13.07.2015 Aufrufe

Broschüre: Afghanistan zwischen Abzug und Wahlen - NatWiss

Broschüre: Afghanistan zwischen Abzug und Wahlen - NatWiss

Broschüre: Afghanistan zwischen Abzug und Wahlen - NatWiss

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Netzwerk No to War – No to NATO / Deutsch-Afghanisches-FriedensnetzwerkX. <strong>Afghanistan</strong>:Verhandlungslösung jetzt – <strong>und</strong> was dafür getan werden mussChancen, Probleme <strong>und</strong> Notwendigkeiten für einen Friedensprozessvon Paul Schäfer <strong>und</strong> Jerry SommerEinleitung <strong>und</strong> Zusammenfassung: Schritte zum Frieden in <strong>Afghanistan</strong>Nach nahezu zwölf Jahren Militärintervention der USA <strong>und</strong> der NATO hat nun eine neueEtappe in den kriegerischen Auseinandersetzungen in <strong>Afghanistan</strong> begonnen: Mit demeingeleiteten <strong>Abzug</strong> der ausländischen Truppen verändern sich die politischen <strong>und</strong> militärischenRahmenbedingungen. Ein Ende des Krieges in <strong>Afghanistan</strong> ist derzeit jedoch nicht inSicht. Stattdessen scheinen sich die wichtigsten Akteure auch für nach 2014 auf eine Fortsetzungder Kämpfe einzurichten. Sowohl die USA als auch die NATO sollen mit kleinerenTruppenkontingenten im Lande bleiben <strong>und</strong> weiterhin als Bürgerkriegspartei die afghanischenSicherheitskräfte sowie das gegenwärtige politische System in Kabul stützen. DieSorge vor einer Ausweitung der Kriegshandlungen, einem Krieg aller gegen alle oder aucheinem Kollaps der afghanischen Regierung nimmt zu.Ein wirklicher Friedens- <strong>und</strong>/oder Versöhnungsprozess ist in den vergangenen Jahren nicht inGang gekommen. Fraglich scheint, ob ein solcher von USA oder NATO wie auch von derafghanischen Regierung <strong>und</strong> Gesellschaft sowie den Taliban als bedeutendster Kraft derAufständischen überhaupt ernsthaft gewollt ist. Doch angesichts des begonnenen NATO-<strong>Abzug</strong>s befürworten immer mehr Konfliktparteien zumindest verbal einen Friedensprozessbzw. eine „Versöhnung“. Die Eröffnung eines Taliban-Büros in Katar sowie die geplantenGespräche <strong>zwischen</strong> Taliban <strong>und</strong> den USA sind begrüßenswerte Schritte in die richtigeRichtung. Denn um die Gewalttätigkeiten einzudämmen <strong>und</strong> zu beenden, ist dringend einKurswechsel erforderlich, der statt militärischer Aktionen die Suche nach politischen Lösungenin den Mittelpunkt stellt - mögen die Aussichten auf Erfolg auch gering scheinen.Dabei geht es vor allem darum, dass die afghanische Seite – die Karsai-Regierung, die Nord-Allianz, die Opposition, die Zivilgesellschaft sowie die Aufständischen – einen Konsens überein zukünftiges <strong>Afghanistan</strong> finden. Internationale Akteure können diesen Prozess fördern<strong>und</strong> sichern.Gleichzeitig lassen die Vielzahl der Themen, zu denen Kompromisse gef<strong>und</strong>en werdenmüssen, die Vielzahl der afghanischen, regionalen <strong>und</strong> internationalen Akteure, die eingeb<strong>und</strong>enwerden müssen, sowie die zahlreichen <strong>und</strong> tiefgehenden Divergenzen der verschiedenenParteien keinen Zweifel daran, wie kompliziert es sein wird, einen Friedensprozess zubeginnen oder ihn erfolgreich abzuschließen.Soll die, wenn auch kleine, Chance für einen Friedensprozess genutzt werden, sind zunächstsechs Maßnahmen unabdingbar:Erstens sind die Gespräche in Doha <strong>zwischen</strong> den Taliban <strong>und</strong> den USA sowie <strong>zwischen</strong> denTaliban <strong>und</strong> der Karsai-Administration so schnell wie möglich zu beginnen. Dabei muss eszu allererst um vertrauensbildende Maßnahmen gehen, die die Ernsthaftigkeit der Verhandlungsorientierungaller Seiten unterstreichen. Dazu gehört u.a. eine Einigung über die Frei-81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!