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Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung

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<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 33 Preis: 150 Ft Budapest, 14. August 2009<br />

Zahlreiche junge Musikanten<br />

aus dem ganzen Land meldeten<br />

sich für das <strong>Harmonikalager</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong>, um<br />

geme<strong>in</strong>sam ungarndeutsche<br />

Melodien zu spielen und e<strong>in</strong>e<br />

schöne Woche mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu<br />

verbr<strong>in</strong>gen. „Ab den 50ern ist<br />

das Akkordeonspiel vielerorts<br />

e<strong>in</strong>fach aus unserem Leben<br />

verschwunden“, sagte Stefan<br />

Geiger, <strong>der</strong> bekannte Musiklehrer<br />

aus Madarasch, <strong>der</strong> die<br />

Leitung <strong>der</strong> fachlichen Arbeit<br />

des Camps übernahm, „aber<br />

nun soll e<strong>in</strong>e neue Generation<br />

heranwachsen und dieses<br />

Instrument wie<strong>der</strong> beliebt<br />

machen.“<br />

Viele <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten bei <strong>der</strong> Ankunft<br />

noch ke<strong>in</strong> Gefühl für die deutschen<br />

Rhythmen, für das Beson<strong>der</strong>e<br />

Galaabend<br />

„Operalia“<br />

Der <strong>in</strong>ternationale Gesangswettbewerb<br />

Operalia wurde 1993 von Weltstar<br />

Placido Dom<strong>in</strong>go mit dem Ziel<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen, die Aufmerksamkeit<br />

auf junge und begabte Opernsänger<strong>in</strong>nen<br />

und -sänger <strong>der</strong> Welt zu<br />

lenken und sie dadurch zu för<strong>der</strong>n.<br />

Dank des vorjährigen sehr erfolgreichen<br />

Konzerts des Startenors und<br />

se<strong>in</strong>es Engagements für das Projekt<br />

europäische Kulturhauptstadt durfte<br />

Fünfkirchen vor Moskau und Monaco<br />

diese Weltveranstaltung, den<br />

Galaabend, organisieren.<br />

Am vergangenen Samstagabend<br />

traten die diesjährigen Gew<strong>in</strong>ner des<br />

Gesangswettbewerbs aus Rußland,<br />

den USA, Griechenland, Polen, Spanien,<br />

Australien, Litauen und Ch<strong>in</strong>a<br />

vor schätzungsweise 30.000 Menschen<br />

auf dem Domplatz mit<br />

Maestro Dom<strong>in</strong>go und den berühmten<br />

Pannon Philharmonikern auf.<br />

Das fast dreistündige Konzert fasz<strong>in</strong>ierte<br />

das Publikum, das mehrmals<br />

um Zugaben bat. Die Liebl<strong>in</strong>gslie<strong>der</strong><br />

von Dom<strong>in</strong>go, <strong>der</strong> das Publikum<br />

durch se<strong>in</strong>e nette Art und mit se<strong>in</strong>er<br />

Stimme begeisterte, fehlten auch<br />

nicht im Repertoire. Die jüngste Teilnehmer<strong>in</strong><br />

war Brigitta Simon aus<br />

Raab, die an <strong>der</strong> Musikakademie <strong>in</strong><br />

Wien studiert. Zoltán Schmidt<br />

Zukunft des ungarndeutschen Harmonikaspiels gesichert<br />

<strong>Harmonikalager</strong> <strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong><br />

dieser Melodien. Beim Abschlußkonzert<br />

am vergangenen Wochenende<br />

<strong>in</strong> Nimmesch sah das schon<br />

an<strong>der</strong>s aus. Täglich zweimal übten<br />

die Nachwuchsmusikanten zusammen,<br />

jeweils zwei Stunden, und<br />

sie hatten sogar e<strong>in</strong>en eigenen Lagermarsch.<br />

Abends gab es E<strong>in</strong>zelübungen,<br />

die oft bis <strong>in</strong> die späte<br />

Nacht dauerten, doch die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und Jugendlichen haben gerne mit-<br />

gemacht. „Wir lernen hier sehr gute<br />

schwäbische Musik, es ist schön“,<br />

me<strong>in</strong>ten die Schüler, so auch Dániel<br />

Pitz aus Schaumar, <strong>der</strong> es beson<strong>der</strong>s<br />

genoß, <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er riesigen Kapelle<br />

zu spielen.<br />

Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Woche war es, die 37 K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus verschiedenen<br />

Teilen des Landes und<br />

(Fortsetzung auf Seite 2)<br />

<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Nationalitäten</strong><br />

<strong>in</strong> Ratzpetr<br />

Den <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Nationalitäten</strong> feierte Ratzpetr/Újpetre am vergangenen Samstag.<br />

Mehrere Kulturgruppen <strong>der</strong> Schwaben, Kroaten und Zigeuner s<strong>in</strong>d aufgetreten.<br />

Das schwungvolle Programm, <strong>in</strong> dem auch die junge, aber sehr begabte<br />

Plat<strong>in</strong>-Kapelle aus Bohl (Bild) aufspielte, war e<strong>in</strong> gutes Beispiel für<br />

Toleranz und Verständigung. Alle, sowohl Zuschauer, Veranstalter und Mitwirkende,<br />

haben die Produktionen sehr genossen. Bürgermeister<strong>in</strong> Maria<br />

Gaszt sagte, nächstes Jahr wolle man diesen bunten <strong>Tag</strong> wie<strong>der</strong> veranstalten.<br />

Zoltán Schmidt<br />

Aus dem Inhalt<br />

Mit <strong>der</strong> Beilage<br />

Ungarndeutsche Christliche<br />

Nachrichten<br />

Ödenburger Familien im Porträt<br />

Die Zettl-Langers<br />

Es gab <strong>in</strong> Ödenburg zwei Freunde,<br />

die e<strong>in</strong> Leben lang wie Pech und<br />

Schwefel zusammenhielten: Gustav<br />

Zettl und Franz Storno. Beide<br />

sammelten Gegenstände und legten<br />

somit den Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> Wohnungsmuseum.<br />

Die Familie Storno<br />

ist ausgestorben, aber die Zettl-Langer-Sammlung<br />

ist nach wie vor zu<br />

besichtigen.<br />

Seite 3<br />

Geschichten und Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Der zehnjährige Vere<strong>in</strong> für Kismányok<br />

erwartete mit vielen Programmen<br />

die E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Ortschaft<br />

und viele Gäste aus nah und<br />

fern zum Dorffest.<br />

Seite 3<br />

Die Tränen beim Abschied<br />

erzählen alles über unsere<br />

Beziehung<br />

Der Ungarndeutsche Kulturvere<strong>in</strong><br />

Le<strong>in</strong>war pflegt seit 2002 gute Beziehungen<br />

mit dem Heimatvere<strong>in</strong><br />

Schönwald. Dieser empf<strong>in</strong>g die<br />

Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen schon<br />

zum sechsten Mal als Gast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de, die sich im wun<strong>der</strong>schönen<br />

Schwarzwald bef<strong>in</strong>det.<br />

Seite 4<br />

Geme<strong>in</strong>sam feiern trotz<br />

Unterschieden<br />

Das ca. 200 Seelen zählende Dorf<br />

Sadj/Szágy bef<strong>in</strong>det sich im nördlichen<br />

Teil des Komitats Branau und<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Natur e<strong>in</strong>gebettete<br />

E<strong>in</strong>-Straße-Siedlung. Neben <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche bieten e<strong>in</strong> Kulturhaus,<br />

e<strong>in</strong>e Bibliothek und e<strong>in</strong> Sportplatz<br />

die Möglichkeit zur Organisierung<br />

geme<strong>in</strong>schaftlicher Programme.<br />

Seite 4<br />

Tür nach Osten<br />

Der Band behandelt das historische<br />

Gebiet Siebenbürgen und verlockt<br />

den Leser zu e<strong>in</strong>er Reise durch Erlebnisse,<br />

Empf<strong>in</strong>dungen und Erkenntnisse<br />

von Farkas-Zoltán Hajdú,<br />

die ethnographische, historische<br />

sowie identitäre Aspekte aufarbeitet.<br />

Seite 6


2 B E R I C H T E NZ 33/2009<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Ungarndeutsches Wochenblatt<br />

Chefredakteur:<br />

Johann Schuth<br />

Adresse/Anschrift:<br />

Budapest VI., Lendvay u. 22 H–1062<br />

Telefon Sekretariat:<br />

+36 (06) 1/ 302 67 84<br />

+36 (06) 1/ 302 68 77<br />

Fax: +36 (06) 1/354 06 93<br />

Mobil: +36 (06) 30/956 02 77<br />

E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />

Internet: www.neue-zeitung.hu<br />

Verlag:<br />

Magyar Közlöny Lap- és Könyvkiadó Kft.<br />

1085 Budapest VlII., Somogyi Béla u. 6.<br />

E-Mail: kozlony@mhk.hu<br />

Internet: www.mhk.hu<br />

Verantwortlich für die Herausgabe:<br />

Dr. László Kodela<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>/Generaldirektor<br />

Druckvorlage: Comp-Press GmbH<br />

Druck: Magyar Közlöny Lap- és<br />

Könyvkiadó Lajosmizsei Nyomdája<br />

Verantwortlicher Leiter:<br />

Burján Norbert<br />

Index: 25/646.92/0233<br />

HU ISSN 0415-3049<br />

Anzeigenannahme direkt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />

Mitglied <strong>der</strong> weltweiten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Internationale Medienhilfe<br />

(IMH-NETZWERK)<br />

Unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte<br />

und Fotos werden we<strong>der</strong> aufbewahrt<br />

noch zurückgeschickt<br />

Gedruckt mit Unterstützung <strong>der</strong> Stiftung<br />

für die Nationalen und Ethnischen<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten Ungarns<br />

und<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums des Innern<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

Vertrieb unserer <strong>Zeitung</strong><br />

Zu bestellen nur bei:<br />

Magyar Közlöny<br />

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Jahresabo: 7056 Ft<br />

E<strong>in</strong>zelpreis: 150 Ft<br />

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über die <strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung<br />

Budapest, Lendvay u. 22 H–1062<br />

E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />

Jahresabonnement 2009:<br />

Deutschland: 110 Euro<br />

Österreich: 100 Euro<br />

Schweiz: 170 sfr<br />

DEUTSCHLAND:<br />

KUBON UND SAGNER<br />

ABT. ZEITSCHRIFTENIMPORT<br />

D-80328 München<br />

Gesichter Afrikas im Waldviertel <strong>Harmonikalager</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong><br />

Afrikanische Kunst – sei es Musik,<br />

Malerei o<strong>der</strong> Bildhauerei –<br />

ist bekannt für ihre Ursprünglichkeit<br />

und Kraft. In <strong>der</strong> Waldviertler<br />

Stadt Groß-Siegharts –<br />

schon bekannt durch ihre verschiedenen<br />

kulturellen Kontakte<br />

mit Afrika – hat sich seit Juli<br />

2009 e<strong>in</strong> weiteres afrikanisches<br />

Juwel dazugesellt: <strong>der</strong> Artsalon<br />

<strong>in</strong> den Räumlichkeiten des<br />

Schlosses.<br />

Der Artsalon ist e<strong>in</strong>e Kultur<strong>in</strong>itiative<br />

von Christa Maria<br />

Temper, die im Jahr 2005 ihren<br />

Waldviertler <strong>Zeitung</strong>sverlag<br />

verkaufte, anschließend drei<br />

Jahre <strong>in</strong> Südafrika, Sambia und<br />

Namibia lebte und sich dem Ankauf<br />

afrikanischer Kunst widmete.<br />

Die Idee des Artsalons<br />

wurde <strong>in</strong> Namibia geboren, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Architekt Alexan<strong>der</strong> Semper, <strong>der</strong> nun die Aufgabe des Kurators<br />

übernommen hat.<br />

Die Exponate <strong>der</strong> privaten Kunstsammlung von Christa Maria Temper<br />

s<strong>in</strong>d jetzt als Dauerausstellung im Schloß Groß-Siegharts zu sehen, dazu<br />

werden <strong>in</strong> regelmäßig wechselnden Abständen Arbeiten afrikanischer<br />

Künstler gezeigt. Der erste davon ist Ndasuunje „Papa“ Shikongeni, e<strong>in</strong><br />

Ovambo aus Namibia, Maler, Grafiker, Bildhauer, und als Kunstprofessor<br />

<strong>in</strong> allen dreizehn Regionen Namibias tätig. Seit 1993 hat er sich durch E<strong>in</strong>zel-<br />

o<strong>der</strong> bei Gruppenausstellungen e<strong>in</strong>en Namen gemacht und zahlreiche<br />

Preise <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, den USA, Europa und Afrika bekommen. Er war Teilnehmer<br />

bei <strong>der</strong> Hannover Expo 2000 <strong>in</strong> Deutschland, bei Künstlertreffen <strong>in</strong><br />

Kapstadt, Schweden, F<strong>in</strong>nland, Belgien, den USA ... 1994 war er Gründungsmitglied<br />

von Tulipamwe International Artists Workshop <strong>in</strong> Namibia<br />

und Tenq International Artists Workshop <strong>in</strong> Senegal, 1999 erwarb er das<br />

Meisterdiplom <strong>in</strong> St. Petersburg, Rußland.<br />

So ist es nur zu verständlich, daß sich zur Präsentation se<strong>in</strong>er Werke <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ausstellungsreihe „Face of Africa“ die Namibische Botschafter<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Österreich, Selma Ashipala-Musavyi nach Groß-Siegharts begab – und sich<br />

dabei als versierte Kunstkenner<strong>in</strong> erwies. Schon <strong>in</strong> ihrer Student<strong>in</strong>nenzeit<br />

vor <strong>der</strong> Unabhängigkeit Namibias lernte sie die Kunst als effektives Werkzeug<br />

kultureller Diplomatie schätzen: „Politik braucht Kunst – und Kunst<br />

braucht Politik“, me<strong>in</strong>te sie <strong>in</strong> ihrer Eröffnungsrede.<br />

Zum Auftakt <strong>der</strong> Ausstellungsreihe fanden sich so zahlreiche Teilnehmer<br />

von Wien bis München und aus verschiedenen Gegenden Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

<strong>in</strong> den Räumlichkeiten <strong>der</strong> Schloß-Etage e<strong>in</strong>, daß über die erste optische<br />

Wahrnehmung h<strong>in</strong>aus vor allem e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Gedankenaustausch angesagt<br />

war – <strong>in</strong> Ruhe die ganze Tiefe <strong>der</strong> ausdrucksstarken Werke „Papa“ Shikongenis<br />

zu erfassen wurde zum Vorhaben für weitere Ausstellungsbesuche.<br />

Traude Walek-Doby<br />

Berichtigung: In unserem Beitrag „Die neuerliche Eroberung <strong>der</strong> Burg Ehrenberg“<br />

(NZ 32/2009, Seite 11) ist lei<strong>der</strong> e<strong>in</strong> falsches Foto erschienen. Nun<br />

veröffentlichen wir das richtige Foto über die Burg Ehrenberg. Wir bitten<br />

die Autor<strong>in</strong> und die Leser um Nachsicht.<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

mit ganz unterschiedlichem Spielniveau<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kapelle zu vere<strong>in</strong>en.<br />

Auch e<strong>in</strong>ige Mädchen entscheiden<br />

sich manchmal für das Instrument<br />

Akkordeon, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Harmonikakapelle<br />

von <strong>Waschludt</strong> s<strong>in</strong>d z. B. e<strong>in</strong>ige<br />

Mädchen. Die zehnjährige Adél<br />

Háhn aus Nimmesch spielt schon<br />

seit vier Jahren Harmonika: „Es ist<br />

sehr lustig, ich mag es sehr. Die Woche<br />

war schön, es war auch witzig<br />

und ich habe viele Freunde gefunden“,<br />

lächelte das aufgeweckte Mädchen,<br />

das mit dem Musizieren auf jeden<br />

Fall weitermachen möchte.<br />

Letztes Jahr waren es 22 Teilnehmer,<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr waren schon 15 K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

mehr dabei, und 2010 wollen die<br />

jungen Musikanten auf jeden Fall<br />

wie<strong>der</strong>kommen und noch mehr Musikliebhaber<br />

mitbr<strong>in</strong>gen. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

bzw. Jugendliche zwischen 10 und<br />

21 Jahren waren zum Musikcamp<br />

gekommen, e<strong>in</strong>ige unter ihnen wollen<br />

sogar selber mal e<strong>in</strong>e Schrammelkapelle<br />

gründen, die meisten<br />

spielen schon <strong>in</strong> Blaskapellen mit,<br />

für e<strong>in</strong>ige waren das hier aber die ersten<br />

Auftritte.<br />

Franz Heilig, <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />

Landesrates Ungarndeutscher Chöre,<br />

Kapellen und Tanzgruppen, Organisator<br />

<strong>der</strong> Harmonikawoche, präsentierte<br />

stolz das Ergebnis <strong>der</strong> achttägigen<br />

Arbeit und stellte dem Publikum<br />

voller Enthusiasmus die landesweite<br />

Akkordeonkapelle vor. „Die<br />

mühsame Arbeit trägt Früchte und<br />

das Ergebnis wollten wir auf jeden<br />

Fall auch den Leuten zeigen. Es ist ja<br />

auch für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> schön, vor Publikum<br />

zu spielen.“ Das Abschlußkonzert<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Branauer Ortschaft<br />

