Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung
Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung
Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 33 Preis: 150 Ft Budapest, 14. August 2009<br />
Zahlreiche junge Musikanten<br />
aus dem ganzen Land meldeten<br />
sich für das <strong>Harmonikalager</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong>, um<br />
geme<strong>in</strong>sam ungarndeutsche<br />
Melodien zu spielen und e<strong>in</strong>e<br />
schöne Woche mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu<br />
verbr<strong>in</strong>gen. „Ab den 50ern ist<br />
das Akkordeonspiel vielerorts<br />
e<strong>in</strong>fach aus unserem Leben<br />
verschwunden“, sagte Stefan<br />
Geiger, <strong>der</strong> bekannte Musiklehrer<br />
aus Madarasch, <strong>der</strong> die<br />
Leitung <strong>der</strong> fachlichen Arbeit<br />
des Camps übernahm, „aber<br />
nun soll e<strong>in</strong>e neue Generation<br />
heranwachsen und dieses<br />
Instrument wie<strong>der</strong> beliebt<br />
machen.“<br />
Viele <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten bei <strong>der</strong> Ankunft<br />
noch ke<strong>in</strong> Gefühl für die deutschen<br />
Rhythmen, für das Beson<strong>der</strong>e<br />
Galaabend<br />
„Operalia“<br />
Der <strong>in</strong>ternationale Gesangswettbewerb<br />
Operalia wurde 1993 von Weltstar<br />
Placido Dom<strong>in</strong>go mit dem Ziel<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen, die Aufmerksamkeit<br />
auf junge und begabte Opernsänger<strong>in</strong>nen<br />
und -sänger <strong>der</strong> Welt zu<br />
lenken und sie dadurch zu för<strong>der</strong>n.<br />
Dank des vorjährigen sehr erfolgreichen<br />
Konzerts des Startenors und<br />
se<strong>in</strong>es Engagements für das Projekt<br />
europäische Kulturhauptstadt durfte<br />
Fünfkirchen vor Moskau und Monaco<br />
diese Weltveranstaltung, den<br />
Galaabend, organisieren.<br />
Am vergangenen Samstagabend<br />
traten die diesjährigen Gew<strong>in</strong>ner des<br />
Gesangswettbewerbs aus Rußland,<br />
den USA, Griechenland, Polen, Spanien,<br />
Australien, Litauen und Ch<strong>in</strong>a<br />
vor schätzungsweise 30.000 Menschen<br />
auf dem Domplatz mit<br />
Maestro Dom<strong>in</strong>go und den berühmten<br />
Pannon Philharmonikern auf.<br />
Das fast dreistündige Konzert fasz<strong>in</strong>ierte<br />
das Publikum, das mehrmals<br />
um Zugaben bat. Die Liebl<strong>in</strong>gslie<strong>der</strong><br />
von Dom<strong>in</strong>go, <strong>der</strong> das Publikum<br />
durch se<strong>in</strong>e nette Art und mit se<strong>in</strong>er<br />
Stimme begeisterte, fehlten auch<br />
nicht im Repertoire. Die jüngste Teilnehmer<strong>in</strong><br />
war Brigitta Simon aus<br />
Raab, die an <strong>der</strong> Musikakademie <strong>in</strong><br />
Wien studiert. Zoltán Schmidt<br />
Zukunft des ungarndeutschen Harmonikaspiels gesichert<br />
<strong>Harmonikalager</strong> <strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong><br />
dieser Melodien. Beim Abschlußkonzert<br />
am vergangenen Wochenende<br />
<strong>in</strong> Nimmesch sah das schon<br />
an<strong>der</strong>s aus. Täglich zweimal übten<br />
die Nachwuchsmusikanten zusammen,<br />
jeweils zwei Stunden, und<br />
sie hatten sogar e<strong>in</strong>en eigenen Lagermarsch.<br />
Abends gab es E<strong>in</strong>zelübungen,<br />
die oft bis <strong>in</strong> die späte<br />
Nacht dauerten, doch die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendlichen haben gerne mit-<br />
gemacht. „Wir lernen hier sehr gute<br />
schwäbische Musik, es ist schön“,<br />
me<strong>in</strong>ten die Schüler, so auch Dániel<br />
Pitz aus Schaumar, <strong>der</strong> es beson<strong>der</strong>s<br />
genoß, <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er riesigen Kapelle<br />
zu spielen.<br />
Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Woche war es, die 37 K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus verschiedenen<br />
Teilen des Landes und<br />
(Fortsetzung auf Seite 2)<br />
<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Nationalitäten</strong><br />
<strong>in</strong> Ratzpetr<br />
Den <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Nationalitäten</strong> feierte Ratzpetr/Újpetre am vergangenen Samstag.<br />
Mehrere Kulturgruppen <strong>der</strong> Schwaben, Kroaten und Zigeuner s<strong>in</strong>d aufgetreten.<br />
Das schwungvolle Programm, <strong>in</strong> dem auch die junge, aber sehr begabte<br />
Plat<strong>in</strong>-Kapelle aus Bohl (Bild) aufspielte, war e<strong>in</strong> gutes Beispiel für<br />
Toleranz und Verständigung. Alle, sowohl Zuschauer, Veranstalter und Mitwirkende,<br />
haben die Produktionen sehr genossen. Bürgermeister<strong>in</strong> Maria<br />
Gaszt sagte, nächstes Jahr wolle man diesen bunten <strong>Tag</strong> wie<strong>der</strong> veranstalten.<br />
Zoltán Schmidt<br />
Aus dem Inhalt<br />
Mit <strong>der</strong> Beilage<br />
Ungarndeutsche Christliche<br />
Nachrichten<br />
Ödenburger Familien im Porträt<br />
Die Zettl-Langers<br />
Es gab <strong>in</strong> Ödenburg zwei Freunde,<br />
die e<strong>in</strong> Leben lang wie Pech und<br />
Schwefel zusammenhielten: Gustav<br />
Zettl und Franz Storno. Beide<br />
sammelten Gegenstände und legten<br />
somit den Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> Wohnungsmuseum.<br />
Die Familie Storno<br />
ist ausgestorben, aber die Zettl-Langer-Sammlung<br />
ist nach wie vor zu<br />
besichtigen.<br />
Seite 3<br />
Geschichten und Er<strong>in</strong>nerungen<br />
Der zehnjährige Vere<strong>in</strong> für Kismányok<br />
erwartete mit vielen Programmen<br />
