neue Flächen hinzu."Das ist eine richtige Entscheidung und bringt uns neben den Flächen auchweit über 3000 Mitglieder", sagte Fachbereichsleiter Sport I, AndreasReuther. "Fusion der beiden Vereine ist das falsche Wort. Es handelt sichum eine Verschmelzung", machte der wieder gewählte erste VorsitzendeWolfgang Heller klar. Aus diesem Grund musste sich auch der kleinereVerein auflösen, damit TSG-Mitglieder reibungslos im TV eine neuesportliche Heimat finden konnten. Mit der Verschmelzung übernahm der


226TV aber nicht nur Halle und willige TSG-Mitglieder, sondern auchVerbindlichkeiten der 1879er, die im Zuge des Hallenanbaues entstandensind."Das ist ein sehr wichtiges Jahr für den Sport in unserer Stadt <strong>Idstein</strong>, weilmit dem Zusammenschluss von TSG und TV der mit Abstand größteVerein im Rheingau-Taunus-Kreis entstanden ist. Die bereits große Vielfaltdes Sportangebots des TV wird durch die hinzu gekommenen TSG-Abteilungen wunderbar ergänzt, so dass eine riesige Palette dersportlichen Möglichkeiten entsteht", sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister GerhardKrum, selber Mitglied im TV, in der Versammlung. "Der TV 1844 <strong>Idstein</strong>hat den Sport in <strong>Idstein</strong> zu einem echten Standortfaktor gemacht undträgt zu unserem erfolgreichen Stadtmarketing bei." Der TV habe dieKraft, diesen Zusammenschluss gut zu bewerkstelligen und damit einesehr positive Entwicklung in der Zukunft zu nehmen.Beim Thema Standortverlagerung erkennt TV-Chef Wolfgang-Heller neben vielen Vorteilen nur einen Nachteil: "Wir müssen mitEinzug ins alte <strong>Hallenbad</strong> das Stadtzentrum verlassen. Aber wirmüssen an die Zukunft denken und damit ist dieserStandortwechsel einfach unerlässlich."Wolfgang Heller machte klar, dass der TV am Himmelsbornwegviel mehr Flächen erhält, als er sie in der TV-Halle verliert. "Aberdas alte <strong>Hallenbad</strong> muss als Halle grundlegend saniert werden,sonst ist die Sache mit uns nicht zu machen."Durch den möglichen Umzug des TV ins alte <strong>Hallenbad</strong> erkenntRathaus-Chef Gerhard Krum "eine phantastische Möglichkeit desGroßvereins, sich noch besser zu positionieren."Gerhard Krum skizzierte, dass der TV dann im Zentrum eines neuenSportgebiets mit Tennisplätzen, Klettergarten, Reitverein, neuer Drei-Feld-Turnhalle am Taubenberg und neuem Sportplatz am so genannten"Wasserfall" residiere. "Und dass die PSI-Schüler in der ehemaligen TV-Halle in der Hexenturmhalle Mittagessen können, ist natürlich ebenfallseine sehr gute Lösung."


227Positiver StandortfaktorVolker Stavenow <strong>zum</strong> TV 1844 <strong>Idstein</strong>vstavenow@vrm.deVom 03.05.2008Aus einem kleinen Club mit ehemals 40 Mitgliedern wird inabsehbarer Zukunft ein Großverein mit 4000 Sportlerinnen undSportlern. Durch die Verschmelzung mit der TSG ist der TV bereitsheute der größte Verein im Kreis - künftig in der gesamten Region.Diese erfreuliche Entwicklung birgt jedoch auch Risiken, weil derrasante Mitgliederzuwachs immer höhere Ansprüche an den TV-Vorstand stellt. Mehr Mitglieder bedeutet auch immer: noch mehrArbeit. Neue Übungsflächen in Hallen und auf Plätzen müssen her,weitere Trainer ausgebildet, Sponsoren für das Vereinskonzeptbegeistert oder die interne Verwaltung noch professioneller aufdie Beine gestellt werden. Nur, wenn Vorstand mit Alt- und Neu-Mitgliedern kräftig an einem Strang ziehen, kann dieser gewaltigeKraftakt gelingen: Vereint mit den TSG-Sportlern unter dem Dachdes TV in eine erfolgreiche sportliche Zukunft zu gehen. Fürmögliche interne Vereinsquerelen ist keine Zeit: Die Entscheidungfür den Standortwechsel an den Himmelsbornweg muss zügigfallen, damit der TV 1844 <strong>Idstein</strong> an diesem attraktiven Standortdas lebendige Vereinsherz in der Mitte eines modernenSportzentrums wird, das <strong>Idstein</strong> neben dem Titel "Stadt derSchulen" auch endgültig die Bezeichnung "Stadt des Sportes"einbringt. Werden die Weichen für die Vereinszukunft weiterhin soinnovativ und mutig gestellt, dann wird der Sport in <strong>Idstein</strong> zueinem immer wichtigeren positiven Standortfaktor. Ein Pfund, mitdem die Stadt in den kommenden Jahrzehnten erfolgreichwuchern kann.


228<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Mai 2008Zarda: Richtige Mensa-LösungVom 05.05.2008IDSTEIN "Ich habe im Kreistag der Vorlage, in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> TV-Halle eineMensa für das Gymnasium einzurichten, nicht nur persönlich zugestimmtsondern für die CDU-Kreistagsfraktion auch deren Zustimmung begründetund empfohlen", berichtet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsvorsitzende ThomasZarda.Es sei schließlich auf allen Seiten vollkommen unbestritten, dass dieSchüler des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gymnasiums endlich eine Mensa undAufenthaltsraum benötigten. Auch eine Aula fehle am Schloss.Die nun beschlossene Lösung sei aus Sicht des Kreises gut und richtig. DieMensa in der TV-Halle liege praktisch auf dem Schulgelände, es bräuchtenkeine Straßen überquert zu werden und die Schule komme auch zu einerAula. Und aus Sicht des Kreises sei dies auch eine kostengünstige Lösung.Das alleinige Kostenrisiko für den Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>esliege schließlich bei Stadt und TV 1844.Großen Wert legt Zarda darauf, dass die jetzige Kreistagsentscheidungkeine Vorfestlegung für das Ergebnis der Mediation bedeutet.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2008Blanko-Scheck oder Chance?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament ist weiter auf Kurs mit Mensa-<strong>Hallenbad</strong>-ProjektVom 10.05.2008IDSTEINDie Idee, die TV-Halle als Mensa des Gymnasiums zu nutzen undden Verein in ein saniertes <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornwegeinziehen zu lassen, "hat Charme", wie es FDP-StadtverordneterThomas Clemenz formulierte. <strong>Eine</strong> Auffassung, die er mit vielenStadtverordneten teilte - mit weiterem Lob gingen Clemenz unddie meisten anderen Mandatsträger im Parlament aber äußerst


229sparsam um, obgleich am Ende alle ohne Ausnahme das Konzeptmittrugen. Die endgültige Entscheidung soll nun wie geplant am19. Juni fallen.Von Martin KolbusIch befürchte, dass wir heute eine Art Blanko-Scheck unterschreiben",drückte Peter Piaskowski (CDU) seine Besorgnis aus. Sein FraktionskollegeThomas Zarda befürchtete gar, dass die an diesem Abend anstehendeZustimmung eine Vorentscheidung sei, die am 19. Juni dann eigentlichnicht mehr umgedreht werden könne. Für Piaskowski ist das Draufsattelnimmer neuer Investitionen auf den Haushalt 2008 ein Anlass, demnächstgrundsätzlich zu prüfen, ob man nicht mal auf die Bremse treten sollteanstatt immer nur Gas zu geben: "Wenn man zuviel Gas gibt, säuft derMotor ab!"Um welche Beträge es sich handeln wird, die auf die Stadt unterm Strichzukommen, bleibt bis zur Vorlage verlässlicher Daten und Zahlen unklar.Die Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es, das zusammen mit einemGrundstücksanteil dem TV zu übertragen ist, wird wohl um die 2,2Millionen Euro kosten. Mit mindestens 1,25 Millionen rechnet man aus derKreiskasse, so dass nach dieser Rechnung etwa eine Million an der Stadthängen blieben. Thomas Clemenz kam gar auf zwei Millionen, indem erden Wert des Grundstücks am <strong>Hallenbad</strong> draufrechnete, was PeterPiaskowski wiederum als völlig übertrieben zurückwies, weil das Geländeallenfalls als "Weideland" zu nutzen sei.Beitragserhöhungen?Clemenz hatte noch eine ganz andere Sorge: Könne der Verein das allesbewältigen? Kommen auf die TV-Mitglieder in den nächsten Jahrenvielleicht drastische Beitragserhöhungen zu? Clemenz forderte, an diesemAbend nur "ein positives Signal" für das Konzept zu geben, aber keinenBeschluss zu fassen.Manche der Zahlen- und Gedankenspiele hielt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisterfür wenig hilfreich. "Was würden wir denn mit dem alten <strong>Hallenbad</strong>machen", fragte Gerhard Krum in die Runde. Am Ende stünde der Abrissmit hohen Entsorgungskosten. So aber biete sich nun die Chance, 1,25Millionen Euro zu bekommen und eine sinnvolle Nutzung undVergrößerung der Sportfläche für den Verein zu bekommen: "Ich denke,wir reden hier nicht allein über eine Mensa für die Pestalozzischule,sondern über ein Projekt, das für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre derStadtentwicklung von Bedeutung ist - ein Sport- und Freizeitzentrum, dasSeinesgleichen sucht."Unterstützung erfuhr der Bürgermeister durch SPD-Fraktionschef VolkerNies. Er sah die Ausgangslage als große Chance: Die Schule brauchedringend die Mensa, der Standort sei richtig, der TV könne seineKapazitäten erweitern und die Stadt bekomme die Möglichkeit, etwasVernünftiges mit dem alten <strong>Hallenbad</strong> anzufangen. Wenn alles klappe, seidies eine "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten.


230Kritik an ZeitdruckImmer wieder kritisiert wurde im Parlament der aufgebaute Zeitdruck fürdie Entscheidung - entstanden dadurch, dass der Bund einen Zuschuss füreine Mensa nur gewährt, wenn 2009 die Maßnahme auch beendet undabgerechnet wird. "Letztes Jahr, nach den Verhandlungen über den Kaufdes Autohandel-Grundstücks an der Limburger Straße, hieß es noch, essei jetzt alles `in trockenen Tüchern`", warf CDU-Chef Zarda demBürgermeister vor. Es sei also Zeit und Gelegenheit gewesen, auch überandere Standortlösungen für die Mensa in Ruhe nachzudenken.Pistole auf der BrustStattdessen werde der Stadt jetzt die Pistole auf die Brust gesetzt. Zarda:"Mit der Pistole auf der Brust verhandelt es sich schlecht. Hoffen wir, dassdie Kostenschätzungen verlässlich sind. Das Risiko tragen wir."Die Lösungen seien über Jahre verschleppt worden, kritisierte auch IngaRossow (<strong>FWG</strong>) "Fehler auf den verschiedensten Ebenen". Vehement aberwidersprach sie der Äußerung Zardas, dass die eigentliche Entscheidungschon an diesem Abend falle. Ob man am 19. Juni endgültig zustimme,hänge von den Fakten und Zahlen ab, die bis dahin noch auf den Tischkämen.Man könne natürlich auf alles schimpfen: die Schulpolitik des Landes, diemehr Nachmittagsunterricht produziere und damit eine Mensa erforderlichmache, auf den Kreis oder auf den Zeitdruck, äußerte sich Grünen-ChefJürgen Schmitt. Entscheidend aber sei, dass jetzt die letzte Gelegenheitsei, für die PSI etwas Vernünftiges hinzubekommen, 0auch wenn <strong>Idstein</strong>wieder mal finanziell in Vorleistung treten und das retten müsse, was beimKreis versaubeutelt worden sei.FDP-Pressemitteilung vom 14.05.2008Pressemitteilungder fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong>Schule und Verein haben Anspruch auf eine sachgerechteDiskussion und fairen UmgangMit Enttäuschung und Unverständnis reagierte der Fraktionsvorsitzendeder FDP, Thomas Clemenz, auf die unhaltbaren Vorwürfe desBürgermeisters in der letzten Sitzung (die IZ berichtete am 13.05.2008)."Wir stehen unter großem Zeitdruck" so Clemenz. Allerdings müsse mannochmals deutlich darauf hinweisen, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> und die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten für diesen Zustand nicht verantwortlich sind.


231Der Bau der Schulmensa ist ausschließlich Sache des Kreises! Die Stadt<strong>Idstein</strong> zahlt dafür eine Kreisumlage. Jetzt müsse sie wieder in derBresche springen, da der Kreis das Problem nicht aktiv löse."<strong>Eine</strong> gut funktionierende Schulgemeinschaft mit entsprechenderInfrastruktur ist für die Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s gut und wichtig" soClemenz, der sich deshalb trotz fehlender Kompetenz der Stadt für denBau der Mensa stark macht. Aber nur der Bau der Mensa ist rasch voranzu treiben und eilbedürftig, die Umsiedlung des Vereins ist es nicht.Die Aufsichtsbehörde hat den letzten Haushalt der Stadt <strong>Idstein</strong> nur mitAuflagen genehmigt und darauf hingewiesen, dass zukünftig freiwilligeLeistungen einzuschränken sind. Das zur Verfügung stellen eines großenGrundstücks, eines Gebäudes und darüber hinaus eines weiteren Betragesvon voraussichtlich über einer Millionen Euro stellt eine solche freiwilligeLeistung dar. <strong>Eine</strong> solche ist nur sinnvoll und zu rechtfertigen, wenn derdamit vorgestellte Zweck auch wirklich erreicht wird.Mit diesem städtischen Aufwand soll der Verein in die Lage versetztwerden, eine eigene Halle aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> zu machen und dieseselbstständig zu bewirtschaften und zu unterhalten.Ob dies dem Verein dauerhaft gelingt, ist die Frage, die die FDP Fraktionvor einer Zustimmung an erste Stelle zur Beantwortung stellt. "DieseVorbehalte sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern haben einen sehrernsten Hintergrund", erläutert Clemenz. Nicht umsonst haben sich inWiesbaden die Vereinsvorstände getroffen, die über eigene Hallen undHäuser verfügen und diskutiert, ob der Immobilienbesitz ein Segen odereine Belastung ist (<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 24.04.2008, S.16). Übereinstimmendhaben alle Vorstände mitgeteilt, dass die Energie- und Betriebskosten inden vergangenen Jahren so stark gestiegen sind, dass städtischeZuschüsse nicht ausreichen und Beitragsverdoppelungen oderVeräußerungen aus wirtschaftlichen Gründen erörtert werden müssen,sofern die Stadt Wiesbaden nicht einspringt."Genau das aber darf in <strong>Idstein</strong> nicht passieren, betont Clemenz, derdarauf hinweist, dass das <strong>Hallenbad</strong>gebäude nach dem Gutachten zwar ineinem sanierungsfähigen Zustand sei, jedoch über 30 Jahre alt ist unddamit allein aufgrund des Alters mit Sanierungen und Reparaturen immerwieder gerechnet werden müsse". Jeder, der eine ältere Immobilie besitzt,weiß, dass immer wieder außerplanmäßig Reparaturen anfallen.Bei den gestiegenen Energiekosten muss von vorneherein bei dem Umbauauch sichergestellt werden, dass eine energetische Optimierung erfolgt,damit dem Verein die Betriebskosten nicht davonlaufen."Das alles jetzt ohne konkrete Zahlen kurzfristig zu entscheiden ist fürehrenamtliche Stadtverordnete nicht möglich" äußert Clemenz.Anzunehmen, dass nur die Investition in den Umbau erforderlich sei unddanach alles finanziell stämmbar ist, sei "blauäugig und in Anbetracht derEntwicklungen nicht realistisch", so Clemenz.


232Die Stadtverordnetenversammlung hat beim neuen Schwimmbadgefordert und durchgesetzt, dass sozialverträgliche Eintrittspreisegewährleistet sind. Die FDP will gewährleistet wissen, dass sozialverträgliche Mitgliedsbeiträge dafür sorgen, dass der Verein nichtausblutet, sondern zukünftig auf stetigen Mitgliederzuwachs setzen kann.Dafür ist ein niedriger Beitrag ein wesentlicher Baustein, denn viele, diezahlen, nehmen am aktiven Vereinsleben nicht (mehr) teil und anderekönnen (oder wollen) sich den Verein eventuell dann nicht mehr leistenund es besteht die Gefahr von Massenkündigungen bei einerBeitragsexplosion. Dann aber wäre die finanzielle Basis des neuenGroßvereins ernsthaft gefährdet.Auf der anderen Seite muss man auch die Interessen der Bürger sehen,die in keinem Verein organisiert sind und andere Förderungen der Stadtim Allgemeininteresse erwarten und schließlich auch die Interessenanderer Vereine berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass einseitig dergrößte Verein besonders gefördert wird und "die anderen im Regenstehen", so Clemenz. Durch die von der Verwaltung vorgeschlageneBeschlusslage wird der Verein finanziell in sehr erheblichem Maßegefördert. Es besteht deshalb auch die Möglichkeit, dass andere Vereinedann im Wege der Gleichbehandlung auf vergleichbare Förderungenpochen oder geltend machen können, dass hier ein Verein besondersbevorzugt wird.<strong>Idstein</strong>, den 14.05.2008fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong>Thomas ClemenzFraktionsvorsitzender06126-2032Lärchenweg 465510 <strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008"BHKW bei Umbau des alten Bades prüfen"CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda ist für Blockheizkraftwerke, wosie sinnvoll sindVom 15.05.2008iz. IDSTEIN


"Alibi-Politik und reinen Symbolismus lehnen wir ab. Dazu ist das ThemaKlimaschutz viel zu wichtig", begründet CDU-Fraktionschef Thomas Zardadie Ablehnung eines Blockheizkraftwerkes für den neuen Kindergarten imTaunusviertel.Die CDU habe nichts gegen Blockheizkraftwerke dort, wo solche sinnvollseien. Das sei stets dort der Fall, wo kontinuierlich in größeren MengenEnergie <strong>zum</strong> Heizen oder zur Warmwassererzeugung eingesetzt werdenmüsse und die Abwärme zur Stromerzeugung genutzt werden könne. "EinKindergarten ist aber kein <strong>Hallenbad</strong>", so Zarda. Da im Kindergarten imSommer kaum oder gar nicht geheizt werde und anders als in Bädern oderSporthallen auch kaum warmes Wasser <strong>zum</strong> Baden oder Duschen benötigtwerde, sei die Kombination von Stromerzeugung als "Abfallprodukt" derHeizungsanlage hier nicht sinnvoll.Nur um der Symbolik willen oder um guten Willen wider besseresWissen zu zeigen, brauche man kein - an dieser Stelle -unwirtschaftliches Kraftwerk zu errichten. Laut Zarda sei es vielinteressanter, beim Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einerSporthalle im Zuge der Mensa-Errichtung eine solche energetischeOption zu prüfen. "Bei einer Sporthalle dürften die notwendigenBetriebsstunden für ein Blockheizkraftwerk viel eher zustandekommen als in einem Kindergarten. Ich könnte mir beispielsweisevorstellen, das beim Kindergarten gesparte Geld für eine dortunsinnige BHKW-Anlage lieber bei der neuen TV-Halle für eineoptimale Heizungsanlage einzusetzen."Das sei aber erst eine Idee, über die mit Fachleuten, in der Fraktion undvor allem mit dem TV 1844 zu reden sein werde. "Aber eins ist klar: Beider Beheizung des Kindergartens geht es uns nicht darum, auf Teufelkomm heraus an den Investitionskosten zu sparen. Aber es muss sinnvollinvestiertes Geld sein. Ein gutes Gewissen kann man sich halt nichtkaufen. Und da unterscheiden wir uns eben von Rot und Grün."Im übrigen habe die CDU zu jeder Zeit die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Kindergartendach befürwortet. "Weil das sinnvoll ist undwirklich CO2 spart."Für seine Fraktion sei die Entscheidung darüber, wie ein Gebäude zubeheizen sei, nicht eine Frage der Ideologie, sondern allein der Vernunft.Insofern sei auch der Beschluss, dass der Magistrat sich um CO2-Einsparungen bemühen solle, kein Freibrief, um "durch die kalte Küche"nun doch ein BHKW zu bauen. Die Bereitstellung der Investitionskostenfür ein Blockheizkraftwerk sei von der Stadtverordnetenversammlungmehrheitlich abgelehnt worden. "Nur das zählt!"233


234<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008Nach Rathaus-Besuch ein EisLimesschulklasse 7 Ra hat viele Fragen an BürgermeisterVom 15.05.2008VoS. IDSTEINDas war natürlich der absolute Höhepunkt beim Besuch im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 Rader Limesschule durften mit ihrer Lehrerin Ute Weidenbach-Hess<strong>zum</strong> IZ-Fototermin in das Arbeitszimmer von BürgermeisterGerhard Krum.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef hatte absolut nichts dagegen, dass sich dieJugendlichen in seinem Dienstdomizil umsahen. Die Klasse 7 Ra besuchtedas Rathaus im Rahmen des aktuellen Powi-Unterrichtes. Bei eineminformativen Rundgang durch das ehrwürdige Gebäude am König-Adolf-Platz hatten die jungen Menschen Gelegenheit, die städtischeSchaltzentrale kennen zu lernen und wurden über die verschiedenenAufgaben in den Dienstbereichen informiert.In einem Treffen mit Gerhard Krum im Alten Amtsgericht konnten dieSchüler ihren Bürgermeister mit Fragen löchern - und die 7 Ra hatte sichauf dieses Gespräch prima vorbereitet. Die Jugendlichen wollten unteranderem vom Rathaus-Chef wissen, wann denn endlich Baustartfür das Tournesol-Schwimmbad ist, was es kostet und wann siedort ins kühle Nass springen können.Sie interessierten sich aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung<strong>Idstein</strong>s, fragten nach einem möglichen Lebensmittel-Anbieter in derKernstadt oder ließen sich von Stadtbürgermeister Gerhard Krum denHaushaltsplan erklären.Jugendarbeit der Stadt, Aufgabe der Ortsbeiräte, mögliche Bebauung desBusbahnhofes in der Schulgasse, Zusammensetzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Magistrates und Verkehrsproblematik in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Weiherwiese warenebenfalls Themen.Während sich Gerhard Krum nach diesem Termin wieder seinen Aktenwidmen musste, hatten die Schüler bei ihrem Gang zurück in dieLimesschule mehr Vergnügen: Sie durften sich alle eine Portion Eis zurAbkühlung genehmigen


235Anfrage der FDP-Fraktion betr. Neubau / Sanierung<strong>Hallenbad</strong>16. Mai 2008fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong>2008Thomas ClemenzLärchenweg 465510 <strong>Idstein</strong><strong>Idstein</strong>, den 16. MaiHerrn StadtverordnetenvorsteherChristian HerfurthRathaus der Stadt <strong>Idstein</strong>König-Adolf-Platz 165510 <strong>Idstein</strong>Anfrage zur Abrechnung der Kosten Sanierung/Neubau <strong>Hallenbad</strong>Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,in der bezeichneten Angelegenheit bittet die fdp-frAKTION umBeantwortung folgender Fragen:1. Welche Kosten haben die Überlegungen der Stadt <strong>Idstein</strong>, einschließlichder Vor- und Nachbereitung sowie Planungstätigkeiten, bezüglich derSanierung/Neubaus des alten <strong>Hallenbad</strong>es insgesamt aufgeworfen?2. Welchen Auftrag hat das planende Büro bezüglich der Sanierung des<strong>Hallenbad</strong>es wann mit welchem Inhalt auf welchem Kenntnisstanderhalten?3. Ist dem eingeschalteten Büro der umfassende Auftrag zur Sanierungnach HOAI für alle Phasen erteilt worden? Wurden Rücktrittsrechte derStadt oder nachträglich Auftragsbeschränkungsmöglichkeiten eingeplantund wenn nicht, warum unterblieb dies?


2364. Welche Kosten sind von der Verwaltung veranschlagt und welche vonder beauftragten Gesellschaft berechnet worden?5. Welche Kosten sind tatsächlich angefallen undfür erbrachte Leistungen berechnetund gezahlt worden?6. Welche Kosten sind für nicht erbrachte Leistungen entstandenund werden von dem Büro geltend gemacht?7. Welche Kosten/Erstattungs- oder Zahlungsansprüche sind bisher vonder Stadt anerkannt worden?8. Welche Kosten von diesen anerkannten Ausfallkosten sind bisherausgeglichen worden und wann?9. Mit welchen Kosten-/Schadenersatzforderungen des eingeschaltetenBüros muss die Stadt noch rechnen oder welche Forderungen werdenausgeglichen (bzw. sind bereits gezahlt), soweit bereits eine Einigungerfolgt ist?10. Welche Kosten müssen voraussichtlich in den Nachtragshaushalt 2008und den Haushalt 2009 eingestellt werden?Begründung:Anläßlich der Umgestaltung des alten <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und derÜberlegung bezüglich einer Vereinsnutzung stellte sich für die Fraktionnunmehr auch die Frage, wie die Vertragssituation mit dem damalseingeschalteten Planungsbüro abgewickelt worden ist oder abgewickeltwird.Das Auftragsvolumen war vermutlich so erheblich, dass durch den Neubaudes Tournesol-Bades an die Planungsgesellschaft eine sechsstelligeSumme als Entschädigung zu zahlen sein dürfte. Da es dabei maßgeblichauf die Auftragslage ankommt, ist insbesondere von Bedeutung, wannwelche Aufträge erteilt wurden und unter welcher Voraussetzung.Ferner ist die Frage, wie Rücktrittsrechte der Stadt berücksichtigt wordensind in der Vertragsgestaltung unter Berücksichtigung der Tatsache, dassauch <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt die Überlegungen bezüglich eines Neubausgegeben waren.Mit freundlichen GrüßenThomas ClemenzFraktionsvorsitzender


237Anfrage der FDP-Fraktion betr. Klettergarten<strong>Hallenbad</strong>gelände vom 19. Mai 2008fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong> <strong>Idstein</strong>, den 19. Mai 2008Thomas ClemenzLärchenweg 465510 <strong>Idstein</strong>Herrn StadtverordnetenvorsteherChristian HerfurthRathaus der Stadt <strong>Idstein</strong>König-Adolf-Platz 165510 <strong>Idstein</strong>Informationen zu Mensa, Bau undSportvereinsumsiedlung/KlettergartenSehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,die fdp-frAKTION beantragt die schriftliche Beantwortung der folgendenFragen vor der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses:1. Der Magistrat wird um Mitteilung gebeten, welche Flächen desehemaligen <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und eventuelle angrenzendeFlächen für einen Klettergarten vorgesehen sind. Welche weiterenFlächen für andere Maßnahmen werden freigehalten und welcheFlächen müssen dem Verein zur Durchsetzung seiner Planungenmindestens zur Verfügung gestellt werden? Kommt einegemeinsame Nutzung von Teilflächen in Betracht?2. Gibt es bereits einen konkreten Betreiber, der diesen Klettergartenbauen und betreiben will?Soll sich die Stadt an den Kosten beteiligen? Wenn ja, in welchemUmfang?3. Welche Flächen werden für den Klettergarten benötigt? Welche Flächensind sinnvoll und gibt es ausreichende angrenzende Flächen zur späteren


238Erweiterung? Sollen die Grundflächen gekauft, gepachtet oder anderweitigzur Verfügung gestellt werden?4. Welches Konzept verfolgt der Magistrat/die Verwaltung bei diesemKlettergarten?5. Welches Konzept verfolgt der potentielle Betreiber?6. Sind soziale Gesichtspunkte bezüglich der Nutzer und der Eintrittspreiseberücksichtigt worden? Stehen voraussichtliche Preise fest und gibt esVergünstigungen? Wenn ja, für welche Personengruppen/Institutionen?7. Ist eine Zusammenarbeit mit dem LWV, den verschiedenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Schulen und Kindergärten sowie sonstigen Bildungseinrichtungen oderAusbildungsbetrieben beabsichtigt und in das Konzept integriert wordenoder integrierbar? Kann die Stadt Einfluss auf den Betreiber insoweitnehmen?8. Ist eine Zusammenarbeit des Betreibers mit der Stadt vorgesehen?Wenn ja, in welcher Form? Welche konkreten Vorstellungen gibt es bei derStadt insoweit bereits (insbesondere im Hinblick auf die Jugendarbeit)?9. Ist eine Zusammenarbeit mit dem TV <strong>Idstein</strong> 1844 oder anderenVereinen vorgesehen? Wenn ja, in welchem Umfang, in welcher Form?10. Welche Nutzungen plant die Stadt/der Magistrat/die Verwaltungzwischen altem <strong>Hallenbad</strong> und Schützenhausstraße/Neubaubereich?11. Der Magistrat wird gebeten, das (bereits vorhandene) Freizeitkonzeptbezüglich der Gesamtflächen in seiner aktuellen Fassung mit denunterschiedlichen Nutzungsaspekten und Synergien derStadtverordnetenversammlung vorzustellen (möglichst in Schriftform). Eswird darum gebeten, einen Übersichtsplan über das vorgeseheneGesamtgelände beizufügen und darin die verschiedenenNutzungsmöglichkeiten einzeln einzuzeichnen.12. Welche voraussichtlichen Kosten entstehen der Stadt <strong>Idstein</strong> bei derUmsetzung dieses Konzepts? Es wird darum gebeten, die einzelnenBausteinen explizit und möglichst exakt darzustellen.13. Welche Zuschüsse von Bund/Land/Kreis oder sonstigenTrägern/Institutionen können dafür in Anspruch genommen werden?14. Welche zukünftigen Aktivitäten sind bezüglich der städtischenJugendarbeit in diesem Bereich vorgesehen?15. Ist mit der evangelischen und katholischen Kirche bezüglich dieserJugendarbeit Kontakt aufgenommen und eventuell auch die


239Arbeiterwohlfahrt, der LWV oder der ASB sowie sonstige Organisationen indie Planungen miteinbezogen worden?16. Welche Auswirkungen haben die geplanten Maßnahmen/Aktivitätenvoraussichtlich für die zukünftigen Bewohner der noch herzustellendenHäuser entlang der Schützenhausstraße und für die bereits dortwohnhaften Bürger?17. Mit welchen zusätzlichen Verkehrsbelastungen ist dort bei derUmsetzung des Konzepts oder Teilen davon zu rechnen und welcheverkehrsleitenden Maßnahmen stellt sich die Stadt <strong>Idstein</strong> hier alsnotwendig und ausreichend vor? Wie ist die Parkraumbewirtschaftunggeplant? Wie ist die Verkehrsführung geplant?Bei der Planung bittet die Fraktion um Aufschlüsselung nach denBedürfnissen des Vereins und zusätzlich des Klettergartens sowieeventueller weiterer Aktivitäten (z. B. Wohnmobilstellplatz mitVersorgung).Begründung:In den Erörterungen des Bau- und Planungsausschusses sowie des HauptundFinanzausschusses wurde, wie auch in derStadtverordnetenversammlung vom 08.05.2008, vom Bürgermeisterbezüglich des Bereiches Himmelsbornweg von einem Nutzungskonzeptgeredet und die Ansiedlung eines Klettergartens mitgeteilt. DiesesKonzept in der aktuellen Fassung ist der Stadt-verordnetenversammlungnoch nicht konkret vorgestellt worden und Detailinformationen zu einemKlettergarten liegen ebenso wenig vor. Da dies alles im Zusammenhangmit dem möglichen Umzug des Turnvereins an diese Stelle von nichtunerheblicher Bedeutung ist, insbesondere auch aus finanzieller Sicht,sind die obigen Fragen notwendig, um den Stadtverordneten einumfassendes Bild über die derzeitigen Planungen und Aktivitäten derVerwaltung zu ermöglichen und eigene Überlegungen anzustellen undVorstellungen zu entwickeln und zu präsentieren. In Anbetracht desUmfangs dieser Fragen dürfte eine schriftliche Beantwortung sinnvoll sein.Die fdp-frAKTION teilt dazu mit, dass diese Antwortform wegen desUmfangs ausreichend ist und eine mündliche Erläuterung in der nächstenStadtverordnetensitzung dann entbehrlich scheint. Es bleibt vorbehalten,eine mündliche Ergänzungserläuterung zu beantragen.Mit freundlichen GrüßenThomas ClemenzFraktionsvorsitzender


240<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Mai 2008Weichen für Mensa und Turnhalle gestellt<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat rechnet mit städtischem Kostenanteil voneiner Million EuroVom 21.05.2008IDSTEIN2,25 Millionen Euro werden für die Sanierung und den Umbau desalten <strong>Hallenbad</strong>es zur neuen TV-Sporthalle benötigt. DieKostenaufstellung eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Planungsbüros hat diesenBruttobetrag ergeben.Von Martin KolbusDamit liegt die Schätzung exakt im Rahmen dessen, was bisher von denStadtverordneten diskutiert wurde. Die Kostenaufstellung ist eine derwesentlichen Grundlagen für den weiteren Entscheidungsgang in den<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien. Am Montagabend beschloss der Magistrat, denAusschüssen und dem Stadtparlament zu empfehlen, das <strong>Hallenbad</strong> undeine Fläche von insgesamt 7 635 Quadratmetern an den Turnverein 1844<strong>Idstein</strong> zu veräußern.Gleichzeitig wurde empfohlen, das Teileigentum an der Sporthalle amHexenturm an den Rheingau-Taunus-Kreis für eine Million Euro zuveräußern, damit der Kreis dort die geforderte Mensa für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Gymnasium einrichten kann.Mit Vorlage der Kostenaufstellung für den <strong>Hallenbad</strong>umbau ist nunauch klar, dass der Investitionsanteil der Stadt <strong>Idstein</strong> bei rundeiner Million Euro liegen wird, unter der Voraussetzung, dass derKreis, wie beschlossen, aus Sportfördermitteln eine Viertelmillionan den TV überweist. "<strong>Eine</strong> Million Euro tun uns natürlich weh",gestand Bürgermeister Gerhard Krum. Diese Investition eröffne derStadt aber die Chance, das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sport- und Freizeitzentrumzu entwickeln. Zugleich erinnerten Gerhard Krum und FinanzdezernentFelix Hartmann daran, dass - sollte das Geschäft nicht zustande kommen -auf die Stadt wohl rund 450 000 Euro für die Entsorgung des alten<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zukämen.Im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung fand inzwischen auch eineÜberprüfung möglicher alternativer Standorte für die Mensa der PSI statt,ohne dass dabei wirklich neue Erkenntnisse gewonnen wurden. "Zurvorgeschlagenen Lösung für die Mensa gibt es nach Prüfung allerRandbedingungen keine Alternative", heißt es in dem Papier desMagistrates.


241Seit dem 14. Mai liegt ferner eine Erklärung des TV 1844 <strong>Idstein</strong> vor, inder vom Vereinsvorstand das grundsätzliche Einverständnis für dasGesamtpaket unterstrichen wird. <strong>Eine</strong> endgültige Entscheidung soll ineiner außerordentliche Mitgliederversammlung des Turnvereins noch imJuni fallen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06.Juni 2008Auf Tournesol-Gelände rollen Bagger„In dieser Woche geht`s los!“ Mit diesen Worten informierte dieChefetage der Firma Tournesol vom Start der Arbeiten für den Baudes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades. Nach Erteilung derTeilbaugenehmigung für die Erdbewegungen ist der Weg jetzt freifür die Baufahrzeuge. Vergeben hat Tournesol inzwischen auchden Auftrag für die geothermischen Bohrungen. Nach wie vor istdas Unternehmen zuversichtlich, dass - bei einem guten Verlaufder Arbeiten – im Frühjahr 2009 das Allwetterbad von den<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n besucht werden kann.


242<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008Schwimmbad, Kreisel und BaugebieteBürgerversammlung informiert unter anderem über Bebauung vonBrachflächenIDSTEINIn Zeiten von Fußballdominanz treten Fragen zu lokalen Themen,zur Entwicklung des eigenen Lebensraumes in den Hintergrund.Nur wenige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nutzten die Gelegenheit derBürgerversammlung, um direkt mit Rathaus-Chef undStadtverordnetenvorsteher ins Gespräch zu kommen.Von Beke Heeren-PradtDoch jene, die einen der leeren Stühle im kleinen Saal derStadthalle für sich besetzten, bekamen Informationen aus ersterHand. Wie ist der Stand der Dinge beim neuen Schwimmbad? Wiekommt es zur firmengesponserten Gestaltung der neuen Kreisel?Was tut sich in den Neubaugebieten?Dass es in der ersten Frage um das Schwimmbad ging, wargewissermaßen symptomatisch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation nachJahren des Schwimmbadnotstandes. Der Bau des Tournesol-Badeshat begonnen. Etwa ein Jahr Bauzeit ist geplant. Der Abschied vomBiomasse-Kraftwerk in diesem Zusammenhang steht fest, dennochist der Einsatz regenerativer Energien beim Bad-Bau eingeplant. Esgebe auch weiterhin eine Gesprächsrunde über Biomasse und dieenergetische Verwertung von Abfall, an der die Stadt <strong>Idstein</strong>maßgeblich beteiligt ist, so Bürgermeister Gerhard Krum.Weitergehende Fragen zur Gestaltung der Eintrittspreise für dasSchwimmbad konnte der Bürgermeister nicht beantworten. Denndiese liege allein in der Verantwortung des Betreibers, der jedochvon der Stadt <strong>Idstein</strong> angehalten ist, eine sozial verträglichePreisgestaltung vorzunehmen.Thema neue Kreisel: "Werden diese Flächen vermietet?", wollte ein Bürgerwissen. Der Bürgermeister legte in seiner Antwort dar, dass man vonSeiten der Stadt sehr eng mit den von <strong>Idstein</strong> aus operierenden Firmenzusammen arbeite und über guten Kontakt eine Bindung der <strong>zum</strong> Teilinternational tätigen Firmen zu ihren Standort erreichen möchte. Daherhabe man die Flächen der neuen Kreisel den Firmen zur Gestaltungangeboten. Der Zuspruch sei rege, mittlerweile wären sechs Kreiselindividuell durch Firmen gestaltet worden. Die Kosten dafür und für dieweitere Pflege werden von den Firmen übernommen und stellen dadurchauch eine Entlastung des städtischen Geldbeutels dar.


243Krum informierte die Bürger auch über die weitere Stadtentwicklung. Vorallem die langjährigen Brachflächen im inneren Stadtbereich an derWiesbadener und an der Limburger Straße stehen im Fokus derVeränderungen. An der Wiesbadener Straße gegenüber dem Hit-Marktzeichneten sich neue Entwicklungen ab. Ein Investor plane einStudentenwohnheim an der Bahnhofstraße uns weitere Bebauung an derWiesbadener Straße. Die Tankstelle an der Limburger Straße werde dort innächster Zeit ihren Dienst einstellen, so dass auch der dortige Bereich, imZusammenhang mit der neuen Wohnbebauung eine Aufwertung erfahrenkann.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008Rad, Wäsche und Diesel wegVom 20.06.2008iz. IDSTEINDie Mitnahme eines hochwertigen Fahrrades in der Nacht <strong>zum</strong> 19. Juni in<strong>Idstein</strong>, Auf der Au, hat Dieben nicht gereicht, denn sie klauten vomWäscheständer der betroffenen Familie gleich noch mehrereWäschestücke.Allem Anschein nach schauen sich Diebe im Garten des Hauses öfters um,denn bereits vor einigen Tagen war eine Gartentischdecke der Familiegestohlen worden. Der Gesamtwert der Gegenstände wird auf über 1000Euro geschätzt. Hinweise aus der Nachbarschaft erhofft sich die Polizei in<strong>Idstein</strong> unter der Telefonnummer (06126) 9394-40.Insgesamt circa 200 Liter Dieselkraftstoff haben unbekannte Täterin der Nacht <strong>zum</strong> 18. Juni aus zwei Arbeitsmaschinen abgezapft,die auf einer Großbaustelle im Nassauviertel abgestellt waren.Dazu wurden die Tankdeckel der Maschinen vermutlich mit einemspeziellen Schlüssel geöffnet.


244<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juli 2008Konzept für Sport, Spiel und ErholungFreizeitzentrum mit Schulsportanlage, TV-Sporthalle, Jugendangebot,Hochseilgarten und viel GrünVom 16.07.2008Seit Jahrzehnten wird über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitzentrumgesprochen, aber zu einem schlüssigen Konzept hat es bisher nichtgereicht. Jetzt liegt ein Entwurf vor, der das gesamte Gebietzwischen Wolfsbach, Escher Straße und der L 3026 umfasst unddarstellt, wie die Fläche künftig einmal genutzt werden soll.Von Martin KolbusEinzelne Bausteine für den "Landschaftspark Wolfsbachtal" gibt es schonseit vielen Jahren, andere sind ganz aktuell im Planungszustand undweitere noch im Frühstadium einer guten Idee. Was aber bisher dennotwendigen Prozess blockierte, aus allem ein für <strong>Idstein</strong> maßgerechtesKonzept zu schneidern, waren die vielen ungelösten Fragen: Was wird ausdem Freibadgelände? Wie wird das alte <strong>Hallenbad</strong>gebäude genutzt? Woentsteht das neue Schulsportzentrum? "Jetzt ist das Tournesolbad imNassau-Viertel im Bau und die Übertragung des alten <strong>Hallenbad</strong>esals Vereinssportzentrum an den TV 1844 <strong>Idstein</strong> ist ebensobeschlossen wie die Realisierung der Schulsportanlage", schildertBauamtsleiter Rudi Launspach, der maßgeblich am Entstehen desKonzeptes beteiligt ist, die veränderte Ausgangsposition. Die erstenkonkreten Schritte zur Umsetzung erwartet der Erste Stadtrat undSozialdezernent Dr. Herbert Koch noch in diesem Jahr, wenn - nachgründlicher Beratung in den Ausschüssen und im Parlament - dieMandatsträger <strong>zum</strong> Jahresende 2008 beschließen, Mittel in den Etat 2009einzustellen.Kampfbahn Typ DIn zwölf Funktionsbereiche ist der Landschaftspark gegliedert. Da sindzunächst einmal die schulnahen Bereiche "Im Wasserfall" und "AmKirchweg" östlich der L 3026, wo die Kampfbahn vom "Typ D" alleMöglichkeiten für Schul- und Vereinssport bieten soll. Aber auch alsFestgelände könnte eine benachbarte Grünfläche herhalten, sei es fürOpenair-Veranstaltungen, Zirkus oder andere Großereignisse.Das nordöstlich anschließende Kleingartengelände "Am Ölberg" schaffteine Verbindung in Richtung Tal. Gärtnerische Nutzung bleibt hier daserklärte Ziel, doch können sich die Planer hier auch halb-öffentlicheNutzungsbereiche vorstellen - <strong>zum</strong> Beispiel ein erweitertes Vereinsheim,das Räume für Veranstaltungen vorhält, das vielleicht alsAusflugswirtschaft fungiert, oder mit Schaugärten, die das Publikum <strong>zum</strong>Besuch einladen.


Über einen naturnah gestalteten Landschaftsbereich geht es weiter insTal, wo - südlich der Tennisplätze - ein Jugend-, Spiel- und Freizeitgartenentstehen soll. "Noch gibt es keine konkrete Planung dazu", versichert Dr.Koch. Dennoch haben sich die Planer schon mal Gedanken gemacht, wasmöglich wäre: Skater- und Biker-Anlagen, Spielflächen und Rodelhang,dazu eine Art Freilichtbühne als Aufenthaltsort.Ein Herzstück des Freizeitgeländes ist das <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum umundausgebaute alte <strong>Hallenbad</strong>. Im Plan nach wie vor dargestellt ist derWasserspielgarten des ehemaligen Freibades. "Es ist noch offen, ob undwie der TV die Anlage verwenden möchte", so Dr. Koch. Südlich desVereinssportzentrums soll auf jeden Fall der von einem privaten Investorvorgesehene Hochseilgarten eingerichtet werden.Zentraler ParkplatzZentrale Bedeutung kommt dem neuen Parkplatz zwischen Tennisplätzenund Himmelsbornweg zu. Hier soll auch ein kleiner Wohnmobilhafenangegliedert werden, "für etwa zehn oder zwölf Wohnmobile", sagt RudiLaunspach. <strong>Eine</strong> Erweiterungsfläche für den Reitverein haben die Planerzwischen Reithalle und Wasserspielgarten ins Auge gefasst. ZwischenHimmelsbornweg und Schützenhausstraße, auf einem handtuchartigenGrundstück, stellt man sich einen als Park gestalteten Auenbereich mitSpazierweg, Ruhezonen, Spielwiesen und kleinen Teichen vor.Entscheidend für die Umsetzung des Konzeptes ist der Ausbau desHimmelsbornweges mit zwei Fahrspuren und einem mindestens zweiMeter breiten Fußweg. "Dies ist die Haupterschließung für das gesamteFreizeitzentrum", betont Dr. Koch.Geht es nach seinen Vorstellungen und denen des Magistrates, dannbeschließen die Gremien demnächst darüber, dass neben dem Ausbau desHimmelsbornweges ein gutes halbes Dutzend Maßnahmen vorrangigvoranzutreiben sind, darunterdas Vereinssportzentrum des Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong>,die Schulsportanlage,der Hochseilgarten,der Bau des zentralen Parkplatzes,der Wohnmobilhafen,die Jugendfreizeitanlage und die Sicherung der WolfsbachauezwischenRückhaltebecken und Escher Straße und als öffentlicheGrünfläche.<strong>Eine</strong>s ist sicher: für diese umfangreiche Planung braucht die Stadt <strong>Idstein</strong>einen langen Atem. "Dies ist ein Programm, das uns die nächsten fünf biszehn Jahre beschäftigen wird", so Erster Stadtrat Dr. Koch abschließend.245


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247<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.August 2008Die Kuppel kommt aus TirolBau des Tournesol-Bades liegt im Zeitplan / Sommer 2009 PartygeplantVom 15.08.2008Von Volker StavenowIDSTEIN"Wir liegen zur Zeit mit unserem Bau des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades sehrgut im Zeitplan. Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnungmacht, dann wollen wir es zur Sommersaison 2009 in Betrieb nehmen undgemeinsam mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n dort eine große Sommerparty feiern."Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-AnlagenbauGmbH beurteilt voller Optimismus die laufenden Bauarbeiten an der B 275im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.Gemeinsam mit Bürgermeister Gerhard Krum und Architekt Jürgen Salznahm er die Baustelle in Augenschein. "Zur Zeit erfolgen die Einbautender Energie-Langzeitspeicher. Aber auch die große Kuppel als Dach für das


248Bad ist bereits in Arbeit. Diese nicht ganz einfache Konstruktion wird inTirol hergestellt."Inzwischen hat Tournesol laut Hackl als Betreiber der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Anlageauch ein Experten-Ehepaar verpflichtet. Michelle und Holger Klee haben inAustralien bereits mehrere große Sport- und Freizeitzentren mit aufgebautund betreut und sollen als Fachleute das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad ebenfallserfolgreich auf Kurs bringen. Das Ehepaar arbeitet dafür eine umfassendekonzeptionelle Betriebsstruktur für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad aus.Tournesol beschränkt sich in den Planungen aber nicht nur auf denStandort <strong>Idstein</strong>. In St. Petersburg soll ein ähnliches Bad entstehen, dassaber eine zehnfache Besucherkapazität aufnehmen soll. Außerdem soll einBad in Polen und an weiteren zwei bis drei Standorten in Deutschlandgebaut werden. "Das erste Tournesol-Bad in Deutschland wird aber in<strong>Idstein</strong> stehen - das ist unser Vorzeigeobjekt.""Ich bin mir sehr sicher, dass dies ein ganz tolles Projekt wird. Nach demjahrelangen Hin und Her um das Schwimmbadthema bringt diesesTournesol-Bad unsere Stadt in der Region weit voran und wird <strong>Idstein</strong>einen weiteren enormen Entwicklungsschub geben." <strong>Idstein</strong>sBürgermeister Gerhard Krum schwärmt in den höchsten Tönen vomlaufenden Bauvorhaben und ist sich sicher: "Die Probleme sind alle gelöst,der Bau kann störungsfrei ablaufen."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.August 2008Erdwärme im BlickpunktVom 23.08.2008iz. IDSTEIN <strong>Eine</strong> Fachtagung des Hessischen Landesamtes für Umwelt undGeologie (HLUG) am 26. August in der Stadthalle beschäftigte sich mitFragen, die sich aus der zunehmenden Nutzung von Erdwärme ergeben.Die Zahl oberflächennaher Erdwärmesondenanlagen im privaten Bereichsteigt in Hessen seit Jahren um jährlich 800 bis 1.200 Anlagen an. DieWärmepumpe stelle nach dem Erdgaskessel die mittlerweilezweithäufigste Technik der Gebäudebeheizung im Neubau dar. 2007wurden rund 15 Prozent der neu errichteten Einfamilienhäuser mitgeothermischen Anlagen ausgerüstet. Weiter steigende Energiepreisesowie das jüngst beschlossene und am 2009 in Kraft tretendeErneuerbare Energien Wärmegesetz werden diesem Boom einenerneuten Schub geben. So setzt auch das Energiekonzept für dasneue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad neben Solarkollektoren auf dieErdwärme.


249Die Wahrscheinlichkeit, dass geothermische Anlagen unterschiedlicherBetreiber in geringem Abstand zueinander errichtet werden, steigtinsbesondere in Neubaugebieten. Die Frage der thermischen Auswirkungvon Erdwärmenutzungen ist hierbei verknüpft mit der Frage, ob einegegenseitige und möglicherweise auch nachteilige Beeinflussung vonNachbaranlagen im Bereich des Möglichen ist.Hintergrund ist, dass in Hessen für Erdwärmesonden ein Mindestabstandvon fünf Metern zur Grundstücksgrenze einzuhalten ist. Dies kann beikleinen Grundstücken <strong>zum</strong> Problem werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2008Spatenstich für Edel-Fahrradschmiede"Storck Bicycle" verlegt Firmensitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel / In 26Ländern vertretenIDSTEIN In der Branche gilt "Storck Bicycle" als Primus. Innerhalbder nächsten fünf Monaten wird das Unternehmen, das in derEntwicklung hochwertiger Mountainbikes und Rennräder seit übereinem Jahrzehnt Maßstäbe setzt, seinen Sitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel verlegen. Für den Bau der Montagehalle und einesBürogebäude fand gestern der erste Spatenstich statt.Von Martin Kolbus"Sie kommen zu einem guten Zeitpunkt", versicherteBürgermeister Gerhard Krum dem Storck-Team beim Baustart aufdem 3500 Quadratmeter großen Gelände oberhalb des Telco-Kreisels. "Diese lebendige dynamische Firma siedelt sich in einemlebendigen dynamischen Gebiet an, in dem mit dem Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>, Edeka und anderen Unternehmen weitere ehrgeizigeProjekte in die Tat umgesetzt werden."Für Markus und Helena Storck, die ihren Wohnsitz in <strong>Idstein</strong>-Niederrodhaben, beginnt gemeinsam mit dem 16-köpfigen Mitarbeiterteam eineneue Zeitrechnung. "Für uns geht ein Traum in Erfüllung", freut sich derFirmenchef über die Aussicht, <strong>zum</strong> Jahreswechsel die Arbeit im neuenBetriebsgebäude aufnehmen zu können. Bis dahin bleibt der Betrieb nochin den angemieteten Räumen in Bad Camberg, die aber keineEntwicklungsperspektive für die Zukunft bieten."Storck Bicycle" verkörpert das, was man eine klassischeErfolgsgeschichte nennt. Markus Storck, der eine kaufmännische


250Ausbildung in der Fahrradbranche absolviert hatte, machte sich 1988selbstständig und gründete sieben Jahre später "Storck Bicycle" Er entwarfund entwickelte Fahrräder mit Komponenten und Zubehör, so <strong>zum</strong>Beispiel den ersten Fahrrad-Bremskraftverstärker oder die bislangleichteste Vollkarbongabel. Zu den neuesten Entwicklungen gehören dieModelle Fascenario 0.7 und Rebelion 1.0 und 1.1, sie setzen in derBranche neue Standards und gelten in Fachkreisen als marktführend inGewicht und Komfort. Bei den größten Tour-Tests haben die Produkte ausdem Hause Storck Spitzenplätze auf den Bestenlisten belegt. KeineÜberraschung also, dass Storck als führender Bike-Entwickler gilt, der aufmehr als 40 Patente und Gebrauchsmuster verweisen kann. UnzähligeDesignpreise runden das Gesamtbild ab. "Auf dieser erfolgreichen Basiswird das deutsche Bike-Kompetenzzentrum weiter ausgebaut", so dieUnternehmensleitung.Ein sicherer Indikator für die Spitzenqualität ist die Verwendung vonStorck-Rädern im Hochleistungssport. So wurde die erste olympischeGoldmedaille der Kategorie Mountainbike im Jahre 1996 in Atlanta aufeinem von Storck gefertigten Rahmen gewonnen - nur ein Beispiel füreine ganze Reihe von internationalen Titeln und Meisterschaften.Bestandteil des neuen Firmenkomplexes in <strong>Idstein</strong> wird auch ein eigener"Storck Store" sein. Mario Kuban, Abteilung PR & Marketing: "Mit diesemSchritt starten wir in eine neue Dimension des Vertriebs von Fahrrädernund Komponenten." Bereits am 5. Juli wurde in Seoul (Südkorea) derweltweit erste "Storck Store" eröffnet.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 14. September 2008251


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. September 2008252


253<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Oktober 2008Stillstand auf Tournesol-BaustelleFehler bei Pfahlgründung / Eröffnung im Sommer 2009 bleibt dasZielNichts rührt sich mehr seit über einer Woche auf der Baustelle fürdas <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehung. DasTournesol-Projekt ist wegen Fehlern bei der Bauausführunggestoppt worden.Von Martin KolbusDie Bohrpfähle, die eine Firma im Auftrag von Tournesol für dieFundamentierung gesetzt hat, seien im Hinblick auf die Statik derKuppelkonstruktion nicht richtig platziert, so lauten Gerüchte, diein <strong>Idstein</strong> seit ein paar Tagen die Runde machen. Alexander Hackl,Geschäftsführer der Tournesol Energie- und Freizeit-AnlagenbauGmbH, bestätigte gestern die Probleme mit den Baupfählen. "Esmuss neu gerechnet werden", räumte er ein, dass eine neue Statik


254erstellt und geprüft werden muss und dann entsprechendeAnpassungen bei den Arbeiten vor Ort vorzunehmen sind."Das sind Standardprobleme, wie sie schon mal auf einer großenBaustelle vorkommen", spielt Alexander Hackl die Bedeutung desVorgangs herunter, lässt aber durchblicken, dass dieunplanmäßige Unterbrechung von zwei bis drei Wochen ärgerlichist: "Uns tut jeder Tag weh, an dem nicht gearbeitet wird."Ins Stocken geraten war das Projekt auch, weil Fertigteile fürsUntergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnten. "Wirwaren offenbar zu schnell mit unseren Arbeiten", kommentierteder Österreicher mit trockenem Humor den entstandenenLieferengpass.Die Zwangspause auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Baustelle wird nachHackls Prognose nur von kurzer Dauer sein. Bereits im Laufe derkommenden Woche erwartet er die Fortsetzung der Bauarbeiten.Unverändert hält der Tournesol-Geschäftsführer am gestecktenZiel für die Fertigstellung und Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbades fest: "Wir wollen den Sommerbetrieb 2009 noch`mitnehmen`."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Oktober 2008Barrierefreies <strong>Hallenbad</strong>Das "Handicapt-Aktiv-Forum" <strong>Idstein</strong> will sich in der noch frühenBauphase des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades rechtzeitig einschalten,damit im Gebäude die Belange Behinderter berücksichtigt werden.Sascha Gritsch von der Bauleitung der Tournesol AnlagenbauGmbH wurde deshalb zu einer Informationsveranstaltung desForums gebeten. Gritsch wird sich den Fragen stellen und dieBarrierefreiheit des neuen Bades erläutern.Zu dieser Veranstaltung lädt das Forum alle interessierten Bürgerein, um sich zu informieren oder Anregungen zu geben.Das Handicapt-Aktiv-Forum" ist 2007 entstanden und im August2008 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Stolpersteine gibt esgenug, nur gemeinsam können wir sie beseitigen" lautet das Mottoder Gruppe. Wer zu den Zielen des Forums etwas beitragenmöchte, kann sich gern an Walter Kunkel unter walter@kunkelidstein.de.Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es imInternet auf der Homepage www.handicapt-aktiv-forum.de.


255<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.November 2008Amtliche Bekanntmachung


256<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2008<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kaufkraft im VisierGrößter Edeka-Einkaufsmarkt des Landkreises entsteht im NassauviertelVom 10.12.2008Gestern war erster Spatenstich für den größten Edeka-Einkaufsmarkt im Rheingau-Taunus-Kreis an der B 275 imNassauviertel. Im November nächsten Jahres sollen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>dort einkaufen können.Von Volker StavenowDie Nachbarschaft des regionalen Vorzeigeprojektes von EdekaSüdwest ist interessant: Auf der einen Seite eine florierendeTankstelle und auf der anderen ein im Bau befindliches,deutschlandweit einzigartiges Tournesolbad. Dazwischen ist sogarnoch Platz - für einen möglichen großen Eletronikgeräteanbieter, wie<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum beim Spatenstich verriet."Wir haben durch zwei Standortanalysen im Vorfeld unseres Vorhabensfestgestellt, dass es trotz der anderen Wettbewerber am Ort eine guteKaufkraftsubstanz in <strong>Idstein</strong> gibt. Das hat uns überzeugt, hier zu bauen.Wir sind auch mit diesem Standort im Nassauviertel sehr zufrieden unddeshalb sehr zuversichtlich, dass unsere Entscheidung, in <strong>Idstein</strong> heimischzu werden, richtig ist", sagte Stephan Walter, zuständig für Expansion undProjektentwicklung bei Edeka Südwest, im Gespräch mit der IZ.Das Marktprojekt kostet viel Geld: Gut 12 Millionen Euro werden amEdeka-Standort im Nassauviertel investiert. Edeka arbeitet dabei mit derHanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB)zusammen. "Wir treten als Investor auf und vermieten dann an Edeka.Edeka hat noch im Oktober 2007 den Bauantrag selber gestellt, im Juni2008 wurde der Bau genehmigt", erklärt HBB-Geschäftsführer HelmutSchaube. Sein Unternehmen hatte ebenfalls im November 2007 dasGelände im Nassauviertel von der Stadt gekauft. Auf den 15 000Quadratmetern entsteht eine Mietfläche von 5400 Quadratmetern mit demVerkaufsmarkt, sowie weitere kleine Läden und ein Gastronomiebereich.Die Kunden können mit 260 Parkplätzen rechnen. "Der Edeka-Markt inWaldems-Esch bleibt trotz dieses Projektes hier in <strong>Idstein</strong> erhalten",betont Stephan Walter ausdrücklich.Die Besonderheit im neuen Markt sei nicht nur der Backladen und derGastronomiebereich mit Frischfischabteilung, sondern auch die Umsetzungeines so genannten Marktstände-Konzeptes auf der 3300 Quadratmetergroßen Verkaufsfläche. "Wir rechnen damit, gut 80 Arbeitsplätze in TeilundVollzeit in unserem Markt zu schaffen." "Wir sind mit der Firma Edekaschon sehr lange im Gespräch. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sind jetzt schon sehrgespannt, wie der neue Markt aussehen wird. Einzelhandel ist nicht nur für


257<strong>Idstein</strong>, sondern für ganz Deutschland sehr wichtig. Etwa 2,7 MillionenMenschen arbeiten deutschlandweit in diesem Bereich", sagteBürgermeister Gerhard Krum.Er sieht den Einzelhandel deshalb als sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor,sowohl für Arbeitnehmer, als auch für die Versorgung der Bevölkerung."In unserem gut 27 Hektar großen Nassauviertel tut sich einiges - es istsehr viel Bewegung drin. Momentan werden im gesamten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtgebiet rund 50 Hektar Siedlungsfläche entwickelt, das ist schonenorm. Und Edeka setzt in diesem Bereich ein weiteres Glanzlicht in<strong>Idstein</strong>."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2008Schuldenberg auf neuer RekordhöheCDU und SPD genehmigen Haushalt 2009Von Martin KolbusSitzt <strong>Idstein</strong> schon in der Schuldenfalle? Glaubt man <strong>FWG</strong>, FDP undGrünen, dann hat die Hexenturmstadt den kritischen Punkt erreicht odersogar schon überschritten. Gesamtschulden von 43 Millionen Euro hielt<strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gänßler dem Parlament in der Debatte um denHaushalt 2009 mahnend vor Augen. Die Haushalts-Koalition von CDU undSPD hatte da weniger Ängste, sie verabschiedete mit 26:11 Stimmen denEtat 2009, der einen Fehlbetrag von rund 4,8 Millionen und neue Kreditevon fünf Millionen Euro ausweist. <strong>Idstein</strong>s CDU nimmt die Finanzlückenicht auf die leichte Schulter - erst recht nicht vor einer Reihe"magerer Jahre", die Fraktionsvorsitzender Zarda prognostizierte."Die großen Brocken hätten wir aber früher sparen müssen", sagteer mit Blick aufs Schwimmbad (jährlich 600 000 EuroFolgekosten), auf Mensa, TV-Halle oder den Kreisel amAmtsgericht. "Das alles haben wir so gewollt und relativ frischbeschlossen. Im Jahr 2009 wird das nun ausgabewirksam." Manmüsse, so Thomas Zarda, andere Stellen suchen, um das Loch zuflicken.Unterschiedlich waren die Rezepte, die dazu vor allem aus den kleinenFraktionen vorgelegt wurden. "Ersparen wir uns 2009 die Anschaffungeines Tempomessgerätes mit Fahrzeug", nannte Michael Gänßler einen100 000-Euro-Posten. Bei Straßenbau und -erhaltung geht es gleich umeine runde Million Euro, die auf später geschoben werden sollten. Auch diePlanungskosten für die Busumsteigeanlage "Schulgasse" hält die <strong>FWG</strong> fürentbehrlich.


258In <strong>Idstein</strong> werde Wünschenswertes mit Notwendigem verwechselt,kritisierte Grünen-Fraktionschef Jürgen Schmitt: "Irgendwann werden wirnicht mehr handlungsfähig sein." Die Schuldenlast habe sich innerhalbkurzer Zeit verdoppelt. Noch konkreter äußerte sich dazu ThomasClemenz (FDP): Für die Verdoppelung habe man gerade mal sieben Jahrebenötigt. Jetzt konzeptlos mit Einzelanträgen zu versuchen, das Radzurückzudrehen, hält der Liberale für falsch. Der Etat sollte an dieVerwaltung zurückgegeben werden, mit der Bitte, dass ein neues Papierohne fünf Millionen Neuverschuldung und mit einem deutlich geringerenFehlbetrag vorgelegt wird.Clemenz erhob seine Anregung aber nicht <strong>zum</strong> Antrag, was ihm eine Rügevon SPD-Fraktionsvorsitzendem Volker Nies einbrachte. Er warf Clemenzvor, wie schon beim Vorschlag zur Auflösung des WalsdorferKindergartens immer nur laut "A", aber nicht "B" zu sagen.Die Grünen teilten zwar Clemenz´ Besorgnis zur Schuldensituation, dochihre Anträge waren ganz konkret und liefen auf Einsparungen von rund1,5 Millionen Euro hinaus. Darüber hinaus vermissten die Grünen nachden Worten des Stadtverordneten Enge Investitionen im Energie- undKlimaschutzsektor, die zwar anfangs Kosten verursachen, aber langfristigzu Einsparungen führen.Ob der Fehlbetrag am Jahresende 2009 noch die jetzige Höhe von 4,8Millionen haben werde, bezweifelte Marius Weiß (SPD) mit Blick aufähnliche Erfahrungen in den letzten Jahren. "Lassen wir uns von dennackten Zahlen nicht nervös machen, schauen wir hinter die Zahlen." Dortentdeckte Weiß Leistungen und Wirkungen, die ihm bestätigten, "dass derWeg so stimmt, wie wir ihn heute einschlagen". <strong>Idstein</strong> müssezukunftsfest gemacht werden. "<strong>Eine</strong> hoch leistungsfähige Infrastruktur istdas Kernelement guter Standortpolitik", begrüßte der Sozialdemokrat dieInvestitionen.Nicht anders bewertete der Bürgermeister die Lage. Gerhard Krumempfahl den Kritikern einen Blick auf die Entwicklungen in Aarbergen, BadSchwalbach, Taunusstein und andere Kommunen, wo sichtbar werde, wasgeschehe, wenn nicht investiert werden könne. Er sprach in diesemZusammenhang von einem "drastischen Niedergang".Um einen Platz am Rande der prosperierenden Rhein-Main-Region zubehaupten, müssten Einrichtungen geschaffen werden, die dieInfrastruktur verbessern - dazu gehöre auch eine gute Verkehrs-Infrastruktur. Die vielen Ansiedlungen im Nassau-Viertel geben dieserPolitik nach Krums Überzeugung Recht. Dies führe auch dazu, dass aufDauer Arbeitsplätze geschaffen und die demographische Entwicklung in<strong>Idstein</strong> besser aufgefangen werden könne.


259<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Dezember 2008<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im JahresrückblickDie Baupanne des Jahres...........legte die Arbeiten auf der größten und mit rund 20 MillionenEuro teuersten Baustelle des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes für ein paar Wochenkomplett lahm. Die Borpfähle, die eine Firma im Auftrag derAllwetterbad-Investoren Tournesol für die Fundamentierunggesetzt hatte, seien im Hinblick auf die Statik derKuppelkonstruktion nicht richtig platziert worden, hieß es. Neuestatik, neue Prüfungen, höhere Kosten und viel Zeitverlust warendie Folgen.In Stocken geraten war das Projekt auch, weil Ferigteile für dasUntergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnte,bestädigte im Oktober Alexander Hackl, Geschäftsführer derTournesol Energie und Freizeit-Anlagenbau GmbH.Inzwischen wird mit Hochdruck auf der Baustelle an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Nordumgehung gearbeitet. Von einer Eröffnung desAllwetterbades im Frühjahr 2009 aber ist keine Rede mehr. Jetztrichtet sich der Blick auf den Sommer 2009.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2008Nassau-Viertel lässt die Augen glänzenBürgermeister Krum: Mehr als der halbe Weg geschafft / Hotel aufTournesol-Gelände?Vom 31.12.2008"Mehr als der halbe Weg ist geschafft!" <strong>Eine</strong> positive Bilanz zurEntwicklung des Nassau-Viertels zieht Bürgermeister GerhardKrum <strong>zum</strong> Jahreswechsel 2008/2009. Die Baukräne zwischen derBundesstraße 275 im Westen und dem Nassau-Carré im Osten sindZeichen dafür, dass - trotz beginnender Rezession - weiterinvestiert wird an diesem Standort.Von Martin Kolbus"Wer in den letzten Tagen mal gesehen hat, was sich gerade im Nassau-Viertel alles bewegt, der kann glänzende Augen bekommen", kamLandtags-Kandidat Marius Weiß (SPD) vor einigen Tagen bei der


Haushaltsverabschiedung 2009 geradezu ins Schwärmen über das, "wasin <strong>Idstein</strong> alles möglich" sei. Und auch sein <strong>FWG</strong>-Kollege Michael Gänßlerwar sehr zufrieden damit, dass "einige Gewerbetreibende derzeit auf<strong>Idstein</strong> als neuen Standort setzen". Da passte es ganz gut, dass dieStadtverordnetenversammlung auf die schon angepeilte Anhebung derGewerbesteuer am Ende verzichtete - ansonsten hätte der nochdruckfrische Prospekt für das Nassau-Viertel mit dem werbenden Hinweisauf einen "attraktiven Gewerbesteuerhebesatz von nur 315 Prozent" gleichwieder eingestampft werden können. So aber bleibt - und das nicht nurwegen der Gewerbesteuer - "das Nassau-Viertel eine erstrangigeUnternehmensadresse", wie es Markus Storck (General Manager StorckBicycle GmbH) mit Blick auf die Umsiedlung seines Unternehmens von BadCamberg nach <strong>Idstein</strong> feststellt.Tatsächlich wächst die Anzahl der Betriebe im Nassau-Viertel beständig.Gerade haben neben der Großbaustelle Tournesol die Erdarbeiten für denEdeka-Markt mit über 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche begonnen.Gegenüber von Telco befindet sich das Firmengebäude von Storck Bicyclebereits im Innenausbau, gleich nebenan wird sich einMaschinenbaubetrieb niederlassen. Die Extra Games GmbH hat ein großesNovolino Spielcenter errichtet und lockt mit leuchtender Reklame dieKundschaft an. Zwischen Edeka und dem Allwetterbad bemüht sich dieStadt um die Ansiedlung eines Anbieters aus der Unterhaltungselektronik.Darüber hinaus gibt es konkrete Verhandlungen über weitere Flächen,doch nicht alles sei spruchreif, hält sich Bürgermeister Krum mitInformationen bedeckt.Dass die Tournesol-Investoren darüber nachdenken, ein Hotel amRande ihres Geländes zu errichten, wird vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Rathauschef außerordentlich begrüßt. An Nachfrage sollte es andiesem Standort eigentlich nicht mangeln, ist Gerhard Krum festüberzeugt und blickt auf die Vernetzungs-Möglichkeiten vonTagungs-Aufenthalten mit Wellness im Tournesolbad, auf diebinnen weniger Minuten zu erreichenden Golfplätze, auf dasverbesserte Radwegenetzes und auf die Kultur-, Freizeit- undGastronomie-Angebote in der attraktiven <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt.Auch wenn sich schon erstaunlich viel im 27 Hektar großen Nassau-Viertelgetan hat, stehen noch Flächen für Ansiedlungswillige bereit. Die Stadtlenkt dabei das Interesse besonders auf die Bereiche beidseits derLuxemburger Allee. Diese baumbestandene breite Straße zieht sich vomTelco-Kreisel bis <strong>zum</strong> Saarbrücker Platz. Bürgermeister Krum spricht voneiner "Dienstleistungs-Achse", die hier entwickelt werden soll. Das alleswerde sicherlich nicht innerhalb von wenigen Jahren umzusetzen sein,sagt Krum und rechnet auch mit einem nachlassenden Tempo aufgrunddes gesamtwirtschaftlichen Einbruchs. Dennoch ist er weiterhinoptimistisch. "Das Nassau-Viertel lässt sich zunehmend leichtervermarkten, je mehr man seinen konzeptionellen Gesamtcharaktererkennt", so der Bürgermeister. "Ich gehe da sehr zuversichtlich in dienächsten Jahre."260


2612009<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2009<strong>Hallenbad</strong> wird <strong>zum</strong> TV-SportzentrumJede Menge Schrott entsorgt / Einzug nach Sommerferien / KleineCaféteria statt GaststätteVom 07.01.2009<strong>Eine</strong>n Tag vor Weihnachten traf die Baugenehmigung ein. Für denTurnverein 1844 <strong>Idstein</strong> ist jetzt der Weg frei, um das alte<strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg in ein Vereinssportzentrumumzubauen.Von Martin KolbusSpray-Künstler und Steinewerfer haben in den letzten Monaten ihreSpuren hinterlassen, die Anzeichen von Vandalismus sind überall sichtbar.Aber damit ist nun Schluss, es kehrt wieder Leben ins Gebäude ein. "DieRohbauarbeiten werden in Kürze beginnen", freut sich der 1. Vorsitzendedes Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong> Wolfgang Heller. Tatenlos auf dieBaugenehmigung gewartet hatten die TV-Aktiven ohnehin nicht. SeitOktober haben die fleißigen Helfer Unmengen von Metall und Bauschuttaus dem alten Schwimmbad herausgeschafft. Große Kessel und Behältermussten mit dem Schweißbrenner zerlegt werden. Rohre, Verkleidungenund anderer Schrott türmte sich draußen zu Bergen. Inzwischen ist fastalles raus und entsorgt.Viel EigenleistungEs wird nicht die letzte Eigenleistung der Vereinsmitglieder gewesen sein.Die Helferinnen und Helfer werden noch viel Gelegenheit bekommenzuzupacken. Der Wert der Eigenleistung, so schätzt Heller, wird sich amEnde wohl auf rund 50 000 Euro belaufen. Genau genommen ist derEigenanteil noch viel höher - schließlich ist die kostenlose Planungsarbeitvon Architekt Gerhand Guckes, selbst Vereinsmitglied, einen ähnlichhohen Betrag wert.Wer nach dem Umbau die Tür <strong>zum</strong> neuen Vereinssportzentrum öffnet,wird zunächst ein großzügiges Foyer mit Caféteria betreten. <strong>Eine</strong>Vereinsgaststätte wird es jedoch nicht geben. "Wir wollen weder mit demRestaurant an den Tennisplätzen noch mit dem Ponyhof an derSchützenhausstraße konkurrieren", versichert der TV-Vorsitzende. DieCaféteria dient eher dazu, dass sich die Sportler vor oder nach den


262Übungsstunden noch zu einem Plausch hinsetzen und dazu einen Schlucktrinken können. Oder sie schauen durch eine große Panoramascheibe demsportlichen Treiben zu.Hallenfläche teilbarHerzstück wird natürlich die große Halle mit ihren rund 560Quadratmetern Grundfläche werden. Mit einem Vorhang kann diesesgroße Feld, das dem früheren Schwimmer- und Nichtschwimmerbereichentspricht, in zwei kleinere Sportfelder verwandeln werden. Dort, wo sichfrüher die Kinder im kleinen Lehrschwimmbecken tummelten, entsteht ein220 Quadratmeter großer zusätzlicher Gymnastikraum mit fest stehendenTurngeräten, abgeteilt von der großen Halle mit einer mobilen Trennwand.Zunächst einmal muss natürlich das Schwimmbecken verfüllt werden,genauer gesagt: der ehemalige Nichtschwimmerbereich einschließlich derSchräge. Im tieferen Teil des alten Beckens, wo sich die Schwimmer undTurmspringer einst tummelten, entstehen zwei neue Vereinsräume, dievom Untergeschoss aus erreichbar sein werden.Die riesige Glasfassade des <strong>Hallenbad</strong>es wird es in dieser Form nach demUmbau nicht mehr geben. Allein zwei Drittel nehmen dort künftig dieneuen Anbauten der Geräteräume in Anspruch. Außerdem wird die Halleeine neue - tiefer liegende - Decke bekommen. Davon verspricht sich derVerein einen geringeren Energieverbrauch. "Die Energiekosten sind DrehundAngelpunkt für die baulichen Veränderungen vom Dach bis insUntergeschoss", sagt Heller. So werden beispielsweise viele derLichtkuppeln verschwinden, durch die viel Wärme unnötig nach außenverfliegt. Zusätzliches Dämmmaterial und ein neuer Verputz sollenmithelfen, die Isolierung zu verbessern.Pellets-Heizanlage<strong>Eine</strong> komplett neue Heizungsanlage wird für Wärme im TV-Sportzentrumsorgen. "Wir haben uns nach reiflichen Überlegungen undKostenvergleichen für eine Pellets-Anlage entschieden", so derVereinsvorsitzende. Im Untergeschoss ist ausreichend Platz für einePellets-Bevorratung.In der unteren Etage wird nicht nur der TV 1844 Räume nutzen. So solldem Investor des benachbarten Hochseil-Klettergartens die Möglichkeitangeboten werden, sein Büro hier einzurichten. Und weil gleich gegenübervom alten <strong>Hallenbad</strong> der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wohnmobilhafen geplant ist, sollen fürdiesen Nutzerkreis Duschen und WC eingerichtet werden - mit separatemZugang.


263MaßgeschneidertNicht alles muss im <strong>Hallenbad</strong> erneuert, umgebaut oder verändertwerden. Das betrifft vor allem den Bereich der Umkleiden, Duschen undToilettenanlagen. Maßgeschneidert auf die Erfordernisse eines Großvereinsmit fast 4000 Mitgliedern sind jedoch Räume für ein Vereinsbüro, für einArchiv, für Übungsleiter, für Besprechungen und Schulungen. Die Mütterund Väter werden sich ganz gewiss über einen Wickelraum für diejüngsten "Turnkinder" freuen.Unter Planen verborgen lagern in der Halle bereits jetzt Sportgeräte, diefrüher einem Fitness-Center gehörten und dann in den Besitz des TV 1844übergegangen sind. Für Fitnesssportler und Bodybuilder wird es also inZukunft einen eigenen Trimmbereich geben.Von der Entsorgung verschont blieb bei der großen Räumaktion ein Teildes alten Mobiliars. Umkleidebänke oder Schränke sollen auf Vordermanngebracht und wieder verwendet werden. Auch ein Dutzend Pflanzkübellagern jetzt im Untergeschoss und warten auf ihre Wiederverwendung.Selbst das beschädigte ehemalige Kassenhäuschen hat noch nichtausgedient. Der TV denkt darüber nach, ob es nach einer Reparatur amSportplatz aufgestellt werden könnte.Parken für BehinderteDie <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> werden im Laufe des Frühjahrs auch von außen erkennenkönnen, dass sich rund ums alte <strong>Hallenbad</strong> etwas tut. Teile des Gebäudeserhalten ein neues Dach, darauf werden dann Solaranlagen installiert.Zum Schluss werden dann die Außenanlagen an die Reihe kommen. Vorder Halle sollen ein paar Tische und Stühle aufgestellt werden, wo sich dieTV-Mitglieder bei schönem Wetter hinsetzen können. Die Pkw-Abstellplätze werden an der bekannten Stelle verbleiben, neue Parkplätzefür Behinderte gibt es am Himmelsbornweg. Von dort ist dann auch dieBehindertenrampe schnell zu erreichen. Zwischen Halle und Weg soll auchein kleiner Spielbereich für Kinder entstehen.Etwa ein dreiviertel Jahr wird es wohl noch dauern, bis aus all diesenPlänen Wirklichkeit wird. "Wir hoffen, nach dem Ende der Schulferien 2009einziehen zu können", blickt Wolfgang Heller optimistisch in die Zukunft.


264<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Januar 2009Wir sind gut gewappnet für die Zukunft"<strong>Idstein</strong> baute 2008 Funktion als starkes Zentrum aus /Neujahrsempfang der StadtVom 10.01.2009IDSTEIN. Die Stadt <strong>Idstein</strong> ist für die Aufgaben der Zukunft gutgewappnet. Das stellte gestern Abend Bürgermeister GerhardKrum in seiner Ansprache auf dem Neujahrsempfang fest.Von Volker StavenowFür die Stadtverwaltung war der Neujahrstag mit einer bösenÜberraschung verbunden - das Rathaus hat gebrannt. Das war zuletzt imNovember 1947 der Fall. Damals hat der Bollerofen im Ständesaal, demMagistratssitzungszimmer, das Feuer entfacht. Diesmal war es einFeuerwerkskörper, den bislang noch unbekannte "Silvesterhelden" in denBriefkasten neben der Eingangstür gesteckt haben, stellte Krum fest. "DerSchaden wird vorläufig auf bis zu 100 000 Euro beziffert, von denversteckten Schäden, von den Beeinträchtigungen derVerwaltungsgeschäfte und des Bürgerservices gar nicht zu reden."Aus dem Jahr 2008 erwähnte der Rathaus-Chef auch einigewichtige positive Ereignisse. "So durften wir uns über denBaubeginn des lang ersehnten Tournesol-Bades freuen. Die Helios-Klinik konnte endlich den Betrieb aufnehmen. An der HochschuleFresenius wurde das neue Hörsaalgebäude fertiggestellt. Die Südtangentekonnte dem Verkehr übergeben und mit dem Straßenbauwerk zugleichder Hochwasserschutz für die Kernstadt vollendet werden."Auf dem ehemaligen "Opel-Gelände" in der Limburger Straße habe dieNeuordnung des Quartiers Hahnstück/Altenhof durch die KommunaleWohnungsbau begonnen. Mit dem Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zueiner weiteren Sporthalle und dem in der Entstehung befindlichenHochseilgarten wären die Weichen für den Ausbau desWolfsbachtals zu einem anspruchsvollen Freizeit- undErholungszentrum gestellt."Mit der Firma Storck konnte ein weiteres innovatives Unternehmen in<strong>Idstein</strong> angesiedelt werden. Und für Jack Wolfskin wurden in Kooperationmit der Betreibergesellschaft des "NassauCarree"Entwicklungsperspektiven am Standort <strong>Idstein</strong> geschaffen.Alle diese Maßnahmen könnten als Fortsetzung einesStadtentwicklungsprogramms bezeichnet werden, das wir seit nunmehrsechs Jahren systematisch umsetzen. Krum nannte die Schwerpunkte desProgramms: Langfristige Siedlungsentwicklung, verkehrliche Infrastruktur,


Urbanitätsentwicklung, regionalpolitische Standortprofilierung, qualitativeDiversifizierung des Wohnangebots und Standortmarketing.Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe mit der Gründung der Seniorenakademie und derFamilienakademie, mit dem über drei Jahre intensivst betriebenenQualitätsprojekt in den Kinderbetreuungseinrichtungen, mit ihrenInitiativen zur Integration den aktuellen gesellschaftlichenHerausforderungen Rechnung getragen.Dazu gehöre nicht nur die konstruktive Zusammenarbeit mit demAusländerbeirat, sondern auch der interreligiöse Dialog zwischenchristlichen und islamischen Religionsgemeinschaften in <strong>Idstein</strong>, sowie dieGründung einer Städtefreundschaft mit der türkischen Stadt Sile."Wir sind also ganz gut gewappnet für die zukünftigen Herausforderungen,die sich infolge der demographischen Entwicklung abzeichnen. Durch dieBereitstellung von Siedlungsflächen wird der Zuzug ermöglicht, der künftighauptsächlich nur noch in zentralen Orten stattfindet. Wir sind dabei,unsere Versorgungsfunktionen als Zentrum weiter auszubauen. Wir treffenVorkehrungen gegen soziale Verwerfungen, die sich aufgrundgesamtgesellschaftlicher Entwicklungen örtlich und auch hier wiederhauptsächlich in den zentralen Orten auswirken werden, beispielsweise diezu erwartende erhöhte Nachfrage an Sozialwohnungen bei Älteren, dieaufgrund der Hartz-IV-Reformen durch Arbeitslosigkeit ihr Vermögenaufgezehrt haben und dann barrierefrei untergebracht werden müssen",unterstrich der Bürgermeister.Natürlich müssten diese Maßnahmen auch bezahlt werden können. Daträfe es sich gut, dass die Leitbilder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklungzugleich zu den Zukunftsbranchen der Wirtschaft gerechnet würden.Das gelte insbesondere für die Bereiche Gesundheit und Tourismus."Wobei deren Koexistenz in <strong>Idstein</strong> durch die vorhandenen Schnittmengengenau das verspricht, was als Voraussetzung für den Erfolg betrachtetwird: Synergien."Mit großer Besorgnis hat Gerhard Krum die Schuldiskussion verfolgt, die2007 durch ein Gutachten im Auftrag des Schulträgers, des Rheingau-Taunus-Kreises, ausgelöst worden war.Der Vorschlag, aus der Stadt der Schulen die Haupt- und Realschuleabzuziehen hätte laut Gerhard Krum, allen NiedernhausenerGegenargumenten <strong>zum</strong> Trotz, eine Schwächung nicht nur <strong>Idstein</strong>s,sondern der gesamten Subregion "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land" zur Folge gehabt."Insofern hat der Kreistag nicht nur aus schulpolitischer Sicht, sondernauch unter dem Aspekt der Kreisentwicklung eine kluge Entscheidunggetroffen, indem er sich das Ergebnis des Mediationsverfahrens zu eigengemacht hat. "265


266<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.01.2009Viel mehr als nur trockene StatistikBericht gibt Einblick in Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s / Quelle fürHeimat- und GeschichtsforschungVom 28.01.2009Von Martin Kolbus114 Seiten umfasst der eben erschienene Jahresbericht der Stadt <strong>Idstein</strong>.Die Broschüre ist weit mehr als ein Dokumentation der Verwaltung überdie im Rathaus erbrachten Leistungen. "Der Bericht dient zugleich alsNachschlagewerk für alle interessierten Bürger sowie als Quelle für dieHeimat- und Geschichtsforschung", erklärte Bürgermeister Gerhard Krumbei der Vorlage. Ein kleines Manko hat das Papier für alle, die gern überganz aktuelle Daten und Zahlen verfügen möchten: Der Bericht befasstsich nicht mit 2008, sondern schließt am 31. Dezember 2007 ab. "DieSammlung und Auswertung der vielen Informationen bedarf einergewissen Bearbeitungszeit", nennt Krum den Grund dafür. "Schneller istdas einfach nicht möglich." Für eine längerfristige Betrachtung derStadtentwicklung spielt dieser Schönheitsfehler ohnehin keine Rolle.Was Nicole Felzmann (Hauptamt) im Jahresbericht 2007 an Daten undFakten zusammengefügt hat, beschäftigt sich nur zu einem kleineren Teilmit der Arbeit der städtischen Körperschaften. Wie oft haben die Gremiengetagt, welche personellen Änderungen haben stattgefunden, was hat sichbei Städtepartnerschaften getan oder welche Ehrungen wurden 2007ausgesprochen - das sind nur einige Fragen, die mit Namen, Zahlen undInformationen beantwortet werden.Der Bericht schaut auf die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Ämter und leitetdaraus Informationen zur städtischen Entwicklung ab. So wird"Ordnungsamt" unter anderem über Gewerbeanmeldungen (2007 mit 353um rund ein Viertel mehr als 2006), über die Einnahmen ausVerwarnungsgeldern der Ortspolizei (2007 ein Rückgang auf 97 000 Eurovon 158 000 Euro im Vorjahr) oder über die Einnahmen aus der sogenannten Fehlbelegungsabgabe bei der Nutzung von Sozialwohnungen(rund 75 000 Euro) berichtet. Das Sozialamt befasst sich mit der breitenPalette der sozialen Dienste und Leistungen, die für die älteren undkranken Menschen <strong>zum</strong> Beispiel von MSD oder Diakoniestation erbrachtwerden. Ebenso erfahren die Leser viel Wissenswertes über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Einrichtungen für Kinder, über die Hausaufgabenhilfe, über die Förderungdes Sports, über Jugendarbeit und Familienförderung.Ein breites Spektrum an Fakten und Zahlen wird unter der ÜberschriftBau- und Betriebsamt ausgebreitet. Von "A" wie Altstadtsanierung bis "Z"wie Zuschüsse ist alles erfasst. Auch Hauptamt, Kämmerei sowie das


267Referat für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und Kultur gebeneinen Überblick auf Entwicklungen und Veränderungen.Ergänzt werden diese Ausführungen von einem allgemeinenBericht, der sich unter anderem dem Tournesol-Allwetterbadwidmet.Der Jahresbericht wird seit 2005 jährlich aufgelegt. Informationen auchonline auf den Internetseiten (www.idstein.de)<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. 02.2009Wörsdorfer Narren trotzen der KriseOriginelle Motive im Fastnachtszug / Feuerwehrfrauen haben ihr<strong>Hallenbad</strong> schon gebautWÖRSDORF. Fliegende Hexen, tanzende Kühe, "Banker" ohneGeldsorgen: beim Fastnachtsumzug in Wörsdorf steht die Welt alleJahre wieder Kopf. Die Narren tobten sich bei ihrem Zug durch dieGassen richtig aus und warfen jede Menge Süßes in dieZuschauerreihen.Von Martin KolbusEinige Zugteilnehmer sahen ein bisschen verkatert aus. "Gestern warRosenmontagsball mit tausend Besuchern", fand TSG-VorsitzenderJohannes Eschenauer eine plausible Erklärung. Aber die frische Luft beimUmzug vertrieb die kleinen Quälgeister schnell.Der Ideenreichtum, mit dem die Vereine und Gruppen ihre rund 25Zugnummern gespickt hatten, begeisterte das Publikum. Besonders vielBeifall gab es für die Feuerwehr. "Wir sind gerade noch rechtzeitigzurückgekommen", tönte es aus einer Gruppe von Astronauten. Offenbarwaren sie mit "Apollo 11" vor 40 Jahren <strong>zum</strong> Mond geschickt worden undjetzt pünktlich <strong>zum</strong> Fastnachtsumzug 2009 heimgekehrt.Ein schnittiges, aber deutlich langsameres Fahrzeug hatte sich derFeuerwehrnachwuchs mit seiner "Teufelskarre" gebastelt. DieFeuerwehrfrauen interessierten sich indes mehr für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesolbad. Mit Bademantel, Badekappe und Rettungsringausstaffiert, freuten sie sich auf die erste Saison. "Wir habenunser Schwimmbad schon längst fertig", deutete Kornelia Beck aufdas knallrote Gummiboot, das andeutete, wie das Tournesolbadeinmal aussehen könnte.Unumstritten Thema Nummer 1 im Zug: Die Finanzkrise. "Uns kommendie Tränen", höhnten die Marschfreunde über die "Not leidenden Banken".Und die Dunker-Boys, die diesmal als Zirkusleute daherkamen, hattenriesige Geldscheine gedruckt und waren damit für alle Eventualitäten


gerüstet: "Die Banken sind in der Krise, aber unsern Zirkus macht kaaMiese!" Der Stammtisch "Jäger-M 09" hatte gleich säckeweise Geldscheineauf seinem Motivwagen.An Barem mangelt es nicht nur den Banken, sondern auch manchemFußballverein. Die Freien Wähler aus <strong>Idstein</strong>, Jahr für Jahr im Umzugdabei, hatten den Wörsdorfer TSG-Kickern zwar kein Geld mitgebracht,aber sie priesen sich sozusagen als letztes Aufgebot an: "Wir spielen nichtfür Geld, sondern für Ebbelwoi", verlangten sie flüssige Entlohnung. DieTSG muss sich aber keine Sorgen um die Zukunft machen, denn die G-Jugend präsentierte sich mit den Talenten von morgen und die F-1-Jugendsah sich schon als Weltmeister der Zukunft.Ganz so hoch hinaus wollte "Bayala" nicht, der Tanzgruppe genügte dieluftige Höhe des Hexenturms. Als Hexen erinnerten sie an die Schließungdes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wahrzeichens im letzten Jahr. Die Kolleginnen von "Spirit"kamen im Engelskostümen und auch "Elexier" glänzte durch originellesOutfit: Mal elegant, mal abgebrannt, nach ihrem Motto der "Zwei-Klassen-Gesellschaft".Weitaus rustikaler die Mode auf dem "Kuhstall"-Wagen: Die Besatzungkam als Kuhherde daher und machte dem Namen der Wörsdorfer Kneipealle Ehre. Noch mehr Landluft wehte um den Wagen des Jugendtreffs, woBauer Heinrich seine Frau suchte. Für den Kontrast sorgte PrinzessinChristel I. (Schall) in edlem königlichen Gewand. Sie ließ sich vom ErstenStadtrat Dr. Herbert Koch chauffieren.Übrigens: Ältester Zugteilnehmer war Peter Rüll, Küster und aktiverSänger der Sängervereinigung. Seine Sangeskollegen hatten ihm einegoldene "82" um den Hals gelegt. Zu den Jüngsten dagegen zählte MaxEck von der Trialgruppe des AMC, die mit knatternden Motorrädern im Zugmitfuhr.268


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270<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.02.2009439 Mitglieder halten der DLRG die TreueZeit ohne Schwimmbad bald überstandenIDSTEIN (iz). Ehrungen standen im Mittelpunkt derJahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong>. Es wurden 21Mitglieder für zehn Jahre Treue <strong>zum</strong> Verein mit der Ehrenurkundein Bronze ausgezeichnet.Darüber hinaus wurden A. Reichert, T. Loch und C. Augstein mit derEhrenurkunde in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Lebensrettungs-Gesellschaft ausgezeichnet. M. Pottrick wurde die Ehrenurkunde in Silberfür 40 Jahre Mitgliedschaft verliehen. An B. Müller und H. Ude wurdenEhrenurkunden in Gold verliehen für 50 Jahre Treue zur DLRG. <strong>Eine</strong>besondere Auszeichnung galt G. Fueß für 70 Jahre Mitgliedschaft in derDLRG. Ihm wird ebenfalls die Ehrenurkunde in Gold verliehen. Leiderwaren von den vielen zu Ehrenden nur wenige zurJahreshauptversammlung erschienen.DLRG-Vorsitzender Jörg Steinmann berichtete von den Gesprächenmit der Firma Tournesol. Es werde im neuen Bad wiederTrainingsmöglichkeiten geben, "aber so gut wie früher werden wires nicht mehr haben", sagte Jörg Steinmann. Sobald es weitereInformationen gibt, will der Verein sie an die Mitglieder undSchwimmfreunde im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land weiterleiten.Florian Frömel berichtete kurz von den Einsätzen an der Ostsee. Dortwurden im Einsatzgebiet innerhalb von zwei Wochen 22 in Not gerateneBadegäste gerettet, davon 19 mit Beteiligung von Rettungsschwimmernder DLRG <strong>Idstein</strong>.Zum Jahresende hatte die Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> noch 439 Mitglieder voneinstmals rund 1200. Der DLRG-Vorstand dankte abschließend allenMitgliedern für die Treue <strong>zum</strong> Verein in der schwimmbadlosen Zeit.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.02.2009Geschäftsführer Alexander Hackl: "Die verlorene Zeit tutuns weh"Von Martin KolbusDer lange eiskalte Winter hat seine Spuren auf der Großbaustelle im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel hinterlassen. Annähernd vier bis sechs Wochenist das Projekt Allwetterbad zurückgeworfen worden. WederGeschäftsführer Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-


271Anlagenbau GmbH (Österreich) noch Architekt Jürgen F. Salz wollen sichim Moment auf eine Prognose für die Fertigstellung des 20-Millionen-Projektes festlegen lassen.“Wir hängen beim Rohbau etwa vier bis sechs Wochen hinterher", soschätzt Salz die Zeiteinbuße ein. Beim Rohbau sei das sicherlich nichtaufzuholen, doch der Architekt aus Hilden ist zuversichtlich, dass ein Teilbeim Innenausbau kompensiert werden könnte. Zunächst aber müssejetzt “mit Volldampf der Rohbau fertiggestellt".Schon im Herbst des vergangenen Jahres hatte Tournesol auf derBaustelle östlich der Nordumgehung (B 275) einen unerwarteten Stillstandzu verkraften. Bei der Pfahlgründung waren Fehler gemacht worden. Diekosteten nicht nur Zeit, sondern auch Geld wieviel, das wird nichtoffengelegt. “In Bezug zu einem einzelnen Gehalt viel Geld, in Bezug aufdas Gesamtprojekt nur wenig", belässt es Alexander Hackl bei einemunkonkreten Vergleich.Mehr als die zusätzlichen Baukosten schmerzt ihn ohnehin die spätereEröffnung im Sommer 2009: “Diese verlorene Zeit tut uns weh!"Inzwischen hat das Unternehmen eine zweite “Baustelle" in <strong>Idstein</strong>. In derRodergasse soll demnächst ein “Tournesol Informations-Center" eröffnetwerden. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> Rathaus im“schiefen Haus". Hier werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und die Schwimmfreunde ausdem Umland alles Wichtige über das Allwetterbad erfahren.Voraussichtlich Mitte März wird das Info-Center eröffnet.Der strenge Winter hat die Bauarbeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel fürWochen <strong>zum</strong> Erliegen gebracht. Jetzt drehen sich auf der Baustelle des


272Tournesolbades wieder die Kräne. Foto: wita / Udo MallmannTalk <strong>zum</strong> Bad:<strong>Eine</strong> sehr gute Gelegenheit, sich über das umfangreiche Fitness-, SportundSpaß-Angebotunter der Tournesol-Kuppel zu informieren und vielleicht schon etwasmehr über Preise und Konditionen zu erfahren, bietet sich darüber hinausbeim nächsten IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung. Ein Tournesol-Team wird amDienstag, 17. März, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus dem IZ-Moderator und demPublikum Rede und Antwort stehen.Wiesbadener Kurier vom 27.02.2009Landtagsabgeordnete und Investoren im IZ-Talk27.02.2009 - IDSTEINPolitik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - auf diesenkurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 amDienstag, 17. März, von 19 bis 21 Uhr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zubringen. Die Redaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beidenTalkabschnitten kompetente Gäste eingeladen.Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talkberichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immerprima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderatorzunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl denUntertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß(SPD) und Stefan Müller (FDP).Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vieran diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltungnicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die dreiAbgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft desUntertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtigesUntertaunus-Thema:Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll in diesem Jahr fertiggestellt sein und tausende Besucher unter die Kuppel oder insFreigelände locken.