Nimmesch war für die jungen Musikanten<br />

schon ihr zweiter Auftritt,<br />

denn am Vorabend unterhielten sie<br />

ihre Gastgeme<strong>in</strong>de <strong>Waschludt</strong>, wo<br />

sie, wie auch <strong>in</strong> Nimmesch, großen<br />

Beifall ernteten. Als Ausklang <strong>der</strong><br />

Akkordeonwoche spielten die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

noch bei <strong>der</strong> heiligen Messe <strong>in</strong><br />

Nimmesch und sagten sich dann auf<br />

Wie<strong>der</strong>sehen, bis zum kommenden<br />

Sommer! Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />

Ungarndeutsche Organisationen<br />

Landesselbstverwaltung <strong>der</strong><br />

Ungarndeutschen<br />

www.ldu.hu/de<br />

Ungarndeutsches Kultur- und<br />

Informationszentrum<br />

www.zentrum.hu<br />

Verband <strong>der</strong> Deutschen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen<br />

<strong>der</strong> Tolnau<br />

http://www.tolde.hu<br />

Verband <strong>der</strong> Deutschen<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen des<br />

Komitats Batsch-Kle<strong>in</strong>kumanien<br />

http://www.batschka.fw.hu<br />

Verband <strong>der</strong> Deutschen<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen <strong>in</strong><br />

Nordungarn e.V.<br />

http://www.emnosz.hu<br />

Verband Ungarndeutscher Autoren<br />

und Künstler<br />

http://www.vudak.hu


NZ 33/2009 G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N<br />

3<br />

Es gab <strong>in</strong> Ödenburg zwei<br />

Freunde, die e<strong>in</strong> Leben lang<br />

wie Pech und Schwefel<br />

zusammenhielten: Gustav<br />

Zettl und Franz Storno. Beide<br />

sammelten Gegenstände und<br />

legten somit den Grundste<strong>in</strong><br />

für e<strong>in</strong> Wohnungsmuseum.<br />

Die Familie Storno ist<br />

ausgestorben, aber die Zettl-<br />

Langer-Sammlung ist nach<br />

wie vor zu besichtigen.<br />

Agnes Langer, die Ururenkel<strong>in</strong> von<br />

Gustav Zettl, weiß über jeden<br />

Gegenstand etwas zu erzählen und<br />

kennt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familiengeschichte<br />

bestens aus. Von Beruf<br />

Deutschlehrer<strong>in</strong> wohnt sie mit ihrem<br />

Mann und ihrem Sohn Móric<br />

im Haus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Balfi-Straße, das<br />

zugleich Wohnung und Museum<br />

ist. So kommt es manchmal vor,<br />

daß die Familie beim Essen schnell<br />

den Tisch abdecken muß, denn<br />

Gäste kommen und wollen die<br />

Sammlung anschauen. Ich wollte<br />

es auch tun, aber ich wollte auch<br />

etwas über die Familienchronik erfahren,<br />

so ließ ich Agnes erzählen.<br />

Die Familie Zettl kam aus Bayern<br />

nach Güns. Josef Zettl erblickte<br />

dort 1812 das Licht <strong>der</strong> Welt. Se<strong>in</strong><br />

Vater gab ihn 1822 nach Ödenburg<br />

<strong>in</strong> die We<strong>in</strong>handlung von Ignazius<br />

Flandorfer <strong>in</strong> die Lehre. 1830<br />

kaufte Josef von Anton R<strong>in</strong>geisen<br />

dessen Essigfabrik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Balfi-<br />

Straße – das heutige Museum – auf.<br />

Bald erweiterte er die Produktion<br />

mit Rum, Likören und Spirituosen.<br />

Aus <strong>der</strong> Ehe mit Barbara Albrecht<br />

entstammten neun K<strong>in</strong><strong>der</strong>, e<strong>in</strong>es<br />

von ihnen war <strong>der</strong> 1852 geborene<br />

Gustav Zettl, <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Privatsammlung.<br />

Gustav Zettl und se<strong>in</strong> bester<br />

Freund Franz Storno – er war Sohn<br />

e<strong>in</strong>es Rauchfangkehrers, <strong>der</strong><br />

gleichzeitig e<strong>in</strong> professionell malen<strong>der</strong><br />

Restaurator war – besuchten<br />

dieselbe Schule. Beide zeichneten<br />

und malten leidenschaftlich gern<br />

und wollten diesem Beruf nachgehen.<br />

Franz durfte studieren und<br />

wurde akademisch ausgebildeter<br />

Maler, Gustav mußte aber die Spirituosen-<br />

und Essigfabrik se<strong>in</strong>es<br />

Vaters übernehmen. Doch als wohlhaben<strong>der</strong><br />

Bürger konnte er se<strong>in</strong>er<br />

Liebhaberei, dem Sammeln von alten<br />

Gegenständen, frönen und sich<br />

als Amateurkünstler im Zeichnen<br />

und Malen hervortun.<br />

Franz Storno beendete 1874 se<strong>in</strong><br />

Studium im Ausland und kam nach<br />

Ödenburg zurück. E<strong>in</strong> Porträtmaler,<br />

Rudolf Ste<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Wiener<br />

Akademie für Kunst und Malerei,<br />

siedelte sich ebenfalls <strong>in</strong> Ödenburg<br />

an; die drei Freunde malten gerne<br />

und oft zusammen. Sie gründeten<br />

Ödenburger Familien im Porträt<br />

Die Zettl-Langers<br />

Agnes Langer bei <strong>der</strong> Führung im Museum<br />

Der Alltag im Wohnungsmuseum<br />

Dorftag <strong>in</strong> Klamanok<br />

Geschichten und Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Der zehnjährige Vere<strong>in</strong> für Kismányok erwartete mit vielen Programmen<br />

die E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Ortschaft und viele Gäste aus nah und fern zum Dorffest.<br />

Mehrmonatige Vorbereitung g<strong>in</strong>g dem Fest voraus, und da wurden Geschichten<br />

aus dem Dorf und zu jedem Haus und Hof wie<strong>der</strong>belebt und ausgearbeitet.<br />

Bei <strong>der</strong> tüchtigen Sammelarbeit g<strong>in</strong>g es aber nicht nur um Erzählungen,<br />

auch alte Gegenstände <strong>der</strong> Deutschen und <strong>der</strong> Sekler <strong>in</strong> Klamanok<br />

wurden gesucht und gefunden und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung im Bürgermeisteramt<br />

präsentiert. „Da ist wirklich e<strong>in</strong>iges zusammengekommen, ich<br />

habe nicht gedacht, daß die Leute noch so viele alte Sachen zu Hause haben“,<br />

me<strong>in</strong>te Marta Illés, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Organisator<strong>in</strong>nen des Festes. „Trachten,<br />

Wandschoner und noch vieles mehr s<strong>in</strong>d jetzt noch e<strong>in</strong>e Weile <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausstellung<br />

zu sehen.“<br />

Schon am Freitag begannen die Festlichkeiten, vor allem mit vielen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>programmen. Am Samstag, dem 1. August, gab es e<strong>in</strong>e Messe und<br />

e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Kulturprogramm. „Schließe nie de<strong>in</strong>e Tür, wenn<br />

die Vergangenheit wie<strong>der</strong> klopft. Wo du auch lebst, vergesse nie, wo de<strong>in</strong><br />

Weg begonnen hat.“ Dieses Motto wählten die Kle<strong>in</strong>manoker für ihr Fest,<br />

es galt gleichzeitig als E<strong>in</strong>ladung für alle ehemaligen Kismányoker. Viele<br />

Deutsche wurden aus dieser Ortschaft vertrieben, diesmal kamen aber nur<br />

wenige <strong>in</strong> ihren Heimatort zu diesem festlichen Anlaß. „Das ist so, weil<br />

all die damals Vertriebenen schon sehr alt s<strong>in</strong>d“, so Frau Illés. „Für die<br />

deutschen Vertriebenen hatten wir auch vor kurzem e<strong>in</strong> eigenes Fest.“ Der<br />

Vere<strong>in</strong> für Kismányok will auch fortan für die Verschönerung des Dorfes<br />

arbeiten und Veranstaltungen organisieren, vor allem für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Ortschaft.<br />

Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />

den Kreis für Bildende Künstler,<br />

<strong>der</strong> bis heute existiert und die zahlreichen<br />

Maler <strong>der</strong> Stadt umfaßt.<br />

Die Freundschaft und Sammeltätigkeit<br />

von Franz Storno und<br />

Gustav Zettl waren legendär. In den<br />

beiden Sammlungen s<strong>in</strong>d Parallelen<br />

zu f<strong>in</strong>den: Auf dem Kachelofen<br />

von Gustav s<strong>in</strong>d Frauen- auf jenem<br />

von Franz Männerfiguren abgebildet.<br />

Der angebliche Grund bestand<br />

dar<strong>in</strong>, daß bei den Zettls Mädchen,<br />

bei den Stornos Buben geboren<br />

wurden.<br />

Gustav Zettl heiratete Irma<br />

Bauer. Sie bekamen zwei Töchter.<br />

Die e<strong>in</strong>e Tochter, Helene, ehelichte<br />

den k. u. k. Offizier Hermann von<br />

Langerode. Er stammte aus e<strong>in</strong>er<br />

Weberfamilie <strong>in</strong> Schlesien. Als<br />

Soldat war er <strong>in</strong> Preßburg stationiert,<br />

wo die Eheleute lebten, bis<br />

Hermann im Ersten Weltkrieg fiel.<br />

Die Witwe kam mit ihren drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

nach Ödenburg <strong>in</strong> das Elternhaus<br />

zurück, wo sich neben <strong>der</strong><br />

Wohnung auch die Fabrik befand.<br />

Dr. Herbert Langer, <strong>der</strong> Großvater<br />

von Ágnes, führte die Manufaktur<br />

und verwahrte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnung<br />

all die Schätze, die se<strong>in</strong> Großvater<br />

e<strong>in</strong>st gesammelt hatte.<br />

1951 entg<strong>in</strong>g auch die Essigund<br />

Likörfabrik nicht <strong>der</strong> Verstaatlichung.<br />

Die Wohnung wurde <strong>der</strong><br />

Familie ebenfalls weggenommen,<br />

sie durfte jedoch zur Miete bleiben.<br />

Ab 1955 wurde dann die Wohnung<br />

zum Museum erklärt. Herbert<br />

Langer und se<strong>in</strong>e Frau führten damals<br />

die Gäste durch die Räume<br />

und erzählten ihnen von den<br />

Gegenständen und <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

Diese Geschichten werden<br />

von Generation zu Generation<br />

weitergegeben, so herrscht bis<br />

heute e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität. Ágnes und<br />

ihr Mann setzen die Tradition fort<br />

und betreuen heute die Sammlung<br />

mit viel Liebe. Móric, <strong>der</strong> Sohn,<br />

mit dem Ágnes nur deutsch spricht,<br />

wächst sozusagen <strong>in</strong> die „Führungen“<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Das bürgerliche Milieu mit se<strong>in</strong>em<br />

Eklektizismus ist fasz<strong>in</strong>ierend.<br />

Es s<strong>in</strong>d hier römische Münzen, Keramiken,<br />

Waffen, Fächer, Türschlösser,<br />

Zunftschil<strong>der</strong>, Uhren,<br />

Gläser, Kupferstiche, Gemälde und<br />

vieles mehr zu bewun<strong>der</strong>n. Ágnes<br />

zeigt mir die deutschsprachigen<br />

Sprüche über den Türen wie z. B.<br />

„Tr<strong>in</strong>k und iss, Gott nicht vergiss“<br />

und bietet mir dabei e<strong>in</strong> Glas<br />

selbstgemachten Hollersaft an.<br />

Es kl<strong>in</strong>gelt an <strong>der</strong> Tür, es kommen<br />

Museumsbesucher. Ágnes begleitet<br />

mich zur Tür und ich nehme<br />

mir fest vor, noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>s Museum<br />

zurückzukehren, denn e<strong>in</strong><br />

Wohnungsmuseum mit e<strong>in</strong>em solchen<br />

Flair, daß nämlich je<strong>der</strong><br />

Gegenstand e<strong>in</strong>e Geschichte hat,<br />

f<strong>in</strong>det man heutzutage selten.<br />

Judit Bertalan


4<br />

G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N NZ 33/2009<br />

Die Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen <strong>in</strong> Schönwald<br />

Die Tränen beim Abschied erzählen alles über unsere Beziehung<br />

Der Ungarndeutsche<br />

Kulturvere<strong>in</strong> Le<strong>in</strong>war pflegt<br />

seit 2002 gute Beziehungen<br />

mit dem Heimatvere<strong>in</strong><br />

Schönwald. Dieser empf<strong>in</strong>g die<br />

Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen im<br />

Juni 2009 schon zum sechsten<br />

Mal als Gast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de, die sich im<br />

wun<strong>der</strong>schönen Schwarzwald<br />

bef<strong>in</strong>det. Zum zweiten Mal<br />

wurden die Tanzgruppe, die<br />

Musikkapelle und <strong>der</strong><br />

<strong>Nationalitäten</strong>chor zum Fest<br />

„Französische Nacht“<br />

e<strong>in</strong>geladen, das jedes 5. Jahr<br />

veranstaltet wird. An<br />

diesem Fest nahmen früher<br />

nur die Gäste aus <strong>der</strong> französischen<br />

Partnergeme<strong>in</strong>de<br />

Schönwalds teil.<br />

Am Freitag, 26. Juni, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Früh fuhr<br />

<strong>der</strong> Reisebus mit 70 Leuten los. Die<br />

fünfzehnstündige Fahrt verg<strong>in</strong>g – wie<br />

immer – <strong>in</strong> guter Stimmung. Wir haben<br />

uns viel unterhalten, es wurden<br />

Witze erzählt, gesungen, sogar auch<br />

musiziert. Am Abend empf<strong>in</strong>gen uns<br />

unsere deutschen Gastgeber wie<strong>der</strong><br />

liebevoll und mit reich bedecktem<br />

Tisch.<br />

„Die Französische Nacht“ fand<br />

Samstagabend statt. Am Vormittag<br />

hatten wir noch Zeit, um Er<strong>in</strong>nerungsstücke<br />

zu kaufen o<strong>der</strong> um uns<br />

im schönen Dorf, bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegend<br />

umzuschauen. Am Nachmittag begannen<br />

wir mit den Vorbereitungen<br />

für den Auftritt: e<strong>in</strong>e letzte Probe,<br />

Klei<strong>der</strong> bügeln, Haare flechten. Die<br />

Das ca. 200 Seelen zählende Dorf<br />

Sadj/Szágy bef<strong>in</strong>det sich im nördlichen<br />

Teil des Komitats Branau und<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Natur e<strong>in</strong>gebettete<br />

E<strong>in</strong>-Straße-Siedlung. Neben <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche bieten e<strong>in</strong> Kulturhaus,<br />

e<strong>in</strong>e Bibliothek und e<strong>in</strong> Sportplatz<br />

die Möglichkeit zur Organisierung<br />

geme<strong>in</strong>schaftlicher Programme.<br />

So auch am 8. August, als im Kulturhaus<br />

von Sadj die hier lebenden M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten<br />

zusammen mit den Ungarn<br />

e<strong>in</strong>en <strong>Nationalitäten</strong>tag feierten.<br />

Der Vormittag gehörte ganz den<br />

Kle<strong>in</strong>en - für sie organisierte die örtliche<br />

Selbstverwaltung geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Ungarndeutschen und <strong>der</strong><br />

Roma-M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltung<br />

spielerische Programme wie z.<br />

B. Zeichnen, Perlenaufreihen und e<strong>in</strong>en<br />

Wettbewerb. Am Nachmittag<br />

konnte man e<strong>in</strong>e Fotoausstellung<br />

über das Dorf (gesammelt von Nándor<br />

Szommer) sowie e<strong>in</strong>e Puppenund<br />

Handarbeitenausstellung besichtigen.<br />

Die Bewohner von Sadj maßen<br />

Der Le<strong>in</strong>warer <strong>Nationalitäten</strong>chor <strong>in</strong> Schönwald<br />

weiblichen Mitglie<strong>der</strong> des Chores<br />

und e<strong>in</strong>ige Frauen, die uns begleiteten,<br />

kochten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Kessel<br />

echte ungarische Gulaschsuppe, die<br />

allen gut schmeckte, natürlich konnte<br />

nicht je<strong>der</strong> <strong>der</strong> mehreren tausend<br />

Festgäste davon kosten. Wer wollte,<br />

konnte auch ungarischen We<strong>in</strong> im<br />

ungarischen Zelt kaufen.<br />

Den ganzen <strong>Tag</strong> drückten wir die<br />

Daumen, trotzdem hatten wir mit<br />

dem Wetter ke<strong>in</strong> Glück: während unseres<br />

ersten Auftritts begann es zu<br />

regnen und das verschreckte ziemlich<br />

viele Gäste. Aber die dort geblieben<br />

s<strong>in</strong>d, empf<strong>in</strong>gen unser Programm<br />

mit großem Applaus. Es war e<strong>in</strong> gutes<br />

Gefühl für uns, weil wir auf <strong>der</strong><br />

Bühne mit Herz und Seele sangen,<br />

tanzten und musizierten. Der Abend<br />

endete um 1.00 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht mit<br />

dem e<strong>in</strong>stündigen Programm unserer<br />

Kapelle Le<strong>in</strong>warer Schrammel. Je-<br />

<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Lust hatte, konnte zur rhythmischen,<br />

stimmungsvollen Schrammelmusik<br />

unserer Leute tanzen.<br />

Am Sonntag besichtigten wir e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe liegende Kle<strong>in</strong>stadt, Vill<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong> Fremdenführer erzählte<br />

uns viel über die Geschichte <strong>der</strong><br />

Stadt und über ihre Sehenswürdigkeiten.<br />

Nachdem wir aus Vill<strong>in</strong>gen<br />

zurückgekehrt waren, führte uns <strong>der</strong><br />

Bürgermeister von Schönwald zur<br />

Skischanze des Dorfes, sie wird<br />

Adlerschanze genannt. Fast je<strong>der</strong> hat<br />

die Schanze schon mehrmals gesehen,<br />

trotzdem bestiegen wir den Berg<br />

gerne, da die Aussicht von da oben<br />

wun<strong>der</strong>schön ist.<br />

Nach dem geme<strong>in</strong>samen Abendessen<br />

bedankten wir uns bei dem<br />

Bürgermeister und den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

des Heimatvere<strong>in</strong>s für die E<strong>in</strong>ladung,<br />

für ihre Mühe und für ihre liebevolle<br />

Gastfreundschaft. Die Kulturgruppen<br />

Geme<strong>in</strong>sam feiern trotz Unterschieden<br />

Der Chor des Sás<strong>der</strong> Deutschklubs<br />

zudem ihre Kochkünste <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>esBohnengulasch-Kochwettbewerbs<br />

und die E<strong>in</strong>nahmen des Ku-<br />

<strong>Nationalitäten</strong>tag <strong>in</strong> Sadj<br />

chenverkaufs spendeten sie für die<br />

Renovierung <strong>der</strong> örtlichen katholischen<br />

Kirche.<br />

beschenkten e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mit kle<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungsstücken.<br />