die E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Ortschaft<br />
und viele Gäste aus nah und<br />
fern zum Dorffest.<br />
Seite 3<br />
Die Tränen beim Abschied<br />
erzählen alles über unsere<br />
Beziehung<br />
Der Ungarndeutsche Kulturvere<strong>in</strong><br />
Le<strong>in</strong>war pflegt seit 2002 gute Beziehungen<br />
mit dem Heimatvere<strong>in</strong><br />
Schönwald. Dieser empf<strong>in</strong>g die<br />
Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen schon<br />
zum sechsten Mal als Gast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de, die sich im wun<strong>der</strong>schönen<br />
Schwarzwald bef<strong>in</strong>det.<br />
Seite 4<br />
Geme<strong>in</strong>sam feiern trotz<br />
Unterschieden<br />
Das ca. 200 Seelen zählende Dorf<br />
Sadj/Szágy bef<strong>in</strong>det sich im nördlichen<br />
Teil des Komitats Branau und<br />
ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Natur e<strong>in</strong>gebettete<br />
E<strong>in</strong>-Straße-Siedlung. Neben <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirche bieten e<strong>in</strong> Kulturhaus,<br />
e<strong>in</strong>e Bibliothek und e<strong>in</strong> Sportplatz<br />
die Möglichkeit zur Organisierung<br />
geme<strong>in</strong>schaftlicher Programme.<br />
Seite 4<br />
Tür nach Osten<br />
Der Band behandelt das historische<br />
Gebiet Siebenbürgen und verlockt<br />
den Leser zu e<strong>in</strong>er Reise durch Erlebnisse,<br />
Empf<strong>in</strong>dungen und Erkenntnisse<br />
von Farkas-Zoltán Hajdú,<br />
die ethnographische, historische<br />
sowie identitäre Aspekte aufarbeitet.<br />
Seite 6
2 B E R I C H T E NZ 33/2009<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Ungarndeutsches Wochenblatt<br />
Chefredakteur:<br />
Johann Schuth<br />
Adresse/Anschrift:<br />
Budapest VI., Lendvay u. 22 H–1062<br />
Telefon Sekretariat:<br />
+36 (06) 1/ 302 67 84<br />
+36 (06) 1/ 302 68 77<br />
Fax: +36 (06) 1/354 06 93<br />
Mobil: +36 (06) 30/956 02 77<br />
E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />
Internet: www.neue-zeitung.hu<br />
Verlag:<br />
Magyar Közlöny Lap- és Könyvkiadó Kft.<br />
1085 Budapest VlII., Somogyi Béla u. 6.<br />
E-Mail: kozlony@mhk.hu<br />
Internet: www.mhk.hu<br />
Verantwortlich für die Herausgabe:<br />
Dr. László Kodela<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>/Generaldirektor<br />
Druckvorlage: Comp-Press GmbH<br />
Druck: Magyar Közlöny Lap- és<br />
Könyvkiadó Lajosmizsei Nyomdája<br />
Verantwortlicher Leiter:<br />
Burján Norbert<br />
Index: 25/646.92/0233<br />
HU ISSN 0415-3049<br />
Anzeigenannahme direkt<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />
Mitglied <strong>der</strong> weltweiten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Internationale Medienhilfe<br />
(IMH-NETZWERK)<br />
Unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte<br />
und Fotos werden we<strong>der</strong> aufbewahrt<br />
noch zurückgeschickt<br />
Gedruckt mit Unterstützung <strong>der</strong> Stiftung<br />
für die Nationalen und Ethnischen<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten Ungarns<br />
und<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isteriums des Innern<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
Vertrieb unserer <strong>Zeitung</strong><br />
Zu bestellen nur bei:<br />
Magyar Közlöny<br />
Lap- és Könyvkiadó Kft.<br />
1085 Budapest, Somogyi Béla u. 6.<br />
1394 Bp. Pf. 361<br />
Telefon: 317 99 99, Fax: 318 66 68<br />
E-Mail: kozlony@mhk.hu<br />
Internet: www.mhk.hu<br />
Jahresabo: 7056 Ft<br />
E<strong>in</strong>zelpreis: 150 Ft<br />
Direktbestellungen im Ausland:<br />
über die <strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung<br />
Budapest, Lendvay u. 22 H–1062<br />
E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />
Jahresabonnement 2009:<br />
Deutschland: 110 Euro<br />
Österreich: 100 Euro<br />
Schweiz: 170 sfr<br />
DEUTSCHLAND:<br />
KUBON UND SAGNER<br />
ABT. ZEITSCHRIFTENIMPORT<br />
D-80328 München<br />
Gesichter Afrikas im Waldviertel <strong>Harmonikalager</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Waschludt</strong><br />
Afrikanische Kunst – sei es Musik,<br />
Malerei o<strong>der</strong> Bildhauerei –<br />
ist bekannt für ihre Ursprünglichkeit<br />
und Kraft. In <strong>der</strong> Waldviertler<br />
Stadt Groß-Siegharts –<br />
schon bekannt durch ihre verschiedenen<br />
kulturellen Kontakte<br />
mit Afrika – hat sich seit Juli<br />
2009 e<strong>in</strong> weiteres afrikanisches<br />
Juwel dazugesellt: <strong>der</strong> Artsalon<br />
<strong>in</strong> den Räumlichkeiten des<br />
Schlosses.<br />
Der Artsalon ist e<strong>in</strong>e Kultur<strong>in</strong>itiative<br />
von Christa Maria<br />
Temper, die im Jahr 2005 ihren<br />
Waldviertler <strong>Zeitung</strong>sverlag<br />
verkaufte, anschließend drei<br />
Jahre <strong>in</strong> Südafrika, Sambia und<br />
Namibia lebte und sich dem Ankauf<br />
afrikanischer Kunst widmete.<br />
Die Idee des Artsalons<br />
wurde <strong>in</strong> Namibia geboren, geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Architekt Alexan<strong>der</strong> Semper, <strong>der</strong> nun die Aufgabe des Kurators<br />
übernommen hat.<br />
Die Exponate <strong>der</strong> privaten Kunstsammlung von Christa Maria Temper<br />
s<strong>in</strong>d jetzt als Dauerausstellung im Schloß Groß-Siegharts zu sehen, dazu<br />
werden <strong>in</strong> regelmäßig wechselnden Abständen Arbeiten afrikanischer<br />
Künstler gezeigt. Der erste davon ist Ndasuunje „Papa“ Shikongeni, e<strong>in</strong><br />
Ovambo aus Namibia, Maler, Grafiker, Bildhauer, und als Kunstprofessor<br />
<strong>in</strong> allen dreizehn Regionen Namibias tätig. Seit 1993 hat er sich durch E<strong>in</strong>zel-<br />
