Diese positive Entwicklung wird dadurch forciert, dass Sie sich „in jüngster Zeit sozialenProblemlagen angenommen haben.“ 21 Die virtuelle Informationsplattform „<strong>Glauben</strong>skultur“ 22vermutet, dass Sie parallel zu meinem Engagement für die Flüchtlinge in Hamburg in der Stillevermittelnd tätig gewesen sind?„Ob die jetzige Entwicklung etwas mit dem Umstand zu tun hat, dass der ehemalige Stammapostel Dr.Wilhelm Leber sich in jüngster Zeit sozialen Problemlagen angenommen hat, ist noch unklar.Möglicherweise könnte er als Vermittler fungiert haben. Denkbar ist aber auch, dass interne St<strong>im</strong>menihre Forderung nach Initiative in der Thematik <strong>im</strong>mer lauter erhoben haben.“ 23Die Nordkirche Hamburg (Projekt „Lampedusa in Hamburg“) sowie die Behörde für Arbeit, Soziales,Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg erwähnt in ihren Schreiben mirgegenüber keine Vermittlung Ihrerseits, aber ich bitte Sie um Antwort, ob die Vermutung unseresBruders Michael Koch von „<strong>Glauben</strong>skultur“ zutrifft.Schon <strong>im</strong> Juli 2013 nahm ich mit dem Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Herrn <strong>Olaf</strong>Scholz Kontakt auf mit dem Vorschlag, leerstehende Gebäude der Neuapostolischen KircheHamburg für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Wie mir die Behörde fürArbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg am 2. November 2013mitteilte, wurde unser Kirchenpräsident und Bezirksapostel Rüdiger Krause in Hamburg dahingehendschriftlich kontaktiert zwecks Überlassung der von mir zur Versorgung der Asylbewerbervorgeschlagenen und seit dem 13. Juni 2012 leerstehenden neuapostolischen Kirche in Hamburg –Altona, welche relativ zentral liegt und von den leerstehenden neuapostolischen Kirchen in Hamburgdas größte Platzangebot bietet („mit ca. 500 Sitzplätzen die größte des Bezirks Hamburg-West“). 24Zusammen mit den Mitarbeitern der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freienund Hansestadt Hamburg h<strong>of</strong>fe ich auf eine positive Rückantwort des Kirchenpräsidenten undBezirksapostels Rüdiger Krause, damit – wie die Behörde mir schriftlich mitteilte – „wir <strong>im</strong> Sinne derbetr<strong>of</strong>fenen Menschen eine weitere Möglichkeit der Unterbringung prüfen und h<strong>of</strong>fentlich dann auchzur Verfügung stellen können.“ 25Im Rahmen meiner Bemühungen in Zusammenarbeit mit der Ökumenischen BundesarbeitsgemeinschaftAsyl in der Kirche e. V. in Berlin 26 wurde leider das Angebot der Nordkirche Hamburg„Projekt Lampedusa in Hamburg“ durch unseren Bezirksapostel Rüdiger Krause nicht in Anspruchgenommen. Zu Ihrer Information setze ich für Sie dieses Schreiben der Nordkirche Hamburg vom18. 10. 2013 hier ein. Hinsichtlich der Unterstützung für mein Vorgehen aus christlich-sozialethischerMotivation möchte ich mich herzlich bei der Geschäftsführerin von Asyl in der Kirche e. V. FrauHannah Reckhaus sowie Pfarrer Bernhard Fricke, welcher seit 2005 als Seelsorger <strong>im</strong> Abschiebegewahrsamden Menschen zur Seite steht, bedanken.Schreiben der Nordkirche Hamburg vom 18.10.2013 an den Kirchenpräsidenten und BezirksapostelRüdiger Krause in Hamburg:21 Michael Koch, Kirche als Herberge? Flüchtlingsproblematik: Stadt Hamburg bittet NAK Nord um Hilfe, 7. 11.2013, online in Internet: http://www.glaubenskultur.de/artikel-1807.html [27. 11. 2013].22 Online in Internet: http://www.glaubenskultur.de [27. 11. 2013].23 Michael Koch, Kirche als Herberge? Flüchtlingsproblematik: Stadt Hamburg bittet NAK Nord um Hilfe, 7. 11.2013, online in Internet: http://www.glaubenskultur.de/artikel-1807.html [27. 11. 2013].24 Online in Internet: http://www.nak-norddeutschland.de/index/bezirke-gemeinden/bereich-hamburg/hamburgwest/gemeinden/hh-altona/gemeinde[27. 11. 2013].25 Mail vom 2. November 2013 der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration26 Online in Internet: http://www.kirchenasyl.de [27. 11. 2013].
