stadt blatt
stadt blatt
stadt blatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kohle - schädlich & teuer<br />
Stein- und Braunkohle sind die schmutzigsten aller Energierohstoffe mit den schlimmsten Treibhausgasemissionen.<br />
Ihr Abbau verursacht jährlich zehntausende Tote weltweit, durch Grubenunfälle und Luftverschmutzung.<br />
Die Kollateralschäden des Kohleabbaus sind unübersehbar: Bergschäden, Trinkwasserverunreinigung<br />
durch radioaktive Grubenabwässer, Zwangsumsiedlungen, Grundwasserabsenkungen durch<br />
Trockenlegung der Abbaugebiete. Der Kohleabbau unter dem Rhein verursacht Deichbrüche und Überschwemmungen.<br />
Von den Folgekosten der Rekultivierungen ganz zu schweigen. Diese externen Kosten<br />
können sich bis 2050 auf mehr als 200 Milliarden Euro belaufen.<br />
Die Verbrennung der Kohle lässt ein Gemisch aus Feinstaub, Quecksilber, Cadmium, Blei und Arsen entstehen.<br />
Selbst wenn alle Grenzwerte bei der Kohleverbrennung eingehalten werden, sind die Kraftwerke ein<br />
Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. Mehr als 55 Prozent des Energiegehalts der Kohle heizen lediglich die<br />
Atmosphäre auf. Das bedeutet: nur knapp die Hälfte der verbrannten Kohle dient der eigentlichen Stromerzeugung.<br />
Die Abwärme wird unter anderem in die Flüsse abgegeben.<br />
Aus dem Strukturwandel des Ruhrgebiets ergibt sich auch der Kohleausstieg Ruhr: ab 2018 wird in NRW der<br />
Abbau der Kohle nicht mehr gefördert. Daraus folgt, dass die Kohlekraftwerke dann durch Importkohle betrieben<br />
werden müssten. Weite Transportwege und erhöhte Zusatzkosten sind die Folge.<br />
Die Alternativen<br />
Ohne schmerzhafte Ausgaben oder Entbehrungen in Kauf zu nehmen, kann sich jeder für Alternativen engagieren.<br />
Großes Potenzial bietet das Energiesparen, hier kann jeder direkt Kosten senken und Ressourcen einsparen. Auch den<br />
Ort<br />
Duisburg-<br />
Walsum<br />
Art des<br />
Kraftwerks<br />
ans Netz bis Leistung<br />
geschätzte<br />
CO -Emission/<br />
2<br />
Jahr<br />
Erbauer,<br />
Beteiligte<br />
Steinkohle 2010 700 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag/EVN<br />
Datteln Steinkohle 2011<br />
Hamm/<br />
Westfalen<br />
Steinkohle 2012<br />
1050 Mega<br />
Watt<br />
2 x 800 Mega<br />
Watt<br />
6,5 Mio. t e.on<br />
8,9 Mio. t RWE<br />
Herne Steinkohle 2011 690 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag<br />
Lünen Steinkohle 2012 820 Mega Watt 5,7 Mio. t Trianel<br />
Ruhrgebiet Steinkohle 2011 1100 Mega Watt 6,2 Mio. t<br />
Düsseldorf Steinkohle 2012 400 Mega Watt 3 Mio. t<br />
Krefeld-<br />
Uerdingen<br />
Bergheim-<br />
Niederaußem<br />
Grevenbroich-<br />
Neurath<br />
Köln-Niehl Steinkohle<br />
Bielefeld Steinkohle<br />
EWMR<br />
(Stadtwerke<br />
Bochum, Herne<br />
und Witten)<br />
Stadtwerke<br />
Düsseldorf<br />
(gehören zu<br />
54,95 % der<br />
EnBW)<br />
Steinkohle 2012 750 Mega Watt 4,6 Mio. t Trianel<br />
Braunkohle 2014<br />
Braunkohle 2010<br />
2013-2014,<br />
z.Zt.<br />
Planungsstopp<br />
2012, z.Zt.<br />
Planungsstopp<br />
2 x 1100 Mega<br />
Watt<br />
2 x 1100 Mega<br />
Watt<br />
16,6 Mio. t RWE<br />
16,6 Mio. t RWE<br />
800 Mega Watt 4,7 Mio. t RheinEnergie<br />
100 Mega Watt 0,7 Mio. t<br />
Lünen (eventuell) Steinkohle 2012 750 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag<br />
Quelle : D.Jansen/BUND<br />
Stadtwerke<br />
Bielefeld<br />
Stromanbieter zu wechseln kann ein Beitrag zur Abwendung<br />
von der Kohlekraft sein. Das muss noch<br />
nicht einmal eine Preiserhöhung bedeuten. Alle erneuerbaren<br />
Energieressourcen könnten den Energiebedarf<br />
der Welt mehr als decken: Windkraft, Solarenergie,<br />
Wasserenergie, Geothermie, Biomasse und<br />
Ozeanenergie zusammen ungefähr 3.000 Mal.<br />
Dafür erforderlich ist der Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien, die Steigerung der Energieeffi zienz und die<br />
Förderung von Blockheizkraftwerken (diese haben<br />
einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent). Nur diese<br />
Energiegewinnungsformen ermöglichen mittelfristig<br />
eine von Rohstoffen unabhängige und kostenstabile<br />
Energieversorgung. Bis 2050 können 100 Prozent der<br />
benötigten Energie in Deutschland so erzeugt werden<br />
- wenn an den richtigen Stellen investiert wird.<br />
Aufgrund der Brisanz des Themas haben sich in<br />
jüngster Vergangenheit bereits viele Proteste breit<br />
gemacht. Aber anscheinend noch nicht genug, um<br />
die Pläne der Stromkonzerne zu stoppen. Auch Ministerpräsident<br />
Jürgen Rüttgers hält zu den Energieriesen,<br />
freut sich über die neuen Investitionen in NRW<br />
und sieht die Ausfuhr der deutschen Kohlekraftwerkstechnik<br />
als „Exportschlager für die Zukunft“.<br />
Langfristig wird uns das dreckige Dutzend in mehrerer<br />
Hinsicht teuer zu stehen kommen. (uk) �<br />
� www.bund-nrw.de/kohlekraftwerke.htm<br />
� www.greenpeace.de<br />
� www.sfv.de (Solarenergieförderverein)<br />
Ihr Beitrag zum Klimaschutz:<br />
100%<br />
Erneuer-<br />
Fragen Sie den Fachbetrieb:<br />
Sonnen- und<br />
Windenergieanlagenbau<br />
GmbH<br />
Solarfachbetrieb in<br />
Selbstverwaltung seit 1980<br />
Karl-Hermann-Str. 14 45701 Herten<br />
Tel 0 23 66 / 4 39 65 post@swb-herten.de<br />
www.swb-herten.de<br />
<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 37<br />
Solarwärme Sonnenstrom Holzpellets Kraft-Wärme-