o<strong>der</strong> bei Gruppenausstellungen e<strong>in</strong>en Namen gemacht und zahlreiche<br />
Preise <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, den USA, Europa und Afrika bekommen. Er war Teilnehmer<br />
bei <strong>der</strong> Hannover Expo 2000 <strong>in</strong> Deutschland, bei Künstlertreffen <strong>in</strong><br />
Kapstadt, Schweden, F<strong>in</strong>nland, Belgien, den USA ... 1994 war er Gründungsmitglied<br />
von Tulipamwe International Artists Workshop <strong>in</strong> Namibia<br />
und Tenq International Artists Workshop <strong>in</strong> Senegal, 1999 erwarb er das<br />
Meisterdiplom <strong>in</strong> St. Petersburg, Rußland.<br />
So ist es nur zu verständlich, daß sich zur Präsentation se<strong>in</strong>er Werke <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ausstellungsreihe „Face of Africa“ die Namibische Botschafter<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
Österreich, Selma Ashipala-Musavyi nach Groß-Siegharts begab – und sich<br />
dabei als versierte Kunstkenner<strong>in</strong> erwies. Schon <strong>in</strong> ihrer Student<strong>in</strong>nenzeit<br />
vor <strong>der</strong> Unabhängigkeit Namibias lernte sie die Kunst als effektives Werkzeug<br />
kultureller Diplomatie schätzen: „Politik braucht Kunst – und Kunst<br />
braucht Politik“, me<strong>in</strong>te sie <strong>in</strong> ihrer Eröffnungsrede.<br />
Zum Auftakt <strong>der</strong> Ausstellungsreihe fanden sich so zahlreiche Teilnehmer<br />
von Wien bis München und aus verschiedenen Gegenden Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
<strong>in</strong> den Räumlichkeiten <strong>der</strong> Schloß-Etage e<strong>in</strong>, daß über die erste optische<br />
Wahrnehmung h<strong>in</strong>aus vor allem e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Gedankenaustausch angesagt<br />
war – <strong>in</strong> Ruhe die ganze Tiefe <strong>der</strong> ausdrucksstarken Werke „Papa“ Shikongenis<br />
zu erfassen wurde zum Vorhaben für weitere Ausstellungsbesuche.<br />
Traude Walek-Doby<br />
Berichtigung: In unserem Beitrag „Die neuerliche Eroberung <strong>der</strong> Burg Ehrenberg“<br />
(NZ 32/2009, Seite 11) ist lei<strong>der</strong> e<strong>in</strong> falsches Foto erschienen. Nun<br />
veröffentlichen wir das richtige Foto über die Burg Ehrenberg. Wir bitten<br />
die Autor<strong>in</strong> und die Leser um Nachsicht.<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
mit ganz unterschiedlichem Spielniveau<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kapelle zu vere<strong>in</strong>en.<br />
Auch e<strong>in</strong>ige Mädchen entscheiden<br />
sich manchmal für das Instrument<br />
Akkordeon, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Harmonikakapelle<br />
von <strong>Waschludt</strong> s<strong>in</strong>d z. B. e<strong>in</strong>ige<br />
Mädchen. Die zehnjährige Adél<br />
Háhn aus Nimmesch spielt schon<br />
seit vier Jahren Harmonika: „Es ist<br />
sehr lustig, ich mag es sehr. Die Woche<br />
war schön, es war auch witzig<br />
und ich habe viele Freunde gefunden“,<br />
lächelte das aufgeweckte Mädchen,<br />
das mit dem Musizieren auf jeden<br />
Fall weitermachen möchte.<br />
Letztes Jahr waren es 22 Teilnehmer,<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr waren schon 15 K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
mehr dabei, und 2010 wollen die<br />
jungen Musikanten auf jeden Fall<br />
wie<strong>der</strong>kommen und noch mehr Musikliebhaber<br />
mitbr<strong>in</strong>gen. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
bzw. Jugendliche zwischen 10 und<br />
21 Jahren waren zum Musikcamp<br />
gekommen, e<strong>in</strong>ige unter ihnen wollen<br />
sogar selber mal e<strong>in</strong>e Schrammelkapelle<br />
gründen, die meisten<br />
spielen schon <strong>in</strong> Blaskapellen mit,<br />
für e<strong>in</strong>ige waren das hier aber die ersten<br />
Auftritte.<br />
Franz Heilig, <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />
Landesrates Ungarndeutscher Chöre,<br />
Kapellen und Tanzgruppen, Organisator<br />
<strong>der</strong> Harmonikawoche, präsentierte<br />
stolz das Ergebnis <strong>der</strong> achttägigen<br />
Arbeit und stellte dem Publikum<br />
voller Enthusiasmus die landesweite<br />
Akkordeonkapelle vor. „Die<br />
mühsame Arbeit trägt Früchte und<br />
das Ergebnis wollten wir auf jeden<br />
Fall auch den Leuten zeigen. Es ist ja<br />
auch für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> schön, vor Publikum<br />
zu spielen.“ Das Abschlußkonzert<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Branauer Ortschaft<br />
Nimmesch war für die jungen Musikanten<br />
schon ihr zweiter Auftritt,<br />
denn am Vorabend unterhielten sie<br />
ihre Gastgeme<strong>in</strong>de <strong>Waschludt</strong>, wo<br />
sie, wie auch <strong>in</strong> Nimmesch, großen<br />
Beifall ernteten. Als Ausklang <strong>der</strong><br />
Akkordeonwoche spielten die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
noch bei <strong>der</strong> heiligen Messe <strong>in</strong><br />
Nimmesch und sagten sich dann auf<br />
Wie<strong>der</strong>sehen, bis zum kommenden<br />
Sommer! Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />
Ungarndeutsche Organisationen<br />
Landesselbstverwaltung <strong>der</strong><br />
Ungarndeutschen<br />
www.ldu.hu/de<br />
Ungarndeutsches Kultur- und<br />
Informationszentrum<br />
www.zentrum.hu<br />
Verband <strong>der</strong> Deutschen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen<br />
<strong>der</strong> Tolnau<br />
http://www.tolde.hu<br />
Verband <strong>der</strong> Deutschen<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen des<br />
