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PEc POD SNĚŽKOU - veselý výlet

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12malá úpa13Bei der Suche nach der Herkunft der Alteingesessenen des Riesengebirges stießen wir im Hallstätter Beinhaus Karne im Salzkammergutauf den Namen Kirchschlager. In Kleinaupa hatte er im 16. Jhd. die Siedlung Nickelsberg gegründet, die ununterbrochen 380 Jahre lang besiedelt war.Die Emmaquellenbaude/ Jelenka und der Klein-Kiosk standen nur kurzauf der Schneekoppe.Auf den Spuren der KirchschlagerSie waren die zahlenstärkste Familie in Kleinaupa, nur weiß man nicht, ob sieschon im 16. Jhd. in größerer Anzahl aus den Alpen kamen oder sich erst hierso stark in männlicher Linie vermehrten. Im ältesten Verzeichnis der Klein- undGrossaupner Baudler vom August 1644 werden sieben erwähnt, mehr als alleanderen Familien. Als Herkunftsort der Kirchschlager bieten sich der Ort Kirchschlagsüdlich von Wien in Niederösterreich oder das Städtchen Kirchschlagnördlich von Linz in Oberösterreich an. Aber unsere Kirchschlager kamen wohleher aus dem Salzkammergut ins Riesengebirge. Denn dort fällten Holzknechteschon mindestens ab dem 15. Jhd. Holz für die kaiserlichen Gruben undbauten ‚Riesen‘ und ‚Klausen‘. Holzfäller waren auch dringend im Tal unter derSchneekoppe nötig, wo die Beamten von Kaiser Maximilian den riesigen Holzbedarfder Silbergruben in Kutná Hora zu decken gedachten. Deshalb kamenab 1566 Holzknechte hierher – viele aus der Steiermark, aus Altaussee, BadAussee, dem berühmten Hallstatt und Bad Goisern. Unter anderem auch Angehörigeder Kirchschlager, die bis heute im Salzkammergut leben und derenrituell bemalten Schädel im bekannten Hallstätter Karner unübersehbar sind.In Tschechien leben heute nur noch sechs Männer diesen Namens, in MaláÚpa keiner mehr. Aber wohl jeder Alteingesessene von Malá Úpa hat einen derKirschschlager im Stammbaum. An das namhafte Geschlecht erinnern auchhiesige Sehenswürdigkeiten, die einen Ausflug wert sind.Gewissen Vorstellungen über die Entstehung der ersten Wiesenenklaven inKleinaupa zufolge, teilte ein Forstmeister einzelnen Familien oder Holzfällergruppendie jeweilige Lokalität zum Holzschlagen und -rücken zu. Die Kirchschlagerarbeiteten und wohnten offensichtlich in provisorischen Behausungenauf den Lichtungen im Löwengrund und an den Hängen des Löwenberges, desheutigen Jelení hora. Sie erhielten fortlaufend einen geringen Vorschuss underst nach der Saison bekamen sie nach der Menge der gezählten Stämme amRechen in Trautenau-Altstadt vom Forstmeister den ganzen Lohn ausgezahlt.Dem Chronisten Simon Hüttel zufolge betrug dieser 1568 in Kleinaupa 22 RheinischeGulden für tausend Holzklafter, also ca. 77 Kubikmeter geschlagenen,auf Klobenlänge geschnittenen, zum Fluss abgelassenen und nach Trautenaugeschwemmten Holzes. Kein schlechter Verdienst, denn ein Holzknecht verarbeitetedamals an die 200 Kubikmeter Holz für insgesamt 60 Rheinische Guldenpro Jahr. Dafür bekam er immerhin fünf Kühe. 1580 sank der Verdienstdann aber auf 19 Gulden pro tausend Kloben und in den folgenden Jahrenverspäteten sich wiederholt die Lohnzahlungen. Die Kuttenberger Silbergrubenwaren von der Krise geschüttelt, die Nachfrage