273Dazu talkt Volker Stavenow mit Michael Beck von der Tournesol-Investorfirma und den beiden Geschäftsführern Michelle undHolger Klee. Das Trio soll Stellung beziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt,zur Angebotspalette, dem Vereins- und Schulschwimmen oder derPreisgestaltung.Damit auch dieser Talk nicht zur “trockenen" Angelegenheit gerät, hat dieIZ wie immer für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Für flottemusikalische Klänge sorgt der neunjährige Felix Hoffmann ausEschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid“Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seinesgroßen Könnens.Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus amLöherplatz kostenfrei.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2009Das "Armut-Lied" macht nachdenklich<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett "Fried, fromm, fröhlich, Frey"präsentiert neues Programm<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett in Höchstform (von links): Karlheinz Theobald, JörgFried und Dieter Frey.Foto: wita/Martin FrommeVom 02.03.2009Es ist ein verbales Feuerwerk, das Pfarrer Dieter Frey und JörgFried, begleitet von Karlheinz Theobald, in ihrem neuen Programmdes Kirchenkabaretts "Fried, fromm, fröhlich, Frey" abbrennen:"Geld oder Leben?!" ist der Titel.Von Willy BurkertNatürlich bewegt sich fast alles um die Finanzkrise, um das liebe Geld."Haben Sie mal ein paar Millionen für mich?" - "Können Sie auf eine


274Milliarde rausgeben?" Und für den kleineren Geldbeutel: "Bei de Naspagibt´s jetzt so große orangene Kopfkisse zu kaafe. Da kann mer sei ganzGeld neiduhn". - "Na ja, nur uff Münzgeld kann ich so schlecht eischlafe".Sehr still wird es im Saal beim Armut-Lied. "Voll Scham und Trauer mussman sehn, wie viele hin zur Tafel gehn, weil das Geld bei ihnen nicht mehrreicht. Sie wurden ihre Arbeit los, damit ein gieriger Firmenboß dasJahresplus durch Jobabbau erreicht."Und für den notleidenden Banker gibt es eine hilfreiche Therapie: Er mussMonopoly spielen und dabei aber immer verlieren. Dieser arme Mannversteht die Welt nicht mehr. Nachdem sein Jahresgehalt auf 500 000Euro gestutzt ist, fragt er sich, wo sein Mindestlohn geblieben ist.Insolvenz ist ja das vornehme Wort für pleite. Für Dieter Frey, dembekannten Eisenbahn-Fan, ist die Insolvenz von Märklin besonders hart."Aber dass die Schiesser-Unnerhose jetzt aach pleite sin, will merr ner inde Kopp. Jetzt hat merr ja gar nix mehr <strong>zum</strong> wechsele."Sehr anschaulich zeigen die Kabarettisten auf, wie es zugehen kann, wennein Professor beim Amt für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing undKultur bei der Stadt <strong>Idstein</strong> mit einer einfachen alten Frau, die nur ihretäglichen Lebensmittel einkaufen will, zusammentrifft. Er empfiehlt ihreinen Kurs "Wie salze ich richtig, damit meine Lebensmittelvorräte imKeller gut überwintern?", worauf das Frauchen nur eine Antwort hatte:"Ich tät ja gern salze, wenn ich mir nur e bissje Salz kaafe könnt." Aberwo?Denn laut Professor "sind alle Supermärkte auf einem Ring um die Stadtherum erreichbar, und wenn Sie sich beim Einkaufen verletzen, gelangenSie kreuzungsfrei in die Helios-Klinik, und wenn jemand von denMitarbeitern da ist, werden Sie auch geholfen." Und bei dem neuenTournesol-Allwetterbad "habbese erst emal die Pfeiler falscheigehaache. Da muss mer ja Angst habbe, dass des Becke schiefist und merr rausschwabbe duht."Wehmut kommt in der Veranstaltung auf, als Pfarrer Frey das letzte Lied"auch für mich" ankündigt. Ein Kabarett in dieser Form mit dreiVorstellungen am Freitag und Samstag wird es künftig nicht mehr geben,weil Dieter Frey in diesem Jahr in Pension geht und nach Bad Homburgzieht. Schade! Mancher Besucher kann nur mühsam seine Tränen beimSchlusslied "my way" unterdrücken.Dass es sich um eine kirchliche Veranstaltung handelt, kommt bei derVeranstaltung immer wieder <strong>zum</strong> Ausdruck. Alle Einnahmen fließen in dieKinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Idstein</strong> zu.Da das Dekanat nur eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, wirddie fehlende Hälfte durch derartige Aktionen oder durch Mitgliedsbeiträgeaufgefüllt.Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten zu helfen: Nach demSonntagsgottesdienst muss einfach mehr Kuchen gegessenwerden. Auch wenn man nach dem vierten Stück denkt, es gehtnicht mehr, dann "müssen wir uns einfach sagen wie Barack


275Obama `Yes, we can!`" Ein Schlachtruf, der den Saal jedesmal<strong>zum</strong> Vibrieren bringt, egal, ob es darum geht, für die gute Sachewährend der Pause noch ein neuntes Glas Sekt zu trinken oder umdie Mitarbeit in der Gemeinde.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2009Politik für den Untertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> AllwetterbadVom 04.03.2009Von Volker StavenowIDSTEIN. Politik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - Auf diesenkurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 am Dienstag,17. März, von 19 bis 21 Uhr, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zu bringen. DieRedaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beiden Talkabschnittenkompetente Gäste eingeladen.Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talkberichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immerprima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderatorzunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl denUntertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß(SPD) und Stefan Müller (FDP).Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vieran diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltungnicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die dreiAbgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft desUntertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtigesUntertaunus-Thema: Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll indiesem Jahr fertig gestellt sein und tausende Besucher unter dieKuppel oder ins Freigelände locken. Dazu spricht Volker Stavenowmit Michael Beck von der Tournesol-Investorfirma und den beidenGeschäftsführern Michelle und Holger Klee. Das Trio soll Stellungbeziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt, zur Angebotspalette, dem VereinsundSchulschwimmen oder der Preisgestaltung.Damit auch dieser Talk nicht zur "trockenen" Angelegenheit gerät, hat dieIZ - wie immer - für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Flottemusikalische Klänge spielt der neunjährige Felix Hoffmann ausEschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid


276"Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seinesgroßen Könnens.Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus amLöherplatz kostenfrei. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung bittet jedoch wegen derbegrenzten Stuhlkapazität um Anmeldung per Telefon 0 61 26 / 32 21oder per Mail unterwt-idstein@vrm.de oder per Fax unter 0 61 26 / 5 7915, damit die Redaktion einen Überblick erhält, wie viele Plätze belegtsind.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Freizit- und Informationszeitung vom15. März 2009Tournesol – Zeit für michMit diesem Slogan wirbt der Betreiber des noch in Bau befindlichen neuenBades der Stadt <strong>Idstein</strong>. Aber wie soll das gehen, wo doch in heutigenZeiten sowieso keiner mehr Zeit hat? Ernst Ferstl hat dies wie folgtausgedrückt: „Der größte Erfolg des Zeitgeistes: Alle haben Uhren –niemand hat Zeit.“Natürlich ist uns allen bewusst, dass Zeit das wertvollste Gut ist, denn Zeitkann man sich nun mal schlecht erkaufen. Einmal falsch verwendet, bringtman sie nie wieder zurück.Tournesol – das sind die Betreiber des Bades – sind überzeugt, mit demZeitkonto von Tournesol eine neue Form der Zeitrechnung gefunden zuhaben. Und wirklich, Tournesol verwendet die Zeit nicht als Maßeinheit,sondern als Abrechnungseinheit. Hat man bei Tournesol ein Zeitkontoeröffnet, so bekommt man für jeden Besuch im Tournesol eine Zeit inForm von Tournesol-Minuten zurück. Diese Tournesol-Minuten kann mannun gegen alle Leistungen im Tournesol, z.B. vom Eintritt bis hin zuGetränken uvm., einlösen. Natürlich kann man die Tournesol-Minutenauch kaufen. Einfach, aber gut. Denn jetzt kann man wirklich erstmalsZeit verschenken.Ob für sich selbst oder für die Liebsten – ob aus Familie, freunde, Berufusw. – das ideale Geschenk. Ideal deshalb, weil das geschenkte„Zeitguthaben“ nun gegen alle Leistungen im Tournesol eingelöst werdenkann. Diese Wahlfreiheit ist die Voraussetzung um eine schöne Zeit zuverbringen.Eigentlich haben wir ja keine Zeit mehr. Vielleicht hilft uns das Zeitkontovon Tournesol dabei, ein bisschen bewusster mit der Zeit umzugehen, freinach John Steinbeck,„Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil derKunst des Arbeitens“.


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278<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.März 2009Wellness-Oase mit eigenem StilEin Badetag kostet in der Tournesol-Anlage 7,50 Euro / NeuesInfo-CenterKaum hat das neue Tournesol-Info-Center in der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong>geöffnet, schon können sich Michelle und Holger Klee (rechts) vorinteressierten Nachfragen nach dem im Bau befindlichen Allwetterbad imNassauviertel kaum retten.Foto: wita/Udo MallmannSeit gestern erhalten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einen Vorgeschmack vomAussehen des Allwetterbades, das zur Zeit im Nassauviertelentsteht: In der Rodergasse hat die Tournesol <strong>Idstein</strong> BetriebsGmbH ein Informationszentrum eröffnet. Unter dem Motto"Tournesol - Zeit für mich" gibt es Infos aus erster Hand rund umdes Bad - und ein großes Modell der geplanten Anlage zubestaunen.Von Volker StavenowViele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, die gestern durch die Rodergasse bummeln, bleiben vordem Schaufenster des Tournesol-Info-Centers stehen, begutachten dasimposante Modell des hypermodernen Allwetterbades mit der großendrehbaren Kuppel nebst umfangreichen Außenanlagen. In dem kleinenRaum hängt unter Glas ein Plan des Allwetterbades und verdeutlicht auchauf diese Weise eindrucksvoll, dass es sich bei dem Tournesol-Projektnicht um ein Schwimmbad alter Prägung handelt, sondern um eineWellness-Oase mit ganz eigenem Stil."Als wir heute morgen unser Info-Center aufschlossen, konnten wir kaumunsere letzten Kartons mit Info-Material abstellen, schon standen dieinteressierten Menschen bei uns im Raum", freut sich Holger Klee, der inder Tournesol-Geschäftsleitung mitarbeitet, über die große Resonanz amersten Öffnungstag. "Vom Raum her reicht dieses Info-Zentrum völlig aus.Die Lage hier in der Rodergasse ist einfach unschlagbar. Wir hatten Glück,dass uns der Zufall diese Räume zugespielt hat."Heute ist auch Holger Klees Frau, Michelle Klee, die Geschäftsführerin des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades froh, dass das diese Anlaufstelle nichtdraußen an der Baustelle im Nassauviertel eingerichtet wurde - dieseÜberlegung bestand auch. "Dieses Info-Center hier soll die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> direkt


279im Herzen ihrer Stadt ansprechen. Geplant ist, es solange geöffnet zulassen, bis unser Bad fertig ist. Danach wollen wir diesen Info-Punkt hierschließen und im Tournesol-Bad einrichten", skizziert sie. Sollte sichallerdings herausstellen, dass die Info-Einrichtung in der Rodergasse sehrstark frequentiert wird, dann könnte es sein, dass dieser Anlaufpunkt aufDauer eingerichtet bleibt."Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> bekommen bei uns jetzt eine konkrete Vorstellung, dass siekeinen normalen Ersatz für ihr altes <strong>Hallenbad</strong> erhalten, sondern dass imNassauviertel eine todschicke Einrichtung gebaut wird", unterstreichtHolger Klee.Gehobene AnsprücheDas Allwetterbad bietet nach der Fertigstellung neben dem durch diedrehbare Kuppel zu öffnenden und schließenden Schwimmbecken einFitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Gastronomie und Wellness fürgehobene Ansprüche. Noch befindet sich der neue Wellness-Tempel an derB 275 im Bau, aber schon jetzt können sich interessierte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zeitkarten oder Gutscheine für einen Besuch kaufen oder schenkenlassen. Alle wird über ein modernes Computersystem profihaftabgerechnet.Im Info-Material werden bereits die Preise für einen Eintritt genannt.Dabei arbeitet das Allwetterbad mit so genannten Zeitkonten: Für jedenBesuch werden Zeitgutschriften wieder an die Gäste zurückgegeben. DerEintritt ins Bad (ohne Sauna, Fitness und Wellness) für einen Tag ohneZeitbeschränkung (<strong>zum</strong> Beispiel samstags von 8 bis 23 Uhr) kostet füreinen Besucher ab 16 Jahren 7,50 Euro, Kinder unter 16 Jahren bezahlen5, 50 Euro. <strong>Eine</strong> Familie ab drei Personen mit Kindern unter 16 Jahren darfden ganzen Tag für 20 Euro plantschen gehen.Individuelle WünscheNeben diesen Preisen bietet Tournesol Eintrittspakete für dieunterschiedlichen Einrichtungen an - je nach Neigung."Im Vorfeld haben wir uns natürlich bei Badekunden umgehört. Diemeisten wollen keine Zeitbegrenzung, wo sie nach den abgelaufenen dreiBesuchsstunden unter Stress aus dem Bad hetzen, um nicht nachzahlenzu müssen. Diese Kunden behalten vom eigentlich schönen Badeerlebnisnur die negative Nachzahlung in Erinnerung. Außerdem haben wir denBadbesuch vom Saunabesuch abgekoppelt. Beides ist separat zubezahlen. So tragen wir den individuellen Wünschen der KundenRechnung", erklärt Holger Klee. Und seine Frau Michelle betont, dass mansich gerade bei der Preisgestaltung sehr viel Mühe gegeben hat, damit esein erschwingliches Besuchsvergnügen für Familien, Kinder undindividuellen Besuchern wird. Michelle und Holger Klee weisen auf IZ-Nachfrage auch darauf hin, dass im Tournesol-Allwetterbad viele neueArbeitsplätze entstehen: Gesucht werden Mitarbeiter im Fitness-,Wellness- und Gastronomiebereich. Diesbezügliche Anfragen laufen überdas neue Info-Center.


280Das Tournesol-Info-Center in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rodergasse 3 ist zu folgendenZeiten geöffnet: Montag, Mittwoch, Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr,Dienstag, Donnerstag von 9 Uhr bis 13 Uhr und Samstag von 10 Uhr bis14 Uhr. Telefonkontakt: 0 61 26/ 95 91 83 0<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.März 2009Politik und TournesolVom 18.03.2009IDSTEIN (VoS). Einmal mehr ein voll besetztes Gerberhaus gestern Abendam Löherplatz: Im Kunst- und Kulturtreff im Herzen <strong>Idstein</strong>s drehte sichim IZ-Talk alles um die drei Landtagsabgeordnete Peter Beuth (CDU),Marius Weiß (SPD), Stefan Müller (FDP) und deren politische Ideen für denUntertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, sowie um das Tournesol-Bad, das im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel zur Zeit gebaut wird. Alexander Hackl, Michelleund Holger Klee machten deutlich, wie das neue Allwetter-Bad an der B275 einmal aussieht und welche Möglichkeiten es dort für die Besuchergibt.Für musikalische Entspannung zwischen den Talkblöcken sorgte gesternder 9-jährige Felix Hoffmann aus Eschenhahn, "Jugend musiziert"-Regionalsieger, auf seinem Saxofon. Die IZ berichtet in der morgigenDonnerstagausgabe ausführlich in Wort und Bild über ihre Veranstaltung.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.März 2009Im Tournesol-Freibad wird ab August geplantschtDas neue Allwetterbad im Nassauviertel und Politik für den Untertaunussind die Hauptthemen beim Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> ZeitungSo sieht die Tournesol-Anlage im Modell aus.Fotos: wita/Udo Mallmann


281Das deutschlandweit erste Tournesol-Allwetterbad in der Diskussion (von links nachrechts): Holger Klee, Volker Stavenow, Michelle Klee und Alexander Hackl.Im IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung im Gerberhaus drehte sich allesum das Tournesol-Allwetterbad und um Untertaunus-Politik vondrei heimischen Abgeordneten im Hessischen Landtag.Von Beke Heeren-Pradt"Wir sind eine Tournesol-Familie und wollen, dass sich in <strong>Idstein</strong> eineTournesol-Gemeinschaft bildet, die alle Lebensbereiche und -alterumfasst, und in der sich alle wohlfühlen." Michelle Klee ist eine der zweiGeschäftsführer des neuen Tournesol-Allwetterbades, dessen Baumittlerweile konkrete Formen annimmt und dessen Präsenz in derHexenturmstadt von vielen seit langem herbeigesehnt wird. Michelle Kleefasst die Firmenphilosophie, die hinter der Idee des Bades steht, mitdiesem Statement zusammen. Sie ist, neben ihrem Mann Holger Klee,Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Tournesol, und dem IngenieurAlexander Hackl, Geschäftsführer der Firma Tournesol Energie- undFreizeitanlagen Bau GmbH, zu Gast im IZ-Talk bei Redakteur VolkerStavenow, der dem Thema Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> so zu einem Forumverhalf: Die Rechnung der IZ ging auf, denn auch wegen diesen Themaswar das Gerberhaus voll besetzt."Wann kann mit der Eröffnung des neuen Allwetterbades gerechnetwerden?"- war wohl die brennendste Frage zu diesem Themenkomplex,die Ingenieur Alexander Hackl mittlerweile auch beantworten kann. ImAugust soll der Freibadbereich, geöffnet werden, im September dann der<strong>Hallenbad</strong>bereich. <strong>Eine</strong> Verzögerung war beim Bau aufgetreten, IZ-Talkdie wegen einer nicht exakt gelungenen Pfählung zur Stabilisierung desUntergrundes eingetreten war. Dies erklärte der Baufachmann dem<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Publikum, das auch interessiert der Geschichte des Tournesol-Konzeptes lauschte, das in Frankreich entwickelt wurde, wo es schon 180Tournesol-Bäder gibt, die nach ähnlichem Konzept funktionieren. Dieösterreichische Firma, die das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad baut, hat das französischeKonzept übernommen und realisiert nun in <strong>Idstein</strong> das erste Bad dieserArt. Gleichzeitig laufe auch noch die Planung eines solchen Bades in St.Petersburg, so Hackl, "aber <strong>Idstein</strong> wird das Rennen machen, denn hierhaben wir eine sehr effektiv arbeitende Verwaltung angetroffen, dieschneller arbeitet als in anderen Städten."Dies hörte der anwesende Bürgermeister Gerhard Krum sehr gerne, derseinerseits die Zusammenarbeit mit der Firma Tournesol als


282freundschaftlich bezeichnete. Holger Klee, der das gesamte Objekt anhandeines Modells erläuterte, pries ebenfalls die hervorragendeZusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>. Man habe sich sehr stark mit denBedürfnissen der Stadt auseinandergesetzt und versuche, allenAnforderungen gerecht zu werden, so Klee, der das Bad, das einMarkenzeichen durch seine signifikante Kuppel erhält, als einGesamtprojekt aus Schwimmbad, Sauna-, Fitness-, Wellness-Bereich undGastronomie beschreibt.Mit der Gestaltung der Eintrittspreise habe man sich sehr viel Mühegegeben, erklärte Michelle Klee, die betont, dass man vornehmlich anFamilien mit Kindern gedacht habe. 7,50 Euro koste eine Karte fürErwachsene, 5,50 Euro der ermäßigte Eintritt, Familien zahlen 20 Europauschal und können, wie jeder andere auch, solange im Bad bleiben, wiegewünscht. "Zeit - das ist das Thema des Tournesol-Bades", so MichelleKlee. Niemand solle in Hektik das Bad verlassen müssen. Darüber hinauskann jeder Nutzer des Bades über eine Art Payback-System wiederumGutschriften erhalten ("Tournesol-Minuten"), die, egal in welchem, Bad-Bereich verbraucht werden können.Ohne kritische Fragen ging die Präsentation nicht vonstatten. Vieleehemalige Nutzer des alten <strong>Hallenbad</strong>es waren in den IZ-Talk gekommen,um zu erfahren, wie es denn für die regelmäßigen Kurzzeitschwimmeraussieht, die nichts anderes wollten, als ihre Bahnen ziehen. 7,50 Euroscheinen diesen Nutzern zu teuer, <strong>zum</strong>al, wenn sie mit der Familieregelmäßig das Bad nutzen wollen."Das Tarifsystem ist noch nicht endgültig", so Holger Klee, da könne nochverhandelt werden. Das Gleiche gilt auch für die Vereine und Schulen, mitdenen sich die Betreiberfirma in der nächsten Zeit zusammensetzen will,um einen Belegungsplan des Bades erarbeiten zu können, der allengerecht wird. Dass Schul- und Vereinsschwimmen im Tournesol-Badstattfinden werden, wird von den Investoren garantiert.<strong>Eine</strong>s wurde auch ganz deutlich: Das neue Tournesol-Bad ist von derKonzeption - und somit auch von seiner Nutzung - nicht mit einemhergebrachten Freizeitbad zu vergleichen. Tournesols Werbeslogan "Zeitfür mich" zeigt, dass neben dem Badebetrieb auch die anderen Bereiche,wie Sauna, Fitness, Wellness wesentliche Aspekte des Bades sein sollen.Die Australierin Michelle Klee, die "Health Management und FitnessInstruction" in den USA studierte und schon unterschiedlichste Anlagenkonzipierte und managte, machte dies in der Vorstellung ihres Konzeptesfür <strong>Idstein</strong> deutlich. Das Thema "Zeit für mich" steht im Vordergrund,nicht unbedingt der Schwimmsport.


283<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2009<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Baustellen-SommerIn Kürze Beginn für Kreisel B 275 / Bürgermeister: Kein ChaosVon Martin KolbusDer Umbau der Ampelkreuzung Limburger Straße /Am Hexenturm zu einem Kreisel wird ein halbes Jahrlang für Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt sorgen.Parallel dazu werden einhalbes Dutzend weitererStraßenbauprojekte in der Kernstadt in Angriffgenommen. "Ein Chaos wird trotzdem nicht ausbrechen", gebenBürgermeister Krum und Diplom-Ingenieur Norman Wille abersofort Entwarnung.Noch vor Ostern sollen die Baumaschinen an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehunganrücken, um in Höhe der Tankstelle den neuen Kreisel zu bauen. "ZweiMonate werden die Arbeiten dauern", schätzt Norman Wille vomPlanungsbüro Grandpierre & Wille. Viele Verkehrsteilnehmer werden denKreiselbau begrüßen, erleichtert er doch besonders den Bewohnern undBeschäftigten im Nassau-Viertel die Ein- und Ausfahrt, ohne denVerkehrsfluss auf der Bundesstraße 275 maßgeblich zu behindern. Auchdie Sicherheit der Autofahrer soll sich durch die Beseitigung der alten T-Einmündung hier deutlich erhöhen.Der neue Kreisel wird einen Durchmesser von 37 Metern bekommen unddamit zu den größten im Stadtgebiet gehören. Große Beeinträchtigungenwährend der Kreisel-Bauzeit erwartet die Stadtverwaltung nicht, derVerkehr wird - abgesehen vom Termin des Auftragens der Deckschicht -dort weiterlaufen können."Wir brauchen die neue Kreisanlage Rudolfstraße als Entlastung, wenn wirdann im Mai/Juni in der Limburger Straße/Amtsgericht massiver insVerkehrsgeschehen eingreifen werden", schildert Wille die Abhängigkeitender beiden Baumaßnahmen. In der Stadtmitte beginnen zwar schon imMai die Arbeiten und die Gerichtsstraße wird an der großen Kreuzung zurSackgasse, doch erst im Juni geht es im Kreuzungsbereich "richtig los". Zudiesem Zeitpunkt dürfte der Kreisel an der oberen Zufahrt <strong>zum</strong> Nassau-Viertel bereits fertiggestellt sein.In den Sommermonaten Juni/Juli wird auch dieErschließungsstraße für Tournesol und Edeka (Weldertstraße)fertig ausgebaut, kündigt die Stadtverwaltung an. Hier wirdspätestens ab dem Spätsommer/Frühherbst reger Verkehrherrschen, wenn Tournesol den Betrieb eröffnet und Edeka balddarauf nachzieht. Beide Publikums-Magnete werden zwar selbstviele Parkplätze anbieten, doch wird die Stadt neben der Straßeund dem einseitigen Fußweg auch einen Pkw-Parkstreifen


284einrichten. Ein Wendehammer am Tournesolbad bildet dort den(vorläufigen) Abschluss. Ob es dort später eine Anbindung inRichtung Wiesbadener Straße geben kann, wird von zur Zeitlaufenden Eigentümergesprächen abhängen, so RathauschefGerhard Krum.Damit nicht genug der Straßenbauprojekte: Im Nassau-Viertel erfolgtschon in wenigen Wochen ein abschnittsweiser Fertigausbau in derMaximilianstraße. Kanal-, Wasser- und Straßenbau kommen ebenfalls inHermann-Löns-Straße, Berliner Straße und Im Rödchen in Gang. DerBusverkehr muss dann zeitweise umgeleitet werden.Dann ist da auch noch die Richard-Klinger-Straße, die zwischen dem Aldi-Kreisel und dem Anschluss Frauwald grundhaft erneuert wird undbeidseitig Gehwege erhält. "Anfang Mai geht es dort los", kündigt NormanWille an.Noch in diesem Jahr soll außerdem Baubeginn für den Kreisel B 275 /Wörtzgarten (bei Audi) sein - voraussichtlich im Juli/August. DieseKreisverkehrsanlage wird rekordverdächtige 40 Meter im Durchmessererhalten. Lange Lastfahrzeuge, die aus dem Cunoweg auf die B 275einbiegen und dann weiter auf der A 3 nach Frankfurt fahren wollen,können diesen Kreisel dann auch <strong>zum</strong> Wenden nutzen. Um die Listekomplett zu machen: gegen Ende des Jahres wird auch noch dieSeelbacher Straße (L 3026) weiter ausgebaut - inklusive Kreisel.Im Mittelpunkt aber wird der Kreisverkehr Limburger Straße/AmHexenturm stehen, der bis Ende November fertig werden soll. VierBauabschnitte sind vorgesehen, angefangen mit dem Bereich vor derTurnhalle.Der Verkehr soll, sieht man mal von einer kurzzeitigen Vollsperrungwährend des Einbaus der Deckschichten ab, die gesamte Bauzeit überweitergeführt werden. "Die Vollsperrung wird voraussichtlich in die Zeitder Herbstferien fallen", bestätigte Norman Wille.


285<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spaßbad mit StahlkuppelSabine Fritz vom Stadtmarketing: "Gehen von der Eröffnung zuden Sommerferien aus“Wirtschaftsprofi Sabine Fritz. Archivfoto: wita / MallmannGroßbaustelle aus der Vogelperspektive. Stefan Gärth stieg für das Bildauf einen Kran.Foto: Stefan Gärth


286Vom 03.04.2009Sabine Fritz, Leiterin des Referats für Wirtschaftsentwicklung,Stadtmarketing und Kultur der Stadt gibt Auskunft über das neueTournesolbad.Wann wird das Schwimmbad jetzt eigentlich fertig gestellt sein?Sabine Fritz: Alles hängt davon ab, wie sich in nächster Zeit derBaufortschritt entwickeln wird. Besonders der Bau der Stahlkuppel im Aprilwird den Zeitpunkt bestimmen, wann das Schwimmbad eröffnet werdenkann. Derzeit gehen wir davon aus, dass es pünktlich zu denSommerferien eröffnet werden kann und der Schwimmbetrieb beginnenkann.Was wird denn in etwa der Eintritt kosten?Sabine Fritz: Klar ist, dass ein neues Bezahlungsprinzip verwendet werdenwird. So wird man zukünftig nicht mehr nur eine Eintrittskarte kaufenkönnen, sondern ein so genanntes "Stundenpotenzial". Das heißt, mankauft eine Anzahl von Stunden von denen nur die abgestrichen werden,die man tatsächlich im Schwimmbad verbracht hat. Wenn man so will,wird somit auf die Minute abgerechnet.Bekommen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger oder Schüler vergünstigte Eintrittskarten?Wird die DLRG, wie im alten Schwimmbad, dort wiederSchwimmunterricht geben dürfen?InterviewSabine Fritz: Mit dem Betreiber wurde auch über dieses Themagesprochen, dazu hat der Betreiber versprochen, dass die DLRG in demneuen Schwimmbad ihr Training aufnehmen kann.Also werden auch die Schulen ihren Schwimmunterricht dort wiederabhalten können?Sabine Fritz: Das ist richtig. Es ist vorgesehen, dass auch die Schulenzukünftig im neuen Schwimmbad wieder ihren Unterricht abhaltenkönnen. Schließlich ist es ja auch sehr wichtig, dass die Kinder bereits inder Grundschule das Schwimmen lernen.Das Schwimmbad liegt ja etwas außerhalb <strong>Idstein</strong>s und ist für viele nurschwer zu erreichen, da stellt sich zwangsläufig die Frage: Ist zu demSchwimmbad eine Busverbindung geplant?Sabine Fritz: Das Erreichen des Schwimmbads wird, aufgrund desStandorts, für einige Personen ohne Auto nicht ganz einfach sein. Daherist vorgesehen, die Busverbindungen <strong>zum</strong> guten Erreichen desSchwimmbads, auszubauen. Entsprechend soll das Schwimmbad eineeigene Bushaltestelle erhalten. Ob diese jedoch direkt vor dem Bad seinwird, ist noch nicht sichergestellt.Warum wurde eigentlich ein Hallenschwimmbad, und nicht einkostengünstigeres Freibad gebaut?Sabine Fritz: Hallenschwimmbäder können im Gegensatz zu Freibäderndas ganze Jahr über genutzt werden. Dies ist für den Betreiber wesentlichwirtschaftlicher und auch für <strong>Idstein</strong> ist ein <strong>Hallenbad</strong> attraktiver als ein


287Freibad. Dadurch können die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> das ganze Jahr über baden gehenund das Angebot des neuen "Spaßbades" nutzen.Wäre das Schwimmbad nicht besser an der alten Stelle gebaut worden?Schließlich lag das Schwimmbad dort für Schüler viel zentraler?Sabine Fritz: Nein, der Platz dort wäre für ein Schwimmbad, wie es jetztgebaut wird, viel zu klein und damit ungeeignet gewesen. Außerdem zeigtsich der neue Standort verkehrsgünstiger als der alte.Ist es eigentlich nicht ungünstig, das Tournesol-Schwimmbad direkt nebeneine Schnellstraße zu bauen? Besonders wegen der Lärmbelästigung?Sabine Fritz: Ob die dort verlaufende Schnellstrasse den Badebetriebtatsächlich durch seine Lärmbelästigung beeinflussen wird, ist derzeitnicht anzunehmen. Wie es tatsächlich sein wird, ist abzuwarten.Ursprünglich sollte das Schwimmbad ja an einem anderen Standortgebaut werden. Aber leider gab es beim Kauf des Grundstücks, welchesdem Landeswohlfahrtsverband gehört, Probleme, was wir sehrbedauerten. So haben wir uns letztendlich für das jetzige Grundstückentschieden, was aus unserer Sicht mit 25 000 Quadratmeternangemessen groß ist, für ein solches Erlebnisbad.Das Gespräch führtenMarvin Kieckhöfel undMarlin Müller, Klasse 8a PSI<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009Radeln auf der neuen "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht"Stadt will sich für Pedalritter schick machen und legt Schwerpunktauf Sport und TourismusVom 03.04.2009IDSTEIN. Die Stadt will künftig verstärkt Fahrradtouristenanlocken. Ems- und Wörsbachtalrundwege gibt es schon - ab 2011soll die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein Rundkurs durch die Stadtteile,befahrbar sein.Von Christopher SchäferIn der Nähe der Bundesstraße 275 soll zudem eine Teststrecke fürMountainbiker entstehen. Selbst hochklettern im neuenHochseilgarten, nein, das sei nichts für ihn, gesteht BürgermeisterGerhard Krum (SPD). Seine Eindrücke von der Eröffnung amMontag sind noch frisch: "Das war ganz schön wackelig."


288Nichtsdestoweniger freut er sich über die neue Attraktion auf demGelände des ehemaligen <strong>Hallenbad</strong>s für seine Stadt.Der Hochseilgarten ist ein Mosaiksteinchen im großen Ganzen, den Krumunter dem Titel "Gesundheit, Bildung, Sport, Tourismus" eingeordnetwissen will. Ein Image, das für <strong>Idstein</strong> stehen, und neben denFachwerkfans weitere Ausflügler anlocken soll. Teile der Ems- undWörsbachtalradwege will die Stadt nachbessern. Neu in der Planung istjetzt die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein 40 Kilometer langer Kurs durch dasStadtgebiet inklusive der Stadtteile. Dieser soll, wie die bestehendenRunden, trotz einiger Hügelchen familienfreundlich befahrbar sein, sagtKrum. Das hätten Erkundungen des Taunussteiner Stadt- undVerkehrsplaners Dr. Ferdinand Tonke ergeben. Und auf den sei Verlass:"Er kennt jeden Quadratzentimeter", sagt Krum.Sport treiben viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> im Verein, dazu in größtenteils modernemAmbiente, im Bereich der Sportstätten sieht Krum seine Stadt gutaufgestellt, Beispiel seien der neue Sportplatz in Heftrich, das geplanteTournesol-Bad, die Turnhalle auf dem Taubenberg, oder der Umbau derTSG-Halle. 1,5 Millionen Euro fließen laut Krum jährlich in dieSportförderung, das meiste in den Sportstättenbau.Das Prinzip der Sportförderung lautet schon seit längerem: Wer dieJugendarbeit fördert, bekommt mehr Geld. "Und das hat gefruchtet", sagtGerhard Krum, "es ist bemerkenswert, was in den Vereinen von den vielenEhrenamtlichen geleistet wird." Sportlehrer Michael Kaiser sei auch mitdem Anliegen Jugendarbeit in sein Hochseilgartenprojekt gestartet, überden mobilen Jugendtreff will die Stadt nun auch junge <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> beiSeminaren klettern lassen.Zurück <strong>zum</strong> Radsport: Für sie hat der Bürgermeister ein zusätzlichesBonbon. In der Nähe des "Storck Bicycle-Store" an der B 275 soll eineTeststrecke für Mountain-Biker ausgewiesen werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. April 200930 Beschlüsse <strong>zum</strong> KonjunkturpaketHauptausschuss legt Prioritäten fest / Keine Finanzhilfe fürTournesol-SicherheitssystemVom 18.04.2009IDSTEIN. Es war ein hartes Stück Arbeit für den Haupt- undFinanzausschuss, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, das der Stadt<strong>Idstein</strong> Landes- und Bundesfördermittel von mehr als zweiMillionen Euro verspricht. Es dauerte drei Stunden, bis Klarheit


289über rund 30 Maßnahmen bestand. Das letzte Wort hat dasParlament am 21. April.Von Martin KolbusIrgendwann im Laufe der Diskussion machte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) ihremFrust Luft: "Wir hören hier immer nur, was nicht geht. Offenbar geht nurder Straßenbau..." Ihre Enttäuschung entlud sich, weil zu einer Reihe von<strong>FWG</strong>-Anträgen aus der Verwaltung, aber auch von CDU und SPDBedenken über die Möglichkeit der schnellen Realisierung geäußertworden waren. Das betraf unter anderem den <strong>FWG</strong>-Vorschlag zurSchaffung eines behindertengerechten Zugangs im vorderenRathausbereich (geschätzte 100 000 Euro), die Sanierung von Fassadeund Dach des Torbogengebäudes (200 000 Euro) sowie die Einrichtungvon Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Willi-Mohr-Halle in Heftrichund anderen städtischen Gebäuden (300 000 Euro).CDU und SPD begründeten ihre Ablehnung nicht mit grundsätzlichenBedenken, sondern damit, dass es bei vielen dieser Vorschläge einfachnicht möglich sei, innerhalb der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit dieDinge ins Laufen zu bringen. "Ein behindertengerechter Zugang fürsRathaus ist in diesem Jahr einfach nicht mehr zu planen und zuvergeben", riet Hans-Egon Baasch (SPD) dringend ab.<strong>Idstein</strong>s Finanzdezernent Felix Hartmann (CDU) bestätigte, dass bis <strong>zum</strong>Jahresende mindestens 50 Prozent der jeweiligen Maßnahme als Auftragvergeben sein müssten. Entsprechend empfahl Wolfgang Gerhardt(Bauamtsleitung), Projekte mit hohem Planungsaufwand und erheblichembehördlichem Abstimmungsbedarf nicht zu berücksichtigen. Zugleichwiesen die Amtsleiter auf personelle Engpässe in der Verwaltung hin.Zu den Photovoltaikanlagen empfahl Dr. Hahn (CDU), nach Lösungen wiebeim Feuerwehrstützpunkt <strong>Idstein</strong> zu suchen, wo ein privater Investoreingebunden worden sei.Doch nicht nur die Freien Wähler und die Grünen, die energetischeMaßnahmen generell unterstützten und Straßenbauprojekte rundwegablehnten, scheiterten im Haupt- und Finanzausschuss mit einigen ihrerIdeen. So zog die CDU ihren Vorschlag, ein Funktionsgebäude amSportplatz Zissenbach zu errichten (375 000 Euro), wegen der Bedenkenzur rechtzeitigen Abwicklung zurück. Die SPD konnte sich nicht mit demVorschlag durchsetzen, die Herstellung der Bahnladestraße (350 000Euro) im Prioritätenplan zu platzieren.Heftige Diskussionen löste der Vorschlag des SPD-Stadtverordneten Marius Weiß (MdL) aus, sich mit 50 000 Euro(also der Hälfte der Gesamtkosten von 100 000 Euro) an einemSicherheitsprojekt im Tournesolbad zu beteiligen. Es handelt sichum ein Kamerasystem, das die Beckenböden überwacht und beiBadeunfällen nach etwa 30 Sekunden Alarm schlägt (System"Angel Eye"). <strong>Eine</strong> Beteiligung schlug Weiß vor, weil die Stadt beiSchul- und Vereinsschwimmen mit in der Sicherungspflicht sei.


290Das Finanzministerium habe die Fördermöglichkeit dieser"kommunal-ersetzenden Maßnahme" bestätigt."Wir sind die völlig falsche Adresse dafür", hielt Dr. AlexiaSchadow (CDU) das Thema "nicht für diskussionswürdig". DerBetreiber des Bades sei für die Sicherheit verantwortlich. DasKonjunkturprogramm habe offensichtlich "Begehrlichkeiten"geweckt. Ihr Fraktionskollege Dr. Hahn erklärte die Maßnahme alsnicht vorrangig für ein Konjunkturprogramm. Ebenso wie IngaRossow wies Hahn auf den dynamisierten Betriebszuschuss derStadt (etwa 500 000 Euro jährlich) hin. Rossow: "Wenn derInvestor `Angel Eye` für sinnvoll hält, soll er das Geld auchinvestieren."Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) hielt eine Beteiligung derStadt für einen Versuchsballon von Tournesol. "Jetzt nähert mansich dem Ausbau des Bades, da wird versucht, Zugeständnisse derStadt auszuloten." Peter Piaskowski (CDU) befand, dass sichTournesol mit dem Vorgehen keinen Gefallen getan habe. Für denSPD-Vorschlag gab es am Ende keine Mehrheit.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. April 2009Neue Umkleide für Zissenbach-SportlerStreit überschattet StadtparlamentssitzungVom 23.04.2009IDSTEIN. Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss vergangeneWoche über drei Stunden um die Prioritätenliste für dieKonjunkturprogramme von Bund und Land gerungen hatte, ging esam Dienstagabend im Stadtparlament noch einmal hoch her.Von Christopher SchäferZwar hatten sich die Parlamentarier auf eine kurze Sondersitzungeingestellt - dass es anders kam, lag nicht nur an der Debatte um dieProjekte, die von den Programmen profitieren sollen.Einmal mehr entbrannte ein Disput zwischen einem Teil derParlamentarier und Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) über dieZusammenarbeit der Gremien. Der Vorsitzende des Haupt- undFinanzausschusses, Peter Piaskowski (CDU), bemängelte die von Magistratund Verwaltung vorbereitete Prioritätenliste. In seiner Sitzung amvergangenen Donnerstag hatte der Ausschuss sämtlicheStraßenbauprojekte, die oben auf der Vorschlagsliste standen, weiterhinten platziert, dafür Maßnahmen an Kitas und


Dorfgemeinschaftshäusern vorgezogen. Als sie die ursprüngliche Liste zuGesicht bekam vor dieser Sitzung, hatte sich die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow desillusioniert gefragt: "Was geht hierüberhaupt außer Straßenbau?" Dies sei der Grund dafür gewesen, weshalbihr vergangene Woche im Ausschuss "der Kragen geplatzt" sei, erklärtesie. Grund, aus der Haut zu fahren, hatte sie auch am Dienstag wieder:Sie sah sich dem Vorwurf des Bürgermeisters ausgesetzt, dieVorschlagsliste nicht richtig gelesen zu haben.Krum war seinerseits wenig begeistert von der Kritik: "Ich verwahre michdagegen, die Arbeit von Magistrat und Verwaltung zu diskreditieren." Under begründete die vorgesehene Top-Platzierung der Straßenbauprojekte:"Storck und Motorola wären nie hier hergegezogen, wenn wir nicht dieStraßen gebaut hätten." Nach der Umstellung der Vorschlagsliste durchden Ausschuss seien Verwaltung und Teile des Magistrats "dermaßendemotiviert" gewesen. Er sehe es als seine Aufgabe, sich schützend vordie Verwaltung zu stellen.Auch die eigentliche Frage des Abends, nämlich ob die vom Ausschussausgehandelte Liste von Projekten eine Mehrheit findet, wurde behandelt.Fand sie - allerdings geändert um einige Punkte. So dürfen sich dieLenzhahner freuen: 20 000 Euro werden auf Vorschlag der <strong>FWG</strong> für dieSanierung des Backes beantragt.Den Überraschungscoup des Abends landete die CDU. Man habe neueErkenntnisse, gab Peter Piaskowski bekannt, dass der Bau einesFunktionsgebäudes am Sportplatz "Zissenbach" noch in diesem Jahr zubewältigen sei, es sich also doch lohne, dafür 375 000 Euro zubeantragen. Als Punkt Nummer 8 schaffte es die Umkleide so in letzterMinute zurück auf die Liste. Der TV 1844 kann sich noch an anderer Stelleglücklich schätzen - aufgerufen sind bei der Umwandlung desTennenplatzes in einen Kunstrasenplatz beim Bundesprogramm 350 000Euro. Zur Freude des TV-Vorsitzenden und CDU-Vertreters WolfgangHeller, der vor der Abstimmung gesagt hatte: "Wenn Sie mich vor dieWahl stellen ,entweder Umkleide oder Kunstrasenplatz´, würde ich beidesnehmen."Für das neue Funktionsgebäude von der Liste verschwand die Verlegungder Haltestelle Normaluhr vor die Hochschule Fresenius im Zuge desKreiselbaus an der Gerichtswiese. Man wolle nichts überstürzen, wandtenCDU und FDP ein und erreichten dafür eine Mehrheit. Die SPD hielt anihrer Auffassung fest, die Rückstaus vor dem Standort am Kino müsstenso schnell wie möglich durch die Verlegung beseitigt werden.SPD-Fraktionsmitglied Marius Weiß musste sich auch für seinenabgelehnten Vorschlag rechtfertigen, 50 000 Euro für dieBezuschussung des Überwachungssystems "Angel Eye" im neuenTournesolbad beantragt zu haben. Für die Menschen dränge sichangesichts solcher Vorhaben die Frage auf, ob das Schwimmbadüberhaupt sicher sei, sagte Peter Piaskowski. "Auch ohne ,AngelEye´ ist das Bad sicher", beruhigte Marius Weiß. "Wir wolltendamit maximale Sicherheit, mehr als die vorgeschriebene,erreichen."291


292<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. April 2009AUS DEM RATHAUS<strong>Idstein</strong>-Bonus für TournesolIDSTEIN (VoS). Die Zeit ohne ein Schwimmbad ist in <strong>Idstein</strong> imSeptember vorbei: Dann will die Firma Tournesol den neuen Wellnessparkim Nassauviertel in Betrieb nehmen. Im "Schiefen Haus" in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Rodergasse hat das Unternehmen ein Informationsbüro, Telefon 0 61 26/959 18 30, eingerichtet.Bereits im vergangenen März hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Schreiben an die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> versandt, in denen geschildert wird, dass beim künftigenBadbesuch ein sogenannter <strong>Idstein</strong>-Bonus <strong>zum</strong> Zuge kommt: Unter demMotto "Tournesol - Zeit für mich" können die Besucherinnen und Besucherein Zeitkonto einrichten. Der Clou: Bis zur Eröffnung können sich die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> 150 Tournesol-Minuten auf ihrem Zeitkonto gutschreiben lassen,wenn sie das städtische Schreiben im Tournesol-Büro vorlegen.Allerdings hat das städtische Schreiben nicht alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> erreicht - ausGründen, die nicht mehr nachvollziehbar sind.Deshalb stellt Bürgermeister Gerhard Krum jetzt klar, dass alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,die sich im Tournesol-Büro per Ausweis als Bewohner der Hexenturmstadtlegitimieren, die 150-minütige Gutschrift für das Bad natürlich ebenfallserhalten. "Das ist doch eine tolle Sache, dass sich Unternehmen, die sichbei uns in der Stadt ansiedeln, sich so für <strong>Idstein</strong> engagieren."<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2009AUS DEN RATHÄUSERNNeue VermarktungsstrategieIDSTEIN (VoS). Ein Dortmunder Unternehmen erarbeitet einVermarktungskonzept für den Wirtschaftsstandort <strong>Idstein</strong> und legt es nachFertigstellung dem Magistrat vor. Die Auftragsvergabe an die Fachfirmabeschloss das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Gremium auf der jüngsten Sitzung."Damit <strong>Idstein</strong> in der Region, in Hessen und Deutschland auchwahrgenommen wird, haben wir seit Jahren sehr stark auf der ExpoReal inMünchen, der größten Immobilienmesse, für unseren Standort geworben.Viele Projektentwickler kennen <strong>Idstein</strong> inzwischen. Jetzt ist es aber an derZeit, neue Wege zu gehen und gezielter zu schauen, welche Projekte und


293Unternehmen in unserer Stadt angesiedelt werden sollten, um Synergiennutzen zu können", begründet Bürgermeister Gerhard Krum dieAuftragsvergabe für das Vermarktungskonzept.Inzwischen ist <strong>Idstein</strong> so bekannt, dass auch große Firmen mitumfassenden Flächenbedarf wegen Standortmöglichkeitenanfragen, denen die Stadt aber aus Mangel an geeignetem Geländeabsagen muss. "Wir versuchen dagegen, Nischen zu besetzen undbesondere Unternehmen nach <strong>Idstein</strong> zu holen, die die Nischenausfüllen, etwa Tournesol, Jack Wolfskin oder Storck."Nach wie vor hat ein Punkt abseits des kommendenVermarktungskonzeptes für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef Priorität: "Wirbrauchen in <strong>Idstein</strong> dringend ein Tagungshotel!"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Mai 2009Dritte Buslinie durch <strong>Idstein</strong>?VERKEHR CDU und <strong>FWG</strong> wollen das städtischeBeförderungsangebot verbessernIDSTEIN (iz). In einem gemeinsamen Antrag nehmen sich <strong>FWG</strong> und CDUdes Stadtbusverkehrs in <strong>Idstein</strong> an.Mit der Umsetzung der Südtangente, dem Bau des Krankenhausesund des Tournesol-Bades sowie der Entwicklung neuer Baugebietesei die bisherige Linienführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs andie Grenzen seiner Belastbarkeit gekommen. Etliche neue Ziele imStadtgebiet müssten nun dauerhaft an den innerstädtischen ÖPNVangeschlossen werden.Dabei solle planungstechnisch überlegt werden, statt wie bisher faktisch,eine Buslinie (nur gegensätzliche Umläufe auf der selben Strecke) durchdrei "echte" Buslinien zu ersetzen, die nur an wenigen HaltestellenSchnittpunkte aufwiesen. Die Planungen sollten bis <strong>zum</strong> Sommer so weitberaten werden können, dass <strong>zum</strong> Fahrplanwechsel im Winter 2009/2010die geänderten Linien in Betrieb genommen werden könnten.Um dieses Ziel zu erreichen, beantragen Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und ThomasZarda (CDU) für ihre Fraktionen, dass der Magistrat ein umfangreiches"Hausaufgabenpaket" erhält und dies möglichst rasch abarbeiten soll.So soll untersucht und dargelegt werden, wie eine zukünftigeStreckenführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs organisiertwerden kann. Dabei seien Aspekte der Nahversorgung (Einkäufe),Besuch des Krankenhauses/Heliosklinik und der Erreichbarkeit der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstätten, wie Sportgelände Zissenbach, TournesolBad, Neue TV-Halle/Altes <strong>Hallenbad</strong> und Freizeitgelände


294Wasserfall besonders zu berücksichtigen. Insbesondere soll überlegtwerden, ob eine dritte Busstrecke aufgenommen werden soll und welcheHaltestellen entfallen können.Die Linien sollen weiterhin einen Umlauf von 30 Minuten und gemeinsameUmsteigepunkte auf den Busbahnhöfen Bahnhof und Schulgasse besitzen.Es sei sicher zu stellen, dass die Taktzeiten der regionalen ÖPNV-Verkehrebeachtet werden. Insbesondere die Anbindung an den Bahnverkehr unddie Buslinien Richtung Wiesbaden/Taunusstein seien zu berücksichtigenund Umsteigemöglichkeiten im Stadtbusverkehr selbst vorzusehen.Tournesol-Zeitung Ausgabe 01/2009 am 19.05.2009 an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Haushalte verteilt


295<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Mai 2009Mängel kosten viel Zeit und GeldHALLENBAD-UMBAU Einzug ins Sportzentrum frühestens imSeptember1000 Quadratmeter Wärmedämmung werden im Keller angebracht- hier in einem der langen Gänge ist, neben der Verlegung vonneuen Leitungen, diese Arbeit bereits erledigt. Im Bild von links:Wolfgang Heller, Gerhard Krum, Markus Bartsch. wita / Udo MallmannVom 20.05.2009Von Martin KolbusDer alte Schriftzug "<strong>Hallenbad</strong>" über dem Eingang weist noch auf dieursprüngliche Nutzung hin, aber im Inneren des Gebäudes verschwindetnach und nach alles, was an die besten Jahre des einstigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Schwimmbades erinnern könnte. Beim TV 1844 freut man sich mehr undmehr auf das neue Vereinsdomizil, aber seit Beginn der Umbau- undSanierungsarbeiten sind im gleichen Maße auch die Sorgen gewachsen.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat ließ sich jetzt bei einem Besuch amHimmelsbornweg von Architekt Gerhard Guckes, seinem Mitarbeiter Dipl.-Ing. Markus Bartsch und dem TV-Vorsitzenden Wolfgang Heller über denaktuellen Stand der Arbeiten informieren. Der Rundgang ums Haus sowiedurch die Räume im Erd- und Kellergeschoss machte sichtbar, dass in denletzten fünf Monaten Handwerksbetriebe und TV-Helfer ganze Arbeitgeleistet haben. Längst sind die Wasserbecken verfüllt und mit einerStahlbetondecke überzogen, so dass der neue Verwendungszweck alsSportzentrum unverkennbar ist. Auch draußen hat sich viel getan, so istinzwischen eine neue Wärmedämmung an der Fassade angebrachtworden.Die Problemzonen, mit denen in dieser Größenordnung eigentlich niemandgerechnet hatte, offenbaren sich im Inneren des Gebäudes. FehlendesAbdichtungsmaterial in Nassbereichen wie Duschen und Sanitärräumen,Pfusch bei Dämmungen im Deckenbereich, Schäden an einigenStahlbetonstützen sowie an Deckenträgern im Flachbau - diese Liste ließe


296sich fortführen. Die Beton-Sanierungen und zusätzlich erforderlichenAbdichtungen und Dämmungen werden einen erheblichen fünfstelligenBetrag ausmachen und darüber hinaus Zeit kosten.Architekt Guckes konnte sich beim Anblick der Mängel den Seitenhiebnicht verkneifen, dass das frühere <strong>Hallenbad</strong> in einigen Bereichen "einemtechnischen Standard aus dem 18. Jahrhundert" entspreche. Bei derBestandsaufnahme im vergangenen Jahr seien die Schäden äußerlich nichterkennbar gewesen.Trotz der Probleme und der zu erwartenden Mehrkosten lässt sich der TV1844 <strong>Idstein</strong> nicht entmutigen. Inzwischen haben die Mitglieder schon 500Arbeitsstunden unentgeltlich erbracht, und viele weitere werden folgen -<strong>zum</strong> Beispiel bei der Dämmung von 1000 Quadratmetern Decke imUntergeschoss, die mit dafür sorgen soll, dass die Kälte von dort nichtungehindert in die darüber liegende Halle kriechen kann.Dank des erheblichen Aufwandes für die Dämmung sollen sich nachBerechnung der Fachleute die Heizkosten der Pellets-Anlage auf "nur" 13000 Euro jährlich belaufen.<strong>Eine</strong> der wichtigsten Antworten, die Bürgermeister Gerhard Krum und dieKollegen aus dem Magistrat von ihrem Besuch mitnehmen wollten, war dieInformation über den voraussichtlichen Einzugstermin. Gerhard Guckesund Wolfgang Heller waren sich einig, dass der angepeilte Termin Augustwohl nicht zu halten sein dürfte.Ob es eher September oder doch Oktober 2009 wird, kann momentanniemand mit Sicherheit beantworten. Auf jeden Fall dürfen sich die 1844-er darauf freuen, dass sie nach Fertigstellung des neuen Sportzentrumsnicht mehr in neun, sondern "nur" noch in fünf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hallen ihremSport nachgehen werden.


Ausgabe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 2 vom 18. Juni 2009297


298<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2009RHEINGAUBAD Kreistag lehnt Ausstieg ausZweckverband ab/Antrag der FDPRHEINGAU-TAUNUS (sus).Der Kreistag hat den Antrag der FDP-Fraktion abgelehnt, der Landkreissolle aus dem Zweckverband Rheingau-Bad aussteigen. Alle anderenFraktionen waren dagegen. Die FDP hatte auf die defizitäre Finanzsituationdes Kreises verwiesen und argumentiert, der <strong>Hallenbad</strong>betrieb sei einefreiwillige Leistung und aus dem Zuschuss des Landkreises für dasRheingaubad erwachse eine Ungleichbehandlung von Rheingau undUntertaunus.Mahr: SchaufensterantragGeorg Mahr (SPD) sprach von einem Schaufensterantrag. Die FDP wisse,dass Geisenheim und Rüdesheim, die mit dem Kreis den Zweckverbandbilden, das Bad alleine nicht finanzieren könnten. Wenn die FDP dasattraktive Bad mit steigenden Nutzerzahlen schließen wolle, solle sie essagen. Mahr verwies auf die Bedeutung des Bades für den Schulsport."Die meisten Kinder können nicht in Privatschulen schwimmen lernen."Der Betrieb des Rheingaubades sei laut Auskunft desRegierungspräsidiums keine freiwillige Leistung, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Birgit Kind. Das Bad sei "ein wertvollerBeitrag zur Gesundheit unserer Bürger". <strong>Eine</strong> Ungleichbehandlungsei nicht gegeben, denn der Landkreis werde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesolbad nach Fertigstellung in gleicher Höhe bezuschussenwie das Rheingaubad. Landrat Burkhard Albers (SPD) hatteberichtet, dass sich der Kreis mit der Bezuschussung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bades, wo auch Schulsport stattfinden werde, auchgestalterischen Einfluss gesichert habe.Michael Barth (<strong>FWG</strong>) sagte, über einen Ausstieg aus dem Zweckverbandhätte der Kreis vor der Sanierung des Bades nachdenken müssen.Nachdem das Bad für vier Millionen Euro saniert sei, sei die Frage für dienächsten 25 oder 30 Jahre beantwortet.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 02.Juli 2009299


300<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2009<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juli 2009Parkkonzept für die InnenstadtPARLAMENT Auftrag an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung / HöhereTournesol-BürgschaftVom 04.07.2009IDSTEIN (VoS). Die Stadtverwaltung erarbeitet ein Konzept für einebessere Parksituation in der Innenstadt. Das beschloss das Parlament aufseiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig. Die Fraktionentrugen diesen CDU-Antrag zwar mit, doch sowohl SPD, Grüne als auch


301<strong>FWG</strong> sehen die momentane Situation als nicht so schlecht an. Trotzdemwollen auch sie sich möglichen neuen Ideen nicht verschließen.Für seine Fraktion zeigt sich Vorsitzender Thomas Zarda ausgesprochenzufrieden damit, dass der CDU-Antrag angenommen wurde. SeineFraktion habe damit eine überfällige Anpassung des Parkkonzeptes an dieRealitäten angestoßen. "Es hilft doch nichts, wenn Grüne, SPD und <strong>FWG</strong>stereotyp wiederholen, dass es gar kein Parkproblem in <strong>Idstein</strong> gebe. Wermit den Einzelhändlern und Kunden spricht, bekommt als Topthema dieParkplätze genannt."Es gehe seiner Fraktion überhaupt nicht darum, die Parksituation in<strong>Idstein</strong> schlechtzureden, wehrt sich Zarda gegen diesen Vorwurf der SPD.Aber es helfe den Kunden der Innenstadt auch nicht, wenn man diesenimmer nur vortrage, statistisch gesehen sei alles bestens und in Ordnung.Die Stadt verändert ihre Bürgschaft für den Bau des Tournesol-Bades von 19 auf 20, 7 Millionen Euro. Das legte dieStadtverordnetenversammlung ebenfalls fest. Gleichzeitig wurdebeschlossen, ein Geländestück vor dem Bad mit einer Fläche von2500 Quadratmetern aus dem Pachtvertrag mit Tournesol wiederherauszunehmen und an die Stadt zurückzugeben. Damit wollensich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> die Option sichern, auf dem Arealmöglicherweise ein großes Hotel anzusiedeln.Dies wird dann in unmittelbarer Nähe <strong>zum</strong> Tournesol-Bad alssinnvoll angesehen. Diese Vorgehensweisen wurden gegen wenigeGegenstimme mit großer Mehrheit angenommen.Das Parlament folgte bei der Bürgschafts-Höhe nicht derVerwaltungsvorlage, sondern der Ansicht der Grünen. DieVerwaltung wollte die Bürgschaft auf 21, 7 Millionen Euroerhöhen. Die Parlamentsmehrheit lehnte dies ab, weil in diesemBetrag auch Kosten enthalten wären, die die Stadt nichtmitverantworten könne.<strong>Eine</strong> Erhöhung der betreffenden Bürgschaft war von Tournesolbeantragt worden, weil man aus wirtschaftlichen Gründen in<strong>Idstein</strong> eine große Photovoltaikanlage für den Badbetrieb bauenmöchte und das Außengelände erweitert wird.


302<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juli 2009Behörden alarmiert nach BachverfärbungAuslöser sind Geothermie-Bohrungen / Kreis: "Unbedenklich“(cees). <strong>Eine</strong> aufgeregte E-Mail erreichte gestern nicht nurUmweltexperten von Stadt und Kreis, sondern auch unsereRedaktion: "Durch die geothermischen Bohrungen im Bereich desTournesolbades wurden offensichtlich durch Unachtsamkeit oderAbsicht Sedimente in das angrenzende Gewässer eingebracht",schrieb Jürgen Schmitt, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 /Die Grünen in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung.Er selbst gab als Auslöser die geothermischen Bohrungen amTournesolbad an. Am Montagabend habe er erheblicheVerunreinigungen im Bereich Auf der Au / Stolzwiesenpark /Schlossteich dokumentiert und Gewässerproben entnommen.Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) bezeichnete den durch JürgenSchmitt ausgelösten Alarm als "Panikmache". Dieser suche wohlnach einem Sommerthema. Nach gestrigem Erkenntnisstand gebees "keine Anhaltspunkte auf schädliche Stoffe" in dem Gewässer.Er vermutete dagegen die Freisetzung von ungefährlichenSedimentteilchen.Die Untere Naturschutzbehörde vom Kreis weilte gestern am Ortdes Geschehens, untersuchte das Gewässer und entnahm eineProbe. Als "unbedenklich" stufen die Fachleute aus BadSchwalbach die Verunreinigung auf Anfrage dieser Zeitung ein.Bei den Geothermie-Bohrungen am Tournesolbad sei Erdreich, dasmit dem Wasser nach oben gelangt, versehentlich in den Bachmiteingeleitet worden, erklärt Kreissprecher Christoph Zehler. ImNormalfall bleibe die Erde in einem Container, dieser sei aberübergelaufen. Das Unternehmen habe nun bereits ein zusätzlichesBehältnis aufgestellt, um eine weitere Verunreinigung zuvermeiden.


303Die Verfärbung sieht unschön aus,ist aber laut Unterer Naturschutzbehörde"unbedenklich".privat<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2009Verletzt Krum-Brief Neutralität?Von Martin KolbusGESUNDHEIT Empfehlung an alle Haushalte zugunstenSportcenter-GutscheinaktionBis <strong>zum</strong> 31. August bietet das Sportcenter <strong>Idstein</strong> den erwachsenenBürgern der Stadt die Gelegenheit, fünf Mal innerhalb von 14 Tagen dasGesundheits- und Wellness-angebot kostenlos und unverbindlich zutesten. <strong>Eine</strong> prima Sache für alle, die sich in einem Sport- undGesundheitsstudio fit halten möchten. Die Frage ist nur: Ist es Sache derStadt <strong>Idstein</strong>, mit einem vom Bürgermeister unterzeichneten Schreiben analle Haushalte diese Aktion zu unterstützen?"Die Stadt <strong>Idstein</strong> konnte mit den Betreibern des Sportcenters <strong>Idstein</strong>, alslangjährigem ortsansässigen Gesundheitsexperten, ein exklusives Angebotaushandeln, um die Möglichkeit zu geben, sich von der Wirksamkeit einesgezielten Gesundheitstrainings zu überzeugen", preist der Rathauschef imRundbrief an die Bevölkerung die Aktion an und verweist auf einenbeigelegten Gutschein des Sportcenters. Für seine Initiative, die er unterdas Motto "Wir möchten, dass Sie gesund bleiben!" gestellt hat, erntetGerhard Krum allerdings nicht nur Schulterklopfen. "Kann jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Gewerbetreibende Rundbriefe an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Rathausverschicken lassen?", fragt sich die CDU-Fraktion im Stadtparlament."Magistrat und Bürgermeister müssen neutral gegenüber den


304Gewerbetreibenden sein. Schließlich kann er auch nichtSchnupperfahrstunden oder Pizzakostproben einzelner Anbieter mitAmtssiegel und großem Briefkopf anpreisen", kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda. Sein Stellvertreter Günther Lenzergänzt: "<strong>Eine</strong> Frage ist, ob der Magistrat bedacht hat, dass mit so einemSchreiben der Anschein erweckt werden kann, die Stadt übernehme füreinzelne Unternehmen deren Werbungskosten."Seine Fraktion findet es besonders merkwürdig, dass hier einem einzelnenGewerbebetrieb der Vorzug vor den zahlreichen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportvereinengegeben werde, so Thomas Zarda. "Die Familienmitgliedschaft für ein Jahrim Turnverein kostet wahrscheinlich so viel wie ein Monat Sportstudio."Dazu komme, dass die Stadt für Hunderttausende jährlich und mit gutemGrund ein vielfältiges Sportangebot der Vereine fördert. "Was dann einsolches Schreiben soll, muss uns der Herr Bürgermeister erst einmalerklären." Das Vereinsangebot werde gerade deshalb gefördert, weil esjedermann preisgünstig - auch in den Stadtteilen - zur Verfügung stehe."Dafür wären solche Rundschreiben sicherlich angebrachter!"Inzwischen hat die CDU-Fraktion eine Anfrage eingebracht, in der unteranderem nach den Kosten für den Briefversand gefragt wird. Auch will dieCDU wissen, ob der Magistrat und das zuständige Dezernat in dieEntscheidung über diese Aktion eingebunden worden sei. Ebenso fragt dieCDU nach ähnlichen Mailing-Möglichkeiten für andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Unternehmen und danach, wie mit "eventuell gleichermaßen interessiertenWettbewerbern umgegangen" werde.Bürgermeister Gerhard Krum sieht keine Veranlassung, sich nachder CDU-Kritik von der Aktion zu distanzieren. Gerade in diesemJahr, das - mit der Inbetriebnahme des neuen Schwimmbades undden Gesundheitstagen im September - für die Bürger der Stadtganz im Zeichen der Gesundheit steht, sei es eine super Sache,dass auch andere Anbieter aktiv würden. Tournesol sei von derStadt <strong>Idstein</strong> in die Pflicht genommen worden, für die Bürgereinen Extra-Bonus zu bieten, dies sei mit dem Zeitkonto auchgeschehen. "Es ist ein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die esweitergibt an die Bürger." Ähnlich bewertet er die Gutschein-Aktion des Sportcenters: als ein Geschenk an die Bevölkerung, diedamit die Möglichkeit erhalte, kostenlos etwas für ihre Gesundheitzu tun. "Da uns die Erhaltung der Gesundheit unserer Bevölkerung amHerzen liegt, freuen wir uns über die Initiative und wollen sie auch gernunterstützen", so Gerhard Krum. Er versichert gleichzeitig, dass dasSportcenter die gesamten Kosten der Aktion trage - einschließlich desVersands des Rundschreibens."Gesundheit ist für <strong>Idstein</strong> ein wesentliches Standortprofil", unterstreichtBürgermeister Krum die Bemühungen der Stadt auf diesem Sektor. Imerweiterten Sinne sei es "Teil unserer Fürsorgepflicht", solche Angebote zuunterstützen. Natürlich würde die Stadt keine Bürgerbriefe versenden,wenn Anbieter von Zigaretten oder Alkohol vorstellig würden. Er, Krum,hätte aber auch keine Probleme damit, beispielsweise die


305Gesundheitsaktion einer Krankenkasse positiv zu begleiten. "Wenn dieLeute etwas tun für ihre Gesundheit, dann ist es legitim, die Sache zuunterstützen." Aus diesem Grunde habe die Stadt das Geschenk desSportcenters angenommen und gebe es auch an die Bürger weiter.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009Graffiti: Hoher Schaden25.07.2009 02:00 Uhr - IDSTEIN(us). Am vergangenen Wochenende wurde die Baustelle "altes <strong>Hallenbad</strong>"im Himmelsbornweg von Farbsprayern heimgesucht. Das <strong>Hallenbad</strong> wirdzur Zeit vom TV 1844 <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum umgebaut.Die Täter besprühten eines der neu eingebauten Schwebetore zu denGeräteräumen und Teile der Innenwand. Sehr ärgerlich ist für den Vereindas Besprühen der neuen Dachumrandung; die beschichtetenMetallplatten können nicht gereinigt, sondern müssen ausgetauschtwerden, teilt TV-Vorsitzender Heller mit. Insgesamt ist ein Sachschadenvon rund 5000 Euro entstanden.Auf den Spray-Hinterlassenschaften ist das Symbol "DG" in einem Kreis zuerkennen. Wer die Hinweise dazu geben kann, wird gebeten, sich mit derPolizei unter Telefon 06126/9 39 40 in Verbindung zu setzen. Der TV hatfür sachdienliche Hinweise eine einjährige beitragsfreie TV-Mitgliedschaftausgesetzt. Mitteilungen auch an den Turnverein unter 9 59 55 57 oder 8417.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009Bonus zäh ausgehandeltBÜRGERMEISTER-BRIEF CDU bekräftigt Kritik(iz). Die Erläuterungen von Bürgermeister Krum <strong>zum</strong> Brief desMagistrats an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger, in dem für ein ortsansässigesSportstudio Werbung gemacht wurde, sorgen für Diskussion. PeterPiaskowski, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>CDU-Fraktion, kritisiert Bürgermeister Krum für seine Erläuterungdes Vorganges in der IZ vom 24. Juli."Der Bürgermeister erklärt in der IZ, Tournesol sei von der Stadt<strong>Idstein</strong> in die Pflicht


306genommen worden, für die Bürger einen Extra-Bonus zu bietenund dies sei mit dem Zeitkonto auch geschehen. Es sei laut Krumein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die es weitergebe an dieBürger. Ich würde unserem Bürgermeister empfehlen, schön aufdem Teppich zu bleiben. Von einem `Geschenk` kann überhauptnicht gesprochen werden. Die Leistungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wurdenin zähen und langwierigen Verhandlungen erreicht und von derStadtverordnetenversammlung beschlossen."Ab dem Jahr 2010 werde die Firma Tournesol einenKostenzuschuss <strong>zum</strong> Betrieb des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in Höhe vonca. 600 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Indizierungerhalten. Bei 26 000 Einwohnern bedeutet dies, jeder Bürger, egalob alt oder jung, zahlt im Jahr schon einmal über 23 Euro anTournesol, ohne das Bad überhaupt betreten zu haben. "DieVergünstigungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger waren immer Teil desVertragspaketes mit Tournesol und kein Geschenk. Es sei, soPiaskowski weiter, auch schwer nachzuvollziehen, warum dieseeigentlich längst bekannten Tatsachen als Rechtfertigung füreinen Werbebrief für einen kommerziellen Gewerbetreibendenherhalten müssten. Tournesol habe seine Öffentlichkeitsarbeitimmer selbst organisiert und jede Broschüre von Tournesol seiauch als solche zu erkennen gewesen. Wenn man sich dieAngebote von Tournesol einmal genau anschaue, dann falle einemaber schon auf, dass man in Zukunft im Tournesolbad auch dieAngebote eines Sportcenters, aber zusätzlich mit einer tollenBadelandschaft zu einem dann insgesamt sehr günstigen Preiserhalten könne. Statt jetzt irgendwelche Lockangeboteanzunehmen empfehle er, zunächst einmal die Eröffnung desTournesolbades abzuwarten und dann in aller Ruhe unter allenAnbietern den für sich richtigen auszusuchen, auch wenn dieserAnbieter dann kein Empfehlungsschreiben unseres Bürgermeistersvorweisen könne.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009Leser-ForumVom 25.07.2009Zur Mailing-Aktion des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters Gerhard Krum inSachen "Gutschein fürs Sportcenter <strong>Idstein</strong>".Zweierlei MaßSeit fast 15 Jahren sind wir als Sportcenter undGesundheitsanbieter schon in <strong>Idstein</strong> ansässig. Seit dieser Zeit


307haben wir weder von der Stadt noch von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung inirgendeiner Form Unterstützung erfahren.Wenn für das Tournesolbad als privatem Anbieter, dessenStruktur, bis auf das Schwimmbad, deckungsgleich mit demunseren ist, ein ähnlicher Brief verschickt wird, dann ist das inOrdnung. Beim Sportcenter ist dann gleich "der Bogenüberspannt". Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Fakt ist:Sämtliche Kosten, vom Kuvertieren bis <strong>zum</strong> Versand der Briefewurden vom Sportcenter <strong>Idstein</strong> übernommen.Der spekulative Vergleich der Familien-Jahresmitgliedschaft imSportverein mit einem Monatsbeitrag im Sportstudio istschlichtweg polemisch und unrealistisch, dieser Vergleich hinktund dient nur dem politischen Zweck - allerdings auf Kosten desSportcenters. Unser Angebot mit dem einer Pizzakostprobe zuvergleichen, ist schon beleidigend. Hier sollten die Herren Politiker"die Kirche im Dorf lassen" und Politik nicht auf unserem Rückenaustragen.Wir unterstützen seit Jahren zahlreiche Sportvereine, <strong>zum</strong> Teil mitSpenden oder Sportkooperationen, denn die Vereine sehen unsnicht als Konkurrenz und wir sehen die Sportvereine nicht alsMitbewerber. Im Gegenteil, wir arbeiten erfolgreich zusammen,wie <strong>zum</strong> Beispiel mit der Handballabteilung des TV <strong>Idstein</strong>. Ebensowerden seit langer Zeit <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen im Schulsport und beiSchul-Arbeitsgemeinschaften kostenlos von uns unterstützt. Wirbieten Schulpraktika und sind anerkannter IHK-Ausbildungsbetrieb mit zurzeit drei Auszubildenden inverschiedenen Lehrjahren. Über diese Tatsachen wurde bishernoch nichts berichtet.Glücklicherweise kommt bei vielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen undBürgern die Aktion gut an, schade dass immer gleich Negatives ingut gemeinten Aktionen vermutet wird. Über vorschnell gemachteÄußerungen sollte der eine oder andere, der sich zu diesem Themageäußert hat, einmal nachdenken.Ralf BrachmannSportcenter <strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009Richtfest für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-AllwetterbadMartin KolbusAn Superlativen wurde nicht gespart - und das mit Recht: Das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad stellt mit seinerKuppelkonstruktion eine Weltpremiere dar, wie <strong>Idstein</strong>s


308Bürgermeister Gerhard Krum am Freitagnachmittag aus Anlass desRichtfestes mit großer Freude verkündete. “Niemals zuvor", sofügte Projektentwickler Jürgen F. Salz erläuternd hinzu, “ist einKuppelgebäude diesen Ausmaßes erstellt worden, das komplett bis<strong>zum</strong> Boden herunter in etwa drei Minuten geöffnet werden kann."Die Kuppel ist nicht das einzig Beeindruckende an diesemBauwerk, für das jetzt die Endphase beginnt. MehrereWasserflächen, Sauna, Fitness, Sport, Kinderbetreuung undGastronomie entstehen hier auf dem Gelände im Nassau-Viertel.Später soll nebenan auch noch ein Hotel errichtet werden.“Ich bin sicher, dass die ganze Region stolz sein wird auf diesesProjekt", sieht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister sehr gern den Gästen ausdem Umland entgegen.Aber es ist bis <strong>zum</strong> beginnenden Herbst noch viel zu tun. “In dennächsten beiden Monaten werden hier beispielsweise noch 220Kilometer Kabel verbaut", nannte Tournesol-GeschäftsführerAlexander Hackl (Sautens/Österreich) ein Detail aus derBaustatistik. “Die Tournesol-Familie will dieses Projekt noch öfterbauen", fügte er hinzu und freute sich, dass man hier in einigenbeteiligen Firmen bereits die besten Partner für die europäischenZukunftsprojekte gefunden habe.Hackl dankte für die gute Zusammenarbeit beim Bau. Dieses Lobbedeutete allerdings nicht, dass der bisherige Ablauf ganz ohneProbleme war. Das Wetter warf die Bauleute immer wieder zurück.Und es gab auch manchen Ärger, wie Bürgermeister Krumanmerkte und an Probleme mit der Statik und manchen Behördenerinnerte. Krum bedankte sich bei Alexander Hackl, der als “Motorund kreativer Kopf" zur Stelle gewesen sei, wenn Schwierigkeitenaus dem Weg zu räumen waren.Bevor es an den Richtschmaus ging, wurde natürlich noch derRichtvers gesprochen. Ein Zimmermann war nicht zur Stelle, aberBauleiter Uwe Huesmann erledigte diese Aufgabe mit Bravour.Die am meisten gestellte Frage an diesem Tag: Wann wird das Badfertig? Ein genaues Datum lässt sich schwer nennen, denn nichtalle Bereiche werden gleichzeitig in Betrieb gehen. <strong>Eine</strong>s abersteht fest: Am 26. September gibt es nach Auskunft von AlexanderHackl und Michael Beck ein großes Fest. Die Bevölkerung erhältGelegenheit, einen Blick in alle Räume zu werfen und dieAttraktionen kennen zu lernen.


309Vor der Kulisse des Kuppelbaus begrüßen Tournesol-GeschäftsführerAlexander Hackl (links), Bürgermeister Gerhard Krum undProjektentwickler Jürgen F. Salz die Gäste beim Richtfest für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbad. Foto: RMB/Wolfgang<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2009Leser-ForumVom 04.08.2009Nicht der erwünschten Größe entspricht für diese beidenLeserbriefschreiber das Schwimmerbecken des noch im Baubefindlichen Tournesolbades in <strong>Idstein</strong>.BadewanneWir haben im Rahmen unseres Sonntags-Spaziergangs dieBaustelle unseres neuen Schwimmbads besucht und waren sehrenttäuscht. Denn: Das Schwimmerbecken - sicherlich daswichtigste für viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - weist gerade einmal vier Bahnenauf. Bei angenommenen 40 bis 50 Schwimmern am Morgen imBecken macht das pro Bahn 10 bis 12 Schwimmer, pro Schwimmeralso etwa vier bis fünf Meter.Im alten Schwimmbad, bei dem die Stadt <strong>Idstein</strong> die anstehendenRenovierungen bis <strong>zum</strong> geht-nicht-mehr aufgeschoben hat, waren


310es bei sechs Bahnen sechs bis acht Schwimmer pro Bahn und mitbis zu acht Metern pro Schwimmer fast doppelt so viel Raum.Ein etwas schnellerer Schwimmer wird sich freuen und wie diemeisten sicherlich weiterhin nach Wiesbaden oder Königsteinfahren.Wie soll in der Badewanne ordentliches Schwimmtraining von derDLRG durchgeführt werden?Nein, dieses Schwimmbad ist nicht der große Wurf für <strong>Idstein</strong> unddankbar müssen wir Bürger für das Bad auch nicht sein.Schließlich wird es mit unseren Steuergeldern mitfinanziert -einige hunderttausend Euro jährlich.Marcus und Ulrike Pfeiffer,<strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2009Leser-ForumZu teuer? Diese Frage stellt sich diese Leserin aus Taunusstein,die sich sorgt, dass der Besuch des Tournesolbades zu kostspieligwird.Zu teuer ?Ich wunderte mich beim Lesen des artikels vom 24. Juli <strong>zum</strong>Schwimmbad-Richtfest, dass die Frage nach dem Eröffnungstermin diemeist gestellte gewesen sein soll.Wer das alte bescheidene <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> kannte, kann sich auchbestimmt daran erinnern, dass man es sich dort durchaus finanziell leistenkonnte, funf Mal pro Woche morgens vor der Arbeit schwimmen zu gehen.Ich hätte eher erwartet, dass sich die Einwohner von <strong>Idstein</strong> undUmgebung über die Preise Gedanken machen würden als über denEröffnungstermin eines Bades, das die meisten wohl nicht zurregelmäßigen körperlichen Fitness benutzen können.Deshalb ganz kurz und klar die Frage: was kostet der Eintritt fürjemanden, der morgens 500 bis 1000 Meter schwimmem will- und dasmehrmals die Woche?


311Und wie verhält es sich, wenn dieser jemand auch noch aus Taunussteinkommt und keine Ermäßigung für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> kommt?Marianne SchönbergerTaunusstein<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2009Neuer Ostkurs für Golfpark <strong>Idstein</strong>Von Martin KolbusBEBAUUNGSPLANÜber 36 Hektar stehen zur Verfügung / Magistrat befürwortetProjektDer Golf-Boom ist, <strong>zum</strong>indest in der Rhein-Main-Region, ungebrochen. DerGolfpark <strong>Idstein</strong> mit seinen zwei 18-Loch-Anlagen und über 2000Mitgliedern im Club zählt zu den am besten frequentierten Standorten weitund breit. Jetzt will die Golfpark GmbH weiter expandieren.Geschäftsführerin Ines Heinz plant die Erweiterung der Anlage um einenOstkurs und eines zentralen Clubhauses, das nicht nur die Verwaltung,Shop und Gastronomie aufnehmen soll, sondern auch Hotelbettenvorhalten könnte.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beschäftigte sich jetzt mit dem Antrag zurAufstellung eines Bebauungsplanes und der damit verbundenen Änderungdes Flächnutzungsplanes. Das Ergebnis war positiv: Der Magistratbefürwortete das Projekt und leitet jetzt die Unterlagen zur Beratung andie Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung weiter. DiePlanungs- und Verfahrenskosten trägt der Investor.Der Südkurs am Hofgut Henriettenthal in Wörsdorf war vor rund 20 Jahrender erste Meilenstein, es entstanden Clubhaus, Verwaltung, Parkplätzeund ein Betriebshof mit Werkhalle. Es dauerte nur ein paar Jahre, dannwurde nach Norden erweitert. "Damit stehen derzeit zwei 18-Loch-Kursezur Verfügung, die beide voll ausgelastet sind", stellt das PlanungsbüroGfrörer die aktuelle Situation dar und begründet damit auch den Bedarffür eine Erweiterung. Die Bewirtschaftungswege sind lang, die Kapazitätenvon Betriebshof und Werkhalle stoßen an ihre Grenzen.Die Golfpark GmbH handelte - sie erwarb einen Aussiedlerhof an derLandesstraße zwischen Wörsdorf und Walsdorf und sicherte sich dasEinvernehmen von Grundstückseigentümern für eine Flächen-Anpachtungim Falle einer Erweiterung. Ziel ist dabei nicht nur das zusätzliche Angebotan Spielbahnen für die Golfer auf dem neuen rund 36 Hektar großenGelände, sondern auch eine zentrale Anordnung von Clubhaus,Nebeneinrichtungen und Parken im Zentrum der drei Plätze. "DemClubhaus soll gegebenenfalls noch eine Hotelnutzung mit gehobenem


312Standard zugeordnet werden", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadträte von denBetreibern. Das ursprüngliche Clubhaus am Hofgut Henriettenthal könntedann aufgegeben werden; die Art der weiteren Nutzung steht noch nichtfest. Hauptzufahrt für alle Kurse soll der Abzweig von der L 3026 zwischenWörsdorf und Walsdorf werden. Die vorhandenen Hofanlagen desAussiedlerhofes sollen als Werkstatt, Lager und Maschinenhalle dienen. Imalten Bauernhaus könnten Mitarbeiterwohnungen entstehen.Bürgermeister Gerhard Krum begrüßt die Entwicklung. Für ihn ist diegrößte Golfanlage im Rhein-Main-Gebiet ein wichtiger Bestandteil für dieweitere Ausbildung von Naherholungstourismus und Tagungsaktivitätenim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Dabei denkt Krum nicht nur ans Golf-Angebot, sondernauch an das Rhein-Main-Theater, das Tournesolbad, das Radwegenetz<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, die Freizeiteinrichtungen im Wolfsbachtal, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Altstadt, den Limes und - als Zukunftsprojekt - den Palmbachsee inHünstetten. "Wir werden damit keine Leute zu einem Drei-Wochen-Urlaubin der Region gewinnen, aber die Location <strong>Idstein</strong> und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wirdin der Region eindeutig aufgewertet. Für die Stadt ist dies Teil derBemühungen, <strong>Idstein</strong> in der Region ein Profil zu geben und einen festenPlatz zu sichern."


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 17. September 2009314


315<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.September 2009Die HexenkücheErinnern Sie sich? Da flatterte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n vor Wochen doch ein vonBürgermeister Gerhard Krum unterzeichnetes Schreiben mit städtischemBriefkopf ins Haus, in dem der sportliche Reiter aus Nieder-Oberrodnamens eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstudios kräftig die Werbetrommel rührte.Krum freute sich, seinen lieben Mitbürgern mitteilen zu können, dass derFitnessclub jeden interessierten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> fünfmal kostenlos in dasGesundheitsprogramm hineinschnuppern lässt. Uuih! Den Gutschein desFitnessclubs schickte der Verwaltungs-Chef gleich mal mit. Natürlichvergaß Krum auch nicht, die Telefonnummer des Clubs anzugeben, damitmögliche Interessenten erst gar nicht sportlich im Telefonbuchnachschauen mussten.Die Aktion ging buchstäblich voll in die Sporthose. Viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> warenso gar nicht "amused" über die öffentliche einseitige Werbung von Krum -und schon gar nicht die anderen Sportstudios im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Diereagierten - genauso wie viele konsternierte Bürger - stocksauer. Undnicht nur die, auch die fitte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union fragte sich, ob Krum nochganz gesund ist und vor allem, welche Hintergründe diese Aktion hat.Dazu nahm der Bürgermeister jetzt Stellung. Ganz offiziell zu einerentsprechenden Anfrage der CDU im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament. Alles habeja das Sportstudio bezahlt: Briefversand, Aufwand und das ganzeDrumherum. Nein, so Krum, das sei doch alles keineWettbewerbeverzerrung, denn Gesundheit gehe uns ja alle an. Das hätteauch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Fitnessclub-Chef so gesehen, der eben nach demTournesol-Geschenk an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - Sie erinnern sich - jede Menge freieMinuten für das Zeitkonto für Besuche im kommenden Wellness-Tempel -auch selber solche tollen Geschenke verteilen wollte.Ja, ist den schon Weihnachten? Jawohl ist es, denn auf die CDU-Frage, obderartige städtische Werbeunterstützungen auch anderen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Unternehmen offen stünden, sagte Krum im Parlament tatsächlich "Jein" -wenn die Aktion im öffentlichen Interesse liege. CDU-Fraktions-ChefThomas Zarda freute sich dermaßen über dieses "Jein", dass er sogleichanregte, dass auch ein Supermarkt seinen Fisch über die Stadtverschenken soll. "Denn Fisch ist ja bekanntlich sehr gesund", strahlteEiweiß-Fan Zarda. Komischerweise sah Krum das völlig anders, weil ja imFisch nachgewiesenerweise auch Schadstoffe enthalten seien und soweiter und so fort.Da nun eigentlich jeder selber festlegen kann, was alles so im öffentlichenInteresse liegen kann, ist nach dem "Jein" von Krum absehbar, wann derRathaus-Briefkasten überquillt von Ideen für gesunde Aktionen fürgesunde <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>.Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken! Gesund ist Radfahren. Klar, dahaben wir ja gleich mehrere Unternehmen in <strong>Idstein</strong>. Gesund ist Wandern.Haben wir Betriebe. Gesund ist Bio-Fleisch. Jawohl. Vorhanden. Gesund ist


316Wein! Hicks! Klaro! Alles da! Gesund ist Lesen. Entspannung dient demWohlbefinden! Buchhandlungen en Masse! Gesund ist, was stark macht:Heimwerken macht Muckis! Auf <strong>zum</strong> Baumarkt! Ach so, gesund ist ja auchReiten! Das weiß Krum ja selber am besten! Mir fallen gleich lockermindestens zehn Reitställe ein!Da merke ich gerade: Gesund ist eigentlich alles, es liegt nur amBlickwinkel des Betrachters. Nun denn, das "Jein" öffnet jedenfalls Tür undTor. Also: Tretet ein, Ihr Gesundheitsapostel in den städtischenWerbeverein! Da ist es ja trefflich, dass am kommenden Wochenende -wie passend - die Gesundheitstage in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle organisiertwerden. Da können die vielen Gesundheitsfans den Bürgermeister gleichmal persönlich fragen, wie denn so eine gezielte Werbeförderung durchdie Stadt aussehen könnte. Tja, Gesundheit geht eben uns alle an - sooder so. In diesem Falle - eher so...Bis zur nächsten HexenkücheIhr Volker Stavenow<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2009Tiroler Volksfest unterm KuppelbauVon Martin KolbusTOURNESOL-ALLWETTERBADTausende Besucher auf der Baustelle / Fitness, Saunaund Wellness in allen Formen"Dies ist der Bereich, wo mein Herz doppelt so schnell schlägt", verrietGeschäftsführerin Michelle Klee mit mit einem strahlenden Lächeln undführte ihre Gästegruppe in die Tournesol-Welt von Wellness, Beauty undKosmetik. Denn auch das gehört, neben dem Spaß und Sport in und anden Schwimmbecken, <strong>zum</strong> Konzept des zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbades: Sich entspannen, sich wohl fühlen und rundum verwöhnenlassen, sei es in einem Solarium, bei einer Tai-Nu-Massage, Anti-Aging-Anwendungen oder einem Cleopatrabad.Es waren tausende <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Besucher aus dem Umland, die amSamstag die Chance nutzten, bei einer Baustellenführung in alle Bereichedes in wenigen Monaten fertig gestellten Tournesol-Badeshineinzuschauen. Dieser Blick hinter die Kulissen, von derEnergieversorgung bis hin zu den Sozialräumen, Küchen undVersorgungseinrichtung, wird sich den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n in dieser Form währenddes laufenden Betriebs nicht mehr bieten.


317Während drinnen im Gebäude die Besucher sämtliche Bereicheinspizierten, wurde draußen ein alpenländisch fröhliches Volksfest gefeiert- mit Blasmusik und deftigem Imbiss, mit Tanz und uriger Unterhaltungnach Tiroler Art und Spielen für Kinder, all das verpackt in eine herbstlicheErntezeit-Dekoration und begleitet von einer September-Sonne, die "ausallen Knopflöchern" vom Himmel lachte.Der Zutritt von einem Seiteneingang war besonders für Eltern mit Kinderngut gewählt, denn gleich vornan wiesen bunte Luftballons den Weg <strong>zum</strong>Kinderparadies, wo die Kleinen, so denn von Tournesol-Abonnentengewünscht, betreut werden sollen. "Hier gibt es alles, was von Kindernund Erwachsenen gewünscht wird, vom Wickeltisch bis <strong>zum</strong> Computer",erfuhren die Besucher. Direkt nebenan der Aufzug, der Müttern mitKindern oder auch Behinderten die Möglichkeit eröffnet, in die obereEbene zu gelangen, wo sich das Herzstück des Allwetterbades befindet.Natürlich waren die Becken noch nicht geflutet - das soll, wenn es nachden Zielvorstellungen von Alexander Hackl geht, im Laufe des Dezembersgeschehen, wenn das Bad komplett in Betrieb gehen soll. "Ein ehrgeizigesZiel", weiß der Tournesol-Gesellschafter und spornt damit das ganze Teaman. Und er ist zuversichtlich, dass parallel zu den noch laufenden Arbeitenauch die noch ausstehenden Genehmigungen insbesondere zur Statikverschiedener Bereiche der Gesamtanlage eingehen.Intensive SchulungenEs sind nicht nur die geschäftsleitung und die künftigen Badegäste, diedarauf hoffen, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen des Projekteskommt und damit die Eröffnung vielleicht ins Frühjahr 2010 verschobenwerden müsste. Auch die rund 80 Mitarbeiter warten auf ihren Einsatz."Der Oktober wird für Mitarbeiter-Schulungen intensiv genutzt", berichtetMichelle Klee. Schon im November könnte dann, natürlich nur nachVorliegen der Betriebsgenehmigungen, der Komplex Fitness, Wellness undSauna die Türen öffnen. "Wir planen ein Pre-Opening-Angebot fürAbonnenten", kündigt Klee an. Das bedeutet, dass für die Zeit bis zurGesamt-Eröffnung des Bades Leistungen kostenlos in Anspruchgenommen werden können. Wie das abläuft, erfahren Interessenten imTournesol-Informationsbüro in der Rodergasse 3.Den Badegästen unter der Kuppel soll es an nichts fehlen, wenngleichimmer wieder mal von Besuchern zu hören war, dass dasSportschwimmbecken und das Erlebnisbecken doch ein paarQuadratmeter mehr Wasserfläche hätten bekommen sollen. Unterm Strichwird das aber das Badevergnügen für Alt und Jung nicht schmälern. DieKleinen freuen sich schon auf ein Kinderbecken und natürlich besondersauf eine 60-Meter-Rutsche, die momentan noch in Einzelteilen auf dieMontage wartet. "Später wird vielleicht noch eine Turbo-Rutschehinzukommen", verriet Tournesol-Geschäftsführer Michael Beck.


318Restaurant "Eat-Stein"Derweil sind die Erwachsenen schon ganz gespannt auf die Cocktail-Bar(mit einem halben Dutzend Edelstahl-Barhockern im Schwimmbecken),auf die Sprudel-Liegen, Whirlpool, den Strömungskanal sowie auf all dieGaumenfreuden, die das (von außen zugängliche) Restaurant "Eat-Stein"zu bieten haben wird.Nicht zu vergessen der optische Genuss, der sich denSchwimmbadbesuchern bieten wird, wenn sie von der Kuppel-Galerie ausüber die Schwimmbecken hinaus ins Außengelände schauen können. Etwa100 Liegen soll diese Galerie Platz bieten. Nicht weniger attraktiv ist derBlick in die entgegengesetzte Richtung <strong>zum</strong> Feldberg hin - sei es von der"Schirm-Bar" auf der Terrasse oder vom Indoor-Cycle-Raum, wo allein 31Geräte auf sportliche Betätigung warten. Insgesamt werden imFitnessbereich über 100 Geräte, vom Herz-Kreislauf-Gerät bis <strong>zum</strong>hochmodernen E-Spinner, verfügbar sein. "Unser Fitnessbereich ist einechtes Prunkstück", freut sich Michelle Klee. Nicht nur drinnen, sondernauch im Außenbereich sollen die Tournesol-Gäste die Möglichkeitbekommen, sich körperlich gesund und fit zu halten. Dafür wird eineJogging-, Walking- und Nordic-Walking-Arena angelegt, informierteGeschäftsführer Michael Beck.Wenn in einigen Monaten Eröffnung gefeiert wird, dann hat Tournesolnoch längst nicht sein ganzes Pulver verschossen. So verfügt das Gebäudeüber eine 800 Quadratmeter große "Eventfläche", die <strong>zum</strong> Beispielangemietet werden kann oder später einmal den Fitnessbereich ergänzenwird. An<strong>zum</strong>ieten ist übrigens auch ein großer Konferenzraum mit bis zu100 Plätzen.Weitere Bäder-ProjekteSechs bis acht Tournesol-Bäder in Europa sollen in den nächsten Jahreentstehen, alle mit hohem Qualitätsstandard, den Tournesol sich selbstsetzt. Gerade im Hinblick auf diese Zukunftspläne ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pilot-Projekt von Bedeutung. Alexander Hackl: "Hier in <strong>Idstein</strong> wollen wir diezukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller weiteren Tournesol-Bäder schulen."


319<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2009KURZ NOTIERTGewinnerMichelle Klee, die Geschäftsführerin von Tournesol<strong>Idstein</strong> teilt mit, dass die Gewinner der Tournesol-Aktionen bei der Baubesichtigung am 26. Septemberfeststehen. Die Gewinner werden persönlichbenachrichtigt und können ihren Gewinn am Sonntag,11. Oktober, ab 16 Uhr, im Tournesol-Informationsbüroin der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong> in Empfang nehmen.„Wir bedanken uns über die rege Teilnahme, sowie dievielen wunderschönen Bilder unserer Kleinsten“, soMichelle Klee.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Oktober 2009320


321<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2009Wie auf Wolken schwebenEntspannung für Körper und Geist: Michelle Klee lässt sich von John Odelnach alter Aborigine-Art massieren. wita / Udo MallmannVon Marta WaysABORIGINE-MASSAGEDer Australier John Odel verspricht Entspannung für Körper undGeistThai-Massagen, Sportmassagen, Hot-Stone-Massagen, Ayurveda-Massagen oder Bürstenmassagen -Techniken, sich gesund kneten zulassen, gibt es wie Sand am Meer. Mal sind sie "in" und dann plötzlichverschwinden sie so schnell wieder aus dem Angebot, wie sie aufgetauchtsind.Es gibt aber auch Massagemethoden, von denen die meisten Europäernoch nie etwas gehört haben, die aber eine derart entspannende undheilende Wirkung haben sollen, dass sie mit keiner anderen Massage zuvergleichen sind. <strong>Eine</strong> davon: die Kiradjee-Massage, die im tiefstenAustralien ihren Ursprung hat und in der Regel nur unter den Aborigines,den australischen Ureinwohnern, weitergegeben wird. DieseMassagetechnik soll demnächst in <strong>Idstein</strong> im neuen Tournesolbadangewendet werden.John Odel ist gebürtiger Australier. Extra für die Schulung der künftigenTournesol-Masseurinnen war er kürzlich angereist, um sein Wissen und


Können an sie weiterzugeben. Odel wohnt und arbeitet seit einigen Jahrenin London und ist - abgesehen von den ältesten Aborigine-Frauen - einerder Wenigen, die der Technik mächtig sind. Die Geschäftsführerin desneuen Bades, Michelle Klee, ist selbst gebürtige Australierin und stolz,Odel für das Bad gewonnen zu haben. Schließlich war Odel mit dieserTechnik bisher ausschließlich in Paris und London aktiv, um die Kiradjee-Lehre weiterzugeben: Paris-London-<strong>Idstein</strong>!"Wir haben uns getroffen und es hat einfach gepasst", lächelt Odel und dieGeschäftsführerin nickt. "Unser Massagebereich ist ja nach den fünfKontinenten ausgerichtet, also brauchten wir auch etwas Australisches.Ich habe etwas Authentisches, etwas Besonderes gesucht, das wir hierhernach <strong>Idstein</strong> bringen können", erinnert sich Klee. "Über meineaustralischen Kontakte bin ich dann auf John Odel gestoßen." "Kiradjee istein Mix aus vielen verschiedenen Techniken, aber mit teilweise ganzeigenen Handgriffen", beschreibt Klee die Massage. "Als ich massiertwurde, bin ich wie auf Wolken rausgeschwebt - so etwas habe ich noch nieerlebt."<strong>Eine</strong>inhalb Stunden dauert die Kiradjee-Massage und soll dabei nicht nurden Körper, sondern auch den Geist entspannen. Die Einheit von Masseurund Massiertem steht dabei im Vordergrund. "Ich versetze mich in denanderen hinein. Unser Atem gleicht sich an, meine positiven Gedankenund meine Entspanntheit übertrage ich auf die andere Person, so dass siefühlt, wie ich fühle: ich werde ruhig, ausgeglichen, relaxt. Und derMassierte auch." Alle Handgriffe sind darauf ausgerichtet dieAdrenalinproduktion runter zu fahren und alle Anspannung aus jedemeinzelnen Muskel zu verbannen. "Es ist wie eine Art Kurzurlaub, mankommt total runter, so dass man nach der Massage eigentlich nichtsanderes tun kann, als sich hinzulegen. Die vollkommene Entspannungkann noch bis zu zwei Stunden nach der eigentlichen Massage anhalten",erklärt der 46-Jährige, der in London schon die Spice Girls und PaulMcCartney durchgeknetet hat."Kiradjee, was übersetzt so viel wie ,Heiler´ heißt, ist in Australien vomAussterben bedroht, da viele junge Aborigines kein Interesse daranhaben, die alte Kultur weiter zu führen, sondern lieber normale Bürojobsübernehmen und ein anderes Leben bevorzugen. Ursprünglich solltekeiner von Außerhalb in die Geheimnisse des Kiradjee eingeführt werden,aber ihnen bleibt nichts andere übrig, wollen sie Kiradjee am lebenerhalten", weiß Odel, dem Anfang der 90er Jahre eine alte australischeUreinwohnerin die Handgriffe und die Philosophie dahinter näher brachte.Seitdem sieht er es als seine Mission, ausgewählten Personen auf der Weltsein Wissen weiterzugeben. "Es soll weiterhin exklusiv bleiben, weil eskein Trend ist, der wieder verschwindet.Es ist eine Einstellung, einePhilosophie. <strong>Eine</strong> Massage des Geben uns Nehmens."322


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. November 2009323


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 12. November 2009324


325<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2009Nach Training in die Sauna19.11.2009Von Volker StavenowTOURNESOL "Soft Opening" des Fitness- und Wellnessbereichs inder nächstenWoche / Baden ab DezemberDarauf warten viele Menschen in der Region: Das Tournesol-Schwimmbadim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel an der B 275 mit Fitness, Wellness,Schönheitspflege, Sauna, Geschäft und Restaurants öffnet in der nächstenWoche Zug um Zug. "In der kommenden Woche werden wir eine sogenannte `Soft Opening`-Phase einleiten. Dies heißt nichts anderes, alsdass wir alle bisherigen Abonnenten und Zeitkontokarten-Besitzeranschreiben und ihnen mitteilen, dass der Fitness- und Saunabereich dannab sofort nutzbar ist", erklärt Holger Klee von der Geschäftsleitung auf IZ-Anfrage."Natürlich ist in den anderen Bereichen noch viel zu tun, gerade imAußenbereich, aber unser Schwimmbad wird auch ab Dezember nutzbarsein. Ob ab Mitte oder Ende Dezember lasse ich noch offen", teilt Klee mit.Auch bei der noch endgültig mit der Außenhaut fertigzustellenden Kuppelmit den auf- und zudrehenden Toren ist nach Klees Worten "alles inButter".Inzwischen lägen die tonnenschwere Tore, mit denen aus dem <strong>Hallenbad</strong>ein Freibad und umgekehrt gemacht werden kann, auf dem Gelände bereitund würden in absehbarer Zeit eingebaut.Klee betont, dass natürlich auch Interessenten, die noch keine Abos oderZeitkontokarten haben, den großen Fitness- und Saunalandschaftsbereichkennen lernen können. "Alle unsere Büros im Bad und in der Rodergassesind besetzt. Dort können die Menschen viele Informationen rund umunser Angebot erhalten." Klee freut sich, dass der rechte Gebäudeteil mitFitness und Saunen fertig ist, denn er weiß, dass die Menschen ungeduldigdarauf warten, die nagelneuen Geräte und Räume nutzen zu können. "Eswerden jeden Tag mehr Abonnenten, der Zuspruch ist wirklich gewaltig.Das ist für uns natürlich sehr gut, und wir sind mit dieser großenResonanz sehr zufrieden."Klee betont, dass die Nutzer der Tournesol-Anlage mit fundierterUnterstützung von rund 95 Mitarbeitern rechnen können. "Alle Teamswerden seit Monaten geschult und mit dem Tournesol-Konzept vertrautgemacht, so dass unser hoher Anspruch des Tournesol-Qualitätsmanagements in allen Bereichen umgesetzt wird."Ich möchte alle interessierten Menschen in der Region einladen, abnächster Woche in der Tournesol-Anlage vorbeizukommen. Jetzt ist der


326richtige Zeitpunkt, unsere Fitness- und Saunaräume kennen zu lernen undsich ein Bild von unserem großen Angebot zu machen", sagt Holger Klee.Die Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Geschäftsleitung packen imFitnessbereich des Bades selber tatkräftig mit an und probieren die Geräteaus: Jürgen Salz, Holger Klee und Michelle Klee (von links).wita / UdoMallmann


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2009327


328<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.November 2009Pilates unterm SprungturmVon Volker StavenowAus marodem <strong>Hallenbad</strong> wird eine moderne SportstätteWährend Vereinsmitglieder aus TV-Vorstand und Abteilungen inSanitärräumen, im Keller und in den Umkleideräumen noch fleißighämmern, streichen oder fliesen, tobt der sportliche Nachwuchs im erstenHallensegment herum, hängt sich an die Turnseile oder versucht eifrig, dieKletterwand zu bezwingen. In einem anderen Hallensegment bereiten sichjunge TV-Damen auf den Pilates-Kurs vor, um ihre schlanken Figuren nochschlanker zu machen oder in Form zu halten.Seit vergangenen Montag nehmen die TV-Sportlerinnen und Sportler Zugum Zug ihre neue Halle am Himmelsbornweg in Besitz. Dort, wo früherGroß und Klein ins kühle Nass sprangen, Bahnen schwammen oder imwarmen Kinderbecken plantschten, wird jetzt von Turnen, Gymnastik,Tischtennis über Geräteturnen bis hin zu Basketball für KörperbehinderteSport angeboten. "Von den gut 4500 TV-Mitgliedern werden bis zu 1500diese neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sporthalle nutzen", weiß Ulrich Werlein, der TV-Fachbereichsleiter für den Gesundheitssport. Für ihn und seineVorstandskollegen ist die neue Halle im ehemaligen <strong>Hallenbad</strong> ein Segen."Wir brauchen schließlich viel Platz für unsere Mitglieder, besonders, weilunser Großverein auf die Mitgliederzahl von 5000 hinsteuert."Dass in vielen Räumen noch gearbeitet wird, stört die Sportler überhauptnicht. "Denn alle im TV wissen, dass es nur mit viel Eigenleistung geht unddie kann nicht an einem Tag geleistet werden", erklärt Carsten Freitag,TV-Fachbereichsleiter für Turnen und Leichtathletik. Über 5000 freiwilligeStunden haben die TV-Mitglieder bisher ehrenamtlich abgeleistet - einVorbild an Vereins-engagement. "Darauf sind wir sehr stolz, aber auchdarauf, dass wir mit unserem Umbau schneller fertig waren, als der Baudes Tournesol-Bades oder des neuen Supermarktes im Nassauviertel",stellt Freitag fest. Im Internet auf der TV-Seite könnte die genaueHallenbelegung eingesehen werden.Seit vergangenem August laufen die Umbauarbeiten. Aus dem maroden<strong>Hallenbad</strong> wurde nach und nach eine moderne Turnhalle. "Rund 2,2Millionen Euro werden insgesamt in den Umbau investiert. Dabei werdenmodernste Baumittel benutzt. Zum Beispiel ist die Halle kompletteingepackt, also gedämmt und sie verfügt über eine modernePelletsheizung", erklärt Architekt Gerhard Guckes. Durch diese modernenTechniken werden Heizkosten eingespart. Kalkuliert sind 1100 Euro proMonat. Hinzu kommt, dass das Brauchwasser von einer 25 Quadratmetergroßen Solaranlage auf dem Dach aufgeheizt wird. Der Clou:Lichteinstellung und Heizung lassen sich in der Halle in jedem Segmentseperat sehr wirtschaftlich und damit energieeinsparend einstellen.