Komitats Batsch-Kle<strong>in</strong>kumanien<br />
http://www.batschka.fw.hu<br />
Verband <strong>der</strong> Deutschen<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltungen <strong>in</strong><br />
Nordungarn e.V.<br />
http://www.emnosz.hu<br />
Verband Ungarndeutscher Autoren<br />
und Künstler<br />
http://www.vudak.hu
NZ 33/2009 G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N<br />
3<br />
Es gab <strong>in</strong> Ödenburg zwei<br />
Freunde, die e<strong>in</strong> Leben lang<br />
wie Pech und Schwefel<br />
zusammenhielten: Gustav<br />
Zettl und Franz Storno. Beide<br />
sammelten Gegenstände und<br />
legten somit den Grundste<strong>in</strong><br />
für e<strong>in</strong> Wohnungsmuseum.<br />
Die Familie Storno ist<br />
ausgestorben, aber die Zettl-<br />
Langer-Sammlung ist nach<br />
wie vor zu besichtigen.<br />
Agnes Langer, die Ururenkel<strong>in</strong> von<br />
Gustav Zettl, weiß über jeden<br />
Gegenstand etwas zu erzählen und<br />
kennt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familiengeschichte<br />
bestens aus. Von Beruf<br />
Deutschlehrer<strong>in</strong> wohnt sie mit ihrem<br />
Mann und ihrem Sohn Móric<br />
im Haus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Balfi-Straße, das<br />
zugleich Wohnung und Museum<br />
ist. So kommt es manchmal vor,<br />
daß die Familie beim Essen schnell<br />
den Tisch abdecken muß, denn<br />
Gäste kommen und wollen die<br />
Sammlung anschauen. Ich wollte<br />
es auch tun, aber ich wollte auch<br />
etwas über die Familienchronik erfahren,<br />
so ließ ich Agnes erzählen.<br />
Die Familie Zettl kam aus Bayern<br />
nach Güns. Josef Zettl erblickte<br />
dort 1812 das Licht <strong>der</strong> Welt. Se<strong>in</strong><br />
Vater gab ihn 1822 nach Ödenburg<br />
<strong>in</strong> die We<strong>in</strong>handlung von Ignazius<br />
Flandorfer <strong>in</strong> die Lehre. 1830<br />
kaufte Josef von Anton R<strong>in</strong>geisen<br />
dessen Essigfabrik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Balfi-<br />
Straße – das heutige Museum – auf.<br />
Bald erweiterte er die Produktion<br />
mit Rum, Likören und Spirituosen.<br />
Aus <strong>der</strong> Ehe mit Barbara Albrecht<br />
entstammten neun K<strong>in</strong><strong>der</strong>, e<strong>in</strong>es<br />
von ihnen war <strong>der</strong> 1852 geborene<br />
Gustav Zettl, <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Privatsammlung.<br />
Gustav Zettl und se<strong>in</strong> bester<br />
Freund Franz Storno – er war Sohn<br />
e<strong>in</strong>es Rauchfangkehrers, <strong>der</strong><br />
gleichzeitig e<strong>in</strong> professionell malen<strong>der</strong><br />
Restaurator war – besuchten<br />
dieselbe Schule. Beide zeichneten<br />
und malten leidenschaftlich gern<br />
und wollten diesem Beruf nachgehen.<br />
Franz durfte studieren und<br />
wurde akademisch ausgebildeter<br />
Maler, Gustav mußte aber die Spirituosen-<br />
und Essigfabrik se<strong>in</strong>es<br />
Vaters übernehmen. Doch als wohlhaben<strong>der</strong><br />
Bürger konnte er se<strong>in</strong>er<br />
Liebhaberei, dem Sammeln von alten<br />
Gegenständen, frönen und sich<br />
als Amateurkünstler im Zeichnen<br />
und Malen hervortun.<br />
Franz Storno beendete 1874 se<strong>in</strong><br />
Studium im Ausland und kam nach<br />
Ödenburg zurück. E<strong>in</strong> Porträtmaler,<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Wiener<br />
Akademie für Kunst und Malerei,<br />
siedelte sich ebenfalls <strong>in</strong> Ödenburg<br />
an; die drei Freunde malten gerne<br />
und oft zusammen. Sie gründeten<br />
Ödenburger Familien im Porträt<br />
Die Zettl-Langers<br />
Agnes Langer bei <strong>der</strong> Führung im Museum<br />
Der Alltag im Wohnungsmuseum<br />
Dorftag <strong>in</strong> Klamanok<br />
Geschichten und Er<strong>in</strong>nerungen<br />
Der zehnjährige Vere<strong>in</strong> für Kismányok erwartete mit vielen Programmen<br />
die E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Ortschaft und viele Gäste aus nah und fern zum Dorffest.<br />
Mehrmonatige Vorbereitung g<strong>in</strong>g dem Fest voraus, und da wurden Geschichten<br />
aus dem Dorf und zu jedem Haus und Hof wie<strong>der</strong>belebt und ausgearbeitet.<br />
Bei <strong>der</strong> tüchtigen Sammelarbeit g<strong>in</strong>g es aber nicht nur um Erzählungen,<br />
auch alte Gegenstände <strong>der</strong> Deutschen und <strong>der</strong> Sekler <strong>in</strong> Klamanok<br />
wurden gesucht und gefunden und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung im Bürgermeisteramt<br />
präsentiert. „Da ist wirklich e<strong>in</strong>iges zusammengekommen, ich<br />
habe nicht gedacht, daß die Leute noch so viele alte Sachen zu Hause haben“,<br />
me<strong>in</strong>te Marta Illés, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Organisator<strong>in</strong>nen des Festes. „Trachten,<br />
Wandschoner und noch vieles mehr s<strong>in</strong>d jetzt noch e<strong>in</strong>e Weile <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausstellung<br />
zu sehen.“<br />
Schon am Freitag begannen die Festlichkeiten, vor allem mit vielen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>programmen. Am Samstag, dem 1. August, gab es e<strong>in</strong>e Messe und<br />
e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Kulturprogramm. „Schließe nie de<strong>in</strong>e Tür, wenn<br />
die Vergangenheit wie<strong>der</strong> klopft. Wo du auch lebst, vergesse nie, wo de<strong>in</strong><br />
Weg begonnen hat.“ Dieses Motto wählten die Kle<strong>in</strong>manoker für ihr Fest,<br />
es galt gleichzeitig als E<strong>in</strong>ladung für alle ehemaligen Kismányoker. Viele<br />