nach Holz stockte und soerlebten die Holzfällerfamilien ihre erste harte Not. Hüttel beschreibt, dass beieiner Rebellion vom 4. Juni 1591 an die vierhundert „schwatzer holzknechte“aus Ober-Aupa ins Trautenauer Schloss eindrangen. Sicher waren auch dieKirchschlager dabei, die nicht wussten, wie es weiter gehen sollte. Manche Familienzogen weg, andere begannen Landwirtschaft zu treiben, wie sie es ausden Alpen gewohnt waren. Sie verwandelten Lichtungen in Wiesen und bautensich gezimmerte Hütten mit einem Heuboden und großem Stall im Haus. Wohlweil die Kirchschlager so reichlich vertreten waren, wurde keine der Enklaven(Almen) Kirchschlagerbauden genannt. Der Legende nach wurden jedoch dreivon ihnen nach Angehörigen dieses Geschlechts benannt: Šímovy chalupy/Simmaberg nach Simon, Niklův Vrch/ Nikelsberg nach Nikolas und Tonovydomky/ Tonhäuser nach Anton Kirchschlager. Angeblich waren sie Brüder,aber wer weiß. Die Kirchschlager gründeten aller Wahrscheinlichkeit nach auchdie nahen Grundbauden/ Dolské boudy. Der Name der leider inzwischen totalaufgeforsteten Enklave erinnert an eine der ältesten Ortsnamen von Kleinaupa– den Löwengrund, heute Lví důl.Die unter Maria Theresia im Jahre 1771 durchgeführte Häusernummerierungerlaubte es uns, einzelne Familien einzelnen Häusern zuzuordnen. So wissenwir, dass auch 200 Jahre nach der Besiedlungswelle die Kirchschlager immernoch die dominierenden Geschlechter in Simmaberg, Nikelsberg, Tonhäuserund auf den Grundbauden waren, denn von den insgesamt siebzehn Hüttenbewohnten sie ganze zehn. Damit man sie auseinander halten konnte, verwendetensie verschiedene Namenskürzel. In den unteren Hütten in Simmaberg mitden Hausnummern 29 und 30 lebten anno 1785 die Brüder Simmakorla undSimmaton, also Karl und Anton Kirchschlager. Damals standen hier sechs Gebäude,oben im heutigen Haus Nr. 35 lebte die Familie vom Simmastefan, alsovon Stefana K. Zur gleichen Zeit verzeichnete der Ortspfarrer im Kirchenbuchdie Namen Nikelhons und Nikeljusef zu den beiden gegenüberliegenden Hüttender Grundbauden. Deshalb weiß man heute, dass Johann K. aus Nr. 27 undJosef K. aus Nr. 28 ihre Wurzeln in Nikelsberg hatten. Dort heirate 1794 Walschaton– Anton Gleissner aus den Walschabauden/ Valšovky in Groß-Aupa indie heute unter Denkmalschutz stehende Hütte mit Kleinaupner Heugaube (Nr.95) ein, als er Barbara Kirchschlager ehelichte. Kurz vor der Vertreibung derAlteingesessenen in den Jahren 1945 und 1946 lebten Angehörige der FamilieKirchschlager in 31 Kleinaupner Häusern.Auf halbem Wege zwischen Spálený Mlýn und der Siedlung Smrčí/ Fichtigbefindet sich rechter Hand ein öffentlicher Parkplatz. Gleich gegenüber führtein ursprünglicher ‚Holzweg‘ in den Wald, der etwas unsinnig mit einem Kfz-Fahrverbot versehen ist. Schon nach ein paar Metern ist klar, dass man hierauch mit einer Schubkarre Probleme hätte. Der Weg führt zu einem Felsen, inden jemand das schicksalhafte Datum vom 21. 8. 