Sowohl unser<br />

künstlerischer Leiter als auch <strong>der</strong><br />

Vorsitzende des Heimatvere<strong>in</strong>s waren<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, daß diese Freundschaft<br />

zwischen den beiden Gruppen,<br />

die sich immer mehr vertieft, für uns<br />

alle wichtig ist. Dank <strong>der</strong> Gespräche<br />

lernen wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> immer besser<br />

kennen, auch persönlich, denn wir<br />

<strong>in</strong>teressieren uns ja nicht nur dafür,<br />

was unsere kulturelle Tätigkeit betrifft.<br />

Für die Gastfreundlichkeit <strong>der</strong><br />

Schönwal<strong>der</strong> spricht z. B. auch, daß<br />

sie an diesem letzten, zusammen verbrachten<br />

Abend zwei Mitglie<strong>der</strong> unserer<br />

Kapelle überraschten, sie hatten<br />

nämlich an jenem <strong>Tag</strong> Geburtstag.<br />

In Schönwald und im Heimatvere<strong>in</strong><br />

haben wir uns noch nie getäuscht.<br />

Das beweist auch die folgende Geschichte:<br />

Anfang des Jahres 2009<br />

mußten wir uns entscheiden: entwe<strong>der</strong><br />

verbr<strong>in</strong>gen wir e<strong>in</strong> Wochenende<br />

<strong>in</strong> Schönwald o<strong>der</strong> wir fahren für<br />

e<strong>in</strong>e Woche nach Klaipeda (Litauen),<br />

um an <strong>der</strong> Europeade teilzunehmen.<br />

(Die Europeade wird jeden Sommer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en europäischen Stadt<br />

veranstaltet. An diesem Fest nehmen<br />

jährlich ca. 5000 Tänzer und Musiker<br />

teil.) Unsere Entscheidung war e<strong>in</strong>deutig:<br />

Wir fahren natürlich nach<br />

Schönwald!<br />

Zwischen Le<strong>in</strong>war und Schönwald<br />

gibt es ke<strong>in</strong>e offizielle Partnerschaft.<br />

Aber die Tränen, die beim Abschied<br />

<strong>in</strong> den Augen immer wie<strong>der</strong> ersche<strong>in</strong>en,<br />

erzählen alles über unsere Beziehung.<br />

Wir hoffen, den Heimatvere<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Bälde erneut als Gast <strong>in</strong> unserem<br />

kle<strong>in</strong>en schwäbischen Dorf begrüßen<br />

zu können.<br />

Das eigentliche Hauptprogramm<br />

lief jedoch auf <strong>der</strong> Bühne des Kulturhauses,<br />

wo die hiesigen <strong>Nationalitäten</strong><br />

die Möglichkeit bekamen, e<strong>in</strong><br />

Stück ihrer Kultur wie<strong>der</strong> aufleben<br />

zu lassen. Nach <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong><br />

Sás<strong>der</strong> Traditionspflegenden Roma-<br />

Gruppe trugen Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

ungarische Gedichte vor. Die Lie<strong>der</strong><br />

des gemischten Chores des Sás<strong>der</strong><br />

Deutschklubs erfreuten beson<strong>der</strong>s<br />

die Deutschen im Ort und ihre Angehörigen.<br />

Die Vorfahren dieser Familien<br />

wurden 1766 aus Lothr<strong>in</strong>gen<br />

nach Sadj e<strong>in</strong>gesiedelt, und obwohl<br />

1947/48 <strong>in</strong>sgesamt 51 deutsche Familien<br />

aus dem Dorf vertrieben wurden,<br />

leben immer noch e<strong>in</strong>ige Menschen<br />

deutscher Muttersprache im<br />

Ort.<br />

Der <strong>Nationalitäten</strong>tag klang mit<br />

<strong>der</strong> Darbietung <strong>der</strong> Rosmar<strong>in</strong>-<br />

Gruppe aus Dalmand aus, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Abendessen und e<strong>in</strong><br />

Ball mit <strong>der</strong> Band Gipsy Boys folgten.


NZ 33/2009 G E S C H I C H T E N 5<br />

Fast bis zur Stelle gelangt, wo<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen versiegte<br />

Teich begann, fällt mir e<strong>in</strong>,<br />

dass wir uns an <strong>der</strong> hoch gewachsenen,<br />

breitkronigen Platane trafen,<br />

unter <strong>der</strong> wir früher oft zu zweit<br />

o<strong>der</strong> mit andren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gespielt<br />

hatten. Edit fuhr kurz nach mir<br />

heran und parkte ihr Auto auf e<strong>in</strong>er<br />

kahlen, befestigten Fläche neben<br />

<strong>der</strong> geschotterten Straße. Während<br />

sie mir entgegenkam, sah ich, ohne<br />

zu ahnen, dass sich e<strong>in</strong>e Krankheit<br />

dah<strong>in</strong>ter verbergen könnte, wie<br />

schlank sie war, und <strong>in</strong> ihrem naturblonden<br />

Haar, das weit <strong>in</strong> den Nacken<br />

reichte, entdeckte ich auch bei<br />

<strong>Tag</strong>eslicht ke<strong>in</strong>e graue Strähne.<br />

Über e<strong>in</strong>en Waldweg, <strong>der</strong> zunehmend<br />

von Gestrüpp e<strong>in</strong>geengt<br />

wurde und schließlich zum Pfad<br />

verkümmerte, erreichten wir die begraste<br />

Lichtung, die mich erneut an<br />

das Bild er<strong>in</strong>nerte, das wir beide<br />

mochten. Vorbei an den breiter gewordenen<br />

Büschen, zwischen denen<br />

die versteckte, bemooste Fläche<br />

kaum noch zu erkennen war, g<strong>in</strong>gen<br />

wir, genau wie ich vorh<strong>in</strong>, wie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

den Wald, und als er endete, wirkte<br />

Edit e<strong>in</strong>e Weile unschlüssig, ehe sie<br />

mich zu dem Punkt führte, auf dem<br />

ich jetzt stehe. Schwer vorzustellen,<br />

dass hier mal <strong>der</strong> Teich angefangen<br />

habe, me<strong>in</strong>te sie. Aber sie sei sich<br />

trotz ihres kurzen Zögerns ziemlich<br />

sicher. Weiter l<strong>in</strong>ks habe sich <strong>der</strong><br />

röhrichtfreie Uferstreifen befunden,<br />

über den wir zum Wasser gelangt<br />

seien. Sobald sie sich <strong>in</strong>s Gras<br />

setzte und s<strong>in</strong>nend vor sich h<strong>in</strong><br />

blickte, ahnte ich, dass sie ebenfalls<br />

an den frühen Abend dachte, als von<br />

mir Ste<strong>in</strong>chen um Ste<strong>in</strong>chen geworfen<br />

worden war, ohne dass e<strong>in</strong>s so<br />

oft wie ehemals den Teich berührt<br />

hatte.<br />

Erst als Edit nach längerem<br />

Schweigen wie<strong>der</strong> zu sprechen be-<br />

Der W<strong>in</strong>d säuselte über <strong>der</strong> Gegend,<br />

als kämen se<strong>in</strong>e Laute<br />

aus e<strong>in</strong>em süßlich kummervollen<br />

Märchen. Die Farben, das<br />

Gelb, das Rot und das Rost bewegten<br />

sich wie Verben e<strong>in</strong>es Arguments, das<br />

<strong>der</strong> Herbst für se<strong>in</strong> Dase<strong>in</strong> verwendet<br />

hätte. Selbst die immergrünen Tannen<br />

wiegten hellbraune Zapfen. Es lag<br />

e<strong>in</strong>e bedrohliche Vermutung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Umgebung. Vielmehr <strong>in</strong> Markus<br />

Ste<strong>in</strong>s Gedanken. Der vere<strong>in</strong>barte<br />

Term<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>er Bekannten war<br />

schon lange verstrichen. „Vielleicht<br />

sollte ich noch e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten warten“,<br />

dachte <strong>der</strong> junge Mann ohne beson<strong>der</strong>e<br />

Hoffnung. Später, unterwegs<br />

zu se<strong>in</strong>er Wohnung, rief er aus e<strong>in</strong>er<br />

Telefonzelle an. Niemand hob ab. Sobald<br />

er <strong>in</strong> die Diele se<strong>in</strong>er Wohnung<br />

trat, fiel se<strong>in</strong> Blick auf das bl<strong>in</strong>kende<br />

Lichtsignal des Anrufbeantworters.<br />

Mit zittern<strong>der</strong> Hand drückte er die<br />

Abspieltaste. E<strong>in</strong>e wohl bekannte<br />

Stimme teilte ihm mit:<br />

„Markus, ich muss für unbestimmte<br />

Zeit <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik. Falls du<br />

anrufen möchtest, melde dich auf<br />

<strong>der</strong> Onkologie!“<br />

gann, merkte ich, dass ich neben ihr<br />

saß. „Auch jetzt ist Kuckuckszeit“,<br />

sagte sie. „Der scheue Vogel ruft<br />

emsig wie damals. Und wie<strong>der</strong><br />

sche<strong>in</strong>t’s mir, als geschehe es nur<br />

für uns.“<br />

„Vielleicht ist es so.“<br />

„Weißt du“, fuhr sie fort, „dass<br />

ich dich <strong>in</strong> jenem Frühsommer genau<br />

wie ihn beneidet hab?“<br />

„Mich?“, fragte ich. „Wieso<br />

mich?“<br />

„Weil du kommen und wie<strong>der</strong><br />

gehen konntest, so dass es mich<br />

dünkte, du seist freier und wesentlich<br />

besser dran als ich.“<br />

„Inwiefern?“<br />

„Du warst <strong>der</strong> dörflichen Enge<br />

entflohen, lebtest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt, die<br />

dir bot, was es für mich nicht gab:<br />

K<strong>in</strong>os, Theater, Bibliotheken, Museen,<br />

Kaufhäuser, Restaurants, Cafés,<br />

Schwimmhalle, Freibä<strong>der</strong>.<br />

Außerdem durftest du im Gegensatz<br />

zu mir studieren, brauchtest<br />

de<strong>in</strong>e Muttersprache nicht zu verleugnen,<br />

bewegtest dich, wie ich<br />

me<strong>in</strong>te, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weitherzigeren<br />

Umfeld.“<br />

„In Bezug aufs Letztere hat <strong>der</strong><br />

Ansche<strong>in</strong> gründlich getrogen“,<br />

sagte ich.<br />

„Mag se<strong>in</strong>“, räumte sie e<strong>in</strong>.<br />

„Aber auch wenn man sich irrt,<br />

können starke Sehnsüchte entstehen.“<br />

„Wonach?“<br />

„Nach e<strong>in</strong>em Leben, das mehr<br />

bietet, als es für mich bereithielt.<br />

Das e<strong>in</strong>en nicht zw<strong>in</strong>gt, sich duldsam<br />

<strong>in</strong> ungeliebte Gegebenheiten<br />

zu schicken und zu ertragen, was<br />

andre fortgetrieben hat.“<br />

Die Schatten <strong>der</strong> Gegenstände<br />

lauschten schweigend. Auch die<br />

Wanduhr schlug leiser. „Was kann<br />

so plötzlich passiert se<strong>in</strong>?“, schoss<br />

es ihm durch den Kopf, „seit ich sie<br />

kenne, war sie immer kerngesund“.<br />

In <strong>der</strong> Tiefe se<strong>in</strong>er Seele erhob sich<br />

die Angst.<br />

„Ja, Frau Sommer liegt bei uns<br />

auf <strong>der</strong> Station“, meldete sich die<br />

Schwester auf se<strong>in</strong>e Frage h<strong>in</strong>,<br />

„s<strong>in</strong>d Sie ihr Ehemann?“<br />

„Ne<strong>in</strong>, nur e<strong>in</strong> Freund. Kann ich<br />

sie sprechen?“<br />

„Es tut mir Leid, aber <strong>der</strong>zeit ist<br />

dies nicht möglich. Sie wissen, dass<br />

ich Ihnen ke<strong>in</strong>e Auskunft geben<br />

darf, aber rufen Sie doch morgen<br />

noch e<strong>in</strong>mal an. Vielleicht erreichen<br />

Sie dann Professor Schnei<strong>der</strong>.“<br />

Mit e<strong>in</strong>er Polonaise von Chop<strong>in</strong><br />

versuchte er sich zu beruhigen. Die<br />

Melodien <strong>der</strong> Musik entführten ihn<br />

<strong>in</strong> die Vergangenheit. Bücher, Kriti-<br />

Stefan Raile<br />

Sommerwiese<br />

V. Teil<br />

Béla Bayer<br />

Tempus<br />

„Bist du mal auf den Gedanken<br />

gekommen, mit mir e<strong>in</strong>en Ausweg<br />

zu suchen?“, fragte ich.<br />

„An dem <strong>Tag</strong>, als ich erfuhr, wie<br />

sehr wir das gleiche Bild liebten“,<br />

erwi<strong>der</strong>te sie. „Es erschien mir wie<br />

e<strong>in</strong> Zeichen, das mich drängte, auf<br />

<strong>der</strong> Lichtung anzudeuten, was ich<br />

mir <strong>in</strong>sgeheim gewünscht hätte.<br />

Aber du hast es nicht mal bemerkt.“<br />

Also doch, dachte ich. Warum<br />

bloß b<strong>in</strong> ich so begriffsstutzig gewesen?<br />

„Als du weg warst“, fügte sie<br />

h<strong>in</strong>zu, „überdachte ich me<strong>in</strong>e Lage,<br />

verwarf sämtliche Träume, die mir<br />

auf e<strong>in</strong>mal zu vermessen schienen,<br />

und entschloss mich, <strong>der</strong> Vernunft<br />

folgend, das anzunehmen, was<br />

möglich war.“<br />

„Und heute?“, fragte ich. „Wie<br />

betrachtest du’s heute?“<br />

„In vielem an<strong>der</strong>s“, entgegnete<br />

sie. „Ich weiß um die Kehrseite,<br />

ahne, was mir erspart wurde, weil<br />

wir, als ihr weg musstet, bleiben<br />

durften.“ Dass es sie später nicht<br />

mehr fortgezogen habe, verdanke<br />

sie vor allem Lajos, dem es durch<br />

se<strong>in</strong>e Herkunft möglich gewesen<br />

sei, sie zu beschützen. Von ihm stetig<br />

unterstützt, habe sie sich bemüht,<br />

das Gegebene mit ihren Gefühlen<br />

und Möglichkeiten <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />

zu br<strong>in</strong>gen, was ihr, seit sich<br />

landauf, landab e<strong>in</strong> Wandel vollziehe,<br />

endgültig gelungen sei. Da<br />

sie gern mache, was daheim, im<br />

We<strong>in</strong>garten und auf dem Melonenfeld<br />

nötig sei, gräme sie sich nicht<br />

mehr wegen des verwehrten Studiums,<br />

empf<strong>in</strong>de kaum noch die<br />

Enge, unter <strong>der</strong> sie früher gelitten<br />

ken und Korrekturen lagen <strong>in</strong> Unordnung<br />

überall, wo es noch e<strong>in</strong><br />

bisschen freien Platz gab. In se<strong>in</strong>er<br />

Er<strong>in</strong>nerung beugte sich die Frau<br />

über e<strong>in</strong> Schreiben. Ohne e<strong>in</strong>en<br />

Blick auf ihn geworfen zu haben,<br />

äußerte sie:<br />

„Das Leben ist überall Leben, das<br />

Leben existiert <strong>in</strong> uns, <strong>in</strong> unserem<br />

Inneren.“<br />

„F<strong>in</strong>de ich auch. Aber wie kommst<br />

du eben jetzt auf dieses Zitat?“<br />

„Während ich de<strong>in</strong>e neuesten<br />

Manuskripte las, wurde mir <strong>der</strong> Vergleich<br />

mit dem russischen Klassiker<br />

immer bewusster.“<br />

„Sag nur nicht...“<br />

„Gott möge mich schonen! Aber<br />

wirklich. De<strong>in</strong>e Figuren leben. Sie<br />

lieben das Leben. Wie du und ich.“<br />

„Und wie die weiteren Sterblichen!“<br />

„Spaßvogel, du!“<br />

Solche Gespräche fanden oft statt<br />

– heftige Diskussionen sogar.<br />

habe. Zum Ausgleich gebe es Vorteile,<br />

die sie <strong>in</strong>zwischen schätze:<br />

Man lebe e<strong>in</strong>trächtiger zusammen<br />

als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, und sie fühle sich<br />

durch Familie, Haus, Verwandte<br />

und Freunde geborgen.“<br />

Das ist ihr Maß, dachte ich, und<br />

sie hat es e<strong>in</strong>facher, weil sie nur das<br />

e<strong>in</strong>e kennt. Bei mir zählt auch das<br />

andre, das größeres Gewicht hat als<br />

die Jahre im Dorf und mir deshalb<br />

erschwert, me<strong>in</strong>en eigenen Lebensweg<br />

zu bewerten.<br />

Als ahnte Edit, was mich beschäftigte,<br />

fragte sie: „Hast du mal<br />

drüber nachgedacht, was geworden<br />

wäre, wenn auch ihr im Dorf hättet<br />

bleiben dürfen?“<br />

„Öfter.“<br />

„Und?“<br />

„Ich hab noch ke<strong>in</strong>e Antwort gefunden“,<br />

erwi<strong>der</strong>te ich. „Vielleicht<br />

gibt’s gar ke<strong>in</strong>e?“<br />

„Ja, vielleicht“, sagte sie und<br />

horchte wie ich, ob sich <strong>der</strong><br />

Kuckuck, <strong>der</strong> vor geraumer Zeit<br />

verstummt war, noch e<strong>in</strong>mal meldete.<br />

Aber solange wir nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

hockten, rief er nicht mehr.<br />

In den Jahren, die uns blieben,<br />

denke ich, hörten wir ihn manchmal<br />

wie<strong>der</strong>, wenn wir saßen, wo ich<br />

sitze und über Früheres, Gegenwärtiges<br />

o<strong>der</strong> Künftiges redeten. Nur<br />

über ihre e<strong>in</strong>mal unbeabsichtigt erwähnte<br />

Krankheit, die bedrohlicher<br />

war, als Edit zu glauben schien,<br />

wollte sie nicht weiter sprechen.<br />

Hätte sie den ungleichen Kampf gewonnen,<br />

wäre sie hier. Doch ich<br />

kann sie, wenn ich die Augen<br />

schließe, auch so sehen. Und<br />

nachher, auf dem Rückweg über<br />

unsre lichte, blühende Wiese,<br />

werde ich me<strong>in</strong>en, sie gehe neben<br />

mir.<br />

(Ende)<br />

In den folgenden Wochen wurde<br />

<strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Frau immer kritischer.<br />