Damit die kleinen und großen Sportler bei Brandgefahr schnell aus derHalle flüchten können, sind moderne Fluchttüren mit sogenanntenPanikverschlüssen eingebaut, die mühelos auch von den Kleinstengeöffnet werden können. Damit der Betrieb reibungslos funktioniert, sollim ehemaligen Schwimmmeisterhaus nach einer entsprechendenSanierung eine Wohnung für einen Hausmeister eingerichtet werden.Große Pläne werden auch im Eingangsbereich der Halle umgesetzt. "Dortentsteht im Foyer ein Bistro. Organisiert durch den TV, können sich dortdie Eltern der sporttreibenden Kinder oder die Sportler selbst nach denÜbungsstunden entspannen und durch eine Glasscheibe den Betrieb in derHalle beobachten", so Freitag. Im Eingangsbereich wird die neueGeschäftsstelle des TV 1844 <strong>Idstein</strong> eingerichtet. Dort muss jeder, der indie Halle will, vorbei.329


330Übungsleiterin Renate Stübing (knieend, vorne) und Monica Bochis(stehend, hinten) mit dem sportlichen TV-Nachwuchs an der Kletterwandder neuen Halle am Himmelsbornweg.wita/Martin Fromme<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2009"Leuchtturm-Projekt für <strong>Idstein</strong>"Von Volker StavenowBürgermeister Krum und Magistratskollegen besichtigenTournesol-BadNoch in diesem Jahr sollen die badelustigen Menschen in der Region im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbad plantschen können. Das haben dieTournesol-Verantwortlichen immer wieder betont. Nachdem die Sauna-,Fitness- und Wellness-Bereiche nahezu vollständig fertig sind, konntensich jetzt die Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates auf der Baustelle davonüberzeugen, dass dies auch möglich ist.Wie Bürgermeister Gerhard Krum berichtet, wurde bereits probeweiseWasser in das Becken eingelassen. "Dieses Bad ist mindestens ZweiteBundesliga, wenn nicht mehr. Es ist ein echtes Leuchtturm-Projekt fürunsere Stadt und transportiert das kleine <strong>Idstein</strong> aus der Provinz weit indie Region hinaus", spiegelt Krums Aussage die Begeisterung derMagistratsmitglieder wieder. Krum wird nicht müde zu betonen, dass einansteigendes Freizeitangebot auch einen Anstieg der Lebensqualität nachsich zieht. "Nicht nur Tournesol hat eine Chance für ein tolles Projektbekommen, sondern auch unsere Stadt, in deren Mauern es umgesetztwird."Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef kann deshalb auch nicht verstehen, dass esauch Kritik an der Stadt <strong>Idstein</strong> wegen der Unterstützung der Investorenaus Österreich geht."Wir zahlen keinen jährlichen Zuschuss von 500 000 Euro für dasTournesol-Bad, sondern bezahlen damit das Schüler- undVereinsschwimmen, das damit garantiert ist." Laut Krum haben sich gut50 Schulen dafür angemeldet."Unseren Schwerpunkt setzen wir dabei auf Grundschulen. Das Ziel ist,dass alle Kinder schwimmen können, wenn sie die ersten vier Schuljahrehinter sich haben."


331Krum betont noch einen anderen Aspekt: "Das so genannte PPP-Modellmit Tournesol läuft über 25 Jahre. Die Stadt hat das Grundstück anTournesol verpachtet, das Tournesol-Unternehmen leistet monatlicheLeasingraten an die Hausbank und nach 25 Jahren gehen Grundstück undBad in den Besitz der Stadt <strong>Idstein</strong> über." Das macht für Krum diesesGeschäft so interessant.Er und seine politischen Kollegen sind auch deshalb so angetan vonTournesol, weil die Badbauer und -betreiber an <strong>Idstein</strong> als geeignetenStandort glauben und sich engagiert für das heimische Mittelzentrumeinsetzen. "Das nennt man wohl kommunalen Korporatismus. Ich würdemir wünschen, dass mehr Unternehmen so denken würden."Der Bürgermeister ist jedenfalls der Meinung, dass <strong>Idstein</strong> durch die neuangesiedelten weltbekannten Unternehmen - gerade im Nassauviertel - "ineine andere Liga aufgestiegen ist." Das zeige auch die Einnahme derGewerbesteuer, die sich im zweistelligen Millionenbereich etabliere.


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333<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2009Kolossaler KreisverkehrVon Volker StavenowINFRASTRUKTURAm "Wörtzgarten" rollt der Verkehr jetzt offiziellSeit Tagen rollen die Autos rund um den Kreisel am "Wörtzgarten" in der B 275in <strong>Idstein</strong>, aber erst jetzt wurde der größte Kreisverkehr in der Hexenturmstadtoffiziell in Betrieb genommen. "Damit ist das Projekt der Südtangente erstrichtig abgeschlossen", meinte Bürgermeister Gerhard Krum vor Ort.Er dankte den beteiligten Behörden und Baufirmen für die zügigenProjektumsetzung und blickte auf den nächsten Kreisel voraus: "Der entstehtdemnächst an der Seelbacher Straße und bindet das dortige Wohn- undSchulgebiet an die Landesstraße nach Niedernhausen an." Es wird KreiselNummer 36 sein.Kreisel Nummer 35 am "Wörtzgarten" kostete 385 000 Euro und wurdeinnerhalb von acht Wochen (wie geplant) errichtet. Die so genannte dreiarmigeKreisverkehrsanlage hat einen Außendurchmesser von 40 Metern und verfügtüber den gleichen Ausbaustand wie der Kreisel "Nassauviertel".Noch sieht der Kreisel mit seiner Erderhebung in der Mitte kahl und abweisendaus, aber erste Bewerber für Pflege und Bepflanzung gibt es bereits: AudiSchmitt und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Handwerkerstammtisch. "Wir wollen dort natürlichkeine Riesenwerbefläche schaffen, deshalb versuchen wir, beide Bewerber zueinem guten Kompromiss zu bewegen", so Gerhard Krum. Er weiß, dass auchder Kreisel "Nassauviertel" begehrt ist: Hier hätten sich die UnternehmenStorck-Fahrräder und Tournesol um Pflege und Ausgestaltung beworben.


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 4/17.12.2009335


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Lokalzeitung am Sonntag vom 20. Dezember 2009337


338<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009Erholung unter der KuppelVon Volker StavenowTOURNESOLNeues <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Superbad im Nassauviertel eröffnet / Konzept fürerfolgreiche Zukunft"Can we do it? Yes, we can!" - "Können wir es schaffen? Ja, wir können!" -Die Begeisterung ging mit Geschäftsführerin Michelle Klee und ihremTeam durch, als die Australierin auf der offiziellen Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesol-Allwetterbades am Samstagabend auf ihre in englisch gestellteFrage im Stile des US-Präsidenten Barack Obama ein donnerndes "Yes, wecan!" von den geladenen Gästen als Antwort bekam.Und dass sie, die Tournesol-Familie, wie sie sich gerne selber nennen, eswirklich können, zeigte ein Rundgang entlang der Becken, in die Fitness-Abteilung, in die Saunen oder Restaurants. Obwohl das Tournesol-Allwetterbad erst im kommenden Frühjahr mit seinen Außenanlagenkomplett fertig sein wird, läuft seit gestern auch der Badebetrieb. Solangewollten Michelle Klee und Tournesol-Gesellschafter Alexander Hackl abernicht warten: Sie machten schon am Samstagabend ihr Versprechenwahr, und sprangen gemeinsam vom Drei-Meter-Brett in die warmenFluten. Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen imWasser, während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosenam leckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisendrängelten.


339Draußen minus 17 Grad, drinnen unter der Kuppel satte etwa 25 Grad -und viele warme Worte zur Eröffnung. "Wir sind noch nicht ganz fertig,aber wir können jetzt schwimmen. Und dazu sind wir hier in <strong>Idstein</strong>angetreten. Wir wollen einen neuen Trend setzen und beweisen, dassHallenbäder auch in Zukunft wirtschaftlich geführt werden können", sagteAlexander Hackl (Tournesol-Anlagenbau). "Deshalb haben wir Tournesolentwickelt - das Ergebnis sehen sie heute."Hackl wies auf die Stärken hin: Schwimmen, Sport, Sauna, Schule,Vereine, Schönheits- und Wellnessangebote, Gastronomie unter einerKuppel - mit den modernsten Energie- und Versorgungstechniken derheutigen Zeit. "Damit ist das Tournesol-Bad eine der modernstenFreizeitanlagen in ganz Europa." Hackl sparte nicht mit Lob für allebeteiligten Unternehmen, für seine eigenen Mitarbeiter - und für die Stadt<strong>Idstein</strong>. "Verwaltung und Bürgermeister haben sich vehement fürTournesol eingesetzt. Sie haben hier eine sehr schöne Stadt mit viel Lebenund Tourismus und jetzt als Ergänzung noch das Tournesol-Bad dazubekommen.""Nach Hessentag und Fertigstellung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Südtangente sage ichheute <strong>zum</strong> dritten Mal: `Das ist ein großer Tag für <strong>Idstein</strong>.` Hier bei unsist eine absolute Weltneuheit entstanden, weil sie eben auf der ganzenWelt noch nicht vorhanden war. Tournesol ist innovativ, zukunftsweisendund absolut konkurrenzlos. Und, dass unser neues Schwimmbad noch vorden Feiertagen eröffnet wird, ist ein echtes Weihnachtsgeschenk an dieStadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land", sagte <strong>Idstein</strong>sBürgermeister Gerhard Krum."Mein Gott, was haben wir gelitten, als wir das alte <strong>Hallenbad</strong> dichtmachen mussten, und heute können wir uns mit dem Tournesol-Bad fastmit jeder Kurstadt vergleichen." Krum wies auf die sozialen Preise hin, dieim Abo und mit der Zeitkarte günstiger wären, als im alten <strong>Hallenbad</strong> undmachte noch einmal deutlich, dass die Stadt für Tournesol keinenZuschuss gibt, sondern dass <strong>Idstein</strong> und der Kreis gemeinsam dasSchulschwimmen im Tournesol-Bad finanzieren - je zur Hälfte.Michael Beck (ebenfalls Geschäftsführer der Tournesol-Betriebs GmbH)meinte: "Es war ein langer Weg. Ich sollte jetzt einfach nur `Juhu`schreien. Der heutige Abend kommt mir so vor wie die Oscar-Verleihungund der Preis ist dieses Tournesol-Bad. Holger Klee (Tournesol-BetriebsGmbH) betonte, dass "dieses außergewöhnliche Projekt vonaußergewöhnlichen Menschen, die gemeinsam etwas besonders tun"umgesetzt wurde. Das Tournesol-Bad <strong>Idstein</strong> wäre das Pilot- undVorzeigeprojekt für weitere Unternehmungen dieser Art.Nachdem 120 Tournesol-Mitarbeiter mit Wasserung ihrer "Lichtschiffchen"die offizielle Inbetriebnahme symbolisch darstellten und BürgermeisterGerhard Krum das rote Eröffnungsband durchtrennte, entlud sich die


340Freude von Gästen und Gastgebern im gemeinsamen feiern des neuen"Superbades" im Nassauviertel an der B 275.Kommentar <strong>zum</strong> Bericht21.12.2009 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.FKK im Tournesol Bad ?Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen im Wasser,während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosen amleckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisen drängelten.Frage: Waren auch der Bürgermeister und andere Eingeladene wie "Gottsie schuf" am Büffet? Ist das nicht unhygienisch? Gibt es auch zukünftigFKK Tage im neuen Bad - mit oder ohne Büffet?


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009341


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009342


Bildzeitung vom 21. Dezember 2009343


344vom 21. Dezember 2009Entspanntes Planschen unter der KuppelVon Oliver Bock, <strong>Idstein</strong>1400 Meter Wasserfläche: Ein Highlight des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in<strong>Idstein</strong>.21. Dezember 2009Nach jahrelanger von der maroden Technik des Altbaus erzwungenerEnthaltsamkeit könnten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nun wieder schwimmen gehen. Miteinem Festakt ist am Samstagabend das rund 22 Millionen Euro teureTournesol-<strong>Hallenbad</strong> eröffnet worden, dessen architektonischer Clou einebei schönem Wetter zu öffnende Kuppel ist.Für Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) ist das Bad wegen seinesKomforts und seiner zahlreichen Angebote weit mehr als nur einNachfolger für das marode, letztlich wegen technischer Mängelgeschlossene alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Mit dem Erlebnisbad „aufBundesliganiveau“ stoße <strong>Idstein</strong> in eine Dimension des Badevergnügensvor, meint Krum.1400 Quadratmeter WasserflächeWeder die etappenweise gestiegenen Baukosten noch die gegenüber demursprünglichen Zeitplan deutlich verspätete Eröffnung des Badebetriebsvermochten in <strong>Idstein</strong> jetzt die Freude an dem neuen Sport- undFreizeitzentrum zu trüben. Die Besucher erwarten 1400 QuadratmeterWasserfläche, eine 60 Meter lange Rutsche und insgesamt 4000Quadratmeter Liegefläche innen und außen. Der 1500 Quadratmetergroße Saunagarten und diverse Wellness-, Kosmetik-, Sport- undFitnessangebote waren schon in den vergangenen Wochen sukzessiveeröffnet worden.Nach jahrelangen Diskussionen über Sanierung oder Neubau desinzwischen zu einem Vereinssportzentrum umgebauten alten Bades, nach


345intensiven Verhandlungen mit den Investoren und der Kommunalaufsichtund nach einem Standortwechsel innerhalb von <strong>Idstein</strong> war im Februarvergangenen Jahres endlich symbolisch der Grundstein gelegt worden.Tournesol hatte im Frühjahr einen Informationsladen neben dem Rathauseröffnet, um die Neugier der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zu wecken und frühzeitig über diekünftigen Möglichkeiten und Eintrittspreise zu informieren.Drei Millionen Euro teurer als geplantDie Stadt wird den Badebetrieb wegen der Nutzung durch Schulklassenund die örtlichen Vereine mit jährlich 500.000 Euro bezuschussen. Zudemhatte die Stadt das Grundstück im Wohn- und Geschäftsquartier Nassau-Viertel nahe der Bundesstraße 275 im Wert von 2,7 Millionen Euro zurVerfügung gestellt. Tournesol selbst sieht im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine„Weltpremiere“ und vor allem ein Referenzobjekt für den deutschen undösterreichischen Markt, auf dem es weitere Bäder dieser Art anbieten will.Den Strom- und Wärmebedarf des Bades sollen eine großePhotovoltaikanlage auf dem Dach des Bades und auf der Überdachung von150 Parkplätzen sowie eine Erdwärmeanlage decken. Dafür waren bis zu100 Meter tiefe Löcher in die Erde gebohrt worden. Allerdings stiegen dieBaukosten dadurch auch von rund 19 auf fast 22 Millionen Euro.Text: F.A.Z.Bildmaterial: Marcus KaufholdLeserbrief<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2009Nach Ansicht dieser Leserin hat <strong>Idstein</strong> 2009 viel an Profilgewonnen – nur der Einzelhandel weise Lücken auf.An Profil gewonnenSo wird <strong>zum</strong> Ende des Jahres doch noch alles gut: <strong>Idstein</strong> hat nicht nurdurch die vielen Straßenbaumaßnahmen an Profil gewonnen – die neueAutobahnauffahrt, die Umgehungsstraße und all die viel gescholtenenKreisel sind ein Segen für die Stadt!Neben dem neuen Krankenhaus gibt es endlich ein Einkaufszentrum, woniveauvolles Einkaufen in <strong>Idstein</strong> möglich ist. Und das Schwimmbad hatauch eröffnet Phantastisch! Wir waren am ersten Tag drin undkauften uns ein Abo. Klar. Da möchte man gar nicht mehr an dasalte Drecksloch denken, dem so viele nachgejammert haben. Daswird vergessen: der oft widerliche Gestank durch nichtfunktionierende Kanalisation, überlaufende Toiletten, der


346unappetitlichen Eingangsbereich, herunterfallendenDeckenkonstruktion…. Es war halt billig – aber das war´s schon.Leider ist es in <strong>Idstein</strong> so üblich, alles, aber auch wirklich allesmies zu machen. Man denke an die Gänsbergspange oder an dievor Borniertheit strotzenden politischen Diskussionen undSpielchen rund um das Schwimmbad, die schließlich in einerProtestaktion gemündet sind.Ich danke denen, die sich in der heutigen Zeit privatwirtschaftlichengagieren, erhebliche Risiken eingehen, die tolle Leistungenanbieten, die Mitarbeiter einstellen und unsere Stadt auf ein neuesNiveau heben. Die, die sich nicht anpassen, bleiben eben zurück – unddas ist auch gut so. Dank aber auch an die, die sich gegen die notorischenNörgler wenden und „das Richtige“ tun.Und so fragt sich der Bürger, warum es den Verantwortlichen des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mittelstandes immer noch nicht dämmert, warum immer mehrGeschäfte <strong>zum</strong>achen: Nun, es gibt kein Angebot! Wo ist ein vernünftigerSpielwarenhandel? Ein Fahrradgeschäft findet sich in der hinterstenDunkelkammer im ,Off“ , wer für Kinder/Jugendliche vernünftigeKlamotten kaufen möchte, muss- ob er will oder nicht- aus <strong>Idstein</strong> raus.Es gibt schlicht und ergreifend nichts.Und von Schokoladenlädchen und Geschenkartikeln kann eine Stadt nichtleben, da ändern noch so viele Billigläden, Apotheken, Optiker oder„Nachtevents“ nichts. Aber vielleicht ändert sich ja hier etwas in 2010.Petra Hoffmann<strong>Idstein</strong>-Eschenhahn


347open PR vom 24. Dezember 2009Gemälde zugunsten Bärenherz Stiftung verlostKunst & KulturPressemitteilung von: Kathrin Funk, MalereiHerr Oblong, Bärenherz-Stiftung, Herr Topalidis,Tournesol-Bad, die Gewinnerin, Kathrin Funk,KünstlerinAm Samstag, 19.12.2009 fand die offizielle Eröffnung des TournesolAllwetterbades <strong>Idstein</strong> statt und aus diesem Anlass wurde von derKünstlerin, Kathrin Funk aus <strong>Idstein</strong>, ein Gemälde gespendet. Dieseswurde bei der Eröffnungsfeier in Form einer Tombola verlost und sokonnte durch den Losverkauf die stolze Summe von 1.000 Euro erzieltwerden.Die Geschäftsführung des Bades hatte zuvor entschieden, das Geld einemsozialem Projekt aus der Region zukommen zu lassen. Sie entschied sichfür die Bärenherz-Stiftung, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort warenund einen Scheck in Höhe von 1.000 EUR mit nach Hause nehmenkonnten."Ich bin sehr glücklich über den Erlös und die Spende an die Bärenherz-Stiftung!" sagt Kathrin Funk.Mit der Eröffnung fiel zugleich auch der Startschuss für die ersteöffentliche Ausstellung von Kathrin Funk mit dem Titel "Tournesol meetsart 2009/2010".


348Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.Kathrin FunkPauline-Herber-Weg 565510 <strong>Idstein</strong>www.kathrin-funk.deKurzvorstellung – Kathrin FunkREFERENZENseit 1998 Malerei und Zeichnungseit 2003 abstrakte Malerei sowie Weiterbildungen u.a. bei PetraEhrnsperger (seit 2003), Rainer Braxmaier (2006), Peter Mairinger(2007), Iris Flexer (2007), Christof Kohlhöfer (2008), Beate Bitterwolf(2009), Barbara Ehrmann (2009)Meine Werke sind vielseitig, vielschichtig und experimentell: von floral,figürlich bis <strong>zum</strong> abstrakten findet sich fast alles auf meiner Farbpalette.Die Stilrichtung ist, glaube ich, unbeschreiblich, denn es gibt einfach zuviel Experimentiergeist und Techniken, die getestet werden wollen.Angefangen hat alles mit Zeichnungen, Aquarellen und allerlei anderemHandwerklichen. Seit 2003 steht jedoch die abstrakte Malerei imVordergrund. Die Bilder entstehen nach einem Konzept, welches im Geist,aber nicht auf Papier skizziert wird. Das Resultat ist ungewiss: währenddes Schaffens verändert sich das Werk, heißt: das ursprüngliche Konzeptwird manchmal total überworfen und folgt einem neuem Trieb.Vielschichtig sind die Werke im wahrsten Sinne: es kommen diverseTechniken wie Collage, Spachtel, Sande oder andere Materialien <strong>zum</strong>Einsatz. Die Monotypie ist ein weiteres Element. Im weiteren Sinne: nichtnur das, was vordergründig abgebildet ist, meint das Bild - manchmalwandeln auch düstere, abstruse, sinnliche oder heitere Gedanken durchsBild – so, wie das wahre Leben eben auch ist. Aber die Interpretation liegtim Auge des Betrachters und ihr sind keine Grenzen gesetzt!Hier sind einige meiner Bilder live und in Farbe zu sehen:Kunst im Schaufenster, <strong>Idstein</strong>, 2007, 2008, 2009Jasmin Uray, Schmuckwerkstatt, Wiesbaden, seit 2007Gabriella Rausch, Kosmetik, Fußpflege, Hofheim, 2009MW Office Gesellschaft für Marketing und Werbung mbH, Wiesbaden,2009Tournesol-Bad, <strong>Idstein</strong>, 2009


349<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung Weihnachten 2009Rund um den HexenturmKunst unter der Kuppel„Tournesol meets art, 2009/2010“ heißt eine Ausstellung mit Werken der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in Kathrin funk im neu eröffneten Tournesol-Allwetterbad. Indieser Ausstellung wird mit 22 Werken ihr künstleriches Wirken aus denvergangenen sieben Jahren wiedergegeben. Die Zusammenschau zeigt einbreites und vielschichtiges Spektrum. Man sieht die unterschiedlichstenSujets: vom Konkreten bis <strong>zum</strong> Abstrakten gibt es eine Vielzahl anBildaussagen. Das Thema „Frauenfigur“ , aber auch „Engel“, „Pflanzen“,organische Strukturen oder einfach Phantasieobjekte finden Eingang in dieMotivwelt.Die Werke sind fast immer Ausdruck von eigenen Stimmungen undGefühlen, was sich in den Formen, aber auch in der Farbigkeitwiderspiegelt: mal sind es gedeckte und leise Farben, manchmal geht esbunter oder aggressiver zu. Mal ist die Linienführung zart, mal mitBestimmtheit und Mut gesetzt. Ein beliebtes Stilmittel ist die Collage; eswerden Ausschnitte aus Illustrierten und Zeitungen auf Leinwand oderPapier positioniert; um- und überspielt mit Farben und Formen, reagiertdie Malerei auf das Sujet und so wird ein harmonisches Ganzeskomponiert.Mit der Ausstellung tritt die Künstlerin <strong>zum</strong> ersten Mal mit einer eigenenWerkschau auf. Anlässlich der Eröffnung des Tournesol-Bades wurdeeigens ein Bild von der Künstlerin kreiert. Dieses Gemälde hat im Rahmeneiner Verlosung zur Eröffnungsfeier einen neuen Besitzer gefunden. Mitder Tombola wurden insgesamt 1000 Euro erzielt. Die GeschäftsführerinMichelle Klee hatte zuvor entschieden, das Geld einem sozialem Projektaus der Region zukommen zu lassen. Sie wählte die Bärenherz-Stiftungaus, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort waren und einen Scheck inHöhe vom 1000 Euro mit nach Hause nehmen konnten.


350Martin Kolbus<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Dezember 2009Die Einweihung des Jahres….…. wurde am 19. Dezember gefeiert:Am Abend stürzten sich unter dem Beifall von mehreren 100 GästenTournesol-Gesellschafter Alexander Hackl und Geschäftsführerin MichelleKlee vom Drei-Meter-Brett in die Fluten des neuen Bades, währenddraußen bitterkalte 18 Grad unter Null herrschten. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und dieBesucher aus dem weiten Umland genießen nun nach Jahren derSchwimmbad-Abstinenz die Badefreuden in „einer der modernstenFreizeitanlagen in ganz Europa“, wie Alexander Hackl stolz feststellendurfte. Glücklich war auch <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum über dasgelungene Werk.Dass die Einweihung unmittelbar vor den Festtagen stattfand, bezeichneteer als „echtes Weihnachtsgeschenk an die Stadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschenim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land“.Eröffnungs-Zeremonie im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol: Bürgermeister GerhardKrum, Alexander Hackl (Gesellschafter), Michelle Klee (Geschäftsführerin),Michael Beck (Geschäftsführer) und Holger Klee (Geschäftsleitung) lassenam 19. Dezember schwimmende Laternen zu Wasser.


3512010<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2010LeserbriefDieser Leser äußert sich kritisch <strong>zum</strong> Einheitensystem im Tournesolbad in<strong>Idstein</strong>.Neue ZeitrechnungWer für den gelegentlichen Besuch im Tournesolbad die Anschaffung einerZeitkarte ins Auge fasst, wird überrascht sein, welches Einheitensystemdort gültig ist. Ein tag hat dort nur 150 Minuten!„Fünf Euro sind 100 Tournesol-Minuten“ wirbt der Anbieter. Tatsächlichsind Tournesol-Minuten allenfalls eine hausinterne Währung. Ähnlichkeitenmit lebenden oder toten zeiteinheiten sind sicher rein zufällig. VomTournesol-Minuten-Konto gehen pro Besuch 150 Minuten ab, unabhängig,wie lange man im Bad verbleibt.Was sich die Marketingabteilung hier einfallen hat lassen, verwirrt dieKunden, denn eine Abrechnung auf Basis der tatsächlichenAnwesenheitszeit im Bad erlaubt diese Zeitkarte paradoxerweise nicht.Man bekommt lediglich 15 Tournesolminuten (0,75 Euro) je Besuchgutgeschrieben. Bleibt nur zu hoffen, dass Tournesol ein Einsehen hat undaus „Minuten“ etwa Punkte macht und nicht noch andere Unternehmenganz eigene Einheiten festlegen.Thomas Schlegl,<strong>Idstein</strong>


352<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2010Die Hälfte ist vermarktet11.01.2010 – IDSTEINVon Martin KolbusNASSAU-VIERTELIm <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus ist man mit der Entwicklung zufrieden52 Prozent der Fläche sind vermarktet. Diese Zahl nennt derWirtschaftsplan für die Entwicklungsmaßnahme <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel<strong>zum</strong> Ende des Jahres 2009. Die Vergabebeschlüsse und Optionen für 2010veranlassen die Entwicklungsgesellschaft DSK in Wiesbaden zur Prognose,dass Ende 2010 voraussichtlich zwei Drittel der Nettobaufläche verkauftsein werden.Im Rathaus sorgen diese Angaben für zufriedene Mienen. Die Nachfragenach Wohnungsbauflächen sei unvermindert groß, bei den gewerblichenGrundstücken seien Investoren allerdings etwas zurückhaltender,bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum. Die Wirtschafts- und Finanzkrisehabe die Entwicklung gebremst. Besonders bedauert der Rathauschef dievon den Banken geforderte sehr hohe Eigenkapitalquote beiInvestitionsvorhaben.Deshalb sei es bisher auch nicht gelungen, die ProjekteStudentenwohnheim und Hotel im Nassau-Viertel auf den Weg zu bringen.Krum: "Wir hoffen aber dennoch, dass wir mit beiden Vorhaben im Jahr2010 vorankommen."Rückblickend verlief die Entwicklung im Nassau-Viertel, wo eine Netto-Baufläche von insgesamt rund 205 000 qm zur Verfügung steht, ziemlichrasant. Der erste Spatenstich für die Erschließung des Nassau-Viertelhatte im Mai 2003 stattgefunden. Zwei Jahre später stand mit dem Telco-Bau der erste "Leuchtturm" im Gebiet. Während sich Telco bald wiederverabschiedete, siedelten sich nach und nach Handel und Gewerbe an,besonders der Wohnungsbau kam voran und schöpfte die dafürreservierten Flächen fast komplett aus."Bis November 2009 wurden 47 Grundstücke für Einfamilienhäuser und elfGrundstücke für den Geschosswohnungsbau veräußert", heißt es imWirtschaftsbericht.Bei Gewerbe, Einzelhandel, Büros und Pflege sieht die Bilanz mit 23


353verkauften Grundstücken ordentlich aus. Das neue Tournesolbad istinzwischen in Betrieb, ein großes Seniorenzentrum steht vor derFertigstellung und ein Kindergarten als Ersatz für die Stolzwiese ist inPlanung.Finanziell erwartet die DSK in Wiesbaden in vier oder fünf Jahren einpassables Gesamtergebnis. Rund 41 Millionen Euro an Einnahmen ausGrundstücksverkäufen werden prognostiziert. Angesichts vonGesamtkosten von 43,8 Millionen Euro sei die Kostendeckung daher"annähernd gewährleistet", <strong>zum</strong>al durch die Ansiedlungen "nachhaltigpositive Effekte für die Gesamtstadt erzielt werden".<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Januar 2010Bordell als närrischer Dauerbrenner20.01.2010 – HEFTRICHKAPPENSITZUNG"Dreimal elf Jahre Fassenacht in Heftrich"/ Thomas Zarda in derRolle des Bürgermeisters(iz). Mit elf Paukenschlägen startete in der Willi-Mohr-Halle die Jubiläums-Kappensitzung unter dem Motto "Heftrich strahlt in voller Pracht, beidreimal elf Jahr Fassenacht". Unter den Klängen der "Gnadenlosen",eskortiert von der Stadtwache und dem Gardeballett des SKV Nieder-Oberrod, zog der Elferrat mit Sitzungspräsident Peter Piaskowski an derSpitze in den gut gefüllten Saal ein.Nach einem Prolog des Präsidenten brachten "Die Gnadenlosen" den Saalmit Fastnachtsmusik ins Schunkeln. Diese Stimmungsgaranten sind ausder Heftricher Fastnacht nicht mehr wegzudenken. Anschließend erobertendie SKV-Mädchen mit ihrem Gardetanz die Herzen des Publikums. Späterüberzeugten sie mit einem Show-Tanz.Traditionell erster Büttenredner ist der Protokoller. Karl Diemer wusstesich aufs Geschehen im Ort und im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land seinen Reim <strong>zum</strong>achen. Ob Tournesolbad, Kreiselmanie oder der gescheiterte Versuch


354des Landrats, Heftricher Kinder nach Niedernhausen in die Schule zuschicken, diese und weitere Themen wurden humorvoll persifliert.Insbesondere Bürgermeister Krum, der nicht zugegen sein konnte,müssen an diesem Abend die Ohren geklungen haben. Die Idee, aus derLore-Bauer-Halle ein Großbordell zu machen, wurden vom Protokoller undeiner ganzen Reihe von Büttenrednern mit spitzer Feder glossiert. Sobemerkte Karl Diemer: "Im Magistrat da ging es schnell, man hat sich sogefreut, in <strong>Idstein</strong> fehlt noch ein Bordell, wir planen das noch heut!"Nach einer schöpferischen Pause trat die Tanzgruppe aus Esch unter derLeitung von Tanja Thompson ins Rampenlicht. Ein Raunen ging danndurch den Saal als der Sitzungspräsident ankündigte, Bürgermeister Krumwolle persönlich eine Ansprache halten. Aber kein anderer als ThomasZarda trat in der Person des Rathauschefs in die Bütt und verkündete dieneuesten Ideen Gerhard Krums.Dem Sitzungspräsidenten überreichte er eine Freikarte für die Lore-Bauer-Halle und meinte weiter: "Ein Reeperbahnkreisel am Tiergartenwald, ichsag es vorher - den haben wir bald." Donnernder Applaus für einenSpitzenvortrag!Ein Gardetanz wurde gekonnt von den "Roten Tatongkas" des GusbacherCarnevals-Club auf die närrische Rostra gebracht. Diese Tanzgruppeüberzeugte später noch mit einem schönen Showtanz. Begeisterter Beifall,Schunkelrunden während des Vortrags und Tränen vor Lachen in denAugen: Das schaffte wieder einmal "Bruder Martinus", hinter dem sichPfarrer Markus Eisele verbarg. Er konnte wieder einmal restlosüberzeugen. Zum ersten Mal in Heftrich waren die "Funny-Dance-Sisters"vom TCV "Die Gockel" aus Hahn zu Gast, die mit ihrem akrobatischenTanz sicher zu den besten Gruppen weit und breit zu rechnen sind.Ebenfalls <strong>zum</strong> ersten Mal vertreten waren Uschi Stein und Gabi Rosch vonder Regenbogengruppe der Pfarrei St. Martin <strong>Idstein</strong>, die <strong>zum</strong> Vergnügendes Publikums von ihren Erlebnissen einer Blondine mit dem Computererzählten.Wenn der Sitzungspräsident mit seinen Freunden Karlheinz Petersohn undHorst Jeckel die Bühne betritt, dann weiß man in Heftrich: Es ist Zeit fürsStruwwel-Terzett. In ihrem Bänkelsängerlied glossierten sie die Ereignissedes letzten Jahres, von fehlenden Bushaltestellen in Heftrich bis hin zur...?Richtig, zur Lore-Bauer-Halle. Und wieder war eine Zugabe fällig.Mit Klaus Schulz, der in seinem Büttenvortrag über eine Seereiseberichtete, trat erstmals ein Wörsdorfer, ein waschechter Dunker also, beider Heftricher Fastnacht auf, der über die Gefahren einer Seereiseberichtete. Nicht fehlen dürfen die "Feuerengel" von den Roten Heroldenin Wiesbaden. Bei ihrer Play-Back-Show brachten sie den Saal in Wallung,bevor Sitzungspräsident Piaskowski als Fernsehkoch seine Sicht auf die


355zahlreichen Kochshows im Fernsehen darlegte.Ein absoluter Höhepunkt: Der Auftritt der "Twister" aus Niederjosbach.Vor dem Auftritt musste in der Halle das Licht gelöscht werden, um einFeuerwerk aus Licht und Musik zu erleben. Die Gruppe tritt mitMajorettenstäben und zahlreichen anderen Rhythmusgeräten auf, die mitfarbigen und pulsierenden elektrischen Birnchen ausgestattet sind.Gewissermaßen einen Kontrapunkt zu dieser Form von Anmut setzten dieWörsdorfer Dunkerboys, die unter dem Titel "Im Himmel ist der Teufel los"ein Männerballett als Engel und Teufel präsentierten. Insbesondere derweibliche Teil des Publikums war kaum noch zu bremsen und spendeteApplaus für diese Premiere.Als letzter Redner stürmte zu mitternächtlicher Stunde Matthias Harsy dieBühne. In seiner unnachahmlichen Art berichtete er insbesondere überseine Erlebnisse mit dem weiblichen Geschlecht - Kokolores vom Feinsten,der das Zwerchfell erschüttern ließ. Er und sein Begleiter sorgten als Band"Two for You" ohnehin für den guten Ton an diesem Abend.Mit einem schwungvollen Beitrag der Play-Back-Gruppe "Chartbreakers"endete die Jubiläumssitzung.Tournesol Allwetterbad am 25.Januar 2010


356Wiesbadener Kurier vom 26. Januar 2010Veranstaltungen und Hotels26.01.2010BROSCHÜRETipps für den Rheingau-Taunus-KreisRHEINGAU-TAUNUS (red).Die Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTKT) hat einenneuen Jahreskalender herausgegeben. Er beinhaltet auf 36 Seiten rund300 Veranstaltungstipps aus dem Rheingau, Aartal und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und"ist damit das vollständigste Nachschlagewerk für Veranstaltungen imKreis", so Geschäftsführer Alexander Hauck."Der Rheingau-Taunus-Kreis ist zu jeder Jahreszeit mit seineninteressanten Veranstaltungen eine Reise wert", lautet das Fazit desAufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Burkhard Albers. DerVeranstaltungskalender bietet seinen Lesern auch Vorschläge zurganzjährigen Freizeitgestaltung. Vorgestellt werden interessanteFreizeitangebote wie das neue Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> sowieMuseen im Rheingau-Taunus-Kreis. Im Internet können derzeit sogar rund600 Hinweise auf Veranstaltungen aller Art abgerufen werden. Diese Zahlnehme kontinuierlich zu, da sich Kulturschaffende undVeranstaltungsorganisatoren aus der Region ganzjährig selbständig in denKalender unter www.rheingau-taunus-info.de eintragen können.Neben dem Veranstaltungskalender hält die RTKT ab sofort auch wiederdas aktuelle Unterkunftsverzeichnis der Region bereit, mit 125 Hotels,Pensionen und Privatzimmeranbietern, 43 Ferienwohnungen und -häusernsowie Hinweisen zu Unterkünften auf Bauernhöfen und Winzerhöfen, zuCampingplätzen und zu Jugendherbergen im Kreisgebiet. Nebendetaillierter Ausstattung der Betriebe und Zimmerpreisen sind auch dieaktuellen Qualitäts-Sterne des Deutschen Hotel- undGaststättenverbandes sowie des Deutschen Tourismusverbandes (fürPrivatzimmer und Ferienwohnungen) abgebildet. Auch auf besonders radundwanderfreundliche Betriebe, die mit den Gütesiegeln "Bett & Bike"oder "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" zertifiziert wurden,wird hingewiesen.


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359<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Februar 2010Schwimmbad auf der KippeVon Martin KolbusMAX-KIRMSSE-SCHULEThema beim Landeswohlfahrtsverband / Freie Wähler fordernrunden TischSteht das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule auf der Kippe? In <strong>Idstein</strong>tagt heute der Ausschuss für Bau, Schulen und Forsten desLandeswohlfahrtsverbandes, um über die weiteren Investitionen in denLWV-Einrichtungen in <strong>Idstein</strong> zu entscheiden. Dabei könnte, so befürchtetes die Schulgemeinde, das Ende des <strong>Hallenbad</strong>es auf dem Schulgeländeeingeläutet werden.Dabei blickten Lehrer, Schüler und Eltern vor gut einem Jahr noch sehrzuversichtlich in die Zukunft. Seinerzeit hatte der Beigeordnete des LWV,Peter Barkey, die frohe Weihnachtsbotschaft überbracht, dass der LWV fürdie Planungen und den Baustart zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es einenBetrag von 1,2 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt habe. "Der LWVsetzt damit ein Zeichen für die Übernahme von Verantwortung fürbenachteiligte Schülerinnen und Schüler und reagiert auf die Forderungenin der Öffentlichkeit und der Politik", freute sich die Schulleitung überdiesen Schritt.Jetzt aber sieht es so aus, als wolle der LWV seine Zusage von damalszurückziehen. Wie die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow erfahrenhat, soll das Bad geschlossen und zu einer Sporthalle umgebaut werden.Die Schulgemeinde hofft, dass diese Überlegungen nicht umgesetztwerden und das <strong>Hallenbad</strong> erhalten bleibt, sie zieht ein Schwimmbad einerweiteren Sporthalle in jedem Falle vor. "Leider werden Schulleitung,Kollegium und Elternbeirat in die Planungen nicht einbezogen", bedauertInga Rossow.Nach den Osterferien 2009 war das Schwimmbad der Schule geschlossenworden. Das war zunächst kein negatives Signal für Eltern und Schüler,denn sie wussten, dass ein Gutachten zur Sanierung vorgelegt werdensollte. Diese Untersuchung ergab, dass die Sanierung des Bades rund 900000 kosten würde, ein Neubau ca. 3,3 Millionen. Die Sanierung lag also imKostenbereich, von dem der LWV in Kassel Monate vorher gesprochenhatte. Für eine handvoll Schüler - sechs oder sieben Kinder, die in<strong>Idstein</strong> wohnen - wird inzwischen nachmittags eine StundeSchwimmzeit in der Woche im Tournesolbad angeboten. Das alteMax-Kirmsse-Schwimmbad aber stand den rund 200 Schülern während


360der Unterrichtszeit an 29 Stunden pro Woche zur Verfügung, außerdemgab es für weitere Gruppen und Vereine Schwimmzeiten.Inga Rossow bedauert die aktuelle Entwicklung: "Für die Schüler ist daseine deutliche Benachteiligung." Nicht nur, dass der Schwimmunterrichtpraktisch <strong>zum</strong> Erliegen kommt: "Schwimmen ist für viele der Schüler aucheine therapeutisch-pädagogische Maßnahme."Der LWV hält sich mit Äußerungen vor der Ausschusssitzung zurück. Ausder Pressestelle in Kassel wurde bestätigt, dass über die Sportanlagen unddas Schwimmbad am heutigen Freitag gesprochen werden soll. "Erwartetwird hier eine Weichenstellung", so die Pressesprecherin. Die Max-Kirmsse-Schule werde noch am selben Tage von den Ergebnissenunterrichtet.Für die Freien Wähler und die Schulgemeinde ist das nicht der richtigeWeg. "Der Bauausschuss sollte seine Entscheidung vertagen und dieörtlichen Beteiligten in den ganzen Prozess einbeziehen." Rossow schlägtdie Bildung eines runden Tisches mit LWV, Kreis, Stadt, Schulelternbeiratund -leitung vor, "um für die Max-Kirmsse-Schule eine in die Zukunftgerichtete Perspektive zu erarbeiten".Inzwischen hat sich das Kollegium der Schule in einem offenen Brief andie Beteiligten gewandt. "Uns fehlen Stunden mitbewegungstherapeutischen Ansätzen", heißt es in dem Appell zurErhaltung des Bades. "Die Max-Kirmsse-Schule wird von Kindern undJugendlichen besucht, die mit mannigfaltigen Beeinträchtigungen zu lebenhaben. Geistige Behinderung, sozial auffälliges Verhalten, psychischeErkrankungen und motorische Auffälligkeiten kennzeichnen die jungenMenschen." In besonderem Maße dort, wo die geistigen FähigkeitenEinschränkungen und Behinderungen aufweisen, sei die Bewegung zurFörderung der ganzheitlichen Bildung unerlässlich. Die Forderung derSchule ist klar: Das Bad und der Sporthallenbereich auf dem Gelände derSchule müssen modernisiert werden.


361Sponsoren-Schwimmen im Herbst 2008: Schüler sammeln Geld für dieSanierung des Bades. War alles umsonst? Archivfoto: wita / Udo Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2010Ausschuss gegen Schwimmbad16.02.2010 - IDSTEINVon Martin KolbusMAX-KIRMSSE-SCHULELandeswohlfahrtsverband in Kassel rückt keine InformationenherausDer Landeswohlfahrtsverband will sich in der Öffentlichkeit nicht darüberäußern, ob das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule erhalten bleibensoll. Auch über das Ergebnis einer Sitzung seines Bauausschussesverhängt der LWV, Träger der Schule, Schweigen. Der IZ liegen indesInformationen vor, wonach sich eine Mehrheit von 7:5 für eine Schließungausgesprochen haben soll.Das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule ist seit bald einem Jahrgeschlossen. Das Kollegium spricht von "dramatischen Einschränkungen"


362im täglichen Sportunterricht: "Es fehlen Stunden mit bewegungstherapeutischenAnsätzen. In ihrer motorischen Entwicklung werdenunsere Schüler dramatisch benachteiligt." Gerade für Kinder mit sozialauffälligem Verhalten, psychischen Erkrankungen und motorischenAuffälligkeiten sei Schwimmen ein ganz wesentlicher Baustein für diemotorische Entwicklung.Der Appell der Lehrer, das Bad zu erhalten und zu sanieren, verhalltejedoch im Ausschuss ebenso ungehört wie die gleich lautende Bitte derEltern. Elternsprecherin Heike Piaskowski, die nach der Ausschusssitzungan einer Informationsrunde für die Schulgemeinde teilnahm, istenttäuscht. Der Vertreter des LWV, Peter Barkey, habe in seinerArgumentation immer wieder auf die hohen Betriebskosten für ein Badhingewiesen. Statt auf die Wünsche der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einzugehen, sei man mitden Überlegungen zu Ersatzlösungen - Bau einer neuen Sporthallebeziehungsweise Sanierung der alten Sporthalle und Neubau einer kleinenGymnastikhalle - konfrontiert worden. Alles sei ja positiv, aber: "Uns gehtes um die Erhaltung des Schwimmbades."Dass dies finanziell machbar ist, hatte der LWV-Beigeordnete Peter Barkeynoch vor 14 Monaten öffentlich erklärt. Für die Sanierung des Bades seienim Haushalt 1,2 Millionen Euro eingestellt, hieß es. Davon will man jetztoffenbar nichts mehr wissen. "Am 16. März wird in einer Pressekonferenzdas Gesamtkonzept vorgestellt", blockte die Pressesprecherin in Kasselab. Das Problem sei gewesen, dass "immer nur über Einzelstückchen inSachen Schule und Sportstätten" verhandelt worden sei. "Das zieht sichdoch schon ewig hin."In <strong>Idstein</strong> wird inzwischen damit gerechnet, dass in den nächsten Jahrender größte Teil der Schulgebäude auf dem Max-Kirmsse-Geländeabgerissen und neu gebaut werden soll. <strong>Eine</strong> <strong>Eine</strong> Sanierung seiunwirtschaftlich, heißt es in informierten Kreisen.In der Vergangenheit gab es auch Spekulationen, die Max-Kirmsse-Schulein die Trägerschaft des Rheingau-Taunus-Kreises zu übernehmen. Selbstüber die Einbindung der Tournesol-Investoren für ein neues Max-Kirmsse-Schwimmbad war diskutiert worden. GreifbareErgebnisse liegen dazu nicht vor.Die Elternvertretung will in den nächsten Wochen versuchen, mit denVertretern von Politik, Schule und anderen Beteiligten an einem Tischzusammenzukommen, um zu sehen, was noch zu retten ist. HeikePiaskowski will nichts unversucht lassen, aber: "Viel Hoffnung habe icheigentlich nicht!"


363<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2010"Ein Bürgermeister ist keine Diva"17.02.2010 - IDSTEINBORDELLThomas Zarda (CDU) verärgert über Missachtung vonParlamentsbeschlüssen(iz). Der Vorsitzende der CDU-Fraktion Thomas Zarda sieht in der"Nichtstellungnahme" des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates <strong>zum</strong> geplanten Bordell inder Lore-Bauer-Halle ein weit über den konkreten Anlass hinausgehendesernstes Problem. "Wie soll in <strong>Idstein</strong> Kommunalpolitik betrieben werden,wenn Bürgermeister und Magistratsmehrheit sich über ein eindeutiges undmit großer Mehrheit beschlossenes Votum derStadtverordnetenversammlung hinwegsetzen?"Immerhin hätte die Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen vonCDU, <strong>FWG</strong>, Grünen und FDP den Magistrat beauftragt, das Einvernehmender Stadt zu dem Bordell zu versagen. "Und der Bürgermeister hatöffentlich erklärt, `selbstverständlich` Beschlüsse derStadtverordnetenversammlung zu respektieren." Tatsache sei allerdings,dass die Stadt nun dadurch, dass sie gar keine Stellungnahme abgibt, reinrechtlich gesehen dem Bordell zugestimmt habe. <strong>Eine</strong> Stimmenthaltunggebe es eben in der vom Baugesetz geforderten Stellungnahme der Stadtnicht. "Stimmenthaltung heißt ganz einfach und bedingungslos: Ja. Sosieht also der Respekt des Bürgermeisters vor Parlamentsbeschlüssenaus: er gibt einfach gar keine Stellungnahme ab und erreicht damit, waser ohnehin seit Dezember anstrebt, nämlich die Zustimmung zurErrichtung eines Bordells in <strong>Idstein</strong>", analysiert Zarda die Folgen der sogenannten "Nichtentscheidung" der Stadt <strong>Idstein</strong>.Krasse MissachtungDer Stadtverordnetenbeschluss habe dem Magistrat durch die reinbaurechtliche Argumentation, die im Übrigen ja bereits vor einigen Jahrengerichtlich bestätigt worden sei, die Möglichkeit gegeben, ohneGesichtsverlust und durch Ausführung eines Auftrages derStadtverordnetenversammlung aus der Lage herauszukommen, in die dieMehrheit im Magistrat die Stadt gebracht hat. Er, so Zarda weiter, sehe indieser krassen Missachtung von Parlamentsbeschlüssen auch fürzukünftige schwierige Fragen schwere Zeiten auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kommunalpolitik zukommen.Respekt und Vertrauen


364"Ohne eine Mindestbereitschaft zu gegenseitigem Respekt und Vertrauengeht es nun einmal nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie derBürgermeister parlamentarische Mehrheiten für seine Pläne zurKindergartenprivatisierung, zur Zusammenlegung vonVerwaltungen oder auch für seine von ihm zurückgezogeneVorlage <strong>zum</strong> Tournesol-Bad erhalten will, wenn er gegen dasParlament - und zwar gegen alle Fraktionen außer seiner eigenen- einen Crash-Kurs steuert." Das schade der Stadt insgesamt.Die CDU habe auch künftig kein Interesse daran, zu Lasten der Sachpolitikmit dem Bürgermeister um Kompetenzen zu rangeln. "Aber: Auch ein HerrKrum kann nicht gegen das Parlament regieren. Wir erwarten da einedeutliche Aussage, wie er sich für den Rest seiner Amtszeit das Verhältniszu den Stadtverordneten vorstellt." Als wohltuend empfinde er, Zarda, diesachliche und abgewogene Stellungnahme der zuständigenBaudezernentin im Kreis, der Vizelandrätin. "Ihr professionelles undsachliches Vorgehen zeichnet Jutta Nothacker aus. Man kann nicht mitTrotzreaktionen und Eingeschnapptheiten Politik betreiben. EinBürgermeister ist schließlich keine Diva!""Entsetzt" ist nach den Worten von Thomas Clemenz auch die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong>, dass sich der Magistrat über das politische Votum derStadtverordnetenversammlung einfach hinweggesetzt habe. Es handelesich hier nicht um ein "Geschäft der laufenden Verwaltung", in das dasParlament nicht hineinzureden habe, sondern um ein wichtiges Stückstädtischer Planung. Wenn sich das Parlament für einen Weg entschiedenhabe, sollte der Magistrat dieser Vorgabe folgen.Keine Vorbehalte mehrDie faktische Zustimmung, entstanden durch die fehlende Stellungnahmeder Stadt, habe den zusätzlichen Mangel, dass sie jetzt ohne Vorbehalteerfolgt sei. Die ursprüngliche Zustimmung des Magistrates <strong>zum</strong>Bordellbetrieb sei <strong>zum</strong>indest noch mit einer Reihe von sinnvollenBedingungen verknüpft gewesen, weist Clemenz auf ein knappes halbesDutzend Auflagen (unter anderem ausreichende Parkplätze, Rücksicht aufWasserschutzzone II und Anschluss ans öffentliche Kanalnetz) hin. Solltees zu einem Verwaltungsprozess kommen, könnten in einigen Punkten dieChancen um glatte 50 Prozent sinken, prognostiziert der FDP-Fraktionsvorsitzende.


365<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2010Guter Start für Schwimmer04.03.2010 – IDSTEINTrainingsauftakt bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG mit 123 Aktiven(iz). Vor einigen Tagen fand, nach langer <strong>Hallenbad</strong>-Abstinenz, das ersteDLRG-Training im neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad statt.123 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwammen von 15 bis 22 Uhr inden verschiedenen Gruppen im Tournesol-Bad. Das Angebot umfasst zurZeit die Seepferdchengruppe, Jugendschwimmabzeichen Bronze, Silber,Gold, Rettungsschwimmen und Erwachsenenschwimmen. Zusätzlichtrainieren sonntags noch die Leistungsgruppe, die Taucher undErwachsene.Alle Übungsleiter, Teilnehmer und Eltern waren sich einig, dass es eintoller Start war und alle waren mit Spaß, Freude und Engagement dabei."Die Zusammenarbeit mit Tournesol funktionierte sehr gut", freuten sichdie DLRG-Verantwortlichen."Ich hatte mit viel mehr Chaos gerechnet, aber durch unsere engagiertenTrainer und die gute Zusammenarbeit mit Tournesol verlief allesharmonisch." freute sich Vorsitzender Jörg Steinmann, der sich bei allenBeteiligten bedankte.Wer Interesse an den Angeboten der DLRG hat, kann sich gern auf derHomepage www.idstein.dlrg.de informieren. Auf dieser Seite kann mansich dann gegebenenfalls anmelden, denn auf Grund der langen Pause undder vielen Anfragen, sind die Angebote sehr gut besucht und es gibt hierund dort mittlerweile eine Warteliste, informieren die Schwimmer.<strong>Idstein</strong>


366Vom Seepferdchen bis <strong>zum</strong> Rettungsschwimmen reicht das DLRG-Angebot. Jetzt fand das erste Training im neuen Bad statt. privat<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2010Seepferdchen auf dem StundenplanVon Ana KreysingSCHULEKinder, Jugendliche und die DLRG freuen sich überTrainingsmöglichkeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad"Langsam, nicht laufen!" Immer wieder ruft Bernhard Holzhausen von derDLRG diese Warnung einem der von ihm betreuten Grundschüler derMontessori-Schule <strong>Idstein</strong> hinterher. Kinder rennen gerne, und dass es imSchwimmbad rutschig ist, interessiert sie dabei wenig. Die Montessori-Schule ist die erste von insgesamt elf Schulen, die im neuen Tournesol-Bad Anfang dieses Jahres den Schwimmunterricht aufgenommen haben.Nach fünf Jahren Pause stehen nun wieder das Seepferdchen oder dieweitergehenden Jugendschwimmabzeichen auf dem Stundenplan.Für das Schulschwimmen werden im 25-Meter-Becken zwei Bahnenabgesperrt. Auch das wärmere Nichtschwimmerbecken steht zurVerfügung. Wenn nur eine Klasse Schwimmunterricht hat, sind das sehr


367gute Bedingungen. Sollen zwei Klassen gleichzeitig schwimmen, wird eseng. Viele Schwimmanfänger sind langsam und halten sich oft am Randfest. Kindern, die schon schwimmen können, fehlt dann der Platz, umAusdauer oder Stil zu trainieren.<strong>Eine</strong> Störung für den laufenden Betrieb im Wellness-Bad sind dieSchulklassen nicht, findet Tournesol-Geschäftsführer Holger Klee: "DieSchulklassen und auch die DLRG sind eine Bereicherung für unser Bad.Unsere Vormittags-Besucher sind oft ältere Mitbürger, die sich freuen,Kinder um sich zu haben. Durch unsere gute Schallschutzverkleidung gibtes auch keine Lärmbelästigung. Wenn die DLRG mit ihren roten T-Shirtskommt, dann fühlen sich die Leute richtig sicher. Immerhin sind vieleRettungsschwimmer darunter. Das Verhältnis ist super!"Im Sommer wird das Schul- und Vereinsschwimmen im Außenbereichstattfinden, an dessen Fertigstellung Tournesol zurzeit mit Hochdruckarbeitet. Mitte Mai soll er fertig gestellt werden.Eva Steinmetz von der Franz-Kade-Schule aus Wörsdorf ist "sehrzufrieden" mit dem neuen Bad. Sie betreut am Nichtschwimmerbeckendrei Kinder, die für das Seepferdchen trainieren. Im Lehrplan der drittenKlassen ist Schwimmunterricht als Teil des Sportunterrichtes vorgesehen.Fünf bis sieben Kinder pro Klasse lernen durch das Schulschwimmenüberhaupt erst, sich über Wasser zu halten. Tendenz seit Jahren steigend.Das Schulschwimmen wird von der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Rheingau-Taunus Kreis je zur Hälfte finanziert. 500 000 Euro lässt sich die Stadt daskosten, weshalb die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen bei der Platzvergabe Prioritäthatten. Aber auch die Theißtalschule Niedernhausen und die Grundschulenaus Niederseelbach und Hünstetten nehmen am Schulschwimmen teil. AllePlatzanfragen konnten laut Holger Klee auch befriedigt werden.Seit dem 22. November bietet die DRLG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong>Schwimmtraining im neuen Bad an. Für das Vereinstraining haben sich130 Kinder angemeldet. Die Kurse sind, genauso wie die Angebote fürErwachsene und Rettungsschwimmer, seit Wochen ausgebucht.Bei der DLRG darf allerdings nur mitmachen, wer schon schwimmen kann.<strong>Eine</strong>n Schwimmlernkurs mit Erwerb des Seepferdchens darf nur dieTournesol-Schwimmschule anbieten, das ist vertraglich so geregelt.Wassergymnastik bietet exklusiv die hauseigene Fitness-Abteilung an."Es ist schade, dass wir unser Angebot gegenüber dem alten <strong>Hallenbad</strong>stark einschränken mussten. Damals hatten wir 300 bis 400 Aktive inunseren Kursen, jetzt sind es nur noch 130. Andererseits ist es schön,dass wir nun endlich überhaupt wieder ins Wasser können. Es freut michauch, dass die Leistungsschwimmer, die in der bäderlosen Zeit nachWiesbaden abgewandert waren, teilweise wieder zurückkommen. Unsere


368Zusammenarbeit mit Tournesol klappt gut", fasst der Erste VorsitzendeJörg Steinmann die Haltung der DLRG zusammen.Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger sind die Kurse der DLRG die einzige Möglichkeit,günstig ins Schwimmbad zu kommen. 70 Euro kostet der Jahresbeitragpro Familie.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. März 2010Kräftig strampeln für "Herzknete"Von Volker StavenowDIE GUTE TATNaspa-Mitarbeiter schwitzen beim Benefiz-Spinning im Tournesol-Fitnesscenter / 1500 Euro SpendeÜber 30 Naspa-Mitarbeiter strampelten nach den Kommandos ihres ChefsAndré Weinandy, Naspa-Regionalmarktleiter für Privatkunden in derRegion Rheingau-Taunus-Ost, im Spinning-Raum des Tournesolbades übereine Stunde für einen guten Zweck: Sie alle hatten sich <strong>zum</strong> Benefiz-Spinning bei Weinandy gemeldet, der auf diese sportliche Art und WeiseSpendengeld für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein "Herzknete" zusammen bekommenwollte.Unter dem Strich brachte seine Initiative 1500 Euro, die an "Herzknete"weitergegeben werden. Der Verein unterstützt eine Familie mit Kindern,die unter einer schweren und unbekannten Krankheit leiden. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zeitung hatte mit ihrer "Leser helfen"-Aktion zu Spenden aufgerufen.Obwohl diese Aktion inzwischen abgeschlossen ist, unterstützen nochimmer viele Menschen den Verein, weil ihnen das Leid der Kinder unter dieHaut geht. "Als ich in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung von dem Schicksal der Familielas, kamen mir die Tränen und ich wollte auch helfen. Ich dachte sofort aneine Spende von mir und meinen Kollegen. Da kam mir die Idee, dasGanze mit einem Event zu verbinden. Und was liegt für mich da näher, alsein Spinning-Event. Motto: Tue für Dich und andere etwas Gutes",schildert der passionierte Fahrradfan Weinandy seine Beweggründe.Der Naspa-Direktor fragte Holger Klee von der Tournesol-Geschäftsführung, ob er den Spinning-Raum im Fitnesscenter des Badesentgeltlich zur Verfügung stellt. "Herr Klee war sofort dazu bereit undwollte dafür auch kein Geld haben und so die Aktion mit unterstützen. Ichhabe mich dann auf unserer Personalversammlung an meine Mitarbeiter


369gewandt und sie eingeladen mit<strong>zum</strong>achen. Die Idee wurde begeistertaufgenommen", so Weinandy.Das Ergebnis ließ sich sehen: Der Raum war bis auf den letzten Platzbesetzt. Die Mitfahrer waren alles Naspa-Kollegen aus dem Regionalmarkt."Alle Mitfahrer haben dann Geld für die Familie gegeben. Ich habe sogarvon den Kollegen Geld erhalten, die nicht mitfahren konnten oder wollten.Und so kamen jetzt unter dem Strich 1500 Euro zusammen. DiesenBetrag werden wir nun an den Verein Herzknete überweisen", freut sichder Naspa-Chef.Alle Teilnehmer am Naspa-Benefizspinning erholten sich nach dersportlichen Höchstleistung noch im Schwimmbad, in der Sauna oder imRestaurant des Tournesol-Bades."Alles hört auf mein Kommando" - André Weinandy, Naspa-Regionalmarktleiter Privatkunden Rheingau-Taunus-Ost (links), gibt denTakt an, zu dem seine Kollegen im Tournesol-Bad für den guten Zweckstrampeln.wita/Martin Fromme<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2010SPD kämpft für SanierungVon Martin KolbusKIRMSSE-SCHULEAm 18. März soll beim LWV <strong>Hallenbad</strong>-Entscheidung fallen /"Prüfung der Tournesol-Variante"In dieser Woche soll in der Verbandsversammlung desLandeswohlfahrtsverbandes (LWV) die Entscheidung darüber fallen, obdas <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule saniert oder endgültig geschlossen


370wird.Während die LWV-Verwaltung und der Bauausschuss eine Schließung desBades befürworten und als Ersatz eine weitere Gymnastikhalle für eineMillion Euro bauen wollen, wünschen sich Lehrer und Schüler dieSanierung und Beibehaltung des Schwimmangebotes.<strong>Eine</strong> eher vage Möglichkeit ist zur Zeit noch die Option, dass sichLWV, Vitos Kalmenhof, Tournesol und andere Beteiligte auf einganz neues Bad einigen, dass auf dem Vitos-Gelände entstehenund von Tournesol betrieben würde.In einer Sitzung der Vertreter von LWV, Vitos, Schule, Eltern, Stadtund Rheingau-Taunus-Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeithatte LWV-Sprecherin Carstensen-Bretheur die von BürgermeisterGerhard Krum in die Diskussion gebrachte Tournesol-Variante als"charmantes" Modell bezeichnet, das man den LWV-Gremienvorstellen werde. Zu klären sei auch die Anregung aus derSitzungsrunde, dass die eine Million Euro für den geplanten Bauder neuen Turnhalle als Beteiligung am Schwimmbadbau durchTournesol verwendet werden könnte - oder eben für die Sanierungdes bestehenden Bades.Was den Prozess erschwert, sind unterschiedliche Zahlen, die im Raumstehen. Während Architekt Guckes 800 000 Euro für die <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung ermittelt hat, kam ein Gutachter aus Norddeutschland auf 1,1Millionen Euro. Das Baumanagement des LWV schätzt dagegen 1,8Millionen Kosten - eine Summe, die nach Vermutung des SPD-Abgeordneten in der Verbandsversammlung, Karl Zahn, nicht realistischsei, sondern eher Abschreckungswirkung erzielen soll.Der Sozialdemokrat aus Hünstetten ist ein entschiedener Verfechter derSanierungslösung. Natürlich hätte er nichts gegen einen zweitenTournesol-Bau in <strong>Idstein</strong>, allerdings ist er äußerst skeptisch, dass diejetzige Schüler-Generation noch den Tag der Einweihung erleben werde."Es dauert lange, bis sich bei allen Beteiligten diese Lösung durchsetzt, bisdie Grundstücksfragen geklärt sind, bis alle Verträge unter Dach wärenund bis die Umsetzung tatsächlich auch angegangen wird. Da gehenlocker vier bis sechs Jahre ins Land", ist seine Vermutung. "Und bis dahinkann sich der ganz überwiegende Teil der Schüler in Trockenschwimmenüben!"Dass dies eine durchaus realistische Einschätzung ist, ergibt sich aus denZahlen, die ein Sprecher der Max-Kirmsse-Schule präsentierte. Nach derAbfrage bei sieben Bädern in der Region habe habe nur das in Hochheimder Max-Kirmsse-Schule Schwimmzeiten an zwei Tagen in der Wocheangeboten - dienstags für 90 und montags für 60 Minuten. Karl Zahn:


371"Würde das <strong>Hallenbad</strong> an der Max-Kirmsse-Schule in <strong>Idstein</strong> saniert undfortbestehen, so würden auch alle über 200 Schüler davon profitieren,während die Hochheimer Lösung nur zwei <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gruppen (etwa 15Personen) in den Genuss des Schwimmens kommen ließe."Eintrittsgelder und Busfahrten nach Hochheim kosten im Jahr allein rund15000 Euro, hat die Schule ermittelt. "Das ist aber nicht die einzigeNachteile", rechnet Karl Zahn vor. "Um den wenigen Schülern dieSchwimmzeit in Hochheim zu ermöglichen, müssten sechs Personen alsBegleiterteam gestellt werden.Mit anderen Worten: Den Schülern und den Lehrkräften ginge ein ganzerUnterrichts-Vormittag verloren - Zeit, die praktisch nutzlos im Busverbracht wird anstatt in der Schule."Außerdem weist er darauf hin, dass durch den Weiterbetrieb eines Max-Kirmsse-Bades viele Vitos-Einrichtungen, Vereine oder Gruppen auch Geldin die Kasse gespült würde. Ein Teil der Betriebskosten könnte soaufgefangen werden. Zahn weiß, dass dies alles nicht ausreiche, umschwarze Zahlen zu schreiben und dass vielleicht 50 000 Euro Folgekostenjährlich durch ein Max-Kirmsse-Schwimmbad ungedeckt bleiben würden."Aber das sollte uns allen das Angebot für die Kinder und Jugendlichen,die ohnehin zu den Benachteiligten gehören, Wert sein", ist Zahnüberzeugt und weist auf die Erklärung des Lehrer-Kollegiums hin, wonachgerade den Kindern mit geistigen und körperlichen Einschränkungen undBehinderungen das Schwimmen als wichtiger Baustein ihrer motorischenEntwicklung nicht vorenthalten werden dürfe.Die Verbandsversammlung des LWV tagt am Donnerstag, 18. März; eineStunde zuvor wird der Haupt- und Finanzausschuss noch einmal dasThema <strong>Hallenbad</strong> Max-Kirmsse-Schule ansprechen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. März 2010Max-Kirmsse-Bad bleibt zu(us). Das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule wird nicht saniert underhalten. Das hat die Verbandsversammlung desLandeswohlfahrtsverbandes (LWV) mit den Stimmen von CDU, Grünenund FDP am Donnerstag beschlossen. Stattdessen soll ein Umbau zu einerweiteren Gymnastikhalle vorgenommen werden.


372SPD und <strong>FWG</strong> hatten sich vergeblich bemüht, die Entscheidung um einigeWochen zu vertagen. Abgeordneter Karl Zahn (SPD) aus Hünstettenbegründete das mit dem erheblichen Klärungsbedarf, der vor Ort nochbestehe. Insbesondere zweifelte Zahn die hohen Kosten an, die vom LWVfür die Sanierung und für den Betrieb des Bades genannt werden. Zahnappellierte an die Versammlung, den ohnehin schon benachteiligtenjungen Menschen nicht die Chance auf eine besonders wichtigebewegungs-therapeutische Förderung zu nehmen.In Schule und Elternschaft besteht die Hoffnung, dass es in den nächstenJahren zu einer Einigung auf einen <strong>Hallenbad</strong>-Neubau kommen könnte.Als Partner und Investor käme die Firma Tournesol in Frage. KarlZahn ist jedoch skeptisch, ob angesichts hoher Neubaukosten dasProjekt in den nächsten Jahren tatsächlich angepackt werde.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2010Höheres Risiko durch MehrkostenVon Martin KolbusTOURNESOLBADStadt deckelt Gesamtinvestition bei 25 Millionen Euro / Kritik anInformationspolitik"4,3 Millionen Euro mehr Investitionskosten sind kein Papiertiger, sondernein erhöhtes Haftungsrisiko!" Aus den Worten von FDP-FraktionschefThomas Clemenz sprach Besorgnis über die rasant gestiegenenMehrkosten beim Bau des Tournesolbades. Im Haupt- undFinanzausschuss und danach in der Parlamentssitzung war zuentscheiden, in welcher Form sich die Stadt am Risiko beteiligt undinwieweit die Tournesol-Verträge anzupassen sind.Es geht konkret um eine Summe von 4,3 Millionen Euro - entstandendurch Mehrkosten beim Bau des Bades. Zu Beginn war mal von 19Millionen die Rede, die mit Hilfe der Oberbank finanziert werden sollten.Im Juli 2009 stiegen die Gesamtinvestitionskosten auf 20,7 Millionen. Undjetzt soll in der sogenannten Konkordanzvereinbarung eine Deckelung bei25 Millionen erfolgen, so dass die Oberbank in die Lage versetzt wird, dasProjekt bis zu dieser Höhe mit den außerordentlich günstigen kommunalenZinsen zu finanzieren. Auch ohne Zutun der Stadt würde die Bank die


373Finanzierung der Mehrkosten übernehmen - allerdings wäre dasKreditinstitut dann gezwungen, die Mittel aufgrund der eigenenRisikoabschätzung zu weitaus höheren Zinskonditionen anzubieten, wassich auf die Höhe der Leasing-Raten auswirken würde. Teil dieser Rate istder jährliche städtische Zuschuss.Die Debatte im Ausschuss unter Leitung von Peter Piaskowski drehte sichum zwei Kernpunkte: Hat Tournesol ausreichend über die Fakten zurKostenentwicklung informiert und alle angeforderten Unterlagen an dieGremien weitergereicht? Und: In welcher Form kann bei der erneutenErhöhung der Gesamtinvestitionskosten eine Art Gegenleistung seitensTournesol erfolgen? Für das Entgegenkommen gegenüber der Stadthatten die Investoren rechtzeitig zur Sitzung einen Vorschlag unterbreitet,der später auch mit großer Parlamentsmehrheit akzeptiert wurde. Danachmuss die Stadt künftig nur noch die Hälfte der jährlichen Steigerungsratedes sogenannten Betriebszuschusses zahlen. Der Zuschuss liegt bei jetztrund 500 000 Euro plus Steuern, die jährliche Steigerungsrate (errechnetaus dem jeweiligen Verbraucherpreisindex) bei derzeit etwa zwei Prozent -so dass also im Fall der Halbierung nur ein Prozent draufgeschlagenwürde.Während diese Variante begrüßt und am Ende beschlossen wurde, ging esbei der Frage der Informationspolitik der Tournesol-Spitze raubeinig zurSache. <strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gerhard Dernbecher vermisste einezugesagte detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten. Weil ihm dievorliegenden Unterlagen nicht ausreichten, verlangte er eine Vertagungum eine Woche bis zur nächsten Parlamentssitzung. "Ich habe manchmalden Eindruck, wir Stadtverordnete sollen für dumm verkauft werden",kritisierte Dernbecher. Seine Fraktionskollegin Inga Rossow versicherte,sie hätte sich niemals auf das Projekt eingelassen, wenn von Beginn anvon 25 bis 27 Millionen Euro die Rede gewesen wäre.Die SPD-Stadtverordnete Dagmar Kraus teilte Dernbechers Vorwürfenicht, sie sah die Fraktion ausreichend informiert, auch derHalbierungsvorschlag von Tournesol sei gut. Marius Weiß, Fraktionschefder Sozialdemokraten, konnte sich über die Umgangsformen Dernbechersnur wundern. Die Investoren seien hier "keine Bittsteller, sondern Partnerder Stadt". Er konnte die Mehrkosten nachvollziehen, auch wenn ihm diealten Preise lieber gewesen wären. Volker Nies (SPD) lehnte eineVerschiebung rundweg ab.Für die CDU wie für die Grünen blieb bei den Mehrkosten-Unterlageneiniges sehr "nebulös", wie es Jürgen Schmitt (Die Grünen) formulierte.Thomas Zarda (CDU) hätte gerne noch genauer erläutert bekommen, wieaus einer Festpreisvereinbarung von 19 Millionen plötzlich 25 bis 27werden können, räumte aber ein, dass "wir aus der Geschichte nichtrauskommen". Zarda hegte außerdem "größte Sympathien" für denHalbierungsfaktor.


374Bürgermeister Gerhard Krum wies darauf hin, dass sich das städtischeRisiko nach wie vor in Grenzen halte. Erst für den Fall, dass Tournesolinsolvent werde, stelle sich die Frage nach den Betriebskostenrisiken(Leasing-Rate). Die Stadt könnte in solch einem Fall noch nach anderenBetreibern schauen. Bis heute sei <strong>Idstein</strong> mit dem Partnerschaftsmodellgut gefahren. Krum: "Das Projekt ist gut angelaufen!"Wegen des langen Winters ist das Tournesolbad noch immer eineBaustelle. Das Außengelände soll im Mai in Betrieb gehen. wita / Mallmann


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376<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2010Neue Kirmsse-Schule kostet 15 Millionen<strong>Eine</strong>m auf der Seite liegenden "U" ähnelt die Anordnung der Gebäude im vorläufigenKonzept, das mit der Schule noch abgestimmt werden soll. Links befinden sich die SportundGymnastikhallen. Gut einsehbare Pausenhöfe und eine breitere Anfahrt fürSchulbusse (rechts) sind ebenfalls Bestandteil der Planung.BAUVORHABENLandeswohlfahrtsverband, Kreis und Stadt sehen guteChancen für spätere Kreis-Trägerschaft / <strong>Hallenbad</strong>geschlossen(us). 15 Millionen Euro wird der Landeswohlfahrtsverband Hessen in einenNeubau der Max-Kirmsse-Schule investieren. Das verkündete LWV-Beigeordneter Dr. Peter Barkey gestern in <strong>Idstein</strong>. Auf rund 4 700 qmNutzfläche sollen 26 neue Klassen-, Fach- und Verwaltungsräumeentstehen. Das bereits stillgelegte <strong>Hallenbad</strong> ist in der Planung nicht mehrenthalten. Die Sporthalle wird umgebaut und um eine Gymnastikhalleerweitert. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von drei Jahren."Das ist eine gute Perspektive für die Max-Kirmsse-Schule", betonte Dr.Peter Barkey und sprach von einem "Freudentag". Die Schulgebäude ausden 50er und 70er Jahren sollen abgerissen und komplett ersetzt werden.


377"Sie weisen so große Schäden auf, dass es ratsam ist, neu zu bauen."Sämtliche Gebäude der Schule seien nur unzureichend wärmegedämmt,es gebe Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit und die Haustechnik seiteilweise sanierungsbedürftig. Neubau und Sanierung wären etwa gleichteuer.Im ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr angegangen werdenkönnte, soll die Sporthalle saniert werden. Sie werde künftig durch einenSpezialvorhang teilbar sein, so dass zwei Klassen gleichzeitig Sportmachen könnten, erläuterte Dieter Lilienbeck, Leiter des LWV-Baumanagements. Zusammen mit der neuen Gymnastikhalle als Ersatzfür das Schwimmbad "stehen den Schülern Räume für über 90 StundenSportunterricht zur Verfügung", so Dr. Barkey. "Bei 26 Klassen istgewährleistet, dass jede Gruppe die vorgesehenen drei Stunden Sport proWoche erhalten kann. Darüber hinaus ist noch genügend Kapazität fürzusätzliche Sportangebote vorhanden."Bürgermeister Gerhard Krum begrüßte die geplanten Investitionen. DieNeubau-Variante hält er für die beste Lösung. Die Situation für die Schülerwerde sich dadurch deutlich verbessern. Krum empfahl nachdrücklich,über eine künftige Schulträgerschaft durch den Rheingau-Taunus-Kreisnachzudenken. Schon 2009 habe es dazu Überlegungen gegeben,bestätigte Landrat Burkhard Albers. Das Schulgesetz stehe dem zwarentgegen, aber über eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung sei eineLösung möglich. Für den Fall, dass im Rheingau-Taunus weiterhinInteresse an einer Übernahme bestehe, "wird sich derVerwaltungsausschuss des LWV mit dem Kreis beim Kultusministeriumdafür einsetzen, dass eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung getroffenwird", gab Dr. Peter Barkey einen erst in dieser Woche gefasstenBeschluss des LWV-Verwaltungsausschusses wieder.Die Überlegungen zur Übernahme erstrecken sich übrigens auch auf dieFeldbergschule in <strong>Idstein</strong>. Dort stehen ebenfalls Bauinvestitionen an. Dr.Barkey nannte eine Summe von drei Millionen Euro.Die Diskussion über eine Sanierung des alten Schwimmbades auf Max-Kirmsse-Gelände sieht Dr. Barkey als erledigt an. Im April 2009 sei dasBad "aus hygienischen und energetischen Gründen geschlossen" worden.Inzwischen habe der LWV auch das Einverständnis der Schule für eineUmwidmung in eine Gymnastikhalle im Zusammenhang mit derNeubaulösung. "Für den Schwimmunterricht sollen die Kinder undJugendlichen künftig, so wie alle Schüler des Kreises, öffentlicheSchwimmbäder nutzen." Der LWV finanziere Fahrtkosten undEintrittsgelder. "Die Feldbergschule in <strong>Idstein</strong> hat dazu frühzeitig mit demBetreiber des <strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong> eine Vereinbarung getroffen. Nun istes die Aufgabe der Max-Kirmsse-Schulleitung, ihren Schülernentsprechende Möglichkeiten zu eröffnen", so Dr. Barkey.Mit dem Neubau erhält die Schule erstmalig einen Fachraum für


378naturwissenschaftlichen Unterricht und mehrere geeignete Werkräume zurBerufsvorbereitung. Ferner entstehen direkt neben den KlassenDifferenzierungsräume, in denen Schüler einzeln oder in Kleingruppenarbeiten können.Die vorläufigen Entwürfe sehen zweigeschossige Gebäudetrakte für dieGrundstufe, die Mittel- und Hauptstufe sowie die Abteilung für PraktischBildbare vor. Jeder Schulbereich erhält einen eigenen Pausenhof. "DieMax-Kirmsse-Schule hat, wenn der Neubau steht, noch die Möglichkeitweiter zu wachsen", schaut Dr. Barkey auf eine Entwicklung in RichtungGanztagsschule.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2010


Stadtportrait Sonderbeilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitungvom 15. April 2010379


380<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010FDP sieht an vielen Stellen SparpotenzialKreis (ht)Was das Sparen angeht, so hagelt es kurz vor der Kreistagsitzung nur soan Vorschlägen……..Weniger für SchwimmbadWeiter will die FDP den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Betrieb desSchwimmbades in Höhe von 249 100 Euro kappen. Analog <strong>zum</strong> Rheingau-Bad sei der Zuschuss eine nicht hinnehmbare Bevorteilung <strong>Idstein</strong>sgegenüber den anderen kommunalen Schwimmbadträgern im Landkreis.…….


381<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010Festival wird jünger und bunterVon Martin KolbusJAZZMax Mutzke einer der Stars der Veranstaltung vom 11. bis 13. Juni/ Hessentags-Riesenrad dreht sich / Über 70 BandsAn den Eintrittspreisen ändert sich rein gar nichts, darüber hinaus aberpräsentiert sich <strong>Idstein</strong>s Jazzfestival 2010 komplett runderneuert:Aktueller, moderner, frischer und vielseitiger als je zuvor kommt dasmusikalische Konzept daher und auch der Veranstaltungsrahmen birgtallerlei satte Überraschungen. Den "Sound von <strong>Idstein</strong>", wie dermusikalische Leiter Frank Reichert es bei einer Programmvorstellunggestern nannte, werden 57 Bands und 15 Jugendformationen vom 11. bis13.Juni abliefern.Absoluter "Headliner" des Festivals ist Max Mutzke, die Nummer 1 unterden deutschen Soulsängern. Um neue Besucherschichten anzusprechenund auf Dauer zu halten, "brauchen wir solche Sparten übergreifendenZugpferde", ist Reicherts Überzeugung. Ein Magnet sind sicher auch"Heinz Hoenig & Die Dicken Kinder", eine Band, die humorvollen Jazz, Popund Soul garantiert und vom bekannten Schauspiel-Star in Szene gesetztwird. "Es wird fett", verspricht das Ensemble für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Auftritt.Insgesamt wird das Festival jünger und bunter, ohne sich von derbewährten musikalischen Mischung aus Jazz und all seinen Spielarten zuverabschieden. Die Plakate und das Programmheft in 50 000-facherAuflage lassen schon durch ihre Optik erkennen, dass <strong>Idstein</strong>s Jazz-Festival neue Wege geht: Das altbekannte Logo ist geschrumpft,stattdessen beherrscht die griffige Formel "jazz 2.0" den Werbeträger, einSynonym aus dem Internet, dass hier für Interaktivität und musikalischeErneuerung stehen soll.<strong>Eine</strong> von acht musikalischen Sparten beim Festival trägt diesen Titel "Jazz2.0", und das durchaus zu Recht. So wird die Gruppe "Das magischeTheater" vollkommen frei improvisieren und die Zuhörer interaktiveinbinden. Das Publikum kann <strong>zum</strong> Beispiel Worte und Begriffe vorgeben,die die Musiker in Töne umsetzen.In derselben Sparte befindet sich auch die preisgekrönte Formation"Bauchklang" aus Österreich, die A capella und Beat boxing zuausschließlich "mundgemachter Musik" zusammenführt.


382Organisatorisch wird sich beim Jazz-Festival manches verändern. Diebeiden Bühnen links und rechts des Rathauses werden nach Auskunft derOrganisationschefin Sabine Fritz verschwinden und - wie beim Hessentag -durch nur eine Bühne auf dem Rathaus-Plateau ersetzt. Die Bühne in derunteren Schlossgasse verlässt ihren Platz gegenüber dem Jugendzentrumund wandert in den oberen Bereich der Gasse, die Jugendlichen betreibenin diesem Jahr diese Bühne nicht in ihrer Regie. Hier wird, anders als inden Vorjahren, an drei anstatt nur an zwei Tagen Rock, Blues und Popgespielt von Akteuren wie Glitter Twins, Tiger B. Smith und Actionteam.Was ein besonderer Spaß zu werden verspricht, ist die Einbindung vonmehr als einem Dutzend Jugend-Bands ins Vorprogramm am 12. Juni (11bis 14 Uhr). Junge Orchester und Bands erhalten hier ein tolles Podium.Besonders auf dem Löherplatz wird die Post abgehen, wenn sich jungeMusiker beim "Bläserklassentreffen" zu einem Riesen-Orchester von 200bis 300 Musikern verbinden. Übrigens können sich dafür auch noch jungeInteressenten (fünfte bis siebte Schulkasse) gern melden.Das Rahmenprogramm wird Bewährtes wie Jack Wolfskin-Kletterwand,Piano-Ausstellung, Zauberei und viele Kinder-Attraktionen parat halten,dazu die Ausstellung "Colour Drive" des Malers Volker Kurz in den Räumender Naspa (8. bis 13. Juni). Was den Gästen sicher ganz besondersgefallen wird, ist das Riesenrad, das sich in der Schulgasse drehen wird.Bürgermeister Krum: "Es kommt direkt vom Hessentag in Stadtallendorfnach <strong>Idstein</strong>."Mit von der Partie sind natürlich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gastronomen, die sichschon im Herbst 2009 in einer Projektgruppe, zusammen mit demausrichtenden Verkehrsverein, an einen Tisch gesetzt hatten. Das Konzeptwird nach Gerhard Krums Worten von allen mitgetragen, so dass er davonausgeht, dass "alle die Ärmel hochkrempeln werden" und dem Ereignis mitÜberzeugung, Spaß und Engagement entgegengehen.<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister rechnet mit rund 20 000 Besuchern in derHexenturmstadt. Seit etwa drei Jahren bewege man sich, nachDurchqueren eines Tals, auf diesem stabilen Niveau. Krum: "Die Zahlendürfen natürlich gern noch ein bisschen steigen."


383Max Mutzkes Konterfei und das Motto "jazz 2.0" geben dem Plakat <strong>zum</strong>Jazz-Festival, hier präsentiert von Bürgermeister Krum und demkünstlerischen Leiter Frank Reichert, ein neues Gesicht. wita / Mallmann23.04.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert. 007Tournesol klaut Jugend die Bühne mit unseren GeldernAusgerechnet Tournesol bekommt eine Bühne die sie auch noch mitunseren Geldern sponsort. Das muss man sich erst mal trauen. Bei derStadt schon 3 x betteln gewesen, Bürgschaften erschlichen, selbst nichtauf die Reihe bekommen und dann eine Bühne beim Jazzfest zu sponsorenund damit den Platz der Jugenbühne inne zu haben.Naja soviel positives gabe es über Tournesol noch nocht zu berichten, undjetzt die Geschichte. Das machts nicht besser.


384<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.April 2010Senkpiel.netBadespass-Test: Tournesol in <strong>Idstein</strong> aus dem InternetMai 14, 2010 7:18 pm OlafHeute haben wir den Brückentag für einen ausgiebigen Familientaggenutzt. Frau Wirbelwind wollte endlich mal wieder mit beiden Elternteilen


385schwimmen gehen. Meist klappt das ja nur mit jeweils einem von uns.Diesmal wollten wir aber nicht ins ESWE-Freizeitbad in Wiesbaden.Diesmal wollten wir in das relativ neue Tournesol in <strong>Idstein</strong>. Das Tournesolliegt direkt neben der B275 und ist somit verkehrstechnisch sehr gutangebunden. Ausreichend Parkplätze (überdacht) sind auch vorhanden.Man sieht von außen noch recht deutlich, dass das Bad noch sehr neu ist.Ein gewisser Baustellencharme lässt sich nicht verleugnen. Aber das hältuns nicht auf und wir holen uns die Familienkarte für 20,- Euro. Darin istaber nur das Bad enthalten. Auf die weiteren Angebote wie Sauna,Wellness und Fitness verzichten wir.Fix in den geräumigen Umkleiden in die Badeklamotten und allesbegutachten. Praktisch: Man bekommt ein Chip-Armband, womit manauch den Spind abschließen kann. Man sollte sich dann nur seineSpindnummer merken.Wir belegen zwei Liegen und Frau Wirbelwind begutachtet erst einmal dasKleinkinderbecken. Okay. Wenig für sie. Das Sportbecken ist mit zweiSprungtürmen mit je einem bzw, drei Metern versehen. Der Dreier warallerdings gesperrt. Ansonsten kann man in dem Becken nur seine Bahnenziehen. Das Nichtschwimmer-Becken geht von 80 cm – 120 cm und hateinen Zugang <strong>zum</strong> Außenbecken. Dort soll es wohl noch einenStrömungskanal geben, von dem wir aber nichts gesehen haben. Dafürgibt es da noch eine Blubber-Ecke. Man sollte sich aber draußen nicht zusehr umsehen, alles noch sehr Baustelle.Für Frau Wirbelwind besonders enttäuschend: Es gibt zwar eine großeTunnelrutsche, aber keine Rutsche im Nichtschwimmerbecken. Platz wäredafür gewesen. So hat sie halt ihre Runden auf ihrer Schwimm-Nudelgedreht und abwechselnd Mama oder Papa umgepaddelt. ImNichtschwimmerbecken gibt es noch ein Netz, an dem man sichlanghangeln kann und ins Wasser fallen lassen kann.Der Whirlpool wurde nur kurz angetestet. Der blubbert mehr am Hinternals am Rücken, wenn denn die Düsen funktionieren. Der „massiert“ somiteher gewisse andere Körperteile als ursprünglich vorgesehen. Das Dingwar ein absoluter Schuss in den Ofen.Das Wasser ist angenehm warm, wobei der Wechsel vom Whirlpool insNichtschwimmerbecken schon einen gewissen Kälteschock auslöst.Was uns aufgefallen ist, dass das Bad noch nicht fertig ist, aber bereitsder volle Preis verlangt wird. Es ist zwar alles sehr schön sauber,allerdings scheint auch viel Chlor im Wasser zu sein.Negativ aufgefallen ist uns die verhältnismäßig geringe Lufttemperatur.Verlässt man das Wasser, fröstelt man schnell, wenn man sich nichtabtrocknet. Ganz extrem ist es, wenn man dann die Duschen bzw. das WCaufsuchen muss, dann friert man innerhalb von Sekunden. Undnormalerweise komme ich mit sowas gut zurecht. Ohne Bademantel istman also echt aufgeschmissen.Das Nichtschwimmerbecken hat auch noch eine (nicht geöffnete) Pool-Bar, mit Barhockern im Wassern. Übrigens ein komischen Gefühl darauf zu


386sitzen. Es fühlt sich sehr ungewohnt an und man rutscht ein wenig hin undher. Weiterhin gibt es noch eine Blubberliege im Nichtschwimmerbecken,das aber auch nicht so der Brüller ist. Es liegt sich ein wenig seltsam aufdem Ding.Beim Baden und Plantschen bekommt man Hunger. Süßigkeiten sind dortunverhältnismäßig teuer. Das Essen schwankt zwischen „okay“ und„teuer“. <strong>Eine</strong> Currywurst kostet 2,80, eine kleine Portion Pommes 2,-Euro. Vier Chicken-Nuggets 4,60. Ohne Pommes. Da bekomme ich einKids Meal beim Burger King günstiger.Zurück <strong>zum</strong> Angebot: Viel bietet das Bad nicht. Letztendlich nicht mehr alsdas ESWE-Bad auch, nur in etwas größer. Dafür nur eine Tunnelrutsche,keine normale Rutsche für die kleineren Kinder. Das ist aus unserer Sichtein echtes Manko.Unser Fazit: Wir haben es mal ausgetestet, werden dort aber nicht wiederhingehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt noch nicht so ganz. Es istalles sehr sauber, die Umkleiden sind sehr geräumig, so dass man sichauch zu zweit darin umziehen kann. Das Chip-Armband ist praktisch. Undman kann sich kostenlos einen Fön ausleihen.Frau Wirbelwinds Fazit: Die Liegen da sind toll. Aber die Rutsche fehlt.Und das ist für sie das ausschlagende Argument, denn sie liebt dasRutschen ins Wasser. So konnte sie nur plantschen und rumpaddeln. Klar,das macht auch Riesenspaß, aber es fehlt was.Klar, die große Rutsche hat was und auch, dass man nach draußenschwimmen kann. Das gehört bei solchen Bädern aber wohl mittlerweileauch <strong>zum</strong> guten Ton.Wer den Fitnessbereich nutzen will, kann seinen Nachwuchs auch bei derKinderbetreuung abgeben. Das ist für manche Eltern auch unbezahlbar.<strong>FWG</strong> Pressemitteilung vom 7. Juni 2010Neuer Standort für WohnmobilhafenFreie Wähler halten bisherige Fläche für ungeeignetGeht es nach den Vorstellungen der <strong>FWG</strong>-Fraktion in derStadtverordnetenversammlung, wird es zu keinem Bau einesWohnmobilhafens im Wolfsbachtal unterhalb des Tennisgeländes kommen.Mit einem Änderungsantrag wollen die Freien Wähler erreichen, dass dieEntscheidung hierzu zurückgestellt und der Magistrat mit der Prüfungeines neuen Standortes beauftragt wird. „Wir halten das bisherausgewählte Gelände unterhalb der Tennisanlage am Himmelsbornweg für


387vollkommen ungeeignet“, legt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Gerhard Dernbecher die Haltung seiner Fraktion dar.„Die Erreichbarkeit dieses Standortes bedeutet für die Innenstadt und dasWohngebiet Escher Str./Schützenhausstr. eine zusätzliche verkehrlicheBelastung.“Die <strong>FWG</strong>-Fraktion schlage als alternatives Gelände ein Gebiet imNassauViertel zwischen dem Tournesol Bad und dem EdekaEinkaufsmarkt vor. „Dieser Standort hat unter anderem den Vorteil,dass er von den schweren Fahrzeugen leicht über die B 275 zu erreichenist.“ Zusätzlich seien die benachbarten Einrichtungen wie <strong>Hallenbad</strong>,Einkaufsmarkt und Tankstelle in unmittelbarer Nachbarschaft fußläufig zuerreichen und zeitnah zu nutzen. Zur weiteren Attraktivierung diesesStandortes könne aus Sicht der Freien Wähler das Angebot von Elektro-Fahrrädern dienen, die eine leichte Erreichbarkeit der Innenstadt und desUmlandes ermöglichen würden.„Wir hoffen, dass die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sichunserem Vorschlag anschließen und einer Ergebnis offenen Prüfungzustimmen“, so Dernbecher abschließend.„pepper Super Sommer“ eine Beilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zeitung vom 11. Juni 2010


388<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Juni 2010Zunächst kein WohnmobilhafenVon Martin KolbusSTADTPARLAMENTMagistratsvorlage und <strong>FWG</strong>-Antrag vertagt / SPD kann sich nichtdurchsetzenFür einen neuen Wohnmobilhafen, der im Umfeld der neuen Sporthalle amHimmelsbornweg entstehen soll, waren bereits Mittel im Haushalt 2010eingestellt. Davon ist die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung jetztwieder abgerückt. Das Projekt, dessen Kosten auf 300 000 Euro geschätztwerden, wird zurückgestellt - zunächst einmal bis <strong>zum</strong> Herbst, umStandort-Alternativen zu prüfen. Die Debatte im Parlament ließ aber aucherkennen, dass es starke Bestrebungen gibt, die Planung von insgesamt62 Stellplätzen für Jahre auf Eis zu legen.„Die Welt hat sich weiter gedreht“, reagierte CDU-Fraktionsmitglied PeterPiaskowski auf die Äußerungen von Horst Urban (SPD). Der hatte dieChristdemokraten aufgefordert, sich der vor einem halben Jahrgemeinsam gefassten Etatbeschlüsse zu erinnern. „Die Wahrheit ist:Eigentlich haben wir weder 300 000 Euro für die Anlage amHimmelsbornweg noch 250 000 Euro für einen weiteren Grundstückskaufan anderer Stelle“, so Piaskowski.Piaskowski will alle Möglichkeiten prüfenDer CDU-Mann griff damit den Hinweis der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Fraktion auf,über andere Flächen für Wohnmobile nachzudenken, etwa im BereichTournesol/Edeka im Nassau-Viertel. Gleichwohl will auch Piaskowski alleMöglichkeiten geprüft wissen: „Schließlich ist die Sache nicht so dringend,als dass sie guten Gewissens nicht doch noch einmal geschoben werdenkönnte.“Auch die Grünen-Fraktion formulierte ihre Bedenken. Ein Wohnmobilplatzwäre eine Bereicherung und passe nach <strong>Idstein</strong>, räumte FraktionschefJürgen Schmitt ein, doch müssten in der Gesamtbetrachtung neben denErstellungskosten auch die Folgen am Himmelsbornweg - ein breitererAusbau der engen Straße - berücksichtigt werden. Während also auch dieGrünen dem Vorschlag des Magistrats nicht folgen wollten, schon 2010mit der Umsetzung der Pläne zu beginnen, forderte Horst Urban <strong>zum</strong>


389Handeln auf. Es werde seit Jahren immer nur diskutiert. „Wir lehnen einweiteres Vertagen und Verschleppen ab“, erklärte der SPD-Mann.Nicht anfreunden kann sich der Sozialdemokrat mit dem Vorschlag derFreien Wähler, einen Standort beim Edeka-Markt ins Kalkül zu ziehen.„Diese Fläche müssten wir zusätzlich für 250 000 Euro erwerben, das istim Hinblick auf die Haushaltslage nicht zu vertreten.“Bürgermeister Krum wies darauf hin, welche positiven Schübe dieInfrastruktur-Investitionen der Stadt seit dem Hessentag 2002 gebrachthätten. Dies spiegele sich in den beträchtlich erhöhten Gewerbe- undEinkommensteuer-Anteilen wider. Der Platz für Wohnmobile werdedarüber hinaus viele Besucher in die Innenstadt bringen und denEinzelhandel beleben.Vertragliche Pflichten gegenüber VereinEr appellierte an die Fraktionen, diese Argumente bei der Beratung nachder Sommerpause zu berücksichtigen. Zur Wahl des Standorts wies Krumauf die vertraglichen Verpflichtung hin, die man gegenüber dem TV 1844<strong>Idstein</strong> eingegangen sei. Würde man den Platz also verlegen, wären nichtnur Grundstückskosten zu zahlen, sondern es müsste auch ein andererBetreiber gefunden werden. Die Entscheidung, die Vorlage des Magistratesund den <strong>FWG</strong>-Antrag zu verschieben, fiel deutlich aus: Alle Fraktionenstimmten für die Vertagung, nur die SPD hielt an einer Verabschiedungfest (21:9 Stimmen).


