Inhalt <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 3ImpressumISSN 0007-5949Herausgeber:Deutscher Bun<strong>de</strong>swehrVerband e.V.Südstraße 123, 53175 Bonn,Tel.:(0228) 3823-0Oberst Ulrich Kirsch,Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Jan Meyer, Leiter Presse- undÖffentlichkeitsarbeitRedaktion:Südstraße 123, 53175 Bonn,Fax: (0228) 38 23-219Internet: http://www.dbwv.<strong>de</strong>,E-Mail: presse@dbwv.<strong>de</strong><strong>Die</strong> Redaktion übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.Es entsteht kein Anspruchauf Honorierung und Rücksendung.Chefredakteur:Frank Henning (verantwortlich)Stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Chefredakteur:Yann BombekeRedakteurin:Christine HepnerLektorat: Jörg-Thomas FödischLayout: Rainer Roßbach,freier MitarbeiterRedaktionsassistentin:Babette NürnbergTel.: (0228) 3823-212/213Alle mit vollem Namen o<strong><strong>de</strong>r</strong>Namenszeichen versehenen Arti -kel stellen nicht unbedingt dieMeinung <strong><strong>de</strong>r</strong> Redaktion o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>sDBwV dar. Postbezug 30 Eurojährlich, zzgl. Zustellgebühr. FürMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezug im Mitgliedsbeitragenthalten.Herstellung/Anzeigenverwaltung:Gebr. Lensing GmbH & Co. KG,Postfach 1050 51, 44047 Dortmund,Tel.: (0231) 9059-0Anzeigen:Frank Henke (verantwortlich)IVWund Sabine Bahr-Sarnes,Tel.: (0231) 9059-6421,Fax: (0231) 9059-8605,Foto: HenningVerbandspolitikZur Sache: Der Krieg ist noch nicht been<strong>de</strong>t 1Reform: Wie das Travel Management neuausgerichtet wird 26Beihilfe: Kosmetik o<strong><strong>de</strong>r</strong> Befreiungsschlag? 29Teilstreitkräfte/OrganisationsbereicheHeer: Trauer um einen gefallenen Soldaten 30Streitkräftebasis: Rücktransport via Trabzon 34Luftwaffe: Personalrat nimmt Arbeit auf 40Marine: „Fliegen<strong>de</strong>s Auge“ zurück aus Afrika 42Sanitätsdienst: Vertrauensvotum vom Wähler 44Rund um <strong>de</strong>n BundZwischenruf: Zur Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> SaZ 51Berichte/ReportagenSporttherapie: Rückkehr in <strong>de</strong>n Alltag 16Hilfe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Not: Der <strong>von</strong> Rohdich’scheLegatenfonds 66Vertrauenspersonen/PersonalräteZwischenruf: Halbzeit bei <strong>de</strong>n Wahlen 60Urteil: Betriebsratstätigkeit kann nicht zurKündigung führen 63AuslandseinsatzInhaltBestandsaufnahme<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst/Beruftagte. Fazit: Es ist noch viel zutun auf <strong>de</strong>m Weg zu einer familienfreundlichenBun<strong>de</strong>swehr.Seite 22Mali: Verbandsvize im Einsatzgebiet 6Interview: Staatssekretär im Gespräch 8Hintergrund: Krisengebiet Sahel-Zone 10FöG-NewsGeburtstag: 100 Jahre Spedition Beckmann 83Personalia/Ge<strong>de</strong>nkenGe<strong>de</strong>nken 84Ehrungen und Auszeichnungen 85LeserforumBriefe an die Redaktion 46AnsprechpartnerAuslandseinsatz 14Verband intern 69MagazinInhalt/Impressum 3Freizeit & Multimedia: Rüstkammer Dres<strong>de</strong>n –Mo<strong>de</strong>nschau <strong><strong>de</strong>r</strong> alten Rittersleut’ 93Kino: „Olympus Has Fallen“ 94Auto: Ford Fiesta ST 95Rätsel 96E-Mail: sabine.bahr-sarnes@mdhl.<strong>de</strong>Anzeigen und Beilagen in dieserZeitschrift sind nicht als Empfehlung<strong>de</strong>s DBwV anzusehen.Anzeigenschluss ist jeweils <strong><strong>de</strong>r</strong>5. eines Vor monats. Es gilt <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitdie Anzeigen preisliste Nr. 42.RedaktionsschlussJuli-Ausgabe:Montag, 10. Juni 2013Versorgung und EhemaligeBeihilfe: Krebstherapie gefähr<strong>de</strong>t 48DBwV regionalAus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n 71JustitiaFür NPD aktiv: Reservist verliert Ruhegehalt 80Unser Titelbild zeigt einen Einsatz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Baghlan. DerTod eines KSK-Soldaten hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt. BittereErkenntnis: Der Krieg in Afghanistan ist noch lange nicht vorbei.Berichte auf <strong>de</strong>n Seiten 1, 4, 30 und 31.(Foto: dpa).