Sie kam auf die Intensivstation.<br />

Sämtliche Versuche des jungen<br />

Mannes, e<strong>in</strong>e Besuchserlaubnis zu<br />

bekommen, scheiterten. „Welch’ unmenschliche<br />

Gesetze! Nur weil ich<br />

ke<strong>in</strong> Verwandter b<strong>in</strong>.“<br />

Die Äußerungen des Spezialisten<br />

„...wie die Lage momentan ist“ und<br />

die Formulierung „...theoretisch<br />

könnte es se<strong>in</strong>“ näherten sich immer<br />

mehr <strong>der</strong> Erklärung „...hätte se<strong>in</strong><br />

können“.<br />

Zum Erstaunen aller konnte die<br />

Frau die Kl<strong>in</strong>ik nach e<strong>in</strong>em halben<br />

Jahr verlassen.<br />

„Siehst du, ich lebe!“, strahlte sie<br />

ihn triumphierend an, als Markus sie<br />

abholte, „ich liebe es zu leben“. „Das<br />

glaube ich dir aufs Wort“, freute sich<br />

<strong>der</strong> Freund, „du hast e<strong>in</strong>en unbändigen<br />

Willen und weißt, dass die<br />

Existenz trotz aller Umstände lebenswert<br />

ist. Die Verbundenheit zu unserem<br />

Dase<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Mut s<strong>in</strong>d auch Elemente<br />

unseres Lebens. Das Se<strong>in</strong> war,<br />

ist und bleibt überall, was möglicherweise<br />

begründet, dass es mir vergönnt<br />

ist dich wie<strong>der</strong> zu sehen.“


6 B U C H B E S P R E C H U N G<br />

Der Band* behandelt das<br />

historische Gebiet Siebenbürgen<br />

und verlockt den<br />

Leser zu e<strong>in</strong>er Reise durch<br />

Erlebnisse, Empf<strong>in</strong>dungen<br />

und Erkenntnisse von Farkas-<br />

Zoltán Hajdú, die ethnographische,<br />

historische sowie<br />

identitäre Aspekte aufarbeitet.<br />

Hajdú öffnet durch se<strong>in</strong>en<br />

essayistischen, ergreifend<br />

ehrlich-persönlichen Ton e<strong>in</strong>e<br />

symbolische Tür, durch das<br />

E<strong>in</strong>treten gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Leser<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Szekler-<br />

Gemüt, <strong>in</strong> die traditionsreiche,<br />

<strong>der</strong> Globalisierung<br />

unterworfene Bauernwelt.<br />

Jedoch streift <strong>der</strong> Blick des Autors<br />

als Städter, Intellektueller und Identitätssuchen<strong>der</strong><br />

weit breitere Gefilde:<br />

<strong>der</strong> autobiographisch durchwobene<br />

Band be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe von Essays<br />

und durch die Verknüpfungen<br />

ist er als authentische Quelle, als e<strong>in</strong>e<br />

Art Resümee des „Westwan<strong>der</strong>ers“<br />

zu betrachten. Hoffentlich folgen<br />

diesem weitere Bücher. Die Reichweite<br />

des erzählten Er<strong>in</strong>nerungsguts<br />

erstreckt sich von dem Erlebten des<br />

Autors als Lehrer <strong>in</strong> Menaság über<br />

tagebuchartige Aufzeichnungen e<strong>in</strong>es<br />

Urlaubs auf Kreta bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

son<strong>der</strong>baren Hermannstädter<br />

Begräbnis. Auch Erzählungen an<strong>der</strong>er<br />

Auswan<strong>der</strong>er, Erzählungen von<br />

Dorfbewohnern Menaságs ergänzen<br />

die E<strong>in</strong>drücke Hajdús, <strong>der</strong> gerecht-<br />

Der stattliche Band REIBEISEN<br />

2009* Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />

(<strong>in</strong> <strong>der</strong> Obersteiermark) bietet<br />

mehr als e<strong>in</strong>e Literaturzeitschrift<br />

– wie auch im Leitwort von Redaktionsmitglied<br />

Josef Graßmugg steht.<br />

E<strong>in</strong> Mitglied <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Fotografengruppe<br />

EPHAP, Béla Szabó,<br />

wird durch Werke und im Künstlerporträt<br />

vorgestellt. Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Gedenkveranstaltung <strong>in</strong> Kapfenberg<br />

wurde 2008 an die großen Bücherverbrennungen<br />

des Naziregimes er<strong>in</strong>nert,<br />

wo Prof. Dr. Wendel<strong>in</strong><br />

Schmidt-Dengler die Gedenkrede<br />

hielt. Unter dem Titel „75 Jahre Bücherverbrennung“<br />

wird <strong>der</strong> Vortrag<br />

des seitdem lei<strong>der</strong> verstorbenen<br />

österreichischen Germanisten veröffentlicht.<br />

In Anknüpfung daran wird<br />

mit dem Essay über den 1939 im<br />

Konzentrationslager umgekommenen<br />

österreichischen Dichter Jura<br />

Soyfer e<strong>in</strong>e Reihe über ermordete<br />

Dichter begonnen. Das Resultat e<strong>in</strong>es<br />

<strong>in</strong>teressanten Nachwuchs-För<strong>der</strong>ungs-Projektes,<br />

das geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Siebenbürgische Bil<strong>der</strong><br />

Tür nach Osten<br />

kritisch und sehr liebevoll die Teilnehmer<br />

se<strong>in</strong>er schriftlichen Exkursion,<br />

die Leser, <strong>in</strong> die Verhältnisse<br />

Siebenbürgens e<strong>in</strong>führt. Der philosophierende<br />

Ton, das e<strong>in</strong>gebaute Wissen<br />

– sehr viele Autoren, Geschichtsschreiber,<br />

Ethnographen sowie<br />

Denker werden im Werk angeführt<br />

– prädest<strong>in</strong>ieren den Autor<br />

dazu, als gerechter und authentischer<br />

Reiseführer aufzutreten. Se<strong>in</strong>er<br />

Sichtweise und se<strong>in</strong>em Blick entgehen<br />

ke<strong>in</strong>e Nuancen des menschlichen<br />

Gemüts: als guter Menschenkenner<br />

sieht er h<strong>in</strong>ter den Facetten<br />

wichtige Zusammenhänge und strebt<br />

die Darstellung <strong>der</strong> Ganzheit durch<br />

die mosaikartige Erzählstruktur an.<br />

Tanzhausbewegung, ethnographische<br />

Tätigkeit, Lehrertätigkeit br<strong>in</strong>gen<br />

den Städter Hajdú dem Dorf näher,<br />

das zur Verän<strong>der</strong>ung verbannt<br />

ist. „Die Fasz<strong>in</strong>ation des Ausgangs<br />

kann mit <strong>der</strong> Erkenntnis des Verlustes<br />

wachsen“ – heißt es im Vorwort<br />

des bekannten rumäniendeutschen<br />

Autors Hans Bergel. Dem Buch ist<br />

die Dichotomie des Empf<strong>in</strong>dens Hajdús,<br />

die Heimatsuche eigen, das<br />

durch se<strong>in</strong>en sprachlich angebrachtpompösen<br />

Stil den Leser verzaubert.<br />

Dem Band s<strong>in</strong>d Anmerkungen von<br />

Juliane Brandt beigefügt, die für das<br />

historisch im Raum nicht bewan<strong>der</strong>te<br />

Leserpublikum e<strong>in</strong>e wichtige Stütze<br />

bedeuten. Das unterhaltsame Buch<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiges Werk zum Kennenlernen<br />

des historischen-ethnographischen-liebenswerten<br />

Siebenbürgens.<br />

angie<br />

*Farkas-Zoltán Hajdú: Tür nach Osten.<br />

Aufzeichnungen und Geschichten.<br />

IKGS-Verlag, München, 2008. 169 S.<br />

„Literatur ist unser Anliegen“<br />

REIBEISEN – Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />

dem Europahaus Graz verwirklicht<br />

wurde, ist im Band nachzulesen:<br />

Texte junger Talente zum Thema<br />

„Europa im Jahre 2025“ zeigen die<br />

E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> europäischen Jugend<br />

zum Thema Zukunft <strong>der</strong> EU. Da die<br />

Texte e<strong>in</strong>gereicht werden konnten,<br />

steht <strong>der</strong> englische Text neben <strong>der</strong><br />

deutschen Übersetzung.<br />

<strong>Neue</strong> Literatur bildete den<br />

Schwerpunkt beim Zusammenstellen<br />

<strong>der</strong> Literaturzeitschrift: Lyrik und<br />

Prosa aus sechs europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

bieten e<strong>in</strong>e geeignete Lektüre<br />

für Literaturfreunde. Ungarnbezogen<br />

und auch aus ungarndeutscher Sicht<br />

<strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d die Auszüge aus dem<br />

Romanmanuskript von Titus Lantos<br />

„Turul – e<strong>in</strong>e Familiensaga“. „Hirten<br />

erst kundgemacht“ beschreibt die<br />

Namensmagyarisierung e<strong>in</strong>es ungarndeutschen<br />

Lehrers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tolnauer<br />

Dorf. Auch Mundartliteratur<br />

f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Leser reichlich, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>teressanter Beitrag von Hans Bäck<br />

zum Thema „Dialekt-, Mundart- umgangssprachliche<br />

Dichtung“ voran-<br />

<strong>Neue</strong>s HDO-Journal erschienen<br />

Wettbewerb „Me<strong>in</strong> HDO“<br />

ausgelobt<br />

Staatliche E<strong>in</strong>richtungen für die bayerische<br />

Bevölkerung aus dem Osten<br />

Europas brauchen e<strong>in</strong>e geistig-kulturelle<br />

Grundlage für ihr Handeln und<br />

ihre Arbeitsweise, die über e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en<br />

Gesetzesauftrag (§ 96 Bundesvertriebenengesetz)<br />

h<strong>in</strong>ausgeht. Wie<br />

das vor mehr als 50 Jahren aussah,<br />

beschreibt das HDO-Journal mit e<strong>in</strong>er<br />

„Fundsache“, nämlich dem Aufsatz<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Rede des ehemaligen<br />

bayerischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

Wilhelm Högner mit dem Titel<br />

„Über die dem deutschen Westen<br />

und Osten geme<strong>in</strong>samen Grundlagen<br />

<strong>in</strong> Geschichte, Kultur und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Volkes. Die Aussagen<br />

des undatierten Beitrages von damals,<br />

<strong>der</strong> dem Haus des Deutschen<br />

Ostens im Faksimile vorliegt, s<strong>in</strong>d<br />

zeitlos gültig. Prof. Manfred Kittel<br />

macht sich Gedanken zur Zukunft<br />

NZ 33/2009<br />

Unter dem Leitwort „Rückschau und Ausblick“ ist das HDO-<br />

Journal 2009, die Zeitschrift des Hauses des Deutschen Ostens<br />

(HDO) <strong>in</strong> München erschienen. Direktor Dr. Ortfried Kotzian<br />

geht im Editorial <strong>der</strong> Zeitschrift auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Jubiläums- und Gedenkjahre 2008 und 2009 e<strong>in</strong> und stellt den<br />

Zusammenhang zur Aufgabenstellung des Hauses des<br />

Deutschen Ostens als Kultur-, Bildungs- und<br />

Begegnungse<strong>in</strong>richtung her. Se<strong>in</strong> Fazit: „Heute wissen wir: Die<br />

Grundlage von mehr als 60 Jahren Frieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte<br />

Europas beruht auch auf dem Selbsterhaltungstrieb <strong>der</strong><br />

Menschen, <strong>der</strong> bisher stärker war als jede Ideologie und<br />

Machtpolitik. Das Bewußtse<strong>in</strong> um diese globalen<br />

Zusammenhänge zu bewahren, ist auch e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Aufgaben<br />

unseres Hauses des Deutschen Ostens <strong>in</strong> München.“<br />

gestellt ist. Durch die ereignisreiche<br />

Geschichte des Burgenlandes führt<br />

den Leser Dr. Josef Kaltenböck d. A.,<br />

wobei auch die Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong><br />

ungarischen Geschichte betont hervorgehoben<br />

wird. Der Band enthält<br />

des weiteren e<strong>in</strong>e Biographie <strong>der</strong><br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren. Auf den<br />

letzten Seiten s<strong>in</strong>d die vielen Sponsoren<br />

und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Kulturzeitschrift<br />

angeführt, was auch über die<br />

Wichtigkeit und Existenzberechtigung<br />

dieser aussagt. REIBEISEN Nr.<br />

26. enthält viel Lesenswertes für Literatur-<br />

und Kulturfreunde, das <strong>in</strong>ternationale<br />

Spektrum macht die Auswahl<br />

sehr vielfältig und bietet dadurch<br />

für jede Altersklasse e<strong>in</strong>e maßgeschnei<strong>der</strong>te,<br />

lesenswerte Lektüre.<br />

angie<br />

*REIBEISEN. Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus<br />

Kapfenberg. Nr. 26. Jahrgang 2009.<br />

Hrsg.: Stadtgeme<strong>in</strong>de Kapfenberg.<br />

Red.: Josef Graßmugg, Richard Mössl<strong>in</strong>ger,<br />

Helmut Türk, Hans Bäck. 182 S.<br />

Internet: www.europa-literaturkreis.eu<br />

aller Vertriebenen-, Flüchtl<strong>in</strong>gs- und<br />

Aussiedlergruppen, die nicht aus<br />

dem Sudetenland nach Bayern<br />

kamen. Ihr Kulturbeitrag <strong>in</strong> Bayern<br />

darf angesichts <strong>der</strong> Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

Sudetendeutschen Museums <strong>in</strong> München<br />

nicht ger<strong>in</strong>g geachtet werden,<br />

zumal <strong>der</strong> „fünfte Stamm“ Bayerns<br />

mit Schlesiern, Ost- und Westpreußen,<br />

Pommern, Rußlanddeutschen,<br />

Donauschwaben, Siebenbürger<br />

Sachsen und vielen an<strong>der</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Volksgruppen mit ca. e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Millionen Menschen sogar noch größer<br />

ist als die sudetendeutsche Volksgruppe.<br />

Im Jahre 2010 wird das Haus des<br />

Deutschen Ostens 40 Jahre alt. Mit<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe des HDO-<br />

Journals bef<strong>in</strong>det sich die E<strong>in</strong>richtung<br />

des Freistaates Bayern „zwischen<br />

den Ereignissen“. 850 Jahre<br />

München wurden mit dem Isar-Brückenfest<br />

2008 gefeiert. An dieses<br />

Großereignis er<strong>in</strong>nert die vorliegende<br />

Ausgabe. Die Vorfreude auf<br />

das Festprogramm 2010 soll die Leser<br />

ermuntern, das Haus und se<strong>in</strong>e<br />

Veranstaltungen zu besuchen. Je<strong>der</strong><br />

kann zum Gel<strong>in</strong>gen des Jubiläumsjahres<br />

2010 se<strong>in</strong>en ganz persönlichen<br />

Beitrag leisten. Das Haus des Deutschen<br />

Ostens lobt e<strong>in</strong>en Schreibwettbewerb<br />

unter dem Leitgedanken<br />

„Me<strong>in</strong> HDO“ aus. Dabei soll über<br />

kle<strong>in</strong>e Begebenheiten, lustige Erlebnisse,<br />

schöne Stunden mit <strong>in</strong>teressanten<br />

Gesprächspartnern, spannende<br />

Ereignisse auf Studienreisen, neue<br />

Erkenntnisse bei Sem<strong>in</strong>aren und <strong>Tag</strong>ungen<br />

berichtet werden. Die literarischen<br />

„Ergüsse“ können kurz o<strong>der</strong><br />

lang, humorvoll o<strong>der</strong> ernst, kunstvoll<br />

o<strong>der</strong> episch, dramatisch o<strong>der</strong> stilvoll<br />

se<strong>in</strong>. Schöne Preise warten auf die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer,<br />

wie etwa die kostenlose Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Studienreise 2010, über die<br />

man sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Ausgabe<br />

des HDO-Journals <strong>in</strong>formieren kann.<br />

*Das HDO-Journal, Nr. 7/2009 kann kostenlos<br />

bezogen werden über das Haus<br />

des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5,<br />

D-81669 München. Bestellungen auch<br />

per E-Mail: poststelle@hdo.bayern.de.