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394<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. Juni 2010Hinein ins Tournesol-VergnügenSOMMERFESTAußen-Becken und Rutschen ab Samstag in Betrieb / Bauphasevon Problemen begleitet(us). Der Sommer ist längst da, aber die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmfreundemussten sich in den letzten Wochen noch immer mit einem reduziertenAngebot im Außenbereich begnügen. Gerüste und Bagger bestimmtennoch vor kurzem das äußere Erscheinungsbild der Anlage. Das soll jetztaber alles anders und besser werden.Am Samstag, 3. Juli, geht es richtig los, und zwar mit einem großen WM-Sommerfest. Es startet um 11 Uhr. „Packen Sie ihre Badesachen undspringen Sie mit uns in das Sommerfeeling hinein“, lädt Tournesol ein undbietet den Tagesgästen Eintritt <strong>zum</strong> halben Preis.Das Wichtigste besonders für die Kinder: Ab 3. Juli dürfen sie sich endlichim Außenpool nach Herzenslust tummeln und die schönen Rutschenbenutzen: Das Outdoorbad, wie es in der Tournesolsprache heißt, verfügtüber ein 4 x 25 Meter Becken, Blue Lagoon mit Badeinsel und eine kleineFelslandschaft mit „Trio Slide Rutschen“. Auch Liegeflächen sindvorhanden, so dass erstmals wieder nach einigen Jahren Pause so etwaswie Freibad-Stimmung aufkommen kann.Natürlich warten auch die anderen Einrichtungen „unter der Kuppel“ aufGäste. Die Kuppel ist seit einigen Tagen geöffnet und zunehmend wird dasAngebot dort genutzt, und natürlich wird auch die Gastronomie alles tun,um die Sommerfest-Gäste zu verwöhnen. Dazu kommen dann allerleiAttraktionen - Ponyreiten, Kinderschminken, Hüfburg, Torwand,Spielstationen, Kickerturnier, Luftballonwettbewerb, Badeentenangeln,Basketball, Mitternachtssauna und anderes mehr. Auch Live-Musik istangekündigt. Besondere Angebote gibt es in den Bereichen Wellness,Beauty, Fitness. Ein Gewinnspiel verspricht attraktive Preise.Für die Betreiber wird es nicht schwer sein, am Samstag ein volles Hauszu präsentieren und für das attraktive Bad zu werben. Ein bisschenschwieriger wird es da schon, den in den letzten Monaten entstandenenVerlust an gutem Renommee auszugleichen. Bis zur Erhöhung der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgschaft liefen die Zahlungsgeschäfte schleppend ab, Firmenbeklagten sich über nicht beglichene Rechnungen. Andererseits gab esseitens Tournesol wegen handwerklicher Mängel Zahlungszurückhaltung.Probleme gab es offenbar bei Dacharbeiten an der Kuppel. Die Arbeitenseien erst einmal unterbrochen, um die Open-Air-Saison nicht zu stören,


395heißt es. Auch die TÜV-Abnahme für die Kuppel habe sich hingezogen,inzwischen aber sei das erledigt.Startschwierigkeiten habe es ebenfalls im Gastronomiebereich gegeben, ineinem Falle habe schon ein Wechsel stattgefunden. Dem Vernehmen nachsei die Anzahl an Beschäftigten reduziert worden.Noch ein paar Tage müssen sich diese jungen Schwimmfreunde gedulden: Am 3. Juli wirddas Outdoorbecken mit der Dreifach-Rutsche freigegeben. Foto: wita / Mallmann


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juli 2010396


397<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Juli 2010Tausende beim Baden und FeiernVon Martin KolbusTOURNESOLBADSommerfest zur Eröffnung des Außenbereichs / Hotel undTiefgaragen nächste ProjekteErst wurde das Freibad geschlossen, dann auch das <strong>Hallenbad</strong>. DieSchwimmfreunde aus <strong>Idstein</strong> und Umgebung suchten über mehrere Jahrehinweg ihr Badevergnügen in Niedernhausen, Bad Camberg und anderenBädern in der Nachbarschaft. Jetzt aber nehmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> endlich ihrkomplettes Tournesolbad in Besitz. Am Wochenende suchten bei 35 Gradtausende Gäste Abkühlung und Spaß. Höhepunkt am Samstag beimgroßen Sommerfest: die Eröffnung des Außenbereichs mit Liegewiesen,Schwimmbecken und Dreifach-Rutsche.„Toll, wir waren die ersten“, jubelte ein Mädchen-Trio, das das Vergnügenhatte, das rote Band zu durchtrennen und die Rutschanlage mit Schwungeinzuweihen. Samara (12), Alessia (12) und Denise (10) kommen ausNiedernhausen und Wehen - Beleg dafür, dass längst auch die Besucheraus der Umgebung das Bad für sich entdeckt haben. Natürlich hatten essich die Tournesol-Chefs Alexander Hackl und Michael Beck nicht nehmenlassen, bei diesem Anlass dabei zu sein. „Dies ist ein stolzer Moment“,freute sich mit ihnen und den Badegästen Geschäftsführer Holger Klee.„Die Zeit des Redens und des Schreibens ist vorbei“, übte er auf seineWeise Kritik an den Kritikern, „jetzt ist die Zeit des Badens und desFeierns angebrochen“.Gefeiert und geplanscht wurde an und in allen sich bietendenWasserflächen, sei es unter der hohen Kuppel oder unter brennenderSonne. Besonders im Außenbecken tummelte sich das Volk und dieRutsche war permanent in Beschlag genommen. Natürlich gab es wiederdie bekannten Stimmen, die bemängelten, dass die Wasserflächen größersein müssten. „Noch größer geht immer“, räumte Alexander Hackl ein.„Aber noch größer kostet auch viel mehr.“ Für den Österreicher ist dasVerhältnis von Nutzen und Kosten (rund 29 Millionen Euro) imGleichgewicht. Hackl bat, nicht nur an die starken Besuchertage Samstagund Sonntag zu denken. „Es gibt auch Montage und Dienstage, da istweniger Betrieb.“ Deshalb werbe Tournesol auch so intensiv um dieMitgliedschaften. „Dann gehen die Leute auch gern ins Bad, wenn es einbisschen ruhiger ist.“Große Reden wurden bei der Eröffnung des Sommerfestes nichtgeschwungen. Dr. Herbert Koch, der den zu diesem Zeitpunkt in Sile


398(Türkei) weilenden Bürgermeister Krum vertrat, verzichtete ganz auf eineAnsprache: „Da stehen so viele Kinder in der Schlange, die endlich auf dieRutsche möchten“, so der Erste Stadtrat. „Und die will ich nicht wartenlassen.“Nicht zu warten brauchten auch die Kinder, die gern einen Ausritt mit demPony machen wollten. Torwand, Hüpfburg, Spielestationen und andereUnterhaltungsangebote wurden gern genutzt. Es gab kleine Tanz- undSportdarbietungen und gegen 16 Uhr sammelten sich Zuschauertraubenvor den Fernsehschirmen und Leinwänden, um das WM-Fußballspiel nichtzu verpassen. Wer sich auch von Regen und Gewitter partout nicht ausdem Bad vertreiben lassen wollte, setzte das Badevergnügen unter derKuppel fort.Natürlich hofft das Tournesol-Team, dass es ein richtig schöner Sommermit vielen Badetagen unter freiem Himmel geben wird. Aber es wird auchan die Zeit danach gedacht. Zunächst sollen nach Abschluss derSommersaison die Kuppeldacharbeiten zu Ende geführt werden. „DieKuppel selbst funktioniert einwandfrei“, weist Alexander Hackl anderslautende Gerüchte entspannt lächelnd zurück. Schließlich bekommen dasviele Badegäste auch selbst mit, wenn sich zu späterer Stunde die Kuppelschließt.Die Bäder-Investoren wollen sich in den nächsten Jahren mit weiterenProjekten befassen. „Das Hotel wird ein Thema sein“, bestätigt AlexanderHackl. Zwei Tiefgaragen sollen entstehen, damit sowohl für den Hotel- alsauch für den Badebetrieb ausreichend Pkw-Abstellplätze vorhanden sind.Damit beantwortet Hackl zugleich die Frage vieler Besucher, die amWochenende auf Parkplatzsuche rund ums Bad waren. Dankbar istTournesol dafür, dass Edeka seinen Kundenparkplatz denSchwimmbadbesuchern zur Verfügung stellte. „Es besteht eine guteNachbarschaft und Zusammenarneit zwischen unseren Unternehmen“, soHackl. Entsprechend war Edeka mit eigenen Aktionen bei Sommerfestpräsent.Während das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt also langsam in die Phase kommt, dass esrund läuft, muss sich das Unternehmen mit seinen Aktiviträten in anderenTeilen Europas und Deutschlands in Geduld üben. „Die weltweiteFinanzkrise hat Spuren hinterlassen und uns zeitlich zurückgeworfen“, soder Österreicher. <strong>Eine</strong>s der Objekte, auf das Tournesol momentan denBlick richtet, liegt in Russland. Mit dem Kuppelbad „Out of Moskau“befassen sich zur Zeit die Planer und Finanzexperten.Aber auch in Deutschland und in den Nachbarländern wächst offenbar dasInteresse am Tournesol-Konzept. „Es kommen jetzt viele europäischeStädte, um sich das Bad anzuschauen“, zeigt sich Hackl optimistisch - undfreut sich, dass nicht nur Bade-, Wellness- und Fitnessbereiche vorzeigbar


399sind, sondern auch die gesamte Energietechnik. „Hier liegen wir mit 20 bis30 Prozent unter den budgetierten Kosten.“Schon morgens um 11 Uhr, zur Eröffnung des Sommerfestes undInbetriebnahme des Outdoorbereichs, waren 800 bis 1000 Badegästeregistriert, und jede Minute wurden es mehr. In allen Becken draußen undunter der Kuppel herrschte Hochbetrieb. Fotos: wita / MallmannKommentare <strong>zum</strong> Pressebericht: Tausende beim Baden und Feiernvon Martin Kolbus06.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.Es ist nicht alles Gold was glänztSchaut man hinter die Fassade der tollen Tournesol Gesellschaft, bröckelltes doch schon an allen Enden. Personal ist unzufrieden, von Insolvenzwird gesprochen etc. Was ist dran ? Flüssig scheint das Bad ja wohl nichtmehr zu sein, sonst bräuchte man die Stadt, sprich den Steuerzahler nichtum eine weitere Bürgschaft zu beleihen. 4-5 Mio sind kein Pappenstiel.Und jetzt soll da noch ein Hotel hin ?!? Wer soll das denn bezahlen ?? Undfür was brauchen wir das ?Fragen über Fragen. Das Schwimmbad ist immernoch auf dem Standpunktmit den Eintrittspreisen einen guten Markt zu erreichen, die rechnung gehtaber niemals auf. Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> geht für das Geld nicht schwimmen. DasBad hat drei Verantwortliche Geschäftsführer die man auch brauch weilzusammen geht man am besten unter.


40007.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.Wofür das alles ???Hotel ?? Tiefgarage ??Dem vorherigen Kommentar kann ich mich nahtlos anschließen. Ich denkedas mit der Insolvenz oder drohenden Insolvenz ist ja nichts neues wennman bedenkt was da täglich so los ist im "schönen" Tournesolbad. Gastroist ein Totalausfall, Im Empfangsbereich ist alles düster und trist. Es sindeinfach zu wenig Gäste um so ein Projekt in 10-15 Jahren aus den rotenZahlen zu holen. Es wird auch sehr wenig Marketing und Werbunggemacht. Es mag ja am Samstag beim Sommerfest gefüllt gewesen sein,aber das hat sich noch nicht einmal bis heute gehalten. Obwohl Feriensind, sind Schwimmbäder in Niedernhausen, Taunusstein und Schloßbornmehr als überfüllt. Da sollte man sich einmal Gedanken machen an wasdas liegt. Und überlegt euch das mit dem Hotel, das wird nix in derWeltstadt <strong>Idstein</strong>. Das gibt das nächste Projekt was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermit einer städtischen Bürgschaft finanziert.09.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.Leeres BadWar gestern im Tournesol. Konnte leider am Samstag <strong>zum</strong> Sommerfestnicht. Es war für einen Sommertag sehr wenig los. Sauna war leer und aufder Liegewiese war auch noch jede Menge Platz. Der Bedienung an derSchirmbar konnte man beim Laufen die Schuhe besohlen. Die Getränkesind leider nicht überall gleich. Mich verwundert das man in der Saunaalles in 0,5 ltr. Flschen bekommt und im Außenbereich nur schöne Becherdie bei sehr vielen Besuchern schon mit in die Tasche gewandert sind.Macht nur weiter so. So wird das nichts. Ich arbeite selbst alsEventmanager und Cateringleiter in einer sehr großen Kette. Man sollte daProfis ranlassen und keine Amateure.


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Juli 2010402


403<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Juli 2010Schüler plantschen kostenlos(red). Unter dem Motto „Schülerferienspaß“ ermöglichen Tournesolund die Stadt den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schülern, während den aktuellemSommerferien kostenlos ins Tournesolbad zu gehen. <strong>Eine</strong> Kooperationzwischen dem Tournesolbad, der Stadt <strong>Idstein</strong> und den umliegendenGemeinden - Tournesol zahlt 50 Prozent und der Kooperationspartnerebenfalls 50- macht das möglich.Die Karten können während der Sommerferien von Montag bis Freitagzwischen 10 und 12 Uhr beim Sozialamt-Büro der Abteilung Sport- undJugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong> (1.Stock, Herr Wolf) abgeholtwerden, sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 11 Uhr imZwergenstübchen, Rodergasse 7 in <strong>Idstein</strong>.Der Schüler benötigt einen Schülerausweis als Legitimation. Man darfmaximal zwei Karten am Tag abholen (eine für den gleichen Tag, einefür den folgenden). Die Gesamtanzahl der Karten ist begrenzt.Mit Hünstetten gibt es auch eine Vereinbarung. Dort werden die Kartenbei den jeweiligen Ortsvorstehern oder der Gemeinde herausgegeben.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juli 2010Tournesol-Freikarten alle weg(VoS). Das Ferienangebot von Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> fürSchülerfreikarten für das Tournesol-Bad wurde so gut angenommen,dass die Initiatoren bereits das Kontingent verdoppelt haben, aber estrotzdem aufgrund der riesigen Nachfrage bis Freitag keine Kartenmehr gibt. Das teilen Tournseol und Stadt mit. Zudem bekam dieStadt <strong>Idstein</strong> von sehr vielen Eltern ein dickes Lob für die gemeinsameAktion mit Tournesol.Viele Eltern bestätigten diese Aktion als einen großen Schritt für einefamilienfreundliche Stadt.


40450plus Meine Zeitung Ausgabe 12 Juli 2010Leser-Forum<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober 2010Zum Tournesolbad <strong>Idstein</strong> schreibt diese Leserin.Schwimmer unerwünscht?Die Kinder und der Mann sind aus dem Haus, die Uhr schlug noch nichteinmal acht – und ich war bereits auf dem Weg in unser Schwimmbad.Zeit und Platz <strong>zum</strong> Schwimmen – dachte ich mir! Nein, auch heute wiederPech gehabt. <strong>Eine</strong> Schulklasse nahm bereits große Teile desErlebnisbeckens und die für sie vorgesehene Bahn ein. Auf der anderen 25Meter Bahn zwei eifrige Brustschwimmer, im Restbeckenbereich danebenzwei „Krauler“, die schwungvoll ihre Bahnen durch das Wasser zogen. Alsohinein und losgeschwommen. Dies ging auch Bahn für Bahn gut, ja bis zudem Zeitpunkt, als die Damen und Herren der Wassergymnastik dasWasser enterten. Bei meiner rückwärts geschwommenen Bahn kollidierteich so leicht mit einem dieser Teilnehmer, der mich sogleich mit denWorten: „Hier ist jetzt Aquagymnastik, Schwimmen ist da drüben“ auf dieeinzig verbleibende Bahn verweisen wollte.


405Wenige Augenblicke später wurde dann auch der halbeSchwimmbeckenbereich abgeteilt. Ich begriff: Als Schwimmer bin ichscheinbar unerwünscht, verzog ich mich nun auf die einzig freie Bahn, diewir uns zu fünft zu teilen hatten.Ich zahle für unser Schwimmabo knapp unter 1200 Euro im Jahr undkomme mir vor, als erwarte ich Almosen, eigentlich möchte ich nur zweibis drei Mal in der Woche meine Stunde schwimmen und Zeit für michhaben. Aber angesichts der vielen Schulklassen und Gruppen, die sichvormittags bei Tournesol tummeln, scheint mir das bald nicht mehrmöglich.Bei Regen bekommt man gleichzeitig eine Dusche von oben – die kuppellässt sich derzeit nicht richtig schließen, aber die Handwerker seienbestellt, versicherte mir eine der zahlreichen und wirklich stets bemühtenund freundlichen Mitarbeiterinnen.Neulich war dann die Hälfte der Duschen bei den damen gesperrt. Zeit fürmich, um zu entspannen, stellte ich mir anders vor. Zumal ein blick aufdie aktuelle Preisliste, mich wissen ließ, dass das Schwimmabo für einenerwachsenen gerade um 25 Prozent teurer geworden ist. So bleibt nichtnur mein Gemüt, sndern auch meine Lage in meiner Geldbörseangespannt.Gabriele Feil<strong>Idstein</strong>Leser-Forum<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2010Zur Diskussion über Schwimmmöglichkeiten im Tournesol-Bad:Rücksichtslos rückwärtsAls Teilnehmer der Wassergymnastik am Mittwoch, 29. September, undAugenzeuge des von Frau Feil beschriebenen Vorfalls nehme ich wie folgtStellung: Frau Feil schwamm rücksichtslos rückwärts, außerhalb der <strong>zum</strong>Schwimmen freigegebenen Bereichs, in einen Teilnehmer derWassergymnastik hinein.Dieser wies Frau feil darauf hin, das jetzt im Aktionsbereich des Beckensnun, wie jeden Mittwoch um 9 Uhr Wassergymnastik sei und sie doch inden Schwimmbereich gehen sollte. Frau Feil reagierte frustriert undüberheblich ohne sich Ihres Unrechtes überhaupt bewusst zu sein!


406Das sie auch noch ihren Frust den Schulkindern anlastet, ist schon eineimmense Zumutung! Auch wir die Teilnehmer der Wassergymnastik habenalle ein Abo und zahlen auch unseren Beitrag!Karl-Heinz Langer<strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2010Klimaschutz für die Stadt(in). Auch wenn die Bemühungen, Wärme beziehungsweise Energieeinzusparen und regenerative Energien mitzunutzen, in <strong>Idstein</strong> nicht nurLippenbekenntnisse sind, ein Gesamtkonzept fehlt bisher. Ein Energiebüroaus Bielefeld wurde nun beauftragt, ein integriertes Klimaschutzkonzeptfür die Stadt zu erarbeiten. Ein Arbeitskreis begleitet den Prozess.Lobend spricht sich Bürgermeister Gerhard Krum für Unternehmen wieJack Wolfskin, Storck oder auch das Tournesol-Bad aus, die in SachenEnergie-Einsparung vorbildlich seien. Tournesol erzeuge beispielsweise 80Prozent seiner Energie selbst. „Hier ist eine gute Eigendynamikentstanden.“Auf der anderen Seite seien <strong>zum</strong> Beispiel die CO2-Emmissionen beistädtischen Einrichtungen sehr hoch. Das liege am Strommix. „Ist hier derAnteil an Braunkohle hoch, steigt automatisch der CO2-Wert.“ Krumwertet das als wertvollen Hinweis, regenerative Energien sollen künftigmehr Berücksichtigung finden: „Wir werden mehr Träger einsetzen, diewenig CO2-Ausstoß haben.“Insgesamt verursachen öffentliche Einrichtungen drei Prozent der CO2-Emmissionen. Haushalte haben mit 48,3 Prozent den größten Anteil,gefolgt von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 33,3 Prozent.


407<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. November 2010Lebensretter brauchen HilfeVon Ingrid NicolaiDLRG Die Mitgliederzahl wächst wieder, aber das Material ist aufder Strecke gebliebenAus Angsthasen werden Wasserratten. Aus guten Schwimmern werdenRettungsschwimmer. Aus Vereinsmitgliedern werden Lebensretter. DieArbeit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG hat viele Gesichter. Die Aufgabe, die sich hinterder Abkürzung verbirgt, wird mit Engagement und Ernsthaftigkeit erfüllt:Menschen werden vor dem Ertrinkungstod gerettet - in der Prävention undim akuten Einsatz. Und das wurde auch anerkannt und unterstützt, dennobwohl <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, waren in der hiesigenOrtsgruppe einmal 1200 Mitglieder; die DLRG war damit zweitgrößterVerein in <strong>Idstein</strong>.Das ist jedoch Vergangenheit, war vor der Schwimmbad-Schließung 2005.Vom zweitgrößten Verein in der Stadt waren nur etwa 400 Mitglieder übriggeblieben. Immerhin: Mit der Aufnahme des Schwimmbetriebs Anfang desJahres im Tournesol-Bad wuchs die Zahl der Mitglieder wieder auf 676(das älteste ist 85 Jahre alt, das jüngste kam im April auf die Welt).„Darauf sind wir natürlich stolz“, sagt der Vorsitzende Jörg Steinmann.„Trotzdem stoßen wir derzeit auch an Grenzen“, erklärt Geschäftsführerund Bootsbeauftragter Florian Frömel. Das Trainingsmaterial wie Flossenund Kleider, Bojen und Schwimmbretter wurde fünf Jahre lang gelagertund ist brüchig geworden. Und der Wagen, der früher einmal dasvereinseigene zwei Tonnen schwere Rettungsboot transportierte, hatseinen Geist aufgegeben. Nur provisorisch kann derzeit der Transport desBootes organisiert werden, mehr oder weniger untaugliche Privat-Fahrzeuge werden eingesetzt.Dabei hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wasserrettung Tradition. 1969 wurde dieOrtsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anerkannteWasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Wer die Philosophie derDLRG versteht, weiß: Wenn es darum geht, Leben und Gesundheit amund im Wasser zu retten, wird über Ortsgruppen hinwegzusammengehalten, wird sich gegenseitig geholfen. Mit der DLRGNiedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sinddie Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahltoder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletztan der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben,


408werden Kollegen vor Ort unterstützt. 2008 haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> dort ineiner dramatischen Rettungsaktion mit ihrem, eigenen Boot amTimmendorfer Strand innerhalb von fünf Tagen 19 Menschen vor demErtrinken bewahrt.Die Motivation, die Kompetenz und der Ausbildungsstandard bei der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sind hoch. Für die Anschaffung von neuem Materialbrauchen die Ehrenamtler aber Unterstützung … damit auch künftig auskleinen Angsthasen große Wasserratten werden, die einfach nur mitFreude und der gehörigen Portion Sicherheit das Element Wassergenießen können. Oder einmal selbst das Leben anderer Menschen retten.Wiesbadener Kurier vom 25. November 2010CDU stößt Diskussion über Rheingaubad wieder an25.11.2010 - GEISENHEIMZWECKVERBANDFraktionsvorsitzender Stolz: Kreistag muss endlich einmal Hü oderHott sagen / Ausstieg laut RP nur im Einvernehmen allerBeteiligten möglich(bm) Die CDU-Kreistagsfraktion unternimmt vier Monate vor derKommunalwahl einen Vorstoß <strong>zum</strong> Rheingau-Bad. Ziel ist es, dass derRheingau-Taunus-Kreis aus dem Zweckverband, dem der Landkreis unddie Städte Rüdesheim und Geisenheim angehören, aussteigen soll. WieFraktionsvorsitzender André Stolz erklärte, komme es der CDU darauf an,dass die Kostenbeteiligung des Kreises im Haushaltsstrukturausschuss imRahmen der Einsparbeschlüsse erörtert werde. Nach wie vor sei auch dievom Kreistag beschlossene Gleichbehandlung des Rheingaubads mit dem<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad ein Thema, nachdem <strong>Idstein</strong> keinen Zuschuss erhaltenhabe. Der Kreistag müsse endlich einmal Hü oder Hott sagen, so Stolz.Und es müsse geprüft werden, ob ein Ausstieg des Kreises rechtlichmöglich sei. Dass diese Diskussion, die schon seit Jahren immer wiederaufflammt und zuletzt von der FDP angestoßen wurde, erneut beginnt,bringt den Geisenheimer Ortsvorsteher und früheren Sozialdezernentendes Kreises, Edgar Fröhlich (CDU) auf die Palme. Der Regierungspräsidenthabe klargestellt, dass der Zweckverband Rheingaubad nur aufgelöstwerden könne, wenn alle Beteiligten zustimmen.Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:


40925.11.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.CDU-Totengräber des RheingaubadesSeit Jahren will die CDU dem Rheingaubad den Garaus machen. Entgegenallen Auskünften des Regierungspräsidenten legt sie es immer wiederdarauf an, dass der Rheingau-Taunus-Kreis aus der Mitfinanzierung desBades aussteigt. Dabei wissen die Verantwortlichen der CDU doch ganzgenau, dass Geisenheim und Rüdesheim allein die Bezahlung der Kostennicht stemmen können. Der Rheingau wird also sehenden Auges einerEinrichtung für breite Bevölkerungsschichten beraubt. Man muss sich nichtwundern, wenn immer mehr Menschen sich von dieser Politik gegen dieBürger abwenden. Wo waren hier übrigens die Vertreter der CDU aus demRheingau bei dieser Entscheidung ? Haben sie die Interessen diesesKreisteils eventuell sogar verraten ?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. November 2010Klar Schiff für den NachwuchsVon Ingrid NicolaiLESER HELFENBei der DLRG fühlen sich Jugendliche gut aufgehoben / Mit demRettungsboot auf dem RheinEs ist kalt, nass und mit 9 Uhr irgendwie ein bisschen zu früh für einenSamstag. Stefanie Hirschmann hält sich an ihrem Kaffeebecher fest,während vor der Garage in der Wiesbadener Straße „klar Schiff“ gemachtwird - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. DLRG-GeschäftsführerFlorian Frömel und der 2. Vorsitzende Thomas Linnenberg koppeln denAnhänger mit dem DLRG-Rettungsboot an das Auto, das Frömel vonseinem Bruder aus Hanau geliehen hat. Der Pick-up hat zwar schon einigeJahre auf dem Buckel und ist alles andere als ein geeignetes Zugfahrzeug,„aber mehr als eine Notlösung haben wir derzeit nicht“, erklärt Frömel,der die Werbetrommel für ein neues Zugfahrzeug rührt. Die DLRG hatzwar schon einige Spenden bekommen, aber es fehlt nach wie vor eingehöriger Batzen.Vor der Winterpause geht es heute noch mal auf den Rhein. DerNachwuchs wird mit dem Boot vertraut gemacht, und da die „Explorer“am Dienstag von einem Filmteam benötigt wird, soll sie schon mal zurDLRG-Station in Schierstein transportiert werden. Die 17-jährige Stefanie


410Hirschmann kennt sich mit dem Boot bereits etwas aus und ist froh, nachder Zwangspause durch die Schwimmbad-Schließung endlich wieder in<strong>Idstein</strong> trainieren zu können. Sie war vorübergehend in Bad Cambergaktiv, hat nur darauf gewartet, dass es im Tournesol-Bad wieder losgeht.Sie schwimmt „unheimlich gern“ und findet es klasse, dabei anderenMenschen helfen zu können. „Da bekommt der Sport richtig Sinn.“Jana Kehr wirkt hellwach, sie ist Boots-Neuling. „Ich soll heute helfen, binaber noch nicht so sicher, was ich tun soll“, ist sie gespannt. Noch weiß sienicht, dass sie bald am Steuer stehen wird, um ihm Rhein rückwärts einAcht zu fahren. Obwohl erst 15, ist sie schon mit Leib und Seele DLRGler.„Ich arbeite gerne mit Kindern, habe Spaß in der Gruppe und will aufjeden Fall bei den Rettungsschwimmern bleiben“, sagt sie. Den Erste-Hilfe-Kurs hat sie am Wochenende in der ersten Ferienwoche gemacht.Dass sie neben der DLRG auch bei der Feuerwehr und dem DRK aktiv seinmöchte, für sie ist das logisch. „Da kann ich am besten Menschen helfen.“Und neben ihrem ehrenamtlichen Einsatz? „Möchte ich Tierärztin werden!“10 Uhr am Schiersteiner Hafen: Die Explorer wird langsam zu Wassergelassen. Auch Stefanie Hirschmann ist jetzt hochkonzentriert. Alle Händewerden gebraucht. Mit nur fünf Stundenkilometern geht es durch denHafen. Sog- und Wellenschlag sollen vermieden werden, erklärt Frömel.Die maximale Geschwindigkeit des Bootes beträgt etwa 95Stundenkilometer. Aber auf der Fahrt Richtung Ingelheim bei acht GradLufttemperatur sorgt Tempo 50 schon für eiskalte Ohren.Auch wenn <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, die DLRGler sindnicht nur im Tournesol-Bad echte Wasserraten. Mit ihrem 2004angeschafften Rettungsboot „El Carino“, was soviel wie Sehnsuchtbedeutet, sind sie begehrte Partner, wenn es um Wasserrettung geht: beider WM in Frankfurt, wo sie 80 betrunkene Engländer aus dem Wasserfischten, beim Rhein im Feuerzauber, bei den ADAC-Motorbootwettkämpfen und nicht zuletzt auf der Ostsee, wo sie 2008 beieinem Einsatz 19 Menschenleben retteten.Der Nachwuchs wird mit dem Strom und dem Boot vertraut gemacht. Wasbedeuten die Schilder an der Rettbergsau? Hat eine Fähre immerVorfahrt? Wo hat das Boot seine Schokoladenseite? Jana und Stefanie sindmit Ernst und Freude bei Sache. Insgesamt 30 junge Leute zwischen 12und 16 Jahren machen derzeit ihre Rettungsschwimmausbildung bei derDLRG.Nach 25 gefahrenen Kilometern und etwas über 14 verbrauchten LiternTreibstoff, wie der Bord-Computer anzeigt, probiert sich die 15-Jährige aneiner Acht - im Rückwärtsgang. „Mit einem Schlauchboot und Seitenwindkeine leichte Aufgabe“, sagt Linnenberg. Aber für das erste Mal klappt esrecht gut. Und auch das „Wenden in drei Zügen“ gelingt. Das nächste Malwird die „Königsdisziplin“ geübt: Mann über Bord.


411Florina Frömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und Thomas Linnenberglassen am Schiersteiner Hafen das DLRG-Rettungsboot zu Wasser. Foto:RMB / Heiko KubenkaCDU-RTK vom 03. Dezember 2010CDU weist verbale Attacken des Landrates aufs SchärfstezurückMit Fassungslosigkeit über die neuerlichen verbalen Entgleisungen hat derCDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises ,André Stolz, auf die Äußerungen des Landrats Burkhard Albers (SPD), dieCDU habe <strong>zum</strong> Ziel das Rheingaubad zu schließen, reagiert.„Zu keinem Zeitpunkt hat die CDU die Schließung des Rheingaubadesgefordert. Wenn der Landrat dies nun behauptet, dann sagt er wissentlichdie Unwahrheit.“, so Stolz.Es sei unverständlich, wie hier <strong>zum</strong> wiederholten Male mit zugespitztenund falschen Aussagen Wahlkampf gemacht werde. „Der Landrat versuchthier offensichtlich mit Ängsten der Menschen seinen eigenen Wahlkampfzu führen.“Wahr sei dagegen, dass alle Fraktionen gemeinsam das ThemaRheingaubad als „strukturellen Punkt“ auf die Tagesordnung desHaushaltsstrukturausschusses des Rheingau-Taunus-Kreises gesetzthaben. Dies sei auch mit den Stimmen der Sozialdemokraten und ohneWiderspruch des Landrats geschehen.Folgerichtig habe sich auch die CDU im Vorfeld der Sitzung desAusschusses mit dem Thema Rheingaubad inhaltlich befasst.Vor dem Hintergrund der interfraktionell beschlossenen Sparvorschlägedes Haushaltsstrukturausschusses, die auch eine Streichung des<strong>Hallenbad</strong>zuschusses für <strong>Idstein</strong> vorsahen, erinnerte die CDU lediglich anden vom Kreistag beschlossenen Gleichbehandlungsgrundsatz mit demBad in Geisenheim.<strong>Eine</strong> Schließung einer der beiden Bäder wurde zu keinem Zeitpunkt in der


412CDU diskutiert, wohl aber wurde über mögliche künftige Finanzstrukturengesprochen. „<strong>Eine</strong> mögliche Neuordnung der Finanzströme im Kreis mussallerdings ergebnisoffen diskutiert werden.“ so Stolz.Auf Initiative der CDU werde nun z.B. der ÖPNV im Kreis neu geregelt. DieKommunen werden so um 4,5 Mio. € jährlich entlastet. Alleine für dieStadt Geisenheim ergebe sich so eine jährliche Nettoersparnis von250.000 €.„Wenn man die Strukturen zwischen Kreis und Kommunen unter denGesichtspunkten effizienter, schlanker und gerechter neu ordnet, darf dieskeine Einbahnstraße sein. Ich habe kein Lob oder Dank vernommen, als esum die beschriebene massive Entlastung der Kommunen aufgrund derÖPNV-Neustrukturierung ging. <strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzstrukturen wirdzweifelslos an der einen Stelle zu Entlastungen und an anderer Stelle zuBelastungen führen.“ so Stolz„Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen hat, denSchwimmbadzuschuss an <strong>Idstein</strong> doch wieder zu zahlen, um denGleichbehandlungsgrundsatz mit Geisenheim aufrechtzuerhalten, dannnehmen wir dies zur Kenntnis.“, so Stolz weiter. Dies sei vor demHintergrund der Gleichbehandlung definitiv ein Weg. Ob dies allerdings einnachhaltiger Weg sei, dürfe <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden.„Bei dem Beschluss des Kreisausschuss <strong>zum</strong> Nachtrag 2011 bleibt derfade Beigeschmack, dass der SPD-Landrat an einer strukturellenGesundung des Kreises nicht interessiert ist und lieber seinem Stil treubleibt: `Ich verspreche jedem alles`“, so Fraktionsvorsitzender Stolz.Albers konterkariere und brüskiere mit seinem Vorgehen die mühseligeehrenamtliche Arbeit des Haushaltsstrukturausschusses.„Es bewahrheitet sich immer mehr, dass die SPD ein Doppelspiel betreibt.Wenn es gut ankommt zu sparen, dann sprechen sich die Genossen imKreis für pauschale Sparappelle aus. Und wenn es ans Eingemachte geht,dann tauchen Sie ab und verfolgen im populistischen Lafontain-Stil eine`Ich-verspreche–Jedem-alles Politik`. Ich dachte, dass ein derartigerunehrlicher politischer Stil der Vergangenheit angehört.“ so Stolzabschließend.


413<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Dezember 2010Mit der Nudel auf Nummer sicherVon Ingrid NicolaiLESER HELFENDLRG trainiert Jungen und Mädchen im Tournesol-BadKinder lieben Nudeln und besonders die am Montagnachmittag. Dannschnappen sich Niklas und Emely, Johannes und Kiara und all die anderen„Seepferdchen“ im Tournesol ihre bunten Schwimm-Nudeln und ab geht’sins Wasser. Bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bereiten sie sich auf dasJugendschwimmabzeichen in Bronze (später in Silber und Gold) vor. DasTraining läuft im Durchschnitt über sechs Monate, dann beherrschen sieden Sprung vom Beckenrand, können in maximal 15 Minuten 200 Meterschwimmen, einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe holen, aus einemMeter Höhe ins Wasser springen, und haben die Baderegeln verstanden.„Die größte Schwierigkeit ist bei den meisten das Tieftauchen“, weiß derVereinsvorsitzende Jörg Steinmann, „aber, wenn diese Hürde genommenist, gibt es oft kein Halten mehr“. Überhaupt scheint die DLRG süchtig <strong>zum</strong>achen - und zwar im besten Sinne des Wortes. Viele, die einmal Mitgliedsind, bleiben auch dabei - vorausgesetzt, dass quasi als Grundversorgungein Schwimmbad zur Verfügung steht. Fünf Jahre war die DLRGschwimmbadlos, die Mitglieder zogen sich zurück.Seit der Eröffnung des Tournesol geht es wieder aufwärts. Steinmannerinnert sich an den Neuanfang im vergangenen Jahr: 150 Jungen undMädchen wollten ihre Schwimmabzeichen machen. Da hieß es erst einmalsortieren und organisieren.Mittlerweile läuft alles in geregelten Bahnen - und zwar im wahrsten Sinnedes Wortes. Zwei Bahnen stehen den DLRGlern am Montag ab 15 Uhr zurVerfügung. Die etwa 40 Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt und vonden Übungsleitern betreut. Auch Bernhard Holzhausen, der einst die DLRGaus der Taufe hob, ist mit von der Partie, trainiert mit den Kindern aufspielerische Art und Weise, wie sie sich sicher im und am Wasserverhalten. Neben Schwimm-Nudeln kommen Schwimmbretter, Tauchringeund Matten <strong>zum</strong> Einsatz. Auch wenn es um die Anschaffung dieserTrainingsgeräte geht, ist die DLRG auf Spenden angewiesen.„Die Sicherheit ist das A und O“, betont die Übungsleiterin ChristianeBossong, die frühere Vorsitzende der DLRG. Die Kinder im


414Durchschnittsalter von vier, fünf Jahren kommen nicht nur aus <strong>Idstein</strong> undseinen Ortsteilen, sondern auch aus Hünstetten und Waldems, Naurod undEpstein. Voraussetzung für die Teilnahme am Schwimmtraining ist das„Seepferdchen“-Abzeichen, das heißt, die Kinder müssen nach einemSprung vom Beckenrand 25 Meter schwimmen und aus schultertiefemWasser einen Gegenstand aus dem Wasser holen können. Viele lernen dasin der Schwimmschule des Tournesol-Bades.Was so spielerisch aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Weltweit istdas Ertrinken die Unfallursache Nummer zwei nach den Verkehrsunfällen.Und das ist nicht nur ein Problem armer Länder. Im Alter bis zu zweiJahren ist die Badewanne ein Haupt-Risiko, Ein- bis Dreijährige ertrinkenoft in heimischen Gartenteichen, für Zwei - bis Sechsjährige sind dieoffenen Gewässer in der Stadt oder Gemeinde gefährlich. Kinder übersechs Jahren ertrinken in Schwimmbädern und für Kinder über acht sindMeer und Seen gefährlich.Sportwissenschaftler Professor Wolf-Dieter Brettschneider stellt nach einerStudie (DSB-Sprint-Studie 2006) über den Schulsport fest, dass ein Drittelder Grundschulkinder als schwimmunfähig einzustufen sei. Er stellt denEltern ein schlechtes Zeugnis aus: „Die haben offenbar wenig Interesse,sich selbst um das Schwimmen ihrer Kinder zu kümmern.“ JörgSteinmann: „Das ist in <strong>Idstein</strong> glücklicherweise anders.“ Die DLRG ist auchgefragter Partner, wenn es um den Schwimm-Unterricht an den Schulengeht und die Eltern seien in puncto Schwimmausbildung ihrer Sprößlingesehr engagiert, um ihnen einen sichern Umgang mit einem der schönsten,aber auch gefährlichsten Elemente zu ermöglichen.Keine Bleienten, sondern Seepferdchen: Im Tournesol trainieren die Jungen und Mädchen mitJörg Steinmann, Bernhard Holzhausen und Elke Hattemer (von links) für ihreSchwimmabzeichen. Foto: wita / Mallmann


415Wiesbadener Kurier vom 04. Dezember 2010Auf dem PrüfstandRHEINGAUBADCDU: Keine Schließung gefordert(red). Zu keinem Zeitpunkt habe die CDU-Kreistagsfraktion eineSchließung des Rheingaubads gefordert“, erklärt ihr Vorsitzender AndréStolz. Zuvor hatte Landrat Burkhard Albers (SPD) darauf hingewiesen,dass die CDU über einen Austritt des Landkreises aus dem ZweckverbandRheingaubad diskutiere, was eine Schließung des Bads zur Folge hätte. Mitihm, so Albers, werde es keine Schließung geben.Stolz weist darauf hin, dass alle Fraktionen das Thema Rheingaubad aufdie Tagesordnung des Haushaltsstrukturausschusses gesetzt haben.Dieses Gremium habe eine Streichung des <strong>Hallenbad</strong>zuschusses für<strong>Idstein</strong> vorgesehen. Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen habe, denZuschuss für <strong>Idstein</strong> wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes mitGeisenheim doch wieder zu zahlen, „dann nehmen wir dies zur Kenntnis“,erklärte der Fraktionsvorsitzende. Es sei aber fraglich, ob dies im Sinnevon notwendigen Sparbeschlüssen ein nachhaltiger Weg sei.Es bleibe der fade Beigeschmack, dass der Landrat jedem allesversprechen wolle. Wenn es ans Eingemachte gehe, dann tauche die SPDab, so Stolz.<strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzströme im Kreis müsse ergebnisoffendiskutiert werden und könne wie bei der Neuregeglung der ÖPNV-Finanzierung die Kommunen auch entlasten.Auf Erfolgskurs<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Dezember 2010Von Ingrid NicolaiLESER HELFEN Die DLRG ist stolz auf ihre SchwimmerWann fördern Freude und/oder Druck Leistung? <strong>Eine</strong> Frage, dieArbeitswissenschaftler schon immer brennend interessierte und auf die es


416bei der DLRG in <strong>Idstein</strong> eine Antwort gibt. Elke Hattemer bildet seit 40Jahren Leistungsschwimmer aus und hat in vier Jahrzehnten unzählbareErfolge verbuchen können. Manche sind in die Sportgeschichteeingegangen. Ihr Erfolgsrezept? „<strong>Eine</strong> gute Technik! Die Atmung mussstimmen.“Im Tournesol trainiert sie gerade die Jüngsten: Sechsjährige sind mitSchwimmbrett und Flossen unterwegs und erinnern an junge Delphine, soleicht und schnell gleiten sie durchs Wasser. Selbst Kinder, die an Landnicht zu den Fittesten gehören, haben im Wasser ihre Erfolgserlebnisse.Elke Hattemer setzt anfangs lieber auf kurze Strecken und feilt an denBewegungsabläufen und der Atmung statt Ausdauer zu fordern. „Wenn dieTechnik stimmt, kommt der Rest von allein.“Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in war selbst eine der ersten Leistungsschwimmerinnen derDLRG. 1966 wurden ein paar Jungs und Mädchen vom damaligen 1.Vorsitzenden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freibad „nach Zufallsprinzip“ angesprochen, aneinem Wettkampf für die DLRG teilzunehmen. Keiner war Mitglied oderhatte jemals bei einem Wettkampf mitgemacht, doch sie schnitten allesuper ab.1970 folgte die erste Hessische Meisterschaft: Wolfgang Lebrecht gewanndamals in seiner Altersklasse, wurde noch oft Hessischer und sogarDeutscher Meister, überzeugte später in der Senioren-Klasse. SeineErfolgsserie war der Grundstein für die Gründung einer Leistungsgruppe inder DLRG.Mit der Eröffnung des <strong>Hallenbad</strong>s konnte übers ganze Jahr noch intensivertrainiert werden. <strong>Eine</strong> neue Leistungsgruppe war viele Jahrehintereinander die beste Ortsgruppe Hessens, manchmal sogar inDeutschland. Dominik Lebrecht gewann zwischen 1990 und 2001 dieHessische und sogar die Deutsche Meisterschaft im Rettungsschwimmen.Nicht erst durch die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>s, nach der etwa 100Talente vor dem Nichts standen, wurde die Freundschaft mit demSchwimmclub Wiesbaden gepflegt. Viele wagten den Sprung nachWiesbaden, aber für alle war kein Platz. Michael Leon Lebrecht (Jahrgang1999) und Kenrick Leidner (Jahrgang 1997) sind derzeit die zwei jüngstenSchwimmer, die in <strong>Idstein</strong> ausgebildet wurden und nun in Wiesbadenstarten.Zu den größten Nachwuchstalenten im Deutschen Schwimmverbandgehören zweifelsohne Gianni Ferrero und Joel Ax, der sich heute mit denerfolgreichsten Schwimmern der Welt misst.Elke Hattemer, die Joel von Klein auf kennt, kommt dessen Werdegang„wie ein Märchen“ vor. Er war als Kind eine richtige Wasserratte,


417allerdings nicht unbedingt ein braver Junge. Er machte gern Blödsinn undwollte sich nicht besonders anstrengen. Trotzdem lernte er die Technikenschnell und gehörte ruckzuck zu den Besten. Durch Zufall schaute der 14-Jährige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> beim Training für die DeutschenJahrgangsmeisterschaften zu und meinte frech: „So schnell bin ich auch.“Er wettete damals mit dem Trainer und war tatsächlich schneller. Schonvier Wochen später stand er auf dem Siegertreppchen.Mit dem Neustart im Tournesol wollen die DLRGler nach derschwimmbadlosen Zwangspause an alte Erfolge anknüpfen. Sie sind nachwie vor besonders für kleine Nachwuchssportler eine gute Adresse. Mitden Spenden der Leser-helfen-Aktion soll unter anderem diesesehrenamtliche Engagement unterstützt werden.Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Gewächs“ gehört zu den Schnellsten: Joel Ax in Aktion.Archivfoto:dpa<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2010Zuschuss auf RotstiftlisteVon Volker StavenowPOLITIKAusschuss des Kreises beschließt Streichung von rund 500000Euro für Tournesolbad„Wenn es zutreffen sollte, dass der im Kreishaushalt für 2010 aufgrundeines gültigen Kreistagsbeschlusses vorgesehene Zuschuss imNachtragshaushalt zur Streichung vorgesehen ist, würde das aus Sicht derStadt <strong>Idstein</strong> eine schwere Verletzung des Vertrauensschutzes darstellen.“Mit diesen Worten reagiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf dieNachricht, dass der jährliche Kreis-Zuschuss für das Schulschwimmen imTournesolbad in Höhe von rund 250 000 Euro dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfergefallen ist. Offiziell ist die Stadt darüber noch nicht unterrichtet.Umso mehr weiß das aber Lothar Becker (CDU), der stellvertretendeVorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) des Kreises. Erbestätigte der IZ, dass der so genannte Haushaltstrukturausschuss


418(gebildet vom HFA) im Rahmen der Einsparpotenziale sowohl denTournesolzuschuss für 2010 (einstimmig) als auch den für 2011(mehrheitlich) gestrichen hat. Becker berichtet außerdem, dass es imHaushaltstrukturausschuss auch die Tendenz gibt, im Zuge derGleichbehandlung, die Unterstützung für das Rheingau-Bad in Geisenheimzu kappen.Gerhard Krum ist sauer: „Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat aufgrund des erwähntenKreistagsbeschlusses, der eine Gleichbehandlung des Tournesolbades unddes Rheingau-Bades, wo der Kreis die Hälfte des Zuschussbedarfs trägt,im guten Glauben einen entsprechenden Betrag in den städtischenHaushaltsplan eingestellt und in dem bereits beschlossenenNachtragshaushaltsplan bestätigt. Der Kreis hat den Zuschuss davonabhängig gemacht, dass er die gleichen Mitspracherechte bei Tournesolerhält wie die Stadt selbst. <strong>Eine</strong> entsprechende schriftliche Bestätigung istdurch die Stadt <strong>Idstein</strong> erfolgt.“ Für die Stadt <strong>Idstein</strong> sei aufgrund dergeschilderten Beschlusslage des Kreises nebst der ergänzendenbeiderseitigen Vereinbarungen und öffentlichen Verlautbarungen einvertragsähnlicher Zustand eingetreten, der anscheinend jetzt einseitig zuLasten der Stadt aufgekündigt werden soll. „Wenn solche Wildwest-Methoden einreißen, können sich künftig weder die kreisangehörigenStädte und Gemeinden noch die Vereine und öffentlichen Einrichtungenauf Finanzierungszusagen des Kreises verlassen.“ <strong>Idstein</strong> will laut Krumdie Streichung nicht hinnehmen.„Ich habe mich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsabgeordneter sehr nachdrücklich fürdie Auszahlung des fest zugesagten und vom Kreistag auch sobeschlossenen Zuschusses des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad inmeiner Fraktion eingesetzt“, schildert CDU-Fraktionsvorsitzender ThomasZarda den Sachverhalt aus seiner Sicht. Es sei ein Gebot derGerechtigkeit, das Rheingau-Bad und das Tournesolbad gleich zubehandeln. Das sei auch Beschlusslage des Kreistages, von der jetztabgewichen werde. „Ferner gehen im Rahmen des Schulsportes auchKinder von außerhalb <strong>Idstein</strong>s im Tournesolbad schwimmen - dafürmüsste künftig der reguläre Eintrittspreis gezahlt werden. Schließlich isteine Sperrung der Auszahlung für 2010 <strong>Idstein</strong> gegenüber einunfreundlicher Akt, auf den wir seitens der Stadt gar nicht mehr reagierenkönnen.“ Solange Zuschüsse nach Geisenheim fließen, müssten diese ingleicher Höhe auch nach <strong>Idstein</strong> fließen. „Wir sind angesichts derFinanzlage des Kreises aber auch zu einer Nulllösung für beide Bäderbereit: beide erhalten nichts.“ Mit scharfen Worten kritisiert auch die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD das Streichen des Kreiszuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong>. „Was Frau Nothacker und die Kreis-CDU da gemacht haben, istein erbärmliches Schauspiel zu Lasten der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Steuerzahler“,kommentiert Marius Weiß. „Die Kreis-Kämmerin Nothacker beschwichtigterst die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sorgen, setzt dann selbst den <strong>Hallenbad</strong>zuschuss auf dieStreichliste und lässt das Ganze darauf in ihrem Nachtragshaushalt vonder CDU-Fraktion und einem ehemaligen Republikaner aus dem Rheingau


419beschließen. Das ist schlicht und einfach schäbig.“„Es ist für mich völlig unverständlich, dass der Kreis seine gegebeneZusage nicht mehr einhalten will. <strong>Eine</strong> Gleichbehandlung mit demRheingau-Bad ist doch eine verständliche Forderung aus <strong>Idstein</strong>. Auchwenn jetzt vordergründig die freiwillige Leistung des Kreises an <strong>Idstein</strong> alsArgument zur Mittelstreichung herhalten muss und der faktischunmöglichen Austritt aus dem Zweckverband Rheingau-Bad feststeht,werden durch diese Entscheidung die alten Gräben zwischen demRheingau und dem Untertaunus wieder aufgerissen“, sagt es MichaelGänßler, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Vorsitzender. Und er fragt: „In welcher Form stelltdenn der Kreis den Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüleraus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land sicher? Vielleicht sollte <strong>Idstein</strong> die Kreisumlageum den Betrag kürzen, der für das Schulschwimmen aufzuwenden ist?“Bündnis 90/Die Grünen <strong>Idstein</strong> verurteilen ebenfalls diesen Beschluss desKreistags im Rahmen der Beratungen <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt 2010.„Damit wendet der Kreis zweierlei Maß an, da der Zuschuss für dasRheingau-Bad in Geisenheim weiter fließt. Die Streichung diesesZuschusses ist jedoch eine Milchmädchenrechnung. Der Kreistag hättesich ausrechnen können, dass es das Schulschwimmen - für das der Kreiszuständig ist - der Kinder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht <strong>zum</strong> Nulltarif gibt.“Die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> ist darüber regelrecht empört, dass bereits imHaushalt des Kreises eingestellte Beträge nachträglich wieder gestrichenwerden und die zugesagte Gleichbehandlung mit dem Bad im Rheingaunicht erfolgt. „In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass aufKosten der Stadt <strong>Idstein</strong> die Schulkinder nicht nur aus <strong>Idstein</strong>, sondernauch aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Bad <strong>zum</strong> Schulschwimmen nutzenkönnen. Aus diesem Grunde rege ich an, dass man deshalb auch demKreis die entsprechenden Eintrittskosten in Rechnung stellen sollte unddann den üblichen Eintrittspreis <strong>zum</strong> Ausgleich dafür geltend macht“,wettert der Liberale Thomas Clemenz.Die politische Diskussion um die Zuschüsse des Kreises für dasTournesolbad liegt alles andere als im Winterschlaf. Foto: wita/MallmannKommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:


42014.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.UngerechtDie CDU im Kreis und besonders ihre Frau Nothacker macht seit Wochenziemlich viel Durcheinander. Jetzt hat man sich <strong>Idstein</strong> und sein <strong>Hallenbad</strong>ausgewählt. Zuvor hat man in Geisenheim gewütet. Was mir auffällt:Immer werden nur die Schwächsten getroffen. Frau Nothacker sollte sichmal ansehen, wer in den beiden Bädern im Rheingau und in <strong>Idstein</strong>schwimmen geht. Es sind halt eben nicht die oberen Zehntausend,sondern nur das Fußvolk, Schüler und Sportler. Und denen will man jetztden Kampf ansagen.Die CDU sollte sich schämen, die Kreisteile gegeneinander aufzuwiegelnund immer wieder Sparmaßnahmen bei den kleinen Leuten anzusagen.KommentarVolker StavenowZum Tournesol-ZuschussPolitischer SturmDie Nachricht von der im Haushaltstrukturausschuss des Kreisesbeschlossenen Streichung des Tournesolbad-Zuschusses ist in <strong>Idstein</strong> wieeine Bombe eingeschlagen. Denn die Kappung der jährlichen gut 250000Euro trift unmittelbar die Kinder, die nicht aus <strong>Idstein</strong> kommen.Schulschwimmen gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif! Dementsprechend rustikalsind die Reaktionen. Auch wenn der Kreis die Zuschüsse für das gleich zubehandelnde Rheingau-Bad aus dem Haushalt kicken sollte, stellt sich dieFrage, wie es mit der finanziellen Abdeckung des Schulschwimmensweitergeht. Wenn es keine Zuschüsse mehr für beide Bäder gibt, werbezahlt dann dafür, dass die Schulkinder weiterhin in beiden Bäderplanschen können? Es liegt auf der Hand, wer hier zur Kasse gebetenwerden soll: die ohnehin überstrapazierten Kommunen. Wie die Reaktionaus <strong>Idstein</strong> zeigt, wird diese Rechnung nicht aufgehen. In Zeiten, in denensich die Gemeinden als Selbstbedienungsläden übergeordneterverwaltungsebenen empfinden, stehen die Zeichen auf politischem Sturm.Kreis und Kommunen stehen politisch vor einer zerreißprobe, und die wirdbis <strong>zum</strong> 27. März 2011 andauern, dem Tag der Kommunal- undLandratswahl.


421Leser-Forum<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2010Zum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad schreibt dieser LeserMieses VorgehenIm März dieses Jahres erhielten wir von guten freunden einen Original-Geschenkgutschein des Tournesolbades in <strong>Idstein</strong> für Tournesol-Minutenim Wert von „Tageseintritt Sauna/Schwimmbad für 2 Personen“. DiesenGeschenkgutschein wollten wir am Freitag, 10. Dezember, einlösen. Ander Kasse wurde uns der eintritt jedoch verwehrt mit der Begründung.Der Gutschein sei nur 30 Euro wert, es habe inzwischen einePreiserhöhung gegeben und deswegen müssten wir nun acht Eurozuzahlen. Auf dem Gutschein ist nirgends ein derartiger Hinweisersichtlich.Laut Original-Gutschein des Tournesolbades haben wir einen „TageseintrittSauna / Schwimmbad für zwei Personen“ geschenkt bekommen und nichteinen Gutschein im Wert von 30 Euro. Wir haben die 8 Euro nichtzugezahlt und sind wieder gefahren. Wir halten das für eine ganz mieseVorgehensweise und sind der Meinung, dass die Öffentlichkeit informiertwerden sollte, damit andere vorgewarnt sind.Adrian Wirth<strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010Tournesol: Nicht einmütigAls einer der sowohl Mitglied des Kreis-Haushaltsstrukturausschusses(HSA) sowie des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) und über alleGespräche und Abstimmungsergebnisse informiert ist, bezieht der SPD-Abgeordnete Karl Lormes aus Wörsdorf Stellung zu der Entscheidung imKreis, den Zuschuss für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong> zu streichen.„Nicht die Empfehlungen des HSA waren Gegebstand der Abstimmung desKreistags zur Streichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong>, sondernallein der Beschluss des HFA vom 3. Dezember, der zur Vorbereitung derKreistagssitzung <strong>zum</strong> 7. Dezember einberufen und für den Kreistagverbindlich war.“In dieser Sitzung des HFA wurde <strong>zum</strong> Thema Zuschuss <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> protokoliert, dass der Abgeordnete Matthias Hannes (SPD)


422beantragt, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und nicht in dieStreichliste aufzunehmen. Auf Lormes Vorhaltungen an die ErsteKreisbeigeordnete Jutta Nothacker, sie hätte bei einer CDU-Veranstaltungin Heftrich dem Erhalt des Zuschusses das Wort geredet, aber dennoch dieStreichung aus dem Haushalt betrieben, erklärte diese, sie habe sowohldie Empfehlungen des HSA als auch andere Meinungen und die desKreisausschusses zu berücksichtigen.Bei der Abstimmung ob der ursprüngliche Entwurf übernommen werden,das heißt, der Zuschuss nicht gestrichen werden soll, stimmten bei vierEnthaltungen drei dafür und fünf dagegen. „Die Zustimmung zurStreichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> war also keineswegseinmütig.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010Kritik an CDU wegen BadMit großer Verwunderung reagiert der Fraktionsvorsitzende der SPD imKreistag, Georg Mahr, auf die jüngsten Äußerungen der beiden CDU-Abgeordneten Thomas Zarda und Lothar Becker <strong>zum</strong> Rheingaubad.Mahr: „Erneut verunsichert die CDU die Menschen im Rheingau.“Erstaunt zeigt sich der Fraktionschef insbesondere über die Äußerungendes <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsmitgliedes Thomas Zarda (CDU). Mahr betont,dieser hätte durch entsprechendes Abstimmungsverhalten im Kreistag denZuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nämlich sichern können, er habe esjedoch vorgezogen, der entscheidenden Kreistagssitzung fernzubleiben.Bedauerlich sei, dass die CDU-Fraktion in ihrer Fraktionssitzung bei nureiner Gegenstimme beschlossen habe, „so schnell wie möglich aus demZweckverband Rheingau-Bad auszusteigen“, so Mahr.Die Haltung der Ersten kreisbeigeordneten und Kämmerin des Kreises,Jutta Nothacker (CDU), mache außerdem deutlich, „dass sie ebenfallskeine eigene Position hat, sondern ihr Fähnchen immer nach dem Windhängt. In <strong>Idstein</strong> ist sie für den Schwimmbadzuschuss, in ihrer CDU-Fraktion dagegen. Im Rheingau spricht sie für das Rheingaubad und in derCDU-Fraktion trägt sie den Schließungsbeschluss mit. Immer so, wie esgerade, passt und immer so, wie sie meint, dass es ihren Zuhörerngefällt.“ Diese Flip-Flop-Politik sei ein Zeichen mangelnderFührungsfähigkeit so Mahr weiter.


423Mahr betont zudem, dass nun unter dem von Ex-Republikanern und derCDU gefassten Beschluss der Streichung des Zuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bad, „keinesfalls die Schülerinnen und Schüler im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land leidendürfen.“Wiesbadener Kurier vom 18. Dezember 2010Rheingaubad bleibt Thema18.12.2010 - GEISENHEIMKREISPOLITIKSPD-Fraktion: Einrichtung nur im Verband zu erhalten(bm). Die politischen Auseinandersetzungen um die Zukunft desRheingaubads gehen weiter. Die CDU verunsichere die Menschen imRheingau, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Georg Mahr.Wer wie die SPD behaupte, die CDU wolle das <strong>Hallenbad</strong> schließen, sagewissentlich die Unwahrheit, kontert CDU-Kollege André Stolz.Auslöser der alle Jahre wieder aufkommenden Diskussion über die Zukunftdes Bads war eine Sitzung der CDU-Kreistagsfraktion, in der nach Kurier-Informationen beantragt wurde, dass der Kreisausschuss alles in die Wegeleiten soll, um so schnell wie möglich aus dem ZweckverbandRheingaubad auszusteigen. Es soll nur eine einzige Gegenstimme gegebenhaben.Von einer geforderten Schließung könne keine Rede sein, hatte Stolzschon einmal erklärt. Abgesehen davon, dass ein Ausstieg aus demZweckverband derzeit nur im Einvernehmen der drei VerbandsmitgliederKreis, Geisenheim und Rüdesheim möglich wäre, hält Mahr es nicht fürmöglich, dass nach einer Auflösung des Verbands ein anderesFinanzierungsmodell, <strong>zum</strong> Beispiel durch die Rheingauer Kommunen, zurealisieren ist. Stolz sagt dagegen, die Politik müsse im hochverschuldeten Kreis überlegen, wie die kommunale Infrastruktur aufrechtzu erhalten sei. Das Rheingaubad müsse „zukunftssicher“ aufgestelltwerden bei einer Gleichbehandlung mit dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad.Die SPD fragt, warum der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeorndete ThomasZarda der Kreistagssitzung fern geblieben sei, in der er sich für einenZuschuss fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad im Nachtragshaushalt hätte einsetzenkönnen. Die Kämmerin Jutta Nothacker (CDU) spreche im Rheingau fürdas <strong>Hallenbad</strong> und trage aber den Fraktionsantrag mit.Die CDU wiederum wirft dem Partner in der offiziell noch nicht aufgelöstenGroßen Koalition doppeltes Spiel vor. Die SPD habe durch ihre Enthaltung


424den Nachtragsetat und damit die einvernehmlichen Zuschusskürzungendes Haushaltssstrukturausschusses akzeptiert.Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:18.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.Ohje - die Schließung des Rheingaubads ist noch nicht vom TischMein Eindruck ist: Es gibt ein paar vereinzelte Rheingauer CDU-Leute, diedas Bad erhalten wollen, aber die große Mehrheit und insbesondere dieaus dem restlichen Kreis wollen das nicht. Deshalb eiert der Herr Stolzauch so herum - und Frau Nothacker gackert mit. Tatsächlich liegt denengar nichts an dem Bad. Dabei gäbe es doch so viele andere Posten, woman kürzen könnte. Leider kann sich nicht jeder ein eigenes Schwimmbadin seinem Haus oder Pool im Garten leisten.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010Wiederbelebung für die DLRGLeser HelfenNach Höhen und Tiefen der Vergangenheit motiviert in dieZukunftVon Ingrid NicolaiBernhard Holzhausen öffnet die Wohnungstür mit langen Hosen und Pullisieht das fast ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus. Denn wenn derName „Holzhausen“ fällt, assoziieren viele gerne den roten DLRG-Dressund kurze Hosen:Auch mit 76 Jahren ist der Wahl-<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nämlich ein gefragterÜbungsleiter und regelmäßig im Tournesol anzutreffen.Wenn er gemeinsam mit seiner Frau Ellen und Übungsleiterin ChristianeBossong in Erinnerungen kramt, kommen die vielen seiten der DLRG <strong>zum</strong>


425Vorschein: Team- und Sportsgeist, Familiensinn und Tradition,Nachwuchspflege und Intgration. Kein Wunder, dass sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Ortsgruppe nach ihrer Gründung rasant entwickelte und in ihrer Hoch-Zeit1200 Mitglieder hatte, damit der zweitgrößte Verein in der Stadt war.Als Gründungsmitglied und erster Geschäftsführer hat BernhardHolzhausen gemeinsam mit seiner Frau, die 25 Jahre 1. Vorsitzende warund dann von Christiane Bossong abgelöst wurde, diesen kometenhaftenAufstieg, aber auch den Tiefpunkt des Vereins mit der Schließung des<strong>Hallenbad</strong>s 2005 miterlebt.Danach schrumpfte die Mitgliederzahl auf etwa über 400, mittlerweile sindes wieder 675.Man versucht an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen und wenn esum das menschliche Miteinander, um dem Umgang im Team geht, dannist die neue immer noch die alte DLRG. Aber die räumliche Situation hatsich verändert. Während das alte <strong>Hallenbad</strong> wie ein Vereinsheim genutztwerden konnte, es auch Unterrichts- und Lagerräume gab, ist der Olatz imTournesol begrenzt.„Wir hatten manchmal 120 Leute im Bad, es war rappelvoll“, erinnert sichEllen Holzhausen. „Und bei den Sommerfesten mit Wasserbalett,Bademodenschau und ´Spiel ohne Grenzen`waren es schon mal 2000Leute“ , ergänzt ihr Mann. Die DLRG das waren anfangs Schwimmkurseund Rettungsschwimm-Ausbildungen. Dann stellten sich die sportlichenErfolge der Leistungsgruppe ein. Das Angebot wurde kontinuierlicherweitert: Baby-Schwimmen ab drei Monaten, Wassergymnastik fürBehinderte, Schnupper-Tauchen, 1998 startete Aqua-Fitness mit sechsTeilnehmern, <strong>zum</strong> Schluss waren es etwa 80. Kinder und Jugendfreizeiten,die jetzt wiederbelebt werden sollen, führten beispielweise ins Pitztal oderan die Loire. Tschernobyl-Kinder wurden von der DLRG betreut, lerntenhier schwimmen, Kinder- und Spielnachmittage wurden für die Stadtdurchgeführt. „Das große Piraten-Schiff zog wie ein Magnet“, erinnert sichChristiane Bossong. Der damalige Bürgermeister Hermann Müller wusstedie Bandbreite der DLRG treffend zu definieren: „Euer Angebot reicht vonder Wiege bis zur Bahre.“Wie selbstverständlich hatte sich die DLRG auch die Integration auf ihreFahnen geschrieben – zu einer Zeit, als noch nicht jeder dieses Wort inden Mund nahm. Zwischen 1998 und 2005 lernten türkische Frauen imalten <strong>Hallenbad</strong> schwimmen, machten ihr Seepferdchen. „Und damit dieFrauen unter sich sein konnten, haben wir danach einfach selbstgeputzt“,sagt Chritiane Bossong.


426„Das alte <strong>Hallenbad</strong> war unser zwetes Wohnzimmer“, erinnern sich diedrei DLRGler. Dabei kann sich Bernhard Holzhausen noch gut erinnern, alses noch gar kein Hallen-, sondern nur ein Freibad gab. Damals hat dieMitgliedschaft in der DLRG zwei Mark gekostet – im Jahr. „Und das Geldwurde persönlich abgeholt.“Bernhard Holzhausen, der früher als Lehrer gearbeitet hat, kam 1958 vonFrankfurt, wo er studierte und seine Frau kennengelernt hat, nach <strong>Idstein</strong>,hat hier sein Stadtschulpraktikum gemacht. „<strong>Idstein</strong> hat Sportlehrergesucht, da bin ich umgezogen.“ Er hat Religion, Mathe und Sportstudiert, später in der Volks, Haupt- und Realschule unterrichtet.Das Schwimmen hat er mit 13 in seiner Heimat in der Saale gelernt. „EinJahr später habe ich einen Erwachsenen vor dem Ertrinken gerettet.“ Undso kann sich die Deutsche Lebens-rettungs-Gesellschaft wie ein roterFaden durch ein Leben ziehen.


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428<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Dezember 2010Aus den ParteienCDU reagiert verwundertKreisDer Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Andr’e Stolz, reagiertverwundert auf die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der SPD, GeorgMahr, zu der Diskussion über den Zuschuss <strong>zum</strong> Tournesol Bad in <strong>Idstein</strong>und über die Debatte zu möglichen Schließung des Rheingau-Bades.Stolz: „ Die SPD betreibt ein doppeltes Spiel und verunsichert so auswahlkampftaktischen Gründen die Bürger, sowohl im Rheingau, als auchim Untertaunus.“Der Kreis sei zur Streichung freiwilliger Ausgaben vomRegierungspräsidenten aufgefordert worden und derHaushaltsstrukturausschuss habe im September einvernehmlich über alleFraktionen, auch mit den Sozialdemokraten, die Streichung des


429Zuschusses für <strong>Idstein</strong> beschlossen. „Wir müssen das Rheingau-Badzukunftssicher aufstellen und die Gleichbehandlung der beiden Bäder insAuge fassen.“Die SPD und ihr Landrat betreiben billigen Populismus, denn im HSA seiensie für Sparen und die Gleichbehandlung der Bäder in <strong>Idstein</strong> undGeisenheim gewesen. Zudem habe die SPd dem Haushalt durch ihreEnthaltung in der Kreistagssitzung zu einer Mehrheit verholfen. Werbehauptet, die CDU wolle das Rheingau-Bad schließen „sagt wissentlichdie Unwahrheit.“, so Stolz. Ziel müsse nun eine möglichst interfraktionelleLösung der Probleme sein.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2010„Wie im Wilden Westen“Tournesol-Konflikt<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef sieht großen VertrauensverlustVon Volker Stavenow„So geht das nicht. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bisher keine offizielle Informationdarüber erhalten, dass der Kreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbadgestrichen werden soll. Die Stadt <strong>Idstein</strong> und der Kreis haben einevertragliche Vereinbarung über diesen Zuschuss. Deshalb fällt er auchnicht unter freiwillige Leistungen.“Mit diesen Worten kritisiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum sowohldie Informations-Politik aus Bad Schwalbach als auch in der Sache diebeabsichtigte Zuschussstreichung von jährlich gut 250000 Euro für dasTournesolbad.Seinen Unmut hat der Rathaus-Chef in einem ausführlichen Schreiben andie Erste Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, die als Kämmerin für dieAufstellung des Haushaltes und des Nachtragshaushaltes zuständig ist,geschildert. Bisher hat Nothacker nicht auf das geharnischte Schreibenreagiert.Wie die IZ bereits berichtete, hat der Haushaltstrukturausschuss desKreises bei seinen Einsparüberlegungen sowohl eine Streichung desZuschusses für 2010 als auch für 2011 beschlossen. Außerdem werde lautVorsitzenden Becker überlegt, im Zuge der Gleichbehandlung der Bäder in


430<strong>Idstein</strong> und Geisenheim die Unterstützung für das Rheingau-Bad ebenfallszu kappen. Die auf Tournesol bezogenen Vorgänge haben in <strong>Idstein</strong> einenpolitischen Sturm der Entrüstung ausgelöst.„Die Irrungen und Wirrungen, die sich im Zusammenhang mit demKreiszuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> entwickelt haben, stelleneine erneute schwere Belastung des Verhältnisses zwischen dem Kreis undder kreisangehörigen Stadt <strong>Idstein</strong> dar. Als ob es nicht genug wäre, dassimmer größere Teile der Bevölkerung kein Zutrauen mehr zu denpolitischen Kräften unserer repräsentativen Demokratie haben, wird durchsolche Aktionen auch noch das Vertrauen in die verlässlichkeit derstaatlichen und kommunalen Institutionen afs Schwerste beschädigt“,schreibt Krum an Nothacker.Krum wartet in dem Schreiben auch mit der Hessischen Landkreisordnung(HKO) auf. Die HKO ist ein Landesgesetz, das die Rechtsstellung derLandkreise, ihre innere Organisation und die staattliche Aufsicht über sieregelt. Darin sei im Paragraphen 20 geregelt, dass <strong>Idstein</strong> bei solchenThemen gehört werden müssen (siehe Infokasten). „Das ist eine Muss-Verpflichtung. <strong>Eine</strong> Einbindung <strong>Idstein</strong>s ist aber nicht geschehen.“Laut Krum korrigiert ein Nachtragshaushalt einen Haushalt. „Durch dieStreichung vom im Haushalt vorgesehen Zuschüssen darf dieser Haushaltaber nicht einfach neu erfunden werden.“ Krum ist sehr gespannt, wie derKreis den nach seiner Ansicht entstandenden Schaden an der politischenKultur wieder zu reparieren gedenkt.„Der Kreis hat kein Geld und versucht jetzt, überall ein paar Kröteneinzusparen – und da ist den Gremien nichts besseres eingefallen, als denTournesol-Zuschuss zu streichen. In unseren Augen ist das keineordentliche Kreispolitik.“ Krum will den Vorgang auf jeden Fall rechtlichprüfen lassen. „Ich freue mich auf den kommenden März und dieKommunal- und Landratswahl. Diese Vorgänge werden in <strong>Idstein</strong> und derRegion ganz sicher Thema werden. Denn das sind schließlich Wildwest-Methoden im Kreis, wo einfach aus der Hüfte geschossen wird. Und ichglaube, die Mitglieder des Haushaltsstrukturausschusses scheinen mitdiesen Dingen überfordert zu sein“, wettert Krum.


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4322011Frankfurter Neue Presse vom 04. Januar 2011Krebs wirft seinen Hut in den RingHerr Krebs, Ihr Amtskollege Berthold Gall aus dem Main-Taunus-Kreis hatden hessischen Finanzminister aufgefordert, die starken Kommunen beimkommunalen Finanzausgleich nicht zu stark zu schröpfen. Der Appell hätteauch von Ihnen kommen können.ULRICH KREBS: Die Position von Berthold Gall teile ich voll und ganz. Derkommunale Finanzausgleich muss den Aufgaben Rechnung tragen, die diefinanzstärkeren Kreise bewältigen. Wir haben ganz andere Leistungen zuerbringen als etwa Kommunen in Nordhessen. Denken Sie an den Bereichder Kinderbetreuung, die wir bis 17 Uhr anbieten, unsere aufGanztagsbetrieb ausgerichteten Schulen, die Verkehrsinfrastruktur,Freizeit- und Naherholungsangebote und vieles mehr.Wäre der Appell von Ihnen gekommen, hätten Sie auch die gleicheAntwort bekommen: Jammern auf hohem Niveau . . .KREBS: Das ist unzutreffend. Wir haben definitiv andere Leistungen zustemmen als andere Kreise. Und der Bürger erwartet diese Leistungen zuRecht von uns.Der Kreis wird viel Geld durch die neuen Finanzregelungen in Wiesbadenverlieren. Wie viel ist es genau?KREBS: Es werden wohl um die 15,2 Millionen Euro sein, die weniger inunsere Kassen fließen. Und wir befürchten, dass in diesem Bereich annoch ganz anderen Schräubchen gedreht wird.Schon jetzt kann sich der Kreis sein opulentes Schulbauprogramm kaum


433noch leisten . . .KREBS: Ich stehe voll und ganz hinter dem Schulbauprogramm. InBildung investiertes Geld bringt Rendite. Die grundsätzliche Ausrichtungist also richtig. Wir haben uns zudem für den Schwerpunkt derGrundschule mit Betreuungszentrum entschieden, was alternativlos ist.Auch auf die Einführung der Ganztagsschule sind wir eingestellt. UnsereRichtung stimmt, andere Landkreise werden nachziehen müssen. DieseKosten kommen irgendwann auf alle Kreise zu.Allein im kommenden Jahr soll das Defizit im Kreishaushalt bei fast 40Millionen liegen – da ist doch in Sachen Schulbauprogramm ganz schnellEnde der Fahnenstange . . .KREBS: Die Wirtschafts- und Finanzkrise geht an unserem Kreis natürlichnicht spurlos vorbei. Gerade deshalb habe ich mit dem kommunalenFinanzausgleich so zu kämpfen. Wenn die Landesregierung bei ihrer Liniebleibt, werden neue Investitionen schwierig.Das Jahr 2011 ist aus finanzieller Sicht ja schon jetzt kaum noch zuretten. Was erwarten Sie für den Kreis in 2012?KREBS: Wir bleiben defizitär, eine Normalisierung erwarte ich frühestensfür 2014/2015 – aber nur, wenn das Land nicht weiter am kommunalenFinanzausgleich dreht. Der Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main und dieLandkreise müssen hier massiv Einfluss nehmen.Bleiben wir beim Schulbauprogramm. Der Umbau der Adolf-Reichwein-Schule in Neu-Anspach wurde geschoben, der Neubau der Friedrich-Stoltze-Schule in Königstein einstweilen gestrichen. Welche schlechtenNachrichten folgen noch?KREBS: Das ist eine Grundsatzfrage, die hier nicht endgültig beantwortetwerden kann. Wir haben generell Projekte geschoben oder gestreckt. Aberdas Thema kann nicht nur mit Blick auf den Kreishaushalt betrachtetwerden. Wir müssen demnächst den Schulentwicklungsplan fortschreibenund sehen, welche Schülerzahlen wo erwartet werden, und dannentscheiden.Das heißt, es gibt keine Garantie für die Schulen, deren Modernisierungnoch aussteht. Wann fallen denn die Entscheidungen?KREBS: Das hessische Schulgesetz sieht bestimmte Größen für diejeweiligen Schulen vor. <strong>Eine</strong> Garantie kann ich – etwa für die Stoltze-Schule – nur geben, wenn der Schulentwicklungsplan vorliegt. Das wirdAnfang 2012 sein, Entscheidungen sind dann im Laufe des Jahres 2012 zuerwarten. Zur ARS lässt sich sagen, dass sie – bezogen auf dieSchülerzahlen – in allen Zweigen gut aufgestellt ist und auch in Zukunft


434eine wichtige Funktion bei der Schulentwicklung fürs Usinger Land hat. Wirhaben die Baupläne für die Schule bereits vorgestellt.Auch für die Neubauten der beiden Krankenhäuser in Bad Homburg undUsingen gibt es schon konkrete Pläne. Wie passt das mit demhochdefizitären Kreishaushalt zusammen?KREBS: Da sehe ich keinen grundsätzlichen Zusammenhang. UnsereKlinikneubauten sind so ausgerichtet, dass die Häuser mittelfristigkostendeckend arbeiten können. Das muss auch das ganz klare Ziel sein.Sie hatten doch mal gesagt, dass die Neubauten nur möglich seien, wenndie Kliniken finanziell saniert seien. Davon sind diese aber weit entfernt . ..KREBS: <strong>Eine</strong> deutliche Besserung ist schon zu erkennen. Die Klinikenhaben mehr Patienten und eine höhere Fallschwere und damit höhereErlöse. Mit unseren neuen Leistungsangeboten und Ärzten müssen wir nundie weitere Entwicklung abwarten, aber ich sehe bei den Zahlen durchausFortschritte.2009 stand bei den Kliniken unter dem Strich ein Defizit von 9,7 MillionenEuro. Wie viel wird es denn 2010 sein?KREBS: Wir haben noch keinen Jahresabschluss, aber wir werden deutlichunter dem Zuschussbedarf von 2009 liegen. Leider konnte 2010 derSanierungs-Tarifvertrag mit den Gewerkschaften nicht abgeschlossenwerden, auch wenn es seitens des Betriebsrates positive Signale gab.Allein 2009 sind die Kosten hessischer Kliniken um satte 6,7 Prozentgestiegen, und die Gesundheitsreform wird die Situation in diesem Jahrnoch verschärfen. Die Lage wird also eher schwieriger . . .KREBS: Ich teile diese Befürchtungen. In der Tat werden neueBelastungen auf die Kliniken zukommen. Die anstehendenTarifsteigerungen haben wir eingerechnet, und wir müssen jedeAusgabenposition genau betrachten. Richtig ist aber auch: Gesundheitgibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif. Menschen haben entsprechende Erwartungenan Behandlung und Pflege. Dies müssen wir als Landkreise vor allem aufBundesebene verdeutlichen. Im Übrigen: Auch private Kliniken haben zukämpfen.Die Ausgaben für Ärzte waren zuletzt besonders stark gestiegen. Zeigensich da schon die ersten Auswirkungen des angekündigten Ärztemangels?KREBS: Der Arztberuf ist schon jetzt ein Mangelberuf, und deshalb habenviele Kliniken zu kämpfen. Die Hochtaunus-Kliniken haben <strong>zum</strong> Glückeinen Vorteil: Durch die neuen Strukturen und die geplanten Neubauten


435sind sie für Mediziner attraktiver als andere.<strong>Eine</strong> Privatisierung ist weiterhin kein Thema?KREBS: Ich bin überzeugt, dass ein Klinikum in kommunaler Trägerschaftvernünftig geführt werden kann, und gerade mit den Neubauten haben wirsehr gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Für diese Position gibt esauch im Kreistag eine große Mehrheit. Das heißt aber nicht, dass sichKreis und Belegschaft nicht ständig zur Decke strecken müssen.In Bad Homburg mag sich ja ein Krankenhaus kostendeckend führenlassen, aber kann eine Klinik in Usingen wirklich rentabel sein?KREBS: Dazu muss man zunächst einmal wissen: Usingen ist als Notfall-Standort im Klinik-Plan des Landes Hessen zwingend vorgesehen. Aberdas Krankenhaus hat auch als Klinik mit Grundversorgung seineBerechtigung. Die Angebote, die wir dort machen, werden angenommen.Bei den Kosten wird es immer einen Ausgleich zwischen den beidenStandorten geben, Bad Homburg muss natürlich die Lokomotive sein.Es ist also auch eine politische Entscheidung . . .KREBS: Das Usinger Land wird in den kommenden Jahren vor großenVeränderungen stehen – und eine Klinik ist auch ein Infrastruktur-Vorteil.Gerade in einer alternden Gesellschaft schauen die Bürger genau hin, wosie welche Angebote in der Nähe haben. Dem Trend, dass die Menschenwieder in die Stadt ziehen, müssen wir etwas entgegensetzen.Mit den neu verpflichteten Chefärzten waren die Kliniken in denvergangenen Monaten auf einem guten Weg – vor allem auch, was dieAußendarstellung betraf. Und dann passierte dieser tragischeBehandlungsfehler, als einem Patienten statt einer Spül- eine Alkohol-Lösung verabreicht wurde . . .KREBS: Das war sehr bedauerlich und darf nicht passieren. Aber woMenschen arbeiten, geschehen auch Fehler. Wir müssen organisatorischalles tun, um solche Irrtümer auszuschließen, aber eine 100-prozentigeSicherheit kann es nirgends geben und gibt es auch in keinem anderenKrankenhaus.Wechseln wir das Thema zu einem Dauerbrenner: dem Verkehr imFeldberggebiet. Dank zusätzlicher Tempo-Limits und mehr Kontrollen hates 2010 weniger schwere Unfälle gegeben. Wie beurteilen Sie dieEntwicklung?KREBS: Unsere Bilanz ist durchaus positiv. Die Maßnahmen von Kreis,ASV, Polizei und Straßenverkehrsbehörde haben gegriffen. EinWermutstropfen bleibt: Es gibt leider immer noch Unvernünftige, die wir


436mit unseren Maßnahmen nicht erreichen. Deshalb werde ich daraufdrängen, die Kontrollen im neuen Jahr noch einmal auszuweiten.Die Diskussionen über eine Streckensperrung für Motorradfahrer werdenaber bleiben . . .KREBS: Unsere Maßnahmen wie Tempo-Limits und Kontrollen habengegriffen und werden verstärkt, deshalb ist eine Sperrung keine Option.Der Feldberg soll für alle offen bleiben.Damit wären wir beim Tourismus: Weitere Kommunen sindMitglieder im Taunus Touristik Service (TTS) geworden, es wirdbald ein großes Info-Center an der Hohemark geben. Aber dasbringt ja nicht zwangsläufig mehr Gäste in den Taunus. Was musspassieren, damit sich zählbare Erfolge einstellen?KREBS: Um ein nachhaltiges Marketing betreiben zu können, bräuchtenwir wesentlich mehr Mittel. Andere Tourismusgebiete stecken zweiMillionen Euro im Jahr und mehr in die Werbung. Konzeptionell setzen wirauf den Tagestourismus und Kurzurlauber. Wir müssen unseren Gästenzeigen, was der Taunus zu bieten hat: die unversehrte Natur mitten imBallungsraum, unsere kulturellen Angebote, die Wellnessbereiche – dassind alles Pfunde, mit denen wir wuchern können. Aber letztlich brauchenwir auch die finanzielle Ausstattung, um dies alles an den Touristen zubringen.Wellness im Taunus? Wo sind denn die vielen Angebote?KREBS: Wir haben in Bad Homburg mehrere Angebote wie das Kur Royalund die Taunus Therme, auch die Therme in Hofheim, das Tournesol in<strong>Idstein</strong> und Hotel-Flaggschiffe wie <strong>zum</strong> Beispiel das Kempinski inFalkenstein. Aber natürlich ist in diesem Bereich noch viel Luft nach oben.Nur kann der Kreis kein Wellness-Hotel betreiben. Wir können aber dieverstärkte Zusammenarbeit mit Frankfurt nutzen, um Besuchern derMetropole auch den Taunus schmackhaft zu machen. Mit Limes-Erlebnispfad, Saalburg, Hessenpark, Lochmühle und vielem mehr müssenwir uns nicht verstecken.Schauen wir auf den März 2011 und die Kommunalwahl. Ihr VorgängerJürgen Banzer sitzt Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig als CDU-Abgeordneter im Kreistag gegenüber. Das ist für Sie schon eineausgesprochen – sagen wir mal – undankbare Konstellation . . .KREBS: Nein. Jürgen Banzer hat um den Hochtaunuskreis großeVerdienste und blickt auf eine lange kommunalpolitische Erfahrung. Ichkann verstehen, dass er diese in die politische Arbeit einbringen möchte.Es ist im Interesse des Kreises, wenn wir gut zusammenarbeiten.


437Herr Banzer hat sich immerhin schon mal für Ihre erneute Kandidatur alsLandrat ausgesprochen . . .KREBS: Das freut mich und ist Zeichen unserer vertrauensvollenZusammenarbeit. Mir macht die Arbeit als Landrat große Freude und ichwill sie fortsetzen.Das heißt, Sie treten bei der Landrats-Wahl, die Ende 2011 oder Anfang2012 stattfinden wird, definitiv wieder an?KREBS: Ja. Ich stelle mich erneut den Wählern und möchte wiederLandrat werden. Da freue ich mich über die Unterstützung von JürgenBanzer.Das hört sich nach einer echten Männerfreundschaft an . . .KREBS: . . . wir arbeiten gut zusammen.Glauben Sie, dass Karl-Heinz Krug Sie als SPD-Kandidat herausfordert?KREBS: In einer Demokratie sollten Wähler auch die Wahl haben. Insofernfreue ich mich über jeden Mitbewerber.Weitaus stärkere Liebesbekundungen als von der CDU bekamen Siezuletzt aus den Reihen der Hochtaunus-FDP. Spiegelt sich darin die Angstder Liberalen, als Koalitionspartner nach der Kommunalwahl vielleichtnicht mehr gewollt zu sein?KREBS: Wir haben im Taunus eine sehr lange und bewährteZusammenarbeit mit der FDP. Und die Wähler von CDU und FDPverbinden mit ihrem Votum schließlich auch die Erwartung, dass dieParteien gut zusammenarbeiten. Das haben wir getan und die Weichen fürden Hochtaunuskreis richtig gestellt.Wenn es nach der Kommunalwahl nicht reicht mit der FDP, wer soll dannmit ins Boot? <strong>FWG</strong>, Grüne, SPD?KREBS: Zunächst gilt, dass die CDU für ihre eigene Mehrheit kämpft. Manmuss nach der Wahl sehen, mit welcher Konstellation man seine Ziele ambesten umsetzen kann.Ihr Parteichef hat den Grünen ja bereits Avancen gemacht . . .KREBS: Bei allen politischen Diskussionen ist es ein großer Vorteil unseresKreistags, dass die etablierten Fraktionen untereinander koalitionsfähigsind und sachorientiert arbeiten können. Es gibt generell keineDenkverbote. Aber die CDU im Taunus ist gut beraten, vor einer Wahl fürdie bürgerliche Mehrheit zu werben. Diese sollte in den Mittelpunkt gestellt


438werden, ohne andere zu verletzen oder zu verprellen.Im Kreishaus gab’s kürzlich eine Betrugsaffäre, in Kronberg gerade einentsprechendes Urteil wegen Veruntreuung. Sind die Kontrollen undRechnungsprüfungen des Kreises zu lasch?KREBS: Grundsätzlich gilt: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht,dem ist so schnell nicht beizukommen. Das Rechnungsprüfungsamt kannnur Stichproben vornehmen. In der Vergangenheit hatten wir personelleEngpässe, doch wir sind dabei, Rückstände aufzuarbeiten. Die Kontrollendurch unsere Rechnungsprüfer erfolgen in den jeweiligen Rathäusernregelmäßig. Natürlich können dabei nur Stichproben gemacht werden.Noch einmal: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht, dem ist schwerbeizukommen. Letztlich muss man aber auch festhalten, dass dieBetrugsfälle in den Verwaltungen aufgedeckt wurden.Wenn nur stichprobenartig geprüft wird, dann ist es aber letztlichGlückssache, ob ein Betrug auffliegt . . .KREBS: Das kann ich so natürlich nicht stehen lassen. Es ist immer dieKunst, am richtigen Ort die richtige Frage zu stellen.Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel hat eine richtige Frage gestellt:Wäre es nicht sinnvoll, die Verwaltung für die sechs Kommunen imUsinger Land in einem Verbund zusammenzufassen?KREBS: Die derzeitige interkommunale Zusammenarbeit hat noch sehrviel Potenzial. Es kann in diesem Bereich noch sehr viel geschehen, wasKosten spart. Auch auf Kreisebene. Ich halte den Weg für richtig, seheaber auch viele lokale Befindlichkeiten, die überwunden werden müssten.Aber die Zusammenarbeit – wie auch immer – muss in den kommendenJahren viel stärker genutzt werden.<strong>Eine</strong> Frage, bei der es um die Zusammenarbeit zwischen den Kommunenzuletzt nicht <strong>zum</strong> Besten bestellt war, lautet: Wer zahlt, wenn Eltern ihreKinder nicht im Wohnort in den Kindergarten schicken, sondern in derNähe ihres Arbeitsplatzes?KREBS: Das Thema ist für einen Kreis zu klein, hier ist derLandesgesetzgeber gefragt. Diese Regelung muss das Land finden. Ichselbst plädiere für einen Mittelweg zwischen denen, die Plätze vorhalten,ohne dass diese besetzt werden, und denen, die ihre Einrichtungen durchFremdkinder aufgefüllt haben. <strong>Eine</strong>n vollen Finanzausgleich wird es sichernicht geben. Aber wir haben bereits einen runden Tisch im Landratsamtgehabt und das Thema diskutiert. Im Usinger Land etwa verzichten dieKommunen auf gegenseitige Ansprüche.Bei allen Problemen und Herausforderungen – warum muss einem um den


439Hochtaunus nicht bange sein?KREBS: Weil es in der ganzen Rhein-Main-Region keinen schönerenStandort als den Taunus gibt und sich viele Bürgerinnen und Bürger fürden Taunus und seine Menschen einbringen.© 2011 Frankfurter Neue Presse<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2011Nicht auf dem Rücken der SchülerVon Ingrid NicolaiTOURNESOL-ZUSCHUSSSchwimmunterricht gesichert / Krum und Albersarbeiten an Vertrag„Bedauerlich und schädlich“, findet Landrat Burkhard Albers die Art undWeise, wie die Bäder-Zuschüsse in die politische Diskussion geraten sind.Nachdem der Haushaltsstrukturausschuss des Kreises im Rahmen vonEinsparüberlegungen beschlossen hatte, den Tournesol-Zuschuss für<strong>Idstein</strong> in Höhe von 250 000 Euro pro Jahr zu streichen, ging quer durchalle Parteien ein Sturm der Entrüstung. <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister GerhardKrum sprach sogar von „Wildwest-Methoden“.Gestern saßen Krum und Albers an einem Tisch, um in einem „offenenund konstruktiven Gespräch“, wie es der Bürgermeister formulierte,Schadensbegrenzung zu betreiben. Zahlreiche Schulen hatten bei Albersangerufen und ihre Sorgen bezüglich der künftigen Gestaltung desSchulsports <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht. Mittlerweile steht fest: Unabhängigvon der politischen Diskussion wird das Schulschwimmen finanziellabgedeckt. Konkret heißt das: Bei 7721 Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land,die im Tournesol reglmäßig Unterricht bekommen, sind rund 50 000 Euroim Jahr notwendig. Dieses Geld wird vom Kreis zur Verfügung gestellt.Albers: „Die Diskussion soll nicht auf dem Rücken der Schüler geführtwerden.“Unterschiedlich wird jedoch bewertet, ob es sich bei dem 250 000-Euro-Zuschuss bisher um eine freiwillige Leistung des Kreises handelte, diegesetzlich nicht vorgeschrieben ist, oder aber dieser Zuschuss auf einen


440„vertragsähnlichen Zustand“ basiert. Mit einem konkreten Vertrag, derderzeit ausgearbeitet wird, und in dem Rechte und Pflichten künftig klargeregelt sein werden, soll dieser „Schwebezustand“ bald ein Ende haben.Für die nächste Kreistag-Sitzung am 15. Februar, bei der auch derDoppelhaushalt auf der Tagesordnung steht, würde die Vorlage einessolchen Papiers deutlich mehr Klarheit für 2011 bedeuten.Geklärt wäre damit aber noch nicht der Zuschuss, der - mit knapperMehrheit von zwei Stimmen - quasi rückwirkend für 2010 gestrichenwurde. Krum: „Die politische Diskussion ist hier noch lange nicht zuEnde.“ Und er bezieht sich dabei nicht nur auf die grundsätzlicheBedeutung des Selbstverwaltungsrechts, das es auch alsverfassungsrechtliche Frage zu klären gelte. Laut HessischerLandkreisordnung hätte <strong>Idstein</strong> im Vorfeld zu diesem Thema angehörtwerden müssen. „Es ist also fraglich, ob der Kreistagsbeschluss überhauptbestandsfähig ist.“ Unabhängig davon sei ein Nachtragshaushalt dazu da,den Haushalt zu korrigieren und nicht nachträglich neu zu erfinden. „Es istin der kommunalen Familie völlig unüblich, dass zunächst etwas in denHaushalt gestellt und dann wieder rausgenommen wird.“Albers und Krum hoffen auf eine Einigung im Verhandlungsweg. Albers:„Wir wollen das nicht von einem Justitiar vor Gericht entscheiden lassen.“Krum hat an die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin Jutta Nothackergeschrieben, bisher jedoch nur die Nachricht erhalten, dass es mit derAntwort noch etwas dauern wird.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011„Ziele brauchen einen Rahmen“Von Ingrid Nicolai


441Zahlreiche Gäste konnte Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong>Neujahrsempfang in der Stadthalle begrüßen. Fotos: wita / MallmannNEUJAHRSEMPFANGBürgermeister Gerhard Krum will mit regionaler Strategie Zukunftgestalten„Es wird der Tag kommen, an dem nicht mehr die Politik, sondern dieWirtschaft das Schicksal ist.“ Bürgermeister Gerhard Krum zitierte beim<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Walther Rathenau. Der 1922 ermordeteAußenminister der Weimarer Republik hatte vor rund 90 Jahren einenBlick in die Zukunft geworfen - die mittlerweile Wirklichkeit ist. <strong>Eine</strong>Wirklichkeit, in der Städte und Gemeinden von Bund und Land immermehr Aufgaben bekommen, aber auf ihren Kosten sitzenbleiben. ImHaushalt der Stadt schlägt das mit einem 8,5 Millionen Euro schwerenDefizit zu Buche. Wo ist da noch Handlungsspielraum?Dass die aktuelle Situation der Kommunen nicht in Frustration undDepression münden muss, sondern Entwicklung und Visionen möglichsind, machte Krum deutlich. Als politische Herausforderung will erallerdings nicht nur die finanzielle Schieflage verstanden wissen, sondernauch die Regionalisierung der lokalen Perspektive, sprich derinterkommunalen Zusammenarbeit - als Folge der Globalisierung undBevölkerungsentwicklung sowie des Klimawandels.Auch für <strong>Idstein</strong> seien diese drei großen Zukunftsthemen von Bedeutung.So habe die Globalisierung nicht zuletzt durch moderneKommunikationstechnologien zu einer Internationalisierung desStandortwettbewerbs geführt. Die Standortfaktoren können so andersgewichtet werden.Die Bevölkerungsentwicklung führe nicht nur zu Veränderungen in derAlterspyramide, die Menschen konzentrieren sich noch mehr im Umfeldurbaner Zentren, wo es Arbeitsplätze, Versorgungseinrichtungen undVerkehrsverbindungen gibt. „Stadt und Umland rücken näher zusammen.“Leitbild sei die Metropolregion.Klimaschutz sei schließlich ein Thema, das wegen seiner technologischenInnovationsfähigkeit und wirtschaftlichen Bedeutung geradezu nachregionaler Kooperation schreie, aber nicht nach Kommunalisierung, wie erbetonte. „Stadtentwicklung braucht Ziele, und Ziele müssen einenOrientierungsrahmen haben.“Auch wenn der Metropolregion nach Version der Industrie- undHandelskammer sieben kreisfreie Städte und 18 Landkreise angehören,


442die sich bisher nicht auf ein regionales Format einigen konnten, gibt es ein„Standortprofil“, das die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain inAuftrag geben hat. Herausgekommen ist ein Strategie-Buch, in dem esum Themen wie „Ewiger Drehpunkt“, „Offene Denkmaschine“ und„Wachsende Schönheit“ geht.In puncto „Drehpunkt“ habe <strong>Idstein</strong> zwar keinen Flughafen und keineMesse, sei aber nah dran am Flughafen, was ein Standortfaktor sei, dernoch effizienter gestaltet werden könnte. Für die Zukunft könnte das eineweitere Autobahnabfahrt oder eine Verlängerung der S-Bahnlinie 2bedeuten. Und auch über eine Direktverbindung <strong>zum</strong> Flughafen solltenachgedacht werden.Die „Denkmaschine“ zielt mit 33 Universitäten, Hochschulen undAkademien, 80 Forschungseinrichtungen und 20 Technologie- undGründerzentren auf Rhein-Main als Wissensregion ab. Auch hier liegt<strong>Idstein</strong> im Trend. „Die Stadt legt größten Wert auf die Vielgestaltigkeit undQualität ihrer Bildungslandschaft“, habe eine lange Tradition als Stadt derSchulen. Nicht zuletzt die private Hochschule Fresenius mit ihren dreiFachbereichen Chemie und Biologie, Gesundheit sowie Wirtschaft undMedien und einer angeschlossenen Berufsfachschule rage aus dem nahezukompletten Bildungsportfolio heraus.Die Campusentwicklung soll weiter vorangetrieben werden. Krum hofft,dass sich in <strong>Idstein</strong> wieder mehr studentisches Leben, studentische Kulturentwickelt „und Geschäftsleute, Gastronomen und Einzelhändler dieseChance erkennen und kreativ nutzen“.Beim Thema „Wachsende Schönheit“ geht es um Lebensraum,Naherholung und Freizeitgestaltung, sprich die Möglichkeit zuRegeneration, Inspiration und Rhythmuswechsel. Auch hier sei<strong>Idstein</strong> durch das Tournesol-Bad, den Ausbau des Freizeit- undErholungszentrums Wolfsbach, das Radwegenetz und nicht zuletztden Golfplatz gut aufgestellt. Fehle eigentlich nur noch einTagungshotel…


443Kulinarisch unterstützt wurde der Neujahrsempfang von der türkischislamischenGemeinde. Unser Bild zeigt (von links): Ezgi Erken, DilaraPinarlik, Gülay Patiron und Feden Er.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011„<strong>Eine</strong> Bereicherung für die Stadt“CDUHerfurt zur Bedeutung des Tournesol-Bades(red).Auf die Bedeutung des Tournesol-Bades für <strong>Idstein</strong> weist der CDU-Vorsitzende Christian Herfurth im Zusammenhang mit der Diskussion umden Kreis-Zuschuss hin.„Das Tournesol-Bad ist eine Bereicherung für unsere stadt, das gesamte<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und den gesamten Rheingau-Taunus-Kreis und mussdeshalb gefördert werden.“Die aktuelle Situation lasse keine unnötige politische Diskussion zu: „Hiermüssen alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gemeinsam für die stadt an einem Strang ziehen.“Herfurth bedauert dass die Zuschüsse des Rheingau-Taunus-Kreises andas Bad rückwirkend aus dem Kreis-Haushalt 2010 gestrichen wurden.“„Das Rheingaubad in Geisenheim bekomme seit vielenJahren Zuschüssedes Kreises, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Steuergeldern mitfinanziert haben. Dies seieine Ungleichbehandlung im Kreis und müsse endlich ausgeglichenwerden.Das Schwimmbad sei nicht nur eine attraktive Freizeiteinrichtung, sondernauch eine notwendige Spotstätte für die ortsansässigen Vereine undSchulklassen.


