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Das Festbuch 2013 als pdf-Datei - des Burgverein Königstein eV

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<strong>als</strong> Gefangene auf der <strong>Königstein</strong>erBurg. Doch wer war sie eigentlich?Dorothea Caroline Albertine Michaeliswurde am 2. September 1763 <strong>als</strong>eines von vier Kindern eines GöttingerProfessors geboren. Durch ihrenVater erhielt sie eine sehr gute Bildungund kam schon früh mit berühmtenMännern wie Lessing, Humboldt undGoethe in Kontakt. 1784 heiratete sieden Amts- und Bergarzt Johann FranzWilhelm Böhmer, der 1788 bereitsstarb. Daraufhin kehrte Caroline mitihren Kindern nach Göttingen zurück.Bereits 1792 zog sie mit ihrer TochterAuguste nach Mainz und wohnte dortbei guten Freunden, dem EhepaarTherese und Georg Foster. DurchGeorg Foster, der an den sozialenBelangen der Menschen interessiertund ein Mitbegründer der MainzerRepublik unter der französischenBesatzung war, kam sie in Kontakt mitden Ideen der Französischen Revolution.Auch durch ihren Schwager Böhmer,der ein Sekretär <strong>des</strong> französischenGener<strong>als</strong> Graf Adam Philippe de Custinewar, erhielt sie direkte Verbindungzu den Revolutionären. Während derFlucht aus dem belagerten Mainz nachGotha wurden sie und ihre Tochteraufgegriffen und in <strong>Königstein</strong> inhaftiert.Die eben beschriebenen, katastrophalenZustände der Haft, konnte mandurch Bestechung erleichtern. Wasihre Situation noch verschlimmerte,war die Tatsache, dass sie schwangerwar. Niemand durfte wissen, dass sieein uneheliches Kind von einem Angehörigender Revolutionsarmee undsomit einem Staatsfeind bekam. Zuihrem Glück wurde sie im Juni 1793nach wiederholten Protesten und Eingabenvon Freunden und Verwandtennach Kronberg verlegt und dort unterHausarrest gestellt. Im Juli wurde siedann durch das Eingreifen ihres jüngerenBruders freigelassen und begnadigt.Der Kaiser glaubte dem Bruder, dasses zu einer Verwechslung gekommenwar und sie nicht die Frau <strong>des</strong> RevolutionärsBöhmer war. Als sie freikam,war sie im fünften Monat schwanger.Sie musste das Kind heimlich zurWelt bringen und dann zu Pflegeelterngeben. Sie war durch ihre Inhaftierungaus der Gesellschaft ausgeschlossenund litt unter der Diskriminierung derBehörden, in Göttingen war sie eineunerwünschte Person und Dresdenverweigerte ihr sogar den Zuzug.Im Jahre 1796 heiratete sie den Theologenund Philologen August WilhelmSchlegel aus wirtschaftlichen undgesellschaftlichen Gründen. Zusammenmit ihrem Mann, der an die Universitätin Jena berufen wurde, arbeitetsie an der Zeitschrift „Athenaeum“.Doch bereits 1803 ließ sie sich vonSchlegel scheiden und heiratete einenMonat später den Philosophen FriedrichWilhelm Schelling, der ein guterFreund von ihr war. Am 7. September1809 starb sie einen unerwarteten Todbei einem Besuch ihrer Schwiegereltern.Sie liegt im Kloster Maulbronnbegraben.das ende vom kurmainzischen<strong>Königstein</strong>Doch mit der Rückeroberung<strong>Königstein</strong>s durch die Preußen warnoch kein Ende der Kriege in Sicht.<strong>Königstein</strong> wurde zu einem der vielenSpielbälle <strong>des</strong> Krieges, die immerwieder den Herren wechselten. Warenes 1793 noch die Preußen, die gegenFrankreich kämpften, folgten nun imMai 1795 die Österreicher. Bis Ende47

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