NZ 33/2009<br />

U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N 11<br />

Ungarndeutsche<br />

Christliche<br />

Nachrichten<br />

412<br />

Geme<strong>in</strong>deaufbau 5<br />

Segen<br />

Gott segne dich und behüte dich;<br />

Gott lasse se<strong>in</strong> Angesicht leuchten<br />

über dir und sei dir gnädig; Gott<br />

hebe se<strong>in</strong> Angesicht über dich und<br />

gebe dir Frieden. (4. Mose 6, 24-<br />

26)<br />

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese<br />

drei Gaben Gottes s<strong>in</strong>d, wie wir gesehen<br />

haben, die Grundlagen des<br />

christlichen Glaubens. Aber noch<br />

etwas Grundlegendes gibt uns <strong>der</strong><br />

Monatsspruch <strong>der</strong> Herrnhuter Brü<strong>der</strong><br />

für den August mit: Gottes Segen.<br />

Von Gottes Segen war an dieser<br />

Stelle schon früher die Rede,<br />

aber er ist ja immer aktuell, so wie<br />

er auch jeden Sonntag immer wie<strong>der</strong><br />

und immer wie<strong>der</strong> neu <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

zugesprochen wird. Der<br />

„Aaronitische Segen“ heißt so, weil<br />

er <strong>der</strong> Familie Aarons bei <strong>der</strong> Wüstenwan<strong>der</strong>ung<br />

aufgetragen wurde,<br />

und eigentlich stand es auch nur ihnen<br />

zu, diesen Segen über dem Volk<br />

Israel auszusprechen. Deshalb ist es<br />

auch heute noch zum<strong>in</strong>dest so, daß<br />

dieser beson<strong>der</strong>e Segen nur von Ord<strong>in</strong>ierten,<br />

d.h. offiziell zum Pfarrerdienst<br />

berufenen Christen gesprochen<br />

werden soll. Dreimal wird<br />

Gottes Segen über <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

ausgesprochen, jeweils mit zwei<br />

Formeln. Das beson<strong>der</strong>e bei diesem<br />

Segen ist sicherlich, daß zweimal<br />

von Gottes Angesicht die Rede ist.<br />

Das ist ungewöhnlich, weil die<br />

Menschen vor Gottes Angesicht<br />

Angst hatten: wer Gott sieht, muß<br />

sterben, heißt es. Denn se<strong>in</strong>e Nähe<br />

ist zu stark für uns Menschen. Und<br />

tatsächlich hat dieser Segen für<br />

viele Menschen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung,<br />

weil <strong>in</strong> ihm Gott<br />

beson<strong>der</strong>s nahe zu kommen sche<strong>in</strong>t<br />

– aber eben <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Freundlichkeit<br />

und Güte. Von Mose wird berichtet,<br />

daß se<strong>in</strong> Angesicht, als er<br />

vom Berg <strong>der</strong> Gebote kam, beson<strong>der</strong>s<br />

leuchtete – es spiegelte den<br />

Glanz und die Herrlichkeit Gottes<br />

wi<strong>der</strong>. Ich denke, daß das Schönste,<br />

was man von e<strong>in</strong>em Gottesdienstbesucher<br />

sagen könnte, wohl das<br />

wäre, daß se<strong>in</strong> Angesicht leuchtet –<br />

weil es Gottes Freundlichkeit,<br />

Wärme und Liebe wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Ich wünsche uns und denen, denen<br />

wir begegnen, daß unsere Gesichter<br />

leuchten mögen.<br />

Ihr Pfarrer<br />

Michael He<strong>in</strong>richs<br />

Rom ist als Hauptsitz des katholischen<br />

Glaubens e<strong>in</strong>e wichtige Pilgerstätte,<br />

e<strong>in</strong>e Stadt mit vielen Gesichtern:<br />

von <strong>der</strong> Antike über die Renaissance<br />

und das Barock birgt sie<br />

zahlreiche Schätze für die von <strong>der</strong><br />

Pracht trunkenen Besucher. Für die<br />

Entdeckung des christlichen Roms<br />

ist e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> größten Basilika<br />

<strong>der</strong> christlichen Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Peterskirche,<br />

e<strong>in</strong>e Pflicht. In Rom gibt es<br />

zahlreiche Kunstschätze <strong>in</strong> Unmengen<br />

von Kirchen. Doch um beim heiligen<br />

Petrus zu bleiben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong><br />

Fels des Katholizismus mit dem irdischen<br />

Bau des Reiches Gottes beauftragt<br />

wurde, ist die Basilika San Pietro<br />

<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli (late<strong>in</strong>isch: Sancti Petri<br />

ad v<strong>in</strong>cula; deutsch: St. Peter <strong>in</strong> den<br />

Ketten), am Esquil<strong>in</strong>-Hügel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nähe des Kolosseums gelegen, mit<br />

Wun<strong>der</strong>n umwoben und beherbergt<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Reliquie.<br />

Die Kirche wurde von Eudoxia,<br />

<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> von Valent<strong>in</strong>ian III.,<br />

gestiftet und steht auf Überresten aus<br />

dem 2. Jahrhun<strong>der</strong>t. Der Grundste<strong>in</strong><br />

wurde im Jahr 431 gelegt, acht Jahre<br />

Die Ketten des heiligen Petrus<br />

später wurde San Pietro durch Papst<br />

Sixtus III. geweiht. Im Laufe ihrer<br />

Geschichte erlebte die Kirche mehrere<br />

Umbauten, zuletzt durch Francesco<br />

Fontana im Stil <strong>der</strong> Renaissance.<br />

Dies geschah unter Kard<strong>in</strong>al<br />

Giuliano della Rovere, <strong>der</strong> 1503 zum<br />

Papst Julius II. gewählt wurde.<br />

Namensgebend für die Kirche waren<br />

die Ketten (V<strong>in</strong>coli), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Glasbehälter unter dem Altar aufbewahrt<br />

werden. Mit diesen soll Petrus<br />

im Marmert<strong>in</strong>ischen Kerker gefesselt<br />

gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Die christliche Überlieferung<br />

nennt den Carcer Tullianus als den<br />

Ort, an dem die Apostel Petrus und<br />

Paulus gefangengehalten wurden.<br />

Das Gebäude wurde deshalb im 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zu e<strong>in</strong>er Kirche umgestaltet,<br />

die heute San Pietro <strong>in</strong> Carcere<br />

(o<strong>der</strong> auch San Giuseppe dei<br />

Falegnami) genannt wird.<br />

Bekannt ist die Kirche durch Michelangelos<br />

Grabmal für Papst Julius<br />

II. mit den Statuen <strong>der</strong> Rachel,<br />

<strong>der</strong> Lea und des Moses. Vorgesehen<br />

waren etwa 40 überlebensgroße Figuren.<br />

Den Sockel des Monuments<br />

sollten Allegorien <strong>der</strong> Künste und<br />

Wissenschaften sowie Sklaven als<br />

Symbole <strong>der</strong> unterworfenen Prov<strong>in</strong>zen<br />

umgeben. Darüber waren<br />

ursprünglich vier Sitzfiguren um<br />

den Sarkophag vorgesehen. 1506<br />

ließ Julius II. den Plan fallen und<br />

Michelangelo verließ Rom. 1508<br />

kehrte er zurück und begann mit<br />

den Deckenfresken <strong>der</strong> Sixt<strong>in</strong>ischen<br />

Kapelle. Als Papst Julius II.<br />

1513 starb, widmete sich Michelangelo<br />

erneut dem Grabmal. Es<br />

entstanden <strong>der</strong> Gefesselte Sklave<br />

und <strong>der</strong> Sterbende Sklave sowie <strong>der</strong><br />

Moses. Die Mosesstatue gilt als e<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Werke Michelangelos.<br />

Sie zeigt Moses, <strong>der</strong> mit<br />

den Gesetztafeln vom Berg S<strong>in</strong>ai<br />

zurückkommt, <strong>in</strong> dem Moment, als<br />

er die Israeliten beim Tanz um das<br />

goldene Kalb f<strong>in</strong>det.<br />

Im l<strong>in</strong>ken Seitenschiff liegt <strong>der</strong><br />

deutsche Theologe, Philosoph und<br />

Kard<strong>in</strong>al Nikolaus von Kues (Cusanus)<br />

begraben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong> bedeutendste<br />

Philosoph des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gilt.<br />

Die Kettenfeier, <strong>der</strong> 1. August,<br />

bezieht sich auf die <strong>in</strong> Apostelgeschichte<br />

12 berichtete Befreiung<br />

des Jahres 44 <strong>in</strong> Jerusalem. E<strong>in</strong> Engel<br />

ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht zu Petrus <strong>in</strong>s<br />

Gefängnis gekommen, woh<strong>in</strong> ihn<br />

Herodes Agrippa, e<strong>in</strong> Enkel des<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>mör<strong>der</strong>s, hatte werfen las-<br />

sen, hat se<strong>in</strong>e zwei Ketten gelöst<br />

und den Apostel durch die vierfache<br />

Wache h<strong>in</strong>durchgeführt und gerettet.<br />

Der Hauptmann, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Befreiung des Apostelfürsten e<strong>in</strong><br />

Wun<strong>der</strong> erkannte, nahm die Kette<br />

und behielt sie. Das Heiligtum<br />

wurde von Geschlecht zu Geschlecht<br />

weiter vererbt, bis es <strong>der</strong><br />

Patriarch Jevenalis von Jerusalem<br />

<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers, Eudoxia,<br />

weitergab, die, um e<strong>in</strong> Gelübde<br />

zu lösen, nach Jerusalem gekommen<br />

war. Die e<strong>in</strong>e Kette war zu<br />

Konstant<strong>in</strong>opel aufbewahrt und die<br />

an<strong>der</strong>e an ihre Tochter Eudoxia, die<br />

Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers Valent<strong>in</strong>ian<br />

III., nach Rom geschickt. Diese<br />

brachte die Kette dem Papste, welcher<br />

ihr wie<strong>der</strong>um jene Kette<br />

zeigte, mit welcher <strong>der</strong> Apostelfürst<br />

unter dem Kaiser Nero gebunden<br />

war. Die beiden Ketten schlossen<br />

sich, als sie e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> nahekamen,<br />

zusammen und verbanden sich so,<br />

daß sie nicht mehr zwei, son<strong>der</strong>n<br />

nur e<strong>in</strong>e Kette von dem e<strong>in</strong>en und<br />

selben Schmied gefertigt zu se<strong>in</strong><br />

schienen. Dieses Wun<strong>der</strong>s wegen<br />

wurden die heiligen Ketten verehrt<br />

und die Kaiser<strong>in</strong> ließ e<strong>in</strong>e Kirche<br />

zu den Ketten des heiligen Petrus<br />

erbauen.<br />

Von Eudoxia veranlaßt, wandelte<br />

man den römischen Festtag des<br />

Augustus am l. August <strong>in</strong> Petri Kettenfeier<br />

um. In <strong>der</strong> Kirche St. Pietro<br />

<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli <strong>in</strong> Rom werden die Ketten<br />

unter dem Hochaltar, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Renaissance-Tabernakel,<br />

aufbewahrt.<br />

Den Ketten wurden viele Wun<strong>der</strong><br />

zugeschrieben, sie stellen neben Michelangelos<br />

Mosesstatue die größte<br />

Anziehungskraft <strong>der</strong> Kirche dar. angie


12 U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N<br />

„Was Gott tut, das ist wohlgetan“<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>de heiliger Antonius<br />

von Padua und die Innenstädtische<br />

Kirche <strong>in</strong> Baje haben am<br />

1. August e<strong>in</strong> gelungenes Orgelkonzert<br />

veranstaltet. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> schon traditionellen Orgelabende<br />

hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche heiliger<br />

Antonius von Padua Imre Szabó,<br />

<strong>in</strong>ternational bekannter Organist<br />

und Orgelrestaurator <strong>der</strong> Preßburger<br />

Musikhochschule, e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />

Konzert gegeben. Auf <strong>der</strong><br />

neu restaurierten Orgel konnte er<br />

se<strong>in</strong>e virtuose, improvisative und<br />

dynamische Technik so richtig zum<br />

Die jüngst gefundenen weiteren<br />

Teile <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Sankt Bartholomäus-Kirche<br />

<strong>in</strong> Fünfkirchen (Széchenyi-Platz)<br />

werden erschlossen,<br />

jedoch auch bald wie<strong>der</strong> zugeschüttet.<br />

Die Gräber samt Keller konnten<br />

heuer im Rahmen des <strong>Tag</strong>es <strong>der</strong> of-<br />

Tragen br<strong>in</strong>gen, se<strong>in</strong> Spiel löste<br />

beim zahlreich erschienenen Publikum<br />

Begeisterung aus. Zu hören<br />

waren Werke von Bach, Liszt, Händel,<br />

Franck und Vierne. Mitgewirkt<br />

haben Flötist<strong>in</strong> Annamária Bán und<br />

Flötist Máté Bán.<br />

Danke den mitwirkenden Künstlern<br />

und Organisatoren, dem Organisten<br />

Tamás Kosóczki und dem<br />

Bistumsvikar und Pfarrer Matthias<br />

Sch<strong>in</strong>dler, für das musikalische Erlebnis<br />

danke für die Unterstützung<br />

durch den Kulturausschuß <strong>der</strong><br />

Stadt Baja. Josef Gaugesz<br />

Kirmes <strong>in</strong> Surget<strong>in</strong><br />

Nach Erschließung wie<strong>der</strong> zugeschüttet<br />

Ungarndeutsche<br />

Christliche Nachrichten<br />

ersche<strong>in</strong>t zweiwöchentlich<br />

als Beilage<br />

<strong>der</strong> „<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong>”<br />

herausgegeben<br />

von <strong>der</strong> Stiftung<br />

„Friede <strong>in</strong> Gerechtigkeit<br />

Modell Pilisszentlélek”<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

„<strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung”.<br />

Gegründet von Dr. Franz Szeifert<br />

Nytsz: B/EL/53/P/1990<br />

fenen Tür des Fachdienstes zum<br />

Schutze des Kulturellen Erbes<br />

(KÖSZ) besichtigt werden. Da die<br />

Bürgersteige und Straßen im Bereich<br />

des Széchenyi-Platzes für den<br />

Verkehr unerläßlich s<strong>in</strong>d, kann auf<br />

diese nicht verzichtet werden – deshalb<br />

die Zudeckung <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>en.<br />

1939 hat Gyula Gosztonyi Ausgrabungsarbeiten<br />

auf diesem Gebiet<br />

durchgeführt, laut se<strong>in</strong>en Aufzeichnungen<br />

waren Teile <strong>der</strong> hl. Bartholomäus-Kirche<br />

(die im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

erbaut, im 16. Jh. wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

durch e<strong>in</strong>e Feuersbrunst zerstört<br />

und dann bald abgerissen wurde)<br />

schon bekannt. Unlängst stießen Archäologen<br />

neben <strong>der</strong> heutigen Innenstädtischen<br />

Kirche – <strong>der</strong> Gázi-<br />

Kászim-Moschee – auf den Westflügel<br />

<strong>der</strong> Bartholomäus-Kirche, <strong>in</strong> den<br />

Sommerkonzerte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Budapester<br />

St. Elisabeth-<br />

Geme<strong>in</strong>de<br />

In <strong>der</strong> Kirche „Szent Ferenc sebei“<br />

(Budapest II., Fô u. 43) spielen B.<br />

Oppitz und Z. Lengyel Ende August<br />

und Anfang September Stücke für<br />

Viol<strong>in</strong>e und Orgel mit e<strong>in</strong>em sommerlichen<br />

„touch“, e<strong>in</strong>er Idee von<br />

Hitze und Gewitter, aber auch Musik<br />

voller Ruhe und Beschaulichkeit.<br />

Auf dem Programm stehen Sommer<br />

aus „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi;<br />

Chaconne <strong>in</strong> d moll, e<strong>in</strong> Choralvorspiel<br />

und die Toccata und Fuge <strong>in</strong> d-<br />

Moll von Bach; Scherzo und Tarantella<br />

von Wieniawski sowie Scherzo<br />

Op. 2 von Duruflé.<br />

Das Sommerkonzert f<strong>in</strong>det am<br />

22. August sowie am 5. September<br />

jeweils um 19.00 Uhr statt. Der E<strong>in</strong>tritt<br />

beträgt 2000 Ft. für Erwachsene,<br />

für Schüler und Rentner die<br />

Hälfte. Die Gagen <strong>der</strong> Künstler,<br />

aber auch Bedürfnisse <strong>der</strong> Kirche<br />

sollen mit dem E<strong>in</strong>tritt gedeckt werden.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Bach-Messe, die <strong>der</strong> örtliche<br />

Intermelody Chor unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Anett Balogh und Johann<br />