Deutsche wurden aus dieser Ortschaft vertrieben, diesmal kamen aber nur<br />
wenige <strong>in</strong> ihren Heimatort zu diesem festlichen Anlaß. „Das ist so, weil<br />
all die damals Vertriebenen schon sehr alt s<strong>in</strong>d“, so Frau Illés. „Für die<br />
deutschen Vertriebenen hatten wir auch vor kurzem e<strong>in</strong> eigenes Fest.“ Der<br />
Vere<strong>in</strong> für Kismányok will auch fortan für die Verschönerung des Dorfes<br />
arbeiten und Veranstaltungen organisieren, vor allem für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Ortschaft.<br />
Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />
den Kreis für Bildende Künstler,<br />
<strong>der</strong> bis heute existiert und die zahlreichen<br />
Maler <strong>der</strong> Stadt umfaßt.<br />
Die Freundschaft und Sammeltätigkeit<br />
von Franz Storno und<br />
Gustav Zettl waren legendär. In den<br />
beiden Sammlungen s<strong>in</strong>d Parallelen<br />
zu f<strong>in</strong>den: Auf dem Kachelofen<br />
von Gustav s<strong>in</strong>d Frauen- auf jenem<br />
von Franz Männerfiguren abgebildet.<br />
Der angebliche Grund bestand<br />
dar<strong>in</strong>, daß bei den Zettls Mädchen,<br />
bei den Stornos Buben geboren<br />
wurden.<br />
Gustav Zettl heiratete Irma<br />
Bauer. Sie bekamen zwei Töchter.<br />
Die e<strong>in</strong>e Tochter, Helene, ehelichte<br />
den k. u. k. Offizier Hermann von<br />
Langerode. Er stammte aus e<strong>in</strong>er<br />
Weberfamilie <strong>in</strong> Schlesien. Als<br />
Soldat war er <strong>in</strong> Preßburg stationiert,<br />
wo die Eheleute lebten, bis<br />
Hermann im Ersten Weltkrieg fiel.<br />
Die Witwe kam mit ihren drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
nach Ödenburg <strong>in</strong> das Elternhaus<br />
zurück, wo sich neben <strong>der</strong><br />
Wohnung auch die Fabrik befand.<br />
Dr. Herbert Langer, <strong>der</strong> Großvater<br />
von Ágnes, führte die Manufaktur<br />
und verwahrte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnung<br />
all die Schätze, die se<strong>in</strong> Großvater<br />
e<strong>in</strong>st gesammelt hatte.<br />
1951 entg<strong>in</strong>g auch die Essigund<br />
Likörfabrik nicht <strong>der</strong> Verstaatlichung.<br />
Die Wohnung wurde <strong>der</strong><br />
Familie ebenfalls weggenommen,<br />
sie durfte jedoch zur Miete bleiben.<br />
Ab 1955 wurde dann die Wohnung<br />
zum Museum erklärt. Herbert<br />
Langer und se<strong>in</strong>e Frau führten damals<br />
die Gäste durch die Räume<br />
und erzählten ihnen von den<br />
Gegenständen und <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />
Diese Geschichten werden<br />
von Generation zu Generation<br />
weitergegeben, so herrscht bis<br />
heute e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität. Ágnes und<br />
ihr Mann setzen die Tradition fort<br />
und betreuen heute die Sammlung<br />
mit viel Liebe. Móric, <strong>der</strong> Sohn,<br />
mit dem Ágnes nur deutsch spricht,<br />
wächst sozusagen <strong>in</strong> die „Führungen“<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Das bürgerliche Milieu mit se<strong>in</strong>em<br />
Eklektizismus ist fasz<strong>in</strong>ierend.<br />
Es s<strong>in</strong>d hier römische Münzen, Keramiken,<br />
Waffen, Fächer, Türschlösser,<br />
Zunftschil<strong>der</strong>, Uhren,<br />
Gläser, Kupferstiche, Gemälde und<br />
vieles mehr zu bewun<strong>der</strong>n. Ágnes<br />
zeigt mir die deutschsprachigen<br />
Sprüche über den Türen wie z. B.<br />
„Tr<strong>in</strong>k und iss, Gott nicht vergiss“<br />
und bietet mir dabei e<strong>in</strong> Glas<br />
selbstgemachten Hollersaft an.<br />
Es kl<strong>in</strong>gelt an <strong>der</strong> Tür, es kommen<br />
Museumsbesucher. Ágnes begleitet<br />
mich zur Tür und ich nehme<br />
mir fest vor, noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>s Museum<br />
zurückzukehren, denn e<strong>in</strong><br />
Wohnungsmuseum mit e<strong>in</strong>em solchen<br />
Flair, daß nämlich je<strong>der</strong><br />
Gegenstand e<strong>in</strong>e Geschichte hat,<br />
f<strong>in</strong>det man heutzutage selten.<br />
Judit Bertalan
4<br />
G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N NZ 33/2009<br />
Die Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen <strong>in</strong> Schönwald<br />
Die Tränen beim Abschied erzählen alles über unsere Beziehung<br />
Der Ungarndeutsche<br />
Kulturvere<strong>in</strong> Le<strong>in</strong>war pflegt<br />
seit 2002 gute Beziehungen<br />
mit dem Heimatvere<strong>in</strong><br />
Schönwald. Dieser empf<strong>in</strong>g die<br />
Le<strong>in</strong>warer Kulturgruppen im<br />
Juni 2009 schon zum sechsten<br />
Mal als Gast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de, die sich im<br />
wun<strong>der</strong>schönen Schwarzwald<br />
bef<strong>in</strong>det. Zum zweiten Mal<br />
wurden die Tanzgruppe, die<br />
Musikkapelle und <strong>der</strong><br />
<strong>Nationalitäten</strong>chor zum Fest<br />
„Französische Nacht“<br />
e<strong>in</strong>geladen, das jedes 5. Jahr<br />
veranstaltet wird. An<br />
diesem Fest nahmen früher<br />
nur die Gäste aus <strong>der</strong> französischen<br />
Partnergeme<strong>in</strong>de<br />
Schönwalds teil.<br />
Am Freitag, 26. Juni, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Früh fuhr<br />
<strong>der</strong> Reisebus mit 70 Leuten los. Die<br />
fünfzehnstündige Fahrt verg<strong>in</strong>g – wie<br />
immer – <strong>in</strong> guter Stimmung. Wir haben<br />
uns viel unterhalten, es wurden<br />
Witze erzählt, gesungen, sogar auch<br />
musiziert. Am Abend empf<strong>in</strong>gen uns<br />
unsere deutschen Gastgeber wie<strong>der</strong><br />
liebevoll und mit reich bedecktem<br />
