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KUZ Magazin 11/12 - Kulturzentrum Burgenland

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verständnisse und das Orchester mit dem ichhätte arbeiten sollen, hat abgesagt. Die Janoskassind eingesprungen. Wir haben uns auf Anhiebverstanden. Sie sind Vollblutmusiker mit Temperament.Das liegt ganz auf meiner Linie!C.W.: Also dürfen wir eine Mischung aus allenStilen für das Konzert im Kultur Kongress ZentrumEisenstadt erwarten?N.U.: Es wird alles vertreten sein. Wir spielen,was uns gefällt und was uns Spaß macht. Dieoptimale Kombination!C.W.: Es gibt bzw. gab nicht viele Sängerinnen,von denen man eine Königin der Nacht und eineSalome erwarten konnte.N.U.: Doch. Nehmen Sie zum Beispiel EddaMoser – sie war immer ein großes Vorbild fürmich. Ich glaube ja, dass sich im Falle der Königinder Nacht das inszenatorische Bild so veränderthat, dass man die Rolle heute auch anders singt.Die Königin der Nacht wird heute oft als Kind-Frau dargestellt. Klarerweise singt man das auchanders. Das klingt dann oft wie ein Pieps-Stimmchen.Aber das ist die Partnerin, die Frau vonSarastro. Das ist eine gestandene Frau, dabraucht man meiner Meinung nach eine dramatischeStimme dafür!C.W.: Sie wurden einmal wenig schmeichelhaftals junges, gesundes Pferd tituliert. Wer durftedas zu Ihnen sagen? Und warum haben Sie daseigentlich als Kompliment empfunden?N.U.: [lacht] Das war Galina Wischnewskaja, beider ich lernen durfte. Mstislaw Rostropowitschhat mich engagiert und seine Ehefrau hat mitmir die Partien einstudiert. Ich habe Mazeppaund Maria gelernt und mich auf die Premierevorbereitet. Es war ein anstrengendes aber sehrfruchtbares Lernen. Eines Tages hat sich einTenor sorgenvoll an Wischnewskaja gewandt undgefragt, ob das Pensum nicht zu viel für michsei. Worauf meine Lehrerin den Vergleich mitdem jungen, gesunden Pferd gemacht hat undmich zum Weitersingen aufgefordert hat. Diegroße Galina Pawlowna Wischnewskaja, eine derbesten Sängerinnen und so eine schöne Frau,die durfte mir so ein „Kompliment“ machen!C.W.: Stimmt es, dass Sie eigentlich vor IhrerGesangsausbildung etwas ganz anderes studierthaben?N.U.: Ich habe Radioelektronik studiert. Das warder Wunsch meiner Familie, dem ich michanfangs gebeugt habe. Ich war immer gut inMathematik, daher hat mich das auch interessiert.Aber der Wunsch Musik zu machen, selberzu singen, war immer da und hat letztendlichauch gesiegt. Ich kann mich noch gut an die Sorgenmeiner Großmutter erinnern. Sie hatte dieVorstellung, dass alle Opernsängerinnen „leichteMädchen“ wären. Sie meinte es müsse furchtbarsein auf der Bühne bärtige Männer zu küssenund die Beine in die Höhe zu strecken.C.W.: Was wird das Jahr 2014 für Sie bringen?N.U.: Ich werde die Lucia in Prag singen undmit José Carreras ein Konzert geben, auf das ichmich besonders freue. Er ist einer meiner Lieblingspartner,mit einer unglaublichen Präsenzauf der Bühne. Natürlich werde ich auch 2014einige Male die Königin der Nacht singen. Undich bin schon auf mein Debüt als Puccinis„Manon Lescaut“ gespannt. Auch wenn es heutenoch etwas weit weg erscheint, freue ich michauch schon auf meinen Auftritt bei „Christmas inVienna 2014“!C.W.: Wenn die Jahre 20<strong>12</strong>/2013 für Sie die Zeitder „Fachverbreiterung“ waren, Sie sich selberals Extremsängerin bezeichnen, muss ich abschließendnoch fragen, ob Sie eigentlich einenoch weitere „Verbreiterung“ für möglich halten?Sind Ihre Grenzen schon erreicht?N.U.: Ich liebe Wagner. Die Elsa aus dem„Lohengrin“ habe ich bereits einmal mit demDirigenten Valery Gergiev in St. Petersburggemacht. Für meine letzte CD habe ich Elsa unddie Elisabeth aus dem „Tannhäuser“ aufgenommen.Die Wagner-Pläne sind sicher etwas fürmeine Zukunft. Aber bisher spielt sich das nur inmeinem Kopf ab. Aber wer weiß...?Biografie Natalia UshakovaNatalia Ushakova begann ihr Gesangsstudiumam Rimsky-Korsakov-Konservatorium in St.Petersburg. 