444<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011Top & Flop+ Gemeinsamin. Auch wenn die Diskussion um den Kreis-Zuschusss für das Tournesol-Bad noch andauert, sind Bürgermeister Gerhard Krum und LandratBurkhard Albers um Schadensbegrenzung bemüht. Der Streit soll nicht aufdem Rücken der Schüler ausgetragen werden. Also setzen sich die beidenan einen Tisch und nahmen das Thema „Schulschwimmen“ aus derSchusslinie.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2011SPD ortet „Grenze zur Volksverdummung“WAHL-ARENAMarius Weiß zur Kürzung des Tournesol-Zuschusses / Antrag fürdie Stadtverordnetenversammlung(red). „Wenn der CDU-Vorsitzende Christian Herfurth jetzt bedauert, dassder Zuschuss des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad rückwirkend aus demKreis-Etat für 2010 wieder gestrichen wurde, dann kratzt das schonbedenklich an der Grenze zur Volksverdummung“, kritisiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>SPD-Parteichef Marius Weiß die Äußerungen seines CDU-Kollegen in der IZvom Samstag. „Die CDU-Kreistagsfraktion unter Vorsitz des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>sAndré Stolz war es schließlich, die auf Vorschlag der CDU-Landratskandidatin Jutta Nothacker den Nachtrag des Kreishaushalts ohneden Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad beschlossen hat.“Und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeordnete Thomas Zarda habe sogargekniffen und an der letzten Kreistagssitzung lieber gar nichtteilgenommen. „Wenn Zarda sein Mandat im Kreistag wahrgenommen undgegen die Streichung gestimmt hätte, wie das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Kreistagsabgeordnete Karl Lormess getan hat, dann hätte es keineMehrheit dafür gegeben, und Herfurth bräuchte jetzt keineKrokodilstränen verdrücken“, kommentiert Weiß.Über den Fortbestand des Schulschwimmens im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad bräuchtensich Bürger jedoch wegen der Diskussion um den Zuschuss des Kreises


445keine Sorgen zu machen. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass LandratAlbers und Bürgermeister Krum hier eine so schnelle und unbürokratischeLösung <strong>zum</strong> Wohle der Schüler gefunden haben.“Zur nächsten Stadtverordnetenversammlung im Februar kündigte die SPDeinen Antrag an, der die Beibehaltung des Kreiszuschusses und dieGleichbehandlung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit dem Rheingaubad inGeisenheim <strong>zum</strong> Inhalt haben soll. Weiß: „Nach den gleichlautendenÄußerungen von Christian Herfurth hat die CDU dann die Möglichkeit,ihren Worten Taten folgen zu lassen und ihren eigenen Forderungenzuzustimmen.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Januar 2011Aus den ParteienCDU entgegnet Weiß(red.) „Mit völligem Unverständnis“ reagiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Vorsitzende Christian Herfurth auf die nach seiner Meinung heftige undunsachliche Kritik des SPD-Vorsitzenden Marius Weiß zur aufgeflammtenTournesol-Diskussion. „Ich halte es für einen Landtagsabgeordneten nichtfür würdig, Thomas Zarda, der an dem Tag der Kreistagssitzung einenDiensttermin wahrnahm, persönlich zu diffamieren“ , so Herfurth im Bezugdarauf, dass Weiß erklärt hatte, Zarda habe vor dem Sitzungs-Termin„gekniffen“.Dies sei für alle Menschen, die ehrenamtlich Politik machen, wie ein Trittvors Schienbein. „Dies ist typisch für Marius Weiß, der gegen Personenund persönlich vorgeht, anstatt für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik zu machen“, meintHerfurth: „Ich habe alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker dazu aufgerufen, sichgemeinsam für den Zuschuss einzusetzen und was nun seitens MariusWeiß folgt ist eine unsachliche Persönlichkeitsdebatte, die jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>sofort als Wahlkampfmanöver durchschaut.“ Herfurth bedauert, dass dieSPD sich auf die persönlich Ebene begebe und Unwahrheiten verbreite.„Von Seiten der CDU wurde niemals eine Kürzung des Zuschussesgefordert, sondern eine Gleichbehandlung mit Geisenheim, da dort seitJahren unser Steuergeld als Zuschuss des Rheingau-Taunus-Kreises fürdas Rheingau-Bad gezahlt werde“, so Herfurth


446<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Januar 2011Bad-Zuschuss und KooperationWAHLARENAFDP <strong>Idstein</strong> legt Liste und Themen fest(red). Trotz widriger Wetterverhältnisse konnte der Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes, Thomas Clemenz, zahlreiche Mitglieder zur Wahl derKandidaten begrüßen. Auch der Vorsitzende der FDP-Niedernhausen,Alexander Müller, war anwesend. Anders als bei der letzten Wahl hättenerfreulich viele Mitglieder Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Deshalbsei man in der glücklichen Lage, mehr Kandidaten als erforderlichaufzustellen.Auch die Mitgliederentwicklung sei erfreulich, da man neue Mitgliedergewinnen konnte und der Bestand sich um fast 15 Prozent erhöht habe.Clemenz „Das zeigt, dass die Bürger die Arbeit der Fraktion wahrnehmenund schätzen.“Die Wahl der Kandidaten erfolgte einstimmig und ohneKampfabstimmungen. Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlungsind: Jürgen Musial, Anna Chalupa, Roland Hoffmann, Paul Peter Biela,Stefan Schnitzler, Ellen Evelyn Niclas, Susanne Kosinsky, Dr. Dr. AndrikAbramenko, Corinna El-Nomany, Wiltrud von Schoenaich, Rolf Wagner,Reinhard Präger, Robert Dinges, Felix Krüger und Thomas Clemenz.Für denOrtbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern wurden gewählt: Stefan Schnitzler, PaulPeter Biela, Jürgen Musial, Anna Chalupa und Susanne Kosinsky.Anschließend stellte der Fraktionsvorsitzende Clemenz die aktuellenThemen vor, die die Stadtverordnetenversammlung in der letzenAusschussrunde beschäftigte und diskutierte mit den Mitgliedern alleweiteren Themen, die angesprochen wurden. Von zentraler Bedeutungwar dabei das Verhalten des Rheingau-Taunus-Kreises wegen desKostenzuschusses <strong>zum</strong> Badbetrieb und Schulschwimmen und alleAnwesenden waren sich einig, dass <strong>zum</strong>indest für dasSchulschwimmen die Kosten vom Kreis zu tragen seien.Clemenz, wies darauf hin, dass die Art und Weise des Vorgehenszukünftig eine Zusammenarbeit mit dem Kreis erschwere, da manAbsprachen in verbindlichen Verträgen fixieren müsse, damitnachträgliche Streichorgien ausgeschlossen werden können. „Sokann man innerhalb der kommunalen Gemeinschaft nichtmiteinander umgehen,“ empörte er sich. Ein weiteres Thema war dieinterkommunale Zusammenarbeit, zu der aus Niedernhausener SichtMüller Stellung nahm. Auch hier wurde positiv festgestellt, dass die Arbeit


447im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land konstruktiv und erfolgreich sei, auch wenn sie erst amAnfang stehe. Hier gelte es, das Potenzial voll auszuschöpfen, so Müller.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2011„Dieses Geld ist ein Segen“Von Volker StavenowLESER HELFEN Bei Spendenaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung für dieDLRG kommen 8000 Euro zusammen„Das ist ja ein schönes Ergebnis. Wir sind wirklich froh über jeden Euro.“Jörg Steinmann, 1. Vorsitzender der DLRG <strong>Idstein</strong>, ist Lehrer an der IGSWallrabenstein und erfuhr die gute Nachricht über das Ergebnis der Leserhelfen-Aktionder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nach Unterrichtsschluss: 8000 Eurofließen in die Kasse der Lebensretter. „Wow! Ich bin überrascht über diehohe Summe und freue mich sehr darüber. Dieses Geld ist für unsereArbeit ein Segen.“ Auch DLRG-Geschäftsführer Florian Frömel war gesternfroh über die gute Nachricht aus der IZ-Redaktion. „Herzlichen Dank allenSpendern, die uns damit tatkräftig unterstützen!“ Jörg Steinmann will dasGeld <strong>zum</strong> Teil in die Anschaffung des dringend notwendigenTransportbusses und in Material investieren. „Wir brauchen <strong>zum</strong> Beispielneue Poolnudeln, Material für das Rettungsschwimmen und neue Erste-Hilfe-Ausrüstungen.“ Da immer wieder auch Spenden von privatenUnterstützern bei der DLRG eingehen, fehlen jetzt mit dem Teilbetrag ausder Leser-helfen-Aktion nur noch rund 10 000 Euro für den 35 000 Euroteuren Transporter.Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hatte im Rahmen ihrer Aktion „Leser helfen“mehrfach ausführlich die Nöte und Zwänge der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG geschildertund <strong>zum</strong> Spenden für die wichtige Arbeit der Lebensretter aufgerufen. Fürdiesen großartigen Spendenerfolg von 8000 Euro sagt die IZ allenSpendern ebenfalls herzlichen Dank.Und es geht aufwärts mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Lebensrettern: Die Mitgliederzahlsteigt wieder. Von den 1200 Mitgliedern vor der Schließung des alten<strong>Hallenbad</strong>es 2005 waren nur etwa 400 Mitglieder übrig geblieben. Seit derAufnahme des Schwimmbetriebs im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesol-Bad stieg die Zahlder Mitglieder wieder auf 676 an. Das Trainingsmaterial wie Flossen undKleider, Bojen und Schwimmbretter wurde in der hallenbadlosen Zeit fünfJahre lang gelagert und ist inzwischen brüchig geworden. Und der Wagen,der früher einmal das vereinseigene, zwei Tonnen schwere Rettungsboot


448transportierte, hat mittlerweile seinen Geist aufgegeben. Nur provisorischkann derzeit der Transport des Bootes organisiert werden, mehr oderweniger untaugliche Privatfahrzeuge werden eingesetzt. Darum benötigtdie Ortsgruppe einen Transporter, mit dem auch das Boot gezogen werdenkann.1969 wurde die Ortsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>anerkannte Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Mit der DLRGNiedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sinddie Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahltoder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletztan der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben.Die DLRG bietet Rettungsschwimmausbildung, Schwimmausbildung,Schnorcheltauchen, Rettungssport, Erste-Hilfe-Ausbildung, AusbildungBootswesen und Fachausbildung Wasserrettungsdienst an.Daumen hoch! Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bedanken sich bei den IZ-Lesern für die 8000 Euro. Das Bild zeigt von links: Geschäftsführer FlorianFrömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und den 2. Vorsitzenden ThomasLinnenberg. Foto: ArchivTERMINEDie diesjährige Jahreshauptversammlung der DLRG findet am 24. Februarab 19.30 Uhr im Tagungsraum des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades statt. DieJugend tagt bereits ab 18.30 Uhr und wählt einen neuenJugendvorsitzenden.


449<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Februar 2011Kreiselflug aus HexensichtVon Beke Heeren-PradtKAPPENSITZUNGSchunkelstimmung bei erster Prunksitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>KarnevalsvereinsVielfach donnerndes Helau am Samstagabend - <strong>Idstein</strong> ist zurück imFastnachtstreiben. Was Mainz und Wiesbaden, Heftrich und Beuerbachkönnen, das kann <strong>Idstein</strong> auch.Nach einem Jahr der Fastnachts-Abstinenz in der Stadt stieg in der altenTSG-Halle an der Escher Straße die erste große Prunksitzung des voreineinhalb Jahren gegründeten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins (KVI), der dieTradition der großen Sitzungen der CDU-Frauen, die jahrelang daskarnevalistische Treiben in der Hexenturmstadt bestimmten, wiederaufgenommen hat. „Willkommen im Fastnachtskreisel“ - mit diesem Mottozeigen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Narren die Verbundenheit mit ihrer Stadt.„Es wird viel geboten in <strong>Idstein</strong> Stadt - und es geht nicht immer allesglatt.“ Sitzungspräsident Björn Wolf, der als oberster „Komiteter“ demfünfstündigen Spektakel vorsaß und mit Witz und auch mal Selbstironiedurch das Programm führte, ließ schon zu Beginn durchblicken, dass esnatürlich um <strong>Idstein</strong> gehen würde in den Büttenreden. Und die zahlreichenanwesenden Politiker und Honoratioren, allen voran BürgermeisterGerhard Krum, saßen einigermaßen gespannt auf ihren Plätzen, als der„Protokoller“ Karl-Willi Höhn in die Bütt stieg, um auf das vergangene Jahrzurückzublicken.Er kam nicht sehr weit, als er mit Donnerschlag und Rauchschwadenunterbrochen wurde von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hexe (Jutta Schmidt), die mit vielgrößerem Überblick die Geschehnisse einordnen kann - schließlich schautsie auf das Treiben in der Stadt aus der „Besen“-Perspektive. Und das seitden Zeiten des Grafen Johann.Doch auch eine gestandene Hexe lässt sich schon mal verwirren von denneumodernen Erscheinungen in ihrer Stadt: Im alten Schwimmbad wirdjetzt geturnt und das neue Schwimmbad heißt „Tourne-irgendwas“. Einneuer Badeteich im Saunabereich („wer da wohl so hingeht?“) und derSchlossteich, der so weit ist von der neuen „Residenz“, das derenBewohnern ein Motor in den Rollator eingebaut werden müsste, um ihn je


450zu erreichen.Und dann die Kreisel: Fliegen Hexen auch im Kreisel? Na klar: Hexe Juttafliegt für ihr Leben gern rund - „nur beim Lamshöft, da wird es eng.“ DieNachbarschaft der Lore-Bauer-Halle wurde unter die Lupe genommen, derneue Name für das alte Torbogengebäude und die neue, erste, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Pfarrerin begutachtet.Ein Tusch nach dem anderen begleitet die Vorträge des Abends. Das DuoMarkus und Manuel bringt schon vor dem Einzug des Komitees den Saal<strong>zum</strong> Schunkeln und Mitsingen. Die Garde importierten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> ausihrem Stadtteil Walsdorf: die kleinen „Dancing Queens“ und die etwasgrößeren „Fledermäuse“ zeigen, was Gardetanz ist und geben dem Beginnder Sitzung das richtige Kolorit. Mit „Balancura“, „Bayala“ und „Elexier“waren weitere Gruppen aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zu Gast. DiePlaybackgruppe der „Fidelen Narren“ aus Wiesbaden heizte ordentlich einund ließ die Stimmung schon zur Halbzeit kochen.„Ein Dicker“ (Vereinsmitglied Klaus Schulz) macht sich Gedanken zu Leibund Leben, Ralf Hindel als Bauer „sucht Frau“ und ein „cooler Schüler“(Robin Rütten) lässt das johlende Publikum teilhaben an seinen Gedankenüber Sinn und Unsinn von Unterricht, tritt ein für die Gleichberechtigungvon Unterrichtsstunde und Pause („Warum ist die eine 45 Minuten, dieandere nur 20 Minuten lang?“) und macht deutlich, dass Bildung undWissen stets relativ ist - je nachdem worum es geht und wie alt dieProtagonisten sind: <strong>Eine</strong> seiner wohl fast unlösbaren Aufgaben für über50-Jährige: „Programmiere den Festplattenrecorder, bevor die Sendung zuEnde ist.“Und an Fastnacht darf es auch mal derb zugehen: Ein Putzfrauen-Quartett(Michaela Hill, Gaby Rosch, Jutta Schmidt, Susanne Maerevoet) zeigt dieganze Bandbreite des Berufsstandes auf: von der Edelputzfrau über diePutz-Managerin, die Studentin des Studienganges „Prevention of Dirt andDreck“ bis zur bodenständigen Klofrau mit Einfühlungsvermögen undBerufserfahrung.Der Reichtum an Methodik scheint keine Grenzen zu kennen, auch wennes eigentlich immer nur um dasselbe geht. „<strong>Idstein</strong> Helau“ schallte esdurch die Escher Straße und über die Dächer der Altstadt - die Sitzungs-Premiere des KVI ist gelungen.


451Die „Dancing Queens“ und „Fledermäuse“ des SV Walsdorf auf derKappensitzung in <strong>Idstein</strong>. Foto: wita/Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011Geld gibt es nur mit VertragVon Volker StavenowTOURNESOL-BADFür 2011 zahlt der Kreis nun doch 250 000 Euro Sportförderung /FDP wollte Unterstützung streichen<strong>Eine</strong> gute Nachricht für das Tournesol-Bad aus Bad Schwalbach: Nachdemder Haupt- und Finanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 inHöhe von gut 250 000 Euro wieder in den Haushalt eingestellt hatte,segnete der Kreistag diesen Betrag ab, als das Gremium denNachtragshaushalt für 2011 beschloss.Die Auszahlung dieses Geldes ist allerdings an eine Bedingung gekoppelt:Kreis und Stadt <strong>Idstein</strong> müssen eine schriftliche öffentlich-rechtlicheVereinbarung in dieser Sache schließen. Erst dann will der Haupt- undFinanzausschuss des Kreises den verhängten Sperrvermerk aufheben.Bislang pochte die Stadt immer darauf, dass eine solche Vereinbarung mitdem Kreis bereits geschlossen sei. Dies scheint nach der aktuellenBeschlusslage aber nicht der Fall zu sein.„Die Kämmerei legte im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) eineErgänzungsliste mit Änderungen für den Nachtragshaushalt vor. Darinwurden die rund 250 000 Euro für das Tournesolbad <strong>Idstein</strong> alsSportförderung für 2011 mit Sperrvermerk wieder eingestellt“, berichtetLothar Becker (CDU) als stellvertretender Vorsitzender aus dem Kreis-HFA. „Für 2010 gibt es allerdings kein Geld!“ Laut Becker stimmte der HFAeinstimmig (bei einer Enthaltung) für den zu zahlenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschussin der Kämmerei-Vorlage. Zuvor hatte der HFA einen FDP-Antrag, denZuschuss nicht zu zahlen, mit elf Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme klarabgelehnt. Der Liberale, der den Zuschuss wieder streichen wollte, ist lautLothar Becker ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger: Roland Hoffmann.Im Kreisgebiet gibt es zwei Hallenbäder: <strong>Eine</strong>s ist das Rheingaubad inGeisenheim, das andere das Tournesol-Bad. Der Rheingau-Taunus-Kreis


452unterstützt im Zuge der Gleichberechtigung der Bäder beide Einrichtungenmit einem Zuschuss.Nachdem im Haushaltstrukturausschuss des Kreises die Zuwendungen für<strong>Idstein</strong> dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfer fielen, hagelte es dafür harte Kritik aus der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik.Tenor: Diese zuvor politisch angestrebte Gleichberechtigung sei durch dieZuschussstreichung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad wissentlich zerstört worden.Offen ist zurzeit die Frage, ob es vor dem Hintergrund der leerenKreiskassen in Zukunft überhaupt noch Zuschüsse für die Bäder gibt.Streicht der Kreistag die Zuwendungen für Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, dannwäre die Gleichbehandlung wieder hergestellt: Beide Gemeinden erhieltenkeinen einzigen Euro mehr.„Der Landrat schiebt als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan2011/2011 eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an<strong>Idstein</strong> ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liegt nochnicht vor. Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichtshinzuzufügen“, nimmt Thomas Zarda, Kreistagsabgeordneter und CDU-Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung.Auf der Sitzung habe Rathaus-Chef Gerhard Krum mitgeteilt, dass dieStadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarung angemahnt habe undvom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag imNachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschussesabgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in derFraktion gewesen.„Im Haushaltsplan steht jetzt wieder die Gleichbehandlung mit demRheingaubad drin“, freut sich Zarda. Im Haushaltsausschuss habe lediglichdie FDP für eine Streichung plädiert, im Kreistag sei der Nachtrag von derCDU beschlossen worden. Die anderen hätten dagegen gestimmt und dieSPD sich enthalten. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt -das liegt jetzt im Landratsamt“, so Thomas Zarda.„Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD begrüßt die Entscheidung des Kreistags, dass derKreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> im Haushalt 2011 erhaltenbleibt“, meint der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende und LandtagsabgeordneteMarius Weiß nach der Entscheidung.„Landrat Albers hat mit seiner Empfehlung im Haupt- undFinanzausschuss, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und mit einem


453Sperrvermerk zu versehen, bis ein Vertragsentwurf zwischen der Stadtund dem Kreis vorliegt, der die künftigen Zuschuss-Zahlungenrechtsverbindlich normiert, maßgeblich dazu beigetragen, dass die 250000 Euro für <strong>Idstein</strong> erhalten bleiben. Dafür sind wir ihm dankbar“, führtder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende weiter aus.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss hätte auf Antrag der SPDeinstimmig beschlossen, dass sich der Magistrat beim Kreis für eineweitere Zahlung des Zuschusses einsetzen und diesbezüglich eineöffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Kreis schließen soll.„Ich bin sehr zuversichtlich, dass nach dem Beschluss des Kreistags einesolche Vereinbarung nun schnell auf den Weg gebracht werden kann, wiesie von uns angeregt wurde“, zeigt sich SPD-Chef Marius Weißoptimistisch.„Es bleibt aber leider dabei, dass durch den von der Kreis-CDUbeschlossenen Nachtragshaushalt 2010 der Zuschuss an <strong>Idstein</strong> für 2010von einer Viertelmillion Euro für die Stadt verloren ist. Dies ist umsoärgerlicher, da die CDU-Fraktion im Kreistag durch den öffentlichen Druckjetzt ja offensichtlich klüger geworden ist“, bedauert Marius Weiß denfinanziellen Nachteil für die Stadt für das letzte Haushaltsjahr.Glänzt wie ein gelandetes, metallenes UFO über den Dächern von <strong>Idstein</strong>:das Tournesol-Bad an der Bundesstraße 275. Foto: wita/MallmannKommentar <strong>zum</strong> Pressebericht von Volker StavenowVorsichtige FreudeRund 250 000 Euro aus der Kreiskasse als Sportförderung 2011 für dasTournesol-Bad. Überschwängliche Freude löst diese nachricht nicht aus,eher vorsichtige Erleichterung. Denn die Vereinbarungen zwischen Kreisund Stadt ist, gegen anderen Aussagen, noch nicht geschlossen. Da dieserVertrag wohl erst nach der Kommunal- und Landratswahl zurUnterzeichnung ansteht, könnte es sein, dass nach der neuen politischenRollenverteilung in der Region auch beim Tournesol-Zuschuss die Kartenneu gemischt werden. Hoffentlich bekommt <strong>Idstein</strong> dann nicht denSchwarzen Peter zugeschoben, wenn die Viertelmillion Euro wieder inweite Ferne rückt. Ein Schwarzer Peter wurde im Kreis-HFA übrigens


454schon vergeben: An Roland Hoffmann, der als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Zuschuss für<strong>Idstein</strong> streichen wollte.Roland Hoffmann aus <strong>Idstein</strong>Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht „Geld gibt es nur mit Vertrag“17.02.2011 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert. 001Hoffentlich ist der Wahlkampf bald vorbei...Alle sollten sich freuen, dass der Tournesol Zuschuss geklappt hat.Alle?Was Herrn Hoffmann von der FDP geritten hat, weiß er wohl nur selber.Ok. Aber kann kein Bericht über eine erfreuliche Sache ohneWahlkampfgetöse kommentiert werden.Insbesondere Herr Weiß von derSPD ist ein solcher Zeitgenosse, der wieder betonen muss, dass doch derLandrat(SPD) so viel getan hat und die CDU wieder dies und jenes nicht.Lasst doch die Kirche im Dorf und trägt euren Wahlkampf lieber mitPlakatekleben aus. Aber hoffentlich werden diese nach der Wahl wiederrechtzeitig entfernt, damit der wahlkampfmüde Bürger nicht weiter vongrinsenden Politikern belästigt wird.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011„Auflagen nicht eingehalten“Von Heide TitelKREISTAGLiberale beschweren sich beim Regierungspräsidenten überKreisausschuss


455Es ging nicht nur um den Nachtragsetat 2011, der nach fast schongewohntem politischem Schaulaufen verabschiedet wurde - bei der letztenKreistagssitzung vor der Wahl am 27. März wurde auch ein Stück weitBilanz gezogen. Und die fiel positiver aus, als man hätte vermutenkönnen. Von den Krächen innerhalb der großen Koalition von SPD undCDU war keine Rede mehr.Landrat Burkhard Albers (SPD) dankte dem gesamten Gremium für die„kritisch-konstruktive Begleitung der Arbeit des Kreisausschusses“. Der„lebendige“ Kreistag habe in seiner letzten Wahlperiode von 455Tagesordnungspunkten fast 300 einstimmig beschlossen. Als er vor sechsJahren sein Amt als Landrat angetreten habe, galt der Rheingau-Taunusals „Krawallkreis“. Das sei nicht mehr der Fall. Albers: „Der Stil derpolitischen Auseinandersetzung orientiert sich heute mehr an der Sache“.„Beim Umgang mit den desolaten Kreisfinanzen hat ein Umdenkeneingesetzt“, konstatierte die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin JuttaNothacker (CDU). Sie dankte den Kämmerei-Mitarbeitern für die Arbeitangesichts der Herkules-Aufgabe, binnen kürzester Zeit zweiNachtragshaushalte für 2010 und 2011 zu erstellen. Die Sparvorgaben desRegierungspräsidenten in Darmstadt (RP) in Höhe von 5,7 Millionen Euroseien noch getoppt worden von den Aufgaben des Kreistags undKreisausschusses, 8,7 Millionen Euro zu einzusparen -, was schlicht nichtzu erreichen gewesen sei. Bei einem Defizit von 36,9 Millionen Euro imlaufenden Haushalt könne man „keine Lobeshymnen“ erwarten, aberhierin sei der „große Brocken“ der Übernahme des ÖPNV enthalten, derdie Kommunen entlaste.Ob der RP Johannes Baron das schlucken wird, ist <strong>zum</strong>indest fraglich. DieFDP-Kreistagsfraktion hat ihm jedenfalls schon Ende Dezember schriftlichihre „große Sorge über den Zustand der Kreisfinanzen“ mitgeteilt. Bei der„Haushaltsführung des Kreisausschusses“ vermisse die FDP „dieUmsetzung der in Ihrer Begleitverfügung zur Genehmigung desDoppelhaushaltes 2010/2011 gemachten Auflagen“. Und weiter: „Wirwären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre rechtlichen Möglichkeitennutzen könnten, diesem Haushaltsgebaren aufsichtsbehördlich ein Ende zubereiten und entsprechende Einschränkungen verfügen würden“, heißt esin dem Brief des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Reimann.Er bittet Baron, eine „wesentliche freiwillige Leistung“, nämlich ab2011 den Zuschuss für das privat betriebene <strong>Hallenbad</strong> Tournesolin <strong>Idstein</strong>, zu „unterbinden“. Reimann fragt weiter, „welcheMöglichkeiten der Kreis hat, um aus dem Zweckverband„Rheingaubad“ auszuscheiden“. Die Mittel für das <strong>Hallenbad</strong> nurfür einen „überschaubaren Kreisteil“ sei ebenfalls eine freiwilligeLeistung.


456Baron versichert in seiner Antwort, „nachdrücklich aufMaßnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes hinzuwirken“.Dazu gehöre insbesondere „die von Ihnen vorgetragenenMaßnahmen zur Begrenzung freiwilliger Leistungen“. Durch dieMitgliedschaft im Zweckverband „Rheingau-Bad“ sei der Kreisjedoch gesetzlichen Regelungen unterworfen.CDU Homepage vom 17. Februar 2011Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötigZuschuss <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorerst gesichert„Gleichbehandlung mit Rheingaubad ist kein Selbstläufer!“Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötigNach der gestrigen Kreistagssitzung, auf der der Nachtragshaushalt fürdas Jahr 2011 beschlossen wurde, in dem der Zuschuss <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><strong>Hallenbad</strong> für 2011 weiter enthalten ist, nimmt Thomas Zarda,Kreistagsabgeordneter und CDU-Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung. DerLandrat schiebe als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan 2011/2011eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an <strong>Idstein</strong>ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liege noch nichtvor. „Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichts hinzuzufügen“, erklärtCDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda. Auf der Sitzung hatte Krummitgeteilt, dass die Stadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarungangemahnt habe und vom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag imNachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschussesabgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in derFraktion gewesen. „Im Haushaltsplan steht jetzt wieder dieGleichbehandlung mit dem Rheingaubad drin“, berichtet Zarda. ImHaushaltsausschuss habe lediglich die FDP für eine Streichung plädiert, imKreistag sei der Nachtrag von der CDU beschlossen worden. „Die anderenhaben dagegen gestimmt und die SPD hat sich enthalten. Unterstützungsieht auch anders aus.“ Allerdings könne trotz des Beschlusses noch keineEntwarnung gegeben werden, da die Auszahlung unter einemSperrvermerk stehe – bis zur Vorlage einer Vereinbarung zwischen Kreisund Stadt <strong>Idstein</strong>. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt – dasliegt jetzt im Landratsamt. Aber nach unseren Erfahrungen im Vorjahrkommt es bei der Wahl <strong>zum</strong> Kreistag darauf an, möglichst viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Abgeordnete in den Kreistag zu schicken!“ Die CDU habe sechs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kandidaten aufgestellt und werbe dafür, diese mit „3 Kreuzen“ nach vorne


457zu wählen. „Umgekehrt“, so Zarda weiter, „sollte man z.B. der FDPdeutlich machen, was man davon hält, dass sie sogar beimRegierungspräsidenten gegen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss eintritt undgleichzeitig für den Erhalt des Zuschusses <strong>zum</strong> Rheingaubad. Verstehenkann das eigentlich niemand und das sollten die Wähler auch deutlichmachen!“Das Ergebnis der Kreistagswahl müsse jedenfalls im Interesse <strong>Idstein</strong>s soausfallen, dass keine weitere Verzögerung der Auszahlung des<strong>Hallenbad</strong>zuschusses – so wie er ja im Haushalt stand und steht –mitirgendwelchen Tricks oder Hinweis auf angeblich fehlende Vereinbarungenstattfinden kann. „Das ist leider kein Selbstläufer“, weiß Zarda ausjahrelanger Erfahrung im Kreistag. Nur bei einer starken Vertretung<strong>Idstein</strong>s im Kreistag sei eine Gleichbehandlung mit dem Rheingaubaddurchzusetzen. „Drei Stimmen für die CDU-Kandidaten aus <strong>Idstein</strong> sind daschon einmal ein erster Schritt.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Februar 2011FDP: Beschluss missachtet RP-AuflageVon Volker StavenowTOURNESOL-ZUSCHUSSRoland Hoffmann sieht Wahlkampf-Entscheidung / Mahr kritisiertBecker„Ich spiele gerne Schwarzer Peter mit meinen Enkeln, aber in der Politikhalte ich jegliches Spiel, bei dem man einmal die schwarze und kurze Zeitspäter die weiße Karte zieht, für verfehlt“, betont das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Kreistagsmitglied Roland Hoffmann in seiner Reaktion auf die IZ-Berichterstattung <strong>zum</strong> Tournesolbad-Zuschuss.Roland Hoffmann hält den im Kreistag beschlossenenBetriebskostenzuschuss für das Tournesolbad in Höhe von 250 000 Eurofür nicht genehmigungsfähig. Das Regierungspräsidium in Darmstadt habebei seiner Genehmigung der Kreishaushalte für 2010 und 2011 die Auflageerteilt, dass der Kreis in Anbetracht seiner enormen Verschuldung vonüber 550 Millionen Euro keine neuen freiwilligen Leistungen erbringendürfe.„Diese Auflage wird mit dem Beschluss für den <strong>Hallenbad</strong>-Zuschuss


458missachtet. Die FDP-Fraktion befürchtet deshalb, dass dasRegierungspräsidium die Rücknahme des Beschlusses verfügen wird“,begründet Jürgen Reimann, der FPD-Kreisfraktionsvorsitzende, dieHaltung der Liberalen. Der Gedanke der Gleichbehandlung der beidengroßen Hallenbäder im Rheingau-Taunus-Kreis sei zwar zu verstehen.Aber es bestehe seit der Kreisgründung für das „Rheingau-Bad“ einZweckverband, der den Kreis verpflichte, einen Teil der Kostenmitzutragen. Um die Gleichbehandlung herzustellen und auch dieHaushaltsauflagen des Regierungspräsidiums einzuhalten, habe die FDPbereits mehrfach Verhandlungen <strong>zum</strong> Ausstieg des Kreises aus demZweckverband gefordert.„Der gesamte Vorgang sieht für mich sehr stark nach Zurückrudern imWahlkampf aus“ bewertet Roland Hoffmann die nach seiner Meinungverantwortungslose Haltung insbesondere von SPD und CDU. „Noch imHerbst letzten Jahres wurde im Haushaltsstrukturausschuss, in dem CDUund SPD mit 9 von 12 Mitgliedern die eindeutige Mehrheit haben,einstimmig die Streichung des <strong>Hallenbad</strong>-Zuschusses für 2010 und mit 10Ja-Stimmen bei nur einer Nein-Stimme die Streichung für 2011beschlossen. Nun will es keiner gewesen sein.“ Auch Landrat BurkhardAlbers (SPD) und Kämmerin Jutta Nothacker (CDU), die beide jetzt füreine Auszahlung des Zuschuss votiert hätten, hätten der Streichung nochvor fünf Monaten zugestimmt.“ „Aufrichtige, ehrliche und geradlinigePolitik sieht anders aus“, empört sich Hoffmann.Angesichts der Aussage von Lothar Becker (CDU), dass der Zuschuss desKreises für das Tournesolbad auf Betreiben der Kämmerei wieder in denHaushalt eingestellt worden sei, erklärt SPD-Kreistags-Fraktionsvorsitzender Georg Mahr gegenüber der IZ: „Der stellvertretendeAusschussvorsitzende Becker lügt, das ist der Änderungsliste derKämmerei zu entnehmen, auf der die 249 100 Euro zur Kürzungvorgesehen waren.“Mahr, der selbst in der betreffenden Sitzung anwesend gewesen sei,berichtet aus seiner Sicht, dass Landrat Burkhard Albers, wie auch demProtokoll zu entnehmen sei „den Antrag gestellt und sich dafür eingesetzthat, den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> nicht zu streichen.“Lediglich aufgrund eines Kreistagsbeschlusses, der eine öffentlichrechtlicheVereinbarung zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Kreis notwendigmache, könne der Zuschuss erst in einigen Monaten überwiesen werden.Mahr fasst die Lage aus seiner Sichtweise so zusammen: „Während dieCDU und ihre Kämmerin den Zuschuss für <strong>Idstein</strong> in 2010 gestrichen hat,ist er auf Initiative unseres Landrates Burkhard Albers für 2011 erhaltengeblieben.“


459Dass nun seitens der CDU versucht werde, diesen klar nachvollziehbarenVorgang durch Unwahrheiten „auf den Kopf zu stellen, ist unredlich“.FDP Homepage vom 23. Februar 2011FDP: Rheingaubad bleibt!„Ein Ausstieg des Kreises aus dem Rheingau-Bad würdenicht dessen Schließung bedeuten. Das Rheingau-Bad istfrisch saniert und die großen Investitionen sind gerademit Unterstützung des Kreises durchgeführt worden,“stellen die beiden Rheingauer FDP-KreistagsabgeordnetenAnne Linke-Diefenbach und Rainer Scholl klar. Natürlich müssedas Bad erhalten bleiben, aber ebenso müsse angesichtsder horrenden Kreisschulden von 550 Mio. Euro erlaubt sein,über die Art und Weise seiner Finanzierung nachzudenken.Dies sei kein politisches Kalkül, sondern eine langjährigeForderung der Liberalen.„Wir machen ehrliche Politik und sagen den Bürgerinnen und Bürgern, waswir uns leisten können und wofür das Geld fehlt. Wer mit Blick auf dieWahlen ein ewiges „Weiter-so“ in Finanzfragen predigt, streut denWählerinnen und Wählern Sand in die Augen und fährt den gesamtenKreis an die Wand,“ erklären die beiden FDP-Politiker. Natürlich seienAnträge dieser Art zuerst einmal unpopulär und würden von den anderenParteien schon automatisch aus Sorge um Wählerstimmen lauthalsabgelehnt. Aber es müsse die Frage gestellt werden, ob sich ein Kreis, derjeden Tag 100.000 Euro neue Schulden aufnimmt, in dieser Formweiterhin einbringen könne.„Einfach auf der Position zu verharren, dass der Kreis nicht aus demZweckverband Rheingaubad ausscheiden könne und deshalb zurfinanziellen Unterstützung des Bades verpflichtet ist, ist der falsche Weg,“sind sich Scholl und Linke-Diefenbach sicher. Ein Vergleich beimVerwaltungsgerichtshof in Kassel widerlege zudem diese bisher immerwieder im Kreistag vorgetragene falsche Meinung.Die Bezuschussung des Rheingaubades in der momentanen Form sei nichtgerecht und wecke weitere Begehrlichkeiten, so beim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>,das nun seitens des Kreises aller Voraussicht nach erneut bezuschusstwerden soll. Alle weiteren Kommunen, die bisher alleine für dieHallenbäder in Schlangenbad, Taunusstein und für die vielen Freibäderzahlen würden, müssten sich doch nun fragen, ob sie eine solcheUngleichbehandlung weiter hinnehmen.


460Die FDP fordere daher erneut einen kreisweiten Schwimmbad-Zweckverband, dem der Kreis sowie alle Städte und Gemeindenangehören sollen. Somit würden nicht nur allein die Kommunen belastet,in denen sich Schwimmbäder befinden, denn letztendlich profitieren alleBürger von den Angeboten. Die FDP ist sich bewusst, dass ihr Anliegen aufheftigen Widerstand stößt. Zu einer ehrlichen Politik gehöre nun einmal,den Menschen zu sagen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen könne,wenn der Kreis nicht im Finanzchaos untergehen soll. „Deshalb müssenwir alle an einem Strang ziehen, damit in den Städten und Gemeinden imRheingau-Taunus-Kreis der Betrieb von Schwimmbädern weiterhinmöglich bleibt“, appelliert die FDP an die anderen Fraktionen.Trotz aller Meinungsverschiedenheiten über freiwillige Zuschüsse betontdie FDP, dass das Schulschwimmen vom Kreis zu zahlen ist. Diese Gelderseien ein wesentlicher finanzieller Beitrag für den Betrieb der Hallenbäderim Kreisgebiet.Das Rheingaubad in GeisenheimFoto: www.heil-dach.com/.../ref_metalldach/index.php


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Februar 2011461


462<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Februar 2011„Die Aktenlage ist eindeutig“Tournesol-ZuschussStadt <strong>Idstein</strong> hat Vertrag entworfenVon Ingrid NicolaiBürgermeister Gerhard Krum und Landrat Burkhard Albers saßen aneinem Tisch und waren sich einig, dass der Streit um den Tournesol-Zuschuss ein ende haben und über einen konkreten Vertrag geklärtwerden muss. Das war am 10. Januar. Mittlerweile hat der Haupt- undfinanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 in Höhe von gut250 000 Euro wieder in den haushalt eingestellt (wie berichteten), wasauch vom Kreistag abgesegnet wurde, die öffentlich-rechtlicheVereinbarung gibt es aber noch nicht. Bis die vorliegt, gilt einSperrvermerk.Da der Kreis nicht aktiv wurde, hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung nunselbst eine Vereinbarung erarbeitet und der Ersten KreisbeigeordnetenJutta Nothacker mit der Bitte um Prüfung, Vorlage und Unterstützung inden Kreisgremien zugeschickt. Krum: „Wir wollen ja in der Sacheweiterkommen.“Er weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass es keinenbereits 2004 vorgelegten Vereinbarungsentwurf gebe, den die Stadt<strong>Idstein</strong> nicht beantwortet habe.Vielmehr hätten mehrere Akteure damals an der Zuschussfrage„herumgebastelt“.Der vormalige Landrat Röttger habe den Beitritt <strong>Idstein</strong>s <strong>zum</strong>Zweckverband angeregt. Das Thema habe sich mit der Schließung des<strong>Hallenbad</strong>s im August 2005 erledigt. Nach der Teilinbetrienahme desneuen Bades in der Tournesol-Anlage habe die Stadt 2009 eineWiederaufnahme der Bezuschussung beim Kreis beantragt. Allerdingshabe der Kreis den anlässlich eines Gesprächs mit dem Ersten Stadtrat Dr.Koch (in seiner Eigenschaft als Sozialdezernent) mit Landrat Albersavisierten, neu zu fassenden Vereinbarungsentwurf nicht zustandegebracht. Mehrfach sei der Kreis erinnert worden. „Die Aktenlage ist daeindeutig.“Krum betont, dass (nach paragraph 20 der HessischenLandkreisordnung/HKO) der Kreistag und der Kreisausschuss den


463Vorständen von kreisangehörigen Gemeinden, die durch Maßnahmenbesonders betroffen werden, vor der Entscheidung gelegenheit zurÄußerung geben müssen. Es lange nicht, dass Vertreter der Stadt <strong>Idstein</strong>in den Gremien vertreten seien, worauf Jutta Nothacker hingewiesenhatte.In der Vereinbarung wird die Bildung einer Kommission angeregt, in derder Bürgermeister, der Landrat sowie je zwei sachkundige Mitglieder desMagistrats und des Kreisausschusses vertreten sein sollen.Die Nutzung des <strong>Hallenbad</strong>es für Schulschwimmen soll vom Kreis ineigener Regie und in Abstimmung mit der Betreibergesellschaft geregeltwerden, während die Stadt das für das Vereinsschwimmen übernehme.Die Vereinbarung soll rückwirkend <strong>zum</strong> 1. Juli 2010 geschlossen werden.Krum: „Den Zuschuss von 2010 haben wir noch nicht abgeschrieben. Wirlassen den Kreis hier nicht aus der Pflicht.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2011Umbau <strong>zum</strong> „<strong>Idstein</strong> der Zukunft“Von Volker StavenowSTADTENTWICKLUNGFür Bürgermeister Krum ist das „Technische Rathaus“ Chefsache /Projekte und PlanungenDer zukunftsorientierte Stadtumbau <strong>Idstein</strong>s ist in vollem Gange - anvielen Stellen schon sichtbar, an anderen angedacht. Ein sogenannter„Bigpoint“ in der Stadtentwicklung ist für Bürgermeister Gerhard Krum derBau eines „Technischen Rathauses“ auf dem Areal des ehemaligen HL-Supermarktgeländes unterhalb der Schlossgasse. „Deadline für dieseswichtige Projekt ist der 31. Dezember 2011. Wenn sich die Stadt bis dannnicht für eine Nutzung des Geländes entscheidet, wird die KommunaleWohnungsbaugesellschaft Rheingau-Taunus das Areal eben andersweitigvermarkten“, macht der Rathaus-Chef unmissverständlich deutlich.Das ist keine Dohung, sondern nüchterne Betrachtung Krums, der in


464dieser Sache zwei Chefhüte trägt und deshalb auch zweigleisig kalkulierenund planen muss: Zum einen ist er Bürgermeister, <strong>zum</strong> anderenAufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft (KWB). <strong>Idstein</strong> istgrößter Gesellschafter der KWB. Nach langen Verhandlungen hat die KWBGelände und Gebäude gekauft. Die Vermarktung drängt, denn eine brachliegende Immobilie bringt kein Geld, sondern kostet Geld. Krum schwebtvor, dass die KWB das neue Rathaus-Gebäude errichten lässt und dieStadt die Räume anmietet.Wichtige Weichenstellungen für die ZukunftFür den Bürgermeister ist das „Technische Rathaus“ Chefsache: „UnserRathaus platzt aus allen Nähten. Wenn wir ein technisches Rathaus mitder Option einer Erweiterung <strong>zum</strong> Verwaltungszentrum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land mitmöglicher Übernahme von Kreisaufgaben an dieser Stelle planen, dannergeben sich daraus eine Fülle positiver Konsequenzen.“ So könnten dieVerwaltungsräume in der Alten Realschule, im Schiefen Haus und imKillingerhaus aufgegeben, vermarket oder von der Stadt anders genutztwerden. Von einem „Technischen Rathaus“ im Herzen <strong>Idstein</strong>s versprichtsich Krum eine weitere Belebung der Innenstadt. Einher gehen mussdamit nach seiner Vorstellung die Attraktivierung der Schlossgasse mitSchlosscafé und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten. „Das sind wichtigeWeichenstellungen für die Zukunft.“Nicht minder wichtig ist dem Rathaus-Chef die Entwicklung zur Campus-Uni der Hochschule Fresenius. „Hier sind wir mit einem Bebauungsplanaktiv geworden und haben eine enge Kooperation mit der Hochschule.“Krums Idealvorstellung ist es, dass sich der Campus von der LimburgerStraße bis <strong>zum</strong> Hopfenstück erstreckt, ein Gelände, wo Autos draußenbleiben und stattdessen Elektrofahrräder die Studenten mobil halten. InKürze soll der Kreisel an der Sporthalle am Hexenturm durchStudentenideen <strong>zum</strong> Fresenius-Kreisel ausgestaltet werden.Thema Bildung spielt eine wesentliche RolleÜberhaupt spielt das Thema Bildung bei Krums Überlegungen einewesentliche Rolle. Die Schulerweiterungen, Bau der neuen Turnhalle aufdem Taubenberg oder Einrichtung der Mensen sind für den Bürgermeistergrundlegende Infrastrukturverbesserungen, die <strong>Idstein</strong> für Neubürgerattraktiv halten. „Wir müssen jungen Leuten in unserer Stadt Perspektivengeben, die für sie alle Möglichkeiten beinhalten und offen lassen - undzwar vor Ort. Von der Kinderbetreuung bis <strong>zum</strong> Studium müssen alleAngebote vorhanden sein.“Dabei legt Krum Wert darauf, dass es zwischen dem Wirtschafts- undBildungsstandort immer enge Verbindungen gibt: Soll heißen, dass einreger Austausch zwischen Unternehmen und Schulen stattfindet. „Es istunsere große Aufgabe, dass wir in der kommunalen Kooperation der


465Gemeinden die Wichtigkeit des Bildungssegments als Standortfaktorerkennen.“Mit dem Bau des Taunusviertels, der Südtangente oder des Nassauviertelswerden die Siedlungsgrenzen neu definiert. Das bedeutet für Krum hoheAnforderungen an die Stadtentwicklung. „Wir müssen denWirtschaftsstandort stärken, Firmen nach <strong>Idstein</strong> bringen, Arbeitsplätzegenerieren, Wohnraum schaffen, neue Freizeitmöglichkeiten erschließen,Hotel- und Tagungsangebote bieten“, nennt der Rathaus-Chef wesentlichePunkte. „Gerade an diesen Punkten haben wir unsereStadtentwicklungspolitik ausgerichtet.“ Nur so könne sich <strong>Idstein</strong>innerhalb des Rhein-Main-Gebietes profilieren. „Wir versuchen,Alleinstellungsmerkmale zu schaffen, Nischen zu definieren und und zuplatzieren, also Dinge anzubieten, die es woanders nicht gibt.“ Krumverweist als Beispiele auf das Tournesol-Bad oder die Hochschule. „DieKernstadt ist der Motor und der Schwerpunkt der Entwicklungen, undunsere Stadtteile behalten ihren dörflichen Charakter ohne vernachlässigtzu werden. Dort gibt es große Probleme mit der demographischenEntwicklung - immer mehr Menschen wollen in die Kernstadt. Also startenwir in den Dörfern Einheimischenmodelle und Dorferneuerung, damit siefür junge Menschen attraktiv bleiben.“ Im Zuge des Stadtumbaues sollendie Eingangssituationen an Einfahrten der Stadt geändert werden. DerUmbau Nord an der Limburger Straße läuft bereits. Dort entstehen rund40 neue Häuser mit Wohnungen. Die maroden Häuser aus den fünfzigerJahren (Hahnstück/Altenhof) werden Zug um Zug abgerissen.Ideen für neue Park & Ride-PlätzeSchwierig wird es laut Krum mit dem alten Lederfabrikgebäude an derMaximilianstraße, weil es dort verschiedene Eigentümer gibt. „DasGebäude kann man als Industriedenkmal und damit als Dokument für dieehemalige Lederherstellung in <strong>Idstein</strong> erhalten.“ In den sanierten Räumenkönnten Einzelhandel, Gewerbe oder Kultur mit wirtschaftlichemHintergrund stattfinden. Beim Stadtumbau West gehören die ehemaligeBahnladestation nebst Güterschuppen bereits der Stadt. In diesem Bereichsollen neue Park&Ride-Plätze entstehen. „Den Güterschuppen könnten wirfür die Jugend, vielleicht als Musikkneipe und Studententreff mitKleinkunst nutzen.“Für Krum ist es unumgänglich, auch das Bahnhofsumfeld attraktiver <strong>zum</strong>achen. Handlungsbedarf bestehe auch auf der anderen Seite derWiesbadener Straße, wo die ehemalige Ziegelei steht. „Zwischen derWeldert- und Wiesbadener Straße könnte ein Durchstich gemacht und soeine weitere Verbindung <strong>zum</strong> Schwimmbad entstehen.“ Auf dem Geländeder ehemaligen Autobahnpolizeistation in der Wiesbadener Straße will diedort in den alten Räumen bereits beheimatete Montessorischule dasGebäude abreissen lassen und neu bauen. „Gerade in der WiesbadenerStraße gibt es noch einige Grundstücke über die man intensiv nachdenken


466muss.“Am Stadtausgang Richtung Niedernhausen will die Stadt das ehemaligeGelände der Kindertagesstätte an der „Escher Straße“ vermarkten. „Dortstehen eine Wohnbebauung oder eine Wohnbebauungung fürgehandicapte Menschen im Raum. Allerdings müssten die Pkw-Stellflächenin diesem Bereich erhalten bleiben.“ Oberhalb der Escher Straße wartetnoch immer das alte Kreiskrankenhaus darauf, aus demDornröschenschlaf erweckt zu werden. Für Krum wäre eine Hotelnutzungdas Nonplusultra. Investoren sind dafür jedoch nicht in Sicht,genausowenig wie für die Lore-Bauer-Halle, die nach Erledigung einesBordelleinzugs weiter vor sich hingammelt.Weitere Möglichkeiten für Tagungen schaffenIm Innenstadtbereich setzt Krum nach der Verlegung des Busbetriebs andie Straße am Hexenturm auf eine Nutzung des ehemaligen Busplatzes alsFrei-, Park- und Veranstaltungsplatz. „Das erweitert denInnenstadtbereich und schafft viele neue Möglichkeiten.“ Der Rathaus-Chef denkt an eine Verlegung des Wochenmarktes, die Aufstellung desKerbezeltes, kurzzeitige Spiel- und Sportangebote oder eine Eisbahn imWinter.„Wir müssen ganz sicher auch bald Stadthalle und Parkdecks technischauf- und umrüsten, die Stadtbücherei woanders unterbringen undversuchen, vielleicht durch einen Hotelbau in der unmittelbarenNachbarschaft der Stadthalle weitere Möglichkeiten für Tagungenzuschaffen. Dann hätten wir so etwas wie ein echtes Kongresszentrum.“<strong>Eine</strong> Verkehrsanbindung des Tournesol-Bades an die Wiesbadener Straßeist nur mit einem Durchstich zu erreichen.


467Blick auf das Gelände zwischen Limburger Straße und Im Hopfenstück. Langfristig soll hierein großzügiger Campus für die Hochschule entstehen. Fotos: wita/Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Mai 2011Leser-ForumSchade für <strong>Idstein</strong>Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> haben sich vor eineinhalb Jahren riesig gefreut, dass dieStadt nach ein paar Jahren wieder ein Schwimmbad hat. Die Idee desSchwimmbads hat sich erweitert, daraus ist ein Tournesol Wellness Centergeworden. An sich ist keine schlechte Sache.Im letzten Winter habe ich mich für Fitness in Tournesol angemeldet. DieLuft und Temperatur hat inzwischen so eine schlechte Qualität – bildhaftausgedruckt, den ähnlichen Zustand einer Tachypnoe (überhöhteAtemfrequenz) – erreicht.Die Ursache dieser Situation liegt auf der Hand und ist derGeschäftsführung wohl bekannt, nämlich die Klimaanlage ist für dieseRäumlichkeit zu schwach, die körperlichen Aktivitäten erhöhen den Bedarfnach dem Zufuhr der frischen Luft. Nicht zuletzt scheint die sonne übermehrere Stunden direkt in den Fitnesraum.Inzwischen überlege ich mir ernsthaft, dass ich kündige und, mir eineandere Möglichkeit suche. Die Geschäftsführung scheint mindestens beimir nicht in der Lage zu sein, gute Luft und angemessene Temperatur zu


468gewährleisten, nachdem ich das der Geschäftsleitung schriftlich wie auchpersönlich mitgeteilt habe.Letztendlich finde ich schade für <strong>Idstein</strong>: <strong>Eine</strong> Möglichkeit weniger! Warumdenn eigentlich? Besonders weil die Stadt an der Finanzierung vomTournesol beteikigt ist?Mohammed Mahmoodi<strong>Idstein</strong>LeerNüttermoor: Spaßbad für 30 Millionen geplantVON GERWIN GRÄFE UND PHILIPP KOENEN 3. Juni 2011Österreichische Investoren stehen hinter dem Vorhaben imGewerbegebiet an der Autobahn. Kommunen sollen Zuschüssezahlen. Der Landkreis Leer hat Gespräche bestätigt.Blick in das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> beigeöffneter Kuppel.Bild: BildagenturAMPLeer - Die Stadt Leer könnte <strong>zum</strong> Standort für ein großes Erlebnisbadwerden. Nach OZ-Informationen plant eine Investorengruppe ausÖsterreich, ein solches Spaßbad für rund 30 Millionen Euro zu bauen - imGewerbegebiet Nüttermoor, an der Autobahn. Allerdings sollen sich an den


469Kosten auch mehrere Kommunen beteiligen: Der Landkreis Leer, die Stadtund die Nachbargemeinde Moormerland spielen demnach alsZuschussgeber eine Rolle bei den Bad-Plänen.Der Landkreis Leer bestätigte, dass es bereits Treffen gegeben habe undkündigte an, dass ein weiteres Gespräch vorgesehen sei; dabei geht esum die Frage, ob sich ein Erlebnisbad dieser Größenordnung überhauptfinanzieren lässt.Die österreichischen Investoren haben im vergangenen Jahr einAllwetterbad in der Kleinstadt <strong>Idstein</strong> (Hessen), nahe Wiesbaden,fertiggestellt. Dort zahlt die Kommune jährlich mehrere 100 000 EuroZuschuss <strong>zum</strong> Betrieb. Das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> ist mit einerbeeindruckenden Kuppel überdacht, die sich binnen Minuten öffnen lässt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juni 2011Tournesol-Bad in Ostfriesland?04.06.2011 - IDSTEIN/LEERPROJEKT Österreicher wollen angeblich in Leer weitere Wellness-Oase bauen(OZ/VoS)Entsteht im ostfriesischen Leer ein weiteres Tournesol-Allwetterbad? <strong>Eine</strong> Investorengruppe aus Österreich will in Leer ein großesRad drehen.Im Gewerbegebiet, nördlich des Ems-Parks an der A 31 und an der Grenzezu Moormerland, wird möglicherweise für 30 Millionen Euro ein zweitesdeutsches Tournesol-Erlebnisbad gebaut.Nach Informationen der Ostfriesen-Zeitung (OZ) will Tournesol dafür auchmehrere Kommunen mit ins Boot holen: den Landkreis Leer, die StadtLeer und die Gemeinde Moormerland.Der Landkreis bestätigte der OZ auf Nachfrage, dass Gespräche geführtwurden, unter anderem im Oktober 2010 auf einer Wirtschaftsmesse inMünchen. „Es wird ein weiteres Gespräch geben“, sagte PressesprecherinMaike Duis.Man befinde sich aber noch in einem frühen Stadium; es müsse geklärtwerden, ob sich das Projekt überhaupt finanzieren lasse. Nach


470Informationen der OZ möchten die Österreicher erreichen, dass sich dieKommunen sowohl an den Baukosten als auch am Betrieb beteiligen.Der Moormerländer Bürgermeister Anton Lücht wollte keineStellungnahme abgeben. „Ich möchte mich dazu nicht äußern.“ Auch derLeeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner hält sich bedeckt: „Es werdenzwar Gespräche mit Projektentwicklern geführt. Ob ein entsprechendesVorhaben in Leer realisiert wird, steht allerdings noch in den Sternen.“Ein Vorbild für Leer könnte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad sein. In <strong>Idstein</strong> hatTournesol bekanntlich in unmittelbarer Nähe der Autobahn 3 das erstedeutsche Allwetterbad gebaut. Es wird von der Bevölkerung, den Schulenund Vereinen gut angenommen. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad ist als ersteWellness-Oase dieser Generation das Vorzeigebad in vollem Betrieb.Überdacht ist es mit einer schwenkbaren Kuppel, die sich binnen Minutenöffnen lässt. So wird aus dem Hallen- ein Freibad.Das Tournesol-Angebot umfasst Fitness, Sauna, Beauty und Wellness,sowie weitere Angebote wie eine Schwimmschule, Bar und Restaurant. DieStadt <strong>Idstein</strong> - mit etwa 26 000 Einwohnern kleiner als Leer - beteiligt sichjährlich mit mehreren 100 000 Euro am Betrieb des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbades.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 6. Juni 2011Antrag und Frage der CDU(red). Die CDU-Fraktion <strong>Idstein</strong> beantragt, den Magistrat zu beauftragen,die durch die Hebesatzerhöhung der Grundsteuer für das Haushaltsjahr2011 zu verzeichnenden Mehreinnahmen im Haushaltsplan berichtsmäßiggesondert auszuweisen und die Beiträge für Maßnahmen im Straßenbau,die ansonsten von Grundstückseigentümern im Rahmen einerStraßenbeitragssatzung im Laufe der jeweiligen Haushaltsjahre zuerbringen wären, diesen gegenüber zu stellen,Gegen die Stimmen der CDU wurde von derStadtverordnetenversammlung beschlossen, den Hebesatz derGrundsteuer zu erhöhen. Begründet wurde dieser Beschluss damit, dassso eine Straßenbeitragsatzung vermieden werden könne.„Es bestehen erhebliche Zweifel unsererseits, dass dies wirklich so möglich


471ist. Die CDU will wenigstens erreichen, dass über eine entsprechendeAusweisung im Haushalt, die Zweckbindung der Mittel aus derGrundsteuererhöhung dokumentiert wird und diese bei Wegfall der dafürangeführten Begründungen wie von den Befürwortern der Steuererhöhungversprochen wieder zurückgeführt wird“, so Fraktionsvorsitzender ThomasZarda.Außerdem stellt die Union eine Anfrage <strong>zum</strong> Tournesol-Zuschuss.„Zum einen bitten wir um Auskunft über den Stand der Dingehinsichtlich des Zuschusses <strong>zum</strong> Tournesolbad. Wie erinnerlich,war das vor der Kommunalwahl ein einigermaßen intensivdiskutiertes Thema, von dem bislang aber nichts mehr zu hörenist“, so Thomas Zarda.Leer/<strong>Idstein</strong>Erlebnisbad: Hessen sind total begeistertVON PHILIPP KOENEN 9. Juni 2011Nach 25 Jahren gehört der Komplex der Stadt <strong>Idstein</strong>. Die Anlagekönnte Vorbild für einen Bau in Leer sein. Bürgermeister GerhardKrum ist von dem Konzept überzeugt: "Wir haben es noch zukeinem Zeitpunkt bereut."Leer/<strong>Idstein</strong> - Ein Erlebnisbad in Leer: Um diesen Plan österreichischerInvestoren weiß man auch in Hessen. "Auch mir ist bekannt, dassKontakte zwischen der Stadt Leer und den Betreibern der Tournesol-Anlage in <strong>Idstein</strong> bestehen", schreibt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister GerhardKrum (SPD) in seinerAntwort auf eine Anfrage der OZ.Wie berichtet, steht in der Kleinstadt nahe Wiesbaden (26 000 Einwohner)seit dem vergangenen Jahr ein Allwetterbad, das als Vorbild für Leergelten könnte. In Nüttermoor, an der Autobahn, wollen die Österreicherdem Vernehmen nach ein Spaßbad für 30 Millionen Euro bauen.Stadt zahlt jährlich 500 000 an Badbetreiber


472Wie der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef mitteilte, habe sich seine Stadt nicht anden Baukosten des Bades beteiligt. Man habe jedoch ein stadteigenesGrundstück in Erbbaurecht "gegen einen eher symbolisch zu nennendenErbbaupachtzins" zur Verfügung gestellt. Investor des Allwetterbades seieine österreichische Bank, in deren Auftrag eine Tournesol-Gesellschaftdie Anlage als Generalunternehmer errichtet habe; eine andere Tournesol-Gesellschaft, die Tournesol-Betriebs-GmbH, habe das Bad von der Bankgeleast.Die Stadt zahlt dem Bad-Betreiber jährlich 500 000 Euro plusMehrwertsteuer als Zuschuss. Damit, so Bürgermeister Krum, sichere siedas Schulschwimmen für alle Grundschulkinder und den Schwimmsportder Vereine. Die Tournesol-Anlage werde nach 25 Jahren in baulichordnungsgemäßen Zustand und ohne weitere Kosten für die Kommune indas Eigentum der Stadt <strong>Idstein</strong> übergehen. "Mit demBetriebskostenzuschuss kaufen wir also die Anlage.""Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat noch zu keinem Zeitpunkt bereut, das Vorhabenrealisiert zu haben." Sie sei stolz auf ihre Tournesol-Anlage, die einzusätzlicher Anziehungspunkt für Touristen geworden sei und dieLebensqualität der Menschen in <strong>Idstein</strong> verbessere.Nachrichten für Ostfriesland, Emsland und das Oldenburger LandPläne für Erlebnisbad in Leer vom TischVON GERWIN GRÄFE 11. Juni 2011Das Projekt scheitert an der Bürgschaft. Den Bau sollte die Stadtmit 20 Millionen Euro absichern. Diese Forderung lehnteBürgermeister Wolfgang Kellner ab.Leer - Es wird kein Erlebnisbad für 20 Millionen Euro in Leer gebaut. "Diefinanziellen Risiken sind einfach zu groß", ist sich Leers BürgermeisterWolfgang Kellner mit Landrat Bernhard Bramlage und dem Bürgermeistervon Moormerland, Anton Lücht, einig.Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der StadtLeer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuen


473Gewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an dieNachbargemeinde Moormerland. Vorbild war ein Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> beiWiesbaden."Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir dasGeld aufbringen"Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner beiBramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger imUmkreis an dem Projekt beteiligen wollte. Auch mit der NachbargemeindeMoormerland nahm Kellner Verbindung auf.Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass dasProjekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. "Wir hätten jährlich mindestens800 000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen",sagt Kellner.Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadteine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für die Investitionskosten hättestellen sollen: "Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wirdieses Geld aufbringen." Ein solches Risiko sei mit einer solidenHaushaltsführung nicht vereinbar.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Juni 2011Im rollenden Hotel <strong>zum</strong> JazzfestVon Volker StavenowEINWEIHUNG62 neue Parkplätze und 10 Wohnmobilstellflächen an der Erivan-Haub-Halle ab sofort nutzbar„Wir eröffnen diesen Parkplatz mit Wohnmobilhafen hier amHimmelsbornweg an der Erivan-Haub-Halle deshalb so kurz vor demJazzfest, damit er von Besuchern ab sofort <strong>zum</strong> Besuch des Festivalsgenutzt werden kann. Denn dieser Parkplatz bietet Platz für Autos undWohnmobile.“ Bürgermeister Gerhard Krum verwies in seinerEinweihungsrede gestern auch darauf, dass man diesen neuen Parkplatzin engem Zusammenhang mit dem Freizeit- und ErholungsgebietWolfsbachtal sehen muss.Mit TV-Sporthalle nebst Außengelände, Tennisclub mit Plätzen, Grillhütte,Fischweiher und Klettergarten sieht Krum diesen Bereich als echteAttraktion für Sport- und Naturbegeisterte, aber auch für Familien an.„Das ist hier ein echter Standortfaktor für <strong>Idstein</strong>.“ Oberhalb desTennisclubs im so genannten „Wasserfall“ sollen noch eine


474Freizeitsportanlage und ein Amphietheater das Angebot abrunden. FürKrum ist das Wolfsbachtal über Weiherwiese bis hinaus in die Zissenbachund weiter Richtung Wörsbachtal ein nahezu durchgehender Grünzug mitverschiedenen Freizeitangeboten. „Wo gibt es so etwas in anderenvergleichbaren Städten?“.Der neue Parkplatz mit 62 Stellplätzen und zehn Wohnmobilplätzen mitStrom-, Wasseranschluss und Abwasserabfluss für die Fahrzeuge wurdeinnerhalb von 56 Tagen gebaut und kostet rund 216000 Euro. LautBürgermeister Gerhard Krum wurden erste Vorplanungen zu diesemProjekt bereits 1994 in Angriff genommen. Damals waren 92 Parkplätzemit einer möglichen Erweiterung auf 156 Plätze vorgesehen. DerParkplatz war damals noch für das Hallen- und Freibadvorgesehen. Wohnmobilplätze waren nicht geplant. Danach wurdebis zur Entscheidung für das heutige Tournesol-Bad imNassauviertel auch erwogen, im Kontext mit der ehemals nochvorgesehenen Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es auf der heutigenParkplatzfläche ein Hotel zu errichten. 2004 stellte der Ortsbeirat<strong>Idstein</strong>-Kern einen Antrag <strong>zum</strong> Bau eines Stellplatzes fürReisemobile. In den Ausschüssen wurde danach festgelegt, einenParkplatz unterhalb der Tennisplätze zu bauen. Nach positiverEntscheidung durch die Stadtverordnetenversammlung 2008, begannen2009 die Planungen durch ein Ingenieurbüro auf der Grundlage desVorentwurfes von 1994. Die Aufgabenstellung wurde wegen derzwischenzeitlich bestehenden Nachfrage um die Wohnmobilstellplätze mitAnschlüssen erweitert. 2010 gab das Stadtparlament endgültig grünesLicht für das Projekt.„Falls sich ein großer Bedarf für Autoparkplätze und Wohnmobilstellplätzehera usstellt, ist die Anlage um weitere 57 Parkplätze erweiterbar. Ichweiß, dass es sich unter den Wohnmobilfahrern schnell herumspricht,wenn es neue gute Flächen für ihre Fahrzeuge gibt“, sagte Krum. Über diesoziale Kontrolle macht sich der Rathaus-Chef keine Sorgen. „Wenn ersteinmal ein Hausmeister für TV-Halle und Gelände in der nahenHausmeisterwohnung lebt, kann der auch den Wohnmobilhafen mitbetreuen.“ Krum wies gleichzeitig darauf hin, dass sich die Stadt jetztverstärkt Gedanken über Ausbau und Gestaltung des Himmelsbornwegesmachen will.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2011Für einen Euro ins Tournesol(red). Das Tournesol-Bad und die Stadt <strong>Idstein</strong> führen wieder gemeinsamdie familienfreundliche Sommerferienaktion für Schüler aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>


475Land durch. 730 Tageseintrittskarten für das Bad werden zur Verfügunggestellt und von beiden Kooperationspartnern anteilig gezahlt. So könnendie Schüler für einen Euro einen ganzen Tag lang Badespaß ohneZeitbegrenzung genießen.Die Eintrittskarten werden ab 27. Juni, montags bis freitags von 10 bis 12Uhr in den Räumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10,ausgegeben. Zusätzlich können auch montags bis freitags in der Zeit von9 bis 13 und von 14.30 bis 18.30 sowie samstags von 9 bis 13.30 Uhr dieEintrittskarten im Hexenbuchladen in der Obergasse 10 erworben werden.Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhalten maximalzwei Eintrittskarten pro Tag, die am selben und folgenden Tag eingelöstwerden können. Sonntags ist die Karte nicht gültig.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2011Kein Tournesol-Bad in Leer25.06.2011 - LEER/IDSTEIN(red).Es wird kein Erlebnisbad für 30 Millionen Euro in Leer gebaut. Dasberichtet die Ostriesen-Zeitung. „Die finanziellen Risiken sind einfach zugroß“, ist sich der Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner mit LandratBernhard Bramlage und dem Bürgermeister von Moormerland, AntonLücht, einig.Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der StadtLeer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuenGewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an dieNachbargemeinde Moormerland. Vorbild war das Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> beiWiesbaden.Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner beiBramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger imUmkreis an dem Projekt beteiligen wolle. Auch mit der NachbargemeindeMoormerland nahm Kellner Verbindung auf.Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass dasProjekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. „Wir hätten jährlich mindestens800000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen“,sagt Kellner.Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadteine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für Investitionskosten hätte stellensollen: „Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir diesesGeld aufbringen.“ Ein solches Risiko sei mit einer soliden Haushaltsführungnicht zu vereinbaren.


476<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011Kühles Nass im ÜberflussVon Marion DiefenbachTOURNESOLSommerfest mit großem Programm fällt zeitweise dem Regen<strong>zum</strong> Opfer„Spiel und Spaß bei Sommer-Sonnen-Wetter“ hatte der Flyer getitelt, aberwieder einmal hielt sich das Wetter nicht an den Terminplan: Die Plätzeunter den Bastschirmen blieben leer. Einige Saunisten in der Schwitzpausewaren zeitweise die Einzigen, die sich im Freien aufhielten: Es war einfachzu kühl und zu nass am Samstag beim Sommerfest im SchwimmbadTournesol.In den Innenräumen war der Besucherandrang dafür umso größer: „Wieschade, wir hatten so viel zu tun mit den Vorbereitungen…“, sagte NicoleGuckes vom Beratungsteam für Abos, und das war durchausnachvollziehbar: Zum Unterhaltungsangebot gehörten Schminken fürKinder, Dosen werfen und Enten angeln, Torwandschießen, Basteln und T-Bo für Kinder, Kickertisch, Slackline, verschiedene Gymnastikangeboteund ein Volleyballturnier. Im Sportbecken trieb ein riesiges DLRG-Piratenschiff; zusätzlich gab es von 17 bis 18 Uhr Live-Musik, und die„Fotoaktion Sommerfest“ im Vorfeld der Veranstaltung hatte fünf jungenMännern bereits einen „Sommerpass“ eingebracht. Auch einige derSponsoren präsentierten sich.So herrschte trotz der kühlen Witterung gute Stimmung bei den vielenBadbesuchern, denn Attraktionen hat das Tournesol auch ohne Festgenügend zu bieten: Nach dem Besuch von Finnischer, Panorama-, BiooderDamensauna, Sole- oder Aromadampfbad kann man sich aufbeheizten Wasserbetten ausruhen oder im großzügigen Saunagarten imunbeheizten, schilfumrandeten Bioschwimmteich oder im Abtauchbeckenabkühlen beziehungsweise in der Sol-Bar amüsieren. Der in fünfKontinente unterteilte Wellnessbereich wird für unterschiedlichsteMassage-, Akupressur- und Mobilisierungsformen von klassisch bisexotisch unter anderem mit Ölen, Düften, Honig, Steinen oder Stäbengenutzt; im sogenannten „Zarenbad“ kann man sich gegen dasentsprechende Kleingeld zu zweit in der Riesenwanne Sekt kommenlassen und nach der Massage <strong>zum</strong> viergängigen „Candlelight Dinner“übergehen.Auf einer Trainingsfläche von 400 Quadratmetern stehen im


477Fitnessbereich neben Ausdauer-/Kraftgeräten und Spinning-Anlagenunterschiedlichste Tanz- und Bewegungsaktivitäten von Step bis SalsaAerobics, von Body Pump bis Aqua Fit sowie Yoga und Pilates zur Auswahl.Auch die Kleinsten haben ihr eigenes Reich: Auf der untersten Ebenekönnen sie in der Kinderküche experimentieren oder sich an Spielgerätendrinnen und draußen austoben. <strong>Eine</strong> eigene Schwimmschule mitverschiedenen „Levels“ für Babys und Kinder sowie unterschiedlicheSchwimmunterrichtsformen für Erwachsene komplettieren das Angebot.Besonders die jungen Gäste haben ihren Spaß mit dem Piratenschiff. Foto:RMB / Wolfgang Kühner<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011


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479<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. und 13. Juli 2011RP gegen Zuschuss09.07.2011 - KREISTOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte erneut eineeindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts der prekärenFinanzlage des Rheingau-Taunus „nicht zu verantworten“, einen Zuschussin Höhe von 250 000 Euro für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren,heißt es in dem Schreiben.Dieser Betrag steht mit einem Sperrvermerk im Haushalt 2011 so lange,bis ein Vertrag zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnetist. Auf Nachfrage erklärte Landrat Burkhard Albers, dass dieVertragsverhandlungen mit <strong>Idstein</strong> noch laufen. Im Groben soll dasVertragswerk beinhalten, dass mit der Viertelmillion Euro dasSchulschwimmen abgegolten ist und der Kreis von der Tournesol BetriebsGmbH dieselben Informationen erhält wie die Stadt <strong>Idstein</strong>. „Wir nehmen


480den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei „natürlichschwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“. Andererseitszahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselben Zuschuss undstehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beider Kreisteile in<strong>Idstein</strong> in der Pflicht.Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem ZweckverbandRheingau erörtert wissen. Erst wenn ihn der Kreistag beauftrage, mitRüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft im Zweckverband zuverhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen. Durch dieMitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislang verpflichtet, denZuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weitere vertraglicheFestschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibt der Leiter derKommunalaufsicht Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme von neuenvertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegt meinemZustimmungsvorbehalt.“Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> Thema Zuschuss Tournesol-Bad Stellungzu beziehen.Wiesbadener Kurier vom 13. Juli 2011Mahnung aus Darmstadt wegen Bäder-Zuschuss13.07.2011 - RHEINGAU-TAUNUSTOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte dieser Tageerneut eine eindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts derprekären Finanzlage des Rheingau-Taunus-Kreises „nicht zuverantworten“, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro für das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren, heißt es. Dieser Betrag steht miteinem Sperrvermerk im Haushalt 2011, so lange, bis ein Vertrag zwischender Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnet ist. Auf Nachfrage erklärteLandrat Burkhard Albers (SPD), dass die Vertragsverhandlungen mit<strong>Idstein</strong> noch laufen. Mit der Viertelmillion Euro soll das Schulschwimmenabgegolten werden, der Kreis soll von der Tournesol Betriebs GmbHdieselben Informationen erhalten wie die Stadt <strong>Idstein</strong>.„Wir nehmen den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei„natürlich schwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“.Andererseits zahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselbenZuschuss und stehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beiderKreisteile in <strong>Idstein</strong> in der Pflicht.


481Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem ZweckverbandRheingau erörtert wissen. Erst wenn ihm vom Kreistag der Auftrag erteiltwird, mit Rüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft imZweckverband zu verhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen.Durch die Mitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislangverpflichtet, den Zuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weiterevertragliche Festschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibtder Leiter der Kommunalaufsicht, Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme vonneuen vertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegtmeinem Zustimmungsvorbehalt.“ Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> ThemaZuschuss Tournesol-Bad Stellung zu beziehen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. August 2011„Schreiben schwarze Zahlen“Von Volker StavenowTOURNESOLNeuer Geschäftsführer Hermann Pacher will Kundenkritik sehrernst nehmen„Als ich die Geschäftsleitung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol im vergangenen Aprilübernommen habe, war mein Ziel, bereits im Mai schwarze Zahlen zuschreiben. Das habe ich nicht geschafft, aber seit vergangenem Junischreiben wir schwarze Zahlen.“ Hermann Pacher, der neue Chef imVorzeige-Allwetterbad, nimmt kein Blatt vor den Mund, sei es, wenn esum gute, sei es, wenn es um schlechte Nachrichten geht.Pacher ist ein Profi: Nach seinem Einsatz in leitender Stellung bei Event-Organisationen am Nürburgring lernte er dort Alexander Hackl, einen derGeschäftsführer der Tournesol-Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbHkennen. Hackl holte Pacher nach <strong>Idstein</strong>, als Nachfolger des EhepaarsKlee. Seit 1. April dieses Jahres trägt Pacher Verantwortung im Tournesolund macht keinen Hehl daraus, dass ihm vieles nicht gefiel, was er beiseinem Antritt registrierte. „Die betriebswirtschaftlichen Zahlen warennicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Bei einem solchen Millionen-Projekt wie dem Tournesol kann man nicht immer drauflegen.“Er macht es an einem einfachen Beispiel deutlich: „Man kann einSchnitzel, das im Einkauf fünf Euro kostet, nicht für 4,50 verkaufen!“


482Pacher nimmt aber die Klees in Schutz, wenn das Ehepaar mitMissmanagement in Verbindung gebracht wird. „Die Klees haben andereQualitäten.“ Michelle Klee ist nach Pachers Worten noch immerGesellschafterin im Tournesol.Hermann Pacher hat für alle Betriebsbereiche im TournesolPrognoseplanungen erstellt, damit den heute 104 Mitarbeitern deutlichwird, wohin er mit seiner Mannschaft will. Das hat auch Auswirkungen aufdie gesamte Personalstruktur: Die Personalstärke sank von 138 auf 104,und auch innerhalb der Abteilungen wurden Posten mit anderen Personenbesetzt, damit es im Ablauf besser rund läuft als bisher.Denn, dass es nicht immer rund läuft, wissen Pacher und sein AssistentEnrico Kudlich sehr wohl. „Beim Service und der Sauberkeit gab es beimStart Probleme. Das wissen wir, und wir arbeiten daran jeden Tag“, soKudlich. Inzwischen ist das Tournesol-Personal direkt verantwortlich fürdie Sauberkeit, keine Fremdfirma mehr. Wo sich viele Tournesol-Kundenfrüher nicht ernst genommen fühlten, weil es kein sogenanntesBeschwerde-Management gab, hat Pacher angesetzt. „Wir wollen, dasssich unsere Kunden bei uns wohlfühlen, darum nehmen wir Kritik undAnregungen natürlich auf, sprechen gerne persönlich mit den Leuten undversuchen, die Wehwehchen so schnell wie möglich abzustellen.“ Aber dieTournesol-Leiter müssen sich nicht nur mit Wehwehchen beschäftigen,sondern auch mit handfester Kritik aus den Reihen der inzwischen 2400Abonnenten. Immer wieder traten Klagen über Sauberkeit, Service, hohesPreisniveau, unflexible Preisstruktur oder mangelnde Qualität bei derKompetenz des Personals auf. „Glauben Sie mir, wir arbeiten täglich hartdaran, unsere Kunden zufriedenzustellen. Dass dies nicht immer ganzgelingt, ist klar.“ Pacher verweist darauf, dass es inzwischen von Kundenangeregte Beschattungen im Fitnessbereich gibt, die dortigen Bildschirmefunktionieren, die Klimaanlage im Spinning-Raum verbessert wurde unddemnächst in den Umkleidekabinen wieder Föhne für die Besucher liegen.„Alles Dinge, die wir nach Kundenhinweisen umgesetzt haben.“Besonders sauer reagierten zahlende Mitglieder der „Tournesol-Familie“,als die Geschäftsführung von einem Tag auf den anderen das sogenannteZeitkonto, auf dem die Abonnenten für ihre Besuche im BadZeitgutschriften erhielten, abgeschafft wurde. „Das war von unserer Seitewirtschaftlich einfach nicht durchzuhalten. Wir mussten uns entscheiden,ob wir die Abo-Preise erhöhen oder diese Zeitkonten abschaffen“, sagtPacher ganz offen. Diese Zeitkonten waren laut Tournesol-Chef zwar nichtBestandteil des Vertrages mit der Stadt, dafür aber in den Verträgen derTournesol-Kunden. „Wir wissen, dass dies ein einseitiger Vertragsbruchvon uns ist, aber wir können es nicht ändern.“ Dass inzwischen auch dienormalen Abo-Preise angehoben wurden, ist für den Chef normal: „Dasandere waren ja reine Einführungspreise.“Trotzdem sehen Pacher und Kudlich das Tournesol auf gutem Wege. „Bis


483Ende 2011 wollen wir 3000 Abonnenten erreichen.“ Als teures „Abzocke-Schwimmbad“, wie es böse Zungen auch behaupten, sehen Pacher undKudlich das Allwetterbad nicht. „Wo bekommen Sie diese umfassendenAngebote zu diesen Preisen sonst in der Region? Und ich habe mich inanderen Studios umgesehen und weiß, wovon ich rede“, stellt Pacher klar.Hinter der Kulisse des Tournesol gehen die Überlegungen für neuePreisstrukturen ab kommendem Oktober weiter. „Wir diskutieren, ob wirein Abendticket für Sauna und ein Frühsportler-Tag montags bis freitagsbis zwölf Uhr einführen.“ Allerdings ist das noch nicht beschlossen. Nichtvom Tisch, aber bisher wegen der Finanzierung noch nicht umgesetzt, istdie Tournesol-Idee, neben dem Bad ein Hotel zu bauen. „Wir hätten es imBad sicher leichter, wenn wir dieses Vorhaben umsetzen“, ist sich Pachersicher.Das Duo an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Spitze: Hermann Pacher (links) undEnrico Kudlich im Außenbereich des Allwetterbades.Foto: wita/Udo Mallmann26.08.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Am Ende "bürgt" der Bürger"Ich habe es ja schon immer gewusst das es sich nicht rechnet..." werdeneinige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> denken.Und wahrscheinlich haben diese Mitbürger sogar recht damit.Sowohl die Stadt <strong>Idstein</strong> und Investoren haben sich das Projekt - wie esmittlerweile ja gängige Praxis ist - "schöngerechnet" und bekommenwahrscheinlich bald die Quittung dafür. Ich denke das es vielen Bürgerndurchaus bewusst ist, dass es schwierig ist in einer Gemeinde wie <strong>Idstein</strong>ein Schwimmbad profitabel zu betreiben und daher die Statd/Steuerzahlereinspringen muss. Man muss halt abwägen ob der Gemeinschaft Wert istein solches Freizeitangebot zu subventionieren.Ich hoffe nur das die Satdt <strong>Idstein</strong> dieses Risiko in den Haushalten


484berücksichtigt und nicht darauf hofft, das es schon "irgendwie gut gehenwird"! Die Alarmzeichen dafür das es "nicht gut gehen wird" sind imArtikel ja ausreichend benannt.Am Ende "bürgt" der Bürger und nicht die Betreibergesellschaft.Kommentar<strong>zum</strong> Pressebericht aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom26.August 2011Volker Stavenow <strong>zum</strong>Tournesol-Bad


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2011485


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011486


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011487


488<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. September 2011Wachsame EngelsaugenVon Volker StavenowTOURNESOL„Angel Eye“ kann Leben rettenSo einen dramatischer Zwischenfall gab es bisher im Tournesol-Bad nichtund die Verantwortlichen hoffen, dass er auch nie eintritt: Ein Kind liegtregungslos auf dem Boden des 286 Quadratmeter großen Sportbeckens.Sekundenschnell werden die wachhabenden Bademeister automatischüber den Vorfall im Wasser alarmiert und können sofort eingreifen - dem„Angel Eye“, Engelsauge, sei Dank. Denn diesem „Auge“ entgehen keineZwischenfälle. „Angel Eye“ ist ein hochmodernes Sicherheitssystem fürSchwimmbecken, hergestellt in Bozen in Südtirol. Die 13 Engelsaugen sindin den Seitenwänden der verschiedenen Becken - außen und innen - sowieim Durchschwimmkanal installiert. Den hinter den Fenstern eingebautenVideokameras entgehen keine Bewegungen und vor allem keineBadegäste, die sich minutenlang auf einmal nicht mehr bewegen. DasSystem ist so genau auf Wellen, strampelnde Badegäste, Lichtreflexe oderWasserblasen eingestellt, dass es „Angel Eye“ gelingt, nur bei wirklichkritischen Situationen Alarm zu geben.Fehlmeldungen, also, wenn einmal ein Jugendlicher „toter Mann“ spieltund sich im Wasserbecken bis auf den Grund absinken lässt, stuft dieAnlage richtig ein. Die kleinste Bewegung des sportlichen Taucherssignalisiert den „Augen“: Alles ok mit dem Badegast.Alle gesammelten Aufzeichnungen und Daten werden zur Analyse an denHauptrechner und auf die vielen Bildschirme im Kontrollraum gesendet.Dort wird bei einem Notfall Alarm gegeben und der Standort der in Gefahrschwebenden Person sofort rot eingerahmt. Die Rettung ist danach nurnoch Sekundensache.Max Berger, einer von elf Fachangestellten für Bäderbetriebe, die in VollundTeilzeit im Wechsel im Tournesol arbeiten, demonstriert diesekundenschnelle Warnfunktion anhand eines Reinigungsschlauches, derauf dem Boden im momentan leeren Freizeitbecken liegt, weil es zur Zeitgewartet wird. Das „Angel Eye“ hat den bewegungslosen Gegenstandsofort lokalisiert und schlägt Alarm.„Dieses System unterstützt unsere Mitarbeiter enorm und könnte beiBedarf weiter ausgebaut werden. Allerdings lohnt sich dies nur bei viel


489größeren Wasserflächen“, weiß Hermann Pacher (Geschäftsleitung). AlleBecken zusammen haben im Tournesol eine Wasserfläche von gut 1406Quadratmetern.Obwohl die Engelsaugen das Risiko eines möglicherweise ertrinkendenMenschen auf ein Minimum reduzieren, gibt es ein solches Warnsystemlaut Pacher nur zweimal in Deutschland - eines davon im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Allwetterbad.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. September 2011Vision von Kongressstadt30.09.2011 – IDSTEINVon Kim BernhardtPRÄSENTATION„accadis“-Studenten stellen ihr Tourismuskonzept für <strong>Idstein</strong> vor„Wir haben viel zu bieten, aber wir müssen noch mehr tun. Es ist unsereAufgabe Nischen zu finden “, sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krumzu Beginn der Präsentation des „Touristischen Konzepts für <strong>Idstein</strong>“,ausgearbeitet von Studenten der Hochschule „accadis“. Genau dieserAufgabe hat sich das Team hinter Sarina Hilke gewidmet, diestellvertretend für die gesamte Gruppe die Präsentation übernahm.Insbesondere untersuchten sie die touristischen Potenziale der Stadt nachsogenannten Alleinstellungsmerkmalen.Das Studententeam unter Leitung ihres Tourismusmanagement-Dozenten,Ronald Wassmann baut ihr Konzept auf drei Säulen auf. Dabei erhält jedeSäule einen eigenen Slogan, sodass das Konzept unter dem Motto „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>leben“, „<strong>Idstein</strong> erfahren“ und „<strong>Idstein</strong> erlernen“ erscheint.Angebote rund um Kultur und GeschichteDie erste Säule soll ein Angebot rund um „Kultur und Geschichte“darstellen. Besonders im Fokus steht dabei der bereits existierendeLimeswanderweg, der zu einem „Römerweg“ mit Abstecher in die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt erweitert werden soll. Die fünf Kilometer Umweg, dieder Wanderer in Kauf nehmen müsste, sollen durch Hinweisschilder überdie Geschichte der Römer erlebnisreicher werden. Auch der Römerturm,der an der Landstraße Richtung Oberseelbach steht, soll als Standpunkt


490für Weinverkostungen, Grillabende nach Germanen-Art oderTurmbesichtigungen genutzt werden.Sarina Hilke hob dabei besonders eine Zielgruppe hervor. „Die Amerikanerlieben die deutsche Kultur!“ Man müsse die Amerikaner, die rund um dieAirbase in Wiesbaden lebten, für <strong>Idstein</strong>s Altstadt und Geschichtegewinnen. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie würden von denTagesausflüglern profitieren. „Hier könnten sie endlich einmal Omas gutenApfelkuchen probieren, anstelle klebriger Muffins.“Gut vorstellen kann sich das Studententeam auch eine Führung durch das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Brauhaus mit optional buchbaren Braukursen. Vermarktetwerden soll der Tagesausflug als ein Einblick in den „German way of life“.<strong>Idstein</strong> soll mit der zweiten Säule des Konzepts „erfahren“ werden. DurchNatur- und Sportangebote würden auch die Besucherzahlen der Stadtsteigen. Ihren Fokus legen die Studenten dabei auf dieWohnmobilisten, da sich <strong>Idstein</strong> durch die Nähe zur A 3 alsRastplatz anbiete. Ziel müsse daher sein, dass <strong>Idstein</strong>sWohnmobilplatz eine Topauszeichnung erhält. Nur so würde derPlatz auch tatsächlich Kunden anlocken, die dann durch spezielleAngebote einen weiteren Tag in <strong>Idstein</strong> verbringen würden.Möglichkeiten dafür wären ein vergünstigter Eintritt in dasTournesol-Bad oder das Angebot, sogenannte E-Bikes auszuleihen,Fahrräder, die durch einen Elektromotor ergänzt werden. <strong>Eine</strong> Idee,die es leichter machen würde, <strong>Idstein</strong>s bergige Umgebung zu erkunden.„Zusätzlich könnte sich <strong>Idstein</strong> dann mit einem umweltfreundlichen Imageschmücken“, ergänzte Sarina Hilke. Bei ihren Überlegungen sind dieStudenten stets von den Potenzialen vor Ort ausgegangen. So würde sichdie Firma Storck als möglicher Partner des E-Bike-Projektes anbieten.Besonders die Biker haben es den Studenten als Zielgruppe angetan.Denn was ihrer Meinung nach neben den optimalen Strecken im Taunusfehlt, ist ein Treffpunkt für die Sportler. Gemeint sind hierbeiFahrradfahrer und Motorradbegeisterte.Das Team hinter Sabine Hilke präsentierte hierzu bereits einen kleinenWerbefilm, mit dem man auf das Bikerrestaurant aufmerksam machenkönnte. „Nach der Umfrage ergibt sich, dass die meisten Biker sich einehessisch inspirierte Bar mit Biergarten wünschen“, so Ronald Wassmann.Tagsüber und unter der Woche soll die Gaststätte vor allemGeschäftsleute zugänglich gemacht werden.Für besonders vielversprechend halten die Studenten die Säule „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>leben“. Das Angebot rund um „Gesundheit und die HochschuleFresenius“ soll dabei als herausragendes Merkmal der Stadt entwickeltwerden. Die „Accadis“-Studenten möchten vor allem denBekanntheitsgrad der Fresenius als eine Hochschule mit Schwerpunkt


491Gesundheit nutzen. Tatsächlich bietet die Hochschule Studiengänge wieErgotherapie, Logopädie und Physiotherapie an - allesTherapiemöglichkeiten, für deren Erforschung und Weiterentwicklung esbislang keine Auszeichnung gibt.„Wir möchten die Verleihung des „ID-Steins“ für herausragendeLeistungen in diesen Therapiebereichen einführen. Dies soll dann in einemfestlichen Rahmen, am besten bei einer Galaveranstaltung in <strong>Idstein</strong>stattfinden“, sagt Sarina Hilke.<strong>Idstein</strong> soll Kongressstadt werdenDie Vision ist, <strong>Idstein</strong> als eine Kongressstadt zu etablieren. Durch dieKongresse rund um das Thema Gesundheit käme es nicht nur zu einemImagegewinn, sondern es würde auch einen Aufschwung für die Hotelleriebedeuten. Tatsächlich verfüge <strong>Idstein</strong> im Vergleich <strong>zum</strong> hessischenDurchschnitt über 66 Prozent weniger Schlafmöglichkeiten.Angeregt von den vielfältigen Ideen der Studenten, diskutieren die Gästeim Forum der vrbank anschließend über die Voraussetzungen, um das einoder andere aus dem Konzept umzusetzen. Bürgermeister Gerhard Krumwar beeindruckt von der Arbeit der „accadis-Studenten. „Mir gefällt, dassihre Ideen nicht abgehoben sind.“ An die Unternehmer unter den Gästenrichtete er schmunzelnd. „Ihr solltet von diesen Ideen nun beflügelt sein.Also fliegt!“Ronald Wassmann und Sarina Hilke präsentierten das Ergebnis derstudentischen Untersuchungen. Foto: wita/Martin Fromme


492<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.Oktober 2011LandkreisKreis kauft das Landratsamt26.10.2011 – KREISVon Mathias GuboNACHTRAGSETATFür Erwerb der Immobilie sind 16,2 Millionen eingeplant / KeinGeld für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad„Von Entwarnung kann keine Rede sein.“ Mit diesen Worten stellte LandratBurkhard Albers (SPD) den vom Kreisausschuss beschlossenen zweitenNachtragshaushalt für 2011 vor. Zwar konnte der Fehlbetrag um rund 200000 Euro gesenkt werden. Er liegt aber immer noch bei 36,7 MillionenEuro. Der Höchstbetrag für Kassenkredite soll auf 370 Millionen Euroausgeweitet werden. Derzeit nehme der Rheingau-Taunus-Kreis rund 278Millionen Euro Kassenkredite in Anspruch.Das Investitionsvolumen wird im zweiten Nachtrag von bisher 17,7Millionen Euro auf gut 34 Millionen Euro erhöht. Unter Berücksichtigungder geplanten Kreditneuaufnahme von rund 28,1 Millionen Euro sei dieseine Überschreitung der Nettoneuverschuldungsgrenze von gut 18,7Millionen Euro. Doch dabei müsse man zwei Sachverhalte berücksichtigen:Zum einen die Kreditaufnahme für die Investitionsprogramme von Bundund Land in Höhe von 2,8 Millionen Euro - Albers spricht in diesemZusammenhang von „Sondereffekten“ - sowie der geplante Kauf desKreishauses im Bad Schwalbacher Heimbachtal, wofür gut 16,2 MillionenEuro eingeplant sind. Dem Kauf des Kreishauses habe dasRegierungspräsidium bereits zuge stimmt, so Albers, der darauf verwies,dass die Zinsbelastungen niedriger sein werden als die bisherigenMietzahlungen: „Der Kauf des Kreishauses spart uns eine Menge Geld“.Abgelehnt habe der Kreisausschuss dagegen den von Albers befürwortetenInvestitionszuschuss für den von Kiedrich geplanten Bau eines neuenSportplatzes. Dafür wollte der Kreis 150 000 Euro für die Nutzung imRahmen des Schulsportes einstellen. Das wäre „keine Sonderlösung fürKiedrich“, so der Landrat ausdrücklich, vielmehr verfahre der Kreis auch inanderen Kommunen so. Er gehe daher davon aus, „dass das letzte Wort in


493dieser Sache noch nicht gesprochen ist“.Bei den Erträgen fallen Mehrerlöse durch Zuschüsse ins Gewicht. So gibtes eine Bundesförderung in Höhe von 450 000 Euro für dieSchulsozialarbeit, das Land weist gut 200 000 Euro für die Beseitigungvon Winterschäden an Kreisstraßen und die Radwegebeschilderung zu.Mehr Gebühren als bisher eingeplant erwirtschaften die Zulassungsstellendes Kreises. Da viel mehr Autos zugelassen werden, wird ein Mehrbetragvon 200 000 Euro eingeplant.Noch einmal 24 000 Euro kommen hinzu, da der Kreis im Rahmen einesPilotprojekts für eine Autoglasfirma als bundesweiter Lieferant vonFeinstaubplaketten agiert.Bei den Aufwendungen schmerzen den Kreis Mehrkosten in Höhe von 1,3Millionen Euro bei der wirtschaftlichen Jugendhilfe, die laut Landrat vorallem durch vermehrte und längere stationäre Unterbringung betroffenerJugendlicher entstehen. Auch für die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt müssen550 000 Euro mehr ausgegeben werden, da die Zahl der Betroffenenzunehme, für Grundsicherungsleistungen schlagen Mehrkosten von einerhalben Million Euro zu Buche. Dafür muss der Kreis 274 000 Euro wenigeran Zuschüssen an die Rheingau-Taunus Verkehrsgesellschaft (RTV)überweisen. Der Zuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> in Höhevon knapp 200 000 Euro wurde gestrichen. Dies hatte derRegierungspräsident in Darmstadt verfügt. Der Kreis überweist<strong>Idstein</strong> nur mehr 50 000 Euro für die Nutzung des Bades imRahmen des Schulsports. Von 2012 an soll es nach den Vorgabenaus Darmstadt gar keine Zuschüsse des Kreises für den Unterhaltdes Tournesolbades mehr geben. Zudem habe der Kreisausschussder Kreisverwaltung den Auftrag erteilt, eine Aufstellung allerfreiwilligen Leistungen ohne vertragliche oder gesetzliche Bindungvorzulegen, um weiteres Einsparungspotenzial zu finden.Abschließend beklagte der Landrat, dass sich „das Land Hessen auf Kostender Kreise entlastet“. Durch den Eingriff des Finanzministers in denkommunalen Finanzausgleich und bei der Grunderwerbssteuer entgingendem Kreis in diesem Jahr rund acht Millionen Euro. Durch Abschreibungenkämen noch einmal acht Millionen Euro hinzu. Albers fordert, dass sich„das Land dringend der Finanznot der Kommunen annehmen muss“.Der Kauf des Kreishauses in Bad Schwalbacher ist billiger als die Miete. Foto: RMB /Wolfgang Kühner


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Oktober 2011494


Änderungsantrag der <strong>FWG</strong>-Fraktion vom 10.11.2011495


496<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 2011<strong>Idstein</strong>Tournesol steht das Wasser bis <strong>zum</strong> Hals12.11.2011 – IDSTEINPARLAMENTAufschub der Gebührenrechnungen?(us). Den Betreibern des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbades steht dasWasser bis <strong>zum</strong> Hals. Offenbar können die sechsstelligen Rechnungen fürWasserbezug und Kanalbenutzung nicht beglichen werden.Die Geschäftsführung scheut mit diesen unangenehmen Nachrichten dieÖffentlichkeit und auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien bemühen sich nach Kräftenum Geheimhaltung der Zahlungsschwierigkeiten. Als sicher gilt aber, dassdie Stadt nach wie vor vergeblich darauf wartet, dass die aufgelaufenenGebühren beglichen werden. Nach unbestätigten Informationen handelt esum einen Gesamtbetrag von rund 350 000 Euro, den Tournesol zahlenmüsste.Ausgelöst durch die Kostensteigerungen von etwa 19,5 auf etwa 28Millionen Euro und durch anfängliche Probleme beim kostspieligen Betriebdes Bades geriet das Finanzkonzept von Tournesol in die Schieflage.Hinter den Kulissen sucht jetzt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik nachLösungen, um die Lage nicht noch zu verschlimmern und zu verhindern,dass der Karren an die Wand gefahren wird. In nichtöffentlichen Sitzungender Ausschüsse wurde eine Stundung der Gebührenzahlungen angeregt.Außerdem beschäftigten sich die Mandatsträger mit der Frage, wie einwirtschaftlicher Betrieb des Bades gesichert werden könnte. Dazu ist demVernehmen nach ein Gutachten erstellt worden, das die Grundlage fürsolche Überlegungen bildet.<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss stellte schließlich am Dienstagabenddieser Woche hinter verschlossenen Türen die Weichen für eine Stundungder Gebühren. Zwei Tage später missglückte dann allerdings der Versuch,die Ausschussempfehlungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament zu beraten undumzusetzen. Weil sich die Stadtverordnetenversammlung an ihreGeschäftsordnung hielt, nach 23 Uhr keine weiteren Beratungspunktemehr aufzurufen, fiel die Diskussion über das Tournesol-Dilemma insWasser.