Tisch.<br />
„Die Französische Nacht“ fand<br />
Samstagabend statt. Am Vormittag<br />
hatten wir noch Zeit, um Er<strong>in</strong>nerungsstücke<br />
zu kaufen o<strong>der</strong> um uns<br />
im schönen Dorf, bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegend<br />
umzuschauen. Am Nachmittag begannen<br />
wir mit den Vorbereitungen<br />
für den Auftritt: e<strong>in</strong>e letzte Probe,<br />
Klei<strong>der</strong> bügeln, Haare flechten. Die<br />
Das ca. 200 Seelen zählende Dorf<br />
Sadj/Szágy bef<strong>in</strong>det sich im nördlichen<br />
Teil des Komitats Branau und<br />
ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Natur e<strong>in</strong>gebettete<br />
E<strong>in</strong>-Straße-Siedlung. Neben <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirche bieten e<strong>in</strong> Kulturhaus,<br />
e<strong>in</strong>e Bibliothek und e<strong>in</strong> Sportplatz<br />
die Möglichkeit zur Organisierung<br />
geme<strong>in</strong>schaftlicher Programme.<br />
So auch am 8. August, als im Kulturhaus<br />
von Sadj die hier lebenden M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten<br />
zusammen mit den Ungarn<br />
e<strong>in</strong>en <strong>Nationalitäten</strong>tag feierten.<br />
Der Vormittag gehörte ganz den<br />
Kle<strong>in</strong>en - für sie organisierte die örtliche<br />
Selbstverwaltung geme<strong>in</strong>sam<br />
mit <strong>der</strong> Ungarndeutschen und <strong>der</strong><br />
Roma-M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltung<br />
spielerische Programme wie z.<br />
B. Zeichnen, Perlenaufreihen und e<strong>in</strong>en<br />
Wettbewerb. Am Nachmittag<br />
konnte man e<strong>in</strong>e Fotoausstellung<br />
über das Dorf (gesammelt von Nándor<br />
Szommer) sowie e<strong>in</strong>e Puppenund<br />
Handarbeitenausstellung besichtigen.<br />
Die Bewohner von Sadj maßen<br />
Der Le<strong>in</strong>warer <strong>Nationalitäten</strong>chor <strong>in</strong> Schönwald<br />
weiblichen Mitglie<strong>der</strong> des Chores<br />
und e<strong>in</strong>ige Frauen, die uns begleiteten,<br />
kochten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Kessel<br />
echte ungarische Gulaschsuppe, die<br />
allen gut schmeckte, natürlich konnte<br />
nicht je<strong>der</strong> <strong>der</strong> mehreren tausend<br />
Festgäste davon kosten. Wer wollte,<br />
konnte auch ungarischen We<strong>in</strong> im<br />
ungarischen Zelt kaufen.<br />
Den ganzen <strong>Tag</strong> drückten wir die<br />
Daumen, trotzdem hatten wir mit<br />
dem Wetter ke<strong>in</strong> Glück: während unseres<br />
ersten Auftritts begann es zu<br />
regnen und das verschreckte ziemlich<br />
viele Gäste. Aber die dort geblieben<br />
s<strong>in</strong>d, empf<strong>in</strong>gen unser Programm<br />
mit großem Applaus. Es war e<strong>in</strong> gutes<br />
Gefühl für uns, weil wir auf <strong>der</strong><br />
Bühne mit Herz und Seele sangen,<br />
tanzten und musizierten. Der Abend<br />
endete um 1.00 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht mit<br />
dem e<strong>in</strong>stündigen Programm unserer<br />
Kapelle Le<strong>in</strong>warer Schrammel. Je-<br />
<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Lust hatte, konnte zur rhythmischen,<br />
stimmungsvollen Schrammelmusik<br />
unserer Leute tanzen.<br />
Am Sonntag besichtigten wir e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe liegende Kle<strong>in</strong>stadt, Vill<strong>in</strong>gen.<br />
E<strong>in</strong> Fremdenführer erzählte<br />
uns viel über die Geschichte <strong>der</strong><br />
Stadt und über ihre Sehenswürdigkeiten.<br />
Nachdem wir aus Vill<strong>in</strong>gen<br />
zurückgekehrt waren, führte uns <strong>der</strong><br />
Bürgermeister von Schönwald zur<br />
Skischanze des Dorfes, sie wird<br />
Adlerschanze genannt. Fast je<strong>der</strong> hat<br />
die Schanze schon mehrmals gesehen,<br />
trotzdem bestiegen wir den Berg<br />
gerne, da die Aussicht von da oben<br />
wun<strong>der</strong>schön ist.<br />
Nach dem geme<strong>in</strong>samen Abendessen<br />
bedankten wir uns bei dem<br />
Bürgermeister und den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
des Heimatvere<strong>in</strong>s für die E<strong>in</strong>ladung,<br />
für ihre Mühe und für ihre liebevolle<br />
Gastfreundschaft. Die Kulturgruppen<br />
Geme<strong>in</strong>sam feiern trotz Unterschieden<br />
Der Chor des Sás<strong>der</strong> Deutschklubs<br />
zudem ihre Kochkünste <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>esBohnengulasch-Kochwettbewerbs<br />
und die E<strong>in</strong>nahmen des Ku-<br />
<strong>Nationalitäten</strong>tag <strong>in</strong> Sadj<br />
chenverkaufs spendeten sie für die<br />
Renovierung <strong>der</strong> örtlichen katholischen<br />
Kirche.<br />
beschenkten e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mit kle<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungsstücken.<br />
Sowohl unser<br />
künstlerischer Leiter als auch <strong>der</strong><br />
Vorsitzende des Heimatvere<strong>in</strong>s waren<br />
<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, daß diese Freundschaft<br />
zwischen den beiden Gruppen,<br />
die sich immer mehr vertieft, für uns<br />
alle wichtig ist. Dank <strong>der</strong> Gespräche<br />
lernen wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> immer besser<br />
kennen, auch persönlich, denn wir<br />
<strong>in</strong>teressieren uns ja nicht nur dafür,<br />
was unsere kulturelle Tätigkeit betrifft.<br />
Für die Gastfreundlichkeit <strong>der</strong><br />
Schönwal<strong>der</strong> spricht z. B. auch, daß<br />
sie an diesem letzten, zusammen verbrachten<br />
Abend zwei Mitglie<strong>der</strong> unserer<br />
