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St. Crépin 2013 - Akademische Fluggruppe Zürich

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Auffahrtslager Locarnohätten kommen können. Nach etwa 30 Minutenerreichten wir bereits den Gotthardpass.Und jetzt? Zurückfliegen und nachschauen, dahier westlich und östlich kein Flugwetterherrschte. Wir wechselten die Talseite undhatten dann etwas Mühe, wieder Höhe zu machen.Aber die Thermikschleuder Matro katapultierteuns dann wieder hoch – und wie! Vonda an wussten wir nicht mehr wie sinken.Über dem Lago hatten wir locker 3'500 m erreicht,es ging einfach überall hoch. Das istSegelfliegen! Ein kleiner Abstecher RichtungDomodossola und dann noch bis kurz vor denSan Bernardino, einfach so. Die Thermikprognosewar sehr konservativ. Nach diesem tollenFlugtag gönnten wir uns noch einen ganz leckeresAbendessen: Selbstgemachte Wienerliim Schlafrock! Superb :-).Das Sonntagswetter war dann nicht mehr sohammermässig. Nur fünf Segelflugzeuge warenmontiert und darunter keines der einheimischenPiloten! Ab und zu durchflogen wirkleine Schauer, aber alles in allem lief es gutund ein paar <strong>St</strong>unden Fliegen lagen allemaldrin. Ach ja, Alex erlebte einen wahren Höhenflug,aber lest selbst, was er zu berichtenhat:Clemi und Raphi starteten mit dem Duo aberTobi und ich waren uns nicht sicher, ob wirdiesen teuren Schlepp riskieren sollen. Dieanderen beiden “Auswärts“-Piloten versichertenuns jedoch, dass es super Wetter sei.„Einfach an den Berg oberhalb von Roncoschleppen und dann geht’s hoch,„dubelisicher“. Schlussendlich glaubte ich andas “dubelisicher“ und schleppte über denSee an diesen Berg. Lange Zeit war das Varioeinfach still. Aber als wir höher und in die Nähedes Berges schleppten, fing das Vario an zuspringen. Da es ja “dubelisicher“ war, klinkteich auch gleich. Tätsächlich, ich konnte derKrete entlang hangachtern und kurz daraufkreisen. Ach wie cool ist dieses Wetter undbald schon war ich an der Basis (ca. 2'800 m).Die Wolke mit der “Mike’schen“ Brille angeschaut,fing ich wieder mit Achtern an. Diesmalwar es aber Wolken-Achtern und ichkonnte mit gemütlichen 1 m/s auf 4'000 mhoch fliegen. Wirklich “dubelisicher“ dachteich und verbratete danach die Höhe RichtungDomodossola. Erst als ich das zweite Malnicht mehr an dieser Wolke hochkletternkonnte merkte ich, dass ich meine erste Welleim Einsitzer “gefunden“ hatte. Besser ausgedrückt:dass ich in die erste Welle“gestolpert“ war. Es war einfach genial.Welle hin oder her, es war Sonntag, Rückreisewar angesagt. Und die hatte es in sich! Es gabzwei Varianten: Alex entschied, in Minusio zubleiben, am Morgen zeitig aufzustehen unddann die LS4 ins Birrfeld zu transportieren.Der Rest entschied sich, die San Bernardino-Route zu benutzen. Nun, nachdem wir dieFlieger wieder heil ums Eck gebracht hatten,reihten wir uns gegen 17:30 Uhr gleich in denzähen Verkehr ein. So weit, so gut. Aber irgendwo,viele Kilometer bevor es überhauptzum Pass hoch ging, begann der <strong>St</strong>au. DieWartezeit hätte sich verkürzt, wären alle zugefahrenund hätten sich nicht ständig Lückengebildet. Und mit uralt Klapperkisten denBerg hochfahren, überstrapaziert so manchenMotor. Wenn ich mich richtig erinnere, sindwir an drei <strong>St</strong>ellen vorbeigefahren, an welchenAutos an ihre Grenzen stiessen. Und dader San Bernardino grösstenteils einspurigist, könnt ihr euch den Rest ja vorstellen. Alsoohne Fluchen haben wir's nicht geschafft. Sobaldwir oben ankamen (endlich!), ging's zügigrunter. Bei der Autobahnraststätte Heidilandbei Bad Ragaz hielten wir kurz an. UnsereKohlenhydratspeicher waren total leer unddie Ermüdung war uns anzusehen. Unterdessenwar bereits nach Mitternacht, und dasResti geschlossen. Da half nur eines: Den Selectaautomatenplündern. Leider hatte ich zuwenig Kleingeld, aber zum guten Glück halfmir Raphi aus. Endlich Zucker! Die Fahrtdurch die dunkle Nacht ging weiter. Und ichmusste mich konzentrieren, um nicht einzuschlafen.Tobi entschied sich, den Duo nichtmehr ins Birrfeld zu befördern, sondern beisich in der Nähe zu parken und am nächstenTag auf den Heimatflugplatz zu transportieren.So kämpften sich Raphi und ich noch alleinebis ins Birrfeld durch. Unterdessen wares nach 01:30 Uhr. Ab jetzt war der Rest vorgezeichnet:Alles in die Boxen verräumen,heimfahren, duschen, schlafen. Ganz einfach!Alex fuhr am Montag um 04:00 Uhr los. Um05:30 Uhr am Gotthard hörte er am Radio,dass der <strong>St</strong>au sich erst um 04:00 Uhr aufgelösthatte! Erst als er im Birrfeld die EDS Geräteund die Fallschirme versorgte, bemerkteer, dass der Duo noch gar nicht da war. Seine<strong>St</strong>rategie war also aufgegangen! :-) Alex hates richtig gemacht.War es dieser ganze Reisestress wert? Oh ja,zwei Tage wunderbares Flugwetter, dafürwürden wir den ganzen <strong>St</strong>au jederzeit nochmalsauf uns nehmen!Clemente Dal Magro, Alex Zwahlen12Aufwind 2/<strong>2013</strong>

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