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UNTERWEGS - Axpo

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Seit mehr alshundert Jahrenwird im WasserkraftwerkBeznau Stromproduziert.Der KlingnauerStausee isteuropäisch bedeutendundein Eldorado fürVogelkundler.hölzerne Zahnräder im Innern der Mühle in Bewegung,und man wähnt sich im Innern einerTinguely-Fantasiemaschine. Eine 400-jährigeHolzkonstruktion wird lebendig und läuft wiegeschmiert. Keller nimmt einen Handbesen inseine Hand und zeigt, wie er mit diesemdie Nusskerne unter das Mühlrad aus Granitwischte. «Das Quetschen war der erste Schritt.Danach erhitzten wir die Kerne über einem Feuerauf 70°C. Mittels Zahnrädern und Wellen wurdendie Nüsse umgerührt, damit sie nicht anbrannten.Im dritten Schritt packten wir die Kerne ineinen Sack aus Kuhschwanzfell. Diesen pressteein Keil aus Hagebuchenholz, hart wie Stahl, sostark zusammen, dass aus zwölf KilogrammKernen sechs Liter Öl flossen.» Das Wasserradtrieb alles gleichzeitig an: den Mühlstein, dasRühr- und das Presswerk. Und nicht nur diesesist jetzt in voller Fahrt, sondern auch RuediKeller: «Wir haben auch Raps und Mohn zu Ölverarbeitet. Die quetschte man in der Quetschmühleauf. Und im Krieg kamen die Bucheckerndazu. Ja, ja, und die Mühle funktioniert immernoch einwandfrei!», erklärt er und strahlt.kieBitZe am unD auFDem WaSSerEbenfalls in Böttstein, etwas flussabwärts, stehtdas 1902 fertig gestellte hydraulische Wasserkraftwerkaus den Anfängen der <strong>Axpo</strong>, damalsnoch NOK. Es erinnert mit den vielen Bogenfensternund dem Giebeldach mehr an die Flügelbautenvon Herrschaftshäusern als an eineStromerzeugungsanlage. Idyllisch führt der Wegdanach entlang der Aare zum klingnauer Stausee– und damit in eine andere Welt: Zu jederJahreszeit und fast jeder Tageszeit sind hierMenschen unterwegs, die Fernrohre auf Stativenmit sich herumschleppen oder Fotokamerasmit mächtigen Objektiven im Anschlag haben.In Klingnau sieht man an einem einzigenTag bis zu 80 vogelarten – ein Paradies für Freizeit-Vogelkundler.Und auch für Profis: ClaudiaMüller ist Biologin an der Vogelwarte Sempachund wohnt in der Nähe. Auch sie hat ein Fernrohrmit Stativ, das sie auf dem Aussichtsturm amUfer des Stausees aufbaut. Angesprochen auf dievielen vogelbeobachter nickt sie. «Es gibt ebennur noch wenige grosse Feuchtgebiete. Jetzt hatübrigens gerade ein Eisvogel gerufen!»1935 durch den Bau des Kraftwerks Klingnauentstanden, war der Stausee zunächst ein tiefesGewässer. Durch die Verlandung entstanden fla-«Die Mühle funktioniertimmer noch einwandfrei.»3Ruedi Keller, Ölmühle, BöttsteinenergieHerZDER SCHWEIZVon Böttstein hat man denbesten Blick auf die Halb -insel Beznau, den Geburtsortdiverser Stromproduktionsarten:Hier wurde 1902 das erstegrosse Wasserkraftwerk derSchweiz gebaut; 1948 startetedas erste thermische Kraftwerkals damals Europas stärksteGasturbinenanlage, und 1969ging das erste Kernkraftwerkder Schweiz ans Netz.9

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