1968 eingeritzt hat. An derWegkreuzung mit Heiligenbild geht es nach rechts, der Steig führt nun oberhalbder einzig bewahrten Hütte von Tonhäuser entlang. Der letzte hier lebendeLand-wirt war Alois Kirchschlager, bei den Einheimischen nicht anders, als Uhrmacherloisgenannt. Vor zehn Jahren hatten wir Gelegenheit mit unseren Zimmerleutenfür den hiesigen Wochendhäusler die Zimmerung an diesem bedeutendenKulturdenkmal zu reparieren und namentlich die einzigartige Heugaubemit Schindel zu decken. Hierdurch kommt dieses ‚endemische‘ Element dertraditionellen Architektur erst richtig zur Geltung. Auf der großen Wiesenenklaveder Tonhäuser standen einst drei Hütten. Der Rest der Wiese verwuchert mitAnflug und Heidelbeersträuchern. Beim Verlassen des Waldes erkennt man amebenen Boden, dass hier vor 50 Jahren neuer Bestand angepflanzt wurde. Aneiner Stelle ist gut ein Agrarwall aus aufgeschlichteten Steinen zu erkennen. DieKirchschlager lasen die Steine auf, um Platz für die Wiese zu gewinnen. Heutesteht die Steinterrasse inmitten dichten Waldes – als ironische Erinnerungan alte Zeiten. Vom Anfang des Löwengrunds gleich hinter Spálený Mlýn führtein gelb markierter Steig zu den Tonhäusern. Seltsamerweise wird er weder inKarten, noch auf Wegweisern erwähnt. Verbundene Waldpfade führen nachSimmaberg oder nach rechts, auf einem Rückeweg nach Nikelsberg hinauf.Mitten durch Simmaberg führt auf einer ungemähten Wiese ein erkennbarerPfad zum Löwengrund hinab. Nur schade, dass einige der neun bewahrt gebliebenenHütten in der Schutzzone für traditionelle Architektur wegen unbedachtausgepflanzter Fichtenzäune nur wenig zu sehen sind. Jedes dieser Holzhäuserist interessant, das Dach und die Giebel der Hütte Nr. 31 mit KleinaupnerHeugaube fast unten bekamen vergangenes Jahr eine neue Schindeldeckung.Der Pfad führt an den Grundmauern der ehemaligen Hütte Nr. 29 vorbei. Nachdem Krieg wollte sie niemand mehr und so verfiel sie wie zwei weitere Hütten inTonhäuser. In Nikelsberg blieb die Anzahl der Hütten (sechs) seit 1771 unverändert,auch blieb die Enklave von einer Neuaufforstung verschont. Von allenvier Wiesenenklaven der Kirchschlager wohnt nur noch Viktor Popule mit Familieganzjährig in Nikelsberg. Auf den Wiesen ringsum weiden ihre Schafe unddie Baude Grizzly bietet Unterkunft mit Vollpension. Nikelsberg und Simmabergkann man auch mit dem MTB besuchen und zwar auf der 11 km langen RadrouteNr. 25 durch den Löwengrund.Zur Schneekoppe ohne AsphaltDer Betriebsausfall der Seilbahn steigerte das Interesse an einem Aufstieg zurSchneekoppe aus Pomezní Boudy mit nur 550 Höhenunterschied. Der üblicherweisebenutzte, rot markierte Weg der tschechisch-polnischen Freundschaftbeginnt am historischen Gasthaus Pomezní bouda mit einem zwei Kilometerlangen Asphaltabschnitt. Die interessantere Strecke führt über denSchmiedeberger Kamm/ Lesní hřeben. Vom ehemaligen Zollhaus geht es denblau markierten Grenzweg hinauf. Der anfänglich steile Aufstiegsweg wandeltsich schon bald zum bequemen Bergsteig, hier und da mit herrlichen Ausblickenauf das Hirschberger Tal. Der 2 km lange Schmiedeberger Kamm endetam Tafelstein/ Skalní stůl, mit spektakulärem Ausblick auf den Eulengrund/Soví důl, Schwarze Koppe und Schneekoppe. Von hier überschaut man nichtnur den weiteren Verlauf der Route, sondern auch einen Teil des polnischenNationalparkes. Noch ragen hier die bleichen Bäume von schlimmen Wind- undBorkenkäferkalamitäten auf, aber schon sprießt neuer Wald aus natürlicher Verjüngung.Der