Kapelle überraschten, sie hatten<br />
nämlich an jenem <strong>Tag</strong> Geburtstag.<br />
In Schönwald und im Heimatvere<strong>in</strong><br />
haben wir uns noch nie getäuscht.<br />
Das beweist auch die folgende Geschichte:<br />
Anfang des Jahres 2009<br />
mußten wir uns entscheiden: entwe<strong>der</strong><br />
verbr<strong>in</strong>gen wir e<strong>in</strong> Wochenende<br />
<strong>in</strong> Schönwald o<strong>der</strong> wir fahren für<br />
e<strong>in</strong>e Woche nach Klaipeda (Litauen),<br />
um an <strong>der</strong> Europeade teilzunehmen.<br />
(Die Europeade wird jeden Sommer<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en europäischen Stadt<br />
veranstaltet. An diesem Fest nehmen<br />
jährlich ca. 5000 Tänzer und Musiker<br />
teil.) Unsere Entscheidung war e<strong>in</strong>deutig:<br />
Wir fahren natürlich nach<br />
Schönwald!<br />
Zwischen Le<strong>in</strong>war und Schönwald<br />
gibt es ke<strong>in</strong>e offizielle Partnerschaft.<br />
Aber die Tränen, die beim Abschied<br />
<strong>in</strong> den Augen immer wie<strong>der</strong> ersche<strong>in</strong>en,<br />
erzählen alles über unsere Beziehung.<br />
Wir hoffen, den Heimatvere<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Bälde erneut als Gast <strong>in</strong> unserem<br />
kle<strong>in</strong>en schwäbischen Dorf begrüßen<br />
zu können.<br />
Das eigentliche Hauptprogramm<br />
lief jedoch auf <strong>der</strong> Bühne des Kulturhauses,<br />
wo die hiesigen <strong>Nationalitäten</strong><br />
die Möglichkeit bekamen, e<strong>in</strong><br />
Stück ihrer Kultur wie<strong>der</strong> aufleben<br />
zu lassen. Nach <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong><br />
Sás<strong>der</strong> Traditionspflegenden Roma-<br />
Gruppe trugen Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
ungarische Gedichte vor. Die Lie<strong>der</strong><br />
des gemischten Chores des Sás<strong>der</strong><br />
Deutschklubs erfreuten beson<strong>der</strong>s<br />
die Deutschen im Ort und ihre Angehörigen.<br />
Die Vorfahren dieser Familien<br />
wurden 1766 aus Lothr<strong>in</strong>gen<br />
nach Sadj e<strong>in</strong>gesiedelt, und obwohl<br />
1947/48 <strong>in</strong>sgesamt 51 deutsche Familien<br />
aus dem Dorf vertrieben wurden,<br />
leben immer noch e<strong>in</strong>ige Menschen<br />
deutscher Muttersprache im<br />
Ort.<br />
Der <strong>Nationalitäten</strong>tag klang mit<br />
<strong>der</strong> Darbietung <strong>der</strong> Rosmar<strong>in</strong>-<br />
Gruppe aus Dalmand aus, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames Abendessen und e<strong>in</strong><br />
Ball mit <strong>der</strong> Band Gipsy Boys folgten.
NZ 33/2009 G E S C H I C H T E N 5<br />
Fast bis zur Stelle gelangt, wo<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen versiegte<br />
Teich begann, fällt mir e<strong>in</strong>,<br />
dass wir uns an <strong>der</strong> hoch gewachsenen,<br />
breitkronigen Platane trafen,<br />
unter <strong>der</strong> wir früher oft zu zweit<br />
o<strong>der</strong> mit andren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gespielt<br />
hatten. Edit fuhr kurz nach mir<br />
heran und parkte ihr Auto auf e<strong>in</strong>er<br />
kahlen, befestigten Fläche neben<br />
<strong>der</strong> geschotterten Straße. Während<br />
sie mir entgegenkam, sah ich, ohne<br />
zu ahnen, dass sich e<strong>in</strong>e Krankheit<br />
dah<strong>in</strong>ter verbergen könnte, wie<br />
schlank sie war, und <strong>in</strong> ihrem naturblonden<br />
Haar, das weit <strong>in</strong> den Nacken<br />
reichte, entdeckte ich auch bei<br />
<strong>Tag</strong>eslicht ke<strong>in</strong>e graue Strähne.<br />
Über e<strong>in</strong>en Waldweg, <strong>der</strong> zunehmend<br />
von Gestrüpp e<strong>in</strong>geengt<br />
wurde und schließlich zum Pfad<br />
verkümmerte, erreichten wir die begraste<br />
Lichtung, die mich erneut an<br />
das Bild er<strong>in</strong>nerte, das wir beide<br />
mochten. Vorbei an den breiter gewordenen<br />
Büschen, zwischen denen<br />
die versteckte, bemooste Fläche<br />
kaum noch zu erkennen war, g<strong>in</strong>gen<br />
wir, genau wie ich vorh<strong>in</strong>, wie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
den Wald, und als er endete, wirkte<br />
Edit e<strong>in</strong>e Weile unschlüssig, ehe sie<br />
mich zu dem Punkt führte, auf dem<br />
ich jetzt stehe. Schwer vorzustellen,<br />
dass hier mal <strong>der</strong> Teich angefangen<br />
habe, me<strong>in</strong>te sie. Aber sie sei sich<br />
trotz ihres kurzen Zögerns ziemlich<br />
sicher. Weiter l<strong>in</strong>ks habe sich <strong>der</strong><br />
röhrichtfreie Uferstreifen befunden,<br />
über den wir zum Wasser gelangt<br />
seien. Sobald sie sich <strong>in</strong>s Gras<br />
setzte und s<strong>in</strong>nend vor sich h<strong>in</strong><br />
blickte, ahnte ich, dass sie ebenfalls<br />
an den frühen Abend dachte, als von<br />
mir Ste<strong>in</strong>chen um Ste<strong>in</strong>chen geworfen<br />
worden war, ohne dass e<strong>in</strong>s so<br />
oft wie ehemals den Teich berührt<br />
hatte.<br />
Erst als Edit nach längerem<br />
Schweigen wie<strong>der</strong> zu sprechen be-<br />
Der W<strong>in</strong>d säuselte über <strong>der</strong> Gegend,<br />
als kämen se<strong>in</strong>e Laute<br />
aus e<strong>in</strong>em süßlich kummervollen<br />
Märchen. Die Farben, das<br />
Gelb, das Rot und das Rost bewegten<br />
sich wie Verben e<strong>in</strong>es Arguments, das<br />
<strong>der</strong> Herbst für se<strong>in</strong> Dase<strong>in</strong> verwendet<br />
hätte. Selbst die immergrünen Tannen<br />
wiegten hellbraune Zapfen. Es lag<br />
