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Schiffler_Fremdsprachen lernen - narr-shop.de

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2.2 Untersuchungen zu Sprache und mentaler Visualisierung 13nung konfliktuell und damit hemmend auswirkten. Vorausgegangen war ein Versuchmit i<strong>de</strong>ntischer Zielsetzung. 33 Erwachsene hatten 46 Wörter mit einer die Be<strong>de</strong>utungverstärken<strong>de</strong>n Bewegung und ebenso viele Wörter mit zufälliger Bewegung zu <strong>lernen</strong>.Die Behaltensleistung <strong>de</strong>r ersteren war signifikant höher als bei <strong>de</strong>n Wörtern mitzufälliger Bewegung. Dieser Unterschied im Behalten war auch noch nach zweiMonaten nachweisbar.Diese bei Erwachsenen erzielten Ergebnisse sind durch Untersuchungen bei Grundschulkin<strong>de</strong>rnbestätigt wor<strong>de</strong>n. Diese müssen Bewegungsausführungen und Bewegungswahrnehmungenerst einmal <strong>lernen</strong> (Rampillon u. a. 2005, 4). NeurowissenschaftlicheStudien bei Kin<strong>de</strong>rn im Vorschulalter (Mandler u. a. 2006) haben gezeigt,dass eine signifikante Korrelation zwischen motorischen Leistungen und bestimmtensprachlichen Leistungen in <strong>de</strong>r Muttersprache besteht. Für <strong>de</strong>n <strong>Fremdsprachen</strong>unterrichtin <strong>de</strong>r Grundschule konnten diese Ergebnisse sowohl für <strong>de</strong>n Englisch- als auch für<strong>de</strong>n Französischunterricht u. a. durch Geschichten, die mit Bewegung erlernt undvorgetragen wur<strong>de</strong>n, bestätigt wer<strong>de</strong>n (Sambanis 2007, 196 ff und 231 ff).In einem weiteren Experiment wur<strong>de</strong> in zwei parallelisierten Französisch-Klassen <strong>de</strong>rStufe 4 <strong>de</strong>r Wortschatz in <strong>de</strong>r einen mit Bil<strong>de</strong>rn, in <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren mit Bewegungeingeführt. Dabei konnte die Wirksamkeit <strong>de</strong>s Bewegungs<strong>lernen</strong>s hinsichtlich <strong>de</strong>sLangzeitgedächtnisses bestätigt wer<strong>de</strong>n: Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres konnten keinesignifikanten Unterschie<strong>de</strong> festgestellt wer<strong>de</strong>n, sehr wohl aber nach <strong>de</strong>n 14 TagenFerien. Die mit Bil<strong>de</strong>rn unterrichtete Klasse zeigte das erwartete Vergessen, die Klassemit Bewegung hingegen war <strong>de</strong>r Kontrollklasse nun signifikant überlegen (Sambanisu. a. 2010, 112 ff).In <strong>de</strong>r Sekundarstufe konnte das Bewegungs<strong>lernen</strong> auch im Lateinunterricht in <strong>de</strong>rKlassenstufe 9 im Vergleich zu einer Kontrollgruppe bestätigt wer<strong>de</strong>n (Hille u. a. 2010).Bei vier Messzeitpunkten war die Experimentalgruppe bei <strong>de</strong>n drei letzten signifikantüberlegen. Nach 13 Wochen konnten sich die mit Bewegung Lernen<strong>de</strong>n noch an 15 <strong>de</strong>r20 gelernten Vokabeln erinnern, während die Kontrollschüler sich im Durchschnitt nurnoch an 5,5 Vokabeln erinnern konnten.In Brasilien hat John (2009) in zwei Schulen in <strong>de</strong>r Primar- und in <strong>de</strong>r SekundarstufeDeutsch unterrichtet und beim Er<strong>lernen</strong> <strong>de</strong>r Wörter und <strong>de</strong>r Grammatik empirisch <strong>de</strong>nErfolg <strong>de</strong>s Bewegungs<strong>lernen</strong>s belegen können.2.2 Untersuchungen zu Sprache und mentaler VisualisierungDie bei<strong>de</strong>n für die Sprache zuständigen Regionen, das Broca’sche Zentrum und dasWernicke’sche Zentrum, sind oben (S. 10) hinsichtlich ihrer Funktion bereits beschriebenwor<strong>de</strong>n. In ihren Untersuchungen betonen Di Virgilio u. a. (1997) ein Forschungs<strong>de</strong>fizit,nämlich dass die Verbindungen zwischen Broca- und Wernicke-Zentrum nochkeineswegs geklärt seien. Ihre Forschungen waren also auf die Behebung dieses Defizitsausgerichtet. Mit Hilfe von anatomischen Untersuchungen an Gehirnen stellten sie fest,dass einige <strong>de</strong>r Verbindungen zwischen bei<strong>de</strong>n Zentren interhemisphärisch verlaufen,nämlich über <strong>de</strong>n Umweg in <strong>de</strong>n links gelegenen unteren Temporalkortex. Diese Regionist für das visuelle Erkennen verantwortlich. Eine solche Verbindung könnte für <strong>de</strong>n<strong>Fremdsprachen</strong>unterricht äußerst interessant sein.

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