Hock <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche von Surget<strong>in</strong> hervorragend<br />

sang, begann am Sonntag<br />

die Kirmes <strong>in</strong> dieser Branauer Ortschaft.<br />

Am Nachmittag war die Geme<strong>in</strong>de<br />

die 8. Station <strong>der</strong> den ganzen<br />

Sommer laufenden Veranstaltungsreihe<br />

„Branauer Stimmungsparade“.<br />

Im schwungvollen, lustigen Programm<br />

traten auch Kulturgruppen<br />

aus den umliegenden Ortschaften auf<br />

(Bild: <strong>der</strong> Chor aus Ahlaß/Olasz).<br />

Der Veranstaltung wohnten auch<br />

e<strong>in</strong>e große Delegation und die Blaskapelle<br />

aus <strong>der</strong> Partnergeme<strong>in</strong>de<br />

Haunwang (Bayern) bei.<br />

nächsten Wochen sollen die Reste<br />

<strong>der</strong> Nordwand ausgegraben und dokumentiert<br />

werden. Bei e<strong>in</strong>er nächsten,<br />

sicher nicht so bald erfolgenden<br />

Platzrekonstruktion sollen dann<br />

die Nachkommen <strong>der</strong> Fünfkirchner<br />

über die Zukunft <strong>der</strong> Kirchenüberreste<br />

entscheiden. Die jetzigen Rekonstruktionsarbeiten<br />

am Széchenyi-Platz<br />

werden im Rahmen des<br />

Projektes Europäische Kulturhauptstadt<br />

Fünfkirchen durchgeführt, die<br />

noch <strong>in</strong> diesem Jahr beendet werden<br />

sollen. Dafür steht e<strong>in</strong> Budget von<br />

1,8 Milliarden For<strong>in</strong>t zur Verfügung.<br />

Der Autoverkehr und das Parken auf<br />

dem Platz werden e<strong>in</strong>gestellt, stattdessen<br />

sollen „Erlebniseffekte“ den<br />

Széchenyi-Platz prägen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.mult-kor.hu<br />

NZ 33/2009<br />

Gottesdienste<br />

<strong>in</strong> deutscher Sprache<br />

Agendorf<br />

In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Sonntag<br />

um 10.30 Uhr.<br />

Baja<br />

Jeden 1. und 3. Sonntag um 10.30 Uhr <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stadtkirche.<br />

Bonnhard/Bonyhád<br />

am ersten Sonntag jeden Monats um 7.30<br />

Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>nenstädtischen Katholischen<br />

Kirche.<br />

Jeden dritten Sonntag um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

evangelischen Kirche<br />

Budapest<br />

St. Elisabeth deutschsprachige Katholische<br />

Geme<strong>in</strong>de, I., Fô u. 43, Tel./Fax: 213 7508,<br />

Anschrift: Budapest, Pf. 76, 1255, E-Mail:<br />

st.elisabeth@hu.<strong>in</strong>ter.net, Webseite: www.<br />

elisabeth.hu, Gottesdienste: jeden Sonnund<br />

Feiertag 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Szt.-Ferenc-Sebei-Kirche,<br />

I., Fô u. 43, werktags: jeden<br />

Mittwoch 18.30 Uhr im Geme<strong>in</strong>dezentrum.<br />

Deutschsprachige Evangelisch-Reformierte<br />

Geme<strong>in</strong>de, V., Alkotmány u. 15. Erdgeschoß<br />

l/a. Tel.: 311-2369. Gottesdienst und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gottesdienst jeden Sonntag und an<br />

Festtagen um 10 Uhr im Geme<strong>in</strong>desaal.<br />

Deutschsprachige Evangelische Geme<strong>in</strong>de<br />

Budapest, Pfarrer Andreas Wellmer,<br />

Logodi utca 5-7, H-1012 BUDAPEST<br />

Tel./Fax: 0036-1-212 89 79, E-Mail:<br />

evangelischekirche@t-onl<strong>in</strong>e.hu – Gottesdienst<br />

mit heiligem Abendmahl an Sonnund<br />

Feiertagen um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kapelle am Bécsi kapu tér (Wienertor<br />

Platz, Táncsics Mihály Str. 28).<br />

Fünfkirchen<br />

In <strong>der</strong> Innenstädtischen Kirche jeden Sonntag<br />

um 9.30 Uhr.<br />

Güns<br />

In <strong>der</strong> Herz-Jesu-Kirche jeden Sonntag um<br />

7.30 Uhr zweisprachige Messe.<br />

In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Mittwoch<br />

um 18 Uhr Gottesdienst.<br />

Hajosch<br />

Jeden Sonntag um 10.30 Uhr<br />

Mohatsch<br />

In <strong>der</strong> Zárdatemplom jeden 1. Sonntag im<br />

Monat um 10.30 Uhr.<br />

Nadwar/Nemesnádudvar<br />

In <strong>der</strong> römisch-katholischen Kirche<br />

Dienstag und Donnerstag jeweils um 17<br />

Uhr, Samstag um 8 Uhr. Zweisprachiger<br />

(deutsch-ungarischer) Gottesdienst Sonntag<br />

um 9 Uhr.<br />

Ödenburg<br />

In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Donnerstag<br />

um 8 Uhr Wochenpredigt und jeden<br />

Sonntag um 9 Uhr Gottesdienst.<br />

Raab<br />

Katholische Messe jeweils am letzten<br />

Sonntag im Monat um 18 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche<br />

Rákóczi Ferenc út 21.<br />

Evangelischer Gottesdienst jeweils am<br />

zweiten Sonntag des Monats um 17 Uhr <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> „Alten Kirche“ am Petôfi tér.<br />

Sankt Iwan bei Ofen<br />

Jeden Sonntag um 8 Uhr.<br />

Schaumar<br />

Jeden Sonntag um 10 Uhr.<br />

Sende<br />

In <strong>der</strong> Katholischen Pfarrei am letzten Sonntag<br />

um 10 Uhr.<br />

Szekszárd<br />

In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden 2. Sonntag<br />

um 9.30 Uhr Andacht.<br />

In <strong>der</strong> Deutschen Katholischen Geme<strong>in</strong>de<br />

Szekszárd Neustadt jeden 2. Sonntag um<br />

18 Uhr.<br />

Wandorf<br />

Sonntags um 14.00 Uhr<br />

We<strong>in</strong>dorf<br />

In We<strong>in</strong>dorf/Pilisborosjenô jeden letzten<br />

Samstag im Monat um 18 Uhr.<br />

Werischwar<br />

In <strong>der</strong> Katholischen Kirche jeden Sonntag<br />

um 10 Uhr.<br />

Wesprim<br />

Am 3. Sonntag um 11 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sankt-Ladislaus-Kirche.<br />

Wieselburg<br />

In <strong>der</strong> Wieselburger Pfarrkirche am zweiten<br />

Mittwoch des Monats um 18 Uhr.<br />

Wudigeß/Budakeszi<br />

Jeden zweiten Sonntag um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pfarrkirche


NZ 33/2009 G J U – G E M E I N S C H A F T J U N G E R U N G A R N D E U T S C H E R<br />

MusiGJU – XV. Landestreffen<br />

<strong>der</strong> GJU<br />

Das XV. Landestreffen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher,<br />

„MusiGJU“ führte zahlreiche GJUler aus allen Landesteilen und Freundeskreisen<br />

zusammen und bot dadurch die Möglichkeit, sich über die Arbeit<br />

des ganzen Jahres auszutauschen. Dabei konnten sich Mitglie<strong>der</strong> und<br />

Freunde <strong>der</strong> GJU wie<strong>der</strong> treffen und durch die Teilnahme an den diversen<br />

Programmen neue Kontakte knüpfen. Am Jugendtreffen vom 7. bis zum 10.<br />

August im Jugendfreizeitzentrum von Warole/Váralja beteiligten sich die<br />

GJU-Freundeskreise, die Multiplikatoren sowie alte und neue Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> GJU und das Präsidium.<br />

Den teilnehmenden Jugendlichen wurde <strong>in</strong> den vier <strong>Tag</strong>en e<strong>in</strong>e bunte<br />

Auswahl an Programmangeboten gemacht. Diese Aktivitäten hatten geme<strong>in</strong>schaftsför<strong>der</strong>nden<br />

Charakter und lieferten abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten.<br />

Das von re<strong>in</strong>er Natur umgebene Jugendfreizeitlager eignete sich wegen<br />

se<strong>in</strong>er Lage sehr gut zur Durchführung <strong>der</strong> MusiGJU. Das Wetter war<br />

durchweg sonnig, so daß vieles draußen stattf<strong>in</strong>den konnte. <strong>Tag</strong>süber konnte<br />

man verschiedene Workshops wie Street-Art, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, Medien besuchen,<br />

am Wassersportwettbewerb, an e<strong>in</strong>er Abenteuertour o<strong>der</strong> am Talentwettbewerb<br />

teilnehmen. Abends dienten die Konzerte <strong>der</strong> Band Schwäbische<br />

Freunde aus Totis und Twister aus Budapest sowie e<strong>in</strong>e Karaoke-Party<br />

dazu, etwas Mo<strong>der</strong>nes und Unterhaltendes zu bieten. Geme<strong>in</strong>schaftsspiele<br />

bereicherten die Persönlichkeitsentwicklung sowie den Erwerb von sozialen<br />

Kompetenzen.<br />

Ziel von MusiGJU war es, die GJU-Mitglie<strong>der</strong> aus allen Regionen Ungarns<br />

für vier <strong>Tag</strong>e zusammenzubr<strong>in</strong>gen und ihnen die Gelegenheit zu geben,<br />

durch organisierte Programme e<strong>in</strong>e entspannte Zeit zu haben, Kontakte<br />

zu knüpfen und schöne Erlebnisse zu sammeln.<br />

Eheversprechen verstärkt<br />

Am 18. Juli verstärkte das Ehepaar Csilla Eicher und Daniel Voiß <strong>in</strong> Seksard<br />

das Eheversprechen vor e<strong>in</strong>er großen Hochzeitsgesellschaft, die aus<br />

<strong>der</strong> Verwandtschaft <strong>in</strong> Ungarn und aus den zahlreich angereisten Familienmitglie<strong>der</strong>n,<br />

Freunden aus Deutschland und den USA bestand. Die Hochzeitsfeier<br />

fand im We<strong>in</strong>gut Fritz bei Seksard statt. Die Braut ist die Tochter<br />

von Kathar<strong>in</strong>a Eicher-Müller und Mart<strong>in</strong> Eicher. Die Großeltern <strong>der</strong> jungen<br />

Frau stammen aus Kakasd und Tevel. Die Kontakte nach Ungarn s<strong>in</strong>d nicht<br />

unterbrochen, denn Csilla nahm sieben Mal am GJU-Lager <strong>in</strong> Ungarn teil<br />

und beteiligt sich an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Suevia Pannonica. Das Ehepaar Eicher-<br />

Voiß heiratete standesamtlich am 16. Mai <strong>in</strong> Mönchengladbach, woher <strong>der</strong><br />

Ehemann kommt. Wir gratulieren. (E-M)<br />

GJU – Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher<br />

Präsident: Emil Koch;<br />

ifa-Tw<strong>in</strong>: Sarolta Fogarasi<br />

Budapest, Lendvay u. 22 1062, Tel./Fax: 06/1-269-1084<br />

E-Mail: buro@gju.hu, tw<strong>in</strong>@gju.hu; Internet-Adresse: www.gju.hu<br />

Geschäftszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch: 9.00-12.30 und 13.00-16.00 Uhr<br />

Donnerstag: 12.00-18.00 Uhr; Freitag: 8.00-13.00 Uhr<br />

Verantwortlich für die GJU-Seite: Sarolta Fogarasi<br />

7. Internationales MitOst-Festival<br />

2009 <strong>in</strong> Danzig<br />

Das Festival<br />

Das 7. Internationale MitOst-Festival f<strong>in</strong>det diesmal am Meer statt: Wir<br />

feiern vom 14. bis 18. Oktober im polnischen Danzig an <strong>der</strong> Ostsee. Thematisch<br />

steht das Treffen unter dem Schwerpunkt „20 Jahre Wende“. Auf <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung und während <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>swerkstatt haben alle Mit-<br />

Ostler die Chance, an <strong>der</strong> Entwicklung des Vere<strong>in</strong>s mitzuwirken. Auch dieses<br />

Jahr wird es e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Kulturprogramm geben, das MitOstlerInnen<br />

und Menschen vor Ort zusammenbr<strong>in</strong>gt.<br />

Die Stadt<br />

Die ehemalige Hansestadt Danzig liegt im Norden Polens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Danziger<br />

Bucht, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die historische Landschaft Pommerellen. Die 455.000-<br />

E<strong>in</strong>wohner-Stadt bildet zusammen mit Gd<strong>in</strong>gen und Zoppot e<strong>in</strong>e Dreistadt<br />

(polnisch: Trójmiasto) mit mehr als 1.150.000 E<strong>in</strong>wohnern. Wir freuen uns,<br />

Danzig, se<strong>in</strong>e Kulturszene und se<strong>in</strong>e Geschichte zu entdecken!<br />

Die Zentrale<br />

Herz jedes Festivals ist se<strong>in</strong>e Zentrale – dort treffen sich die MitOstler zwischen<br />

den Veranstaltungen, tr<strong>in</strong>ken Kaffee und feiern bis spät <strong>in</strong> die Nacht<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Diesmal ziehen wir <strong>in</strong> die Danziger Altstadt – woh<strong>in</strong> genau, wird noch<br />

bekanntgegeben.<br />

Das Team<br />

Vor Ort <strong>in</strong> Danzig ist unser Koord<strong>in</strong>ator Marc<strong>in</strong> Urban für die Logistik und<br />

die Organisation des Kulturprogramms zuständig. Die Geschäftsstelle <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

übernimmt die Koord<strong>in</strong>ation von Deutschland aus. Darüber h<strong>in</strong>aus übernehmen<br />

MitOst-Mitglie<strong>der</strong> verschiedene Aufgaben. Und natürlich freuen wir<br />

uns über eure Mithilfe!<br />

Die Unterkunft<br />

Das Hotel „Gryf“, das Pfadf<strong>in</strong><strong>der</strong>heim und das Maximilian-Kolbe-Haus<br />

beherbergen uns während <strong>der</strong> Festivaltage <strong>in</strong> Mehrbettzimmern.<br />

Die Geschichte<br />

Im Oktober 2003 feierten die MitOstler im ungarischen Fünfkirchen rund<br />

um die Mitglie<strong>der</strong>versammlung erstmalig das MitOst-Festival. Im darauffolgenden<br />

Jahr traf man sich <strong>in</strong> Wilna (Litauen), 2005 dann <strong>in</strong> Breslau (Polen).<br />

Im Jahr 2006 wurde mit dem Festival <strong>in</strong> Temeswar (Rumänien) auch das<br />

zehnjährige Bestehen von MitOst gefeiert. Quelle: www.mitost.de<br />

Mittel- und osteuropäisches<br />

Journalistensem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Leipzig<br />

Für die Annäherung zwischen Ost- und Westeuropa wird es <strong>in</strong> Zukunft wichtig<br />

se<strong>in</strong>, daß Journalisten mit <strong>der</strong> nötigen Sachkenntnis über ihre Nachbarlän<strong>der</strong><br />

berichten, <strong>in</strong>ternationale Kontakte haben und sich <strong>in</strong> die Denkweise <strong>der</strong><br />

jeweils an<strong>der</strong>en Kulturen e<strong>in</strong>fühlen können.<br />

Das <strong>in</strong> diesem Jahr zum neunten Mal stattf<strong>in</strong>dende Sem<strong>in</strong>ar <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Stiftung für Medienausbildung SSM für Journalisten aus Ost- und Mitteleuropa<br />

unterstützt diese Anliegen. Am Beispiel Sachsens sollen die spezifischen<br />

Aspekte <strong>der</strong> deutschen Medienlandschaft vermittelt sowie die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für Medien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union erläutert werden.<br />

Das duale Rundfunksystem, die Presselandschaft und die Ökonomisierung<br />

<strong>der</strong> Medien stehen hierbei im Mittelpunkt.<br />

Das diesjährige Sem<strong>in</strong>ar setzt sich verstärkt mit <strong>der</strong> Thematik „Politik,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft – Zusammenarbeit <strong>in</strong> Europa“ ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Hierbei<br />

wird Bezug genommen auf die Bedeutung <strong>der</strong> Europawahl, die <strong>in</strong>haltliche<br />

Kooperation von Medien <strong>in</strong> Europa, die ökonomischen Entwicklungen auf<br />

dem europäischen Markt und die diesbezügliche Rolle <strong>der</strong> Medien. Zudem<br />

soll die Wirtschaftskrise und <strong>der</strong>en Auswirkung auf die Medien und auf die<br />

Entwicklung nachbarschaftlicher Beziehungen <strong>in</strong> Europa thematisiert werden.<br />

Die Sem<strong>in</strong>arteilnehmer sollen für län<strong>der</strong>spezifische und geme<strong>in</strong>same<br />

Grundlagen und Tendenzen im Umgang mit <strong>der</strong> gesellschaftlichen Relevanz<br />

<strong>der</strong> Medien und dem Selbstverständnis <strong>der</strong> Medienmacher sensibilisiert werden<br />

sowie an<strong>der</strong>erseits die Entwicklung <strong>der</strong> Medienlandschaft und ihre Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> den mittel- und osteuropäischen Staaten diskutieren.<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Mediensysteme und die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit übergeordneten<br />

Wertvorstellungen werden das Sem<strong>in</strong>ar ebenso bestimmen wie die<br />

Beschäftigung mit dem Auslandsrundfunk <strong>in</strong> Europa.<br />

Zum umfangreichen Programm des Sem<strong>in</strong>ars zählen Gespräche mit Praktikern<br />

verschiedener Institutionen aus den Medien und <strong>der</strong>en Umfel<strong>der</strong>n: Politik,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft. Im Rahmen von Besuchen bei Medien<strong>in</strong>stitutionen<br />

und Unternehmen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wird für die Teilnehmer sichtbar, wie<br />

Medien auf nationaler Ebene agieren, funktionieren und konkurrieren.<br />

Reflexionen des Erlebten und Beiträge zu thematischen Schwerpunkten<br />

werden von den Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmern noch während ihres Aufenthaltes<br />

im Internet-Angebot des SSM-Sem<strong>in</strong>ars festgehalten, das gleichzeitig<br />

als Plattform für die künftige Vernetzung <strong>der</strong> Journalisten genutzt wird.<br />

