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Neuralgien erkennen und therapieren - NeuroTransConcept

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demenz InterviewTipps für AngehörigeÖrtliche Pflegestützpunkte, KrankenoderPflegekassen helfen bei der Sucheeines geeigneten Pflegedienstes.Weitere Informationen <strong>und</strong> Tippszum Thema »Entlastung für die Seele«liefert der neu aufgelegte Ratgeber fürpflegende Angehörige, kostenlos zu bestellenbei der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaftder Senioren-Organisationene. V., Tel.: 0228 /24 999 320 oder imInternet unter www.bagso.de.Wutausbrüche <strong>und</strong> Angriffe begleiten häufig eine Demenz.Schulungen für Angehörige helfen, mit Aggressionen <strong>und</strong> Gewaltin der Pflegesituation besser umgehen zu lernen.me der Demenz. Wir bieten hierzuin unserer Praxis Gesprächsgruppenfür Angehörige an, die sehr gut angenommenwerden. Denn Austauschist wichtig – zu merken, dass man alspflegender Angehöriger mit seinerWut, Verzweiflung <strong>und</strong> den Sorgennicht alleine ist. Ebenso halte ich vieldavon, die Erkrankung verständlichzu erklären, um sie besser zu verstehen.Das erleichtert den Umgang,die Kommunikation <strong>und</strong> die richtigeGestaltung der häuslichen Umgebung.Reizbarkeit <strong>und</strong> Aggressivität. Ebensoleiden viele unter Schlafstörungen.Wenn zum Beispiel das demente Familienmitglieddie Nacht zum Tagmacht, ist ein Zusammenleben kaumnoch möglich.Depressionen können Folge dieserDauerbelastung sein. Was raten SieBetroffenen?In der Tat treten Depressionen häufigauf, etwa 35 bis 50 Prozent allerpflegenden Angehörigen dürften betroffensein. Dauerstress begünstigtDepressionen: Die Betroffenen kommennicht zur Ruhe, werden grüblerisch.Erschwerend kommt hinzu,dass sie manchmal r<strong>und</strong> um die Uhr indie Betreuung eingeb<strong>und</strong>en sind. SozialeKontakte lösen sich, sie schottensich immer weiter ab. Häufig kommenfür die Familie finanzielle Einbußenhinzu, was den Stress noch erhöht. Einerseitskann es hier sinnvoll sein, denSchlaf mit Medikamenten zu verbessern,auch ein Antidepressivum wärezu überlegen. Andererseits ist es wichtig,aktiv zu werden <strong>und</strong> einen professionellenPflegedienst hinzuzuziehen,damit der Angehörige Stress abbauenkann. Fre<strong>und</strong>e besuchen, Hobbys pflegen<strong>und</strong> Sport treiben, das ist wichtig,um die »Akkus wieder aufzuladen«<strong>und</strong> einer Erschöpfung vorzubeugen.Interessant ist, dass ein Pflegeheimhier offenbar keine Lösung darstellt.Es hat sich gezeigt, dass die Depressivitätder Angehörigen dann weiteranhält.Wie kann der behandelnde Neurologepflegende Angehörige praktischunterstützen?Zunächst sollte die Demenz abgeklärt<strong>und</strong> optimal behandelt werden.Hierdurch können wir die Verhaltensauffälligkeitenvermindern. Leidersuchen die meisten Patienten <strong>und</strong> Angehörigenviel zu spät einen Neurologenauf. In einer frühen Phase der Erkrankungsind Therapien erfolgreich,denn der Erkrankungsverlauf kanndann oft herausgezögert werden. VieleAngehörige kommen erst zu einemZeitpunkt, an dem für alle Beteiligtennichts mehr geht. Hier ist noch einhoher Aufklärungsbedarf notwendig,vor allem über die frühen Sympto-16Was ist nötig, um das System derhäuslichen Pflege zu verbessern?Wir brauchen viel mehr ambulante<strong>und</strong> stationäre Einrichtungen fürMenschen mit Demenz! Bisher bautunser Ges<strong>und</strong>heitswesen darauf, dasssie überwiegend von Angehörigen gepflegt<strong>und</strong> betreut werden, die dieseTätigkeit alleine aber kaum bewältigenkönnen. Eine Verbesserung derVersorgungsstruktur führt auch dazu,dass Pflegeversicherungen oder Krankenkassenmehr Kosten übernehmen.Dem aus dem Weg zu gehen, halteich für kurzsichtig. Schon heute istersichtlich, dass es in unserer Gesellschaftin Zukunft mehr Hochbetagte<strong>und</strong> somit mehr Demenzkranke gebenwird, aber immer weniger Angehörige,welche die Pflege übernehmen könnten.Hier ist die Sozialpolitik gefordert.Vielen Dank für das Gespräch,Herr Dr. Schumann. Dr. med. Carsten SchumannFacharzt für NeurologieNeuro Centrum Odenwald,Erbach <strong>und</strong> Groß-Umstadtwww.neuro-centrum-odenwald.de

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