Eine Fahrt ins Alte LandReisefieberRegional. Die jährlich stattfindendeBusreise der Gemeinde Holthusenführte am 7. September nach Jork,dem Mittelpunkt der Obst- und KulturlandschaftAltes Land.Um 8.00 Uhr waren auch die letztenReisegäste in den Bus eingestiegenund mit Sonnenschein und guterLaune ging es Richtung Hamburg.Das Alte Land liegt als Teil der Elbmarschsüdlich der Elbe und westlichvon Hamburg. Mit einer Flächevon rund 14.300 Hektar Baumobstist das Alte Land das größte zusammenhängendeObstanbaugebietMitteleuropas. 77 Prozent der Obstbäumesind Äpfel und 12,7 ProzentKirschen.Nach ausgedehntem Spaziergangund rustikalem Mittagessen warteteschon die Altländer Bimmelbahnauf uns. Entlang des Obstmarschenwegesgab der Fahrer interessanteHinweise auf zahlreiche mit Reetgedeckte Fachwerkhäuser, Prunkundauch die typischen AltländerHochzeitspforten. Das sind verzierteBrauttüren im Schmuckgiebel.Diese Tür war nur von innen zu öffnenund wurde lediglich benutzt,wenn die Braut ins Haus kam oderein Toter das Haus verließ. Im Raumhinter der Brauttür wurden in wertvollenTruhen die Wertsachen aufbewahrt,denn im Brandfall bliebder Giebel am längsten stehen undman konnte, während seitlich brennendesReet abrutschte, das Hausdurch die Brauttür verlassen.Bei einem Zwischenstopp in einerPlantage gab es viele Informationenüber Anpflanzungen, Pflege, Erntebis zum Vertrieb der riesigen Mengenan Äpfeln.Auch über den Ursprung des AltenLandes, der auf Kolonisierung durchniederländische Kolonisten zwischen1130 und1230 zurück geht, erfuhren wir Wissenswertes.Bedingt durch die zeitlicheErschließung ist das Alte Land indrei Meilen gegliedert ist: Die Erste,Zweite und Dritte Meile. Diese Meilenstellen Zonen entlang des Elbufersdar. Die Erste Meile, zwischenden Flüssen Schwinge und Lühe,wurde um 1140 eingedeicht. DieZweite Meile, deren EindeichungEnde des 12. Jahrhunderts abgeschlossenwar, erstreckt sich zwischenden Elbnebenflüssen Lüheund Este. Die Eindeichung der DrittenMeile zwischen Este und Süderelbewurde erst Ende des 15. Jahrhundertsabgeschlossen. Natürlicherfuhren wir auch die Sorgen derObstbauern, die u.a. mit demThema Elbvertiefung verbundensind. Sie fürchten Nachteile, wennder Salzgehalt der Elbe durch dieFahrrinnenanpassung steigt undhaben Sorge, dass ihnen die Süßwasserversorgungfür die Beregnungder Obstbauanlagen sprichwörtlichabgegraben wird. Zudemsehen sie die Deichsicherheitgefährdet.Etwas müde von so viel Infos, freutensich alle Teilnehmer auf Kaffeeund Kuchen auf dem Obsthof. Nachdem Kaffee war es an der Zeit dieHeimreise anzutreten. Es bleibt nurnoch ein Dank an alle, die zu diesemschönen Tag beigetragen haben.Text & Foto: C.D.LandgasthausOktoberfest12.10.2013 | 20.00 UhrEintritt: 7 Euro im VVKab einer 10 Mann Gruppe bekommt der zehnte eine Karte umsonstLIVE BandWer in Dirndel bzw. Tracht kommterhält ein Glas Sekt zur BegrüßungSchweriner Str. 21 | 19075 Warsow | Tel.: 038859/668160Ihr zuverlässiger Partnerin Sachen Naturstein• Küchenarbeitsplatten• Waschtische u. Kaminplatten• Treppenanlagen u. Terrassen• Designmöbel• Maßanfertigungen u.v.mErleben Sie die Faszination von Stein.Besuchen Sie unsere Ausstellung & Werk inHagenow.Öffnungszeiten: Mo - Fr von 7:00 - 17:00 Uhr und nach VereinbarungSteegener Chaussee 2019230 HagenowTel. 03883 729136www.antonioli.de20 Ausgabe 9 / 25. September 2013
RECHT gut beratenHeute: Ein geplanter Ausritt und seine FolgenSiegried Schwalbe ist eine Pferdenärrin.Wegen ihrer beruflichen Belastunghat sie allerdings wenig Zeit, sichselbst ein Pferd zu halten. Auch hat sieselbst, zusammen mit ihrem Lebenspartner,vor zwei Jahren ein Eigenheimerworben, so dass das finanzielle Budgetfür die kleine Familie es nicht zulässt,dass Siegried mit einem eigenen inPension gegebenen Pferd ihrem Hobbyfrönt. Aber hin und wieder besucht sieden Reitstall ihres Dorfes, um dort mitdem von ihr gewählten Pferd „SchnellerSchweif“ auszureiten.So sollte es auch an diesem Samstagvormittagder Fall sein.„Ich hole dann mal den „SchnellenSchweif“ aus seiner Box!“ rief sie demBesitzer des Reitstalles, Bruno Bär, zu,der vorher die Erlaubnis gab, sein Pferdzu reiten.