6ALLTAGMittwoch, 6. Februar 2013«Figuren wie Madonna, Lady Gagaoder Beth Ditto - sie kamen einmal alleaus dem Untergrund, sie haben etwasRevolutionäres, Umwälzendes. Dasfaszinierte mich schon immer.»Bild: PD
Mittwoch, 6. Februar 2013 ALLTAG 7ANZEIGEDie Iron Ladydes Zürcher RadiosRADIO 24 Der Kultsender bleibt der Spitzenreiter unter den DeutschschweizerPrivatradios. Das «Tagblatt» traf seine Geschäftsführerin Karin Müller zum Kaffee.VON JAN STROBELSONDERVERKAUFDERVERKAUF % SONDER990.-HINWILTel. 044 931 20 40info@moebel-ferrari.chmoebel-ferrari.ch0.0%VERKAUF % SONDERVERstatt 1650.-Es gibt Labels, die Karin Müller regelmässigangeheftet werden, wenndas Gespräch um ihren Werdegangkreist. Sie ist die nimmermüde «Karrierefrau»,«die Grande Dame derNummer 1 in Zürich», Interviewsmit ihr laufen gerne auch im Rahmenvon Artikelserien über «erfolgreicheFrauen». Das impliziert natürlicheinmal mehr das gängige undsorgsam gehätschelte Bild von derstarken Frau als Ausnahmeerscheinung.Die Zuschreibungen allerdings zeigen,wie sehr dieses Bild auch in derMedienbranche tatsächlich zutrifft.Die meisten der grossen SchweizerMeinungsmacher-Titel sind in Männerhand.Und gerade im Medienzirkustummeln sich Narzissten und Diven,trifft testosterongeschwängerteEitelkeit auf Selbstüberschätzung.Karin Müller muss also neben ihrercharmanten, unprätentiösen Artauch über eine gewisse Härte sichselbst gegenüber verfügen, um demDruck standzuhalten, dem sie sichals Geschäftsführerin und Chefredaktorinvon Radio 24 ausgesetztsieht. Immerhin ist der Sender nichtnur eine Zürcher Kultinstitution,sondern auch ungebrochener Marktführerder Deutschschweizer Privatradiostationen.Die MediendatenbankPublica Data verzeichnet fürdas zweite Semester 2012 eine Hörerzahlvon rund 285 000, dicht gefolgtvon Hauptrivale Energy Zürichmit 277 000 Hörern.Ein Aussenstehender könnte einwerfen,das sei nach wie vor ein komfortablerVorsprung. Aber natürlichfunktioniert ein solches Denken inder Realität nicht. Sich auf ein Ruhekissenzu betten, das kommt für KarinMüller einer Todsünde gleich.Wer rastet, rostet – dieser Spruchtrifft ganz besonders auf Radiomacherzu. «Der Wettbewerbsdruckist enorm», sagt die 47-Jährige. «Wersich einigelt, sich nicht von klassischenMustern befreit, verliert dasRennen. Hat sich ein Hörer einmalverabschiedet, ist es schwierig, ihnwieder zurückzuholen.» Als sie dieneuen Hörerzahlen ihrem Team bekanntgab, musste sie zum erstenMal in ihrer Karriere ein Wort in denMund nehmen, das sie zutiefst verabscheut,vor dem sie sich fürchtet –Verlust. Denn trotz der anhaltendenErfolgswelle verlor Radio 24 doch0,5 Prozent Marktanteil. «Daran sehenSie: Bequem ist nichts», bringtKarin Müller ihr Credo auf denPunkt, und sie lächelt dabei, weil dasfür sie selbstverständlich ist.Die Saniererin2008 holte sie Tamediaals neue Programmleiterinzu Radio 24. Zudieser Zeit befand sichder Marktanteil der«Nr. 1 vo Züri» auf Talfahrt. KarinMüller sollte die gefährdete Führungspositiondes Senders schützen.Die gebürtige Baselbieterin war wiegeschaffen für diese Aufgabe, nichtnur, weil eine Frau an der Spitze immerauch Fortschritt symbolisiert;Karin Müller konnte vor allem einebeeindruckende Karriere vorweisen.Ende der 80er-Jahre startete sie ihreLaufbahn als Moderatorin bei RadioBasilisk, stieg dann bei DRS 3 ein,wo sie sich bis in die Programmleitunghocharbeitete. Es folgte ein Abstecherins Fernsehen. Beim Sender3sat moderierte sie zwei Jahre langDas Porträt:Karin Müllerdie Sendung «Kulturzeit» und kehrtedanach wieder zum Radio zurück,vom öffentlichen dann zum