1996 erhielt sie ein Stipendium fürdas Grazer Opernstudio, 1998 setzte sie das Studiummit der Meisterklasse an der Hochschulefür Musik in München fort und besuchte ab1999 die „Accademia di perfezionamento“ desTeatro alla Scala in Mailand, wo sie bei der legendärenSopranistin Leyla Gencer studiert. Im Jahr2000 gewann Natalia Ushakova den ersten Preisvon zwei der bedeutendsten italienischenGesangswettbewerbe. Im Anschluss darandebütierte sie als Violetta in Verdis „La Traviata“und wirkte bei dem BBC-Fernsehfilm „The privatelife of Giuseppe Verdi“ mit, in dem sie GiuseppinaStrepponi (Verdis zweite Frau) und ViolettaValéry verkörperte.1999 debütierte Natalia Ushakova an der MailänderScala als Maria in „Mazeppa“ von P.I. Tschaikovsky.Nach diesem erfolgreichen Debüt folgtesie dem Rat des künstlerischen Direktors derScala, das italienische Fach an der „Accademia diperfezionamento della Scala“ zu studieren. Indieser Zeit debütiert Natalia Ushakova als Mimi inFranco Zeffirellis Inszenierung von „La Bohème“.Noch während ihrer Ausbildung wirkte NataliaUshakova unter der Leitung von Valery Gergievbei den Tourneen des Mariinsky Theaters von St.Petersburg mit, die sie an die Metropolitan Ope-ra New York, das Teatro Colon Buenos Aires, dasBolschoi Theater Moskau und das FestspielhausBaden-Baden führten. 2001 debütierte sie an derStaatsoper Hannover und 2003 an der StaatsoperHamburg. Das USA Debüt erfolgte 2001 an derWashington Opera, wo Natalia Ushakova 2002 alsLisa in „Pique Dame“ gemeinsam mit PlacidoDomingo auf der Bühne steht.Im Juni 2004 feierte Natalia Ushakova mit großemErfolg bei Presse und Publikum ihr Debüt im„Teatro Real“ in Madrid mit Placido Domingo undElena Obraszova an ihrer Seite und debütierte2005 mit großem Beifall als Jenufa in der JanácekOper in Brünn. Im April 2006 sang Natalia Ushakovadie Donna Anna in Abbados Neuinszenierungdes „Don Giovanni“ in Verona und debütiert mitgroßem Erfolg in der Carnegie Hall in New York.2007 feierte sie ihr sehr erfolgreiches Debüt ander Wiener Staatsoper als Violetta in „La Traviata“und als Desdemona in „Otello“ in der StaatsoperStuttgart. 2008 folgten die Debüts am NewNational Theater in Tokyo und am Royal OperaHouse Covent Garden. Das Jahr 2009 begann mitNatalia Ushakovas Sensationserfolg als Tosca inder neuen Oper von Peking. Später kehrte siezurück an die Wiener Staatsoper und erhielt den„Kulturpreis für Musik“ bei einer vom ORF übertragenenGala im Palais Lichtenstein.2010 erschien ihre von Kritik und Presse hochgelobteerste Solo CD „Opera Arias – Verdi, Puccini,Catalani“, daneben feierte sie ihre erste Solo-Open-Air-Gala in Schloss Haindorf und trat in derGala „Best of Christmas“ zusammen mit Jose Carrerasin Wien auf. 20<strong>11</strong> sang Natalia Ushakova dieTosca unter der Leitung von Placido Domingo inWashington und erhält großen Beifall von Publikumund Presse bei der Weltpremiere von„Gogol“ im Theater an der Wien.Das Jahr 20<strong>12</strong> begann für Natalia Ushakova miteinem Fachwechsel zum Koloraturfach unter derFührung von KS Prof. Hilde Zadek. In der Folgenahm sie ihre erste Belcanto-CD in Warschau aufund debütiert als Celeste in Nick Prokops Monooper„Zeitperlen“, begleitet von den Wiener Philharmonikern.2013 debütierte Natalia Ushakovaals Königin der Nacht an der Staatsoper Prag undder Volksoper in Wien, sang die 9. Symphonie vonBeethoven im Wiener Konzerthaus und feierteihr erstes Sololied-Recital im goldenen Saal desWiener Musikverein. Daneben präsentierte sie imMärz ihr zweites Solo Album „Love and Madness –The spirit of opera“ bei Universal Music.Natalia Ushakova& Ensemble JanoskaBerühmte Belcanto-Arien von Verdi, Bellini,Donizetti, Rossini, Massenet u.a.Eisenstadt I Do. 30. Jänner 2014 19.30Karten: € 49,- / 41,- / 33,-www.bgld-kulturzentren.atNOVEMBER I DEZEMBER I <strong>KUZ</strong>magazin <strong>11</strong>

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