4 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzBun<strong>de</strong>skanzlerinAngela Merkelspricht mit angetretenen<strong>de</strong>utschenISAF-Soldaten.Merkel will Afghanistan nicht im Stich lassen– Trauer um GefalleneKanzlerin Merkel bietet Afghanistan Hilfe nach 2014 an – for<strong><strong>de</strong>r</strong>t aber auch Fortschritte in <strong>de</strong>mKrisenland. Bei einem Truppenbesuch in Kundus ge<strong>de</strong>nkt sie <strong><strong>de</strong>r</strong> Gefallenen <strong>de</strong>s Einsatzes undbedauert <strong>de</strong>n Tod eines KSK-SoldatenMasar-i-Scharif. Bei einem Blitzbesuchin Afghanistan hat Bun<strong>de</strong>skanzlerinAngela Merkel <strong>de</strong>m LandUnterstützung auch nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><strong>de</strong>s Nato-Kampfeinsatzes 2014angeboten. Sie stellte <strong><strong>de</strong>r</strong> Regierung<strong>von</strong> Präsi<strong>de</strong>nt Hamid Karsai aberzugleich Bedingungen. Knapp eineWoche nach <strong>de</strong>m Tod eines <strong>de</strong>utschenElite-Soldaten in Afghanistanzollte die Kanzlerin bei einem Truppenbesuchin Kundus <strong>de</strong>n Gefallenenihren Respekt. Den Tod <strong>de</strong>s Soldatennannte sie einen Rückschlag.<strong>Die</strong> afghanische Regierung wur<strong>de</strong>am Freitag aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>nerst kurz vor Merkels Ankunft inMasar-i-Scharif über <strong>de</strong>n eintägigenBesuch informiert.„Wir wollen die Afghanen undAfghanistan nicht einfach im Stichlassen“, sagte Merkel am Freitagvor Soldaten im nordafghanischenBun<strong>de</strong>swehr-Hauptquartier in Ma -sar-i-Scharif. „Wenn die an<strong><strong>de</strong>r</strong>enNationen mitmachen, dann istDeutschland bereit, auch nach 2014in ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Form weiter Verantwortungzu übernehmen.“ <strong>Die</strong>Kanzlerin stellte aber auch klar,dass es keine bedingungslose Hilfegebe. „Wir erwarten Fortschritte,wir erwarten faire Wahlen, wirerwarten einen politischen Prozess,<strong>de</strong>nn die Besiegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufständischenwird alleine durch militärischeKraft auch nicht gelingen.“Der in <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Baghlangefallene Soldat war <strong><strong>de</strong>r</strong> erste <strong>de</strong>sKommandos Spezialkräfte (KSK).Der Hauptfeldwebel geriet in einenHinterhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Taliban und wur<strong>de</strong>erschossen. Der 32-Jährige war <strong><strong>de</strong>r</strong>erste Bun<strong>de</strong>swehrsoldat seit fastzwei Jahren, <strong><strong>de</strong>r</strong> in Afghanistangetötet wur<strong>de</strong>. Merkels Reise warschon vor <strong>de</strong>m To<strong>de</strong>sfall geplantgewesen.„Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Gefallene ist ein schwererSchlag für uns. Da wir eine längereZeit keinerlei Gefallene hatten, wares natürlich insofern auch ein Rückschlag“,sagte Merkel in Kundus vorJournalisten. „Es hat uns vor Augengeführt, dass es eine nach wie vorkomplizierte Situation ist.