„Neuapostolische Kirche HamburgSehr geehrter Krause,‚Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen‘ – die biblische Grundlage für das Engagement fürFlüchtlinge und Menschen in Not eint uns alle.Über <strong>Olaf</strong> <strong>Wieland</strong> erhielt ich Ihren Kontakt. Anbei erhalten Sie einen kurzen Überblick des‚Lampedusa in Hamburg‘-Projektes in Verbindung mit der Bitte, einige dieser betr<strong>of</strong>fenen Menschenaufzunehmen und dadurch einen erheblichen Beitrag zum humanitären Schutz dieser Menschenbeizutragen!Seit Anfang 2013 halten sich ca. 300 Menschen aus mehreren afrikanischen Ländern, in Hamburg auf.Sie kommen aus Libyen. Sie lebten und arbeiteten dort mehrere Jahre und versorgten durch ihrArbeitseinkommen, unter anderem ihre Familien <strong>im</strong> Herkunftsland. Als 2011 der Krieg ausbrach,mussten sie Libyen verlassen. Vielen blieb nur der lebensgefährliche Weg über das Mittelmeer. Siestrandeten in Lampedusa und wurden anschließend in ganz Italien auf Flüchtlingslager verteilt. Diesewurden <strong>im</strong> November 2012 geschlossen, und die italienischen Behörden statteten die Flüchtlinge mitPapieren aus, mit denen sie sich europaweit frei bewegen konnten. Sie wurden ebenfalls dazuaufgefordert Italien zu verlassen, nach Norden zu reisen, weil man für sie zukünftig nichts mehr tunkonnte.Anfangs fanden die Flüchtlinge, die in Hamburg angekommen waren, Unterschlupf <strong>im</strong> Winter-Not-Programm. Als dieses Ende April auslief, schliefen sie erneut auf der Straße. Sie übernachteten inParks, in Zelten, einige hatten das Glück, in Privatwohnungen aufgenommen zu werden. Schließlichöffnete die St. Pauli Kirche ihre Türen und gibt seitdem 80 Männern einen sicheren Ort, nicht nur zumSchlafen. Auch andere Kirchengemeinden und eine Moschee nahmen Flüchtlinge auf. Die Flüchtlingegründeten die Gruppe ‚Lampedusa in Hamburg‘ und beschlossen sich aktiv für ihre Rechteeinzusetzen. Diese Situation hält bis heute an.Mit Beginn des Winters müssen bestehende Unterkünfte aufgelöst und entlastet werden. Deswegensind wir auf der Suche nach Kirchengemeinden, die bereit sind, Flüchtlinge in ihrer Gemeindeaufzunehmen und ihnen ein vorübergehendes Zuhause zu gewähren. Wir suchen nach ungenutztenkirchlichen Räumen zur Übernachtung oder auch als Tagesaufenthaltsraum oder freistehendenKirchengelände um Wohncontainer über die Wintermonate aufzustellen.In einem Wohncontainer können zwei Menschen leben, zusätzlich können Sanitärcontainer, mitToiletten und Duschen aufgestellt werden. Erfahrende ehrenamtliche Helfer würden in derAnfangszeit ihr Wissen in Ihre Gemeinde mit einbringen und dabei helfen, vor Ort ein funktionierendesUnterstützerteam aufzubauen.Entstehende Kosten für die Wohncontainer, Verpflegung und Transport müssen sie selbstverständlichnicht allein übernehmen, sondern kann über die Nordkirche abgerechnet werden.Für Nachfragen stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung und freue mich über eineRückmeldung von Ihnen!Mit freundlichem GrußNancy HochgraefConstanze FunckKoordinatorin der NordkircheProjekt ‚Lampedusa in Hamburg‘“