privaten,diesmal als Programmleiterin vonRadio Pilatus. Hier lernte sie, was esheisst, unter finanziellem Druck Radiozu machen. Später arbeitete sieselbstständig als Kommunikation s-beraterin und im Teilpensum beiDRS 1.Ihren neuen Job bei Radio 24 tratsie selbstbewusst mit «einem Topfvoller Ideen» an, krempelte die Musikauswahlum, indem sie denSchwerpunkt auf Rock setzte undihre eigene Sendung «On the Rocks»kreierte. Die Moderationen wurdenfrecher, direkter, oder, wie es KarinMüller ausdrückt, «ich holte meineLeute ganz nach vorne ans Mikround damit zurück zu den Zürchern».Die Vollblut-Radiofrau mit der unbezähmbarenLockenmähne kam alsSaniererin an die Limmatstrasse,und tatsächlich stiegendie Hörerzahlen inden Folgejahren wiederkontinuierlich an.Heute hat sich Radio24 vom Rock hinzum Pop bewegt, aus «On the Rocks»wurde «On Pop». Die Popkultur istKarin Müllers Leidenschaft. «Sie istein weltumspannendes Lebensgefühl,das uns heute alle beeinflusst.Figuren wie Madonna, Lady Gagaoder Beth Ditto – sie kamen einmalalle aus dem Untergrund, sie habenetwas Revolutionäres, Umwälzendes.Das faszinierte mich schon immer.Pop in all seinen Facetten, das ist es,was unsere Hörer wollen.»Günstige Möbel zum Schlafen, Essen und Wohnen. Benvenuti in Hinwil.MESSINATextil-leder weissStoff anthrazitIn diversen Farb- undMaterialvarianten erhältlich289 x 152 x 85Das Radio der ZukunftKarin Müller, die Feindin des Stillstands,sie löst die klassische Strukturdes Mediums auf, arbeitet anihrer Vision eines «Social Radio».Die Hörer bezieht sie in die Gestaltungdes Programms mit ein. Facebook,Publikumsbefragungen, LiveShowcases oder ein eigener TV-Kanal,das sind die Zutaten für das Radioder Zukunft, das über kurz oderlang nicht mehr über analoge UKWempfangen wird, sondern digital,und das in der ganzen Schweiz.Unterstrichen wird dieser Aufbruchmit dem Umzug in das umgebauteLöwenbräu-Areal. «Radio 24 bleibtseinen Wurzeln treu, die im Kreis 5liegen, am Puls der Stadt», sagt KarinMüller.Sie hat die quälende Ungewissheitwährend des turbulenten Übergangsvon Tamedia zu Peter Wanners RadioMedien AG hinter sich gelassen.Jene Monate 2011 bezeichnet sie als«verlorene Zeit», als «einen Zustandin der Schwebe, in dem wir nichtwussten, was auf uns zukommt, bismit Peter Wanner ein Unternehmergefunden wurde, der sein ganzesHerzblut ins Radio steckte». In dieserZwischenzeit von Bord zu gehen,das kam für die Frau nicht infrage,im Gegenteil war ihre Liebe zur Konfrontationwieder einmal der Motor,der sie und ihr Team vorwärtsbrachte.Es war vielleicht so, wie es SängerSting einmal formulierte: DemSchwierigen ins Auge zu sehen, dassei «wie der erste Schluck Camparioder Kaffee – zuerst bitter, aber dannbeginnt man, es zu lieben».Karin Müller hat vor kurzem beimAufräumen ein Relikt aus ihrer Vergangenheitentdeckt, einen abgegriffenenBrief mit Fettflecken darauf,datiert auf das Jahr 1989. Die 23-jährigeRadio-Basilisk-Moderatorin, dieTag und Nacht im Studio arbeitete,um sich das Germanistikstudium finanzierenzu können, sass damals ineiner Basler Pizzeria und schriebeine Bewerbung für einen Moderationspostenbei DRS 3, den sie, mitFettflecken, abschickte. «Against allodds, gegen jede Chance», wie KarinMüller heute mit Phil Collins sagt. Jederhatte ihr damals versichert, einWechsel vom Privatradio zum öffentlich-rechtlichenkönne nicht funktionieren.Doch sie foutierte sich darum.Sie war schlicht die Frau amrichtigen Ort zur richtigen Zeit. nBETT-FUNKTIONK-LEDER/STOFFFARBVARIANTENDIREKT FINANZIERUNG
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