497Jetzt deutet alles darauf hin, dass in der Dezember-Sitzung derStadtverordnetenversammlung in nichtöffentlicher Runde die Stundungder Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren auf die Tagesordnung kommt.Bis dahin hat Tournesol erst einmal eine kurze Atempause…„Seit vergangenem Juni schreiben wir schwarze Zahlen“, hieß es nochEnde August. Hermann Pacher (links), der neue Chef im Vorzeige-Allwetterbad, hier mit seinem Assistenten Enrico Kudlich, gab sich imSommer optimistisch. Foto: Archiv/wita/MallmannKommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:12.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Großprojekte für die KleinstadtDa wird es aber Zeit, dass <strong>Idstein</strong> das nächste Großprojekt auf den Wegbringt. Nur Investitionen an den richtigen Altstadtstellen können diedrohenden Verluste aufhalten. Denn wenn die zukünftig 15000 <strong>Idstein</strong>-Beucher/innen alle im Tournesol schwimmen gehen, dann floriert es anallen Ecken und Enden.<strong>Idstein</strong> - bleib' bei deinen Leist(ungsmöglichkeit)en.Ob verantwortliche Entscheider/innen hier noch Geld bekommenen dürfenist schon fast eine moralische Frage:Wehe, wehe, der Hartz4-Empfänger parkt sein Auto mal an der falschenStelle, um mal eben schnell ... Der kann ja mal um Stundung seinesKnöllchen bitten.Ob Darmstadt da schon 2010 ein Loch ohne Boden sah und dieBürger/innen des RTK nun vor einem drohenden Finanzfiasko bewahrt?Und meint: <strong>Idstein</strong> löffel die Suppe, die du dir eingebrockt hast mal schönselber aus.Ein Blick in die Nachbarstädte hätte 2003 schon Hinweise gegeben, wieSchwimmspaß und -sport für Jung und ALt finanziell funktioniert und vonden Bürger/innen angenommen wird, weil Preise und Hygiene stimmen.


498Wird <strong>Idstein</strong> noch mehr 'stadthoheitliche' Bereiche "outsourcen", umKosten zu sparen und Bürger/innen zu (ver)prellen?14.11.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Die Tournesol-Blase platzt!eigentlich wollen wir <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> doch nur schwimmen gehen. Wenigstensfür einige Monate hatten wir dazu das Vergnügen.Leider ist es nun soweit, die Tournesol-Blase platzt! Zumindest werden wirdie Bürger und Bürgerinnen jetzt darauf vorbereitet. DAS Prestigeprojektder Stadt <strong>Idstein</strong> ist gescheitert und das noch nicht einmal überraschend.Lasst unss das Kapitel abschließen, und die Scherben zusammenkehren.Wir sollten uns jetzt auf das nächste Finanzdebakel einstellen - dieAltstadtgalerie.Ich denke die Verantwortlichen der werden nichts aus dem Tournesol-Desater lernen und weiter versuchen überdimensionierte Projekte inunserer Stadt zu verwirklichen - <strong>zum</strong>indest solange wir diese nochbezahlen können.14.11.2011 Nerotaler, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Echt schade....Ich bin Wiesbadener und gehe mit meiner Tochter gerne ins Tournesol.Das Schwimmbad ist super, vor allem im Sommer, der leider keiner warund ich denke da haben x Schwimmbäder ein Minus erwirtschaftet. Wasleider negativ auffällt, sind die Preise im Tournesol. Es gibt nur imSommer eine 10er Karte und das Essen ist viel zu überteuert für einSchwimmbad in dieser Größenordnung. Ich denke das gesamte Konzeptist richtig, nur an manchen Ecken muss man pfeilen, denn es kommen jagenügend Gäste aus MTK, HG oder LM.


499<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2011<strong>Idstein</strong>„Nicht das Ende von Tournesol“16.11.2011 - IDSTEINSCHWIMMBADBürgermeister Krum will Wassergeld-Problem nüchtern lösen /Betreiber beantworten keine IZ-Fragen„Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht ausunserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigenkönnen ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunktkeine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presseabgeben wollen.“Mit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von derTournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacherauf einen umfassenden Fragenkatalog, den die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung derFührung des Allwetterbades im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel vorlegte. Fragen,die spätestens seit der IZ-Berichterstattung am vergangenen Samstagvielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgern und Politiker unter den Nägel brennen.Denn seit der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung istklar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen, weildas Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nicht bezahlthat. Nach Information dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbel durch denenormen Kostenanstieg des Badbaues um mehr als acht Millionen Euround die vielen Probleme beim Betriebsstart entstanden sein. In denstädtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen über eineStundung des hohen Betrages diskutiert. Noch im vergangenen Juniwurden im Tournesol ganz andere Töne gegenüber der Öffentlichkeitangeschlagen: „Wir schreiben schwarze Zahlen“ hieß es damalsenthusiastisch von Geschäftsführer Hermann Pacher, der zwarAnfängerfehler einräumte, aber Verbesserungen in allen betroffenenBereichen versprach.


500Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung wollte jetzt mit ihren Fragen den aktuellenProblemen im Tournesol auf den Grund gehen: „Wieso kommt es zudiesem finanziellen Engpass?, steht Tournesol bei Nichtgewährung einerStundung vor dem Aus? und, wenn das nicht der Fall ist, wie sollausgeschlossen werden, dass es nicht auch künftig zu solchen Engpässenkommt?“ sind nur drei von elf IZ-Fragen an die Tournesol-Betreiber. Keinewird beantwortet, nur auf die vermeintlichen negativen Auswirkungen derIZ-Berichterstattung hingewiesen.„Wir versuchen jetzt, dass wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitragdazu leisten, dass sich das Ganze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panikist ein schlechter Ratgeber“, ist Bürgermeister Gerhard Krum in punctoTournesol weitaus offener. Was alle politischen Spatzen von den Dächernpfeifen und inzwischen in der IZ veröffentlicht wurde, ist deshalb für denRathaus-Chef auch kein Geheimnis mehr. Tournesol schuldet der Stadterhebliches Geld, so dass nicht nur über einen Aufschub der Zahlungnachgedacht wird, sondern sogar darüber, wie der wirtschaftliche Betriebdes Superbades so gestaltet werden kann, dass es nicht immer wieder zueiner solchen Schieflage kommt.„Aus der Tatsache heraus, dass Tournesol die Wasserkosten nichtbezahlen kann, kann man aber nicht den Rückschluss auf eineBadschließung ziehen. Es kann immer ganz unterschiedliche Ursachenhaben, wenn Unternehmen Wasserkosten von der Stadt gestundetbekommen. Tatsache ist aber auch, dass man sich natürlich Gedankenmachen muss, wie das alles besser funktionieren kann. Wir müssen unsdas alles nüchtern ansehen, ohne Panik. Dieser Vorgang ist auf gar keinenFall das Ende von Tournesol.“ Gerhard Krum macht deutlich, dass vonSeiten der Stadt nichts verheimlicht werden soll. „Wir verfahren beisolchen Themen in Sitzungen immer so, dass Zahlen, Fakten, Namen undSituationen in nicht öffentlichen Teilen diskutiert werden.“Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die OberbankEigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften fürBau und Betrieb verantwortlich sind. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einenKonkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieserverschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nichtmehr bezahlen kann.“ Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darübernachdenken, das Bad zu leasen, zu pachten oder selbst zu betreiben. „DieBefürchtungen, die Stadt muss am Ende alle Kosten tragen, trifft nicht zu.Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen und das Badbekommt keine Probleme.“ Und: „Anstatt Angst- und Schreckensszenarien


501zu skizzieren, sollten die Besucher die Anlage lieber intensiver nutzen,besonders den Wellness- und Beautybereich“, sagt Krum.Die Verbindung zwischen Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> sieht außerdemvor, dass die Stadt 25 Jahre lang jährlich 500 000 Euro plusMehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt. Dieses Geld sichert Schul-,Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krum rechnet vor, dass nach Ablaufdieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für nur rund 17 Millionen Euro andie Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.Für den Bürgermeister ist Tournesol ein eminent wichtiger Baustein füreine attraktive zukunftsfähige Infrastruktur, die für ihn ein hohes Gewichtim Standortwettbewerb der Kommunen in der Region hat. „Tournesol istein Gesundheitsmodell für die ganze Region. Darum ist die Stadt auchbereit, ein solches Projekt zu schultern.“Noch ist über eine mögliche Stundung der Wassergebühren nicht politischentschieden. Spannend ist es zwar ohnehin schon, aber die mögliche„Schicksalsstunde“ für Tournesol könnte in der Dezember-Sitzung derStadtverordnetenversammlung dann schlagen, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politikerin nichtöffentlicher Runde darüber beraten und unter Umständen keineStundung des Wassergeldes beschließen. Bis dahin gilt die Losung:Panikmache gilt nicht...Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und Politiker sorgen sich um die Zukunft desTournesol-Bades. Foto: wita / Udo MallmannKommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:16.11.2011 PBL, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Zu hohe PreiseEin schönes Spaßbad hat die Stadt <strong>Idstein</strong> hier. Gerne würde ich es auchnoch öfter nutzen, aber leider sind mit die Preise im Tournesol doch ein


502wenig zu hoch. Wenn ich z.B. nur in die Sauna mag muss ich eine Kartefür Sauna und Schwimmbad für 19 Euro kaufen. Gehe ich z.B. insThermalbad nach Wiesbaden kann ich Sauna auch einzeln für 15 Euronehmen. Da mag dann einer sagen "Ok, das Sauna-Abo kostet nur 69Euro im Monat und man kann so oft gehen wie man möchte" aber wenn,dann gehe ich nur im Herbst/Winter in die Sauna und dann auch nicht sooft, das sich dafür das Abo dann übers Jahr gerechnet lohnen würde. Hiersollte der Betreiber einmal über solche Dinge wie 10er Karten und Eintrittwirklich nur für den Saunabereich o.ä. nachdenken, dann kommen sicherauch ein paar Besucher mehr.17.11.2011 Domengel, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Freibrief für alle!In diesen Tagen bekommen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalte die Aufforderung, deneigenen Wasserzähler abzulesen und den Stand der Stadt mitzuteilen!Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, bin ich ernsthaft am Überlegen,ob ich nicht eine Stundung der fälligen Wassergebühren beantragen sollte!Wieso soll ich auch noch ein Unternehmen subventionieren? Sollte dieTournesol-GmbH eines Tages widererwartend Gewinne machen - was hatdann die Stadt davon? Für mich hat der Betreiber und Griechenlandeiniges gemeinsam: wer seine Rechnungen nicht bezahlen kann, sollteInsolvenz beantragen! Vielleicht findet sich dann ein Betreiber, dervernünftige - bezahlbare Preise macht!!! ( z.B. 2-Stunden Karten fürsSchwimmbad - der das Fitness Studio vom Bade-Abo löst - der für einefunktionierende Technik im Fitness Studio sorgt - der einen Zugang zurSauna ermöglicht ohne dafür den Eintritt <strong>zum</strong> Schwimmbad mitzahlen <strong>zum</strong>üssen! )!17.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Lieber Herr Krum,die hier von meinem Vorschreiber gemachten Vorschläge wurden derBadleitung schon vielfach vorgetragen. Reaktionen? Anpassungen?Fehlanzeige. Und wer genau hinschaut, stell fest: Der Wechsel in derGeschäftsführung ist ja auch gar kein Echter. Hier wirken immer noch dieselben Leute, da hat sich an der Geschäftsmentalität nichts geändert. DasSchlimme: Hier fahren ein paar gewiefte Menschen im Hintergrund dasDing vermutlich gezielt an die Wand. Denn verdient haben die ihr Gelddann sowieso. <strong>Idstein</strong>? Wen von denen interessiert denn <strong>Idstein</strong> bzw.


503dessen Bürger/innen?Herr Krum, ja, sie müssen dem Bad die Stange halten, ihr Name istuntrennbar damit verbunden. Ziehen sie die Reißleine zur richtigen Zeit,damit die Verbundenheit eine positive werden kann. Und sorgen Sie dafür,dass <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger/innen und Sportler/innen das Bad zu annehmbarenBedingungen wirklich nutzen können. Danke!20.11.2011 ingo-ostwald.de, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Zu teuer für Kurzbesuche!Das Tournesol ist ein schönes Schwimmbad, leider gibt es aber nurTageskarten und keine Karten für Kurzbesucher. Ich hätte das Bad schonoft besucht, wenn es z.B. eine günstige 1- oder 2-Stunden-Karte gäbe.Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist! Die Rheinwelle bei Ingelheim z.B.hat eine solche Karte, ist eigentlich immer gut besucht (und schreibtschwarze Zahlen!), obwohl díe Tageskarte auch nicht billiger ist!22.11.2011 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Was, bitte sön, ist das denn?Was ist ein "Konkordanz-Vertrag". Herr Krum verwendet diesen Begriff,allerdings ist jede Suche nicht sehr hilfreich. Ich wäre da für eineAufklärung sehr dankbar.Übrigens soll ja "von Seiten der Stadt nichts verheimlicht werden",allerdings werden die Zahlen, Fakten Namen und Situationen in "NICHTÖFFENTLICHEN TEILEN" diskutiert. Also doch heimlich, oder?Mit berechtigten Zweifeln an der OffenheitHubertus Winter


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011504


505<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011Wiesbadener Kurier vom 16.November 2011<strong>Idstein</strong>Finanzielle Schieflage dauerhaft beenden16.11.2011 - IDSTEINTOURNESOLBADStadt <strong>Idstein</strong> sucht nach Lösung(VoS). „Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht ausunserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigenkönnen, ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.


506Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunktkeine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presseabgeben wollen.“Baukosten sind explodiertMit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von derTournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacherauf einen umfassenden Fragenkatalog. Fragen, die derzeit unter denNägeln brennen. Denn seit der Sitzung der Stadtverordnetenversammlungist klar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen,weil das Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nichtbezahlt hat. Nach Informationen dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbeldurch den enormen Kostenanstieg beim Bau um mehr als acht MillionenEuro und aufgrund von Problemen beim Betriebsstart entstanden sein.In den städtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen übereine Stundung des hohen Betrages diskutiert. „Wir versuchen jetzt, dasswir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, dass sich dasGanze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panik ist ein schlechter Ratgeber“,sagt <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum. Es werde aber nicht nur übereinen Aufschub der Zahlung nachgedacht, sondern auch darüber, wie derwirtschaftliche Betrieb des Bades so gestaltet werden kann, dass es nichtimmer wieder zu einer solchen Schieflage kommt.Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die OberbankEigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften fürBau und Betrieb verantwortlich wären. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einenKonkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieserverschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nichtmehr bezahlen kann.“<strong>Idstein</strong> als Badbetreiber?Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darüber nachdenken, das Bad zuleasen, zu pachten oder selber zu betreiben. Die Verbindung zwischenTournesol und der Stadt sieht außerdem vor, dass die Stadt 25 Jahre langjährlich 500 000 Euro plus Mehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt.Dieses Geld sichert Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krumrechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad fürnur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.Über eine Stundung der Wassergebühren wird das Stadtparlamentvoraussichtlich in der Dezember-Sitzung entscheiden.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:


50716.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Heute ist doch gar nicht der erste April"Krum rechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für nur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt."Wirklich, Herr Krum ist wohl noch zu Scherzen aufgelegt. Nach 25 JahrenBadebetrieb soll dann die Stadt <strong>Idstein</strong> für das dann komplettsanierungsbedürftige Tournesol immer noch 17 Millionen aus demStadsäckel zahlen und das in einer Gemeinde, dessen Landkreis mit 500Millionen Euro in der Kreide steht?Manchmal fragt man sich, ob die Politiker in unserer Region überhauptnachdenken.Da werden munter irgendwelche finanziellen Verpflichtungen zu Lastendes Steuerzahlers und kommender Generationen eingegangen, nach demMotto, "was schert mich denn, was morgen ist".Man muss sich das einmal vorstellen: 28 Million Euro für ein Spassbad ineiner Gemeinde wie <strong>Idstein</strong>.So was rechnet sich vielleicht(!!!) im Rhein-Main Gebiet.Aber gigantische Bauprojekte machen Politikern immer Spass, ein Schelm,wer Böses dabei denkt.16.11.2011 Mediendurchfäller, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Ohne Zahlung?Ich würde das eher so verstehen, dass das Bad der Stadt nach den 25Jahren ohne weitere Zahlung zufällt. Die 17 Mio. setzen sich wohl ausdiversen Zahlungen plus den jährlichen 500.000 zusammen.17.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.@MediendurchfällerIhre Rechnung geht wohl kaum auf.Allein die Baukosten in Höhe von 28 Millionen Euro müssen ja finanziertwerden. Bei einem durchschnittlichen Bauzins von 5% per annum auf 25Jahre gerechnet kommen da, je nach Tilgung, gut nochmals 20 Millionenzusammen. Rechnet man dann noch überschlägig die Betriebskosten vonbestimmt 1 Millionen Euro (Wasser, Strom, Personal etc.) dazu, benötigtdas Tournesol grob geschätzt täglich zwischen 750 und 1000 Gäste, umkostendeckend zu sein. Da sind die 500.000,- Euro der Stadt gar nicht malberücksichtigt.Da wohl schon jetzt die Besucherzahlen nicht ausreichen, kann man sichleicht ausmalen, was da langfristig für Verbindlichkeiten auf die Gemeinde<strong>Idstein</strong> zukommen. Ein Schnäppchen sieht anders aus.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.November 2011508


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.November 2011509


510<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.November 2011<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.November 2011


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Dezember 2011511


512<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Dezember 2011<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Dezember 2011EltvilleKein Zuschuss für Tournesol-Bad07.12.2011 – KREISVon Brigitte TietzeHAUSHALTRegierungspräsident stimmt Vertrag mit <strong>Idstein</strong> nicht zu /Eigenkapital des Kreises aufgebraucht


513Der Regierungspräsident hat dem Rheingau-Taunus-Kreisuntersagt, mit der Stadt <strong>Idstein</strong> eine öffentlich-rechtlicheVereinbarung zu schließen, die die Basis sein sollte für diefinanzielle Förderung des privaten <strong>Hallenbad</strong>betriebes. Das teilteLandrat Burkhard Albers (SPD) gestern dem Kreistag in seinerSitzung mit.Der geplante Betriebskostenzuschuss für das Tournesol-Bad seieine freiwillige Leistung, die nicht zu den originären Aufgaben desLandkreises gehöre, heißt es in der Verfügung desRegierungspräsidenten. Durch den Abschluss einer Vereinbarungmit der Stadt <strong>Idstein</strong> würde der Rheingau-Taunus-Kreis eine neuevertragliche Verpflichtung eingehen, dem „kann angesichts derstark defizitären Haushalts- und Finanzlage“ des Kreises „nichtzugestimmt werden“, so der Regierungspräsident.Er erinnert gleichzeitig an seine nicht mehr ganz neue Forderungan den Kreis, auch aus dem Zweckverband Rheingaubadauszusteigen, denn es müssten auch Leistungen, für die bereitsrechtsverbindliche Grundlagen geschaffen wurden, reduziertwerden.Was soll der neue Eigenbetrieb bringen?Skepsis zeigt das Regierungspräsidium Darmstadt auch hinsichtlich desEigenbetriebs Immobilienmanagement, den der Kreis gründen will. Indiesen Eigenbetrieb sollen große Teile der kreiseigenen Immobilienausgelagert werden. Der Regierungspräsident will jetzt wissen, welcheVorteile sich der Kreis von einer solchen Konstruktion verspricht.Der Regierungspräsident zieht in seiner Verfügung eine Zwischenbilanz:Das Defizit im Ergebnishaushalt des Landkreises beträgt 37 Millionen Euronach der ersten Nachtragssatzung 2011, der Finanzhaushalt weist einenFehlbetrag von 40,7 Millionen Euro aus. Durch den Ankauf desKreishauses werde sich das Investitionsvolumen im Vergleich <strong>zum</strong> erstenNachtrag 2011 fast verdoppeln, die Nettoneuverschuldungsgrenze werde„weit überschritten“. Die Ergebnis- und Finanzplanung bis 2014 sei inkeinem der Planungsjahre ausgeglichen. Das Eigenkapital des Kreises seiausweislich der Bilanz bereits aufgebraucht. Deshalb stuft derRegierungspräsident die Haushalts- und Finanzlage des Kreises weiterhinals „erheblich gefährdet“ ein.Zuschuss für weitere U3-Plätze nicht gestrichenDer Kreistag diskutierte und beschloss gestern den zweitenNachtragshaushalt 2011 und bot dabei ein trauriges Bild: Der Haupt- undFinanzausschuss hatte keine Beschlussempfehlung formuliert. Im Kreistagwurde der zweite Nachtragshaushalt dann mit den Stimmen der SPD


514beschlossen, alle anderen Fraktionen enthielten sich der Stimme.In der Debatte vor der Abstimmung ging es vor allem um zweiKnackpunkte: Die Freigabe von 750 000 Euro für die Schaffung vonBetreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige in den Gemeinden und um4,8 neue Stellen für den Bereich Amtsvormundschaften. Beides wurdeschließlich vom Kreistag beschlossen.Keine Mehrheit fand der Antrag der SPD, eine Verpflichtungsermächtigungin Höhe von 150 000 Euro für den Bau einer Sportanlage in Kiedrich(Kampfbahn C) zu beschließen.Breite Zustimmung fand Benno Pörtner (Linke) für seinen Antrag, sich derEntschließung des Bundestags zur Mordserie der Nazi-Bande und derArbeit der Sicherheitsbehörden anzuschließen. Die Kreistagsmitgliedererhoben sich zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer derrechtsextremen Verbrecher.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:07.12.2011 Hessen, dieser Kommentator ist bei uns registriert.prima, ich bin sehr zufriedenendlich wird einmal deutlich gesagt, was alles "freiwillige Leistung" ist undwo dann eben die Reißleine zu ziehen ist. In den örtlichen Kommunensollte jetzt auch mal eine saubere Gegenrechnung laufen, was ist wirklich"freiwillige Leistung" und worauf ist in der Tat verzichtbar, sicher nicht aufdas TASIMU in Niedernhausen!Apropos Niedernhausen, dankbar bin ich für Benno Pörtners Aktion gegenAntisemitismus und Rassismus, dies täte nämlich auch in Niedernhausenbesonders not, in der der Bürgermeister tatsächlich öffentlichantisemitisch beschimpft!Ein guter Tag für den Kreis - schwach wohl aber, dass die anderenParteien dem SPD-Haushalt nicht die Ablehnung erteilten, sondern mit derEnthaltung allein die passive Zustimmung!07.12.2011 Althoff, dieser Kommentator ist bei uns registriert.NachtragshaushaltNa ja, mal ganz objektiv - was bringt ein Nachtragshaushalt, wenn er am06.12. beschlossen wird?Die Stellen für Vormundschaft sind durch Gerichtsurteil vorgeschriebenund der U3-Betreuungszuschuß ist notwendig; alles andere ist nur zurKenntnisnahme bereits getätigter Veränderungen...


51508.12.2011 Unterm Strich, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Freiwillige LeistungenDer Rheingau-Taunus-Kreis zeigt seinen kreisangehörigen Kommunenbereits seit Jahren deren "freiwillige Leistungen" auf. Deren Haushaltewerden nur noch genehmigt, sofern diese Leistungen zurückgeführt odernicht weiter ausgeweitet werden. Allein die Tatsache, dass der Kreis übereine Ausweitung seiner "freiwilligen Leistungen" laut nachdenkt istGemeinden, die sich täglich mit dem von ihm zur Auflage gemachtenSpargedanken auseinander setzen müssen nicht zu vermitteln.10.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.In der Realität angekommenDie Gestaltungsspielräume des Kreises wurden durch Jahrzehnte derMisswirtschaft und Verschwendung auf nahezu Null reduziert. Der Kreisbefindet sich also in der Tat in einem mehr als traurigen Zustand. Diesbekommen die Bürger immer deutlicher zu spüren. Seine vollmundigenWahlversprechen kann der Landrat nicht einmal ansatzweise umsetzenund wird statt dessen zu einem bloßen Befehlsempfänger des RP.Die Kommunen werden das Spardiktat des RP in den nächsten Jahrennoch schmerzlicher zu spüren bekommen und dann wird so manchemBürger wohl dämmern, dass nun das böse Erwachen folgt. Megaprojekte,wie das Tournesol, rechnen sich in dieser Region nicht und sind reineZuschussprojekte, die sich ein völlig überschuldeter Kreis gar nicht leistenkann.Die unsinnigen Wahlversprechen der Vergangenheit sind es, die uns heutedie Zukunftsspielräume verbauen.


516Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 07.Dezember 2011Insolvenzreport Konkursverfahren 07.Dezember 2011


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518Kreditschutzverband 1870 vom 07.Dezember 2011Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH07.12.2011 Eröffnung eines Konkursverfahrens auf Antrag der Gebietskrankenkasse beim LGin Innsbrucküber das Vermögen der FirmaTournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, FN 259006 t6300 Wörgl, Bahnhofstraße 53, nunmehr: 6432 Sautens, Waldweg 23Zum Masseverwalter wurde RA Hochstaffl & Rupprechter, Rechtsanwälte GmbH in Wörglbestellt. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde mit 23.1.2011 festgelegt.Gläubigerforderungen können ab sofort auch über den KSV1870 angemeldet werden. Diegerichtliche Anmeldefrist wurde mit 9.1.2011 festgesetzt.Gesellschafter:Tele Leasing GmbH & Co KGDI Franz-Jürgen SalzAHackl Beteiligungs GmbHGeschäftsführer: ehemals Ing. Alexander HacklTätigkeitsfeld des Unternehmens:Planung und Bau von Schwimmbädern und sonstigen FreizeitanlagenIm Unternehmen waren in der Vergangenheit 5 Dienstnehmer angestellt. Die Dienstnehmer -inklusive dem Geschäftsführer - sind allerdings wegen Ausbleibens des Gehalts ausgetreten.Die betrieblichen Aktivitäten wurden mangels Liquidität und Zahlungsunfähigkeit bereitseingestellt.Über die Hintergründe der Insolvenz und die tatsächlichen Verbindlichkeiten gibt es von derSchuldnerseite keine Angaben. Gemäß der letzten beim Firmenbuch hinterlegten Bilanz mitEnde 2009 lagen die Schulden noch bei rd. EUR 6 Mio., wobei sich diese seither drastischverändert haben könnten.RückfragenHintringer WalterNiederlassungsleiterKreditschutzverband von 1870Verein zu ZVR-Zahl 1752637186010 Innsbruck, Templstrasse 30Telefon 0501870-3018; Fax: 050187099-8936e-Mail: hintringer.walter@ksv.at


519<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Schonfrist für Tournesol bis Juni10.12.2011 - IDSTEINVon Martin KolbusPARLAMENTBedingungen für Gebührenstundung / Konzept soll „realistischeÜberlebenschancen“ aufzeigenDie Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH dieDaumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350000 Euro ausunbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort aneine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für dieSchwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.Was sich da am Donnerstag zu abendlicher Stunde in der Stadthalleabspielte, war in einigen Szenen bühnenreif. Da kämpfte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>CDU mit allem Nachdruck für eine öffentliche Beratung über die finanzielleSchieflage der Schwimmbad-Gesellschaft und über die Konsequenzen fürdie Stadt - und als sich eine große Mehrheit der Stadtverordnetentatsächlich dazu durchgerungen hatte, das Publikum im Sitzungsraum zubelassen, herrschte zur Sache selbst absolute Funkstille. Schuld daran seiwohl, so dazu die Erklärung des CDU-Stadtverordneten Peter Piaskowski,eine plötzliche Unruhe in den Fraktionsbänken gewesen, mit der Folge,dass sich niemand zu Wort meldete und überraschend schnell zurAbstimmung aufgerufen wurde.Dass die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol in aller Öffentlichkeitdiskutiert werden sollten, war für den SPD-Fraktionsvorsitzenden MariusWeiss ein „unglaublicher Vorgang“. Er hatte allergrößte Bedenkenangemeldet, dass hier Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse vor Publikumausgeplaudert werden könnten. Alle anderen Fraktionen teilten dieseSorge nicht.Nach den Sekunden des Schweigens setzte dieStadtverordnetenversammlung mit 25 gegen 9 Stimmen eineBeschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahlten Gebührenrechnungendurch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 eine von


520Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesolvorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „dasvon allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistischeÜberlebenschance sicherstellt“.Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossenOffenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete dasVertrauen in die Tournesol-Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wirdnicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong>entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durchverlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartetbis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und dieBilligung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Terminfruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehendfällig zu stellen.“Auf dem Umweg über die nachfolgenden Haushaltsplanberatungen für2012 nutzten die Fraktionen dann doch noch die Chance für eineKommentierung der Beschlüsse. So wies Peter Piaskowski die Kritik derSozialdemokraten zurück, wonach die CDU inzwischen ihre Meinung zurGebührenstundung um 180 Grad gedreht habe soll. „Wir haben keineKehrtwende vollzogen“, wehrte der Unionspolitiker ab. Zugleich kritisierteer, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nicht ausreichendunterrichtet worden seien, man habe sich alle Informationen immermühsam selbst holen müssen. Ähnlich äußerte sich Gerhard Dernbecher(<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationensystematisch vorenthalten worden.“Für die CDU ist die Zeit endgültig reif für ungeschönte Wahrheiten. „Wirkönnen nicht auch noch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte PeterPiaskowski vor einem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löseman keine Probleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein„Vernebeln“ von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eineInsolvenz zu beschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einerVerhinderung dieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerteder Sozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es seitechnisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf dieBeine zu stellen.


521<strong>Idstein</strong>Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.Dezember 2011,Nr. 288, S. 56Kein Geld fürs BadewasserDie Betreiber des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>es können sich dasWasser nicht mehr leisten. Im Rathaus stapeln sich unbezahlteRechnungen in Höhe von 350 000 Euro. Damit das Bad nicht ganz badengeht, haben die Stadtverordneten jetzt der Betreiberin das Geldgestundet. Möglicherweise muss die Stadt ihre Forderungen aber auchganz abschreiben. Die Schließung des Bades wäre aber ein noch größeresDebakel.(obo.)Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.Dezember 2011,Nr. 289, S. 37<strong>Idstein</strong> stundet Bad die Wassergebührenobo. IDSTEIN.Ohne Aussprache haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten beschlossen, derTournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in den zwei Jahren seit derEröffnung aufgelaufenen Wasser- und Abwassergebühren in Höhe vonrund 350 000 Euro zu stunden.Die Stadtverordneten nahmen dazu am Donnerstagabend einen Antragder <strong>FWG</strong> an, der die Stundung allerdings mit Forderungen und Auflagenverknüpfte. Demnach muss ein Wirtschaftsprüfer bis Juni nächsten Jahrestestierte Jahresabschlüsse für die Jahre 2010 und 2011 vorlegen. Zudemverlangt die Stadt ein Betriebskonzept, das von allen Gläubigern desBades gebilligt wird und das "eine realistische Überlebenschancesicherstellt".Sollte ein Schuldenschnitt notwendig werden, um die Betreibergesellschaftvor der Insolvenz zu bewahren, soll der Magistrat alle sich darausergebenden Konsequenzen für die Stadt darlegen. <strong>Eine</strong> Wahl geben dieStadtverordneten der Betreibergesellschaft dabei nicht. Sollteder Termin 30. Juni 2012 ohne Ergebnisse verstreichen, "sind sämtlicheForderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> umgehend fälligzustellen".


522Mit den Stimmen von CDU, SPD und <strong>FWG</strong> hat dieStadtverordnetenversammlung zudem den Haushalt für 2012verabschiedet, der einen Fehlbetrag von rund 4,5 Millionen Euroaufweist. Lediglich die Grünen und eine Mandatsträgerin der FDPstimmten gegen das Zahlenwerk.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2011


523Wiesbadener Kurier vom 13.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossen13.12.2011 – IDSTEINVon Martin KolbusPARLAMENTSchonfrist für Tournesol Betriebs GmbH bis Juni /Gebührenstundung an Bedingungen geknüpftDie Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH dieDaumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350 000 Euro ausunbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort aneine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für dieSchwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.Die Stadtverordnetenversammlung setzte mit 25 gegen neun Stimmeneine Beschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahltenGebührenrechnungen durch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 einevon Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesolvorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „dasvon allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistischeÜberlebenschance sicherstellt“.Offenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete dasVertrauen in die Tournesol -Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wirdnicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong>entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durchverlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartetbis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und dieBilligung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Terminfruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehendfällig zu stellen.“„Information vorenthalten“Peter Piaskowski kritisierte, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nichtausreichend unterrichtet worden seien. Ähnlich äußerte sich Gerhard


524Dernbecher (<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre langInformationen systematisch vorenthalten worden.“ „Wir können nicht auchnoch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte Peter Piaskowski voreinem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löse man keineProbleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein „Vernebeln“von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eine Insolvenz zubeschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einer Verhinderungdieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerte derSozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es seitechnisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf dieBeine zu stellen.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:13.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Schöne Aussichten"Es sei technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012auf die Beine zu stellen"Diese Behauptung ist sehr gewagt und soll wohl nur die Peinlichkeitkaschieren, dass man sich seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> mit dem"Prestigeprojekt" gewaltig überhoben hat. Das Tournesolbad war wohl vonanfang an ein Millionengrab und ein Beispiel, wie unverantwortlich unserePolitiker erhebliche finanzielle Verpflichtungen eingehen.„Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationensystematisch vorenthalten worden.“Das sollte die Parlamentarier nicht wundern, hat es doch Tradition inunserem Kreis die Dinge hinter verschlossenen Türen zu regeln. Zusolchen Gepflogenheiten wurde bislang <strong>zum</strong>indest in den etabliertenParteien stets geschwiegen, man profitierte schließlich von dieser Praxis.Nun ist das Tafelsilber verscherbelt und die Finanznot drückend und dieTugend, politische Entscheidungen für die Bürger auch transparent <strong>zum</strong>achen, kommt wieder zu Ehren.


525Wiesbadener Kurier und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung am13.Dezember 2011<strong>Idstein</strong><strong>Idstein</strong>: Tournelsolbad-Partner meldet Konkurs an - CDUschlägt Alarm13.12.2011 – IDSTEINVon Ingrid NicolaiThomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktionerfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- undFreizeitanlagenbau GmbH (TEFAG) in Innsbruck der Konkurs eröffnetwurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vorWeihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadtunternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhauptmöglich ist.Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkursoffensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschubfür 350.000 Euro aus unbeglichenen Wasser- undKanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe vonBedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine vonWirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesolvorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt einBetriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und daseine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist – so wurdebeschlossen – soll Ende Juni auslaufen.Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker


526Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:13.12.2011 andreas2011, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.WahnsinnHahahahaha .... ich lach mich schlapp<strong>Idstein</strong> wollte ein Spass-Bad, jetzt hat es ein Bad, und Spass dazu...Zahlungsaufschub für 350000 Euro, ja prima, wenn der kleine Mann 2,54Nachzahlung vergist zu überweisen gibts gleich mindestens 10 euromahngebühr und dann den Wasserhahn zugedreht...13.12.2011 corsa772, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<strong>Idstein</strong> hat ein Spass-BadDas wusste ich, aus dem Rheingau, bis vor 2 Wochen nicht. Und auchdeswegen war ich noch nie da.13.12.2011 M.Sc, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Konkordanz-VertragTrotz intensiver Bemühungen konnte ich nicht nachvollziehen was bittesehr ein "Konkordanz-Vertrag" ist?Wenn ich diesen Artikel und die älteren Artikel zu dem Thema lese, danndrängt sich mir die Vermutung auf, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> einem windigemGeschäftsmodell aufgesessen ist. Mieten, Pachten, Leasing, Bürgschaft ...und unter dem Strich sollen alle ein Geschäft gemacht haben? Nein, derSchuß geht nach hinten los. Wundersame Geldvermehrung gibt es nicht.14.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.TournesolWäre Herr Krum bei seinem Schwimmteich geblieben wäre uns vielerspart geblieben.Tornesol ist ein Mahnmal für städtebaulichen Unsinn. Esmuss Schluß damit sein, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiertwerden.HerrKrum versündigt sich mit seiner Schuldenmacherei an künftigen


527Generationen. Motto: Nach mir die Sintflut. Stattdessen müßte es heißen :Sparen bis es quitscht.Herr Krum sollte in einerBlut und Tränenrede die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>auf Einsparungen vorbereiten; dies wäre ehrlicher,als weitereLuftschlösser in Form fragwürdigerInvestisionen auf Pump zu tätigen.Frei nach Herrn Wowereit:<strong>Idstein</strong>,arm aber sexy.Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)14.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Rückwirkungen im Binnenverhältnis"Die Stadt hafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber derOberbank, der Eigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis derGesellschaften passiert, tangiert uns wenig.“"Nun, wenn im Binnenverhältnis der Gesellschaften die maßgeblicheGesellschaft Insolvenz anmeldet, hat dies zwangsläufig massiveRückwirkungen auf die Finanzierung des Projektes damit auf dasVertragsverhältnis der Stadt <strong>Idstein</strong> mit der finanzierenden Bank.Letztendlich wird wohl die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder mal zur Kasse gebetenwerden und der ohnehin leere Stadtsäckel weiter ausgepresst bzw. mitneuen Schulden befrachtet. Stemmen kann den vor lauter Schuldenohnehin keiner mehr.Vielleicht träumten ja die Stadtverordneten, als sie dieses unsinnigeProjekt genehmigten, sie sein nicht in <strong>Idstein</strong> im Taunus sondern an derÄgäis. Man sollte hier dringend über eine neue Städtepartnerschaft inRichtung Griechenland nachdenken.14.12.2011 WiesbadenSonderbar, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Schlechtes Management.....das ist es doch auch gewesen. Zu Beginn unfreundliche Mitarbeiter (vonwegen Spass Bad) sowie überhöhte Preise. Das hat sich herumgesprochenin der Region so das die Zielgruppe Umland etc weggefallen ist. ImBereich Fitness war es schon extrem. Trainer die keine waren oder zuwenige vorhanden. Wir hatten nach 3 Monaten die "Schnauze voll". Spasshatten wir keinen. Hohe Gebühren im Monat aber z. B. Saunabenutzungextra. So etwas geht nicht wenn z. B. andere Bäder den Mitgliedern eineGesamtnutzung anbieten. All inklusive versteht sich. Also auch nochschlechtes Marketing. Es wird wohl eine leerstehende Bausünde werden.


528Rest in Peace14.12.2011 Durchblicker, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Glück gehabtDa hat der Rheingau-Taunus-Kreis mit Landrat Albers noch mal Glückgehabt: Noch vor wenigen Tagen wollte Herr Zarda den Kreis noch zueinem jährlichen Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spass-Bad verleiten. Dabeisteht dieser Kreis schon jetzt mit dem Rücken an der Wand. DieForderung war unredlich, unrealistisch und jetzt ohnehin nicht mehrnotwendig. Gott sei Dank !Anträge der <strong>FWG</strong>-Fraktion zur Sondersitzung derStadtverordnetenversammlung


529HerrnStadtverordnetenvorsteherChristian HerfurthRathaus65510 <strong>Idstein</strong><strong>FWG</strong>-Fraktion<strong>Idstein</strong>13.12.2011Berichtsantrag zur Sondersitzung StadtverordnetenversammlungDie Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglich per Gerichtsvollziehereingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar, wie über zwei Jahre hinweg die jedesQuartal fälligen Abschlagszahlungen nicht geleistet worden sind und dies offensichtlich beider Stadtkasse nicht bemerkt worden ist. Deshalb folgende Fragen:1. Wer ist verantwortlich dafür, dass die seit 2010 jedes Quartal entstandenen und sichlaufend erhöhenden Zahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nichtunverzüglich eingefordert worden sind?2. Wer ist verantwortlich dafür, dass die zuständigen städtischen GremienBetriebskommission, Magistrat, Stadtverordnetenversammlung von diesen offenenForderungen nicht zeitnah informiertworden sind?3. Welche organisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solches Fehlverhalten nichtwiederholt?4. Wie wirken sich die möglicherweise nicht eintreibbaren Forderungen auf den Wasserpreisder Stadtwerke aus?Begründung:Der Bürgermeister und die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig Auskunft über dieoffenen Forderungen berichtet. Diese kamen erst durch Recherchen der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> zu Tage. Einsolcher Vorgang muss auf jeden Fall für die Zukunft unwiederholbar werden. Deshalb sindorganisatorische Maßnahmen erforderlich.Gerhard DernbecherFraktionsvorsitzender


530HerrnStadtverordnetenvorsteherChristian HerfurthRathaus65510 <strong>Idstein</strong><strong>FWG</strong>-Fraktion<strong>Idstein</strong>13.12.2011Berichtsantrag 2 zur Sondersitzung StadtverordnetenversammlungDie Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:1. Sind sämtliche im Zusammenhang mit dem Bau des Tournesolbades geschlossenenVerträge, an denen die Stadt <strong>Idstein</strong> beteiligt ist, wirksam geworden?2. Auf welchem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung beruht Pkt 2.2 derDurchführungsvereinbarung, wonach die Betriebskostenzuschüsse bereits vom 1.1.2010-30.6.2010 gezahlt worden sind? (Das Übernahmeprotokoll datiert vom 1.7.2010)3. Wann haben die in §8 des Durchführungsvertrages vereinbarten jährlichen gemeinsamenBegehungen zur Überprüfung des vertragsgemäßen Zustandes stattgefunden? Welchemstädtischen Gremium werden die Protokolle vorgelegt?4. Wann wurde die in §12 des Durchführungsvertrages als Hauptleistungspflicht der TEFAGvereinbarte Vertragserfüllungsbürgschaft an die Stadt übergeben?Gerhard DernbecherFraktionsvorsitzender


531<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Dezember 2011<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom14.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Sorge um Tournesol14.12.2011 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiSCHWIMMBADKonkurs bei der Tefag / Zarda fordert Sondersitzung / Krum:Keine Panik


532Thomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktionerfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung desStadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- undFreizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Innsbruck der Konkurs eröffnetwurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vorWeihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadtunternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhauptmöglich ist.Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkursoffensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschubfür 350000 Euro aus unbeglichenen Wasser- undKanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe vonBedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine vonWirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesolvorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt einBetriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und daseine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist - so wurdebeschlossen - soll Ende Juni auslaufen.„Als ich am Morgen darauf vom Konkurs gelesen habe, bin ich erst einmalsprachlos gewesen“, berichtet Thomas Zarda. Er habe dann unverzüglichseine Fraktion und später auch die übrigen Fraktionen informiert undeinen abzuarbeitenden Fragenkatalog herumgeschickt. „Leider habe ichnur von der <strong>FWG</strong> eine Reaktion erhalten. Die CDU hat deshalbbeschlossen, eine unverzügliche Sondersitzung derStadtverordnetenversammlung zu beantragen. Bis 9. Januar müssen dieForderungen angemeldet werden, und wir müssen jetzt schnell einenAnwalt prüfen lassen, was das für die Stadt bedeutet.“Geklärt werden müsse auch, so Zarda, warum noch bis vor kurzer Zeitkeinerlei Informationen über die Zahlungsschwierigkeiten an dieStadtverordneten herausgegeben wurden. „Wir hoffen sehr, dass nichtwertvolle Zeit ungenutzt verstrichen ist, ohne dass rechtskundiger Rateingeholt wurde.“Bereits als Mitte November die finanzielle Situation von Tournesolöffentlich diskutiert wurden, sprach sich Bürgermeister Gerhard Krum füreine nüchterne Betrachtungsweise ohne Panik aus. Nicht die Stadt,sondern die Oberbank sei Eigentümerin des Bades und verschiedeneTournesol-Gesellschaften für Bau und Betrieb verantwortlich.


533Im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung erklärte er am gestrigen Abend,dass es sich bei der Tefag um die Bau- und nicht die Betreibergesellschafthandele, an die die Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle. Die Stadthafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber der Oberbank, derEigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis der Gesellschaftenpassiert, tangiert uns wenig.“Im Ernstfall könne die Stadt darüber nachdenken, das Bad zu pachten. DieBefürchtung, die Stadt müsse am Ende alle Kosten tragen, treffe nicht zu.„Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen.“Wie sieht die Zukunft des Tournesol-Schwimmbads in <strong>Idstein</strong> aus? Foto:wita / Udo MallmannKommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:14.12.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Jetzt wird es eng für die CDU <strong>Idstein</strong>Laut Alarm schlagen nützt leider nicht um von den eigenen Versäumnissender in der Schwimmbaddiskussion der 80er/90er Jahre abzulenken Hr.Zarda.Während der Regierungszeit von Hr. Müller (CDU) wurden doch alleWeichenstellungen für die anbahnende Katastrophe durchgeboxt.In welcher Verantwortung war denn das das alte Schwimmbad währenddes Verfalls?Wer wollte denn ein Prestigeprojekt?Wer ist denn Schuld dass <strong>Idstein</strong> und seine Vereine über Jahre keineSchwimmbad hatte?Die Fragen werden demnächst bestimmt gestellt und auf die Antwortseitens der damals Verantwortlichen können wir gespannt sein!


53414.12.2011 Waldbär, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Jetzt wird es eng für die CDULiebe Elsa Maier,nur um der historischen Wahrheit willen. Herr Müller hatte mit Tournesolnichts zu tun. Die Leute hatten sich in 2006 an Herrn Krum gewandt; alsolange nach Müller.Das alte <strong>Hallenbad</strong> wurde 2005, also auch nach Müller, außer Betriebgesetzt und die Stadtverordnetenversammlung hat Gutschten zurSanierung oder Neubau eingeholt. Alle Beschlüße zu diesem Thema sindmehrheitlich oder einstimmig gefasst worden. Wieso wird es jetzt eng fürdie CDU?Es wird allenfalls eng für Herrn Krum, denn solche Entwicklungen fallennicht vom Himmel und wo waren seine Informationen an Parlament undÖffentlichkeit?Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.Dezember 2011,Nr. 291, S. 45Tournesol ist insolventStadt muss Forderungen nennen / CDU für Sondersitzungobo.IDSTEIN.Die Krise um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong> hat sich unerwartetzugespitzt. Zwar hatte die Stadtverordnetenversammlung in dervergangenen Woche der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in denbeiden Jahren seit der Eröffnung aufgelaufenen Gebühren für Wasser undAbwasser in Höhe von 350 000 Euro auf unbefristete Zeit gestundet. Dochnun droht dem Projekt Ungemach von anderer Seite.Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hat gestern die Insolvenz der Tiroler Muttergesellschaft"Tournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH" mit Sitz in Wörglöffentlich gemacht. Laut Insolvenzreport ist das "Haupt-Insolvenzverfahren im Sinne der EUInsolvenzverordnung" in Gang gesetztworden. Der Konkurs ist am 7. Dezember und damit am Tag vor derjüngsten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung eröffnet worden.


535Bis 9. Januar müssen sich die Gläubiger melden, für den 23. Januar istschon eine erste Gläubigerversammlung im Innsbrucker Landesgerichtanberaumt worden.Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wirft der Konkurs der Tournesol Energie- undFreizeitanlagenbau zahlreiche Fragen auf, die sie auf einer Sondersitzungder Stadtverordnetenversammlung noch vor Weihnachten beantwortethaben will. "Welche Schritte muss die Stadt nun unternehmen, umSchaden abzuwenden?", fragt CDU-Fraktionschef Thomas Zarda, der auchanwaltlichen Rat für erforderlich hält. Nach Darstellung von Zarda ist dieTournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH der wichtigsteVertragspartner der Stadt, an den auch die kommunalenBetriebskostenzuschüsse von 500 000 Euro im Jahr gezahlt werden.Zarda hat vom Konkurs seine eigene und die übrigen Fraktionen informiertund an sie einen Fragenkatalog geschickt, allerdings nur von der <strong>FWG</strong> eineReaktion erhalten. Die CDU beschloss deshalb, eine Sondersitzung derStadtverordnetenversammlung zu beantragen, weil alle Forderungen bis<strong>zum</strong> 9. Januar angemeldet müssen. Ein Anwalt solle prüfen, was das fürdie Stadt bedeute. Das komplexe Vertragswerk sieht nach Angaben vonZarda vor, dass beim Konkurs von Tournesol die finanzierende Oberbankunter Umständen von der Stadt verlangen könne, in die Leasingverträgeeinzusteigen. Die CDU will auch wissen, warum zunächst keinerleiInformationen über die Zahlungsschwierigkeiten an dieStadtverordneten gelangt sind. Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) wargestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


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538<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Hackl: Keinerlei Auswirkungen15.12.2011 – IDSTEIN(red). Der Bericht in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung über die von der CDU-Fraktiongeforderte Sondersitzung des Stadtparlaments im Zusammenhang mit derTefag-Insolvenz verunsichert auch Kunden des Tournesol-Bades.„Aufgrund zahlreicher Kundenfragen und der unangenehmen Situation,welcher unsere Mitarbeiter seit heute ausgesetzt sind“ bezieht AlexanderHackl, Geschäftsführer des Tournesol-Betriebs in <strong>Idstein</strong> Stellung underklärt: „Das Insolvenzverfahren gegen die Firma ‚Tournesol Energie undFreizeitanlagen Bau GmbH‘ hat keinerlei Auswirkungen auf die ‚Tournesol<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH‘ und hat insofern keinen Einfluss auf den laufendenBetrieb.“Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:


53915.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Hackl: Keinerlei Auswirkungenbevor Herr Hackl seine Kunden Beruhigungspillen verabreicht, sollte erdiesen mal erklären,wie er gedenkt 350000 Euro an Wassergeldan die Stadt zu zahlen.Wenn diese Ihm den Wasserhahn zudreht,hat diesschon Auswirkungen auf den Betrieb.Auch sollte er die von der IZ gestellten Fragen endlich beantworten.Transparenz sieht für mich anders aus.Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger,der fröhlichen Art)<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<strong>Idstein</strong><strong>FWG</strong>: Wer ist verantwortlich?15.12.2011 – IDSTEIN(red). Die CDU-Fraktion hat im Zusammenhang mit dem Konkurs derTefag eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung beantragt(wir berichteten). Die <strong>FWG</strong>-Fraktion stellt nun einen Berichtsantrag.„Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglichper Gerichtsvollzieher eingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar,wie über zwei Jahre hinweg die jedes Quartal fälligen Abschlagszahlungennicht geleistet worden sind und dies offensichtlich bei der Stadtkasse nichtbemerkt worden ist“, heißt es darin.Die <strong>FWG</strong> will wissen, wer dafür verantwortlich ist, dass dieZahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nichtunverzüglich eingefordert worden sind. „Wer ist verantwortlich dafür, dassdie zuständigen städtischen Gremien Betriebskommission, Magistrat,Stadtverordnetenversammlung von diesen offenen Forderungen nichtzeitnah informiert worden sind?“, fragt die <strong>FWG</strong> und: „Welcheorganisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solchesFehlverhalten nicht wiederholt?“Die <strong>FWG</strong> hat auch Sorge, dass die möglicherweise nicht eintreibbarenForderungen auf den Wasserpreis der Stadtwerke Auswirkungen habenkönnten. Fraktionsvorsitzender Gerhard Dernbecher: „Der Bürgermeisterund die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig über die


540offenen Forderungen berichtet. Ein solcher Vorgang muss für die Zukunftunwiederholbar werden.“Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:15.12.2011 na sowas, dieser Kommentator ist bei uns registriert.aber hallo!!!!Durch den Konkordanz-Vertrag haftet die Gemeinde gegenüber demEigentümer! (na super)Für die Oberbank heißt die Insolvenz der Tefag den Verlust derGarantieansprüche. Na Bravo, ein möglicherweise technischhalbfunktionierender und wirtschaftlich nicht funktionierender Prototypohne Recht auf Mängelbeseitigung! Volltreffer!leider ist die Situation alles andere als Lustig. <strong>Eine</strong>m zeitnahen Ende isteventuell nur mehr schwer etwas entgegen zu setzen. Dies entscheidenwohl weder die Einwohner noch die Politiker <strong>Idstein</strong>s.Der Insolvenz Verwalter und die Staatsanwaltschaft werden hier nachUrsachen und Schuldigen suchen können.Unter den bestehenden Voraussetzungen und nicht nur auch aus derHistorie wird zweifelsohne eine besondere Härte feststellbar sein. Voneiner Restschuld Befreiung könnte unter Umständen abgesehen werden.Nicht immer sind alle "guten" Dinge drei, Herr H aus S!Aber, der neue Betreiber hat ja die besten Voraussetzungen alles besserzu machen!Zum Glück kann eine Insolvenz Verschleppung, Betrug oderBilanzfälschung ausgeschlossen werden.Amen16.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Wer ist verantwortlich?Sehr gut <strong>FWG</strong>,endlich mal jemand der in der Stadtverordnetenversammlung die richtigenFragen zu Tournesol stellt.Wenn sich dieser Sachverhalt bestätigensollte,ist dies ein unglaublicher Vorgang der Konsequenzen haben muss.(Dienstaufsichtsbeschwerde etc.)Da fehlt es vorne und hinten an Geldund eine Forderung von 350.000!Eurowird schlichtweg vergessen.Wenn wie die <strong>FWG</strong> mutmasst,diese Forderungnicht einzutreiben ist,sollte die zuständige Aufsichtsbehörde sofortaktiv werden. Auch sollte in dieserGesellschaft endlich einmal überpersönliche Haftung bei Beamten und Politikern diskutiert werden.Was hätte man mit diesem Geld alles


541machen können (die Lenzhahner hätten ein Backes,oder man hätte eszur Tilgung der Schulden verwenden können). Das ganze ist ja schon einkleiner Wirtschaftskrimi.Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.Stefan Reifenberger (ein Wutbürger der fröhlichen Art)<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Konzept zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltskonsolidierungverabschiedet15.12.2011 – IDSTEINVon Martin KolbusBis <strong>zum</strong> Jahr 2016 will es die Stadt schaffen, einen in Einnahmen undAusgaben ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das sei ein „ernsthaftesZiel“, so heißt es im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltssicherungskonzept. Die Realitätsieht momentan noch anders aus: Seit 2009 liegen die jährlichen Defizitezwischen vier und sechs Millionen Euro.Das Konzept war fast noch „druckfrisch“, als es Ende vergangener Wocheden Stadtverordneten vorgelegt wurde - noch nicht reif, um darüberabzustimmen, meinten besonders die Grünen und forderten zunächst eineBeratung in den Ausschüssen sowie eine Parlaments-Sondersitzung imJanuar. Die Mehrheit von CDU und SPD aber verabschiedete das Papier,das nach neun Sitzungen der Haushaltsstruktur-Kommission zustandegekommen war, noch am selben Abend.Zwölf Punkte sind es, an denen die Hebel zur Kostensenkung undEinnahmen-Verbesserung angesetzt werden sollen. So müssten dieHebesätze für Grund- und Gewerbesteuern sowie Beiträge und Gebührenregelmäßig geprüft werden. Der gerade verabschiedete Haushaltsplan für2012 war mit den deutlich angehobenen Grund- und Gewerbesteuernbereits ein Schritt in diese Richtung.Ein besonderes Augenmerk soll dem stark defizitären Kindergartensektorgelten. Nachzudenken sei über Eigenbetriebslösungen, über veränderteZuschussregelungen für private Kitas sowie über veränderte Gebühren-Strukturen und Elternbeiträge. Zum Zwölf-Punkte-Programm gehört ferner


542die Aufforderung, Konzepte zur effizienteren Nutzung vonDorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehäusern, eventuell sogar vonFriedhöfen zu entwickeln. Einsparungen verspricht man sich außerdemdurch die verstärkte kommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes.Der bis 2016 angepeilte Haushaltsausgleich sei zwar schwierig, abermöglich, hatte die Kommission, bestehend aus Kommunalpolitikern undFinanzexperten, nach ihren neun Sitzungen vorsichtig optimistisch erklärt.Voraussetzung sei aber, dass sich die Einnahmesituation der Stadt nichtdurch wegbrechende Steuern und konjunkturelle oder strukturelleEinflüsse verschlechtert.Finanzielle Risiken drohen aber auch durch das Tournesol-Schwimmbad und bei der weiteren Abwicklung derstädtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nassau-Viertel. „DieHöhe der Risiken (…) ist für den Eintretensfall zu ermitteln“,möchte man sich für schlechte Nachrichten schon einmalwappnen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Tournesol: Sondersitzung am Donnerstag16.12.2011 – IDSTEIN(in). Noch vor Weihnachten findet eine Sondersitzung desStadtparlaments im Zusammenhang mit dem Konkurs der Tefag,Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, statt. WieStadtverordnetenvorsteher Christian Herfurth auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zeitung erklärte, muss eine Sondersitzung einberufen werden, wenn dasvon mehr als einem Viertel der Stadtverordneten gefordert wird. Zehn der37 Mitglieder haben einen entsprechenden Antrag unterschrieben. Die„unverzügliche Einberufung“ sehe einen Termin innerhalb von zweiWochen vor, daher wurde jetzt für den Donnerstag, 22. Dezember, 19Uhr, in die Stadthalle eingeladen. Es liegen ein Berichtsantrag der CDUund zwei der <strong>FWG</strong> vor.Den Stein ins Rollen gebracht hat der CDU-Fraktionsvorsitzende ThomasZarda, nachdem er einen Tag nach der jüngsten Sitzung der


543Stadtverordneten vom Konkurs-Antrag der Tefag beim LandesgerichtInnsbruck erfahren hat.Bürgermeister Gerhard Krum erklärt, dass die Stadt nicht direkt von demKonkurs betroffen sei. „Unser Partner ist die Oberbank.“ Bei der Tefaghandele es sich um die Bau- und nicht um die Betreibergesellschaft, an diedie Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle.Die Geschäftsführung des Tournesol-Bades betont, dass dasInsolvenzverfahren gegen die Tefag keinerlei Einfluss auf den laufendenBetrieb habe.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Tournesol: Grüne fordern Klarheit17.12.2011 - IDSTEIN(red). Die Grünen-Fraktion sieht in Sachen Tournesolbad hohenKlärungsbedarf. „Im gesamten Projekt war die Informationslage für dieStadtverordneten eher dürftig und zäh“, so Patrick Enge. Als im März 2010die Bürgschaft auf 25 Millionen erhöht wurde, beantragten die GrünenAuskünfte zur Wirtschaftlichkeit und Risiko. Diese Auskünfte seien bishernur unzureichend gegeben worden. Die Grünen-Fraktion begrüßt dahereine Sondersitzung, die auch zur Klärung beitragen soll, warum dieErstinformation zu den nicht bezahlten Wasserlieferungen der Stadtwerke<strong>Idstein</strong> an Tournesol an die Stadtverordneten so spät erfolgte und wie diesin Zukunft vermieden werden kann.Gert Richter: „Wir brauchen Licht in den Tunnel der Unklarheiten. Hierfürist ein unabhängiger Gutachter notwendig, der den Fokus auf diestädtischen Interessen richtet. Die Verträge sind kompliziert gestaltet undin der rechtlichen Bedeutung und wirtschaftlichen Auswirkung schwer zudeuten. Dies kann von den Stadtverordneten nicht geleistet werden. Esmuss sichergestellt sein, dass die Stadt jetzt durch den Konkurs der Tefagnicht unnötig geschädigt wird.“


544Grundsätzlich hält die Fraktion der Grünen ein Schwimmbad mitverträglichen Preisen für einen wichtigen Bestandteil im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Esmüsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheit überdas Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen. DieFraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal: „Für uns ist dasSchwimmbad ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil derVersorgung für die Bevölkerung und die Schulen. Wir werden unsweiterhin für den Betrieb des Schwimmbades einsetzen. Jetzt müssenaber Fakten auf den Tisch.“Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:18.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Grüne fordern Klarheitall die von den Grünen berechtigtenForderungen-Auskünfte zur Wirtschaftlichkeit-Einschalten eines Gutachtershätten vor Einwillung über die Erhöhung der Bürgschaft auf 25 MillionenEuro eingeholt werden müssen.Anmerkung:Auch die Grünen habenfür die Erhöhung der Bürgschaft gestimmt,ohne entsprechendeInformationen!!Ich gebe Frau Reineke-Westphal ausdrücklich Recht,dass <strong>Idstein</strong> einSchwimmbad benötigt,aber wie vieleInvestionen in unser schönen Stadt,zwei Nummern kleiner und am Maß desNotwendigen orientiert.Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)19.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Klarheit über das Risiko"Es müsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheitüber das Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen"


545Es ist sehr beunruhigend, dass Stadtverordnete erst erheblichenAusweitungen von Bürgschaften zustimmen und nachdem das Kind in denBrunnen gefallen ist, Klarheit über das Risiko fordern. Das hätte man dochfordern müssen, als es noch Alternativen gab. Offenbar ist einem Teil derVerantwortlichen nicht klar, dass eine Haftung der Stadt gar nicht mehrabwendbar ist und es so immer wahrscheinlicher wird, dass auf die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> in Bälde gravierende Probleme zukommen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011


LZ am Sonntag vom 18.Dezember 2011546


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011547


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011548


549Bericht <strong>zum</strong> Antrag der Fraktion Bündnis 90 / DieGrünen <strong>Idstein</strong> (Drucksache Nr. 331/2011) betr.Bericht <strong>zum</strong> Tournesolbad1. Wie hoch ist die tatsächliche Forderung der Stadtwerke<strong>zum</strong> 31.12.2011?Es besteht eine offene Forderung <strong>zum</strong> 31. Dezember 2011 in Höhe von288.435,00 €. Weiterhin wird <strong>zum</strong> ersten Quartal 2012 eine Nachzahlungin Höhe von 31.868,00 € für das Jahr 2011 fällig.2. Wie hoch sind voraussichtlich die Forderungen in 2012unter Berücksichtigung des Trinkwasserverbrauches2011 und der gesplitteten Abwassergebühr?Aufgrund der Daten aus dem Jahr 2011 werden für das Jahr 2012 vierAbschläge in Höhe von jeweils 43.303,00 € (Jahressumme 173.212,00 €)fällig. Die gesplittete Abwassergebühr wurde dabei berücksichtigt.3. Wann wurde wie der Zahlungsverzug der Tournesol-Betreibergesellschaft entdeckt?Das Zahlungsziel für die gegenständlichen Abschlagszahlungen ist jeweilsder 15. Februar, Mai, August und November. Bei Nichtzahlung erfolgtinnerhalb von ca. 10 Tagen eine Mahnung. Ein Zahlungsverzug wird daherzeitnah festgestellt.4. Warum dauerte die Information vonBetriebskommission und Stadtverordneten so lange?Die Abfolge der Ereignisse zwischen der erstmaligen Feststellung desZahlungsverzuges und der Unterrichtung der Betriebskommission wird inder Antwort zu Drucksache-Nr. 323/2011 Nr. 5, 16 und zu Druckache-Nr.324/2011 1.) umfassend dargestellt.5. Die Konkordanzvereinbarung sieht unter Punkt 7 vor,dass die OBL bzw. OBL Bayern über ausstehendeLeasingraten und die Verpächterin (TIVG und TVEG)unverzüglich über ausbleibende Pachtzinsraten die Stadtinformiert. Wann ist dies erfolgt?Die Stadt <strong>Idstein</strong> wurde im Januar 2011 über ausstehende Leasingratenvon der Oberbank in Kenntnis gesetzt. Im Februar 2011 wurde zwischender Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH, der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs


550GmbH, der Tournesol Verwaltungs- und Energie GmbH und Co. KG, derOberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH und der Oberbank LeasingGmbH Bayern eine Stundungsvereinbarung der Leasingraten aus 2Immobilienleasingverträgen in Höhe von insgesamt 312.000,00 €abgeschlossen. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat diese am 10. Februar 2011 zurKenntnis genommen. Hiervon wurde der Magistrat am 21. Februar 2011 inKenntnis gesetzt. Im Anschluss hieran wurde der Magistrat regelmäßigüber Tournesol informiert. <strong>Eine</strong> Information des Haupt- undFinanzausschusses durch Herrn Hackl erfolgte in der Sitzung am 15.September 2011.6. Welche Informationen lagen der Verwaltung im März2010 vor, als die Erhöhung der Bürgschaft beschlossenwurde, die auf zukünftige Liquiditätsprobleme imTournesol-Geflecht schließen ließen?Der Verwaltung lagen im März 2010 keine Information vor, die aufzukünftige Liquiditätsprobleme im Tournesol-Geflecht schließen ließen.7. Wie hat die Verwaltung überprüft, dass ein Einfordern derTrink- und Abwassergebühren zur unmittelbarenInsolvenz der Tournesol-Betreibergesellschaft führt?Welche schriftlich fixierten Nachweise oder Anträgeliegen vor?Vom Steuerberatungsbüro der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH wurde dieklare Aussage getroffen, dass ein Einfordern der Trink- undAbwassergebühren die Insolvenz der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH zurFolge hätte.8. Welche Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden derLiquiditätsprobleme wann getroffen, um den Schaden fürdie Stadt so gering wie möglich zu halten?Nach Bekanntwerden der Liquiditätsprobleme wurde eine Arbeitsgruppeaus externen Beratern ins Leben gerufen, die der Tournesol <strong>Idstein</strong>Betriebs GmbH beratend zur Seite stehen sollte. Darüber hinaus wurde imBenehmen mit der Oberbank <strong>Idstein</strong> Leasing GmbH und der Tournesol<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH eine Fortbestandsprognose gefordert und von derTournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH in Auftrag gegeben.9. Welche Maßnahmen wurden getroffen, um offeneRechnungen schneller zu entdecken?


551Die Abwicklung des Rechnungswesens ist bei der Stadt <strong>Idstein</strong> geregelt.Aus diesem Grund sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, um offeneRechnungen schneller zu entdecken, da Sollstellungen EDV-mäßig erfasstund regelmäßig ausgeworfen werden.10. Welche Maßnahmen wurden getroffen, damitBetriebskommission und Stadtverordnetenversammlungin Zukunft früher informiert werden?Es wurde eine Vereinbarung mit der Stadtkasse getroffen, dass die offenePostenliste monatlich der Betriebsleitung vorgelegt werden muss.11. Wann wurde bisher wie hoch einBetriebskostenzuschuss gezahlt?Der Betriebskostenzuschuss wird seit Januar 2010 (Aufnahme desBadebetriebes) aufgrund der Festlegungen im Vertragswerk gezahlt.12. Wird nach Insolvenz von TEFAG weiterhin und aufwelcher Grundlage ein Betriebskostenzuschuss gezahlt?Der Betriebskostenzuschuss ist gemäß Vertragswerk an die TEFAG zuentrichten, der Anspruch wurde jedoch bereits im Vertragswerk an dieOberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH abgetreten. Diese hat ihrEinverständnis erklärt, diesen Betriebskostenzuschuss direkt an die <strong>Idstein</strong>Betriebs GmbH zu entrichten. Dieses Einverständnis wurde Ende 2011widerrufen, sodass der Betriebskostenzuschuss <strong>zum</strong> nächstmöglichenTermin Februar 2012 direkt an die Oberbank <strong>Idstein</strong> ImmobilienleasingGmbH ausgezahlt wird.W e r n e rAmtsleiter


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 21.Dezember 2011552


553<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011Silvester im Tournesol21.12.2011 – IDSTEIN(in). „Das Tournesol wird das Zentrum für alle, die niveauvoll und dochausgelassen den Jahreswechsel feiern möchten.“ Mit diesen Worten wirbtdas Tournesol-Bad für seine Silvester-Gala, die am 31. Dezember ab 19Uhr steigen wird. An diesem Abend wird nicht gebadet sonderngeschlemmt. Im Bereich der Kuppel wird ein üppiges Silvester-Buffetaufgebaut, das von 20 Uhr bis Mitternacht ständig nachbestückt wird.Musikalisch wird dort die Band Pro-Sax Latin, Jazz und Soul-Balladen <strong>zum</strong>Besten geben. Das Restaurant „Eatstein“ wird sich in einen Clubverwandeln und DJ Joerck (HR 3 Club Grooves) wird für tanzbare Beatssorgen. Stargast Giulia Siegel aus München, die in fast allen angesagtenClubs Europas zuhause ist, wird zu später Stunde für Stimmung sorgen.Die Goldkarte inklusive Buffet und Sektempfang kostet 69 Euro, dieFlanierkarte 19 Euro. Für Kinder kostet der Spaß inklusive Kinderbuffet,alkoholfreie Getränke und Betreuung für Kinder ab vier Jahre, 18 Euro.Für die Betreuung, die von 19 bis 4 Uhr angeboten wird, ist einetelefonische Anmeldung notwendig.Tickets gibt es im Tournesol, online unter www.ADticket.de sowie an allenbekannten Vorverkaufsstellen. Nähere Informationen auch unter Telefon06126 / 505770, www.tournesol-idstein.deRegierungspräsidium Darmstadt vom 21.Dezember 2011Regierungspräsidium DarmstadtURL: http://www.rp-darmstadt.hessen.de/21.12.2011 – PressemitteilungTournesol <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der UmweltallianzHessen


554Foto v.l.n.r:Gesellschafterin Michelle Klee, Managing Director Alexander Hackl,Regierungspräsident Johannes Baron, Geschäftsführer Michael BeckDie Firma Tournesol aus <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der UmweltallianzHessen. Der Darmstädter Regierungspräsident Johannes Baron übergabheute offiziell dem Managing Director des Unternehmens, AlexanderHackl, die Mitgliedsurkunde. Damit werden die besonderen Leistungen vonTournesol <strong>zum</strong> Schutz der Umwelt, insbesondere durch die Erzeugung vonStrom aus regenerativer Energie durch Installation einesSolarkollektorensystems, gewürdigt.„Die Mitgliedschaft ist auch für Kunden und Partner ein Zeichen deseigenen Einsatzes für einen aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz“, soRegierungspräsident Johannes Baron. Managing Director Alexander Hacklfreute sich über die Verleihung und betonte:„ Wir sind gerne Mitglied indiesem Bündnis für nachhaltige Standortpolitik zwischen HessischerLandesregierung und Hessischer Wirtschaft und wollen zur CO-2-Vermeidung und Energieeinsparung beitragen.“Tournesol betreibt in <strong>Idstein</strong> umweltfreundlich eine Energie- undFreizeitanlage mit einem modernen Hallenschwimmbad und Freibad,Fitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Wellness und Gastronomie. DasEnergiekonzept beinhaltet eine weitgehende Rohstoffunabhängigkeit durchNutzung der Sonne mit thermischen Solarkollektoren, thermischerTiefenspeicherung und Wärmepumpe. Daneben wird dieEnergieversorgung durch Gas (unter anderem auch Biogas, das auserneuerbaren Rohstoffen aus der Region gewonnen werden kann) inBlockheizkraftwerken ergänzt. Darüber hinaus ist der Parkplatz derFreizeitanlage mit einer Photovoltaikanlage überdacht.Ziel der Umweltallianz Hessen ist es, den hohen Umweltstandard inHessen zu sichern und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für eineumweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung in Hessen zu verbessern. Nachden Worten von Regierungspräsident Johannes Baron beteiligen sichmittlerweile etwa 1.100 Unternehmen, Wirtschaftsverbände undKommunen an der Umweltallianz Hessen. „Es können gerne noch mehrwerden, “ sagte der Regierungspräsident und hofft, dass möglichst vieleUnternehmen, Verbände und Kommunen dem Beispiel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Unternehmens Tournesol folgen.Weitere Informationen finden sich unter www.umweltallianz.de und aufder Internetseite des Regierungspräsidiums Darmstadt http://www.rp-


555darmstadt.hessen.de unter der Rubrik Umwelt & Verbraucher und dortunter >Umweltallianz Hessen.Pressestelle: Regierungspräsidium DarmstadtPressesprecher: Gerhard Müller, Luisenplatz 2, D-64283 DarmstadtTelefon: 06151 12 5412, Fax: 06151 12 6313E-Mail: pressestelle@rpda.hessen.de© 2011 Regierungspräsidium Darmstadt . Luisenplatz 2 . 64283Darmstadt<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011


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557<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011


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560<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom24.Dezember 2011<strong>Idstein</strong>Sondersitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten <strong>zum</strong>öglichen Konsequenzen aus der Insolvenz derTournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH24.12.2011 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiEs ging um Fragen und Antworten, aber auch um Vertrauen undMisstrauen. In der von der CDU geforderten Sondersitzung zu möglichenKonsequenzen aus der Insolvenz der Tournesol Energie undFreizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Tirol hatte Bürgermeister GerhardKrum (SPD) insgesamt 25 Fragen, die ihm von der CDU- und <strong>FWG</strong>-Fraktion gestellt worden waren, zu beantworten. Gleichzeitig nutzten CDU,<strong>FWG</strong> und Grüne die Gelegenheit, um sich über einen ungenügendenInformationsfluss zu beklagen.Einstimmig verabschiedet wurde ein Antrag der Grünen, wonach einFachanwalt beauftragt werden soll, die Interessen der Stadt zu vertreten.Erforderliche Mittel werden dafür in den Nachtragshaushalt gestellt. DerAnwalt soll dem Haupt- und Finanzausschuss persönlich berichten. WieKrum betonte, sei die Verwaltung nach Bekanntwerden der Insolvenzeinen Tag nach der Stadtverordnetenversammlung im Dezember nichtuntätig gewesen. Das Rechts- und Ordnungsamt habe sich mit derrechtlichen Position der Stadt beschäftigt. Für den 2. Januar ist bereits einerstes Gespräch mit einer Kanzlei terminiert.Auch angesichts der zahlreichen Zuschauer am Donnerstagabend in derStadthalle stellte Krum noch einmal dar, wie <strong>Idstein</strong> vertraglich in dasTournesol-Projekt involviert ist. Unabhängig von dem jährlichenBetriebskostenzuschuss in Höhe von 500 000 Euro, den die Stadt an dieBetreibergesellschaft leistet, ist <strong>Idstein</strong> mit der Oberbank über einenErbbaurechtsvertrag verbunden. <strong>Eine</strong> Durchführungsvereinbarung wurdemit der Tefag geschlossen, die von der Oberbank als Generalunternehmerbeauftragt wurde, das Bad zu errichten. Zudem wurde mit der Oberbank


561eine Konkordanzvereinbarung geschlossen, die die Stadt im Falle einesFalles vor die Wahl stellt: durch die Auflösung des Erbbaurechtsvertragsdas ganze Bad zu übernehmen, die Leasingsraten zu schultern oder ineinen Pachtvertrag einzusteigen. Der Konkordanzvertrag greife jedochnoch nicht, da die Oberbank bisher keine konkrete Forderung an die Stadtgerichtet habe. Ein Angebot, das unterbreitet wurde, werde derzeitgeprüft.Krum warnte vor Beschlüssen, die die Insolvenz der Betreibergesellschaftzur Folge hätten. „Ein Insolvenzverwalter würde den Betrieb mit allenNebenkosten des Insolvenzverfahrens vermutlich weiterführen, und dieStadt müsste die Leasingrate zahlen. Aufgrund der Baumängel würde derInsolvenzverwalter zudem die Pacht mindern, sodass die Stadt dieDifferenz aufbringen müsste.“ Aus Sicht der Verwaltung sei nur einEinstieg in den Pachtvertrag realistisch und sinnvoll.Zur finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft, der die Stadt bis Junietwas über 288 000 Euro Wassergeld stundet (wir berichteten), sei esauch gekommen, weil diese Baumängel für etwa 700 000 Euro beseitigthabe, was eigentlich Aufgabe der Errichtungsgesellschaft gewesen wäre.Die Betreibergesellschaft sei quasi eingesprungen, die Oberbank gebeaber nun die Garantien nicht frei.Die Stundung von Wassergebühren sei bei Unternehmen inZahlungsschwierigkeiten laut Krum nichts Ungewöhnliches, da eineInsolvenz mit dem Verlust von Arbeitsplätzen nicht die Alternative seinkönnte. Die Betriebskommission habe sich ausreichend mit dem Themabefasst. Gleichwohl wurde einstimmig ein Antrag der Grünenverabschiedet, wonach die Rechnungsstellung für Trink- und Abwasser fürTournesol nun monatlich erfolgen soll.Krum wurde mit heftigen Vorwürfen konfrontiert, nicht rechtzeitig über diefinanzielle Schieflage der Betreibergesellschaft informiert zu haben.Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>) ist der Überzeugung, dass Bürgermeister,Magistrat und Verwaltung nicht offen und ehrlich Auskunft geben und auchThomas Zarda (CDU) und Annette Reineke-Westphal (Grüne) fühlen sichnicht zeitnah und ausreichend informiert. Marius Weiß (SPD) hält hingegeneine zu große Öffentlichkeit für bedenklich. „Zum Schutze derVertragspartner und auch uns gehört das in die Gremien.“ Hans-EgonBaasch warnt davor, alles im Detail zu zerreden. „Das ist ein privatesObjekt, an dem wir beteiligt sind, wir haben keinerlei Verantwortung inder Betriebsführung oder Bauausführung.“ Es sei Aufgabe des Magistrats,


562die Verhandlungen zu führen und sich einen Rechtsanwalt zu suchen. „Wirmüssen uns auf die Informationen verlassen und brauchen eine positiveGrundeinstellung <strong>zum</strong> Bad.“Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:26.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Kappensitzung in der StadthalleWer Zeuge dieser Veranstaltung war,kann sich nur mit grausen abwenden.Ein Paradebeispiel fürPolitikverdrossenheit.Das fängt beim Fraktionsvositzendender SPD an, der die Notwendigkeit einer solchen Sitzung in arroganterArt und Weise in Frage stellt,dannandere Stadtverordnete (Herrn Dernbecher) Dinge unterstellt,die sich alshaltlos erweisen und schließlich die Öffentlichkeit ausschliessen will,umweiter in der Sache zu mauscheln. Am Ende stimmt die SPD dann dochallen eingebrachten Anträgen zu; was ein Tollhaus.Es geht weiter beim Bürgermeister der sein Rederecht dazu missbrauchtin endlosen Abhandlungen,teilweise nicht an der Sache orietiert,miteinschläfender Stimme,in überheblicher Selbstbeweihräucherung,die Veranstaltung endlos in die Länge zieht.Fazit: In der Sache (Tournesol) ist man nicht viel weiter gekommen ,eswird ein RA eingeschaltet und was das beste an diesem Abend war,derBürgermeister muss den anderen Fraktionen jetzt alles schriftlichvorlegen.Letzte Anmerkung: Es geht nicht darum unser Spaßbad schlecht zu reden,es geht darum Schaden von derStadt fernzuhalten.Dazu ist es wichtig auch der Verwaltung auf die Fingerzu schauen.Stefan Reifenberger (Wutbürger,der fröhlichen Art)


FAZ vom 24.Dezember 2011563


FAZ vom 24.Dezember 2011564


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.Dezember 2011565


566<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2011<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im JahresrückblickLZ am Sonntag vom 31.Dezember 2011


5672012<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Januar 2012


568<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Januar 2012Niederschrift der Stadtverordnetenversammlung„Sondersitzung zu Tournesol“


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Januar 2012583


584<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012


585<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.Januar 2012Landkreis„Unheimlich viele Fehler“23.01.2012 - IDSTEINNEUJAHRSEMPFANGFDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land übt Kritik an anderen, aber auch an sichselbst(tt). So richtig optimistisch waren die Liberalen beim Neujahrsempfangder FDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht. Die rund zwei Dutzend Gäste, die in denGasthof Ziegelhütte, <strong>Idstein</strong>, gekommen waren, hörten in erster Linie vonFehlern - solchen, die sie selbst gemacht haben, und solchen, dieangeblich andere gemacht haben.So <strong>zum</strong> Beispiel die Stadt <strong>Idstein</strong> und ihr Bürgermeister Gerhard Krum, alses um das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Tournesol-Allwetterbad ging. „Zu schleppend und unvollständig“ seien dieInformationen geflossen, kritisierte Thomas Clemenz, Vorsitzender derFDP <strong>Idstein</strong>. Gravierende Fehler seien aber auch schon vor Jahrengemacht worden, als die Stadtverordnetenversammlung, der Clemenzdamals noch angehörte, „falsche“ Vertragsdetails beschlossen habe. Jetztkomme es darauf an, gemeinsam mit Tournesol rasch ein wirtschaftlichesBetriebskonzept zu entwickeln. „Die Eintrittspreise sind nichtmarktgerecht“, so der Vorsitzende. Es müsse verhindert werden, dass dieBetreibergesellschaft insolvent wird, denn sonst, so Clemenz, werden diestädtischen Bürgschaften fällig.Und noch etwas gelte es zu verhindern aus Sicht der FDP, die seit derKommunalwahl nur noch mit einem Stadtverordnetenmitglied ohneFraktionsstatus im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament vertreten ist: dass infolge derHaushaltsenge eine Straßenbeitragssatzung kommt. Das würde somanchen Hauseigentümer hart treffen, meinte Clemenz. Die FDP plädierevielmehr dafür, „die Kindergartenbeiträge zu überprüfen“, deren Summederzeit niedriger liege als es ein alter Beschluss vorsehe, nämlich deutlichunter den angestrebten 30 Prozent der Kosten.Der Kreisvorsitzende der FDP Rheingau-Taunus, Landtagsabgeordneter


586Stefan Müller, sprach von „unheimlich vielen Fehlern“, die die FDP selbstmache und kritisierte, dass sie „nicht geschlossen steht“. Damit meinte ernicht die Liberalen im Rheingau-Taunus - über ihre Politik verlor er keinWort - sondern in erster Linie die in Berlin. Einige „Kernthemen der FDP“seien ins etwas zu schnell beschlossene Koalitionspapier derBundestagsfraktionen nicht eingegangen. Jetzt müsse um dieseKernthemen hart gekämpft werden - das mache keinen guten Eindruck.In der Landespolitik laufe es für die FDP eindeutig besser, <strong>zum</strong> Beispielwenn es um die von den Liberalen geforderte „Wahlfreiheit bei derLebensgestaltung“ gehe. So ein Schritt in die richtige Richtung sei inSachen Bildung <strong>zum</strong> Beispiel die „eigenständige Schule“, bei derInfrastruktur die Ansiedlung von Forschungsinstituten, die innovativeUnternehmen nach sich ziehe. Und natürlich gehöre auch dieBreitbandversorgung dazu. „Sogar in Heidenrod sind alle Ortsteile bis aufeinen angeschlossen“, freute sich Müller über den Fortschritt in seinerHeimatgemeinde.Gelegenheit, über grundlegende liberale Wertvorstellungen und ihrepolitische Umsetzung nachzudenken, bot Roland Hoffmann,stellvertretender FDP-Vorsitzender in <strong>Idstein</strong>. Er hielt einen Vortrag <strong>zum</strong>Theama „Freiheit und Risiko“.Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Vorsitzender, begrüßt die Gäste desNeujahrsempfangs im Gasthof zur Ziegelhütte. Foto: wita/Udo Mallmann


587<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Januar 2012<strong>Idstein</strong>Rettungsschirm für Tournesol24.01.2012 - HEFTRICHVon Beke Heeren-PradtFASTNACHTLokaler Kokolores bei der schwungvollen Heftricher Kappensitzung„Was stets auch kommt, was immer sei - Wir feiern Heftrichs Narretei.“ Solautet der diesjährige närrische Schlachtruf in <strong>Idstein</strong>s Ortsteil Heftrich,der den Reigen der Fastnachtsveranstaltungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land jetzteröffnete.Randvoll mit Aktiven war die Bühne der Willi-Mohr-Halle gleich zu Beginnder Kappensitzung um 19.11 Uhr am Samstag: Der Elferrat wurde vomGardeballett aus Nieder-Oberrod, der Heftricher Stadtwache und den„Gnadenlosen“, der Heftricher Blaskapelle, auf seine Plätze geleitet. Unddas unter großem Hallo im geschmückten Saal, in dem Heftricher undGäste Platz fanden, die sich das diesjährige Spektakel, das mit jederMenge handgemachter Heftricher Narretei gespickt war, nicht entgehenlassen wollten.Und alle kamen auf ihre Kosten. Vom klassischen „Protokoller“ KarlDiemer, der das vergangene Jahr in Reimform Revue passieren ließ, einenDank an den scheidenden Heftricher Ortsvorsteher ebenso unterbrachtewie eine Rüge an den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister, in dessen Verantwortunger die Verkleidung des Kanzleigebäudes, den Schuldenrekord der Stadtund die Aufregungen um den „Shopping-Super-Palast“ sah, überGardetanz und Schunkel-Einlagen bis hin zu den unterschiedlichstenBüttenreden blieben Heftrichs Karnevalisten nichts schuldig.Was für ein Jahr - wie gemacht für die karnevalistischeVerarbeitung scheinen die Ereignisse und Skandälchen sowohl imfernen Berlin als auch vor der Heftricher Haustür in <strong>Idstein</strong> zusein. Kein Wunder, dass gleich zu Beginn der Sitzung ein„Schwimmbadbesucher“ Einlass begehrte und begeistert von


588Elferrat und Publikum empfangen wurde.„Es fehlt an Liquidität, dem, dem das Wasser bis <strong>zum</strong> Halse steht“,räsonniert der Schwimmer, der zur Sicherheit aber doch liebereinen großen Schwimmring dabei hat, und für das gebeutelte<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbad einen Rettungsschirm entwickelt. Denn:„Die Milch ist verschüttet, das Wasser-Geld ist weg - Jammern hatjetzt keinen Zweck.“Also wird der Rettungsschirm kurzerhand andersherumaufgespannt, sodass er Wasser sammeln kann, das dann ins leereSchwimmbecken geleitet wird. Der Stadtverordnete Thomas Zardaerweist sich in seiner Fastnachtsrolle als Schwimmbadbesucheräußerst kreativ im Entwickeln von Lösungen für diewirtschaftlichen und bautechnischen Schwierigkeiten des<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bades.Kokolores vom Feinsten bietet „Hausmeister“ Klaus Schulz aus Wörsdorf,der aus seinem handwerklichen Alltag berichtete, in dem er dieverrücktesten Probleme gemeinsam mit seinem allzeit bereitenWerkzeugkasten zu lösen hat.Die „Roten Tatonkas“ aus Niederjosbach bringen schmissigen Gardetanzauf die Heftricher Bühne und die „Alteburger Line Dancer“ zeigen bei ihrerFastnachtspremiere, dass sie auf närrischem Gebiet ebenso sattelfest sindwie die fast legendären Wörsdorfer „Dunkerboys“.Ein „Konsument“, ein „Blinder Pilot“ (Matthias Harsy) und ein Mönchnamens „Bruder Martinus“ steigen im Laufe des Abends noch in die „Bütt“und teilen ihre Erkenntnisse und Einsichten in die verschiedenen Aspektedes Lebens im Allgemeinen und speziell <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>ischen. Sogar eine ArtStiftung Warentest für Religionen wird geboten: Bruder Martinus, aliasPfarrer Markus Eisele, berichtet von anschaulichen Testergebnissen <strong>zum</strong>Wesen der verschiedenen Religionen: Islam vergleichbar mit RTL 2:einfache Botschaft, viel Action, Buddhismus wie Arte: alle sind froh, dasses existiert, keiner guckt, die christlichen Kirchen wie das ZDF: Esschauen hauptsächlich Ältere, allerdings besteht ein Unterschied zwischen„Gott Vater“ und Gottschalk.Sitzungspräsident Peter Piaskowski leitete mit großem karnevalistischenEinsatz durch die Sitzung und präsentierte sich auch noch als„Konsument“ in der Bütt und als ein Drittel des „Struwwel-Terzetts“, das


589in gewohnt perfekter Weise musikalisch einen Rückblick auf dasvergangene Jahr bot. Vorschlag an die Stadt: statt eigentümlichkünstlerischgestalteter Kreisel doch mal einen Baum zu pflanzen, alsSchwimmbadeintritt einfach zwei Eimer Wasser und im nächsten Jahr,wenn die Folgen der Energiewende zuschlagen, Kerzen zur Kappensitzungmitbringen.Das Gardeballett der „Gnadenlosen“ aus Heftrich als wahrerAugenschmaus <strong>zum</strong> Sitzungsauftakt. Foto: wita/Udo Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Januar 2012<strong>Idstein</strong>Kappensitzung des Karnevalvereins <strong>Idstein</strong> sorgt fürBegeisterung30.01.2012 – IDSTEINVon Marion Diefenbach„D-BG-007“ soll das neue Kennzeichen für <strong>Idstein</strong> lauten: Alles folgt -nach dem Tenor der beiden fast ausverkauften Kappensitzungen desKarnevalsvereins <strong>Idstein</strong> am vergangenen Wochenende - den Ideen vonBürgermeister Krum. Wenn der morgens in die Verwaltung hüpft, fürchtenalle, er könne schon wieder mit einer neuen Idee kommen (weil er nachtsnichts anderes zu tun hat oder der Weg von Niederrod nach <strong>Idstein</strong> soweitist). Ob Kreiselarchitektur („Quo“ = „Wohin“… geht die Reise in <strong>Idstein</strong>?),das Projekt „Technisches Rathaus“, der geplante Kulturgüterbahnhof, dieElektrofahrräder oder das „Café im Keller“ - alles entspringt irgendwie denEingebungen des „rational-philosophisch gesteuerten“ <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>


590„Schultheiß“, und vor allem wenn die Hochschule Fresenius Wünsche hat,geht immer was, auch wenn die „Beutel“ leer sind.Die Protokoller (Jutta Schmidt als Hexe Aurelia und Stadtrat Karl-WilliHöhn) hielten sich in ihren spritzigen Dialogen nicht mit sarkastischerSchelte auf die Kommunalpolitik zurück. Vor allem das DauerthemaAltstadtgalerie („Ob Hamburger Grobiane wisse, was gut is für <strong>Idstein</strong>?“),die nicht nur die Petris, Pollaks und Kochendörfers „net wolle un netbrauche“, wurde - pointenweise unter Jubelstürmen - eingehendbespöttelt.Der Rettung des Tournesol (dem „Sonnenblümchen“, das nur beiSonne die Kuppel öffnet) widmeten sich sehr intensiv die dreiSaunanixen Gaby Rosch, Susanne Maervoet und Jutta Schmidt.Vom Themenbereich „Australien“ sei nur noch der Känguru-Aufguss geblieben: Leere Beutel, mit denen man große Sprüngemachen will. In ironischen Texten und Liedern gaben sie mit vonder Saunahitze „glühenden Piercings“ Vorschläge wie nachKörpergewicht gestaffelte Eintrittspreise (je schwerer dieSchwimmer, desto mehr Wasserverdrängung, desto wenigerWasserbedarf) oder Thomas Zardas (dem ja ein eigenes „Zarda-Bad“ mit extragroßer Wanne gewidmet sei) Einsatz zurWellenbadproduktion <strong>zum</strong> Besten - der Vorstellung einesBürgermeisterbesuchs ohne Schlips und Anzug halfen sie gar miteinem Poster nach, das Krums Kopf auf einem sportgestähltennackten Oberkörper zeigt.Streitgespräch von „Frau Sodom und Herr Gomorra“Nicht nur, aber auch politisch „gewichtet“ waren die Streitgespräche vonAnke Cappel und Klaus Schulz (KVI-Vorsitzender) als Schwergewichtler„Frau Sodom und Herr Gomorra“. Erstaunlich auch die Leistung des 16-jährigen Robin Rütten, der als „Cooler Schüler“ absolut souverän mitseinen Erlebnisberichten über Schule und Pubertät Lachsalven provozierte.Und während der warme „Klaus-Dieter“ (Michael Plescher aus Wörsdorf)mit rosa Halstuch seine Erfahrungen als schwuler Fußballer ausbreitete,blieb auch bei Klaus Schulz, der als Hausmeister und „Mann für alle Fälle“wie ein Magnet für Katastrophen und Missgeschicke wirkt, kein Augetrocken.<strong>Eine</strong> weitere Attraktion lieferte Bauchredner Querny ganz im Stil vonSascha Grammel mit seinem Drachen „Sylvester von der Feueresse zuGlut und Asche vom heißen Stein“ dem „supercoolen Gesindel“ in der„<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhölle“. Zu weiteren Akteuren, die die Narren unter demMotto „Hexen im Konfettiwirbel“ begeisterten, gehörte die gewohntschwungvolle 15-köpfige Beuerbacher Narrengilde (BNG) mit TrainerinMaren Schäfer, die Mädchentanzgruppe „Dance 4 you“ (SKV Nieder-/Oberrod) mit ihrem Indianer-Showtanz, gleich zwei Prinzenpaare (seine


591Tollität Prinz Ludwig I. und ihre Lieblichkeit Renate I aus Pfungstadt, sowie„Die Gockel“, Peter I und Claudia I vom TCV Taunusstein), die nur amFreitag zu sehen waren.Showtanz-Vorführungen, Playback und MännerballettViel Applaus gab es weiter für anspruchsvolle Showtanz-Vorführungen von„Absolut“ aus Hünstetten und „Balancura“ aus Beuerbach, sowie „Balaya“aus Wörsdorf, Solotanz von Sarah Martinovic und Tanja Müller von derWiesbadener Närrischen Garde, das Männerballett „Dunkerboys“, fürfreche Lieder von den „Asbach Lerchen“ und eine Playback-Show mit„CATIS“ aus Wörsdorf. „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nächte sind lang“.Die Narren waren besonders dankbar für die musikalische Untermalungdes gesamten Abends durch das Musikduo „Markus & Manuel“ ausWörsdorf, das sicher keine geringe Leistung darstellte.Karl-Wilhelm Höhn und Jutta Schmidt auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kappensitzung.Foto: wita/Udo Mallmann


592<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Januar 2012LandkreisTafelsilber steht zur Disposition31.01.2012 - KREISVon Brigitte TietzeHAUSHALTSKONSOLIDIERUNGKonzept des Kreisausschusses zeigt Sparideen auf, die auch ansEingemachte gehenDer hochverschuldete Rheingau-Taunus-Kreis muss demRegierungspräsidenten die Fortschreibung desHaushaltssicherungskonzepts vorlegen. Mit einer Stimme Mehrheit ist esvom Kreisausschuss beschlossen worden, am 24. Februar soll es derKreistag verabschieden.Das Konzept listet „Konsolidierungspotenziale“ auf, die auch ansEingemachte gehen -, sofern das Kreisparlament sie beschließt. So wird<strong>zum</strong> Beispiel vorgeschlagen, den Fraktionen des Kreistags ab nächstemJahr kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen, mit dem sie ihreFraktionsassistenten und Sachkosten bezahlen können. DieserAusgabeposten schlägt jährlich mit 255 000 Euro zu Buche.Knapp 400 000 Euro blieben in der Kreiskasse, wenn der Landkreisaus dem Zweckverband Rheingaubad aussteigen würde, was derRegierungspräsident immer wieder anregt. Derzeit ist dasrechtlich noch nicht möglich, doch das Land ist gerade dabei, dieHessische Gemeindeordnung so zu ändern, dass ein Ausstiegmachbar wird. Die Zuschüsse an die Stadt <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Betrieb desTournesolbades sind bereits gestrichen. Das vermeidet Ausgabendes Kreises in Höhe von 200 000 Euro.Nicht neu, aber als Option wieder im Konsolidierungskonzept genannt, istdie Abgabe der Schulträgerschaft vom Kreis an die Städte undGemeinden. Bis zur Kreistagssitzung will die Verwaltung die Buchwerteder einzelnen infrage kommenden Grundschulen noch darlegen. Um die


593Veränderung der Schulträgerschaft in Gang zu bringen, müsste derKreistag den Kreisausschuss mit Verhandlungen über eine unentgeltlicheÜbertragung der Grundschulen samt Verbindlichkeiten beauftragen. ImPlanentwurf 2012 sind rund 2,5 Millionen Euro als Ausgaben fürGrundschulen veranschlagt.Einnahmen könnten vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (EAW) in dieKreiskasse fließen. Die Bilanz des Eigenbetriebs <strong>zum</strong> Ende 2009 weistEigenkapital in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus. Der Entwurf desKreishaushalts geht von einer vierprozentigen Verzinsung aus undveranschlagt 262 000 Euro als Einnahme. Im Konsolidierungskonzeptheißt es: Mit der Betriebsleistung des EAW seien Verhandlungen zu führenmit dem Ziel „eine angemessene Eigenkapitalverzinsung an den RTK zuzahlen“.Bereits jetzt hat der Kreisausschuss für das Haushaltsjahr 2012beschlossen, alle im Etatentwurf veranschlagten Ausgaben, für die eskeine gesetzlichen Grundlagen oder vertraglichen Bindungen („freiwilligeAusgaben“) gibt, mit einer Haushaltssperre zu versehen. Wie hoch dieSumme sein wird, wird die Verwaltung bis zur Kreistagssitzung sagen, imvergangenen Jahr waren es rund 5,5 Millionen Euro.Der Regierungspräsident fordert vom Kreis, alles zu verklaufen, was ernicht braucht, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispieldie <strong>zum</strong> Teil kreditfinanzierten Süwag-Aktien, deren aktuellerVerkaufserlös mit 16 Millionen beziffert wird, und die Anteile an derKommunalen Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus (KWB) mit einemBuchwert von rund 11, 2 Millionen Euro. Mit der KWB und den beteiligtenKommunen soll weiter darüber verhandelt werden, die Anteile des Kreises<strong>zum</strong> Buchwert zu veräußern.Neu kalkuliert werden sollen die Benutzungsgebühren im Bereich derZentralen Rettungsleitstelle. Als Konsolidierungspotenzial werden 200 000Euro angesetzt.Um richtig viel Geld geht es bei den Pensionsrückstellungen des Rheingau-Taunus-Kreises. Sie summieren sich auf 30,6 Millionen Euro. Mit Blick aufneuere Rechtsprechung ist es fraglich, ob der Kreis sie überhaupt bildenmuss - denn der Kreis ist Mitglied in einer Versorungskasse. DieKreisverwaltung empfiehlt deshalb dem Kreistag, eineWirtschaftsgesellschaft prüfen zu lassen, ob eine Auslösung derPensionsrückstellung infrage kommt.