Quelle: www.budapest.diplo.de<br />

13


14 J U G E N D - S P E Z I A L<br />

NZ 33/2009<br />

Für manche ist Sport e<strong>in</strong>e total abwegige<br />

Beschäftigung, die ganz<br />

weit vom Alltag entfernt nur Mühe<br />

und Schweißperlen verursachen<br />

kann. Um die Sportbegeisterung<br />

dieser Mitmenschen zu wecken,<br />

wollte man schon lange bestimmte<br />

Alltagssituationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sportdiszipl<strong>in</strong><br />

umgestalten und dem e<strong>in</strong>en<br />

Wettbewerbscharakter verleihen.<br />

So e<strong>in</strong>e neue Sportart ist zum Beispiel<br />

das Stöckelschuhrennen. Damit<br />

könnte man vor dem Alltag <strong>der</strong><br />

Frauen den Hut ziehen, denn<br />

viele wissen gar nicht, wie<br />

schwer es ist, <strong>in</strong> Stöckelschuhen<br />

zu gehen, vom Rennen nach<br />

dem Bus ganz zu schweigen.<br />

Männer können dabei natürlich<br />

auch ihr Glück versuchen, doch<br />

gew<strong>in</strong>nen können eher die Sekretär<strong>in</strong>nen<br />

unserer Zeit. Die<br />

Höhe <strong>der</strong> Stöckel muß abgestimmt<br />

se<strong>in</strong>, ansonsten s<strong>in</strong>d die<br />

Regeln wie bei e<strong>in</strong>em normalen<br />

Laufwettbewerb.<br />

Wenn die Temperaturen über 30<br />

Grad klettern und tagsüber die Hitze<br />

fast unerträglich wird, än<strong>der</strong>t man<br />

automatisch die <strong>Tag</strong>esabläufe.<br />

„Ruhstund halde“ nannten es unsere<br />

Großeltern, die sich, wenn es nur<br />

g<strong>in</strong>g, nach dem Mittagessen e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Pause gönnten. Laut neuesten<br />

Studien ist das kle<strong>in</strong>e Faulenzen am<br />

Nachmittag gesund, das müssen die<br />

Älteren auch schon gespürt haben.<br />

Wer es sich erlauben kann, än<strong>der</strong>t<br />

se<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong>esrhythmus sowieso im<br />

Sommer und unterwirft sich den Gegebenheiten<br />

<strong>der</strong> heißen Monate. Beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen s<strong>in</strong>d davon die<br />

Boris Becker will nun viel Zeit mit<br />

se<strong>in</strong>em voraussichtlich Anfang<br />

nächsten Jahres zur Welt kommenden<br />

K<strong>in</strong>d verbr<strong>in</strong>gen. In e<strong>in</strong>em<br />

Interview gab <strong>der</strong> frühere Tennisstar<br />

zu, daß er sich um se<strong>in</strong>en zweiten<br />

Sohn Elias und um Tochter<br />

Anna nur wenig habe kümmern<br />

Spiele für groß und kle<strong>in</strong><br />

<strong>Neue</strong> Alltagssportarten<br />

Solche außergewöhnlichen Sportarten<br />

haben meist den Charakter, extremer<br />

als die ursprünglichen Sportwettbewerbe<br />

zu se<strong>in</strong>, schwieriger,<br />

doch auch lustiger. Wenn man absolut<br />

ke<strong>in</strong>e überflüssige Zeit hat für<br />

Sport, sollte man normale Betätigungen<br />

sportlich umwandeln. Den<br />

Weg zur Arbeit etwas schneller<br />

h<strong>in</strong>terlegen, statt Lift immer die<br />

Treppe nehmen und auch mit dem<br />

Fahrstuhl um die Wette laufen. Warum<br />

könnte man nicht um die Wette<br />

Schüler und Studenten, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ferienzeit ja an<strong>der</strong>s leben als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

sonstigen Zeit des Jahres. Lange<br />

schlafen, viel Fernsehen und sonst<br />

auch mehr Passivität als üblich<br />

leisten sich die Jugendlichen. In dieser<br />

Saison ist eben mehr Faulenzen<br />

erlaubt, und deswegen sollte sich<br />

ke<strong>in</strong>er schämen, denn das braucht<br />

<strong>der</strong> Körper e<strong>in</strong>fach. Übertreiben darf<br />

man allerd<strong>in</strong>gs nicht, denn sonst<br />

wird die Umstellung im Herbst sehr<br />

schwer.<br />

Man zieht sich zurück <strong>in</strong> die –<br />

hoffentlich – kühle Stube und macht<br />

öfters mal e<strong>in</strong> Nickerchen, auch<br />

können. Mit se<strong>in</strong>em erstgeborenen<br />

Sohn Noah habe er dagegen sehr<br />

viel Zeit verbracht. Sieben Wochen<br />

nach ihrer Traumhochzeit hatten<br />

Boris und Lilly Becker die<br />

Schwangerschaft vor kurzem bekanntgegeben.<br />

Der frühere bayerische M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Günther Beckste<strong>in</strong> ist<br />

während e<strong>in</strong>es Floridaurlaubs nach<br />

se<strong>in</strong>en eigenen Angaben nur knapp<br />

e<strong>in</strong>em Alligatorangriff entkommen.<br />

Er fuhr mit se<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kanu durch die Everglades und beobachtete<br />

Schildkröten und riesige<br />

Alligatoren. Plötzlich kenterte das<br />

Boot, doch zum Glück wurde das<br />

Ehepaar von ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Alligatoren<br />

angegriffen.<br />

Nach fast vier Monaten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewalt<br />

von somalischen Piraten kam<br />

<strong>der</strong> deutsche Frachter „Hansa Stavanger“<br />

nun frei. Den Piraten<br />

putzen? Das ist Bewegung, sportliche<br />

Muskelbetätigung und lei<strong>der</strong> oft<br />

auch psychisch schwer zu verkraften.<br />

Konzentration ist da gefragt und<br />

raff<strong>in</strong>iertes Geschick. Den Wettbewerb<br />

könnten Familienmitglie<strong>der</strong><br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ausführen und um<br />

e<strong>in</strong>e Belohnung kämpfen. Und zuletzt<br />

e<strong>in</strong> häuslicher Wettbewerb für<br />

fleißige Männer: Rasenmäherrennen<br />

(Foto)! Die Profis üben das mit e<strong>in</strong>em<br />

Traktor aus, die weniger geübten<br />

Rasenmähersportler können<br />

auch e<strong>in</strong>en normalen Rasenmäher<br />

nehmen und die Zeit<br />

des Mähvorgangs messen.<br />

Auf dem Traktor die Gegner<br />

auf e<strong>in</strong>er Rennstrecke zu jagen<br />

ist vielleicht spaßiger,<br />

aber auch völlig nutzlos,<br />

während das Rennen mit dem<br />

Rasenmäher im heimischen<br />

Garten auch Pluspunkte bei<br />

<strong>der</strong> Dame des Hauses br<strong>in</strong>gen<br />

kann.<br />

Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />

Aktives Faulenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sommerzeit<br />

Verantwortlich für die Seite<br />

„Jugend-Spezial“:<br />

Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />

Schlagzeilen<br />

wenn man das sonst im Jahr gar<br />

nicht tut. Wenn man früher aufsteht,<br />

kann man noch die frische Morgenluft<br />

genießen und startet mit e<strong>in</strong>em<br />

flotten Gefühl <strong>in</strong> den <strong>Tag</strong>, auch deswegen<br />

s<strong>in</strong>d die zusätzlichen Nachmittags-Ruhestunden<br />

nötig. Abends<br />

geht man auch viel später <strong>in</strong>s Bett<br />

als üblich, denn die angenehmen<br />

Temperaturen <strong>in</strong> den Abendstunden<br />

locken die meisten noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

den Garten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Eisdiele. Man<br />

sollte sich von den vielen Mücken<br />

nicht die Laune ver<strong>der</strong>ben lassen –<br />

das ist allerd<strong>in</strong>gs auch leichter gesagt<br />

als getan!<br />

wurde das Lösegeld <strong>in</strong> Höhe von<br />

2,75 Millionen US-Dollar durch<br />

Abwurf aus e<strong>in</strong>em Flugzeug übergeben.<br />

Über das Wohlergehen <strong>der</strong><br />

24köpfigen Besatzung des Schiffes<br />

wollte man sich jedoch noch nicht<br />

äußern. Der 21.000-Tonnen-Frachter<br />

war am 4. April von Norden<br />

kommend <strong>in</strong> Richtung Tansania<br />

unterwegs gewesen, als die Piraten<br />

ihn kaperten. Die Bundesregierung<br />

hatte ursprünglich geplant, den<br />

Frachter gewaltsam befreien zu<br />

lassen, das Vorhaben aber wegen zu<br />

hoher Risiken aufgegeben.<br />

Die besten<br />

deutschsprachigen Bands<br />

Wir s<strong>in</strong>d Helden<br />

Wir s<strong>in</strong>d Helden ist e<strong>in</strong>e deutsche<br />

Pop-Rock-Gruppe, die sich um Sänger<strong>in</strong><br />

Judith Holofernes im Jahr<br />

2000 gruppierte. Ursprünglich<br />

wurde sie <strong>in</strong> Hamburg gegründet,<br />

doch nun ist die Band bereits <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

zu Hause. Die Band wird als<br />

Vorreiter <strong>der</strong> sog. „<strong>Neue</strong>n Deutschen<br />

Welle“ angesehen, die im Jahr 2004<br />

junge deutsche Musikgruppen wie<br />

Silbermond und Juli hervorbrachte.<br />

Judith Holofernes startete schon<br />

vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Band Wir s<strong>in</strong>d<br />

Helden ihre Solokarriere mit eigenem<br />

Album und traf bei <strong>der</strong> Suche<br />

nach Begleitmusikern auf Schlagzeuger<br />

Pola Roy und Gitarren- und<br />

Keyboardspieler Jean-Michel Tourette.<br />

Bassist Mark Tavassol trat <strong>der</strong><br />

Band später bei. Der geme<strong>in</strong>sam entschiedene<br />

Bandname Wir s<strong>in</strong>d Helden<br />

sollte an David Bowies S<strong>in</strong>gle<br />

„Heroes“ er<strong>in</strong>nern.<br />

Die erste EP unter dem Titel „Guten<br />

<strong>Tag</strong>“ machte die Band zunächst<br />

nur <strong>in</strong>nerhalb Berl<strong>in</strong>s bekannt. In<br />

dieser Zeit betrieb die Gruppe Self-<br />

Market<strong>in</strong>g, sie verkaufte selbst bemalte<br />

T-Shirts und verschenkte Aufkleber<br />

an Fans. Nach Holofernes’<br />

Auftritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Harald Schmidt-Show<br />

vergrößerte sich die Popularität von<br />

Wir s<strong>in</strong>d Helden zusätzlich.<br />

Im Jahr 2003 folgte die Veröffentlichung<br />

des ersten Albums „Die Reklamation“,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Woche<br />

auf Platz 6 <strong>der</strong> deutschen Album-<br />

Charts stieg und zu den meistverkauften<br />

Alben <strong>der</strong> Jahre 2003 und<br />

2004 gehörte. Mit dem 2005 herausgebrachten<br />

zweiten Album „Von hier<br />

an bl<strong>in</strong>d“ erreichten sie den ersten<br />

Platz <strong>der</strong> deutschen und österreichischen<br />

Charts bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

Woche nach <strong>der</strong> Veröffentlichung.<br />

Das dritte Album „Soundso“ aus<br />

dem Jahr 2007 war genauso erfolgreich<br />

wie das zweite. Es stieg <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Woche <strong>in</strong> Deutschland sowie<br />

<strong>in</strong> Österreich auf den zweiten<br />

Platz <strong>der</strong> Charts. 2008 erschien die<br />

Band-Autobiographie „Wir s<strong>in</strong>d<br />

Helden – Informationen zu Touren<br />

und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>zelteilen. E<strong>in</strong> Wir<br />

s<strong>in</strong>d Helden-<strong>Tag</strong>ebuch“, die auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-<strong>Tag</strong>ebücher<br />

<strong>der</strong> Band zusammengestellt wurde.<br />

Wir s<strong>in</strong>d Helden versuchen, auch<br />

<strong>in</strong> Musikmärkte an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zusteigen<br />

und haben deswegen e<strong>in</strong>ige<br />

ihrer Lie<strong>der</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Sprachen<br />

aufgenommen, unter an<strong>der</strong>en<br />

<strong>in</strong> Japanisch und Französisch.<br />

Mehr über Wir s<strong>in</strong>d Helden auf:<br />

www.wirs<strong>in</strong>dhelden.de<br />

Diskografie:<br />

2003 Reklamation<br />

2005 Von hier an bl<strong>in</strong>d<br />

2007 Soundso


NZ 33/2009<br />

DEUTSCHSPRACHIGES<br />

RADIOPROGRAMM<br />

LANDESWEIT!<br />

Die deutschsprachige Radiosendung<br />

von Radio Fünfkirchen ist landesweit<br />

zu hören. „Treffpunkt am Vormittag“<br />

meldet sich täglich von 10<br />

bis 12 Uhr. Sonntags können die<br />

werten Zuhörer das beliebte<br />

„Wunschkonzert“ hören. Zweiwöchentlich<br />

werden deutschsprachige<br />

Messen übertragen.<br />

Das Programm wird auf zwei Mittelwellenfrequenzen<br />

ausgestrahlt. In<br />

Südungarn und bei Budapest hören<br />

Sie die Sendungen auf MW/AM 873<br />

kHz, über Marcali und Szolnok wird<br />

das Programm auf MW/AM 1188<br />

kHz ausgestrahlt. Hören Sie zu! Wir<br />

sprechen Ihre Sprache!<br />

MR4, <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitensen<strong>der</strong> des<br />

Ungarischen Rundfunks hat e<strong>in</strong>e<br />

Web-Seite. Man kann im Internet<br />

die deutschsprachige Sendung live<br />

hören und gesendete Magaz<strong>in</strong>e herunterladen.<br />

www.mr4.hu, http://nemet.radio.hu,<br />

http://nemet2.radio.hu<br />

deutschesendung@freemail.hu<br />

Telefon Live: 06 72 518 340<br />

DEUTSCHSPRACHIGES<br />

FERNSEHPROGRAMM<br />

UNSER BILDSCHIRM<br />

Die deutschsprachige Fernsehsendung<br />

von Studio Fünfkirchen des<br />

Ungarischen Fernsehens „Unser<br />

Bildschirm“ meldet sich dienstags<br />

um 13.55 Uhr im mtv.<br />

Wie<strong>der</strong>holung donnerstags um<br />

10.30 Uhr im m2.<br />

Tel./Fax: 06 72 507406<br />

Adresse: 7626 Pécs, Alsóhavi u. 16.<br />

Telefon: 06-72-507-400<br />

Fax: 06-72-507-406<br />

E-Mail: ubpecs@mtv.hu<br />

www.mtv.hu/unserbildschirm<br />

Die Heimatzeitung <strong>der</strong> Deutschen<br />

aus Ungarn<br />

E-Mail: up@schwabenverlag.de<br />

http://www.schwabenverlag.de<br />

Anzeigenannahme:<br />

Redaktion <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Tel.: 302 6784<br />

Fax: 354 06 93<br />

E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />

Ungarndeutsche<br />

Publikationen<br />

können Sie bequem<br />

übers Internet<br />

bestellen:<br />

wwwwww..nneeuuee--zzeeiittuunngg..<br />

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Unter dem Wort Unterernährung<br />

versteht man,<br />

wenn entwe<strong>der</strong> die Energiezufuhr<br />

o<strong>der</strong> die Nährstoffzufuhr<br />

o<strong>der</strong> beide<br />

ungenügend s<strong>in</strong>d. Da nur<br />

e<strong>in</strong>e vollwertige und abwechslungsreicheErnährung<br />

die Voraussetzung<br />

für Gesundheit und volle<br />

Leistungsfähigkeit bieten<br />

kann, hat die Unterernährung<br />

viele ungünstige<br />

Folgen. Die Funktion <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Organe wird geschädigt und<br />

es kann zu e<strong>in</strong>er geistigen Schwäche,<br />

sogar zu e<strong>in</strong>er Depression führen.<br />

Die Ernährung besteht aus folgenden<br />

Nährstoffen: Eiweiß, Fett,<br />

Kohlenhydrate, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe,<br />

Spurenelemente, Wasser und<br />

Ballaststoffe. Es gibt ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />

Lebensmittel, <strong>in</strong> dem alle Nährstoffe<br />

<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Menge enthalten<br />

s<strong>in</strong>d. Damit <strong>der</strong> Körper alle Nährstoffe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Menge erhält,<br />

W I R E M P F E H L E N 15<br />

Dr. Zoltán Müller<br />

Facharzt für HNO-Krankheiten<br />

Richtige Ernährung statt Unterernährung<br />

müssen die Lebensmittel<br />

geschickt komb<strong>in</strong>iert<br />

werden. Die Unterernährung<br />

kann als die Folge<br />

von vielen Erkrankungen<br />

vorkommen, beispielsweise<br />

Krebs, Schluckprobleme,Verdauungskrankheiten,Appetitlosigkeit,<br />

aber auch psychiatrische<br />

Krankheiten<br />

o<strong>der</strong> starke, e<strong>in</strong>seitige<br />

Diät können dazu führen.<br />

Vor allem soll man reichlich essen,<br />

aber nicht zu viel. Man soll lieber<br />

öfter kle<strong>in</strong>e als selten große Mahlzeiten<br />

verzehren. Bei vielen Krankheiten<br />

sollen die Patienten Nährmittel<br />

zu sich nehmen, da die Verdauung<br />

von Nährmitteln dem Körper<br />

viel leichter fällt. Die Nährmittel<br />

können den Kranken auch durch<br />

Nährsonden gegeben werden. Die<br />

Nährmittel können von den Ärzten<br />

verschrieben und <strong>in</strong> den Apotheken<br />

gekauft werden.<br />

„Valeria-Koch-Preis“ 2010<br />

Der Bildungsausschuß <strong>der</strong> LdU erwartet Vorschläge für den „Valeria-Koch-<br />

