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86 Aigina und Delphi.Teil an das Apollinische Anschluß gesucht, die Orphiker kaum,Empedokles gar nicht. Dem steht Pindar gegenüber. In seinemHaften an der überlieferten Ordnung im Staate, der Gesellschaft,dem Grottesdienst, aber auch in seiner gewaltsamen Umdichtungalter Geschichten wird uns der delphische Geist immer wiederbegegnen.Als Pindar zuerst Delphi besuchte, war der heilige Bezirkschwerlich schon ganz in dem neuen, für alle Zeit maßgebendenUmbau vollendet. Nach dem Brande von 548 hatte man jahrzehntelangbei Hellenen und Barbaren für den Ersatz des Tempelsgesammelt, aber erstdie Alkmeoniden hatten den Bau durchgeführt,kostbarer als der Kontrakt sie verpflichtete, nachdem siedie Gelder erst dazu verwandt hatten, sich die Heimkehr nachAthen zu erzwingen. Man kann nicht annehmen, daß der Tempelfür seine Zeit ein besonders hervorragendes Werk war; ein Mannaus Akragas oder Poseidonia hat ihn schwerhch bewundert.Großartig waren die Substruktionen, die Polygonalmauer imSüden und das laxsyaov im Norden; nördlich war noch allesunbebaut, wird also noch ein Hain gewesen sein, und auch südlichwar noch für Lorbeerbüsche Platz, wenn da auch schon eineAnzahl von Schatzhäusern neben den nicht hervorragenden Gebäudenfür die Priester und die Verwaltung standen. Vor derPolygonalmauer stand bereits die Athenerhalle ^): die Beziehungenzwischen Delphi und Athen waren ja besonders eng. Statuenaus der Zeit vor dem Brande waren wohl nicht viele mehr vorhanden.Wir besitzen noch Kleobis und Biton von Polymedes,die Pausanias nicht verzeichnet. Er nennt als ältestes Weihgeschenkeinen kleinen Apollon des Echekratides von Larisa(16, 8), in dem wir den Vater des Antiochos erkennen dürfen,auf dessen Tod Simonides, Fr. 34, einen Threnos verfaßt hatte.Was man am meisten bewundert haben wird, waren die Schätzein den Thesauren, das Gold des Kroisos, die Gaben der Barbaren,^) Nur noch zuversichtlicher führe ich die Halle auf den Sieg derAthener über Chalkidier und Boeoter zurück. Bei dnö x(öv JioXeßCoyvan die Perser zu denken hat man wahrlich keine Veranlassung: diese Feindehätten sie ^ern bei Namen genannt. Ferner hatten sie nach der Erbauungdes Schatzhauses einen Ort für ihre Anatheme, dagegen lag vorher dieAnlehnung an die eben errichtete Mauer nahe, eine Halle war sehrerwünscht. Mit palaeographischen Finessen ein Jahrzehnt bestimmen zuwollen, ist eine starke Selbsttäuschung.

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