594Für 2012 gestrichen ist im Haushaltsentwurf das Geld für Jugendfreizeiten.Entscheidet der Kreistag, auch in den Folgejahren so zu verfahren, spartder Kreis 50 000 Euro.Selbst wenn der Kreistag all das beschließt und durchsetzt, wird erfinanziell auf keinen grünen Zweig kommen. In der Schlussbetrachtungdes Konsolidierungskonzepts heißt es, „dass der Kreis ohne ausreichendeFinanzausstattung durch das Land Hessen sowie den Bund nicht in derLage sein wird, den geforderten Haushaltsausgleich aus eigener Kraft zuerreichen“.


595<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Februar 2012<strong>Idstein</strong>Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>: Rechtsbeistand für Gespräche01.02.2012 - IDSTEIN(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> lässt sich für die Gespräche mit derösterreichischen Oberbank und der Tournesol-Betreibergesellschaft durchRechtsanwälte beraten. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat vergab jetzt einenentsprechenden Auftrag. „Da die Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist,muss in den Gesprächen geklärt werden, wer jetzt bei möglichenBaumängeln haftet oder anderen Dingen. Da die Stadt über eine ArtBürgschaft-Vereinbarung mit im Tournesol-Boot sitzt, haben wir unsdiesen rechtlichen Beistand geholt, damit wir hier Klarheit erhalten undunsere Position vertreten können“, sagt Bürgermeister Gerhard Krumdazu.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef macht aber auch unmissverständlich klar,dass Tournesol nicht vor dem Aus steht und schließt - auch nicht wegender ausstehenden Wassergeldschulden von gut 350 000 Euro bei der Stadt<strong>Idstein</strong>. „Das Bad ist sehr gut besucht, das Marketing wird verbessert.Insgesamt ist es ein tolles Projekt und vor allem zukunftsweisend unterdem Blickwinkel der energetischen Betrachtung.“Für Krum ist es nicht so außergewöhnlich, dass Unternehmen der Stadtauch mal Wassergeld schulden können. „Das hatten wir schon und kommtin anderen Städten auch vor. Hier wird es vor allem öffentlich sodiskutiert, weil es sich um ein Schwimmbad handelt.“ Da das Bad neu istund der Gebührenvorauszahlungsbescheid der Stadt erst später kam,hätten sich die Betreiber erst jetzt darauf einstellen können. Der Rathaus-Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.Krum weiß, dass die Tournesolbetreiber diese öffentlichen Debatten alsnegativ und imageschädigend für Tournesol ansehen.Bürgermeister Gerhard Krum hat zwar Verständnis für die Sorgen derBürger um den Fortbestand von Tournesol, meint aber auch: „Was es an


596politischen Diskussionen darum gegeben hat, ist nur in Grenzennachvollziehbar.“Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:01.02.2012 bremser, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Dimension unterschätztSolche Verträge mit Banken und Betreibern sind doch wohl rechtkompliziert. Da braucht eine kleine Stadt doch eher von Beginn derVertragsverhandlung an Rechtsbeistand. Am Ende haftet doch immer dieGemeinde oder der Steuerzahler wenn es nicht funktioniert. DieWasserkosten sollte ein professioneller Betreiber wenigstens nicht alsSchicksal empfinden. Nachvollziehbar ist das Interesse derEntscheidungsverantwortlichen die Dinge positiv sehen zu wollen. Wirddenn <strong>Idstein</strong> letztendlich Betreiber dieser Erfolgsprojektes ?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Februar 2012


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Februar 2012597


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599<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Februar 2012<strong>Idstein</strong>„Wir kämpfen weiter“11.02.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiSTADTPARLAMENTMehrheit für Dringlichkeitsantrag zur Ortsumgehung EschenhahnDie Gegensätze hätten nicht größer sein können: Während Stefan Gärth(<strong>FWG</strong>) davon sprach, dass es mit der Ortsumgehung und derDorferneuerung gelingen könnte, dass Eschenhahn wieder liebens- undlebenswert wird, bezeichnete Gert Richter (Grüne) die geplanteUmgehungsstraße als „Umweltmonster“, das es zu verhindern gelte.Bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments hatte Marius Weiß für dieSPD einen dringlichen Antrag eingebracht, wonach der Magistrat das Landauffordern soll, sich dafür einzusetzen, dass die OrtsumgehungEschenhahn in den Investitionsrahmenplan für die Infrastruktur desBundes aufgenommen wird. Wie sich im Dezember herausstellte, ist dieOrtsumgehung darin weder bis 2015, noch bei den Projekten, die danachweiter verfolgt werden sollen, enthalten (wir berichteten).Der Dringlichkeitsantrag, der jetzt verabschiedet wurde, war bereits in derSondersitzung des Stadtparlaments im Dezember Thema, fand damalsaber keine Mehrheit, was Weiß sehr bedauerte: „Die Stellungnahmen-Fristist jetzt abgelaufen, dabei haben die Menschen in Eschenhahn, dieInitiative für die Umgehung und der Ortsbeirat jede Unterstützungverdient.“ Immerhin habe der Bürgermeister sofort an VerkehrsministerPosch geschrieben. „Es wurde viel Arbeit und Geld investiert, dieArgumente gegen die Umgehung sind haltlos“, sagte Weiß und betonte:„Wir kämpfen weiter.“CDU wollte keinen „politischen Wirbel“Thomas Zarda (CDU) sprach sich grundsätzlich für den SPD-Antrag aus,erklärte sein Zögern im Dezember aber damit, dass er „keinen politischen


600Wirbel“ wollte.Für Wirbel bei anwesenden Eschenhahner Bürgern sorgten dieAusführungen von Gert Richter, der sich gerne auf die Suche nach einerUmwelt schonenderen und kostengünstigeren Variante begeben möchte.Nach seiner Meinung seien nur 200 bis 300 Einwohner von denAuswirkungen des Durchgangsverkehrs (12000 Fahrzeuge täglich)betroffen. Das rechtfertige nicht das Investitionsvolumen von 24-Millionen-Euro und eine Trassenlänge von drei Kilometern, die einenbisher unberührten Wald durchschneide.Ums Grün beziehungsweise Ausgleichsflächen ging es auch bei einerÄnderung des Flächennutzungsplans „Am Wörtzgarten“, wo dasGewerbegebiet erweitert werden soll. Annette Reineke-Westphal (Grüne)hätte am liebsten Ausgleichsflächen in der Kernstadt. Hans-Egon Baasch(SPD) wies daraufhin, dass es dafür keinen Raum gebe und derRandbereich realistischer sei.Von Gesprächen mit der Frankfurter Anwaltskanzlei, die die Stadtkünftig bei der Wahrung ihrer Interessen im Zusammenhang mitder insolventen Tiroler Energie- und Freizeitanlagenbau (Tefag)GmbH unterstützen wird, informierte Bürgermeister GerhardKrum.Baumängel werden unter die Lupe genommenVerträge und notarielle Urkunden seien überprüft worden,grundsätzlich könne die Oberbank die Stadt über dieKonkordanzvereinbarung in die Pflicht nehmen. Dann könne dieStadt aber wählen, ob sie den Erbrechtsvertrag auflöst und dasBad kauft, als neue Leasingnehmerin oder als Pächterin auftritt.„Der Magistrat muss sich noch beraten und intensiv mit denLeasingverträgen beschäftigen, um die günstigste Lösung - auchvor dem Hintergrund steuerlicher Auswirkungen - zu finden“,erklärte Krum. Zudem sollen ein oder mehrere Bausachverständigedie Baumängel im Tournesol-Bad unter die Lupe nehmen. DieMängel seien seitens der Oberbank zu beseitigen.


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Februar 2012602


603<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<strong>Idstein</strong>Notopfer für das Tournesol-Bad22.02.2012 – WÖRSDORFVon Beke Heeren-PradtFASTNACHTSZUGNarren nehmen im Wörsdorfer Lindwurm aktuelle Themen aufsKorn„Wer soll das bezahlen?“ - der mit dem Euro-Zeichen, mit Euromünzenund -scheinen sowie mit Europaflaggen geschmückte Wagen derMarschfreunde Wörsdorf rollt durch Wörsdorfs Ortsmitte und stellt mitgroßen Lettern die Frage, die sich so mancher in diesen „europäischenZeiten“ stellt. Und er macht deutlich: Mainz, Köln, Düsseldorf - was dieGroßen können, können wir schon längst. Die Wörsdorfer sind in jederFastnachtskampagne am letzten Tag dabei und mit einem Zug durch ihrenOrt unterwegs, an dem viele Wörsdorfer und ihre Vereine, aber auchetliche Gäste von außerhalb teilnehmen.„Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“ - die Kneipe „Kuhstall“ istmit einem solchen auf Rädern unterwegs, schwarz-bunt verkleideteGestalten winken, werfen und rufen Helau. „Hier ist die Stimmung schonfast am Siedepunkt“, meint einer der vielen, die am Straßenrand stehenund das kleine Defilee der Zugnummern abnehmen.Nicht nur Kinder bücken sich begeistert nach den geworfenen Kamellen,nach Popcorn und Schoko-Täfelchen - und sie können sich auch für dieKonfetti-Kanone begeistern, die die „Dunker Boys“ auf ihrem Wagentransportieren und alle paar Meter neu nachladen. „Spanien sagt demStierkampf adé, das finden die Dunker Boys gut - olé!“, steht gereimt amgroßen Wagen, und die Boys haben sich auch von diesemsüdeuropäischen Thema inspirieren lassen, was ihre Kostümierungangeht: Lauter Toreros in schwarz-rotem Outfit begleiten das Gefährt.Die Feuerwehrfrauen waren sehr kreativ und haben ein rollendes Lädchenaufgebaut, in dessen Auslage Kartoffeln, Obst und Gemüse, Apfelwein undalles, was zu einem kleinen Laden gehört, malerisch angeordnet sind:„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat das schönste Lädchen im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land?“ ist denn auch die gereimte Frage auf dem Ladenschild.


604Am 21.12. 2012 ist nach dem Kalender der Mayas der Weltuntergang, sowird allen Zugbesuchern auf einem weiteren Gefährt mitgeteilt. DessenDunker-Mitfahrer haben sich entsprechend vorzeitlich wie bei den Mayasgewandet - geben aber <strong>zum</strong> Ausdruck, dass sie das mit demWeltuntergang nicht so ernst nehmen: „Wir Wörsdorfer aber bleibenDunker“, heißt es - und nach nahendem Weltuntergang sieht das fröhlicheSetting auf Wörsdorfs Hauptstraße auch nicht aus.35 Jahre Musikgemeinschaft „MG 77“, 125 Jahre TSG Wörsdorf - aucheinige Jubiläen werden beim Umzug apostrophiert. Die MG 77 hat dieganze Kapelle kurzerhand auf das rollende Gefährt geladen, damit dieFastnachtslieder auch live gespielt durch Wörsdorfs Mitte schallen. Reifenschwingende Gymnastik-Damen begleiten das Jubiläums-Gefährt der TSG.„Ghost Busters“ ist das Motto der Jugendfeuerwehr. Jede Menge kleinereund größere Geister bevölkern die Straße rund um den selbst gebautenWagen - selbstverständlich nur gute Geister. Mit „Flower-Power“markieren die Tanzgruppen „Elixier“ und „Mirix“ ihre Teilnahme amheimischen Zug und der AMC <strong>Idstein</strong> hat gleich eine ganze Horde Kinderund Jugendlicher mitgebracht, die sich auf ihren kleineren und größerenTrial-Motorrädern präsentieren. Auf dem Hinterrad steil in den Himmel,auf dem Vorderrad kopfüber fahren die jungen Motorrad-Artisten durchsGedränge - nicht ganz ungefährlich, aber spektakulär anzusehen. „Ahs“und „Ohs“ sind da garantiert.„Hexen im Konfettiwirbel“ lautet das Motto des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins,der mit einer ganzen Menge Hexen aus der benachbarten Stadt angereistkam. Dagegen zeigt die Wiesbadener Närrische Garde im klassischenroten Samt-Outfit Tradition. Eher leger geht es zu bei der WörsdorferSängervereinigung: Bademantel, Schwimmbrille und Handtuchsind auf dem Motivwagen des Vereins angesagt - und worum gehtes? Natürlich um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Reizthema Tournesol, das sich inder Tat trefflich eignet als Fastnachtsthema. „Notopfer Tournesol-Bad“ so steht denn auch in großen Lettern geschrieben und rundum den Wagen herum hängen die Zinkeimer, in denen dieSängervereinigung um eine Wasserspende bittet. Ein Schelm, derBöses dabei denkt …Mayawagen von den Wörsdorfer Dunkern: Sie glauben nicht an denWeltuntergang.


605<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<strong>Idstein</strong>Wenn die Protestanten lachen22.02.2012 - IDSTEINVon Julia SchülerFASTNACHTErste Rosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus vollerErfolg„Nur katholisch ist zu wenig, jetzt gibt’s Fastnacht evangelisch“ war aufden gelben T-Shirts vieler Katholiken zu lesen, die am Rosenmontagabendins evangelische Gemeindehaus kamen, um zu sehen, wie ihreGlaubensgeschwister Fastnacht feiern. Unter dem Motto „Auch Protestantekönne lache - am Rosemontag loss’ mer’s krache!“ hatte die evangelischeKirchengemeinde zu ihrer ersten Rosenmontagsparty eingeladen.„Bislang, da hat die Welt gedacht: ein Protestant gar niemals lacht!“, hießes in der Eröffnung von Ute Fried. Dass die Protestanten doch viel undkräftig lachen, bewiesen sie im folgenden dreistündigen Programm.Thomas Waldow lieferte einen wissenschaftlichen Beitrag, in dem er zubelegen versuchte, dass Fastnacht aus Berlin stamme. Dort hätte einMann namens Karl Neval einmal ausgerufen „Es ist fast Nacht“ und darausseien dann Karneval und Fastnacht entstanden. Und das Gebäck, daseigentlich Pfannkuchen heißt, würden wir ja lieber Berliner nennen, nannteer als weiteren Beleg für seine gewagte Theorie.Ute und Jörg Fried würdigten den verstorbenen Großmeister des Humors,Loriot, mit der Aufführung dreier seiner Sketche. Jörg Fried sang auchgemeinsam mit Marianne Schulz als Pfarrer und Pfarrvikarin ein Lied überdie Zusammenarbeit von dem „alten Pfarrer“ und der „neuen, jungenPfarrvikarin“. „Oh man, das ist ja fast schon wie zuhause, da muss ichtun, was meine Frau mir sagt“ sang der Pfarrer und die Pfarrvikarin freutesich: „Die Kirche streichen wir jetzt rosarot!“Die Probleme des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades nahmen JuttaSchmidt, Gaby Rosch und Susanne Marevoet in einem Sketch aufdie Schippe. Die Damen trafen sich in dem Bad und wundertensich, dass dort so viel los sei. „Die Leute wollen halt ihren


606Gutschein noch schnell einlösen, wer weiß, wie lange das nochgeht.“ Zur Rettung des Bades hatten sie so einige Ideen. Es gäbeja sicher noch die Adressen der Interessenten für die Lore-Bauer-Halle. Oder man könne das 24-Stunden-Radrennen in dasFitnessstudio des Tournesol-Bades verlegen. Auch eine Nutzungals katholisches Gebetshaus wäre denkbar. „Die Kuppel hat soeine gute Akustik, das wäre wie ein kleiner Petersdom, vielleichtkommt ja dann auch mal der Papst nach <strong>Idstein</strong>!“.Wahre Begeisterungsstürme ernteten Pfarrvikarin Daniela Opel und PfarrerMartin Kuhlmann für Ihre Darbietung des Hits „You’re the one, that Iwant“ von John Travolta und Olivia Newton-John. Zur Freude desPublikums sangen sie das Lied als Zugabe gleich ein zweites Mal.Robin Rütten, der „Coole Schüler“, der kürzlich Dritter beim Wettbewerbdes Hessischen Rundfunks „Hessens beste Witzeerzähler“ wurde,berichtete von seinem stressigen Leben als Schüler. „Schule - das stehtfür SCHikane Und Lauter Elend.“ Auch in seiner Freizeit ist einiges los. Alsseine Mutter mit ihm schimpft, er solle sein Zimmer aufräumen und alles,was dort doppelt und dreifach herumliegt, wegwerfen, tat er was von ihmverlangt wurde. Die Mutter war aber gar nicht begeistert, als siebemerkte, dass er jetzt nur noch von jedem Socken einen hat.In der Büttenrede von Jörg Fried ging es um das Zusammenleben vonProtestanten und Katholiken. Fried sei nämlich als V-Mann bei denKatholiken eingeschleust, um dort zu missionieren. Doch er gab auchseinen Neid auf die Glaubensbrüder zu: „Als unser Papa Ratzi Papst wurdeund in der Bildzeitung groß ,Wir sind Papst‘ stand, da waren wir schonetwas neidisch, oder? Wobei ich nicht wissen will, was in der Zeitungsteht, wenn der Papst mal stirbt - ‚Wir sind tot‘ oder was?“Marianne Schulz beschäftigte sich dagegen mit den Frauen im bestenAlter. „Wir Frauen von 68, wir sind immer noch schön! Bei uns gibt’s keineEcken, bei uns ist alles rund!“ Zum Abschluss wurden die Lachmuskeln derBesucher noch einmal strapaziert, als Klaus Herden und Jörg Fried als „DieLangen Kerls von <strong>Idstein</strong>“ <strong>zum</strong> Männerballett antraten. Auch von ihnenwurde begeistert eine Zugabe gefordert.Dass auch die Protestanten lachen können, das bewiesen sie also andiesem Abend. Als musikalische Begleitung spielten die „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtmusikanten“ und zeitweise auch Kantor Carsten Koch am Klavier auf,und zünftige hessische Kleinigkeiten und Getränke rundeten die ersteRosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus ab.


607Diese närrische Truppe sorgte im evangelischen Gemeindehaus für tolleStimmung. Foto: wita/Udo Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Februar 2012<strong>Idstein</strong>36 Gläubiger fordern 6,9 Millionen24.02.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowTOURNESOLKreditorenverband im Konkursverfahren der Bau GmbH:Ansprüche mit 90 Prozent entwertetIm Konkursverfahren der Tournesol-Energie- und FreizeitanlagenbauGmbH (die IZ berichtete) aus dem österreichischen Sautens haben bisher36 Gläubiger Forderungen in einer Gesamthöhe von rund 6,9 MillionenEuro angemeldet.Von dieser Summe wurden gut 1,2 Millionen Euro festgestellt, 5,7Millionen Euro werden bestritten. Das geht aus einem Schreiben desAlpenländischen Kreditorenverbandes (kurz: AKV), GeschäftsstelleInnsbruck, an einen Gläubiger hervor. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung liegt diesesPapier in Kopie vor. Das in Konkurs gegangene Unternehmen hat dasbisher einzige Tournesol-Schwimm-, Sport- und Wellnessbad inDeutschland gebaut - im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.In Vertretung der Gläubigerinteressen hat die AKV Europa dieForderungen beim Landgericht Innsbruck geprüft. Wie in dem Briefgeschildert, ist das Unternehmen in Sautens geschlossen. Die Büroräume


608der Schuldnerin seien in Sautens angemietet worden und es besteheVermieterpfandrecht. Beim Großteil der Büroeinrichtung handele es sichum Leasing-Gegenstände.Laut Buchhaltungsunterlagen seien noch Forderungen in Höhe von 1,7Millionen Euro offen - diese bestünden jedoch <strong>zum</strong> überwiegenden Anteilunberechtigt. Es bedürfe der genauen Überprüfung durch denMasseverwalter.Auf dem Massekonto befinde sich neben dem Kostenvorschuss in Höhevon 4000 Euro noch ein Guthaben von 400 Euro. Die AKV Europa schreibtin dem Brief weiter, dass der ehemalige Geschäftsführer der Schuldnerininzwischen bei der deutschen Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH beschäftigtsei.Da bei der Schuldnerin noch mehrere Unternehmen involviert seien,bedürfe es von Seite der Massenverwaltung noch weiterer Abklärung undes sei auch nicht ausgeschlossen, dass der gegenständliche Konkursakt andie Staatsanwaltschaft Innsbruck weiter geleitet werde. „Da keinenennenswerte Vermögenswerte vorhanden sind, bitten wir Sie bereitsjetzt, Ihre Forderung mit 90 Prozent als entwertet anzunehmen“, heißt esdazu wörtlich in dem Brief der AKV Europa.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:24.02.2012 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Das erste Mal ...?Die wievielte Pleite des GF ist das wohl? ... wer das recherchieren kannstellt evtl. fest, dass gut gemacht ist? ... hätte bei entspr. Recherche dieStadt <strong>Idstein</strong> das vorab Wissen können? ... liebe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, nun hörtendlich auf euren BM und geht baden und rettet das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bad! Vergesst die Wassereimer nicht!25.02.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Tournesol /Die never ending storyTournesol ist am Ende,das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.Sollteder Stadt <strong>Idstein</strong>hieraus finanzieller Schaden entstehen,ist auch <strong>Idstein</strong> wie Griechenlandam Ende.Nur springt dann kein Rettungsschirm aus EU,EZB undEWS ein.Bleibt nur zu hoffen, dassdie Troika in Form der Komunalaufsicht unsere Stadtväter endlich<strong>zum</strong> sparen zwingt.Seit Herr K das Amt des Bürgermeisters von H.M 2002


609übernommen hat, haben sich die Schulden der Stadt verdoppelt.MeinOpa hatte recht,als er sagte" Die Sozis können einfach nicht mit anderenLeuten Geld umgehen"Stefan Reifenberger (Wutbürger der fröhlichen Art)<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Februar 2012


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.März 2012610


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.März 2012611


612www.cdu-idstein.de vom 09.März 201209.03.2012 - Gemeinde/ Stadt"Auch 2012 kein Wassergeld von Tournesol -Mehr Fragen als Antworten"Wirtschaftsprüfer im Haupt- und Finazausschuss zu TournesolbefragtRechtsanwalt wird Magistrat und HFA über erste ErgebnisseberichtenAuch 2012 kein Wassergeld von TournesolMehr neue Fragen als AntwortenAn der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) nahmauf Antrag der CDU auch der Wirtschaftsprüfer teil, der seinerzeit denJahresabschluss des Wasserwerkes prüfte. Wie bekannt, wurde bei dessenBeratung erstmals bekannt, dass das Tournesolbad seit Februar 2010 keinWassergeld mehr zahlt. Bei der intensiven Befragung wurde deutlich, dassoffenbar die satzungsmäßigen Gremien wie Betriebskommission, Magistratund Stadtverordnete erst im August 2011 Kenntnis von den Problemenerhielten. Auch die hohen Außenstände fielen bei der Prüfung im April2011 nicht auf, da der Wirtschaftsprüfer über den Zahlungsverzug seitFebruar 2010 nicht informiert wurde. „Wir hatten Debitorenlisten und daschien die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG) erstmals am 25.Januar 2011 auf“, erläuterte der Wirtschaftsprüfer. Vorher wurde dieOberbank als Schuldner geführt. Da der Bürgermeister dienstlichverhindert war und der Erste Stadtrat Dr. Koch die Frage, warum dasWassergeld nicht von der Oberbank eingetrieben wurde, nichtbeantworten konnte, musste dies bis zur Stadtverordnetenversammlungoffen bleiben. Bei dieser Gelegenheit wurde vom Magistrat auch berichtet,dass von der TIBG ein Schreiben vorliege, mit dem sie mitteilt, auch 2012kein Wassergeld bezahlen zu können. Die Frage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda, wie sich das mit der Aussage desBürgermeisters in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung decke, er rechne mit dervollständigen Bezahlung, musste ebenfalls unbeantwortet bleiben. „Wirgehen mit mehr offenen und neuen Fragen nach Hause als mitbefriedigenden Antworten“, monierte Zarda. Auch die Fragen der GRÜNENwaren <strong>zum</strong> Teil nicht beantwortet und wurden daher vom HFA an den


613Magistrat zurückgegeben. Mit Interesse erwarte die CDU, so ThomasZarda, die vom Magistrat für Ende März angekündigte Sitzung vonMagistrat und HFA, bei der der auf Antrag der CDU beauftragteRechtsanwalt über erste Ergebnisse seiner Prüfungen berichten werde.„Wir müssen uns derzeit um zwei Themenkreise kümmern“, so Zarda.“Um die Vergangenheit und darum, wie es weitergehen soll.“ DasWichtigste sei, wie es mit dem <strong>Hallenbad</strong> weitergehe und welche Kostenhier möglicherweise auf die Stadt zukommen könnten. Das müsse jetzt imVordergrund stehen. Danach komme mit großem Abstand, aber alleinwegen möglicher Haftungsansprüche ebenfalls dringend zu klären, wie esin den letzten beiden Jahren dazu kommen konnte, dass an den Gremienvorbei und offenbar auch am Wirtschaftsprüfer vorbei aus seiner Sicht, soZarda, satzungswidrig beim Wassergeld verfahren wurde. „Wie wir gesternerneut bestätigt bekamen, wurde auch der Magistrat erst im Septemberoder Anfang Oktober informiert und über die Einschaltung eines Anwalteswurde erst im Dezember oder sogar Januar gesprochen.“<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.März 2012<strong>Idstein</strong>Immer in Bewegung22.03.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiVOR ORTWolfgang Heller begleitet die Entwicklung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kern-Stadt mit viel EinsatzfreudeWie ein roter Faden ziehen sich manche Themen durch das Leben vonWolfgang Heller, was für Beständigkeit, Ausdauer und Zuverlässigkeitspricht. Wenn er von etwas überzeugt ist, dann bleibt er dran - und sichtreu. Das ist im Zweifelsfall dann auch wichtiger als das Parteibuch. Aberdas spiele im Ortsbeirat ohnehin eine untergeordnete Rolle. Als „sehrgutes Team“ beschreibt der Ortsvorsteher das Gremium, das für dieBelange und vielfältigen Wünsche der Bürger in der KernstadtAnsprechpartner ist. Und an der guten Zusammenarbeit habe sich auch


614nach der Kommunalwahl im vergangenen Jahr, die dem Beirat ein paarneue Mitglieder bescherte, nichts geändert. Nur so könne man etwasbewegen.„Eigentlich bin ich ein Vereinsmensch, wollte gar nicht in die aktivePolitik“, erinnert er sich an seinen Start als Stadtverordneter für die CDU.Gleichwohl hat ihn die Möglichkeit, etwas für seine Heimatstadt tun zukönnen, motiviert, und so war es auch folgerichtig, dass er von Anfang anMitglied im Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern war. Der wurde nach derKommunalwahl 1997 aus der Taufe gehoben, erster Ortsvorsteher warHorst Moog, gefolgt von Heller, der nun schon über zehn Jahre an derSpitze des Gremiums steht. Es war im Vorfeld lange diskutiert worden, obund wie ein Ortsbeirat für die Kernstadt Sinn macht. Heute wird das nichtmehr in Frage gestellt, vielmehr freut man sich über wachsendeBürgerbeteiligung in den Fragestunden und bei Ortsterminen, die zurguten Tradition des Gremiums gehören.Ein roter Faden - das ist Hellers Verbundenheit zur Hexenturmstadt, in derer geboren wurde und aufwuchs, in der er die Bauschule besuchte, wo ersich <strong>zum</strong> Bauingenieur ausbilden ließ und in der er heute lebt, inNachbarschaft <strong>zum</strong> alten Krankenhaus-Gelände an der Heftricher Straße,auf dem demnächst gebaut werden soll, Wohnungen entstehen. Auchwenn so eine große Baustelle gleich nebenan an den Nerven zehren kann,Heller ist froh, dass sich auf dem Grundstück, das von der Ferne gutsichtbar ist und im Laufe der vergangenen Jahre <strong>zum</strong> Schandfleck wurde,endlich etwas bewegt. „<strong>Eine</strong> Stadt muss sich entwickeln.“Unter diesem Gesichtspunkt begrüßt er auch Ideen <strong>zum</strong> altenGüterbahnhof, wo unter dem Titel „Kulturbahnhof“ in Kooperationzwischen Hochschule, Stadt und Land ein neuer Freizeittreff für jungeLeute entstehen soll. Sein Verständnis für Bürger, die in einer sehr frühenPlanungsphase auf die Barrikaden gehen, hält sich in Grenzen. Natürlichwerde im Vorfeld auch über Lärmschutz gesprochen, aber jetzt heiße eserst mal abwarten.Ähnlich gelassen und um Sachlichkeit bemüht geht er mit demThema „Tournesol“ um, das zwar derzeit nicht aktuell imOrtsbeirat diskutiert werde, aber immer mal wieder Thema inGesprächen mit Bürgern ist. „Alle Kommunalpolitiker haben dasBad gewollt, jetzt steht es da, und das ist gut so.“ Alles Weiterewerde sich finden. „Es bringt jedenfalls nichts, dauernd den Fingerin die Wunde zu legen, damit sie nur ja nicht heilt.“


615Ein roter Faden im Leben von Wolfgang Heller, das ist auch der TV 1844<strong>Idstein</strong>, in dem er seit seiner Einschulung 1942 Mitglied, dessenVorsitzender er seit 35 Jahren ist, wo der 76-Jährige immer noch turntund Leichtathletik betreibt. Mit rund 4000 Mitgliedern in den BereichenBallsport, Gesundheitssport, Leichtathletik/Turnen und allgemeines Turnenist der TV <strong>Idstein</strong>s größter Verein - wobei sich „groß“ auch auf dieEigeninitiative der Mitglieder bezieht, die <strong>zum</strong> Beispiel mitgeholfen haben,dass aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg eine Sporthallewerden konnte. Tausende von Stunden wurden dort ehrenamtlichgeleistet.Ein roter Faden, das sind die Menschen im Leben von Wolfgang Heller. Seies nun in seiner 38-jährigen Tätigkeit als Bauingenieur für Hochtief, imTurnverein, als Ortsvorsteher, „es macht mir Spaß, mit Menschenumzugehen“. Mit sichtlicher Freude erzählt er von den Senioren, denen erals Ortsvorsteher <strong>zum</strong> Geburtstag gratuliert - auch eine 105-Jährige istdabei - und mit denen ihn viele Jahre <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Geschichte verbinden.Ein roter Faden - das ist ihm sehr wichtig - ist auch seine Frau, die ihnnun schon einige Jahrzehnte bei seinem vielfältigen Engagementunterstützt, den Rücken stärkt. In diesem Jahr feiern sie GoldeneHochzeit.Seiner Stadt besonders verbunden: Wolfgang Heller. Foto: wita / UdoMallmannSERIEProjekte, Probleme, Potenzial … Wo liegen die Stärken und Schwächen derStadtteile und Dörfer, wer hat nach der Kommunalwahl in denOrtsbeiräten das Sagen? In der Serie Vor Ort stellte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitungdie Ortsvorsteher vor und sprach mit ihnen über ihre Heimat, ihrenWirkungskreis, Frusterlebnisse und Spaßfaktor. Mit dem heutigen Beitragendet die Serie.


616KONTAKTDer Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Ortsvorsteher Wolfgang Heller, StellvertreterVolker Nies, Gabriele Baasch, Stefan Klein, Jürgen Klement, Dr. WulfMerkel, Markus Ott, Antje Reimers, Stefan Schnitzler, Doris Ulrich-Best,Sebastian Vogel, Erich Wittler und Birgit Zarda.www.cdu-idstein.de vom 23.März 201223.03.2012 - Gemeinde/ Stadt„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrerFraktion stimmten, sollte dem Bürgermeister zu denkengeben.“Nachdenkliche Mienen bei der SPD und drei StimmabweichlerZarda: „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission ohne Ansehenvon Parteibuch oder Person!“ Rechtsanwalt soll Stadtverordnetendirekt berichten und befragt werden können Dringlichkeitsantragder CDU von allen Fraktionen außer der SPD unterstützt„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrer Fraktion stimmten,sollte dem Bürgermeister zu denken geben“, meint CDU-Fraktionsvorsitzender Zarda. Alle übrigen Fraktionen stimmten ohnehindem CDU-Antrag zu, dass der von der Stadt mit der Tournesol-Angelegenheit befasste Rechtsanwalt den Parlamentariern auch direkt zuVerfügung stehen solle.


617Das sei, so Zarda, ein Stück weit mangelndes Vertrauen darauf, vomBürgermeister vollständig, frühzeitig und richtig informiert zu werden.„Und das wird anscheinend <strong>zum</strong>indest teilweise auch in der SPD-Fraktionso gesehen.“ Das könne man an der früheren Bemerkung von SPD-Fraktionsvize Baasch in der Dezembersitzung sehen, der damals demBürgermeister attestierte, seine Informationspolitik sei verbesserungsfähigund jetzt an der Stimmabweichung von drei der 10 SPD-Stadtverordneten. Er habe jedenfalls, so Zarda, bei seinen Ausführungenmanche nachdenkliche Miene in der SPD-Fraktion gesehen.„Wir werden ja alle gleich schlecht behandelt und die SPD-Stadtverordneten sind genauso wie wir, wie der Magistrat, wie dieBetriebskommission im Dunkeln gelassen worden.“ Dass es denSozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenen Bürgermeister zukritisieren, sei doch vollkommen verständlich. „Das würde uns dochgenauso gehen“, hat Zarda Verständnis für die Situation der SPD-Abgeordneten. Insofern seien die Stimmenthaltungen aber ein umsodeutlicherer Warnschuss, den der Bürgermeister sehr ernst nehmen sollte,meint Zarda. Es gehe nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zuflicken sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig undrichtig informiert werde, was nachweislich bislang nicht erfolgt sei.„Schließlich mussten wir in der HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vomBürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei.“Und dass ein Berichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antwortennun schon <strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeisterging, sei ebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.Am gestrigen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung nunein Brief der Fa. Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, das Wassergeldauch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundung ansucht.Der Bürgermeister brachte selbst eine Vorlage ein, wonach eine weitereStundung abgelehnt wird. Dieser Vorlage des Bürgermeisters stimmte dieStadtverordnetenversammlung zu.Bei der anschließenden Debatte um einen Antrag der CDU, dass der vonder Stadt beauftragte Rechtsanwalt im Haupt- und Finanzausschuss denStadtverordneten Auskunft erteilen und für Rückfragen zur Verfügung


618stehen solle, zeigte es sich, dass der Bürgermeister in derStadtverordnetenversammlung nicht nur über keine Mehrheit verfügt,sondern ziemlich isoliert ist und nicht einmal alle SPD-Parlamentarierhinter ihm stehen. In der Abstimmung stimmten nur 7 Stadtverordnete –bei 10 anwesenden SPD-Abgeordneten – gegen den CDU-Antrag, der vonGrünen, <strong>FWG</strong> und FDP unterstützt wurde.Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, hatte zuvor begründet,weshalb seine und die übrigen Fraktionen außerhalb der SPD den Antragfür erforderlich hielten.„Gerade nach der Befragung des Wirtschaftsprüfers im Haupt- undFinanzausschuss hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht alles gesagtwurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer. Das wird uns nicht nocheinmal passieren und wir werden auch dem Rechtsanwalt direkt undungefiltert durch den Bürgermeister unsere Fragen vorlegen. Schließlichhat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltung einesRechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, führt Zarda aus.Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt sei vonder Stadtverordnetenversammlung auch so beschlossen worden. DieEinladung der Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eineMagistratssitzung könne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlichwerden wir teilnehmen. Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratungim Ausschuss nicht herumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalbzweimal anreisen muss, liegt am Bürgermeister.“ Denn durch dieHinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zarda deutlich,unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eineInformation in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damitunzulässig.„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnetehaben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, diebösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol seinWassergeld nicht bezahlen könne.“ So sei die öffentliche Erklärung desBürgermeisters, die sich jetzt als vollkommen falsch herausgestellt habe,Tournesol werde zahlen, nach Ansicht von Herrn Weiss ein zulässigerGang in die Öffentlichkeit. „Und wenn wir feststellen, dass nichts bezahltwird, dann soll das gefälligst in nichtöffentlicher Sitzung geschehen“,macht Zarda deutlich, warum er im Prinzip für öffentliche Beratungen ist.„Das ist der Regelfall und steht so auch in der HGO.“


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621<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012<strong>Idstein</strong>Tournesol zahlt nicht24.03.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowPARLAMENTWeitere Stundungen des Wassergeldes abgelehntDer Ton in der politischen Debatte um den finanziellen Zustand desTournesol-Bades wird immer schärfer: Auf der jüngsten Sitzung desStadtparlamentes gerieten sich die Politiker untereinander und mitBürgermeister Gerhard Krum derart in die Haare, dass die Temperaturenin der ungeheizten Wörsdorfer Gemeindehalle allein durch diesen hitzigenSchlagabtausch in die Höhe zu gehen schienen. Sind die öffentlichenDebatten um Tournesol im Sinne des Fortbestandes des Bades? Schadennegative Schlagzeilen dem weiteren städtischen Vorgehen? Oder hat dieÖffentlichkeit nicht ein Recht auf umfassende Information? Diese undweitere Fragen sorgten für teilweise heftige verbale Auseinandersetzungenim Parlament.In der Diskussion wurde von allen Fraktionen - bis auf SPD - knallhartkritisiert, dass Bürgermeister Gerhard Krum die Öffentlichkeit und diePolitik bei der Schieflage von Tournesol hingehalten und viel zu spätinformiert habe.Unter dem Strich wurde der Parlamentsrunde spätestens amDonnerstagabend glasklar, dass es um das Vorzeige-Bad an derWeldertstraße noch schlimmer zu stehen scheint, als bisher angenommen:Während Krum im Februar gegenüber der IZ noch optimistisch sagte, dassTournesol nicht nur das ausstehende Wassergeld, sondern auch künftigeAbschläge zahlen würde, teilte das Unternehmen am vergangenenDonnerstag mit, dass es das Wassergeld auch weiterhin nicht zahlenkönne. Tournesol ersuchte deshalb um weitere Stundung. Dieser Briefwurde den Stadtverordneten zur Kenntnis gebracht.Bürgermeister Krum verlässt den Saal


622Bürgermeister Gerhard Krum reagierte sofort und brachte eine Vorlageein, in der dem Unternehmen eine weitere Stundung abgelehnt wird. OhneDebatte stimmte das Parlament Krums Vorlage zu. Damit ist Tournesol<strong>zum</strong> Zahlen des Wassergeldes verpflichtet. Gerhard Krum versuchte nochvor Eintritt in die Tournesol-Debatte, eine öffentliche Diskussion zuverhindern - ohne Erfolg. Als während der Sitzung von Stadtverordnetenkonkrete Zahlen, Tournesol-Kommissions-Namen und intime Tournesol-Unternehmensabläufe über das Mikro in die Halle gingen, drohte Krumnicht nur erst, den Raum zu verlassen, sondern wenig später setzte erseine Drohung auch in die Tat um und ging. Wenig später kehrte erallerdings wieder zurück.Wie brisant die Angelegenheit inzwischen ist, belegt, dass Krum fürkommenden Montag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses(HFA) zu einer gemeinsamen Sitzung mit dem Magistrat eingeladen hat.In dieser Runde soll der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt diejuristischen Möglichkeiten in punkto Tournesol aufzeigen. Die CDU hattezuvor gefordert, dass der HFA mit einbezogen wird. „So aber nicht! DerRechtsanwalt soll uns im HFA in öffentlicher Sitzung direkt antworten -ohne Umwege über den Magistrat“, war Thomas Zarda (CDU) davon allesandere als begeistert. Er brachte deshalb einen Dringlichkeitsantrag ein,wonach der Rechtsberater auf jeden Fall noch in einer weiterenöffentlichen HFA-Sitzung zu Wort kommen soll. Dieser Antrag wurde vonallen Fraktionen - bis auf SPD - unterstützt. Marius Weiß stemmte sich mitaller Macht dagegen, dass alles in der Öffentlichkeit diskutiert werde, wasnach seiner Ansicht eigentlich hinter verschlossene Türen gehört. „Ich binerschrocken über diese Vorgehensweise. So kann das doch nichtweitergehen.“Ging es doch: Die Grünen erklärten ihren Berichtsantrag zu Tournesolnicht für erledigt, stellten dies zur Abstimmung und erhieltenRückendeckung von der Mehrheit. Gerhard Krum wurde so aufgefordert,die nach Meinung des Parlamentes noch offenen wesentlichen Fragen derGrünen zu beantworten. Zum Beispiel, warum es 16 Monate gedauerthabe, bis auch die Politik von den Zahlungsproblemen im Tournesolerfahren habe. „Das ist doch Nichterfüllung der beruflichen Pflichten“,stellte Patrick Enge (Grüne) in den Raum.


623Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:26.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Wie kann das eigentlich sein?Wem nutzt es eigentlich, dass sich die SPD-Fraktion - allen voran derFraktionsvorsitzende - so vehement in die Geschäftstätigkeit desTournesol einbringt. Und das man den gemeinen Bürger und Steuerzahlefür so unmündig hält, penetrant "herumgeheimnissen zu müssen? Mir istauch nicht bekannt, dass der Magistrat hier <strong>zum</strong> Erfüllungsgehilfen fürTournesol berufen worden ist.Mir ist ferner nicht bewußt, dass die Bürger dieser Stadt unterVormundschaft gestellt worden sind.Warum muß mann dann so panisch reagieren?Mit neugierigen GrüßenHubertus K. Winter26.03.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Sieg für das ParlamentDas Verhalten unseres Bürgermeisters bei der letztenStadtverordnetenversammlung ist nicht nur pubertär,sondern zeigt auch wenig Respekt für das Parlament.In Kenntnis um die Situation unseres Spaßbades und das was finanziellauf die Stadt zukommt, liegen bei Ihm die Nerven blank.Jetzt will Herr K auch noch Tatsachen der Öffentlichkeit vorenthalten.Stattdessen tricksen und verscleiern. Dabei müsste Ihm und seinemStadthalter M. Weiß doch klar sein, daß nicht erst seit-Stuttgart 21,-den Protesten der Bürger für ein Nachtflugverbot am FrankfurterFlughafen-der Gründung einer Bürgerinitiative in <strong>Idstein</strong> gegen die Altstadtgalerie,die Themen Transparenz und Bürgerbeteiligung bei uns Bürgern ganz weitoben stehen.


624Gut, dass die Mehrheit der Stadtverordneten und Teile der eigenFraktion(die sonst immer alles brav abnickt) ein solches Vorgehendes Herrn K nicht mitmacht.Stefan Reifenberger; <strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012


625<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.März 2012<strong>Idstein</strong>CDU: Krum informiert alle schlecht26.03.2012 - IDSTEINTOURNESOL Fraktions-Chef Thomas Zarda verstärkt seine Kritikam <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister(VoS). „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission - ohne Ansehen vonParteibuch oder Person!“ Mit dieser Aussage geht CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda nach derStadtverordnetenversammlung auf die heftige Diskussion über denZustand des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades an die Öffentlichkeit.Dass es den Sozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenenBürgermeister zu kritisieren, ist für Zarda vollkommen verständlich.Immerhin: Drei SPD-Fraktionsmitglieder enthielten sich der Stimme beimVotum über den CDU-Antrag zur Diskussion der rechtlichenGegebenheiten zu Tournesol.Laut Zardas Interpretation sind diese Stimmenthaltungen ein deutlicherWarnschuss in Richtung Krum, den der Bürgermeister sehr ernst nehmensollte. „Es geht nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zu flicken,sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig und richtiginformiert wird, was nachweislich bislang nicht erfolgt ist.“ Schließlichhätten die Politiker in der jüngsten HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vomBürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei. Und dass einBerichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antworten nun schon<strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeister ging, seiebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.Krum habe nicht alles gesagt„Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.Am vergangenen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung


626nun ein Brief der Firma Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, dasWassergeld auch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundungansucht.“ Das alles passt für Zarda nicht zusammen. Für ihn ist einweiterer Beleg für fehlende oder zu späte Informationen die Befragungdes Wirtschaftsprüfers zur wirtschaftlichen Lage von Tournesol im HauptundFinanzausschuss. „Da hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht allesgesagt wurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer.“Damit dies, so Zarda, nicht noch einmal so läuft, will die CDU denRechtsanwalt direkt und ungefiltert durch den Bürgermeister seine Fragenvorlegen - in einer seperaten Sitzung, dann ohne den Magistrat. Amheutigen Montag hat Gerhard Krum zu einer gemeinsamen Sitzung derHFA-Mitglieder mit dem Magistrat ins Rathaus eingeladen. Zum ThemaTournesol sollen rechtliche Standpunkte dargelegt werden.Dass überhaupt Rechtsberatung durch den Magistrat angestrengt wird, istfür Zarda ebenso verwunderlich.„Schließlich hat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltungeines Rechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, erinnert Zarda.Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt wurdevon der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Einladung derMitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eine Magistratssitzungkönne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlich werden wir teilnehmen.Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratung im Ausschuss nichtherumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalb zweimal anreisen muss,liegt am Bürgermeister.“Magistrat unterliegt der VerschwiegenheitDenn durch die Hinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zardadeutlich, unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eineInformation in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damitunzulässig.„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnetehaben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, diebösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol seinWassergeld nicht bezahlen könne.“


627WWW.cdu-idstein.de vom 27.März 201227.03.2012 - Gemeinde/ StadtTournesol: Rechtsanwalt trägt erste Ergebnisse imMagistrat und Mitgliedern des Haupt- undFinanzausschusses vorZu einer Magistratssitzung, auf der der in Sachen Tournesol beauftragteRechtsanwalt vortrug, waren auch die Mitglieder des Haupt- undFinanzausschusses hinzugeladen. Hierauf wurde bereits in der letztenStadtverordnetenversammlung hingewiesen. Trotzdem unterliegen dieEinzelheiten der Verschwiegenheitspflicht aller Anwesenden, speziell derStadträte und Stadtverordneten. Insofern können an dieser Stellekeinerlei Informationen über den Inhalt des Vortrages von HerrnRechtsanwalt Dipl.Kfm. Weber weitergegeben werden.Nach dem persönlichen Eindruck der Teilnehmer hat sich aber die Linie derCDU-Fraktion, die wir seit Bekanntwerden der Schwierigkeiten konsequentverfolgen in vollem Umfang bestätigt:1.Es war richtig, einen Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessender Stadt <strong>Idstein</strong> im Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.In der Rückschau ist es desto unverständlicher, warum der Bürgermeisterdazu geradzu gezwungen werden musste und es sogar eines Beschlussesder Stadtverordneten bedurfte.2.Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt denStadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direktzu befragen.Wie bereits bei der direkten Befragung auch des Wirtschaftsprüfers, derden Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte, zeigte es sich, dass derdirekte Bericht gegenüber einer Zusammenfassung und Interpretationdurch den Bürgermeister erforderlich war.3.Unsere Annahme, dass einige bisherige Auskünfte und Wertungen desBürgermeister nicht richtig oder nicht haltbar sind, war richtig.Über Einzelheiten kann an dieser Stelle wegen derVerschwiegenheitspflicht nichts mitgeteilt werden.


6284.Es ist richtig und äußerst erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt<strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnern analysiert und aufgearbeitet wird,um über künftige Schritte entscheiden zu können.Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionell vorgehendeRechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzung bestätigt,dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeister seit Beginnverfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und es insofern imInteresse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelle Beratung inAnspruch zu nehmen.Der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Peter Piaskowski, hatvorsorglich und dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlungentsprechend einen Termin für den HFA mit dem Rechtsanwalt für den 18.April vereinbart. Inwieweit diese Sitzung öffentlich stattfinden kann, musszu gegebener Zeit geprüft und entschieden werden.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012<strong>Idstein</strong>Tournesol: Jurist soll im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschuss berichten28.03.2012 - IDSTEINVon Volker Stavenow„Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hat amMontagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denn dieSitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFA mitdiesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einereigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum alsSprecher des Magistrats verriet der IZ gestern mit keiner Silbe, welcheInformationen der von der Stadt beauftragten Rechtsanwalts in SachenTournesol-Allwetterbad gegeben wurden und wie die städtischen Politikerdarauf reagierten.Wie bereits mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt Wassergeld


629in Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geldhat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auchdie künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte umweitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einenRechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungeninnerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sindvielschichtig.„Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich und dem Beschlussder Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Termin für denHFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt nach derSitzung CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einenRechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> imHinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei esumto unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezugezwungen werden musste und es eines Beschlusses derStadtverordneten bedurft habe.„Direkter Bericht war notwendig“„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt denStadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direktzu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung desWirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,zeigte es sich, dass der direkte Bericht gegenüber einerZusammenfassung und Interpretation durch den Bürgermeistererforderlich war“, sagt Zarda. Die CDU-Annahme, dass einige bisherigeAuskünfte und Wertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nichthaltbar seien, wären richtig. „Es ist richtig und äußerst erforderlich, dassdie Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnernanalysiert und aufgearbeitet wird, um über künftige Schritte entscheidenzu können. Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionellvorgehende Rechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzungbestätigt, dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeisterseit Beginn verfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und esinsofern im Interesse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelleBeratung in Anspruch zu nehmen“, so Zarda. Sind Jahresabschlüsse derdiversen Tournesol-Gesellschaften im Unternehmensregister bis <strong>zum</strong>heutigen Tag nicht nachvollziehbar? Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internetrecherchiert hat, meint: „Ja!“ Er will herausgefunden haben, dass


630Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsse verstoßenhaben soll.„Warum?“, fragt er sich und stellt die Frage in den Raum, obZahlungsunfähigkeit, Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiertwerden sollen. Der Mann hat seine Erkenntnisse an Bürgermeister Krumund alle Fraktionen geschickt - mit der Bitte, auf die von ihm zur Debattegestellten Fragen Antworten zu finden.Wie geht es mit dem Tournesol-Allwetterbad weiter? Diese Frage beschäftigt nicht nur die<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik, sondern auch die Badegäste. Archivfoto: wita/Udo Mallmann


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012631


632Wiesbadener Kurier vom 28.März 2012<strong>Idstein</strong>Sollte Überschuldung verschleiert werden?28.03.2012 - IDSTEINTOURNESOL-BAD Jurist soll im April im Haupt- undFinanzausschuss berichten(VoS). „Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hatam Montagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denndie Sitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFAmit diesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einereigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum alsSprecher des Magistrats verriet gestern mit keiner Silbe, welcheInformationen der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt in SachenTournesol-Allwetterbad gegeben hat und wie die städtischen Politikerreagierten.Wie mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt <strong>Idstein</strong> Wassergeldin Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geldhat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auchdie künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte umweitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einenRechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungeninnerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sindvielschichtig. „Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich demBeschluss der Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Terminfür den HFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einenRechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> imHinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei esumso unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezugezwungen werden musste und ein Beschluss der Stadtverordneten nötigwar.Rechtsposition prüfen„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt denStadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direktzu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung desWirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,


633zeigte sich, dass der direkte Bericht gegenüber einer Zusammenfassungund Interpretation durch den Bürgermeister erforderlich war“, sieht esZarda. Richtig sei die CDU-Annahme, dass einige bisherige Auskünfte undWertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nicht haltbar seien. „Esist erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber denVertragspartnern analysiert wird, um über künftige Schritte entscheidenzu können“, so Zarda, die professionelle Beratung sei überfällig gewesen.Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internet recherchiert hat, will herausgefunden haben,dass Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsseverstoßen habe. Er stellt die Frage in den Raum, ob Zahlungsunfähigkeit,Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiert werden sollen.Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:29.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Wenn die Überschuldung verschleiert werden soll,dann muß auch die Frage gestellt werden, ob durch die Verschleierung dieInsolvenz verschleppt worden ist. Dafür gibt es klare Regeln, diemindestens jeder ordentliche Kaufmann kennen muß.Insolvenzverschleppung ist außerdem kein Kavaliersdelikt, sie ruft in derRegel den Staatsanwalt auf den Plan.Die Offenlegung ist übrigens kein Wahlrecht. Und die Erfüllung dieserPflicht kann jeder überprüfen.Dem Internet sei es gedankt.Hubertus K. Winter


634<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.April 2012<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.April 2012


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.April 2012635


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Mai 2012636


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Mai 2012637


638<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Mai 2012<strong>Idstein</strong>Hoffen auf eine baldige Lösung09.05.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiTOURNESOLBürgermeister Krum ist optimistisch, dass Verhandlungen mitOberbank vor Sommerpause <strong>zum</strong> Ziel führenBürgermeister Gerhard Krum ist optimistisch, obwohl die Verhandlungenin Sachen Tournesol schwierig sind: Er hofft, dass noch vor derSommerpause eine Einigung mit der Oberbank möglich sein wird, möchteaber im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nicht ins Detail gehen. „VieleFragen und viel Geld spielen eine Rolle, wir stehen aber an der Schwellevor einer Entscheidung.“ In der Sitzung des Magistrats am Montag war dieweitere Beauftragung der Rechtsanwaltsgesellschaft Rölfs Partner wiedereinmal Thema gewesen. Die Kanzlei war von der Stadt als Beraterhinzugezogen worden. Neben einem Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfersitzen Experten für die Badtechnik, Branchenkenner und Baurechtler mitim beratenden Team.Auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, bei dem nurdie Einführung öffentlich war (wir berichteten), machte ein Vertreter derKanzlei deutlich, wie verschachtelt die Vertragswerke zwischen diversenTournesol-Gesellschaften, Stadt und Oberbank sind. Er sprachverschiedene Probleme an, die im Raum stehen: Es gibt Mängel am Bad,die zwar nicht Tournesol gefährden, aber abgestellt werden müssten. Dadie Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist, müsse die Oberbank für dieBeseitigung eintreten. Hier müsse die Oberbank Stellung nehmen, wie dasaussehen könnte.Der Jurist kündigte eine Überprüfung der Leasingverträge an, damitgeklärt werden kann, ob und wenn ja, wie, die Stadt <strong>Idstein</strong> in dieseVerträge eintreten könnte. Das bedinge aber, dass die wirtschaftlicheSituation und die Erfolgs-Aussichten des Bades konsequent geklärt werdenmüssten.Während die Verhandlungen laufen, hat Tournesol in <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> 1. Mai


639die Eintrittspreise erhöht - was bei den Badbesuchern auf wenigVerständnis stößt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2012


640<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Mai 2012<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2012


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Mai 2012641


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.Mai 2012642


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Mai 2012644


645Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Insolvenz bei Tournesol-Bad09.06.2012 – IDSTEINTOURNESOL<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister will Schaden für die Stadt vermeiden(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat am 6. Juni über das Vermögen der Tournesol<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des Tournesol-Allwetterbades in<strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Wiesbaden wegenZahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Gericht prüft nundiesen Antrag.„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand derFreizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zuvermeiden“, sagt Bürgermeister Gerhard Krum. Gemeinsam mit demvorläufigen Insolvenzverwalter und anderen Beteiligten wolle man nun dieSanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren vorantreiben. <strong>Idstein</strong>hat gegenüber den Betreibern Forderungen in Höhe eines sechsstelligenEuro-Betrag. Das Bad wurde 2010 eröffnet. Die Stadt unterstützte dasBad 25 Jahre lang mit jährlich 500000 Euro.


646Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Allwetterbad Tournesol stellt gegen BetriebsgesellschaftInsolvenzantrag09.06.2012 – IDSTEINVon Volker StavenowDie Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über dasVermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin desTournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beimAmtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldunggestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt BürgermeisterGerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage dieser Zeitung mit.Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ <strong>zum</strong> Thema,der allerdings unbeantwortet bleibt.„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf derenGrundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschiedenwird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- undsonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sindaufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nichtsachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand derFreizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zuvermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit demvom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigenInsolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nundie Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltigvorantreiben.„Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürgerinnen undBürger erhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischenHaushalt entstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungenvon insgesamt einem hohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotzmehrmaliger Aufforderungen haben uns die Verantwortlichen bis heutekein plausibles Konzept vorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen


und wie sie das Bad ohne weitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sichKrum enttäuscht. Er geht davon aus, dass das Bad mit einementsprechenden Konzept von neuen Betreibern wirtschaftlich geführtwerden kann. „Wir wählen den Weg des Insolvenzantrages, da nur sosicher gestellt werden kann, dass die im Sommer vermutlich sichergebenden Überschüsse nicht zur weiteren Verlustfinanzierung, sondernzur Restrukturierung des Bades verwandt werden. Darüber hinaus sei ihmbesonders wichtig, auf diese Weise den Arbeitsplatz für die rund 120Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen.647


648<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Tournesol rauscht in die Tiefe09.06.2012 – IDSTEINVon Volker StavenowALLWETTERBAD<strong>Idstein</strong> stellt gegen Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag /Finanzsanierung und neues Konzept?Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über dasVermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin desTournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beimAmtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldunggestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt BürgermeisterGerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Zeitung mit. Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ<strong>zum</strong> Thema, der allerdings unbeantwortet bleibt.„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf derenGrundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschiedenwird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- undsonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sindaufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nichtsachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand derFreizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zuvermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit demvom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigenInsolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nundie Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltigvorantreiben. „Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürgererhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischen Haushaltentstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.Die Stadt habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungen imhohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotz mehrmaliger Aufforderungen


649haben uns die Verantwortlichen bis heute kein plausibles Konzeptvorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen und wie sie das Bad ohneweitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sich Krum enttäuscht. Er gehtdavon aus, dass das Bad mit einem entsprechenden Konzept von neuenBetreibern wirtschaftlich geführt werden kann. „Wir wählen den Weg desInsolvenzantrages, da nur so sichergestellt werden kann, dass die imSommer vermutlich sich ergebenden Überschüsse nicht zur weiterenVerlustfinanzierung, sondern zur Restrukturierung des Bades verwandtwerden. Darüber hinaus sei ihm besonders wichtig, auf diese Weise dieArbeitsplätze für die rund 120 Mitarbeiter sicherzustellen.Ende mit Versteckspiel„Ich habe im September letzten Jahres, als herauskam, dass Tournesoloffenbar seit damals bereits über einem Jahr seine Wasserrechnung nichtbezahlt hat wörtlich davor gewarnt, nicht gutes Geld dem schlechtenhinterherzuwerfen. Das ist protokolliert“, ist CDU-Fraktions-Chef ThomasZarda nicht überrascht vom Insolvenzantrag. Bürgermeister Krum habeüber die Tatsache hinaus, dass er offenbar die Weisung erteilt habe, demZahlungsverzug von Tournesol nicht nur nicht nachzugehen, sonderndiesen Gremien zu verheimlichen, alles getan, keine Konsequenzen zuziehen. „Hierin ist er in den Gremiensitzungen vom Fraktionsvorsitzendender SPD, Marius Weiß, gegen alle übrigen Fraktionen unterstützt worden.Noch Ende Oktober weigerte er sich, rechtliche Beratung zu suchen. Ichselbst wurde von ihm in öffentlicher Stadtverordnetensitzung alsCharakterschwein bezeichnet, weil ich hierauf hinwies.“Inwieweit hieraus der Stadt Schaden entstanden sei, werde noch zu klärensein. Dazu gehört laut Zarda auch die persönliche Verantwortung vonKrum. Die Insolvenz der Betriebsgesellschaft sei nach Lage der Dingenicht abzuwenden gewesen. „Insofern ist der Schritt der Stadt, als einHauptgläubiger nun endlich die notwendigen Schritte zu setzen,überfällig.“Zu hoffen bleibt laut Zarda, dass aus dem Handeln des Bürgermeisters,erst die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol und die Baumängel amBad zu vertuschen und dann die Insolvenz mit allen Mittelnhinauszuzögern, kein Schaden für die Stadt entstehe. „Die CDU-Fraktionhat zu diesem Komplex bereits eine ganze Reihe von Fragen gestellt, dienur sehr zögerlich und <strong>zum</strong> Teil unvollständig beantwortet werden. Nebender möglicherweise auch disziplinarisch zu prüfenden Verantwortung derBürgermeisters geht es jetzt vor allem darum, wie die Stadt damitumgehen kann, ein 30-Millionen-<strong>Hallenbad</strong> buchstäblich am Halse hängenzu haben. Ein längeres Versteckspielen mit dem Argument, nur ja eineInsolvenz verhindern zu müssen, ist jetzt endlich zu Ende.“


650Insolvenzantrag sinnvoll„Der Insolvenzantrag, den die Stadt für die Betriebsgesellschaft gestellthat, kommt nicht überraschend, da der Bürgermeister die Fraktionenpermanent über den Sachstand informiert hat, zuletzt in einer Sitzung amletzten Freitag. Der Insolvenzantrag ist richtig und wird von der SPD-Fraktion unterstützt, weil wir das Vertrauen in die Geschäftsführung derBetriebsgesellschaft restlos verloren haben.“ So reagiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Marius Weiß. Das oberste Ziel für die Stadt müsse essein, dass sie mittelfristig in den Besitz des Bades komme, um es voneinem anderen Dritten betreiben zu lassen. Wichtig sei auf diesem Wegvor allem, dass das Bad nicht geschlossen werde. Dies hätte <strong>zum</strong> einenexistenzielle Folgen für die mehr als 100 Menschen, deren Arbeit von demBad abhänge, und <strong>zum</strong> anderen wäre es wirtschaftlich für die Stadt vonNachteil, weil es teurer werde, ein Bad wieder „anzufahren“, das einmalstillgelegt sei, als einen Betreiberwechsel unter laufendem Betrieb zuvollziehen. „Der Insolvenzantrag ist daher das sinnvollste Mittel im Sinneder Stadt und der Beschäftigten des Bades.“Fairer WettbewerbAnnette Reineke-Westphal von den Grünen meint: „Die Grünen bedauern,dass es so weit gekommen ist und das Projekt in seiner jetzigen Formbaden geht. Allerdings wird derzeit keine andere Lösung gesehen, umSchaden für die Stadt abzuwenden. Die zunächst schwierige Situationbietet jedoch auch die Chance, Fehler zu korrigieren. Es hat sich gezeigt,dass die Tournesol Betriebs GmbH finanziell, aber auch organisatorischnicht in der Lage ist, den Badbetrieb zu gewährleisten. Jetzt muss schnellnach einem neuen kompetenten Betreiber gesucht werden, was einsauberes Aufsetzen von Verträgen mit der Oberbank erfordert.“Bei der Auswahl eines neuen Betreibers sei auf einen fairen Wettbewerbzu achten. Wichtig sei dabei sowohl ein ordentliches Betreiberkonzept alsauch eine sozialverträgliche Preisgestaltung, die bisher zu wünschen ließe.„Wir wollen das Leistungsverzeichnis vor der Ausschreibung desBadbetriebes sehen und werden einen entsprechenden Antrag kurzfristigvorlegen, so die Grünen- Fraktionsvorsitzende.Die schwierige Lage der Betreibergesellschaft sei dem Bürgermeister imJanuar 2011, also kurz vor der Kommunalwahl nachweislich bekanntgewesen, sei aber bis <strong>zum</strong> Herbst den Stadtverordneten vorenthaltenworden. „Die mangelhafte Information der Gremien durch denBürgermeister änderte sich erst mit dem Beschluss derStadtverordnetenversammlung Ende Dezember, sich eines Fachanwalteszu bedienen. Erst durch das kritische Hinterfragen der Stadtverordnetensei Bewegung in die Situation gekommen, fundierte fachanwaltlicheAussagen hätten haltlose und sich regelmäßig überholende Aussagen desBürgermeisters abgelöst.


651Schaden gering halten„Die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> hat einen solchen Schritt der Tournesol-Gesellschaftenseit einiger Zeit befürchtet und erwartet, sieht aber die städtischenGremien nicht unvorbereitet. Wir alle hatten in dieses Realisierungsmodellsehr große Hoffnungen gesteckt, dass das Tournesol-Bad trotz derdadurch für die Stadt verbundenen Risiken, letztendlich von Vorteil für dieStadt und seine Bewohner ist“, äußert sich <strong>FWG</strong>-FraktionsvorsitzenderGerhard Dernbecher.Seit allerdings die Kostenexplosion von der den Verträgen zugrundeliegenden 19 Millionen auf fast 30 Millionen Euro bekannt geworden seien,habe die <strong>FWG</strong> das Projekt auf Seiten Tournesol nicht mehr invertrauenswürdigen Händen gesehen.Da die Stadt <strong>Idstein</strong> inzwischen auf Drängen und Beschluss derStadtverordnetenversammlung durch ein qualifiziertes Büro juristischvertreten sei, sieht die <strong>FWG</strong>-Fraktion der Zukunft des Tournesol-Badesdennoch optimistisch entgegen. „Wichtig ist nun der Blick nach vorn, dasskurzfristig die vertragliche Situation geregelt und ein professionellerBetreiber gefunden wird, damit der Imageschaden für das immer noch alsAttraktion angesehene Tournesol Bad so gering wie möglich bleibt“, soDernbecher.Sonnenschein und gute Laune im und am Vorzeigebad täuschen: Die Stadt hat gegen dieTournesol-Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag gestellt Archiv-Foto: wita/Udo MallmannHINTERGRUNDDas Tournesol-Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> wurde 2010 eröffnet und wirdseitdem von der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH betrieben.Die Stadt <strong>Idstein</strong> unterstützt das Bad 25 Jahre mit jährlich 500 000 Euround sichert damit Schul-, Vereins-, und öffentliches Schwimmen in derAnlage.Eigentümerin ist die österreichische Oberbank. Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftetüber eine sogenannte Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Bank,wenn die Leasing- oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist.Die Stadt kann die Anlage dann aber entweder selbst ins Eigentum


652übernehmen, es alternativ selber leasen oder pachten und den Betriebselbst übernehmen oder einem Dritten überlassen.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:09.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Die die österreichische Oberbank ist doch fein rausDa die Stadt <strong>Idstein</strong> im nun eingetretenen Fall der Insolvenz in vollerHöhe haftet (bürgt), hat sie auch allein die Kosten am Bein, sowohl wasdie Baukosten plus Zins, den Betrieb als auch die schon angelaufenenForderungen für Wasser, Löhne und Gehälter etc. anbetrifft. Für die Stadt<strong>Idstein</strong> ist das ein mehr als schwerer Brocken. Die Belastung für denHaushalt ist enorm. Offensichtlich kann das Bad gar nicht kostendeckendbetrieben werden und das schien von anfang an klar, denn sonst hätte jadie Stadt nicht gegenüber der Oberbank rückbürgen müssen. Die wolltedas Risiko definitiv nicht tragen und die Politik, hier wohl federführend derBürgermeister, hat es, wie so oft, auf die Steuerzahler abgewälzt. EinBetreiber, der die enormen Kostenrisiken der Stadt <strong>Idstein</strong> abnimmt, wirdes sicher nicht geben, denn so dumm kann keiner sein, schon gar keinPrivatinvestor. Am Ende wird wohl die Stadt auf einem gigantischenSchuldenberg für dieses völlig überdimensionierte Bad hängen bleiben unddarunter werden alle anderen Einrichtungen <strong>Idstein</strong>s massiv zu leidenhaben. Es ist schon erstaunlich, wie kurzsichtig und verantwortungslos diePolitik handelt, wenn es gilt Luftschlösser nachzujagen. Der gesundeMenschenverstand sagt einem schon, dass ein solches Bad in <strong>Idstein</strong> nichtkostendeckend betrieben werden kann.10.06.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Unfähiger Bürgermeister und amateurhafte Stadtverordnetedieses Spaßbad wird die Stadt <strong>Idstein</strong> ruinieren! Sowohl unserBürgermeister als auch unsere blauäugigen Stadtverordneteneinschließlich <strong>FWG</strong> haben hier total versagt.Wann endlich kehrt beiunseren Stadtverordneten der REALITÄTSSINN zurück?<strong>Idstein</strong> kann sich weder mit Limburgnoch mit anderen Städten im MTK Kreis messen. Schwimmbäder wie inunsen Nachbarstädten Niedernhausen und Bad Camberg sind zweckmäßigund übersteigen nicht das Maß des Notwendigen. Bleit zu hoffen, dassauch aufgrund der dessaströsen Finanzsituation der Stadt endlichrealistische, bescheindenere Brötchen gebacken werden, und <strong>Idstein</strong> in


653naher Zukunft einen Bürgermeister bekommt, der <strong>zum</strong> einen einVerwaltungsfachmann(frau) <strong>zum</strong> anderenein Wirtschaftsfachmann(frau)ist. Die Parteizugehörigkeit ist hierbei unerheblich. Kompetenz, Erfahrungund neue realistische Ziele sowie Schuldenabbau sollten hier Prioritäthaben. Allein mir fehlt der Glaube!Stefan Reifenberger;<strong>Idstein</strong>10.06.2012 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Absehbarer Untergang - was sagen Rechnungshof undübergeordnete politische Instanzen?Es bleibt zu hoffen, daß der (vorläufige) Insolvenzverwalter sehr kritischauch das Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker im Hinblick auf die Beteiligung aneiner möglichen Insolvenzverschleppung prüft. (Nicht falsch verstehen:Keine direkte aktive Beteiligung, sondern Nichtwahrnehmung vonPrüfpflichten, mehrmalige Verlängerung von Zahlungszielen etc..)Gleichfalls bleibt zu wünschen, daß der Landesrechnungshof und dieübergeordneten politischen Kontrollinstanzen sich darüber hinaus dasaugenscheinlich unprofessionelle Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker beimAbschluß der Verträge kritisch prüfend anschauen. Wenn alles OK war / ist- wunderbar für alle Beteiligten. Wenn es Fehler gab, sollten dieVerantwortungsträger zu eben dieser gezogen werden.Es kann nicht sein, daß die ohnehin in ihren finanziellen Möglichkeitenstark eingeschränkte Stadt <strong>Idstein</strong> ohne kritische und professionelleUntersuchung der Gesamtzusammenhänge weitere wirtschaftlicheBelastungen aus dem Thema "Tournesol" übernehmen muß.11.06.2012 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Armes <strong>Idstein</strong>Über viele Jahre haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Schwimmbad diskutiert. ImGrunde war immer klar, dass ein Schwimmbad ein Zuschussobjekt seinwird. Das wussten alle, auch die Parteien.Die Kernfrage ist doch wieviele Besucher benötige ich pro Tag damit sichdas Schwimmbad wirtschaftlich trägt? So rechnet "Lieschen Müller" unddas ist nicht von der Hand zu weisen.Dennoch hat die Stadt sich das Konzept "schönrechnen" lassen und mit


finanztechnischer Kreativität ein Konstrukt geschaffen, dass zu demjetzigen Debakel führte.Der städtische Haushalt wird wohl für die nächsten Jahre eine festeplanbare Größe beinhalten, das Tournesoldefizit Mich ärgert auch, dass dieVerantwortlichen wie immer nicht zur Rechenschaft gezogen werden. DieBank bekommt ihr Geld, die Politiker bleiben im Amt und der Bürger zahltdie Zeche - Armes <strong>Idstein</strong>654


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663<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Schüler auf dem Trockenen?12.06.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowTOURNESOL-BAD Geschäftsführung droht Stadt: Insolvenzantragzurückziehen und verhandeln oder kein Zutritt mehrWerden am kommenden Donnerstag Klassen, die <strong>zum</strong> Schulschwimmenins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad gehen wollen, von den Betreibern an derEingangstür abgewiesen und nach Hause geschickt? <strong>Eine</strong> gestrige E-Mailan den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat läßt fast keinen anderen Schluss zu: „Bis derInsolvenzantrag seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> zurückgezogen wird und dieStadt wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt, sind wir leidergezwungen, den Zutritt für das Schulschwimmen ab Donnerstag, den 14.Juni, zu verwehren. Wir bedauern dies sehr und ersuchen um Verständnisfür diesen Schritt. Selbstverständlich stehen wir kurzfristig für Gesprächezur Verfügung und verbleiben.“Dass ist das Kernstück einer E-Mail, die gestern nicht nur BürgermeisterGerhard Krum erreichte, sondern auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien. Absender:„Mit freundlichen Grüßen: Michael Beck und Alexander Hackl,Geschäftsführung der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH.“ Grund für diesenSchritt ist laut Tournesol die Nichtzahlung des Betriebskostenzuschussesdurch die Stadt. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> fordert mit letztem Zahlungstermin11.6.2012 Gebühren für Wasser und Abwasser in Höhe von ca. 121000Euro. Der Betriebskostenzuschuss, welcher als Zuschuss für daskostenlose Schwimmen von Schulen und Vereinen dient, wurde seitFebruar 2012 von der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht mehr beglichen und weist mitheutigem Tage einen Saldo von 229 000 zugunsten der Tournesol <strong>Idstein</strong>Betriebs GmbH aus“, heißt es in der Mail. In der Anlage haben Beck undHackl die bereits gestellte Mahnung für diesen Betrag gleich mit versandt.Weiter seien der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH aus Sicht derGeschäftsführung durch die aufgetretenen und teilweise bereitsbehobenen Baumängel Kosten und Schaden nach Abzug der laufendanfallenden Pachtrate in Höhe von rund 750 000 Euro entstanden.Nunmehr fühle sich weder der Eigentümer, die Oberbank, welche eineBankgarantie vom Generalunternehmer für die Behebung der Bauschädenbesitze, noch die Stadt dafür zuständig, kritisiert die Tournesol-


664Geschäftsführung.„Ein zudem von der Oberbank geforderter Eintritt der Stadt in die Verträgeist aus unserer Sicht nicht erforderlich, da derzeit ein Guthaben in Höhevon 750 000 Euro gegenüber der Oberbank besteht“, erklären Hackl undBeck. Die generellen Verhandlungen darüber seien von Stadt undOberbank nach dem 15. Mai abgebrochen worden. Tournesol habenunmehr eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Interessen derBetriebs GmbH wahrzunehmen. Die Geschäftsführer verweisen auf einSchreiben an alle Beteiligten, dem zu entnehmen sei, dass spätestens abdem gestrigen 11. Juni eine Wiederaufnahme der Gespräche seitens derStadt und der Oberbank signalisiert werden sollte. „Nun wurde sogar eineInsolvenzantrag und ein Vollstreckungsverfahren gegen uns eingeleitet.“Auf Anfrage der IZ erklärte Bürgermeister Gerhard Krum: „Ich habe nichtdie Absicht, zu den Auswirkungen, die sich aus dem Insolvenzverfahrengegen Tournesol ergeben, presseöffentliche Stellungnahmen abzugeben.“„Ich bin entsetzt über das Handeln der Tournesol-Betriebs GmbH. DieGeschäftsführung nimmt ja die Schüler quasi als Geisel. Das bezeichne ichals bösartiges Handeln. Der Sachverhalt muss zwischen Stadt <strong>Idstein</strong> undTournesol und nicht auf dem Rücken der Kinder geklärt werden. DieSchüler müssen aus diesem Spiel herausgehalten werden. Das ist eineechte Eskalation der Diskussion“, fand gestern Landrat Burkhard Albersauf Anfrage der IZ nicht nur Worte <strong>zum</strong> Tournesol-Schreiben, sondernformulierte auch harsche Kritik. Der Kreis zahlt als Schulträger 50 000Euro für das Schulschwimmen an die Stadt <strong>Idstein</strong>.„Vor dem jetzigen Wissenshintergrund dürfte die Drohung Tournesols,kein Schulschwimmen mehr zuzulassen, eher eine Erpressung darstellen,als ein Zeichen des Willens, zu einer einvernehmlichen Regelung zukommen“, reagierte CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda.Der Bad-Betreiber droht, ab Donnerstag das Schulschwimmen im Tournesol nicht mehrzuzulassen. Archiv-Foto: wita/Udo Mallmann


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666<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Juni 2012<strong>Idstein</strong>„Bad wird nicht geschlossen“13.06.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiTOURNESOLBürgermeister Krum um Sachlichkeit bemüht / Auch DLRGbetroffenNicht nur die Jungen und Mädchen, die regelmäßig <strong>zum</strong> Schulschwimmenins Tournesol-Bad gehen, haben laut Geschäftsführung keinen freienEintritt mehr, auch die DLRG soll nicht mehr kostenlos im Bad trainierenund ausbilden dürfen. Beim jüngsten DLRG-Schwimmen wurde einHandzettel an die Jugendlichen verteilt, auf dem GeschäftsführerAlexander Hackl informiert, „dass die vertraglichen Vereinbarungen zurUnterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht eingehaltenwerden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihren Zahlungen seitFebruar nicht mehr nachgekommen sei. Bürgermeister Gerhard Krumstellt klar, dass die aufgemachte Rechnung „Kein Betriebskostenzuschuss,also auch kein Schul- und Vereinsschwimmen mehr“ so einfach nicht sei.Derzeit lässt die Stadt rechtlich prüfen, ob Tournesol von Vertrags wegennicht verpflichtet ist, Schüler und Lebensretter ins Bad zu lassen. DieStadt hatte vor einer Woche als Gläubigerin einen Insolvenzantrag gegendie Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt, um mitHilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zu emöglichen undweiteren Schaden zu vermeiden. Die Gesellschaft war der Stadt seitBaderöffnung 2010 Wassergebühren schuldig geblieben - mittlerweilemehr als 400 000 Euro. Das Amtsgericht Wiesbaden prüft derzeit dieSachlage. „Das wird etwa drei Monate dauern“, schätzt Krum.Die Betreibergesellschaft ist die Tochter der bereits seit Dezemberinsolventen Tournesol Energie- und Freizeitanlagen GmbH. Beide werdenvon Alexander Hackl geführt.


667Krum ist um Sachlichkeit bemüht: „Das Bad wird nicht geschlossen, keinerwird entlassen.“ Die Stadt sei wegen eines neuen Leasingvertrages mitder Eigentümerin des Bades, der österreichischen Oberbank, inVerhandlungen, ein Ausschreibungsverfahren für den künftigen Betrieb seiin Vorbereitung. Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken -sei oberstes Ziel Die Hilfe eines Anwaltsbüros werde weiter in Anspruchgenommen.Zwischenzeitlich hat der Kreisausschuss der Stadt vorgeschlagen, 25 000Euro aus der Kreiskasse direkt an Tournesol zu zahlen unter der Maßgabe,dass die Schulkinder weiterhin <strong>zum</strong> Schwimmunterricht ins Bad gelassenwerden. Diesen Weg werde der Kreis nur dann gehen, wenn <strong>Idstein</strong> damiteinverstanden ist, erläuterte Landrat Burkhard Albers gestern.Bei dem Geld handelt es sich um die Hälfte der Jahressumme (50 000Euro), die der Kreis aufgrund eines Vertrags an die Stadt <strong>Idstein</strong> zahlt fürdie Sicherstellung des Schwimmunterrichts. Sollte Tournesol die Schülerabweisen, müssen Alternativen in Wiesbaden und Bad Camberg gesuchtwerden. Für die Fahrten der Kinder müsste der Kreis die Kostenübernehmen. „Wir brauchen Klarheit bis Ende Juli“, so der Landrat.FAKTENDie Stadt ist zwar nicht Eigentümerin oder Pächterin des Bades, haftetaber über eine Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Oberbank, wenndie Leasing oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist. Die Stadtkönnte das Allwetterbad dann in ihr Eigentum übernehmen, es leasenoder pachten, den Betrieb selbst übernehmen oder einen Drittenbeauftragen.Die Stadt hat sich verpflichtet, das Bad über einen Zeitraum von 25Jahren mit jährlich 500 000 Euro zu fördern, um insbesondere dort dasSchul- und Vereinsschwimmen zu ermöglichen.Ein Vertrag zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Landkreis regelt, dass derRheingau-Taunus jährlich 50 000 Euro an die Stadt zahlt für dieSicherstellung des obligatorischen Schwimmunterrichts der Schulen.


668Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:13.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert."Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken - sei oberstesZiel"Angesichts der Rückbürgerschaft der Stadt gegenüber der Oberbank ist esja wohl etwas naiv von der Vermeidbarkeit größerer finanzieller Risiken zusprechen. Im ungünstigsten Fall steht die Stadt für über 30 Millionengerade. Auch die Betriebskosten sind enorm, wie man allein an denWasserkosten sehen kann, die das Bad nicht einmal begleichen kann. Mitder Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Tournesol scheint es wie mit der RettungGriechenlands: ein Fass ohne Boden. Jeder weiß das, aber die Politikbeschönigt munter bis das dicke Ende kommt. Übrigens werden die Kinderheute schon mit Bussen von den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen <strong>zum</strong> Tournesolgefahren und dort auch wieder abgeholt.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung online vom 13.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad bleibt kostenlos13.06.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiDie Aufregung war groß, als die Geschäftsführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesol-Bads jüngst mitgeteilt hatte, den Teilnehmern von Schul- undVereinsschwimmen künftig keinen kostenlosen Eintritt mehr zu gewähren.Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat deshalb beim Landgericht <strong>Idstein</strong> eine einstweiligeVerfügung beantragt, die am Mittwoch auch ergangen ist. Demnach mussdas Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol von derGeschäftsführung des Allwetter-Bades weiterhin ermöglicht werden.


669Der Streit zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol hatte sich, wieberichtet, wegen ausstehender Gelder zugespitzt. So wurde beim jüngstenDLRG-Schwimmen ein Handzettel an die Jugendlichen verteilt, auf demGeschäftsführer Alexander Hackl informiert, „dass die vertraglichenVereinbarungen zur Unterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong>nicht eingehalten werden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihrenZahlungen seit Februar nicht mehr nachgekommen sei. BürgermeisterGerhard Krum stellt hingegen klar, dass die aufgemachte Rechnung „KeinBetriebskostenzuschuss, also auch kein Schul- und Vereinsschwimmenmehr“ so einfach nicht sei.Gegen die Tournesol-Betreibergesellschaft läuft derzeit einInsolvenzantrag. Diesen hatte die Stadt vor einer Woche als Gläubigeringestellt, um mit Hilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zuermöglichen und weiteren Schaden zu vermeiden. Dennoch betonteBürgermeister Krum: „Das Bad wird nicht geschlossen, keiner wirdentlassen.“Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker


670<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<strong>Idstein</strong>Schüler dürfen schwimmen14.06.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiTOURNESOL ILandgericht stützt mit einstweiliger Verfügung Position der StadtJetzt hat das Gericht entschieden: Das Schulschwimmen im Tournesolmuss weiter von der Geschäftsführung des Allwetter-Bades ermöglichtwerden. Nachdem sich der Streit zwischen Stadt und Geschäftsführungwegen ausstehender Gelder weiter zugespitzt hatte, wurde von der Stadt<strong>Idstein</strong> beim Landgericht eine einstweilige Verfügung beantragt, diegestern so ergangen ist.Die Stadt als Gläubigerin hatte am 6. Juni einen Insolvenzantrag gegendie Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt,woraufhin die Geschäftsführer des Bades, Alexander Hackl und MichaelBeck reagierten, indem sie Anfang der Woche den Magistrat per E-Mailinformierten, dass der Zutritt <strong>zum</strong> Schulschwimmen ab morgigenDonnerstag verwehrt werde, bis der Insolvenzantrag seitens der Stadtzurückgezogen werde und die Stadt wieder an den Verhandlungstischzurückkehre.Daraufhin hat die Stadt die einstweilige Verfügung beantragt. Währendam gestrigen Vormittag im Landgericht über den Fall entschieden wurde,erreichten die DLRG und die betroffenen Schulen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ein E-Mail, in dem Beck und Hackl mitteilten, dass sie „aus Kulanzgründen denSchulen gegenüber“ den Zutritt nicht wie angekündigt am 14. Juni,sondern erst ab 19. Juni verwehren werden.Das dürfte nun hinfällig sein, es sei denn Tournesol geht gegen dieseEntscheidung vor. „Das kann der Antragsgegner natürlich jederzeit tun“,erklärt Dr. Hans Kieserling vom Landgericht.In der Begründung der einstweiligen Verfügung heißt es, dass ein


671„Zurückbehaltungsrecht der Antragsgegner wegen nicht geleisteterBetriebskostenzuschüsse nicht gewährleistet sei.“Die Entscheidung dürfte im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zahlreiche Schulleiter aufatmenlassen, die sich schon überlegt hatten, wie und wo es kurz vor denSommerferien Alternativen <strong>zum</strong> Schulschwimmen geben könnte. Rund8000 Schüler, vorwiegend der Klassenstufen 3 bis 6, nehmen im Jahr amSchulschwimmen teil.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<strong>Idstein</strong>„Erpressung ist schäbig“14.06.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowTOURNESOL IIFraktionen empört über Drohung, Schülern und Vereinen den Bad-Zugang zu verweigernAuch nach der abwehrenden Entscheidung des Landgerichtes Wiesbaden(siehe oben stehenden Artikel) schlägt die Drohung von Tournesol, SchulundVereinsschwimmen als Reaktion auf den Insolvenzantrag der Stadt<strong>Idstein</strong> gegen die Betriebs GmbH nicht mehr zuzulassen, in der Politikweiter hohe Wellen.Die SPD-Fraktion reagiert auf die Drohung der Tournesol-Betreiber, dasSchul- und Vereinsschwimmen zu verwehren, mit „Empörung und völligemUnverständnis“. Nicht nachvollziehbar und haltlos seien die genanntenGründe für ein solches Vorgehen. „Laut Durchführungsvereinbarung hatTournesol den Betriebskostenzuschuss an die Oberbank abgetreten. DieBetriebs GmbH kann den Betriebskostenzuschuss folglich gar nicht vonder Stadt fordern“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marius Weiß klar.„Darüber hinaus grenzt die Warnung, die Stadt möge den Insolvenzantragzurückziehen, sonst würde man das Schulschwimmen einstellen, glatt an


672Erpressung. Die Schüler in den Konflikt mit hineinzuziehen ist anSchäbigkeit kaum zu überbieten“, ärgert sich Weiß.„Die Betriebsgesellschaft macht es sich einfach, wenn sie die Außenständeder Wasserlieferungen, die letztlich aus ihrem Betrieb herrühren, einseitigder Oberbank anlastet und die Außenstände bei ihrer Rechnung nichtberücksichtigt. Der im Schreiben an den Magistrat angekündigte Schritt,das Schulschwimmen zu untersagen, ist wohl ein letzter Versuch, dieInsolvenz abzuwenden“, beurteilt Annette Reineke-Westphal aus Sicht derGrünen den Schritt von Tournesol.„Die Stadt damit unter Druck zu setzen, auf dem Rücken der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Kinder, wird die bisher noch bestehenden Sympathiewerte nachhaltigbeschädigen. Dies führt auch dazu, dass ein Entgegenkommen durch derStadt kaum mehr zu erwarten ist.“ Die Grünen bringen dazu einenDringlichkeitsantrag in die nächste Sitzung derStadtverordnetenversammlung ein. Darin fordern sie, dass einLeistungsverzeichnis für den Betrieb des Schwimmbades vor Beginn desAusschreibungs- oder Vergabeverfahrens zur Beschlussfassung vorgelegtwird.„Das jetzige Verhalten der Tournesol-Geschäftsführung ist nicht tolerierbarwie auch hochgradig unüberlegt und zeigt, wie verfahren die Situationinzwischen ist. Letztlich muss man nun versuchen, eine Lösung zu finden,die nicht auf dem Rücken der Besucher, Schüler oder Vereine ausgetragenwird und zugleich weitere finanzielle Schäden von der Stadt abhalten“,bewertet die Liberale Chalupa-Albrecht die Situation.


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675<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Juni 2012<strong>Idstein</strong>„<strong>Idstein</strong> hat eine gute Position“20.06.2012 - IDSTEINVon Ingrid Nicolai(in). Auch wenn der Geldfluss zwischen Oberbank, Stadt und Tournesol-Gesellschaften gestoppt ist, und jetzt das Gericht über denInsolvenzantrag der Stadt gegen die Betreibergesellschaft entscheidenmuss, schließt Bürgermeister Gerhard Krum eine einvernehmliche Lösungnicht völlig aus. „Die Parteien reden miteinander - und zwar nicht nur überihre Anwälte.“ Er macht aber auch unmissverständlich klar: „ImZweifelsfall wird noch mehr gestritten. Die Stadt hat eine gute Position.“Die Zeitschiene spiele bei den weiteren Verhandlungen eine große Rolle.Krum hofft auf eine Einigung noch in diesem Jahr. Auch die Oberbank alsEigentümerin dränge auf eine Lösung, fordert jetzt von der Stadt denjährlichen Betriebskostenzuschuss über 500 000 Euro. Als die Stadt denInsolvenzantrag gegen die Betreibergesellschaft stellte, hat die Oberbankim gleichen Zuge den Leasingvertrag gekündigt und einen Insolvenzantraggegen die Tournesol-Verwaltungsgesellschaft gestellt.Ziel der Stadt ist es, in den Besitz des Bades zu kommen, dievorhandenen Baumängel zu beseitigen, um dann einen neuen Betreiber zufinden. „Dafür müssen aber erst einmal der alte Leasing- und Pachtvertragaufgelöst werden.“ Auch über den Umfang der tatsächlichen Baumängelherrscht noch keine Einigkeit. Ein Gutachter der Stadt kam zu anderenErgebnissen als ein Gutachter der Oberbank. Geklärt werden muss, obnun ein drittes Gutachten eingeholt wird oder ein selbstständigesBeweissicherungsverfahren in die Wege geleitet wird.Vom Tisch ist nach Einschätzung von Bürgermeister Krum die Weigerungder Tournesol-Geschäftsführung, das Schul- und Vereinsschwimmenzuzulassen, nachdem das Gericht der Stadt mit einer einstweiligenVerfügung den Rücken gestärkt hat.


676Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:20.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (3) (0)Die Stadt hat eine gute Position?Wieso das? Die Stadt haftet gegenüber der Oberbank für die Erfüllung desLeasing Vertrages, d.h. in voller Höhe der Bau- und Finanzierungskostendes Bades, also mindestens satte 30 Millionen Euro. Wenn dazu noch derBetrieb nur defizitär aufrechterhalten werden kann, so kommt auf dieStadt <strong>Idstein</strong> ein gigantischer neuer Schuldenberg zu, der im Haushaltwohl kaum solide verankert ist und aus den Einnahmen der Stadt auch nieund nimmer getragen werden kann.Heutige Politiker haben das unnachahmliche Talent, die Wirklichkeit immerin einem schönen Licht erscheinen zu lassen.<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Juni 2012<strong>Idstein</strong><strong>Idstein</strong>: Tournesol-Insolvenz abgelehnt25.06.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowDas Wiesbadener Amtsgericht hat den Insolvenzantrag der Stadt <strong>Idstein</strong>gegen die Tournesol-Betriebs GmbH (die IZ berichtete mehrfachausführlich darüber) als unzulässig zurückgewiesen. Der Beschlusserfolgte bereits vergangene Woche am Mittwoch und liegt der IZ schriftlichvor.„Der Antrag eines Gläubigers ist dann zulässig, wenn der Antragsteller einrechtliches Interesse an der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat undseine Forderung und den Eröffnungsgrund glaubhaft macht. DieAntragstellerin (die Stadt <strong>Idstein</strong>, die Red.) hat indessen ihre


677Insolvenzforderung nicht ausreichend dargelegt und glaubhaft gemacht“,heißt es in der Begründung für die Ablehnung.Oberbank ist SchuldnerIm Klartext heißt das in der Begründung weiter, dass die Bescheide fürdas zu zahlende offene Wassergeld für das Tournesol-Bad zwar perAdresse an die Tournesol-Betriebs GmbH gehen, Schuldner alsErbbauberechtiger aber die Oberbank sei. Das Gericht legt weiter dar,dass dieser Fakt auch dann Bestand hat, wenn eine Regelung zwischenOberbank und <strong>Idstein</strong> existiere, nach der die Wasser- undAbwassergebühren direkt mit der Tournesol-Betriebs GmbH abgerechnetwürden.„Hieraus ergibt sich indessen kein Verwaltungsakt gegen dieAntragsgegnerin (die Tournesol-Betriebs GmbH, die Red.), sondern einsolcher gegen die Oberbank <strong>Idstein</strong>, sodass die Bescheide wederbestandskräftig gegen die Antragsgegnerin werden konnten, noch einenVollstreckungstitel gegen diese darstellen können“, heißt es wörtlich in derBegründung. <strong>Eine</strong> abweichende Wertung hätte sich laut Gericht nurergeben könne, wenn die städtischen Bescheide ausschließlich an dieTournesol-Betriebs GmbH gerichtet gewesen wären. Da dies nicht der Fallsei, wären die Bescheide zur Überzeugung des Gerichtes nicht geeignet,Forderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> gegen die Tournesol-Betriebs GmbHglaubhaft zu machen.Stadt geht vor LandgerichtDie Ablehnung unseres Insolvenzantrages und die Begründung desWiesbadener Amtsgerichtes sind nicht zutreffend. Deshalb werden wirjetzt in die nächste Instanz gehen. Die Vorbereitungen für den Gang vordas Landgericht sind bereits in vollem Gange, denn wir als Stadt müssennatürlich auf diesen Beschluss sofort reagieren“, sagte <strong>Idstein</strong>sBürgermeister Gerhard Krum auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung amvergangenen Samstag.Nach seiner Einschätzung wird sich auch das Landgericht ähnlich zügig mitder Thematik auseinandersetzen, wie das Amtsgericht Wiesbaden. „Wirhaben natür lich mit der Möglichkeit einer Ablehnung durch dasAmtsgericht gerechnet. Da auch die Oberbank einen Insolvenzantraggegen die Tournesol-Betriebs GmbH gestellt hat, bleibt der Ausgangdieses Vorganges noch abzuwarten. Nach meiner Kenntnis ist hier der


678Sachstand noch offen. Ich denke, auch durch diese Ablehnung unseresInsolvenzantrages ist die Position der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht geschwächtworden“, beurteilt Krum die aktuelle Lage.Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister bestätigt, dass neben der gerichtlichenAuseinandersetzung zwischen Tournesol, Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong>weiterhin Gespräche stattfinden würden, um parallel zu demSchlagabtausch vor dem Kadi eine Lösung außerhalb des Justizstreites zufinden. Inwieweit diese Gespräche möglicherweise zu einem Ergebnisführen, das alle drei beteiligten Parteien akzeptieren könnten, ließ Krumoffen. „Das Bad soll weiterlaufen, mit einem neuen Betreiber. Das ist nachwie vor unser Ziel!Zur Tournesol-Thematik äußern sich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen: DieFDP-Stadtverordnete Anna Chalupa-Albrecht und Thomas Clemenz, 1.Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes <strong>Idstein</strong>, bedauern, dass die Gremien,die regelmäßig über die Verhältnisse des Tournesol-Bades von derStadtverwaltung und der Firma Tournesol informiert werden sollten, nichtvollständig und vor allem auch nicht frühzeitig alle Tatsachen erfahrenhaben.In den abgeschlossenen Verträgen sei geregelt, dass der Stadtumfassende Auskunfts- und Informationsrechte zustehen und die FirmaTournesol sich zu entsprechender Auskunft verpflichtet. Wieso das nichtpassierte, werde sich später zeigen.Nach Auffassung der FDP ist die veränderte Ausführung desursprünglichen Konzepts und die gewählte Preisgestaltung unterEinbeziehung eines Sportcenters in das Bad der wesentliche Auslöser fürdie entstandene Situation.Die derzeitige Situation sei vermutlich erheblich verursacht durch einefalsche Geschäfts- und Preispolitik. Die kurzfristig erfolgtenPreissteigerungen an Wochenenden und Feiertagen für normale Besucher(nicht Abonnenten) mache deutlich, dass hier Sachverstand fehle.Auf der anderen Seite stelle sich die Frage, weshalb die Stadt den Antragauf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellte. Der Antragsteller hafte fürdie Kosten des Verfahrens und bei einer vorläufigen Eröffnung werde einGutachten erstellt, das bei den verflochtenen Strukturen nicht billig werde.Chalupa-Albrecht und Clemenz: „Sobald die Geschäftsführer erkennen,


679dass ein Insolvenztatbestand gegeben ist, müssen sie selber tätig werdenund einen entsprechenden Eigenantrag stellen. Andernfalls haften sie mitihrem privaten Vermögen und es wird strafrechtlich relevant. DieserEigenantrag ist bisher nicht gestellt worden, sodass davon ausgegangenwerden muss, dass die laufende Buchhaltung einen Insolvenzgrund nochnicht ergibt.“Hoffen auf KompromissDie FDP <strong>Idstein</strong> hätte einen Insolvenzantrag nicht empfohlen und gehtdavon aus, dass sich ein Rechtsstreit nicht vermeiden lassen wird. „Auf dieStadt <strong>Idstein</strong> werden erhebliche Anwalts-, Gerichts- undSachverständigenkosten zukommen.“Deshalb hofft sie, dass frühzeitig ein vernünftiger Kompromiss gefundenwerde. Bei der wirtschaftlichen Situation und der im Vertrageingegangenen weitgehenden Verpflichtungen der Stadt könne diesvoraussichtlich jedoch nur so aussehen, dass die Stadt in die laufendenVerträge eintrete und selber einen fachkundigen Betreiber auf eigenesRisiko beauftrage.Vor Gericht gehen die Wogen hoch, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol planschen Großund Klein im unbezahlten Wasser. Archivfoto: privat


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681<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Juni 2012<strong>Idstein</strong>FDP <strong>Idstein</strong> äußert sich zur Ablehnung des Tournesol-Insolvenzantrags30.06.2012 - IDSTEIN(red). Die FDP meint in Sachen Ablehnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Insolvenz-Antrages gegen die Tournesol-Betriebs GmbH durch das WiesbadenerAmtsgereicht: „Kein Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen. Das istzwar für die Stadt und ihre rechtlichen Vertreter nicht so schön, für dieBürger der Stadt jedoch finanziell besser“, so der Liberale ThomasClemenz, Ortsvorsitzender der FDP. Dass das Signal, das die Stadt mit derAntragstellung gesetzt hat, genügt, davon ist auch Anna Chalupa-Albrecht, die Stadtverordnete der FDP, überzeugt.Beide weisen darauf hin, dass schließlich auch die Oberbank einenInsolvenzantrag gegen die Betriebsgesellschaft gestellt habe, der mitdieser Argumentation nicht vom Gericht abgewehrt werden könne unddamit zu einer Überprüfung der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaftführen dürfte. Bei dieser Gelegenheit macht die FDP nochmals deutlich,dass mit einem Insolvenzantrag keineswegs auch unmittelbar eineInsolvenzeröffnung verbunden ist, wie der vorliegende negative Beschlusszeigt.„In einem Prüfungsverfahren kann sich anschließend ergeben, dass einInsolvenzgrund gar nicht vorgelegen hat“, so Clemenz. Es spiele eigentlichkeine Rolle, ob ein oder zwei Anträge gestellt sind. Nach ChalupasMeinung sei es jetzt, da die Stadt Verhandlungswillen signalisiert habe, ander Zeit, sich zusammen zu setzen. Das aber setze voraus, dass auch dieanderen Beteiligten einigungsbereit seien.Nach Clemenz’ Überzeugung wäre jede außergerichtliche Einigung auf derBasis der derzeitigen Informationslage auch viel zu teuer für die Stadt<strong>Idstein</strong>. „Bessere Ergebnisse lassen sich oft erst in einem gerichtlichenVerfahren oder vor einem Schlichter erreichen.“


682Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:30.06.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Kommentar bewerten (1) (0)Ablehnung des Insolvenzantrages......könnte dazu führen, daß die gesamte Konstruktion "auf den Tisch"kommt.Fakt ist doch wohl, daß das Wassergeld nicht bezahlt wurde und das imGegenzug mit Mitteln gedroht wurde, die durchaus als Erpressungbezeichnet werden können.Der Bürger steht staunend davor und fragt sich, was das nächste Kapiteldieser Geschichte bringt.<strong>Eine</strong>s sicherlich nicht: Klarheit in der Sachlage.Hubertus Winter<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.Juli 2012<strong>Idstein</strong>DLRG <strong>Idstein</strong> betont gutes Verhältnis zu Tournesol02.07.2012 - IDSTEIN(red). Mit neuen Angeboten und guten Nachrichten startet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>DLRG in den Sommer. So hat die DLRG Anfang des Jahres erstmals undsehr erfolgreich einen Vorbereitungslehrgang für die Prüfung und denErwerb der amtliche Sportbootführerscheine Binnen und See angeboten.25 Teilnehmer haben sich angemeldet, von denen inzwischen fast alle ander Prüfung teilgenommen und bestanden haben. Die Ausbildung findetauf dem ortsgruppeneigenen Rettungsboot statt.Der nächste Kurs startet am Mittwoch, 11. Juli (immer mittwochabends)mit theoretischem Unterricht und soll bis <strong>zum</strong> Herbst abgeschlossen sein.Die Fahrstunden werden mit jedem Teilnehmer individuell vereinbart. Dieweiteren Theorietermine sind der Ausschreibung zu entnehmen. Esbesteht keine Anwesenheitspflicht, wenn ein Theorietermin nichtwahrgenommen werden kann. Die Ausschreibung mit allen Informationenund das Anmeldeformular kann auf der Webseite der DLRG <strong>Idstein</strong>


683(www.idstein.dlrg.de) heruntergeladen werden. <strong>Eine</strong> DLRG-Mitgliedschaftist nicht notwendig.AquafitnessDas lang ersehnte Aquafitnesstraining der DLRG <strong>Idstein</strong> ist zurück undfindet nach den Sommerferien (15. August) immer mittwochs ab 19.30 bisetwa 20.30 Uhr im Tournesolbad statt. Zur Teilnahme wird die aktiveDLRG-Mitgliedschaft benötigt. Der Eintritt für diesen Kurs beträgt vierEuro und wird am Empfang des Tournesolbades entrichtet. Zur besserenPlanung wird um kurze Anmeldung an die E-Mail-Adressetraining@idstein.dlrg.de gebeten.Tauchen lernenNeu ist auch die Gerätetauchausbildung für jedermann. Die DLRG <strong>Idstein</strong>bildet satzungsgemäß Personen mit Gerätetaucherfahrung zuEinsatztauchern weiter. Woher aber die Gerätetaucherfahrung? InZusammenarbeit mit der Tauchschule Ocean Enterprises, die auch diekomplette Ausrüstung der Einsatztaucher kostenlos zur Verfügung stellt,werden nach den beiden anerkannten Ausbildungslinien von Padi und/oderCMAS ab sofort Tauchkurse angeboten.Dabei besteht auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Ausbildung in<strong>Idstein</strong> zu machen und die Freigewässertauchgänge <strong>zum</strong> Beispiel inwarmen Urlaubsregionen zu absolvieren. Für alle, die am Taucheninteressiert sind, besteht zunächst die Möglichkeit am Schnuppertauchenteilzunehmen. Interessenten wenden sich an info@tauchen.usKeine WertungBekanntlich bestehen bereits seit längerer Zeit Unstimmigkeiten zwischender Tournesol Betriebs GmbH und der Stadt <strong>Idstein</strong> in Bezug auf nichtbezahlte oder ausgezahlte Gelder. Der DLRG-Vorstand betont, dass ersowohl zur Stadt <strong>Idstein</strong> als auch zur Geschäftsführung von Tournesol einhervorragendes und partnerschaftliches Verhältnis habe. Damit das auchso bleibe, möchte der Vorstand <strong>zum</strong> bestehenden Konflikt keine Wertungabgeben oder Partei ergreifen. Nach Rücksprache mit der Tournesol-Geschäftsführung und schriftlicher Bestätigung am 19. Juni wird es für dieDLRG <strong>Idstein</strong> weiterhin freien Zutritt <strong>zum</strong> Schwimmbad geben,unabhängig vom weiteren Gesprächsverlauf zwischen der Stadt undTournesol.Rabatte für MitgliederIn Absprache mit der Geschäftsführung von Tournesol und als Dank fürdie gute Zusammenarbeit erhalten alle aktiven DLRG-Mitglieder zudemgegen Vorlage des gültigen Trainingsausweises zehn Prozent Nachlass auf


684alle Eintritte und Abonnements im Tournesolbad, sowie zwanzig ProzentNachlass auf alle Speisen und Getränke im Tournesol-Restaurant Eatstein;davon ausgenommen ist der Mittagstisch.Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:02.07.2012 ukonrad, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (5) (1)Der DLRG ist Teil des ProblemsDas Tournesol war als Wohlfühlbad konzipiert. Wer schon mal versuchthat, gemütlich zu schwimmen, wenn der DLRG trainiert, weiss, warum dasnicht gut gehen kann: Nahezu ununterbrochen sind 2 Bahnen für denDLRG oder andere Schwimmkurse belegt. Dazu kommen UnmengenGerätschaften, die in der Schwimmhalle verteilt liegen. Auf denverbleibenden zwei Bahnen inkl. Sprungturm stapeln sich 20-30 "normale"Schwimmer. Und wenn's den DLRGlern auf ihren Bahnen zu eng wirdweichen sie auch noch auf den freien Bereich aus. Dafür zahlen dieDLRGler 36Euro im Jahr - da zahle ich bei 5x Schwimmen schon mehr,oder für1/2 Monat Tournesol Abo.Zur Klarstellung: Ich finde es toll und wichtig, was der DLRG macht. Aberin der derzeitigen Struktur kann das nur schief gehen: Fast-Nichts-Zahlerblockieren die Kapazität, um mit den Einnahmen von Normal-Zahlern indie schwarzen Zahlen zu gelangen.Vom Konzept her passen Tournesol Wohlfühlbad und DLRG Vereinsbadeinfach nicht zusammen - weder hinsichtlich Architektur/Konzept, nochhinsichtlich Kosten/Preise. Das ist zwar nicht Schuld des DLRGs, sondernder Architekten. Dennoch muss der DLRG aktiv daran mitarbeiten, eintragfähiges Konzept zu finden. Mit weiteren Rabattaktionen fürVereinsmitglieder wir das Tournseol weiter in die Insolvenz getrieben -und davon hat keiner etwas.Ich jedenfalls habe vor Wochen mein Jahresabo gekündigt, weil durch dieeingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten durch ständige Schwimmkurse(nicht nur DLRG) das Abo den Preis nicht mehr Wert war. Und ich kenneviele denen es genauso geht.


