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Broschüre: Afghanistan zwischen Abzug und Wahlen - NatWiss

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Netzwerk No to War – No to NATO / Deutsch-Afghanisches-FriedensnetzwerkEine Provinz voller AngstAuch Mohammad sitzt etwas ratlos in einem kleinen Büro mitten in der Stadt. Seinen richtigenNamen will er nicht verraten. Was er in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut hat,sieht Mohammad in Gefahr. Man kennt ihn hier. Er vermietet mehr als h<strong>und</strong>ert kleineMarktläden in der Stadt. Ahmed gründete sein Unternehmen, kurz bevor die Deutschennach K<strong>und</strong>us gekommen sind. Lange ist alles gut gelaufen. Aber jetzt kippen die Geschäfte."Nehmen sie die Shop-Besitzer. Die haben ihre Miete von dem Geld bezahlt, das ihre Söhnebei den Deutschen oder anderen internationalen Organisationen verdient haben. Jetztmüssen viele von ihnen aufgeben. Es kommt nicht mehr genug Geld herein."R<strong>und</strong> tausend Menschen haben r<strong>und</strong> um K<strong>und</strong>us direkt oder indirekt Einkommen von derB<strong>und</strong>eswehr oder anderen Organisationen bezogen. Sie waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.Ein zweiter Faktor ist die internationale Hilfe, die auch aus Deutschland nach K<strong>und</strong>usfließt."Jeder meiner Kollegen denkt, dass es problematisch wird nach dem <strong>Abzug</strong>. Deshalb zögerndie meisten auch, hier neues Geld zu investieren. Die internationale Gemeinschaft bedrängtdie Regierung, etwas für die Wirtschaft zu tun. Aber wenn die Truppen weg sind - wasdann?"Auch die B<strong>und</strong>esregierung weiß um diese Ängste. Die Liste der Projekte, die das AuswärtigeAmt in K<strong>und</strong>us unterstützt, ist lang. Schulen sind darunter wie die, die in der "Neuen Stadt"gebaut wird, Brücken <strong>und</strong> Straßen, eine Drogen-Entzugs-Ambulanz <strong>und</strong> sogar ein Sportstadion.Zur Übergabefeier in K<strong>und</strong>us ist auch Außenminister Westerwelle angereist."Deutschland lässt <strong>Afghanistan</strong> auch in den Jahren nach 2014 nicht im Stich. Unser Engagementbekommt ein neues, ein zivileres Gesicht."Früher Morgen an der Straße <strong>zwischen</strong> K<strong>und</strong>us <strong>und</strong> Mazar-i-Sharif: 160 Kilometer sind es vondem Feldlager, das die Deutschen aufgegeben haben, bis zum riesigen Hauptquartier."Weißt Du, wir wollen hier nur in Frieden leben. Und wir wünschen Euch, dass Ihr heilwieder nach Hause kommt."Zurück bleibt eine Provinz voller Angst.Der Artikel erschien am 05.11.2013 auf:http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/2307080/72

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