“ Sie sagteallerdings auch, dass sich die Strategie<strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung afghanischerStreitkräfte und die Übergabe <strong><strong>de</strong>r</strong>Verantwortung an sie bewährt habe.„Vieles ist geschafft.“Bis zum Auslaufen <strong>de</strong>s Nato-Kampfeinsatzes En<strong>de</strong> 2014 übernehmendie afghanischen Sicherheitskräfte(ANSF) schrittweisemehr Verantwortung. <strong>Die</strong> Nato willdie ANSF nach 2014 in einer Folgemissionausbil<strong>de</strong>n, beraten undunterstützen. Deutschland hat angeboten,dafür bis zu 800 Soldaten zurVerfügung zu stellen. Derzeit sindnoch 4300 Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten inAfghanistan stationiert.Bei einer Andacht am Ehrenhain imBun<strong>de</strong>swehr-Feldlager in Kundusgedachte Merkel <strong><strong>de</strong>r</strong> Toten <strong>de</strong>s Einsatzes.Vor <strong>de</strong>n Soldaten sagte sie:„Da ist mir natürlich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auchbewusst gewor<strong>de</strong>n, dass Sie Ihren<strong>Die</strong>nst tun nicht einfach aus Pflicht -erfüllung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch untergroßen, großen Risiken.“ <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrwill das Feldlager in Kundusim Herbst an die Afghanenübergeben und <strong>de</strong>n verlustreichenEinsatz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Unruheprovinz dannnach knapp zehn Jahren been<strong>de</strong>n.Aus <strong>de</strong>utschen Regierungskreisenhieß es, die afghanische Regierungsei aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>nerst kurz vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Landung <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Deutschen Botschaft über MerkelsBesuch in Kenntnis gesetzt wor<strong>de</strong>n.Auch ein Berater Karsais sagte, dieRegierung in Kabul habe vorhernicht gewusst, dass Merkel einenBesuch in Afghanistan plane.Der Präsi<strong>de</strong>ntenberater, <strong><strong>de</strong>r</strong>nicht namentlich genannt wer<strong>de</strong>nwollte, sagte, unangemel<strong>de</strong>te Besucheentsprächen nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> „diplomatischenNorm“. Es sei „ziemlichrespektlos“, wenn ausländischeRegierungsvertreter das Landbesuchten, ohne die afghanischeRegierung darüber in Kenntnis zusetzen. Merkel flog am Freitag nichtnach Kabul. Karsai traf sie auf <strong><strong>de</strong>r</strong>Reise nicht.Merkel war in Begleitung <strong>von</strong>Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong>Maizière in Masar-i-Scharif gelan<strong>de</strong>t,wo die Bun<strong>de</strong>swehr ihren größtenStandort in Afghanistan unterhält.Von dort aus flog die Delegationper Hubschrauber nach Kundus.Vor wenigen Tagen waren zweiBun<strong>de</strong>swehr-Hubschrauber inAfghanistan <strong>von</strong> Aufständischenbeschossen wor<strong>de</strong>n. Niemand kamzu Scha<strong>de</strong>n.Es ist Merkels fünfter Afghanistan-Besuchseit 2007. Erstmalsflog die Kanzlerin direkt mit einemRegierungs-Airbus <strong>von</strong> Berlin nachMasar-i-Scharif. Bei <strong>de</strong>n vorangegangenenReisen musste sie ausSicherheitsgrün<strong>de</strong>n im usbekischenTermes in eine Militärmaschine mitRaketenabwehrsystem umsteigen.Der Afghanistan-Einsatz kostetebislang 53 <strong>de</strong>utsche Soldaten dasLeben. 35 da<strong>von</strong> starben bei Angriffenund Anschlägen. Merkel hattedie <strong>de</strong>utschen Soldaten in Afghanistanzuletzt im <strong>Mär</strong>z 2012 besucht.Sie reiste anschließend wie<strong><strong>de</strong>r</strong>zurück nach Berlin.dpaFotos: Bw via FlickrAndacht imEhrenhain:<strong>Die</strong> Kanzleringedachte <strong><strong>de</strong>r</strong>gefallenenSoldaten.