Preis“ 2010. Ziel des Preises ist es, drei ungarndeutsche MittelschülerInnen<br />

<strong>der</strong> letzten zwei Jahrgänge für ausgezeichnete schulische Leistungen und<br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenspezifische Aktivitäten sowie e<strong>in</strong>e ungarndeutsche Absolvent<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en<br />

ungarndeutschen Absolventen e<strong>in</strong>er akademischen E<strong>in</strong>richtung für<br />

hervorragende Diplomarbeit mit ungarndeutschem Thema zu prämieren.<br />

Die Nom<strong>in</strong>ierung erfolgt bei MittelschülerInnen durch die betreffende Bildungse<strong>in</strong>richtung,<br />

bei Absolventen von akademischen E<strong>in</strong>richtungen durch<br />

den Lehrstuhl, wo die Diplomarbeit e<strong>in</strong>gereicht wurde, bzw. durch e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en ungarndeutschen Vere<strong>in</strong>. Bei<br />

mehreren Bewerbern werden die E<strong>in</strong>richtungen gebeten, e<strong>in</strong>e Vorentscheidung<br />

zu treffen und e<strong>in</strong>e Reihenfolge aufzustellen. Es ist zu beachten, daß<br />

mit dem „Valeria-Koch-Preis“ nur Angehörige <strong>der</strong> ungarndeutschen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit<br />

ausgezeichnet werden können.<br />

Dem Vorschlag s<strong>in</strong>d beizufügen:<br />

a) kurzer Lebenslauf (ke<strong>in</strong> tabellarischer!)<br />

b) Empfehlung <strong>der</strong> Deutschen Selbstverwaltung des Heimatortes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher<br />

c) bei Absolventen die Diplomarbeit sowie ihre Beurteilung durch den Konsulenten<br />

d) bei Mittelschülern Kopie des letzten Zeugnisses sowie e<strong>in</strong> Aufsatz von<br />

2-3 DIN A/4 Seiten, betitelt „Was bedeutet mir Ungarndeutsche/r zu se<strong>in</strong>“<br />

e) Privatanschrift<br />

Die Vorschläge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> deutscher Sprache bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> LdU<br />

(1026 Budapest, Julia Str. 9) bis zum 15. Oktober 2009 e<strong>in</strong>zureichen. Zum<br />

Auswahlverfahren gehört e<strong>in</strong> kurzes Gespräch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong><br />

LdU. Die Kandidaten werden dazu nach dem E<strong>in</strong>sendeschluß e<strong>in</strong>geladen.<br />

Die Preisübergabe f<strong>in</strong>det im Rahmen <strong>der</strong> LdU-Landesgala 2010 am „<strong>Tag</strong><br />

<strong>der</strong> Ungarndeutschen Selbstverwaltungen“ <strong>in</strong> Budapest statt.<br />

Haydn-Gedenkkonzert<br />

Das ungarndeutsche Museum „Hartai-Haus“ <strong>in</strong> Budapest veranstaltet zum<br />

200. Todesjahr von Haydn e<strong>in</strong> Gedenkkonzert. Auf dem Programm stehen<br />

Werke von Kiel, Frank, Mendelssohn-Bartholdy und Atias. Die Werke werden<br />

von dem japanischen Pianisten Akiko Taniguchi und dem Mexikaner<br />

Raul Teo Arias (Geige) vorgetragen. Teos Vater sammelte – wie bei uns<br />

Béla Bartók – mexikanische Volksmusik, darauf basiert se<strong>in</strong>e Tätigkeit als<br />

Komponist. Das Konzert f<strong>in</strong>det am 2. September um 18 Uhr im Ehrensaal<br />

des Evangelischen Gymnasiums (Budapest. V., Sütô-Straße 1) statt. Karten<br />

können unter <strong>der</strong> Telefonnummer 06 30 640 4126 bestellt o<strong>der</strong> vor Ort gekauft<br />

werden.<br />

Brief <strong>der</strong> Woche<br />

An Gábor<br />

Gábor: Rundfunktitan seit Ende <strong>der</strong><br />

80er Jahre<br />

Lieber Gábor,<br />

das Schicksal war gnädig zu Dir,<br />

trotzdem glaube ich, daß Du Dich<br />

noch an mich er<strong>in</strong>nern kannst. Denn<br />

wir haben bei jener ersten halbprivaten<br />

Sendung <strong>in</strong> deutscher Sprache<br />

herrlich zusammenarbeiten können<br />

und so manche Grenzen erprobt –<br />

vom Rütteln war damals noch nicht<br />

die Rede.<br />

Nun hätte ich e<strong>in</strong>e Bitte an Dich:<br />

Du bist <strong>in</strong>zwischen groß und ich<br />

kle<strong>in</strong> geworden, so könntest Du für<br />

mich e<strong>in</strong> Wort e<strong>in</strong>legen bei den<br />

Mächtigen: Ich möchte e<strong>in</strong>e Stelle<br />

bei den Hauptstädtischen Verkehrsbetrieben.<br />

E<strong>in</strong>e etwas höhere Position,<br />

die mir erlauben würde, e<strong>in</strong>iges<br />

zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Ich stecke voller Pläne: Da ich im<br />

Moment an zwei Krücken gehe,<br />

würde ich erst mal e<strong>in</strong>e Runde vorschlagen.<br />

Ich müßte dabei Haltestellen<br />

erreichen können – ohne Treppen<br />

zu steigen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Rolltreppe benutzen<br />

zu müssen. Bei <strong>der</strong> Metro<br />

wollte man längst Fahrstühle e<strong>in</strong>bauen,<br />

es blieb aber beim Plan. Dies<br />

könnte man än<strong>der</strong>n! Dann würden<br />

wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bus o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Straßenbahn<br />

e<strong>in</strong>steigen müssen – me<strong>in</strong>em<br />

Begleiter würde ich für diese Aufgabe<br />

die Krücken leihen. Mal sehen,<br />

wie weit er damit kommen würde!<br />

Hier könnte man auch etliches tun.<br />

Ich würde – wenn ich das Sagen bei<br />

BKV hätte – auch nur Fahrsche<strong>in</strong>e<br />

erlauben, mit denen man umsteigen<br />

kann. Natürlich nur <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

vernünftigen Zeitraums. Mißbrauch<br />

ließe sich leicht kontrollieren. Wenn<br />

all dies erledigt ist, könnte man sich<br />

an den Fahrplan ranmachen sowie<br />

Parkplätze für jene vernünftigen und<br />

umweltbewußten Autofahrer anlegen,<br />

die bereit s<strong>in</strong>d, aus ihrem ach so<br />

geliebten Autochen zu steigen, um<br />

ihr Ziel <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stadt mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.<br />

Wenn auch dies geschafft ist,<br />

würde ich noch e<strong>in</strong>e Art Arenaspiel<br />

e<strong>in</strong>führen. An Wochenenden könnten<br />

sich <strong>in</strong> gepflegtem Rahmen zwei<br />

Mannschaften bekämpfen: Auf <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en Seite die Fahrer und Kontrolleure,<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Vertreter <strong>der</strong><br />

Passagiere. So wären die Prügeleien<br />

<strong>in</strong> und um die Fahrzeuge e<strong>in</strong>fach<br />

überflüssig und absolut nicht mehr<br />

„<strong>in</strong>“.<br />

Wenn Du glaubst, ich träume, und<br />

Du jenen, die im Moment gerade<br />

über Personalfragen entscheiden, ke<strong>in</strong>esfalls<br />

e<strong>in</strong>e Träumer<strong>in</strong> vermitteln<br />

kannst, beruhige die hohen Herrschaften:<br />

Sie brauchen mich ja nur<br />

für kurze Zeit e<strong>in</strong>zustellen und können<br />

mich dann ruhig entlassen. Ich<br />

gehe gerne – natürlich mit e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />

Abf<strong>in</strong>dungssumme <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Tasche. Allerd<strong>in</strong>gs wäre dann nur<br />

ich gut raus, die vielen an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmer<br />

nicht.<br />

judit


16 W I R E M P F E H L E N<br />

NZ 33/2009<br />

Workshop „Reiseassistenz“<br />

In <strong>der</strong> Stadt Krautheim, die durch das Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten-Wohnzentrum<br />

(EKWZ), die Krautheim Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

(WfB), durch e<strong>in</strong> barrierefreies Stadtbild sowie durch Natur und die Flußlandschaft<br />

geprägt ist, f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Reiseassistenz-Workshop vom 16.-22.<br />

November statt.<br />

Dies ist ke<strong>in</strong>e Ausbildung, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e mult<strong>in</strong>ationale Lernerfahrung,<br />

welche die Kompetenzen und Fähigkeiten <strong>der</strong> Teilnehmenden im Umgang<br />

mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung erhöhen und den europäischen Austausch<br />

im Bereich Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Reisen för<strong>der</strong>n soll.<br />

Die Themen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kreativen und offenen Rahmen angesprochen<br />

werden, s<strong>in</strong>d das Kennenlernen <strong>der</strong> verschiedenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsarten und<br />

spezieller Hilfsmittel sowie <strong>der</strong>en Anwendung, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz als pflegerische<br />

Assistenz, die spezifische Erste Hilfe für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

sowie <strong>der</strong> Umgang mit dem Rollstuhl und verschiedene Pflegetechniken.<br />

Dies wird im europäischen Kontext von barrierefreien Reisen zusammen<br />

mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> praktischen und theoretischen E<strong>in</strong>heiten<br />

erarbeitet.<br />

Die Teilnehmenden werden durch praktischen E<strong>in</strong>satz im Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenwohnheim,<br />

<strong>in</strong> den Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ergotherapie <strong>in</strong> ihren Lernmöglichkeiten und ihrer Kreativität stimuliert.<br />

Für den Austausch <strong>der</strong> Teilnehmenden untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit erfahrenen<br />

Reiseassistenten, Reisenden mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und evtl. mit e<strong>in</strong>er EU-<br />

Politiker<strong>in</strong> wird genügend Freiraum geschaffen.<br />

Durch diesen Workshop sollen die Teilnehmenden befähigt werden, als<br />

Reiseassistenz Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu begleiten. Sie sollen für<br />

den spezifischen Umgang mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung sensibilisiert<br />

werden.<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />

– m<strong>in</strong>destens 18 Jahre<br />

– körperliche Belastbarkeit<br />

– E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Geduld und Ausdauer<br />

– eigenständiger Umgang mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

– soziale E<strong>in</strong>stellung<br />

Anmeldung: Die Anmeldungen werden nach <strong>der</strong> Reihenfolge des E<strong>in</strong>gangs<br />

berücksichtigt, jedoch Personen aus benachteiligten sozialen Gruppen<br />

wird Vorrang e<strong>in</strong>geräumt. Möglichst viele EU-Län<strong>der</strong> sollen präsent<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Workshopsprache: Der Workshop wird auf Deutsch abgehalten. Teilnehmende,<br />

die über ger<strong>in</strong>ge Deutschkenntnisse verfügen, haben im Vorfeld<br />

Anspruch auf e<strong>in</strong>en Sprachkurs. Die entstandenen Kosten werden bis<br />

150,- ¤ p.P. gegen Belege erstattet.<br />

Unterkunft/Verpflegung: Die Übernachtung erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen, auf<br />

Wunsch barrierefreien, E<strong>in</strong>zel- und Doppelzimmern. Während des<br />

gesamten Workshops erfolgt e<strong>in</strong>e Vollverpflegung.<br />

Versicherungen: Die Teilnehmenden s<strong>in</strong>d während des Workshops<br />

durch e<strong>in</strong>e Haftpflicht- sowie Reiserücktrittskosten- und Reisekrankenversicherung,<br />

abgesichert.<br />

An- und Abreise: Die An- und Abreise, <strong>in</strong>kl. Buchung <strong>der</strong> Flug- und<br />

Bahntickets wird zentral über den BSK-Reiseservice organisiert. Bitte teilen<br />

Sie uns die dafür benötigten Daten im Anmeldeformular mit.<br />

Kosten: Dieser Workshop wird f<strong>in</strong>anziell durch die europäische Kommission<br />

unterstützt. Die Abrechnung erfolgt zentral über Krautheim.<br />

Teilnehmerzahl: max. 6 Personen aus Deutschland<br />

max. 12 Personen aus weiteren EU-Län<strong>der</strong>n<br />

Organisation/Durchführung: BSK-Service GmbH / Reiseservice<br />

Veranstalter: Bundesverband Selbsthilfe Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter e.V., Altkrautheimer<br />

Str. 20, D-74238 Krautheim<br />

Anmeldungen an<br />

reiseservice@bsk-ev.org<br />

o<strong>der</strong> über http://www.reisen-ohne-barrieren.eu/ Rubrik Reiseassistenz<br />

Solisten gesucht<br />

E<strong>in</strong> Teil des Programms <strong>der</strong> Landesgala am <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> Ungarndeutschen<br />

Selbstverwaltungen steht schon im voraus fest. Auf Vorschlag des Landesrates<br />

werden immer die Kulturgruppen (Tanzgruppe, Chor und Musikkapelle<br />

– Jugend und Erwachsene) e<strong>in</strong>geladen, die auf den Landesfestivals die<br />

besten Ergebnisse erreicht haben.<br />

Außerdem s<strong>in</strong>d wir bestrebt, ungarndeutschen Solisten e<strong>in</strong>en Raum zu<br />

bieten, sich vor <strong>der</strong> größeren Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Wir erwarten Ihre Vorschläge für Solisten o<strong>der</strong> Duos bis zum 4. September<br />

2009, damit <strong>der</strong> Kulturausschuß noch rechtzeitig e<strong>in</strong>e Wahl treffen<br />

kann. Die Vorschläge können direkt bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> Landesselbstverwaltung<br />

<strong>der</strong> Ungarndeutschen (Pf. 348, 1537 Budapest) e<strong>in</strong>gereicht<br />

werden. Die Bewerbungen müssen e<strong>in</strong>e CD o<strong>der</strong> DVD mit verschiedenen,<br />

ortstypischen Stücken enthalten sowie e<strong>in</strong>e Beschreibung des Solisten<br />

o<strong>der</strong> des Duos.<br />

Daheim an <strong>der</strong> Donau<br />

Zusammenleben von Deutschen und Serben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a<br />

Am 15. Mai eröffnete <strong>der</strong> badenwürttembergische<br />

Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Heribert Rech die Ausstellung „Daheim<br />

an <strong>der</strong> Donau. Zusammenleben<br />

von Deutschen und Serben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vojvod<strong>in</strong>a.“ (NZ 19/2009). Die<br />

Ausstellung war bis 23. August <strong>in</strong><br />

Neusatz zu sehen, wo alle<strong>in</strong> während<br />

<strong>der</strong> Museumsnacht über 10.000<br />

Menschen Besucher kamen.<br />

Nun werden am 11. September um<br />

17 Uhr die Ulmer Bürgermeister<strong>in</strong><br />

Sab<strong>in</strong>e Mayer-Dölle und Sándor<br />

Egeresi, Präsident des Parlamentes<br />

<strong>der</strong> Autonomen Prov<strong>in</strong>z Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong><br />

Ulm dieselbe Ausstellung eröffnen.<br />

Die mo<strong>der</strong>ne, durchgehend zweisprachige<br />

Präsentation, das Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>er Kooperation des Donauschwäbischen<br />

Zentralmuseums Ulm mit<br />

dem Museum <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Neusatz,<br />

ist im Donauschwäbischen<br />

Zentralmuseum Ulm bis 10. Januar<br />

2010 zu sehen.<br />

Gleichzeitig wird e<strong>in</strong>e Begleitausstellung<br />

des Neu-Ulmer Foto-<br />

Zum 150. Jahrestag <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>in</strong> Werbass (Batschka) wurde 1935 eigens<br />

e<strong>in</strong>e „Ansiedlertracht“ geschnei<strong>der</strong>t FFoottoo:: DDZZMM<br />

künstlers Wolfgang Moll vom 12. September 2009 bis 10. Januar 2010 gezeigt.<br />

Der Neu-Ulmer Fotokünstler Wolfgang Moll porträtiert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>ternationalen Kunstprojekt Menschen aus <strong>der</strong> multiethnischen Region<br />

Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Serbien. Im Mai dieses Jahres war Moll für zehn <strong>Tag</strong>e <strong>in</strong><br />

Neusatz und hat dort Schwarzweißporträts von Menschen unterschiedlicher<br />

Kulturen, Herkunft und aus allen Altersgruppen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Black-<br />

Box fotografiert.<br />

Se<strong>in</strong>e Idee: „Als Aktionskünstler nutze ich me<strong>in</strong>e Intuitionsgabe und<br />

beabsichtige mit dem Medium <strong>der</strong> Digitalfotografie die soziale Kompetenz<br />

<strong>der</strong> Portraitierten sichtbar zu machen. Das Fotohappen<strong>in</strong>g soll e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag dazu leisten, die Chancen kultureller Vielfalt erfahrbar zu machen.“<br />

Moll, selbst Nachfahre von Donauschwaben aus <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a, beschäftigt<br />

sich seit Jahren <strong>in</strong> künstlerischer H<strong>in</strong>sicht mit den Schlüsselbegriffen<br />

Heimat und Identität.<br />

Donauschwäbisches Zentralmuseum<br />

Schillerstraße 1<br />

D-89077 Ulm<br />

Tel: ++49 0731 / 9 62 54 – 0<br />

Fax: ++49 0731 / 9 62 54 – 200<br />

<strong>in</strong>fo@dzm-museum.de; www.dzm-museum.de<br />

Friseurgeschäft von Anton Horschitz<br />

<strong>in</strong> Ruma (Syrmien). Ladengeschäfte<br />

und Geschäftsannoncen<br />

wurden nach 1920 durchweg zweisprachig<br />

deutsch und serbisch ausgezeichnet.

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