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Das Festbuch 2013 als pdf-Datei - des Burgverein Königstein eV

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Wie schon erwähnt wurde die BurgHattstein im Jahre 1397 von denFrankfurtern belagert, die eine Büchse<strong>als</strong>o ein Pulvergeschütz dabei hatten,„mit dem man dicke und feste durch dasHaus schießt“. Für den Transport verwendeteman den bereits 1381 angeschafftenBüchsenwagen. Die weitereAusrüstung bestand in einer Blide undeinem zweiten Geschütz, einer Katze(Schutzdach) und einigen Bliden- undBüchsensteinen, die wegen ihrer geringenAnzahl jedoch bald nachgeordertwurden.Steinbüchse unter dem Schutzdach einer Katze,1400Bereits am zweiten Tag der Belagerungwar, wie nach Frankfurt berichtetwurde, die große Büchse „zerbrochen“,obwohl sie gerade neu gegossen wordenwar und nach der Fertigstellungzweimal mit Büchsensteinen angeschossenwurde. Es stellte sich nundie Frage nach einem Neuguß vorOrt, der aber nicht erfolgte, denn dieFalkensteiner setzten sich <strong>als</strong> erste vonden Angreifern ab. <strong>Das</strong> missvergnügteHeer lief auseinander und so war dieBelagerung schon nach wenigen Tagenvorbei.Im <strong>Königstein</strong>er Burg- und Stadtmuseumbefindet sich ein auf den ersten Blick hin,völlig rätselhaftes Teil aus Eisenguß, dassich bei näherer Untersuchung eindeutig <strong>als</strong>Sprengstück eines zerbrochenen Kanonenrohrserweist. Ausgegraben wurde es vom Vereinder <strong>Königstein</strong>er Ritter im unteren Keller <strong>des</strong>großen Nordrondells. Schon die Oberflächeverweist auf einen Guß von minderer Qualität,und auch das Verhältnis von Kaliber zurRohrwandstärke ist äußerst bedenklich. BeimGuß dieses Objektes, das ohne Zweifel dem15. Jahrhundert zugerechnet werden kann,wurden vom Gießer wohl kaum Erfahrungswerteeingebracht. Man befand sich sozusagennoch im Experimentierstadium. Die Länge<strong>des</strong>selben beträgt 31 cm, bei einer Breite von15 cm. Die Wandung ist 2,7 cm stark un<strong>des</strong> ergibt sich ein Kaliber von13,5 cm. Esist <strong>als</strong> Zeitstück der Bewaffnung der Burg<strong>Königstein</strong> anzusehen, das in Verbindungder vorerwähnten Funde und weiterführendenUntersuchungen sowie den Aussagen derFrankfurter Stadtrechnungen das Wissen umdie Kriegs- und Waffentechnik, nicht nur hierim Taunus, wesentlich bereichert.ein ritterliches SchwertDirekt unter der Pflasterung <strong>des</strong> oberenBurghofes fand sich bei der erstenGrabung 1964 eine mit Brandrestendurchsetzte Schicht mit zahlreichenArmbrust- und Pfeilspitzen sowieein stark eingerosteter kugelförmigerGegenstand aus Eisen, der sich nachder Reinigung <strong>als</strong> Schwertknauf aus derZeit um 1300 erwies. Es handelt umeinen typischen Radnabenknauf mitbeiderseits eingeschlagenem Kreuz undumlaufenden Gravurlinien am Rand.Im Knauf selbst steckt noch die Angel32

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