„Warte noch einen Augenblick…“ riefBruno Bär zurück „… „SchnellerSchweif“ ist heute etwas ungeduldig!“Doch Siegried hörte nicht. Sie kanntedas Pferd schon von mehreren Ausritten,hatte Vertrauen zu ihm und schätztees als ein ruhiges Tier. So warteteSiegried nicht ab, sondern versuchtealleine auf das Pferd, mit einer Reitgertein der Hand, aufzusteigen, obwohlsie weder eine Reitkappe trug und auchdie Zügel nicht aufgenommen hatte.Da geschah es.„Schneller Schweif“ musste sicherschrocken haben, so dass Siegriedunglücklich fiel und sich dabei eineOberkieferfraktur sowie eine Schädelplatzwundezuzog.„Was hast du da bloß gemacht?“ riefBruno Bär Siegried zu, als er sah,wie diese auf dem Boden lag undsein Pferd auf der kleinen Auslaufkoppelvor dem Stalllief.Über ¼ Jahr Arbeitsunfähigkeit,zwei Operationenam Kiefer, erheblicheSchmerzen und einekleine bleibende Narbewegen der Schädelplatzwundewaren diePraxis für ErgotherapieClara-Zetkin-Straße 919288 LudwigslustTel. 03874 663755Sabine Maercker-SchulzStaatl. geprüfte Ergotherapeutinklinische Gestaltungs- u. Kunsttherapie(DAGTP)Ahornstraße 1319075 PampowTel. 03865 291695größeren gesundheitlichenSchäden, die Siegrieddavon trug.Von ihrem Lebensgefährtenwusste sie, dass ein Halter auchfür Schäden, die sein Tier verursacht,haftet. Streit wollte sie mit Bruno Bärnicht. Denn gerne würde sie nach vollständigerGenesung ihrem Reithobbydoch noch weiter frönen wollen.So suchte sie Bruno Bär auf, um sichmit ihm zu verständigen. „Du hastweder eine Reitkappe getragen, nochabgewartet, obwohl ich dir zurief, dasich dir beim Aufsteigen helfen wollte,noch hast du die Zügel in die Handgenommen und letztlich sogar eineGehrte getragen, an welcher sich„Schneller Schweif“ wohl ernsthafterschrocken hatte. Da hast du wohl selberschuld, an diesem Unfall.“ Siegriedwollte das nicht hinnehmen. So ließ siesich von ihrem Rechtsanwalt, GerhardGerechtigkeit, beraten. Der Anwalt hatauch eine Idee.„Erst kürzlich hat der BGH in einemUrteil festgestellt, dass eine vollständigeHaftungsfreistellung des Tierhaltersunter dem Gesichtspunkt des Handelnsauf eigene Gefahr nur in ganz unbegrenztenAusnahmefällen möglich ist.Dies ist immer dann der Fall, wenn derGeschädigte sich bei Übernahme einesPferdes z.B. bewusst einer besonderenGefahr ausgesetzt hat. Hier hat dieRechtsprechung gegenüber dem Reiterunter dem Gesichtspunkt des Handelnsauf eigene Gefahr nur solche anerkannt,die im Einzelfall über diegewöhnliche mit einem Ritt verbundeneGefahr hinausgehen, wie z. B. einTier ist von einer erkennbar bösen Naturoder das Pferd müsste erst zugerittenwerden oder der Ritt als solcher unterliegtganz spezifischen Gefahren, wiez.B. einer Fuchsjagd. Das sind natürlichnur beispielhafte Aufzählungen.Jedoch ist der Fall bei Ihnen andersgelagert. Immerhin haben Sie „SchnellenSchweif“ schon vorher einige Maleausgeritten, ohne dass es zu Problemenkam. Somit kann sich Bruno Bärals Halter des Pferdes, das er Ihnenüberlassen hatte, nicht von derPflicht eines Tierhalters fürSchäden, die ein Tier verursacht,vollständig freisprechen(§ 833 Abs. 1 BGB).Natürlich müssen Sie sichsicherlich ein Mitverschuldenanrechnen lassen, daSie selbst eine Reitkappenicht benutzten, die Zügelnicht gegriffen haben undletztlich die Hilfestellungendes Herrn Bär nicht angenommenhaben.“„Damit kann ich aber leben.“sagte Siegried und bittet ihrenAnwalt, auch unter Berufung ihrer Mitschuld,Bruno Bär anzuschreiben undihn zu bitten, Ansprüche über seineTierhaftpflichtversicherung, von derSiegried weiß, regulieren zu lassen.(nachzulesen: im BGH-Urteil vom30.04.2013, Az.: XI ZR 13/12 aber BGH-VersRecht 1955 Seite 116, BGH NJW1977 Seite 2158 oder BGH NJW 1992Seite 371)Text: Rechtsanwalt Christian WöhlkeFoto: pferdesportwestphalen.deMein Dach in guten Händen!DDM HüttenrauchFrank HüttenrauchDachdeckermeisterAm Pinnower See 319065 Pinnow OT Godernwww.ddmhuettenrauch.deddmhuettenrauch@aol.com0172 - 380 9655Friseur & Kosmetikbei Ihnen zu HausehaarmoniejennylorenzFriseurmeisterin19243 Parum • Tel.: 0172/30 76 450Ausgabe 9 / 25. September 2013 21