685<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Juli 2012<strong>Idstein</strong>Räumungsklage gegen Tournesol?04.07.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowSCHWIMMBADOberbank setzte Geschäftsführung bis gestern Frist / Pacher:Lehnen Aufforderung ab!Bis spätestens gestern sollte die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG)das Allwetterbad räumen und die Leasinggegenstände herausgeben. „Beifruchtlosem Ablauf dieser Frist werden wir Räumungsklage auch gegen dieTIBG erheben.“ Das geht aus einem Schreiben der Oberbank <strong>Idstein</strong>Immobilien Leasing GmbH hervor, das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegt. „Wirlehnen die Aufforderung zur Räumung ab. Aus unserer und auch der Sichtder beratenden Kanzlei gibt es hierfür keine rechtliche Grundlage. Wirbedauern, Ihnen keine weiteren Angaben machen zu können, aber Siehaben sicher Verständnis das wir nicht, wie andere Beteiligte, detaillierteAussagen zu den komplizierten und im Fluss befindlichen Vorgängenmachen können“, reagierte gestern Hermann Pacher aus der TIBG-Geschäftsleitung auf IZ-Anfrage.Im Schreiben der Oberbank an Tournesol macht das Geldinstitut deutlich,dass die Leasingverträge zwischen Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilien und derOberbank Leasing GmbH Bayern auf der einen Seite, und denLeasingnehmern Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH und TournesolVerwaltungs- und Energie GmbH auf der anderen Seite durch Kündigungder Leasinggebergesellschaften bereits am 8. Mai beendet wurden.Ansprüche abgetretenSchon damals habe man die Leasingnehmer aufgefordert, das Bad bisEnde Mai zu räumen. Klar wird aus dem Brief auch, dass die Ansprücheder Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH gegen die TIBG auf Pachtzins-Zahlung gemäß einer Klausel im Vertrag an die Oberbank <strong>Idstein</strong>Immobilien Leasing abgetreten sind. Deshalb wird die TIBG aufgefordert,die ausstehenden Pachtzinsen nur noch an die Zessionarin zu leisten. DieAnsprüche aus dem Mobiliarleasing wurden ebenfalls an die Oberbank


686<strong>Idstein</strong> Immobilien Leasing abgetreten. Bisher war hier Anspruchsstellerebenfalls die Oberbank Leasing GmbH Bayern.„Zu der Aufforderung der Oberbank an die TIBG kann ich wegen derverschiedenen gerichtsanhängigen Verfahren derzeit keine Stellungnahmefür die Stadt <strong>Idstein</strong> abgeben“, nahm Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong>Vorgang ebenfalls keine Stellung.Aber: „Was den aktuellen Sachstand in Sachen Schulschwimmen und dasvon der Stadt beantragte Insolvenzverfahren über das Vermögen undwegen Überschuldung der TIBG betrifft, kann ich Ihnen mitteilen: DasLandgericht Wiesbaden hält die einstweilige Verfügung zur Durchführungdes Schulschwimmens aufrecht. Die endgültige Bestätigung wird am 20.Juli erwartet. Das Landgericht prüft auch noch einmal die Ablehnung desInsolvenzantrages durch das Amtsgericht“, so der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef.Bereits etwa Ende Mai hat die Stadt <strong>Idstein</strong> die Stundungsvereinbarungvom 10. April 2012 für die Wasserlieferung an das Allwetterbadwiderrufen. Diese Stundung betrifft fällige Beiträge für Wassergebührenaus dem städtischen Bescheid vom 27. Januar 2012. Dies geht aus einemBrief an die TIBG hervo, der der IZ vorliegt. Grund des Widerrufs ist ausstädtischer Sicht, dass Tournesol der von <strong>Idstein</strong> in derStundungsvereinbarung geforderten Herausgabe von Unterlagen für einePlanungsrechnung des Geschäftsbetriebs nicht nachgekommen sei.Schulden laufen aufIm Anhang des Briefes ist eine genaue Aufstellung der offenen Summe mitZahlschein enthalten: Tournesol soll rund 121 000 Euro überweisen -inklusive 2782 Euro Säumniszuschläge und Mahngebühren! Tournesolverbraucht aber nicht nur Wasser, sondern auch Gas und Strom. DieLieferung für das Allwetterbad übernimmt in den beiden letzten Punkten„watt - Energie für Unternehmen“ mit Sitz in Frankfurt am Main. In einemVereinbarungsvorschlag vom 27. April an die TIBG soll Tournesolrechtsverbindlich anerkennen, dass es der „watt“ rund 143 000 Euroschuldet. Zwecks Tilgung dieser Schuld und Anzahlung auf weitereForderungen der „watt“ gegen das Allwetterbad, sollten danach folgendeVereinbarungen getroffen werden: Vom 1. Mai bis 31. Dezember diesesJahres soll Tournesol monatlich jeweils 65 000 Euro an „watt“ zahlen.Geht dieser Beitrag nicht fristgerecht ein, so ist „watt“ berechtigt, die vierbestehenden Strom- und Gaslieferverträge zu kündigen. Auf den Betragvon etwa 143 000 Euro macht „watt“ bis Ende 2012 8,5 Prozent Zinsengeltend. Ob es letztendlich zu dieser Vereinbarung gekommen ist, bleibtoffen. „Mir sind diese Zahlen nicht bekannt. Das einzige, was ich sagenkann: Wir sind Lieferant von Gas und Strom für Tournesol“, sagte gesternWinfried Bremer, „watt“-Vertriebsleiter Mittelstand, auf Anfrage der IZ.


687Wie geht es weiter mit dem Tournesol-Bad im Nassau-Viertel an der B 275 ? Diese Fragescheint offener als je zuvor. Archivfoto: wita/Udo Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Juli 2012


688<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juli 2012<strong>Idstein</strong>FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz09.07.2012 - IDSTEIN(red). Die FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in derPolitik. „Für eine stärkere Bürgerbeteiligung an denEntscheidungsprozessen in <strong>Idstein</strong> ist die Informationsmöglichkeit über dieanstehenden Beratungspunkte in den öffentlichen Gremien vongrundlegender Bedeutung“, so Roland Hoffmann, stellvertretenderVorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP.Bisher sei auf der Homepage der Stadt <strong>Idstein</strong> einGremieninformationssystem eingebunden, welches dem Bürger lediglichEinsicht in den Sitzungskalender und die Abstimmungsergebnisseermöglicht. Die FDP <strong>Idstein</strong> möchte hieraus ein umfänglichesBürgerinformationssystem entstehen lassen.„Politische Entscheidungen sind <strong>zum</strong>eist nur im Rückgriff auf derenHistorie verständlich, es reicht eben nicht aus, den Bürgern lediglich denHaushalt online zur Verfügung stellen, sondern jeder müsse sich anhandder aktuellen öffentlichen Drucksachen informieren können. Deshalbwollen wir auch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger einen Online-Zugang zu denöffentlichen Drucksachen“, bekräftigt Chalupa-Albrecht den FDP-Vorschlag.Die strukturierte Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, Anregungen undBedenken zu einzelnen Themen vorzubringen, beispielsweise durch einForum, sei in einer weiteren Ausbaustufe der Homepage vorzusehen, umdie Möglichkeiten der aktiven Bürgerbeteiligung voranzubringen.In der Verwaltung lägen außerdem nahezu alle erforderlichen Unterlagenin Datenform vor, sodass es keinen wesentlichen Aufwand darstelle, dieseauch auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Homepage zu veröffentlichen, sobald sie in denöffentlichen Beratungsgang gegeben werden, weist Chalupa-Albrecht aufdie einfache Umsetzbarkeit des Antrags hin.


689Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:09.07.2012 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (1) (0)Mehr Transparenz - Ja bitte!Liebe FDP. Die Initiative ist lobenswert.Aber bitte bennnen Sie doch auch,wer diese Transparenz verhindert. Ist es die Verwaltung, oder dieStadtverordneten? Auch die bereits im Ältestenrat diskutierteOnlineübertragung von SV-Versammlungen ist wieder im Sandeverlaufen.Wenn mehr Transparenz vorhanden wäre, dann würden auchviele unsachliche(mangels Wissen)Diskussionen in der Bevölkerung, inqualitativ bessere Bahnen gelenkt.Siehe Altstadtgalerie und Tournesol.Wiesbadener Kurier vom 21.Juli 2012<strong>Idstein</strong>Billiger ins Tournesolbad21.07.2012 - IDSTEIN(red). Tournesol und die Stadt <strong>Idstein</strong> bieten Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Land vom 23. Juli bis 10. August über 500 verbilligte Tageseintrittskartenfür das Bad <strong>zum</strong> Preis von zwei Euro an. Die Eintrittskarten werden abMontag, 23. Juli, montags bis freitags von zehn bis zwölf Uhr in denRäumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong>,ausgegeben. Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhaltenpro Person maximal drei Eintrittskarten, die bis <strong>zum</strong> 10. August 2012eingelöst werden können. Informationen unter 06126/78320 oderroland.wolf@idstein.de.


690Wiesbadener Kurier vom 28.Juli 2012<strong>Idstein</strong>Badkarten sind vergeben28.07.2012 – IDSTEIN(red). Das Ferienangebot der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol für ermäßigteSchülerkarten <strong>zum</strong> Besuch des Tournesolbades wurde so gutangenommen, dass alle Karten bereits verkauft sind. Die Sport- undJugendpflege wünscht viel Badespaß und noch schöne Sommerferien.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08.August 2012691


692<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2012LandkreisStadt <strong>Idstein</strong> schaltet Bauaufsicht in Bad Schwalbachein, nachdem am Tournesol-Bad Schäden an der Kuppelfestgestellt wurden28.08.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowBesteht für Besucher des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades imKuppelbereich Lebensgefahr, weil bewegliche Teile derart beschädigt sind,dass sie aus großer Höhe auf in diesen Bereichen badende Gäste fallenkönnten?Dieser drängenden Frage geht seit gestern die Bauaufsicht in BadSchwalbach nach. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und der Stadt <strong>Idstein</strong> liegenschriftliche Informationen der Oberbank vor, dass unverzüglicherHandlungsbedarf bestehe. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hat noch gesterndie Bauaufsicht darüber unterrichtet.„Es handelt sich hierbei nicht um die Badkuppel selbst, sondern lediglichum das Sicherheitsglas, das sich im Unterkopf und nicht imÜberkopfbereich befindet, und unseren Gästen den Blick nach außengewährt. Die Frage mit den herabfallenden Teilen der Kuppel sowie eineSperrung erübrigt sich damit“, heißt es hingegen in einer Stellungnahmevon Hermann Pacher, dem Geschäftsleiter, auf Anfrage dieser Zeitung.„Insgesamt sind drei Scheiben betroffen, die einen Riss haben undnatürlich demnächst ausgetauscht werden. Aus diesem Grund haben wirauch der Oberbank, sowie zeitgleich unserer Versicherung diesen Schadengemeldet, um eine rasche Abwicklung und einen schnellen Austausch zugewährleisten. „Wie erwartet, zeigt sich die Oberbank mit heutigem Faxuns gegenüber nicht verantwortlich, sodass wir nun die Reaktion unsererVersicherungsgesellschaft abwarten und notfalls die Mängel, wie schon sooft, selbst beheben lassen und in Vorkasse treten“, erklärte Pacher weiter.


693Dass es höchste Eisenbahn in Sachen Schadensbehebung sein müsse,geht aus dem Schreiben der Oberbank an Tournesol hervor, datiert vonMontag, 27. August. In einer Antwort an Geschäftsleiter Hermann Pacher,der der Oberbank die Schäden geschildert haben muss, weist dieOberbank darauf hin, dass bei dieser möglichen Gefahr im Verzugbefürchtet werden müsse, dass bei Bruch der Scheiben Personen- undandere Schäden entstehen.„Wir müssen Sie daher auch aus diesem Grund dringend ersuchen, denPublikumsverkehr in den möglicherweise betroffenen Bereichen des Badessofort einzustellen und diese Bereiche zu sperren, um solche Gefahrenauszuschließen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die durchNichtbeachtung dieser Aufforderung entstehen“, heißt es im Oberbank-Schreiben an die Tournesol-Geschäftsleitung. Die Oberbank stelltgegenüber Tournesol unmissverständlich fest, dass die alleinigeVerantwortung für eventuelle weitere Schäden bei Tournesol als Betreiberdes Bades liege, wobei die Oberbank auch von einer persönlichenVerantwortlichkeit der für den Betrieb zuständigen Personen ausgehe.Gleichzeitig gibt die Oberbank Tournesol den Hinweis, den für die Mängelverantwortlichen Subunternehmer aufzufordern, diese Schädenunverzüglich zu beheben. Die Oberbank stellt in diesem Zusammenhangfest: „Für uns stellt sich die Sachlage also so dar, dass Ihr Unternehmenden Besitz am Bad ohne Recht <strong>zum</strong> Besitz - somit widerrechtlich - ausübt.Schon aus diesem Grund müssen wir Sie nochmals auffordern, jedenPublikumsverkehr im Bad einzustellen und das Bad unverzüglich zuräumen“, heißt es wörtlich im Brief.Bedeuten die Schäden an der Kuppel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades eine Gefahr fürBadegäste? Streit gibt es jedenfalls darüber, wer zuständig ist. Archivfoto: privat


694<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2012<strong>Idstein</strong>Keine akute Gefahr im Bad30.08.2012 - IDSTEINTOURNESOL Kontrolleur der Bauaufsicht nimmt Kuppel unter dieLupe(in). Die Gäste des Tournesol-Allwetterbades können aufatmen: Unterdem Kuppelbereich besteht keine akute Gefahr von herabfallenden Teilengetroffenen zu werden. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls einKontrolleur der Bauaufsicht, der gestern im Bad war und die Kuppel unterdie Lupe genommen hat.Wie der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises, Christoph Zehler, aufAnfrage erklärte, habe der Kontrolleur Risse in drei Scheiben festgestellt.Die Risse seien jedoch nur in der Innenscheibe desDoppelsicherheitsglases im unteren Bereich der Kuppel. „<strong>Eine</strong> akuteGefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechen ist nicht zurechnen.“Als erste Maßnahme wurde dem Betreiber aufgegeben, zusätzlich eineFolie über die Risse zu kleben, um weitere Sicherheit zu gewährleisten.Das sollte noch im Laufe des gestrigen Tages erfolgen. Weiter wird vonSeiten der Bauaufsicht dem Eigentümer und Betreiber aufgegeben, diegesprungenen Scheiben schnellstmöglich zu ersetzen. Zehler: „Zusätzlichwird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeignetenSachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hatte am Montag die Bauaufsicht in BadSchwalbach eingeschaltet, nachdem sie von einem Schreiben derOberbank erfuhr, in der diese auf mögliche Gefahren hinwies. DieOberbank forderte Geschäftsleiter Hermann Pacher auf, denPublikumsverkehr in den betroffenen Bereichen des Bades einzustellen.Sie übernehme keine Haftung für Schäden, die durch Nichtbeachtungdieser Aufforderung entstehen.Pacher erklärte am Montag, dass die Scheiben demnächst ausgetauschtwerden. „Wir warten nun die Reaktion unserer Versicherungsgesellschaftab, und werden notfalls die Mängel selbst beheben und in Vorkasse treten.


695Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:30.08.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (1) (0)Widersprüchlich„Zusätzlich wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeignetenSachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“Im gleichen Atemzug sagt der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises:„<strong>Eine</strong> akute Gefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechenist nicht zu rechnen.“Ist Herr Zehler Sachverständiger für Statik oder weiß er im Voraus wasder "geeignete Sachverständige" bescheinigen wird?<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.September 2012


696<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2012<strong>Idstein</strong>Defizit steigt trotz Auflagen11.09.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiFINANZENDas Minus wächst von geplanten 4,5 auf fast 7,9 Millionen EuroDas Defizit im städtischen Haushalt wächst trotz Auflagen derKommunalaufsicht von geplanten 4,5 Millionen Euro auf fast 7,9 MillionenEuro. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments ist derNachtragshaushalt eingebracht worden und soll nun in der nächstenAusschuss-Runde beraten werden.In Vertretung von Stadtkämmerer Felix Hartmann erklärte BürgermeisterGerhard Krum, wie es zu den Korrekturen im aktuellen Haushaltsplangekommen ist. Deutlich gestiegen (3,87 Prozent) sind die Personalkosten,was <strong>zum</strong> einen mit Tariferhöhungen aber auch den gesetzlichvorgeschriebenen Personalanpassungen durch die U3-Betreuung imKindergartenbereich zu tun hat. Geringer als erwartet fallen dieGewerbesteuereinnahmen aus, und der Ausfall des Kreiszuschusses fürdas Tournesolbad in Höhe von 250 000 Euro war ebenfalls so nichtgeplant, wie auch die notwendig gewordene Sanierung desKillingerhauses, die mit 262 000 Euro zu Buche schlägt, und dasTournesol-Bad, das nicht zuletzt wegen Gerichts- und Anwaltskosten mit400 000 Euro für rote Zahlen sorgt.Stadtkämmerer Hartmann formuliert in seinem Papier den geringenSpielraum der Stadt. „Trotz unserer Bemühungen, die Einnahmen zuverbessern und mit unseren Steuerhebesätzen an die Schmerzgrenzeheranzugehen, wurden wir durch die Aufsichtsbehörde mit Auflagenbelastet, die die bereits vorhandenen Reglementierungen nochverstärken.“Aber auch diese Auflagen sind kein Allheilmittel. Hartmann: „DerNachtragshaushalt ist geprägt von der allgemeinen Schieflage in derKommunalfinanzierung. Wir haben gar nicht die Möglichkeit, die Kostender gesetzlichen Aufgaben durch entsprechende Einnahmenauszugleichen.“Krum erinnerte daran, dass sich die Gewerbesteuer in zehn Jahren


697verdreifacht habe. „Dafür werden wir aber bestraft, weil mit derSteuerkraft die Umlagen steigen.“ Über 50 Prozent müsse die Stadt anUmlagen abführen, 23 Prozent geht für Personalkosten drauf.Die Schieflage im Haushalt und die damit verbundene Frage „Können wiruns das leisten?“ stehen quasi als Vorzeichen vor allen Entscheidungen,die im Rathaus getroffen werden.Spielapparate-SteuerVerabschiedet wurde von den Stadtverordneten eine Erhöhung derSpielapparate-Steuer, mit der man sich eine Verdopplung der Einnahmenerhofft. Das wären dann 300 000 Euro. Bei Geräten mitGewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von zwölf auf 15 Prozent.Auch entfällt der bisherige Höchst- beziehungsweise Pauschalbetrag von200 Euro je Apparat und Monat, nach dem bisher zwei der dreiSpielhallen-Betreiber in <strong>Idstein</strong> abgerechnet hatten. Bei Geräten ohneGewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von sechs auf acht Prozentan.Hunde werden teurerErhöht wird auch die Hundesteuer. Der Ersthund wird nun im Jahr nichtmehr 54 sondern 60 Euro kosten. Wer mehr Vierbeiner hat, musswesentlich tiefer in die Tasche greifen: der Zweithund kostet nun 168 Euro(vorher 96), jeder dritte und weitere Hund 240 Euro (vorher 144).Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlich besteuert.Grundsätzlich beschlossen wurde auch das Klimaschutzkonzept der Stadt,wobei jede einzelne Maßnahme in die Beratung kommen muss. Trotz derMöglichkeit der öffentlichen Förderung eines Klimaschutzmanagers, fandsich dafür jedoch keine Mehrheit.AUFLAGEN DER KOMMUNALAUFSICHTAufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts.Keine Nettoneuverschuldung - Einzelgenehmigung der Kreditaufnahme.Stellenbesetzungssperre 15 Monate / Keine Ausweitung derPersonalkosten.Keine Ausweitung der freiwilligen Leistungen.Über- und außerplanmäßige Leistungen bedürfen vorher derGenehmigung.Ständige Anpassung der Entgelte bis zur Grenze der Vertretbarkeit.


698Investitionen nur noch zur Erfüllung der Pflichtaufgaben, ansonstenvorherige Abstimmung.Erhöhung des Kostendeckungsgrades im Bereich Bestattungswesen.Keine Belastung durch den Eigenbetrieb Stadtwerke das heißtKostendeckung bei Wasser, Abwasser und Bauhofbetrieb.Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:11.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (6) (2)Hundesteuer...Zitat: "Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlichbesteuert."Wozu braucht mein Hund dann einen Wesenstest wenn er weiterhin als'Kampfhund' gilt? 720,- Euro an Hundesteuer ist mehr als unverschämt!Vielleicht kann ich meinen Hund ja klammheimlich am Rathaus anbindenund mich aus dem Staub machen....soll sich doch unser HerrBürgermeister um ihn kümmern!Ach ja: Uns fehlt noch eine eine Pferdesteuer, weil von denen gibt es im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gaaaanz viele und die werden nicht besteuert (klingtkomisch? ...iss aber so!).Armes <strong>Idstein</strong>...12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (6) (0)BankrotterklärungJetzt sucht die Stadt <strong>Idstein</strong> schon ihr Heil darin, Spielsucht <strong>zum</strong> Stopfenvon Haushalslöchern zu nutzen. Stimmen die Angaben des Artikels, soerhöhte sich das Defizit um nahezu 40%, wobei allein für dasTournesolbad 650.000 Euro (inkl. gestrichener Zuschuss des Kreises) inden Sand gesetzt wurden. Dieses Fass ohne Boden scheint der Stadt<strong>Idstein</strong> langsam jeden finanziellen Handlungsspielraum zu nehmen, wobei


699ja noch nicht eingerechnet ist, was passiert, wenn die Bürgschaft in Höhevon 30 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden muss. Man fragtsich, was die Verantwortlichen getrieben hat, für ein "Spaßbad" derartigefinanzielle Risiken dem Steuerzahler aufzulasten, wo es doch in <strong>Idstein</strong>wahrlich andere "Baustellen" gäbe, bei denen ein Engagement sinnvollerwäre. Da rühmte sich vor kurzem noch der Landrat, man habeinsbesondere die Sanierung der Schulen im Blick, was angesichts derRealitäten wohl ein Witz ist. Von dem Geld, was sukzessive imTournesolbad durch den Abfluss fließt (nicht rinnt), hätte man locker dieganzen Schulen im Kreis sanieren können. Stattdessen hat man einerLeasinggesellschaft zu sicherem Gewinn verholfen.12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (1) (3)@Idstaaner - PferdesteuerIm Unterschied zu Hunden, werden Pferde gemeinhin nicht in(!) der Stadtgehalten, noch sind Pferde in Parkanlagen oder auf Bürgersteigenanzutreffen, wo sie ihren Kot hinterlassen, sondern auf speziell dafürausgelegten Reitanlagen. Da Pferde zudem reine Pflanzenfresser sind, istderen Hinterlassenschaft, anders als bei stinkendem Hundekot, der einemunangenehm an der Schuhsohle klebt, bei jedem Gärtner und Landwirt alsNaturdünger gern gesehen. Auch im Wald stellen Pferd und Reiter keineBelastung für die Umwelt dar und es ist von daher schon nichtnachvollziehbar, was eine solche Steuer für einen Sinn außer Abzockehaben sollte. Das bestimmte Hunderassen problematisch sind, liegt an derUneinsichtigkeit (Unvermögen) ihrer Halter. Ausnahmen bestätigen dieRegel.12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Kommentar bewerten (3) (3)Defizit....Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter dieihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dortmüssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen dieHundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.


700<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ichprotzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wersich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zuerfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nichtgerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holenund gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, dennauch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenenTüren.Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfach nurfalsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheimeunterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhungwieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann dieSchmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilungkommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (0) (1)Defizit steigt...Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter dieihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dortmüssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen dieHundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ichprotzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wersich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zuerfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nichtgerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holenund gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, dennauch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenenTüren. Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfachnur falsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheimeunterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhungwieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann dieSchmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilungkommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....


70112.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (0) (1)@hexvomturm und IdstaanerIch wollte mit meinem Kommentar keineswegs die auch für mich absurderscheinende Erhöhung der Hundesteuer für sogenannte "gefährlicheHunderassen" rechtfertigen. Hier geht es wohl wieder einmal umsinnreiche Abzocke. Dass Sie aber diese Abzocke um eine weitere, dieeiner Pferdesteuer, erweitert sehen wollen, konterkariert ihr Anliegen. Daließen sich ja noch viele Steuern erfinden, z.B. eine Katzen-, HamsteroderKaninchensteuer.Leider wollen Sie den Unterschied von Pferdeäpfeln und Hundekot nichtverstehen, erstere sind ein Düngemittel, da rein pflanzlich, und letztererkann nur entsorgt werden.Die meisten Hundebesitzer beseitigten den Kot ihres Hundes mitnichten!12.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (4) (2)@castorp...das Pferd & Reiter keinen Schaden anrichten kann ich so leider nichtnachvollziehen.Ich möchte nicht alle Reiter über einen Kamm scheren, aber es gibt vieledie kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampelnso das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken. So gesehen wäreeine Pferdesteuer schon sinnvoll um solche Schäden zu beheben.Aber eine Hundesteuer von 720 Euro ist schon mehr als heftig. Ein Hundkann ja nichts dafür im "verkehrten Fell" geboren zu sein. Als Bürgerkommt man sich doch mehr und mehr als Melkkuh für eine verfehlteKommunalpolitik vor. Alleine die kontinuierliche Erhöhung der Grundsteuerist schon eine Frechheit und trägt nicht unbedingt dazu bei um <strong>Idstein</strong> fürNeubürger attraktiv zu machen.Einfach mal drüber nachdenken...


70212.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (3) (2)Defizite der Stadt......wobei ich hinzufügen muss, das eine Erhöhung der Hundesteuer auchmich treffen würde. Dann wäre ich zukünftig ebenfalls mit 720 Euro dabei.Da stellt sich mir doch die Frage: Warum soll ich weiterhin meineArbeitskraft & Einsatzbereitschaft unentgeltlich in den Dienst einer städt.Hilfsorganisation stellen für den die Stadt dann kassiert???12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (1) (0)@Firefighter112"die kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampelnso das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken"Erst einmal sind Pferdebesitzer rechtlich verpflichtet, nur Waldwege zubenutzen, die entsprechend befestigt sind und von normalen Fahrzeugenbefahren werden können. Insofern kann ein Pferd keine Wegebeschädigen, schon gar nicht so, dass Fußgänger behindert würden. Alleindie Mountenbiker verursachen da weitaus mehr Schäden, weil siequerfeldein fahren, auch was die Beunruhigung des Wildes anbetrifft. Sollman darum eine Fahrradsteuer erheben? Und wie sieht es mit derForstwirtschaft aus, deren schweres Gerät die Waldwege teilweiseunbenutzbar macht? Man kann sich auch seine Argumente zurecht biegen,zudem zahlen Pferdebesitzer <strong>zum</strong> teil recht hohe Einstellmieten, waswiederum der lokalen Landwirtschaft zugute kommt, nicht zu vergessendie damit verbundene Pflege der Weiden, die sonst verwildern würdenoder mit hohem Kostenaufwand gepflegt werden müssten. Man muss daschon aufpassen, wovon man spricht.


70312.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (7) (0)Finanzpolitik der StadtDie Leidtragenden für die verfehlte Finanzpolitik der Stadt <strong>Idstein</strong> sindwieder mal wir, die Bürger der Stadt <strong>Idstein</strong>. Anstatt gezielt zu sparenwerden sinnlos die Steuern erhöht...und mit dem leidigen ThemaTournesol fangen wir gar nicht erst an. Jeder konnte sich von vornereindenken das das nichts wird....nur unser Herr Bürgermeister ist da ja ganzanderer Meinung.13.09.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei unsregistriert.Kommentar bewerten (4) (0)Defizit-RekordlerHallo Firefighter112, hallo castorp, hallo hexvomturm, hallo Idstaaner,hallo an alleich kann Ihren Ärger sehr gut verstehen, auch die Nutzer der Kitaswurden ja schon als „Sanierungshelfer“ ausgedeutet. Und auch michbringt diese Haushaltslage auf die berühmte Palme.Bei der desaströsen Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltes ist aber nicht die Fragewichtig ob ein Pferd Wege zertrampelt oder ein Hundehaufen schlimmerstinkt.Im Zentrum der Diskussion sollte doch der Verursacher stehen:Das „System Krum“ hat nun mal <strong>Idstein</strong> in diese Lage gebracht. Tournesolwird weiterhin verschleiert. Die Last, die da auf den Bürger zukommt,führt nicht im Mindesten <strong>zum</strong> Nachdenken bei den Verantwortlichen. VonNachdenken, Selbstzweifel oder gar „schlechtem Gewissen“ gibt es keineSpur festzustellen! Es gibt auch keinen Grund dafür, denn einHaftungsrisiko für diese „Truppe“ besteht nicht. Allerdings ist man mitSchuldzuweisungen dort schnell bei der Hand.


704Andere hessische Kommunen werden für besonders gutes Wirtschaftenausgezeichnet. Und unsere „Führungscrew“ übertrifft das Negativzielrekordverdächtig um über 75% ins Rote!Bitte konzertieren Sie Ihren Ärger – möglicherweise mit konstruktivenVorschlägen – dorthin. Allerdings ist man dort unbestechlich und darfnicht mal Vernunft annehmen, wie die eigene Erfahrung lehrt.Hubertus Winter<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Oktober 2012<strong>Idstein</strong>Verwaltungsgericht weist Anträge der Stadt <strong>Idstein</strong> undder Oberbank gegen Tournesol ab04.10.2012 - IDSTEINVon Volker StavenowMit Urteil hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden den Antrag der Stadt<strong>Idstein</strong> auf Vollstreckung der Wassergebühren im Tournesolbadzurückgewiesen und festgestellt, dass die Gebühren demErbbauberechtigten, der Oberbank, vorzuschreiben sind. „Es folgte somitin allen Punkten unserer mehrfach vorgetragenen Argumentation. Esbestehen damit auch seitens Tournesol keine offenen Posten gegenüberder Stadt und es ist nun möglich, die Wassergebühren gegenüber derOberbank mit den bereits getätigten Ausgaben für dringend zu behebendeMängel gegenzurechnen“, sagt nach dem Urteil Tournesol-GeschäftsführerMichael Beck.Auch die Insolvenzanträge der Oberbank gegen die Tournesol <strong>Idstein</strong>Verwaltungs GmbH (TIVG) und die Tournesol Verwaltungs- und EnergieGmbH&CoKG (TVEG), Leasingnehmer und Verpächter der Freizeitanlage,seien abgelehnt worden.


705In Einzelgesprächen und auch in einer bereits im Juni erfolgten Sitzung seivon der Tournesol-Geschäftsführung versucht worden, die führendenVertreter der politischen Parteien über die Gesamtsituation aufzuklären.Man habe gebeten, sich eine zweite Rechtsmeinung einzuholen. „Dieswurde aber abgelehnt“, so Beck.„Unabhängig von aktuellen Äußerungen, von welcher Seite auch immer,ist für die Stadt wichtig und festzuhalten: Die Freizeitanlage Tournesolstellt einen Gewinn für die soziale Infrastrukturausstattung <strong>Idstein</strong>s darund als solche sowohl eine Bereicherung des Freizeitangebots für die hierlebenden Bürgerinnen und Bürger als auch einen Standortfaktor, der dieAttraktivität unserer Stadt im Standortwettbewerb in der Region, undzwar auf dem anspruchsvollen Niveau der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main unterstreicht“, geht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf IZ-Anfrage auf die aktuellen Vorgänge um Tournesol ein. „Daher wird dieStadt auch in Zukunft alles Mögliche und Notwendige unternehmen, umdie finanzielle Gegenleistung für die von ihr erbrachten Leistungen -Wasserlieferung, Abwasserentsorgung - zu erhalten, das Schul- undVereinsschwimmen weiterhin zu ermöglichen und den Betrieb der Anlagesicherzustellen.“Da es sich bekanntlich um ein sogenanntes Public Private Partnership-Projekt handelt, wären vor dem Hintergrund der erfolgtenGerichtsentscheidungen um so mehr Gespräche erforderlich, um dieentstandenen Schieflagen und damit verbundenen Irritationen aus demWeg zu räumen und dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten die Leistungenerbringen, zu denen sie sich vertraglich verpflichtet hätten.„Diese Gespräche sind im Gange. Sie sind schwierig, haben aber eineaussichtsreich erscheinende Wendung genommen. Aus Sicht der Stadt istes daher erfreulich, dass die Anlage weiterhin gut frequentiert und in allenBereichen intensiv genutzt wird“, so Gerhard Krum.


706<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. November 2012IDSTEIN<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: Guter Rat ist teuer03.11.2012 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiDer Streit mit Tournesol kostet die Stadt nicht nur Nerven undArbeitskraft, sondern auch jede Menge Geld: Über 327 000 Eurowurden bisher für die Rechtsberatung und Ausarbeitung vonLeasingverträgen ausgegeben, bis <strong>zum</strong> Jahresende kommenvermutlich noch einmal 225 000 Euro drauf. Das sind weit mehrals eine halbe Million Euro, die angesichts des ohnehin gebeuteltenHaushalts besonders weh tun, <strong>zum</strong>al die Mindereinnahmen beimWassergeld mit 215 000 Euro und beim Kanalgeld mit 219 000Euro zubuche schlagen. Die Grundsteuer für das Bad seiregelmäßig von der Oberbank bezahlt worden, informierteBürgermeister Gerhard Krum auf der jüngstenStadtverordnetenversammlung. 363 000 EuroBetriebskostenzuschüsse habe die Stadt zurückgehalten.Auch die Sanierung des Killingerhauses wird wegen zahlreicher statischerSchäden teurer als erwartet und nicht wie gehofft bis <strong>zum</strong>Weihnachtsmarkt abgeschlossen sein.All das schlägt sich im Nachtragshaushalt 2012 nieder, der am Donnerstagmit 26 Ja-Stimmen (bei acht Enthaltungen) verabschiedet wurde. ImHaupt- und Finanzausschuss war das Zahlenwerk im Vorfeld einstimmigbeschlossen worden. Das Defizit im Ergebnishaushalt hat sich von 4,6Millionen Euro auf 7,9 Millionen verschlechtert (wir berichteten bereitsausführlich), was aber nicht nur an Mehrausgaben liegt. Mindereinnahmengibt es <strong>zum</strong> Beispiel bei der Gewerbesteuer in Höhe von 1,4 MillionenEuro.Ursprünglich hätte es <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt auch keine Diskussion andiesem Abend gegeben. Als Bürgermeister Krum jedoch denHaushaltsplan fürs kommende Jahr von der Tagesordnung nehmen ließ,wollten das einige Stadtverordnete nicht kommentarlos abnicken. AnnetteReineke-Westphal (Grüne) vermisste Entwicklungen zur Energiewende,hätte lieber beim Straßenbau gespart, Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>)empfand es „skandalös für die Stadt“, dass kein Haushaltsentwurf


707vorliegt. Thomas Zarda (CDU) war der Meinung, dass der Bürgermeisterüberfordert ist: „Das ist bedenklich.“Marius Weiß (SPD) wollte die Aufregung nicht verstehen. „Es ist seitWochen klar, dass das passieren kann.“ Gemeint war die schwierigeEinführung der Doppik, mit der sich derzeit Stadtkämmerer FelixHartmann beschäftigt, und was die sonst im Herbst übliche Einbringungdes Haushalts verzögert.Wie Hartmann erklärte, wurden mit der gesetzlich vorgeschriebenenEinführung des doppischen Haushalts alle Leistungen der Stadt - obgesetzlich vorgeschrieben oder freiwillig geleistet - in Produktgruppeneingeteilt und organisiert. Dazu wurde ein Produktplan beschlossen, dernun umgesetzt werden muss, was einen erheblichen Informations- undZeitaufwand bedeute. Er ist jedoch zuversichtlich, dass der Haushaltplan2013 in der Dezember-Sitzung vorliegen wird.DOPPIKDer Begriff Doppik meint die Doppelte Buchführung in Konten, währenddie Kameralistik eine reine Soll-Ist-Rechnung darstellt. Die Doppik istdadurch gekennzeichnet, dass die Erfolge der wirtschaftendenGemeinde/Stadt im Haushaltsplan zweifach dargestellt werden; <strong>zum</strong> einenin einer Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital, <strong>zum</strong> anderen ineiner Gewinn- und Verlustrechnung.Damit verbundene Ziele sind Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Kosten-Transparenz und verbesserte Steuerungsmöglichkeiten.Viele hessische Kommunen haben bereits auf Doppik umgestellt.Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:05.11.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns registriert.Kommentar bewerten (3) (3)Endlich HandelnEs ist schockierend wie unsere Stadtväter so mal eben zusammen986000 Euro für unser Spaßbad in den Sand gesetzt haben. Tendenzsteigend. Im Einzelnen!Zu Tournesol:Dem ganzen Desaster sollte endlich ein Ende gesetztwerden, in dem der Bürgermeister der Betreibergesellschaft denWasserhahn zudreht.


708Das Argument es würden Arbeitsplätze gefährdet,stimmt,jedoch sind dieseaufgrund der finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft sowiesogefährdet.Das Schulschwimmen,könnte durch vorübergehende andereSportaktivitäten aufgefangen werden.Bürgermeister und Magistrat fügen <strong>Idstein</strong> erheblichen finanziellenSchaden zu, und verletzen so Ihren Amtseid.Lieber ein Ende mitSchrecken,als ein Schrecken ohne Ende.Zum Bürgermeister:Herr Zarda meint,dass der Bürgermeister überfordertist. Nicht nur das, er ist auch lernunwillig und nicht selbstkritisch.Dieser Schuldenkönig,sollte sich und den Bürgern der Stadt einen Gefallentun,und nicht wieder für eine dritte Amtsperiode kanditieren.Zu unseren Stadtverordneten:Als Bürger dieser Stadt,sollte man davonausgehen,dass spätestens jetztjeder Stadtverordnete den Ernst der Lage erkannt hat.Hoffe sehr,dass sichdie einzelnen Fraktionen ,nach Vorlage des Haushaltsentwurfs, mitSparvorschlägen überbieten.Dies sollte ein Mix aus moderaten Beitragsund Gebührenerhöhungen mitSozialkomponente,aber auch harten Einschnitten auf der Ausgabenseite(Wegfall der freiwilligen Leistungen) sein.Der Vorschlag der Grünen fürmehr Energieeffizienz istlangfristig gut,erfordert aber kurzfristig hohe Investitionen.Dagen dasGedöns der <strong>FWG</strong> mit einem Schüler und Jugendparlament gehört in dieBlaue Tonne.Stefan Reifenberger,APO <strong>Idstein</strong><strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012IDSTEINEntsteht ein "Parkhotel" auf dem Kalmenhof-Areal?08.11.2012 – IDSTEINVon Volker StavenowWird aus dem Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof im Herzen<strong>Idstein</strong>s einmal ein großes Hotel mit dem möglichen Namen "Parkhotel"?"Ja, es gibt ganz vorsichtige Überlegungen für eine mögliche Umnutzungdieses Vitos-Gebäudes", bestätigt Bürgermeister Gerhard Krum eineentsprechende IZ-Anfrage zu dieser Thematik. Nach Informationen, die


der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegen, sollen bereits Gespräche zwischen Vitos,einem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Architekten, der Stadt und einem LimburgerBauunternehmen laufen. Außerdem soll bereits eine Fachfirma aus derBranche diverse Möglichkeiten in <strong>Idstein</strong> untersuchen. Diese Fachfirma sollauch das Know-how für einen möglichen Hotelbetrieb haben. Ziel: EinTagungshotel mit bis zu 150 Zimmern in <strong>Idstein</strong> zu bauen.Beleg für diese Aktivitäten hinter verschlossenen Türen ist der Abschlusseiner entsprechenden Entwicklungsvereinbarung der Stadt <strong>Idstein</strong> mitdem Limburger Bauunternehmen für einen Hotelbau. Diese Vereinbarungsoll bis Ende 2015 gelten.Aneinander gebundenIn der Vereinbarung verpflichtet sich die Stadt zur aktiven Mitwirkung amHotelprojekt und darf in dieser Zeit keine anderen Projektentwicklerbeauftragen. Gleichzeitig darf das Limburger Bauunternehmen Planung,Baurechtsbeschaffung, Erschließung und Bebauung anstreben. Dass vonStadt und Bauunternehmen erarbeitete Entwicklungskonzept für ein Hotelmuss den städtischen Gremien zur Genehmigung vorgelegt werden. <strong>Eine</strong>ähnliche Entwicklungsvereinbarung hatte die Stadt <strong>Idstein</strong> auch mit denProjektentwicklern für die inzwischen zu den Akten gelegte Altstadtgalerieabgeschlossen."Ein Tagungshotel war und ist das Ziel, um die Infrastruktur in <strong>Idstein</strong>weiter zu komplettieren. Inzwischen ist ein Investor da, der sich fürverschiedene Liegenschaften in <strong>Idstein</strong> für den Hotelbau interessiert",schildert Gerhard Krum der IZ. Gleichzeitig überlege Vitos Kalmenhof, wiedie Nutzung der vielen Gebäude auf seinem Gelände umstrukturiertwerden kann. <strong>Eine</strong> mögliche Option wäre der Auszug der Verwaltung ausdem momentanen Gebäude in andere Räume des Kalmenhofs und derUmbau in ein Hotel im Herzen der Stadt."So hätte <strong>Idstein</strong> ein Hotel im Kalmenhof-Park, es würde keine Bebauungder Direktorenwiese davor mehr erfolgen, der Kalmenhof könnte zurSchulze-Delitzsch-Straße hin geöffnet und die benachbarte Stadthalle alsTagungsort in die Hotelplanungen mit einbezogen werden", skizziert der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister die Möglichkeiten - wohl wissend, dass es bis zudiesen Entwicklungen noch ein sehr langer Weg ist. "Alles ist noch ganz,ganz vage!"Fakt ist für Gerhard Krum, dass ein großes Hotel in <strong>Idstein</strong> an allen Eckenund Enden fehlt. "Laut Gutachten sollte es eine Einrichtung mit rund 150Zimmern und eine Ergänzung zu den bereits bestehenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotelssein." Laut Bürgermeister bietet <strong>Idstein</strong> zu wenigÜbernachtungsmöglichkeiten, sodass bei großen Tagungen, Messen oderZusammenkünften in <strong>Idstein</strong> und der Rhein-Main-Region viele Besucherins benachbarte Ramada-Hotel Niedernhausen ausweichen müssten,obwohl sie eigentlich in <strong>Idstein</strong> wohnen wollten."Ohne Frage hat die Idee eines Parkhotels in der Innenstadt viel Charmeund der Kalmenhof wäre ein toller Standort, weil er fußläufig auch vomBahnhof aus erreicht werden kann. Es wäre tatsächlich, durch die Nähezur Stadthalle, ein echtes Tagungshotel mit Anbindung an die schöne<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt", sagt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister.709


710Blick über die Direktorenwiese aufs Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof. Wird ausdiesem Gebäude ein Hotel? Archivfoto: wita/Mallmann<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012


711<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2013IDSTEIN<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien beraten über Krum-Nachfolge15.01.2013 – IDSTEINVon Volker Stavenow„Berufliche Pläne verfolge ich nicht. Ich bin ja noch ein Jahr im Amt undkonzentriere mich ganz auf meine Aufgaben, die ich in Hülle und Fülle alsBürgermeister der Stadt <strong>Idstein</strong> vor mir liegen und wahrzunehmen habe -eine Arbeit, die mir weiterhin sehr viel Freude macht und mich auch ganzund gar in Anspruch nimmt. Sicher werde ich aber ab Februar 2014 dieHände nicht einfach nur in den sprichwörtlichen Schoß legen, sondern mirwird schon etwas einfallen, was ich Sinnvolles tun kann.“Gerhard Krum hüllt sich zwar offiziell in Schweigen, wenn er danachgefragt wird, welche Gründe ihn dazu bewogen haben, nicht mehr alsBürgermeister zu kandidieren, sagt aber deutlich, dass er sich nach Endeseiner Amtszeit ins Privatleben zurückziehen will. Krum teilte seineEntscheidung, nicht mehr als Rathaus-Chef in <strong>Idstein</strong> zu kandieren, aufdem vergangenen Neujahrsempfang öffentlich mit.Krum vermeidet es auch, die Frage nach dem Format des neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Rathaus-Chefs ab 2014 zu beantworten. „Über das Kaliber einerNachfolgerin oder eines Nachfolgers müssen die Parteien oder politischenGruppierungen entscheiden, wenn sie jemand ins Rennen schicken wollen.Vor allem müssen darüber dann aber die Wähler entscheiden, wenn es soweit ist. Ich halte es für vermessen, mich zu dieser Frage von mir aus zuäußern.“Für eine Bilanz und eine Bewertung seiner Arbeit sei es laut Krum erstensnoch zu früh, denn seine Amtszeit währe ja noch ein ganzes Jahr. „Und indiesem Jahr kann, nein, soll noch viel in <strong>Idstein</strong> passieren. Das wirdhoffentlich nur Gutes sein. Aber ob das, was in meiner Amtszeit alsBürgermeister in <strong>Idstein</strong> alles passiert ist, und es ist ja ganz schön vielpassiert, gut war, also der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgerngenutzt hat, will ich auch gar nicht durch die eigene Brille beurteilen. Dasmögen andere und zur passenden Zeit tun. So gehört es sich, jedenfalls inmeinem Verständnis, <strong>zum</strong>al in einer Zeit, in der die Selbstbezogenheit und


712die Selbstherrlichkeit einen fröhlichen Urstand nach dem andern feiern.“CDU: Stellen Kandidaten„Die CDU geht zuversichtlich in die anstehende Bürgermeisterwahl undhofft, möglichst viele Bürgerinnen und Bürgern von ihren Inhalten undihrem Kandidaten zu überzeugen. Wir werden mit den Bürgerinnen undBürgern <strong>Idstein</strong>s weiterhin ständig im Dialog und Austausch bleiben“,reagiert der CDU-Vorsitzende Christian Herfurth auf Krums Rückzug. DieCDU <strong>Idstein</strong> habe bereits im Mai 2012 den Beschluss gefasst, mit einemeigenen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl 2013 in <strong>Idstein</strong>anzutreten.Für die CDU sei es immer selbstverständlich gewesen, dass man alsstärkste Partei in <strong>Idstein</strong> einen Kandidaten stellen werde. Die CDU gehealso weiterhin den ohnehin beschlossenen Weg - unabhängig von KrumsAnkündigung, nicht mehr kandidieren zu wollen. Außerdem liege derSchwerpunkt der CDU weiterhin auf den Punkten Kinderbetreuung,Ehrenamtsförderung, dem Miteinander aller Generationen und deminfrastrukturellen Ausbau der Innenstadt und der Stadteile.SPD: Breite Beteiligung„Gerhard Krum hat mir seine Entscheidung bereits vor einiger Zeitmitgeteilt. Ich bedauere sehr, dass er sich entschlossen hat, nicht mehr zukandidieren“, nimmt SPD-Chef Marius Weiß Stellung. „Gerhard Krum warund ist ein hervorragender Bürgermeister und in diesem Amt einGlücksfall für unsere Stadt. Vor Ort verwurzelt, nah bei den Menschen,aber trotzdem mit visionärem Weitblick und dem entsprechendem Mutund großer Intellektualität ausgestattet, um aus seinen Ideen auchkonkrete Projekte werden zu lassen.“ Aus diesen Gründen hätte sich esWeiß gewünscht, dass Gerhard Krum noch für eine weitere Wahlzeit zurVerfügung gestanden hätte.Der SPD-Stadtverbandsvorstand habe bereits eine sechsköpfigeFindungskommission eingesetzt und alle Mitglieder schon vor demNeujahrsempfang in einem Brief von der Entscheidung Gerhard Krumsunterrichtet und über das weitere Verfahren informiert. „Wir wollen sounter einer breiten Beteiligung der Basis einen Findungsprozessorganisieren, an dessen Ende wir von einer Mitgliederversammlung der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD eine Kandidatin oder einen Kandidaten nominieren werden.Nach momentaner Zeitplanung soll dies im April 2013 geschehen.“Grüne: Frischer Wind„Bündnis 90/Die Grünen begrüßen die klare Erklärung des Bürgermeisters.<strong>Idstein</strong> hat nun die Chance, durch eine neue Bürgermeisterin oder einenneuen Bürgermeister eine Politik zu erhalten, die frischen Wind ins Amt


713bringt und die Chance für einen Politikwechsel in <strong>Idstein</strong> eröffnet“, sagtAnnette Reineke-Westphal, Vorsitzende der Grünen.Die Grünen hätten klare Erwartungen an die Arbeit des neuenBürgermeisters. So müssten die Umweltpolitik, wie Klimaschutz undEnergiewende, sowie die Verkehrspolitik in <strong>Idstein</strong> endlich einen neuenStellenwert erhalten. Gleichzeitig gelte es aber auch, die Attraktivität<strong>Idstein</strong>s im regionalen Standortwettbewerb zu verbessern. Ein wichtigerFaktor sei in diesem Zusammenhang eine gute Breitbandversorgung derganzen Stadt. „Klar ist auch, dass künftig finanziell nicht mehr aus demVollen geschöpft werden kann. <strong>Eine</strong> nachhaltige Haushaltskonsolidierungund Schuldenabbau müssen Priorität haben, in ihrer Ausgestaltung aberstets dem Wohle der Bürgerinnen und Bürger dienen.“FDP: Gemeinsamer Bewerber„Die FDP <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wird nach der Ankündigung von BürgermeisterKrum, bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Herbst nicht mehr zukandidieren, sorgfältig abwägen, ob sie einen eigenen Kandidaten/inaufstellen wird“, meint FDP-Chef Roland Hoffmann. Es sei sicherzweckmäßig, wenn die kleineren Fraktionen und Gruppierungen der<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung Überlegungen anstellten, sich aufeinen gemeinsamen Kandidatenvorschlag zu einigen, beurteilt er dieSituation. „Kein Bügermeisterkandidat einer einzelnen kleineren Fraktionhat alleine realistische Aussichten, die Wahl zu gewinnen. Gemeinsamkönnte man aber durchaus erfolgreich sein.“ Wichtig sei es vor allem,dass es in der Nachfolge von Krum zu einer Klärung derdrängendsten Probleme <strong>Idstein</strong>s komme. Hier sieht die FDPbesonders die Lösung der überaus belastendenTournesolthematik, bei der <strong>Idstein</strong> eine finanzielle Belastung vonüber 28 Millionen Euro drohe. Auch müsse die gute Infrastrukturerhalten und ausgebaut werden. „Insgesamt gesehen, bietet dieBürgermeisterwahl die Chance, <strong>Idstein</strong> und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landpositiv und mit frischem Wind weiter zu entwickeln“, ist sichHoffmann sicher.<strong>FWG</strong>: Kein Zeitdruck„Die <strong>FWG</strong>-Fraktion hat im Rahmen ihrer Haushaltsberatung 2013 keineBeratungen zur Nachfolge von Bürgermeister Gerhard Krum abgehalten.Wir werden dies in aller Ruhe in einer der nächsten Vorstandssitzungender Freien Wähler besprechen. Es besteht unsererseits auch keinZeitdruck“, so der <strong>FWG</strong>-Vorsitzende Karl Wilhelm Höhn.


714Bürgermeister Gerhard Krum mit der Amtskette. Ende dieses Jahres legt er sie ab undübergibt sie seinem Nachfolger.Foto: wita/Udo Mallmann


715<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Januar 2013IDSTEINBeweislage für Baumängel23.01.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowTOURNESOL<strong>Idstein</strong> hat eigenen Gutachter beauftragt / Wassergeld durchZuschuss-StoppDie Stadt <strong>Idstein</strong> betreibt seit einiger Zeit ein selbstständigesBeweisverfahren zur Sicherung der Baumängel im und am Tournesol-Allwetterbad. „Noch liegen keine Ergebnisse des Gutachters vor, weil dieBeweissicherung noch nicht abgeschlossen ist. Für uns als Stadt ist dieseBeweissicherung sehr wichtig, weil damit mögliche Verjährungen in derGewährleistung nicht mehr eintreten können und wir damit unsereRechtsposition wahren“, erklärt Bürgermeister Gerhard Krum.Vertragliche VerflechtungenDamit die Bürger diese Beweissicherung im andauernden Tournesol-Streiteinordnen können, wird der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef nicht müde, dieverschachtelten und für Außenstehende sehr schwer durchschaubarenvertraglichen Verflechtungen immer wieder zu erklären. Das Tournesol-Bad gehört laut Krum der finanzierenden Oberbank. Da inzwischen dieTournesol-Baugesellschaft insolvent ist, gingen dieGewährleistungsansprüche bei Baumängeln an die Oberbank über. DieBank habe das Bad an die Tournesol-Verwaltungsgesellschaft vermietet,die es dann an die Tournesol-Betreibergesellschaft untervermietet habe.Normalerweise gingen Wasser- und Stromgebühren direkt an denEigentümer, die Oberbank. Die Bank würde dann mit dem Mieterabrechnen, genauso wie es im privaten Haushaltsbereich zwischenVermieter und Mieter erfolge. Nachdem laut Krum die Oberbank die Stadtaber informiert habe, dass <strong>Idstein</strong> die Wasserrechnung direkt an dieTournesol-Betreibergesellschaft schicken soll und die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verwaltungdies auch tat, stellte ein Gericht diesen Vorgang als Verfahrensfehler hin -obwohl die Betreibergesellschaft laut Krum natürlich die zuständige Stelle


716dafür sei. Das Wassergeld sei nicht bezahlt worden.Daraufhin stoppte <strong>Idstein</strong> den jährlichen Betriebskostenzuschuss von rund500 000 Euro jährlich für das Schul- und Vereinsschwimmen und rechnetdie ausstehenden Wassergebühren damit auf. „Ende diesen Januars sinddie ausstehenden Wassergebühren kompensiert“, so der Rathaus-Chef.Durch diesen jährlichen Betriebskostenzuschuss wird <strong>Idstein</strong> außerdem indie Lage versetzt, das Bad in 30 Jahren in seinen Besitz überführen zukönnen.Bis zur Insolvenz der Tournesol-Baugesellschaft hätte dieses Unternehmenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss an die Tournesol-Betriebsgesellschaft abgetreten.Jetzt wolle die Oberbank als Eigentümerin und Rechtsnachfolgerin denstädtischen Zuschuss haben, weil die Tournesol-Verwaltungsgesellschaftkeine Pacht an die Bank zahle. Grund für diese Nichtzahlung seien ebendiese Baumängel, die von Tournesol auf eine hohe sechsstellige Euro-Summe beziffert würden. Aber die Oberbank sehe sich hier nicht in derPflicht.Mängel abstellen„Da die Oberbank kein Geld von Tournesol erhält, soll jetzt die Stadt<strong>Idstein</strong> in die Verträge eintreten, wie dies vereinbart ist. Da sagen wir alsStadt: O.K., aber es gibt schließlich Baumängel, die behoben werdenmüssen. Diese Mängel müssen abgestellt werden. Wir übernehmenschließlich kein Bad, dass nicht in Ordnung ist. Ein Gutachter derOberbank hat mitgeteilt, dass es sich bei den Baumängeln lediglich umSchönheitsreparaturen handelt. Wir wollen deshalb selber alles komplettüberprüft haben. Aus diesem Grund haben wir dieses selbstständigeBeweisverfahren begonnen. Und es muss bei einem Einstieg der Stadt<strong>Idstein</strong> in die Leasingverträge gewährleistet sein, dass wir dann auch volleEntscheidungsgewalt haben, wie mit dem Bad verfahren wird“, sieht esKrum.Dass es in der Sache auf allen Ebenen nicht so recht vorankommt, siehtKrum darin begründet, dass es noch keine abschließende Entscheidungenin den diversen Rechtsstreitigkeiten gibt.„Haben unser Wassergeld“„Wir sind erst einmal zufrieden, dass wir jetzt unser Wassergeld habenund arbeiten unter anderem daran, dass Bad - auch bei möglichen


717Bauarbeiten bei der Mängelbehebung - in Betrieb zu halten.“ Positiv siehtes Krum, dass die Betreiber das Bad auch ohne Zuschuss weiterführen,die Nachfrage für die Tournesol-Angebote nach wie vor sehr gut seien undes so aussehe, dass das Bad <strong>Idstein</strong> erhalten bleibe. „Wir dürfen nichtvergessen, dass dieses Projekt trotz allen Ärgers sehr gut zu <strong>Idstein</strong>passt.“Gerät immer wieder in die Schlagzeilen: Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad.Foto: wita/Udo Mallmann


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Januar 2013718


719<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. März 2013IDSTEINFDP <strong>Idstein</strong> befürchtet nach der Räumungsklage das Aus für dasTournesolbad09.03.2013 - IDSTEIN(red). Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP befürchtet, dass nach einer erfolgreichenRäumungsklage gegen den Betreiber des Tournesolbades der Betrieb desBades nicht aufrechterhalten wird. „Wir sehen der auf den 17. Aprilterminierten Räumungsklage der Oberbank gegen dieBetreibergesellschaft mit Sorge entgegen, da uns bisher keineBetriebsalternative genannt wurde,“ äußert sich der FDP-Vorsitzende im<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, Roland Hoffmann. „Bürgermeister Krum hat zwar in denGremien von mehreren Betreibern gesprochen, die ohne Weiteres in derLage seien, den Betrieb zu übernehmen, aber auch knapp zwei Monate voreiner möglichen Räumung sind uns keine Alternativplanungen bekannt“,ergänzt FDP-Stadtverordneter Jürgen Musial.Die FDP will nun im Rahmen einer Anfrage bei derStadtverordnetenversammlung am 14. März mehr Klarheit undÖffentlichkeit. So will man wissen, welche Maßnahmen die Stadt getroffenhabe, um nach erfolgreicher Kündigung eine vorübergehende Schließungdes Bades zu verhindern. Es sei wichtig zu wissen, zu welchenBedingungen und zu welchem Zeitpunkt ein neuer Betreiber das Badinklusive des Fitness- und Saunabereiches übernehmen könne und ob erauch das Betriebsrisiko trage. Für den Haushalt sei es zudem wichtig, dassder jährliche Betriebskostenzuschuss sich nicht erhöhe.Die FDP sieht in dem Streit um die Auflösung der komplexenTournesolverträge eine große Belastung für die Stadt, die sich sicher nochlänger hinziehen werde, schließlich habe die Stadt eine Bürgschaft von 25Millionen Euro übernommen. „Jetzt geht es aber in erster Linie nicht umdie juristische Klärung, wer auf welchem Gebiet Fehler gemacht hat,sondern wir müssen im Interesse aller Bade-, Sauna- und Fitnessgästedas Tournesolbad ohne Unterbrechung geöffnet halten und auch dafürsorgen, dass die ohne Zweifel vorhandene Attraktivität des Badekonzepteserhalten und gefördert wird“, betonen Musial und Hoffmann.


720<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. März 2013IDSTEINTournesol im Stadtparlament12.03.2013 - IDSTEIN(in). 16 Punkte umfasst die Tagesordnung der nächstenStadtverordnetenversammlung, die am Donnerstag, 14. März, 19 Uhr, inder Stadthalle über die Bühne gehen wird. In einer Anfrage der FDP gehtes um die Zukunft des Tournesol-Bades im Zusammenhang mit derRäumungsklage der Oberbank. Aber auch das selbstständigeBeweissicherungsverfahren in Sachen Baumängel ist am DonnerstagThema.Die Grünen-Fraktion möchte wissen, wie in <strong>Idstein</strong> das Klimaschutz-Konzept umgesetzt wird. Weitere Themen sind die Bürgermeisterwahl unddas Dorfentwicklungskonzept <strong>Idstein</strong>-West, sowie das Grundstück derehemaligen Kindertagesstätte Escher Straße. Anträge der CDUbeschäftigen sich unter anderem mit der Nutzung des Gewölbekellers imKillingerhaus und der Busdurchfahrt in der Straße „AmBahndamm/Heidestück“. Die <strong>FWG</strong> bringt Anträge <strong>zum</strong> ThemaKleingartenanlagen und Einsparmöglichkeiten in der Verwaltung ein. EinAntrag der SPD beschäftigt sich mit dem Bebauungsplan Bornwiese.


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. März 2013721


722<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. März 2013IDSTEINNeubau-Projekte werden weiter beraten16.03.2013 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiSTADTPARLAMENTPlanungen für Wörsdorf und Escher Straße gehen in die nächsteRundeNeubauprojekte sind in <strong>Idstein</strong> ein sensibles Thema. Die umstrittenePlanung für das Gelände der ehemaligen Kindertagesstätte an der EscherStraße wird noch einmal eine Ausschuss-Runde drehen und wurde bei derjüngsten Sitzung des Stadtparlaments vertagt.Nichts überstürzen möchten die Stadtverordneten auch bei dem geplantenNeubaugebiet in Wörsdorf im Bereich Bornwiese/Friedhof. Der Investorhat ein Bebauungskonzept für Einzel- und Doppelhäuser vorgelegt, dasaber noch einmal überarbeitet werden soll. Lediglich derAufstellungsbeschluss wurde einstimmig gefasst. Mit einer neuen Vorlageals Basis soll dann weiter diskutiert werden. Unter anderem geht es umdie Größe der Grundstücke und die Abgrenzung <strong>zum</strong> Friedhof. DemOrtsbeirat in Wörsdorf ist wichtig, alle Interessen zu berücksichtigen unddas Bauvorhaben in das Ortsbild einzubinden. Auch favorisiert er eineweniger dichte Bebauung. Die Grünen regen an zentraler Stelle einenBegegnungsraum für Bürger an und würden die privaten Stellplätze gernedezentral verteilen.Tournesol: BeweissicherungDas Interesse ist groß, doch gab es <strong>zum</strong> Themen-KomplexTournesol-Bad nicht viel Neues. Auf eine Anfrage von Seiten derFDP berichtete Bürgermeister Gerhard Krum, dass derzeit wiederintensive Verhandlungen zwischen den Beteiligten laufen würden.Es gebe interessierte Betreiber, doch müssten zunächst dierechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Erst dann, wenndie Verfügungsgewalt des Eigentümers, der Oberbanksichergestellt sei, sei es möglich, weitere Schritte einzuleiten. DieOberbank hat für den 17. April eine Räumungsklage terminiert.


723Von Seiten der Stadt wurde ein selbstständigesBeweissicherungsverfahren zur Feststellung der Baumängel imTournesol-Bad auf den Weg gebracht und bei der Sitzungverabschiedet. Das ist auch notwendig, um Fristen auszusetzenund damit der Gewährleistungsanspruch für dieMängelbeseitigung nicht verloren geht.DorfentwicklungAuf ein positives Echo stieß bei den Stadtverordneten das von denBürgern der vier Stadtteile Eschenhahn, Ehrenbach, Niederauroff undOberauroff ausgearbeitete Dorfentwicklungskonzept <strong>Idstein</strong>-West. Dasüber 120 Seiten starke Werk wurde als Grundlage für die Gestaltung undUmsetzung des Dorfentwicklungsprozesses einstimmig beschlossen, wasnicht nur Startschuss für die Akteure, sondern auch Voraussetzung für dieBezuschussung durch die WI-Bank ist. Die Grünen-FraktionsvorsitzendeAnnette Reineke-Westphal wies noch einmal darauf hin, dass jedeeinzelne Maßnahme in den Ausschüssen und derStadtverordnetenversammlung für sich beraten und beschlossen werdenmüsse.BÜRGERMEISTER-WAHLJetzt ist der Termin auch offiziell von der Stadtverordnetenversammlungabgesegnet: Die Bürgermeisterwahl in <strong>Idstein</strong> findet am Sonntag, 22.September, zeitgleich mit der Landtags- und Bundestagswahl statt. <strong>Eine</strong>mögliche Stichwahl würde am Sonntag, 6. Oktober, über die Bühnegehen.Im Ausschuss, aber auch in der Parlamentssitzung am Donnerstag, warnoch einmal darüber diskutiert worden, ob drei Wahlen an einem Tag denWähler nicht überfordern würden. Gert Richter (Grüne) ist der Meinung,dass der Bürger mehr Zeit <strong>zum</strong> Nachdenken brauche, Thomas Zarda(CDU) sieht am 22. September die größte Chance für eine hoheWahlbeteiligung. Mit 25 Ja-, zwei Nein-Stimmen und sechs Enthaltungenwurde der Ausschuss-Empfehlung gefolgt.


724<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2013IDSTEINCDU-Kandidat Christian Herfurth im IZ-Interview zuStandpunkten und Vorhaben20.03.2013 - IDSTEINDer <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Vorsitzende und Stadtverordnetenvorsteher ChristianHerfurth wurde mit überwältigender Mehrheit von den Mitgliedern derUnion <strong>zum</strong> Bürgermeisterkandidaten für die Direktwahl am Sonntag, 22.September, gewählt. Die IZ sprach mit Herfurth über seine Kandidatur.Herr Herfurth, warum kandidieren Sie für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Bürgermeisteramt?Mir liegt <strong>Idstein</strong> am Herzen. Ich lebe seit meiner Geburt in <strong>Idstein</strong> undmeine Familie ist hier verwurzelt. Es wäre mir eine große Ehre, an derSpitze der Verwaltung meinen Teil zur positiven Entwicklung unserer Stadtbeizutragen. Ich werde das Amt des Bürgermeisters vollerVerantwortungsbewusstsein und mit Liebe zu meiner Heimatstadtgemeinschaftlich mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n ausüben. Ich bin <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> durch unddurch.Was qualifiziert Sie für das Bürgermeisteramt?Ich bin mit Herzblut und dem nötigen Sachverstand bei der Sache. Fürmich ist unsere Stadt kein Unternehmen, sondern ein Zuhause. Bereitsseit meiner Jugend bin ich in <strong>Idstein</strong> kommunalpolitisch tätig, Mitglied inzahlreichen Ausschüssen wie dem Haupt- und Finanzausschuss, dem BauundPlanungsausschuss, Ehrenbeamter in der Betriebskommission derStadtwerke und im Abwasserverband <strong>Idstein</strong>, imKläranlagenbetriebsverband sowie dem Jugendzentrumsbeirat tätig. Siesehen also, dass ich in den Bereichen Finanzen, Stadtentwicklung undSoziales sehr gut aufgestellt bin. Durch meine Tätigkeiten alsGeschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion, als Bürokaufmann und auchals Stadtverordnetenvorsteher kenne ich die Verwaltung und diepolitischen Strukturen sehr gut, habe tiefes finanzpolitisches Wissen und


725werde meine Fähigkeiten und die guten Kontakte, die ich zu Menschenund Unternehmen aufgebaut habe, sehr gerne <strong>zum</strong> Wohle der Stadteinbringen.Wie schätzen Sie Ihre Chance ein, am 22. September alsSchwarzer ins rote Rathaus einzuziehen?Bereits im Vorfeld meiner Nominierung haben mich viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>ermutigt, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren und ich habe vielpositiven Zuspruch erhalten. Die Parteienzugehörigkeit eines Kandidatenzählt hierbei immer weniger, es kommt auf den Menschen an, der sich denBürgern zur Wahl stellt. Ich hoffe, dass ich durch einen engagierten undfairen Wahlkampf noch viele Bürger erreiche und von meinen Inhalten undZielen überzeuge.Wo wollen Sie als Bürgermeister Ihre politischen Schwerpunktesetzen?Ich will Bürgermeister aller <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> werden. Mir ist eine dialogbasiertePolitik wichtig. Meine Schwerpunkte werde ich neben dem Bürgerdialog inden Bereichen Stadtentwicklung und Soziales setzen. Natürlich kommtman in der heutigen Zeit auch nicht an der Mammutaufgabe derHaushaltskonsolidierung vorbei. Hier muss der Schwerpunkt auf einergezielten Wirtschaftsförderung und dem Ausbau der InterkommunalenZusammenarbeit liegen. Im Bereich Soziales gilt es, die Vereine, diesozialen und seniorenrelevanten Einrichtungen sowie die Kinder- undJugendeinrichtungen weiterhin zu fördern und zu unterstützen. Auf demGebiet der Stadtentwicklung muss gelten: <strong>Idstein</strong> muss sich stetigweiterentwickeln, dabei aber immer ihren eigenen Charme bewahren.Sehen Sie <strong>Idstein</strong> für die Zukunft gut aufgestellt?Im Vergleich zu anderen Städten in Hessen ist <strong>Idstein</strong> sehr gut aufgestellt.<strong>Idstein</strong> ist eine familienfreundliche, seniorengerechte undjugendorientierte Stadt und muss dies auch bleiben. Alt und Jungprofitieren und lernen voneinander. Wir haben durch die Anbindung an dieAutobahn und das Bahnnetz sehr gute Voraussetzungen und auchEinzelhandel und heimische Unternehmen tragen zur Zukunftsfähigkeitunserer Stadt einen sehr großen Teil bei. Dennoch darf man jetzt nichteinfach die Hände in den Schoß legen und sich mit dem Erreichtenzufrieden geben. Wir müssen <strong>Idstein</strong> kontinuierlich gemeinsamweiterentwickeln.


726Verwalten oder gestalten – wo liegen Ihre Stärken?Das <strong>Eine</strong> bedingt das jeweils Andere. Ohne eine solide Verwaltung ist einekreative Gestaltung nicht möglich. Ich werde als Bürgermeister meineVerwaltungserfahrung mit Freude und Kreativität am Gestalten verbindenund <strong>Idstein</strong> in eine solide und gute Zukunft führen.Sehen Sie vor dem Hintergrund der schlechten Haushaltssituationüberhaupt noch Potenzial für städtische Investitionen?Städtische Investitionen sind <strong>zum</strong> einen zur Substanzerhaltung dringendnotwendig und können sich <strong>zum</strong> anderen auch finanziell rentieren. Dieshaben auch die Investitionen in den Hessentag gezeigt. <strong>Idstein</strong> muss sichim Wettbewerb mit anderen Kommunen behaupten. Die wenigenfinanziellen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, müssen zukünftig gezieltdort eingesetzt werden, wo wir einen finanziellen oder auch ideellen undsozialen Mehrwert erwarten können, <strong>zum</strong> Beispiel bei Kindergärten unddem Ausbau des DSL-Netzes. Alle Investitionen müssen Investitionen indie Zukunft <strong>Idstein</strong>s sein.Sie hätten als Bürgermeister keine Mehrheit im Parlament. Wiewollen Sie die Parteien von Ihrer Politik überzeugen undMehrheiten für Ihre Projekte finden?<strong>Idstein</strong> hat eine gute politische Kultur des Miteinanders. Diese Kulturwerde ich pflegen und ausbauen. Nur im Zusammenspiel kann man dasBeste für <strong>Idstein</strong> erreichen. Hierbei werde ich bei allen Fraktionen undParteien für meine Ideen werben. Durch meine Tätigkeit alsStadtverordnetenvorsteher habe ich unter Beweis gestellt, dass ich einMensch bin, der verbinden kann. Ich bin sachbezogen, ausgleichend undoffen für Anregungen.Gesetzt den Fall, Sie werden <strong>zum</strong> Bürgermeister gewählt, waskönnte das erste wichtige Thema sein, dessen Sie sich annehmen?Natürlich muss die Problematik Tournesol-Bad endlich geklärtwerden. Mein erstes wichtiges Thema wird neben der weiterenAttraktivierung der Innenstadt die Erstellung einesStrukturentwicklungsplans für alle Stadtteile sein. Hierzu gehört dieBestandswahrung aller Dorfgemeinschaftshäuser, Spielplätze undFriedhöfe. Bei zukünftigen Bebauungen in der Innenstadt und in den


727Stadtteilen werden nur Gebäude genehmigt werden, die auch zurUmgebung passen.Gesetzt den Fall, Sie scheitern bei der Bürgermeisterwahl, wiegeht es mit Christian Herfurth politisch und privat weiter?Ich bin ein sehr positiver Mensch und werde mit aller Kraft und ganzemEinsatz alles dafür tun, die Wahl zu gewinnen. Ansonsten ist für mich klar,dass die Kommunalpolitik immer Herzensangelegenheit sein wird.Apropos privat: Sie als CDU-Mann sind ja mit einer SPD-Frau liiert.Kann das eine Belastung für Ihren Wahlkampf sein?Ganz sicher nicht! Wer meine Partnerin und mich kennt, weiß, dass wireine harmonische Beziehung führen und keine politische Koalition.Nebenbei: Unsere Beziehung hält jetzt schon länger als jede Koalition. Wirlieben uns! Wir beide sind Menschen, die nicht in eng gefassten Rahmendenken, sondern in der Lage sind, auch über den eigenen Tellerrandhinauszuschauen.Was macht <strong>Idstein</strong> aus Ihrer Sicht so lebens- und liebenwert?Die Menschen, die in <strong>Idstein</strong> leben. Sie identifizieren sich mit ihrer Stadtund bringen sich ein. In <strong>Idstein</strong> lebt man gerne. Zentral undverkehrsgünstig gelegen, trotzdem inmitten von Natur- undKulturlandschaft, hat <strong>Idstein</strong> mit all seinen Stadtteilen viel zu bieten. DasMiteinander aller Generationen und Nationalitäten macht <strong>Idstein</strong> zu dem,was es ist: Wir alle sind <strong>Idstein</strong>!Was zeichnet den Menschen Christian Herfurth aus?Ich bin ein sachbezogener, ehrlicher und gradliniger Mensch. Ich kämpfefür die Dinge, die mir wichtig sind. Ich bin ein Familienmensch und meineFreunde spielen eine große Rolle in meinem Leben.Das Interview führte Volker Stavenow.


728CDU-Politiker Christian Herfurth zu seiner Bürgermeister-Kandidatur imIZ-Interview.Foto: privatWiesbadener Kurier vom 15. April 2013IDSTEINEs wird ernst: Räumungsklage der Oberbank gegen das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbad15.04.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowDie Verhandlungen über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbades gehen nach Informationen dieser Zeitung in dieentscheidenden Runden: Die österreichische Oberbank hat vor Gerichteine Räumungsklage gegen die geschäftsführende Tournesol-Betriebsgesellschaft eingereicht.Erster Verhandlungstag ist der kommende Mittwoch, 17. April. SeitMonaten ringen die Kontrahenten – Oberbank, Tournesol-Betriebsgesellschaft und Stadt <strong>Idstein</strong> – hinter den Kulissen um eineLösung: Ziel von Stadt und Oberbank ist es eindeutig, die aktuelleBetriebsführung aus dem Schwimmbad heraus zu bekommen.


729Vertrauen verlorenIn der Auseinandersetzung, die bereits teilweise mit harten Bandagengeführt wurde (Insolvenzantrag seitens der Stadt, Drohung vonAussperrung des Schul- und Vereinsschwimmens seitens Tournesol), gehtes unter dem Strich um Vorwürfe gegen Tournesol wegen mutmaßlicherBaumängel, angenommenen falschem Wirtschaften und mutmaßlichenvertraglichen Verfehlungen.Inzwischen ist lange klar: Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong> haben dasVertrauen in die Tournesol-Betreiber verloren und wollen dieZusammenarbeit auf gar keinen Fall fortsetzen.Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong> haben das Vertrauen in die Betreiber desTournesol-Schwimmbades verloren. Archivfoto: Heilhecker


730<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2013IDSTEINRäumungsklage gegen Tournesol in <strong>Idstein</strong>16.04.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowDie Verhandlungen über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbades gehen nach IZ-Informationen in die entscheidendenRunden: Die österreichische Oberbank hat vor Gericht eineRäumungsklage gegen die geschäftsführende Tournesol-Betriebsgesellschaft eingereicht. Erster Verhandlungstag ist derkommende Mittwoch, 17. April. Seit Monaten ringen die Kontrahenten –Oberbank, Tournesol-Betriebsgesellschaft und Stadt <strong>Idstein</strong> – hinter denKulissen um eine Lösung: Ziel von Stadt und Oberbank ist es eindeutig,die aktuelle Betriebsführung aus dem Schwimmbad heraus zubekommen.Harte AuseinandersetzungIn der Auseinandersetzung, die bereits teilweise mit harten Bandagengeführt wurde (Insolvenzantrag seitens der Stadt, Drohung vonAussperrung des Schul- und Vereinsschwimmens seitens Tournesol), gehtes unter dem Strich um Vorwürfe gegen Tournesol wegen mutmaßlicherBaumängel, angenommenem falschen Wirtschaften und mutmaßlichenvertraglichen Verfehlungen. Inzwischen ist lange klar: Oberbank und Stadt<strong>Idstein</strong> haben das Vertrauen in die Tournesol-Betreiber verloren undwollen die Zusammenarbeit auf gar keinen Fall fortsetzen.Offiziell ist von allen drei beteiligten Parteien keine Verlautbarung zu denkonkreten Inhalten der Gespräche zu bekommen. Die IZ hatte alleBeteiligten die nahezu identischen Fragen vorgelegt: „Wie ist dieErfolgsaussicht der Räumungsklage? Verlieren die Mitarbeiter dann ihrenJob? Wie zügig könnte mit einem wirksamen Räumungstitel die Ablösungder Betreiber abgewickelt werden?“ und so weiter.Keine konkreten Aussagen


731„Sie werden verstehen, dass ich vor dem Hintergrund der laufendenGespräche presseöffentlich dazu keine Stellungnahme abgeben kann. Daswäre den Gesprächen alles andere als zuträglich“, beantwortet <strong>Idstein</strong>sBürgermeister Gerhard Krum die entsprechende IZ-Anfrage.„Leider kann ich Ihre Fragen nicht beantworten. Die Oberbank steht mitdem Tournesolbad <strong>Idstein</strong> in Geschäftsverbindung, wie schon mehrmalsberichtet wurde. Weitere Einzelheiten zur Geschäftsbeziehung oder zu denvon Ihnen angeführten Fragen darf ich Ihnen aber aufgrund desGeschäfts- bzw. Bankgeheimnisses nicht mitteilen“, reagiert FrankHelmkamp von der Oberbank AG aus dem österreichischen Linz.„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir derzeit aufgrund ausgiebigerVerhandlungen und Gespräche mit allen Beteiligten keine Auskunft gebendürfen und können. Der Räumungsklage sehen wir – wie übrigens schonbei den anderen Klagen in der Vergangenheit – gelassen entgegen. Ausunserer Sicht ist keine Schließung nötig, die von uns geforderteMängelbehebung ist auch während eines Betriebs durchführbar. <strong>Eine</strong>Schließung mit den bekannten Folgen für die Mitarbeiter oder unsere Abosist nach unserer Meinung und Sachstand heute nicht vorstellbar. Sobaldeine Lösung fixiert ist, stehen wir Ihnen gerne für ein ausführlichesInterview zur Verfügung“, gibt sich Michael Beck als ein Sprecher fürTournesol immerhin schon ein wenig offener.Im Tournesolbad intern schlägt die Räumungsklage Wellen: NachInformationen dieser Zeitung klärte Alexander Hackl aus Sicht derGeschäftsleitung Mitarbeiter über die aktuelle Situation auf. Hackl solldargestellt haben, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> am Erhalt und Weiterbetrieb desTournesolbades interessiert sei – auch aus sozialem Aspekt inVerantwortung für die dortigen Arbeitsplätze. Laut Hackl seien die Mängelim Haus durch die Betriebsgesellschaft bei der Oberbank reklamiert undteilweise selber behoben worden. Da dies aus Sicht von Tournesol aberSache des Vermieters sei, hätte man die Kosten für diese selberbehobenen Mängel mit der restlichen Grundstückspacht aufgerechnet. Dasvon Tournesol zu zahlende Wassergeld sei seitens der Oberbankinzwischen an die Stadt <strong>Idstein</strong> gezahlt oder mit demBetriebskostenzuschuss der Stadt, der an die Oberbank abgetreten sei,verrechnet worden.Wassertechnik WertheimHackl habe den Mitarbeitern auch die Folgen einer erfolgreichen


732Räumungsklage erklärt: Bekomme die Oberbank Recht, dann verfüge sieüber einen gerichtlichen Titel und könnte die Tournesol-Gebäude räumenlassen. Dadurch würde die Bank in die Lage versetzt, die Stadt <strong>Idstein</strong> zuveranlassen, in die bestehenden Verträge einzusteigen.Nachdem bei dieser Zeitung immer wieder Hinweise eingehen, dassbereits neue Badbetreiber ihr großes Interesse am Tournesol vermelden,habe Hackl einen dieser potenziellen Käufer genannt: Die WassertechnikWertheim, die bereits eine entsprechende Anfrage an die Oberbank wegendes Kaufpreises gerichtet habe.Laut Eigendarstellung auf der Homepage bietet Wassertechnik Wertheimals Spezialist für öffentliche Bäder alles rund ums Badewasser – aus einerHand und mit Erfahrung seit 1974. Das Unternehmen betreut Kunden vonder Beratung über die Planung bis hin zur Montage und Inbetriebnahme.Für Hackl sei in der Versammlung als Fazit klar gewesen: <strong>Eine</strong> Schließungdes Tournesolbades werde von keiner der Parteien in Kauf genommen.Daher gehe er davon aus, dass das Bad nach einer erfolgreichenRäumungsklage mit einem neuen Betreiber oder durch die Stadt <strong>Idstein</strong>weiter offen bleibe.Über den Kaufpreis zur Übernahme der Tournesol-Abonennten, des Knowhows,der Mitarbeiter, des Inventars usw. müsse verhandelt werden. Mitdem daraus erzielten Erlös würde laut Hackl die Liquidation der Tournesol-Betriebsgesellschaft erfolgen. Dies bedeute laut Hackl, dass dieArbeitsplätze der bei Tournesol angestellten Mitarbeiter nicht in Gefahrseien.


733Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbad im Nassauviertel befindet sich seitMonaten in Turbulenzen: Jetzt hat die Oberbank eine Räumungsklagegegen die geschäftsführende Betriebsgesellschaft angestrengt.Archivfoto: wita/Udo Mallmann


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735<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung online vom 16. April 2013IDSTEIN<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad: Verhandlung überRäumungsklage auf Mitte Juli verschoben16.04.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowDer Termin für den ersten Verhandlungstag über die Räumungsklage derin Linz (Österreich) ansässigen Oberbank AG gegen die Tournesol-Betriebsgesellschaft <strong>Idstein</strong> wurde kurzfristig verlegt.Wie diese Zeitung recherchierte, soll die öffentliche Verhandlung jetztnicht am Mittwoch, 17. April, sondern erst Mitte Juli diesen Jahresanberaumt werden. Grund: Das Landgericht benötige mehr Zeit zurSichtung der Akten.Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker


736<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2013IDSTEINRäumungsklage der Oberbank AG gegen Tournesol<strong>Idstein</strong> verschoben17.04.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowDer Termin für den ersten Verhandlungstag über die Räumungsklage derin Linz (Österreich) ansässigen Oberbank AG gegen die Tournesol-Betriebsgesellschaft <strong>Idstein</strong> ist kurzfristig verlegt worden: Wie dieseZeitung recherchierte, soll die öffentliche Verhandlung jetzt nicht amheutigen Mittwoch, 17. April, sondern erst Ende Juli anberaumt werden.Bank hüllt sich in SchweigenKlar ist inzwischen sogar der neue Termin: Der Pressesprecher desLandgerichtes mit Sitz in Wiesbaden teilte gestern mit, dass derEröffnungstag am Freitag, 26. Juli, um 11 Uhr ist. Der ersteVerhandlungstag soll laut Redaktionsrecherche deshalb verlegt wordensein, weil sich die Kammer mit einer Vielzahl von Akten beschäftigenmüsse und so mehr zeitlichen Vorlauf zur Prüfung der Sachlage habe.Von Seiten der Oberbank war gestern dazu nichts zu erfahren: DieKlägerin hüllt sich weiter in Schweigen. Der Pressesprecher verwies aufAnfrage auf die engen juristischen Zwänge in Österreich bei solchenVorgängen.Normalerweise werden solche Räumungsklagen immer am Gericht vor Ortverhandelt, an dem die Räumungsklage angestrengt wird. Dies wäre beiTournesol das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Amtsgericht gewesen. Da es sich jedoch um eineRäumungsklage gegen eine Gewerbeimmobilie handelt, sind nicht das<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Amtsgericht und schon gar nicht das Verwaltungsgericht,sondern das Landgericht in der nahen Landeshauptstadt zuständig.Mit der Terminverlegung haben jetzt alle beteiligten Parteien – Tournesol,Stadt <strong>Idstein</strong> und Oberbank – Zeit gewonnen für weitere intensive


737Gespräche, die hinter den offiziellen Kulissen laut Kenntnis dieser Zeitungauf Hochtouren laufen (wir berichteten in unserer Ausgabe vom 16. Aprilausführlich darüber).Aus dem Dunstkreis dieser Gespräche sickerte durch, dass esmöglicherweise in absehbarer Zeit eine positive Kehrtwende und ein Endeder Tournesol-Problematik geben könnte.Die Oberbank AG hat gegen die Tournesol-Betriebsgesellschaft <strong>Idstein</strong>eine Räumungsklage gestellt. Gründe sollen sein: mutmaßlicheNichteinhaltung von Verträgen, angenommene Misswirtschaft undmutmaßliche Baumängel.Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong> haben augenscheinlich kein Vertrauen mehr ineine positive Geschäftsbeziehung zu den Tournesol-Betreibern undmöchten sie aus dem Bad heraus haben. Nach Information dieser Zeitunggibt es bereits andere an Tournesol interessierte Badbetreiber. Dieaktuellen Betreiber aus Tournesol herauszubekommen, ist jedoch nichteinfach: Ein von der Stadt <strong>Idstein</strong> gegen Tournesol betriebenesInsolvenzverfahren scheiterte bereits.Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad ist das einzige Schwimmbad dieserhochmodernen Art, das es in Deutschland gibt. Es verfügt über eine großeDrehkuppel, die bei schönem Wetter geöffnet werden kann und aus einemHallen- ein Freibad macht. Neben diversen Schwimmbecken gibt es imTournesol einen großen Sauna-Park, ein Fitness-Zentrum, Wellness,Beauty und Restaurants.


738Beim Tournesol-Sommerfest stürzen sich Kinder und Jugendliche in dieFluten – unter Aufsicht der Lebensretter.Archiv-Foto: RMB/Kühner<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung online vom 23. Mai 2013IDSTEIN<strong>Idstein</strong>: Hoffen auf Ende der Querelen um Tournesol-Bad -Ausschüsse tagen am Montag23.05.2013 - IDSTEINVon Ingrid NicolaiDas Hickhack um das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong> hat unter Umständen baldein Ende. Für Montag, 27. Mai, 19 Uhr, wird in das Alte Amtsgericht zu


739einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses eingeladen. <strong>Eine</strong>nTag später, am Dienstag, um 20 Uhr in der Stadthalle tagt dieStadtverordnetenversammlung. Einziger Tagesordnungspunkt an beidenTerminen ist der „Ankauf und die Weiterveräußerung der Tournesol-Freizeitanlage“.Beide Sitzungen sind zunächst als öffentlich vorgesehen, es ist jedoch gutmöglich, dass zu Beginn der Sitzungen beschlossen wird, nicht-öffentlichzu beraten, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. Daher ist die Vorlage097/2013 auch noch unter Verschluss.Seit Monaten ringen die Kontrahenten – die österreichische Oberbank alsEigentümerin, die Tournesol-Betriebsgesellschaft und die Stadt <strong>Idstein</strong> –um eine Lösung. Zuletzt hat die Oberbank eine Räumungsklage gegen diegeschäftsführende Tournesol-Betriebsgesellschaft eingereicht. DasLandgericht hat den Verhandlungstermin auf den 26. Juli festgelegt.Immer wieder war in den vergangenen Wochen von potenziellen Käuferndie Rede, und immer wieder wurde im Rathaus betont, wie wichtig, dasAllwetter-Bad für <strong>Idstein</strong> und die Region sei.Dieses Bild aus besseren Tagen zeigt das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad im Betrieb.Archivfoto: Heilhecker


740<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. Mai 2013IDSTEINNicht öffentliche Beratungen zur Zukunft desTournesol-Bades29.05.2013 - IDSTEINVon Volker StavenowWurde gestern Abend in der Sitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Stadtverordnetenversammlung der Gordische Knoten in puncto Tournesol-Allwetterbad durchschlagen? Wenn ja, dann erfährt das die Öffentlichkeiterst später, weil das Stadtparlament, genauso wie der Haupt- undFinanzausschuss einen Tag zuvor, das Publikum nicht zuließ und hinterverschlossener Stadthallen-Tür tagte.„Vielen Dank für Ihr Interesse bezüglich Tournesol. In der Tat könnte eseventuell zu einer Lösung kommen. Allerdings sind dazu, und zwar nichtnur in den städtischen Gremien, noch etliche Dinge auf einem nicht ganzeinfachen Verhandlungsweg zu klären. Da es sich dabei umVertragsverhandlungen handelt und die VerhandlungspartnerStillschweigen bis zu einem erreichten Ergebnis vereinbart haben, sind dieBeratungen im Haupt- und Finanzausschuss und in derStadtverordnetenversammlung nicht öffentlich vonstattengegangen. Ichhatte das so beantragt, um ein mögliches Scheitern im Vorfeld zuverhindern“, erklärte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum gegenüberdieser Zeitung.Gerhard Krum bat um Verständnis, dass er zur Sache keineStellungnahme abgeben und derzeit auch keine Vorlage zur Verfügungstellen kann. „Sollte die Stadtverordnetenversammlung einen Beschlussfassen, wird es sich nach dem momentanen Stand der Dinge um einZwischenergebnis handeln, das in geeigneter Form bekannt gemacht wird.Das weitere Verfahren werde ich versuchen, mit den Fraktionenabzustimmen“, so der Rathaus-Chef.Gerichtsverhandlung im JuliDie Sachlage in der Tournesol-Problematik war gestern Abend allenPolitikern bewusst: Der Termin für den ersten Verhandlungstag über dieRäumungsklage der in Linz (Österreich) ansässigen Oberbank AG gegendie Tournesol-Betriebsgesellschaft <strong>Idstein</strong> ist auf Freitag, 26. Juli, 11 Uhr


741festgesetzt. Bis spätestens zu diesem Termin haben jetzt alle beteiligtenParteien – Tournesol, die Stadt <strong>Idstein</strong> und Oberbank – Zeit, eine positiveKehrtwende und ein Ende der Tournesol-Problematik zu erreichen.Gründe für die von der Oberbank AG gegen die Tournesol-Betriebsgesellschaft <strong>Idstein</strong> gestellte Räumungsklage: vermuteteNichteinhaltung von Verträgen, angenommene Misswirtschaft undmutmaßliche Baumängel.Oberbank und die Stadt <strong>Idstein</strong> haben kein Vertrauen mehr in einepositive Geschäftsbeziehung zu den Tournesol-Betreibern und möchten sieaus dem Bad heraus haben. Ob die Stadt <strong>Idstein</strong> nach möglicherBadübernahme Tournesol in eigener Regie betreiben oder aber einanderer Betreiber eintreten wird, ist eine der wichtigen Fragen bei Lösungdes Konflikts.Das Tournesol-Allwetterbad steht seit Monaten immer wieder in denSchlagzeilen. Das lange Hickhack um die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Schwimmtempels könnte bald beendet sein.Archivfoto: wita/Udo Mallmann


Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31. Mai 2013742


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