Quartiere in den <strong>Königstein</strong>ern Häusern,während die Festung wieder unter dasKommando von Kurmainz gelangte.Die Festung wurde schon seit dem17. Jahrhundert <strong>als</strong> Staatsgefängnisgenutzt: So wurde z. B. der ReifenbergerPhilipp Ludwig, Domherr vonMainz, Trier und Halberstadt wegengeistlicher Verbrechen und staatsfeindlicherKonspiration mit Sachsen undder Kurpfalz auf <strong>Königstein</strong> inhaftiert.Caroline Schlegel-SchellingCaroline Schlegel-Schelling (1763–1809),inhaftiert auf der Festung <strong>Königstein</strong> vonApril bis Juni 1793Nach der Rückeroberung <strong>Königstein</strong>sdurch Preußen und Kurmainz im Jahre1793 wurden die gefangenen Anhängerder französischen Revolution, die„Mainzer Klubisten“, auf der Festunginhaftiert.Unter den Häftlingen waren auchFrauen. Hier war die bekanntesteCaroline Schlegel-Schelling, die dam<strong>als</strong>allerdings noch Caroline Böhmerhieß, eine der auffallendsten Frauender deutschen Romantik. Durch ihrenBriefwechsel mit Freunden, auchwährend der Gefangenschaft, wissenwir heute, dass die Zustände auf derFestung katastrophal und menschenunwürdiggewesen sein müssen. Zudemmusste man für die Verpflegung, dieUnterbringung und auch das Heizmateri<strong>als</strong>elbst aufkommen. So schriebsie nach ihrer Verlegung nach Kronbergan ihren Freund Gotter über dieZustände in der <strong>Königstein</strong>er Haft:„Gehen Sie hin, lieber Gotter, und sehn Sieden schrecklichen Aufenthalt, den ich gesternverlaßen habe – athmen Sie die schneidendeLuft ein, die dort herrscht – laßen Sie sichvon dem, durch die schädlichsten Dünsteverpesteten Zugwind durchwehn – sehn Sie dietraurigen Gestalten, die Stundenweis in dasFreye getrieben werden, um das Ungezieferabzuschütteln, vor dem Sie dann Mühe habensich selbst zu hüten – denken Sie sich ineinem Zimmer mit 7 anderen Menschen, ohneeinen Augenblick von Ruhe und Stille, undgenöthight, sich stündlich mit der Reinigungdeßen, was Sie umgiebt, zu beschäftigen, damitSie im Staube nicht vergehn – und dann einHerz von Indignation gegen die gepriesneGerechtigkeit, die mit jedem Tage durch dieKlagen Unglücklicher vermehrt wird, welcheohne Untersuchung dort schmachten, wie sievon ohngefähr aufgegriffen wurden – mußich nicht über Euch lachen? Sie scheinen denAufenthalt in <strong>Königstein</strong> für einen kühlenSommertraum zu nehmen, und ich habeTage da gelebt, wo Schrecken und Angstund Beschwerden eines einzigen hinreichenwürden, ein lebhaftes Gemüth zur Rasereyzu bringen.“ (Bode, <strong>Königstein</strong> im Taunus,S. 18–20)Ein Gedenkstein erinnert an den Aufenthaltvon Caroline Schlegel-Schelling46
<strong>als</strong> Gefangene auf der <strong>Königstein</strong>erBurg. Doch wer war sie eigentlich?Dorothea Caroline Albertine Michaeliswurde am 2. September 1763 <strong>als</strong>eines von vier Kindern eines GöttingerProfessors geboren. Durch ihrenVater erhielt sie eine sehr gute Bildungund kam schon früh mit berühmtenMännern wie Lessing, Humboldt undGoethe in Kontakt. 1784 heiratete sieden Amts- und Bergarzt Johann FranzWilhelm Böhmer, der 1788 bereitsstarb. Daraufhin kehrte Caroline mitihren Kindern nach Göttingen zurück.Bereits 1792 zog sie mit ihrer TochterAuguste nach Mainz und wohnte dortbei guten Freunden, dem EhepaarTherese und Georg Foster. DurchGeorg Foster, der an den sozialenBelangen der Menschen interessiertund ein Mitbegründer der MainzerRepublik unter der französischenBesatzung war, kam sie in Kontakt mitden Ideen der Französischen Revolution.Auch durch ihren Schwager Böhmer,der ein Sekretär <strong>des</strong> französischenGener<strong>als</strong> Graf Adam Philippe de Custinewar, erhielt sie direkte Verbindungzu den Revolutionären. Während derFlucht aus dem belagerten Mainz nachGotha wurden sie und ihre Tochteraufgegriffen und in <strong>Königstein</strong> inhaftiert.Die eben beschriebenen, katastrophalenZustände der Haft, konnte mandurch Bestechung erleichtern. Wasihre Situation noch verschlimmerte,war die Tatsache, dass sie schwangerwar. Niemand durfte wissen, dass sieein uneheliches Kind von einem Angehörigender Revolutionsarmee undsomit einem Staatsfeind bekam. Zuihrem Glück wurde sie im Juni 1793nach wiederholten Protesten und Eingabenvon Freunden und Verwandtennach Kronberg verlegt und dort unterHausarrest gestellt. Im Juli wurde siedann durch das Eingreifen ihres jüngerenBruders freigelassen und begnadigt.Der Kaiser glaubte dem Bruder, dasses zu einer Verwechslung gekommenwar und sie nicht die Frau <strong>des</strong> RevolutionärsBöhmer war. Als sie freikam,war sie im fünften Monat schwanger.Sie musste das Kind heimlich zurWelt bringen und dann zu Pflegeelterngeben. Sie war durch ihre Inhaftierungaus der Gesellschaft ausgeschlossenund litt unter der Diskriminierung derBehörden, in Göttingen war sie eineunerwünschte Person und Dresdenverweigerte ihr sogar den Zuzug.Im Jahre 1796 heiratete sie den Theologenund Philologen August WilhelmSchlegel aus wirtschaftlichen undgesellschaftlichen Gründen. Zusammenmit ihrem Mann, der an die Universitätin Jena berufen wurde, arbeitetsie an der Zeitschrift „Athenaeum“.Doch bereits 1803 ließ sie sich vonSchlegel scheiden und heiratete einenMonat später den Philosophen FriedrichWilhelm Schelling, der ein guterFreund von ihr war. Am 7. September1809 starb sie einen unerwarteten Todbei einem Besuch ihrer Schwiegereltern.Sie liegt im Kloster Maulbronnbegraben.das ende vom kurmainzischen<strong>Königstein</strong>Doch mit der Rückeroberung<strong>Königstein</strong>s durch die Preußen warnoch kein Ende der Kriege in Sicht.<strong>Königstein</strong> wurde zu einem der vielenSpielbälle <strong>des</strong> Krieges, die immerwieder den Herren wechselten. Warenes 1793 noch die Preußen, die gegenFrankreich kämpften, folgten nun imMai 1795 die Österreicher. Bis Ende47
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