polnische NP überließ den Wald schon zwei Jahrzehnte früherals der tsch. KRNAP seiner natürlichen Erneuerung. Eine richtige Entscheidung,wie hier gut zu erkennen ist. Vom Eulenpass/ Soví sedlo ist es nur nocheinen Katzensprung zur Baude ‚Jelenka‘. Ihren ursprünglichen Namen Emmaquellenbaudebekam der Berggasthof vom damaligen HerrschaftsbesitzerJaromír Czernin-Morzin nach einem Umbau von 1936. Schon vor 1914 versahder Riesengebirgsverein die nahe Quelle mit einem Steinobelisken und einerSteinplatte mit der Inschrift ‚Emmaquelle‘. Quelle und Steinplatte erneuertenwir 2001 zusammen mit der KRNAP-Verwaltung. Unlängst widmete uns der ausMarschendorf gebürtige Rudolf Hofmann ein interessantes Foto dieses Ortes.Noch vor Errichtung der gräflichen Baude stand auf einem Plateau neben derQuelle der Kiosk Emmaquelle. Wohl die Namensgleichheit mit der beliebtenEmma und Adolf Klein boten Vorübergehenden an der Emmaquelle frischeVoll- und Buttermilch, Himbeeren, Zitronenwasser, Kaffee, Tee, Gebäck,heiße Würstchen aber auch Ansichtskarten und Stocknägel an.Gräfin Emma Czernin-Morzin inspirierte Emma Klein zur Eröffnung des Imbissstandsan diesem beliebten Aufstiegsweg zur Schneekoppe. Rudolfs Tantewurde in Kolbendorf in der Familie von Gustav Hofmann geboren und ehelichteAdolf Klein aus Kleinaupa. Genauso wie die Gräfin aus dem MarschendorferSchloss starb auch Emma Klein zu früh - im Jahre 1937. Ob der gut gehendeKiosk an der Emmaquelle den Grafen Jaromír zum Bau des Gasthofes inspirierte?Wer weiß. Der Kiosk verschwand spurlos kurz nach Kriegsende, auf demPlateau stehen heute Holzbänke. Auf den steilen Anstieg zur Schwarzen Koppe/Svorová h. folgt ein sanft welliger Kammweg mit herrlichen Ausblicken. VomRiesenkamm/ Obří hřeben geht es noch einmal kurz steil bis zum Jubiläumsweghinauf und auf diesem bequem bis zum Gipfel. Zurück nach Malá Úpa gehtes über die Leischnerbauden und Hoferbauden und nach Spálený Mlýn hinabentweder auf dem Finkenweg, oder vorbei am Finkenberg/ Pěnkavčí vrch undan der Baude Jana. Wer den Messnergrund kennt, nimmt mit dieser attraktivenVariante Vorlieb.Mehr über einzelne Wanderziele und hiesige Aktivitäten erfährt man im Infozentrumin Pomezní Boudy mit Dauerausstellung über die Geschichte vonMalá Úpa, Wechselstelle, öffentl. Faxgerät und Internet, gebührenfreiemWiFi-Anschluss, Schwarzweiß- und Farbkopierer und Verkauf von Wanderkarten,Büchern, Souvenirs und Geschenkartikeln. Und man bekommt Infos zuUnterkünften in Malá Úpa samt deren Reservierung. Man kann auch Skilehrer,Taxis oder Skibusse für größere Gruppen mieten und tschechische undpolnische Fahrpläne aus dem Riesengebirge einsehen. Die Gemeinde richteteim Infozentrum eine Ausgabestelle der Tsch. Post mit den üblichen Postdienstleistungen,wie Annahme und Ausgabe in- und ausländischer Postsendungen,Entgegennahme von Postanweisungen und Inkassozahlungen und Verkauf vonZeitungen und Zeitschriften ein.Informationszentrum Malá Úpa, Pomezní Boudy, PLZ 542 27, Tel.: 00420499 891 112, E-Mail: info@malaupa.cz, täglich geöffnet von 9.00. bis 17 Uhr,außerhalb der Saison 10.00 – 16.00 Uhr. Sie können sich hier auch gut aufDeutsch verständigen.www.info.malaupa.cz

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