e<strong>in</strong>e bedrohliche Vermutung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Umgebung. Vielmehr <strong>in</strong> Markus<br />
Ste<strong>in</strong>s Gedanken. Der vere<strong>in</strong>barte<br />
Term<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>er Bekannten war<br />
schon lange verstrichen. „Vielleicht<br />
sollte ich noch e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten warten“,<br />
dachte <strong>der</strong> junge Mann ohne beson<strong>der</strong>e<br />
Hoffnung. Später, unterwegs<br />
zu se<strong>in</strong>er Wohnung, rief er aus e<strong>in</strong>er<br />
Telefonzelle an. Niemand hob ab. Sobald<br />
er <strong>in</strong> die Diele se<strong>in</strong>er Wohnung<br />
trat, fiel se<strong>in</strong> Blick auf das bl<strong>in</strong>kende<br />
Lichtsignal des Anrufbeantworters.<br />
Mit zittern<strong>der</strong> Hand drückte er die<br />
Abspieltaste. E<strong>in</strong>e wohl bekannte<br />
Stimme teilte ihm mit:<br />
„Markus, ich muss für unbestimmte<br />
Zeit <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik. Falls du<br />
anrufen möchtest, melde dich auf<br />
<strong>der</strong> Onkologie!“<br />
gann, merkte ich, dass ich neben ihr<br />
saß. „Auch jetzt ist Kuckuckszeit“,<br />
sagte sie. „Der scheue Vogel ruft<br />
emsig wie damals. Und wie<strong>der</strong><br />
sche<strong>in</strong>t’s mir, als geschehe es nur<br />
für uns.“<br />
„Vielleicht ist es so.“<br />
„Weißt du“, fuhr sie fort, „dass<br />
ich dich <strong>in</strong> jenem Frühsommer genau<br />
wie ihn beneidet hab?“<br />
„Mich?“, fragte ich. „Wieso<br />
mich?“<br />
„Weil du kommen und wie<strong>der</strong><br />
gehen konntest, so dass es mich<br />
dünkte, du seist freier und wesentlich<br />
besser dran als ich.“<br />
„Inwiefern?“<br />
„Du warst <strong>der</strong> dörflichen Enge<br />
entflohen, lebtest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt, die<br />
dir bot, was es für mich nicht gab:<br />
K<strong>in</strong>os, Theater, Bibliotheken, Museen,<br />
Kaufhäuser, Restaurants, Cafés,<br />
Schwimmhalle, Freibä<strong>der</strong>.<br />
Außerdem durftest du im Gegensatz<br />
zu mir studieren, brauchtest<br />
de<strong>in</strong>e Muttersprache nicht zu verleugnen,<br />
bewegtest dich, wie ich<br />
me<strong>in</strong>te, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weitherzigeren<br />
Umfeld.“<br />
„In Bezug aufs Letztere hat <strong>der</strong><br />
Ansche<strong>in</strong> gründlich getrogen“,<br />
sagte ich.<br />
„Mag se<strong>in</strong>“, räumte sie e<strong>in</strong>.<br />
„Aber auch wenn man sich irrt,<br />
können starke Sehnsüchte entstehen.“<br />
„Wonach?“<br />
„Nach e<strong>in</strong>em Leben, das mehr<br />
bietet, als es für mich bereithielt.<br />
Das e<strong>in</strong>en nicht zw<strong>in</strong>gt, sich duldsam<br />
<strong>in</strong> ungeliebte Gegebenheiten<br />
zu schicken und zu ertragen, was<br />
andre fortgetrieben hat.“<br />
Die Schatten <strong>der</strong> Gegenstände<br />
lauschten schweigend. Auch die<br />
Wanduhr schlug leiser. „Was kann<br />
so plötzlich passiert se<strong>in</strong>?“, schoss<br />
es ihm durch den Kopf, „seit ich sie<br />
kenne, war sie immer kerngesund“.<br />
In <strong>der</strong> Tiefe se<strong>in</strong>er Seele erhob sich<br />
die Angst.<br />
„Ja, Frau Sommer liegt bei uns<br />
auf <strong>der</strong> Station“, meldete sich die<br />
Schwester auf se<strong>in</strong>e Frage h<strong>in</strong>,<br />
„s<strong>in</strong>d Sie ihr Ehemann?“<br />
„Ne<strong>in</strong>, nur e<strong>in</strong> Freund. Kann ich<br />
sie sprechen?“<br />
„Es tut mir Leid, aber <strong>der</strong>zeit ist<br />
dies nicht möglich. Sie wissen, dass<br />
ich Ihnen ke<strong>in</strong>e Auskunft geben<br />
darf, aber rufen Sie doch morgen<br />
noch e<strong>in</strong>mal an. Vielleicht erreichen<br />
Sie dann Professor Schnei<strong>der</strong>.“<br />
Mit e<strong>in</strong>er Polonaise von Chop<strong>in</strong><br />
versuchte er sich zu beruhigen. Die<br />
Melodien <strong>der</strong> Musik entführten ihn<br />
<strong>in</strong> die Vergangenheit. Bücher, Kriti-<br />
Stefan Raile<br />
Sommerwiese<br />
V. Teil<br />
Béla Bayer<br />
Tempus<br />
„Bist du mal auf den Gedanken<br />
gekommen, mit mir e<strong>in</strong>en Ausweg<br />
zu suchen?“, fragte ich.<br />
„An dem <strong>Tag</strong>, als ich erfuhr, wie<br />
sehr wir das gleiche Bild liebten“,<br />
erwi<strong>der</strong>te sie. „Es erschien mir wie<br />
e<strong>in</strong> Zeichen, das mich drängte, auf<br />
<strong>der</strong> Lichtung anzudeuten, was ich<br />
mir <strong>in</strong>sgeheim gewünscht hätte.<br />
Aber du hast es nicht mal bemerkt.“<br />
Also doch, dachte ich. Warum<br />
bloß b<strong>in</strong> ich so begriffsstutzig gewesen?<br />
„Als du weg warst“, fügte sie<br />
h<strong>in</strong>zu, „überdachte ich me<strong>in</strong>e Lage,<br />
verwarf sämtliche Träume, die mir<br />
auf e<strong>in</strong>mal zu vermessen schienen,<br />
und entschloss mich, <strong>der</strong> Vernunft<br />
folgend, das anzunehmen, was<br />
möglich war.“<br />
„Und heute?“, fragte ich. „Wie<br />
betrachtest du’s heute?“<br />
„In vielem an<strong>der</strong>s“, entgegnete<br />
sie. „Ich weiß um die Kehrseite,<br />
ahne, was mir erspart wurde, weil<br />
wir, als ihr weg musstet, bleiben<br />
durften.“ Dass es sie später nicht<br />
mehr fortgezogen habe, verdanke<br />
sie vor allem Lajos, dem es durch<br />
se<strong>in</strong>e Herkunft möglich gewesen<br />
sei, sie zu beschützen. Von ihm stetig<br />
unterstützt, habe sie sich bemüht,<br />
das Gegebene mit ihren Gefühlen<br />
und Möglichkeiten <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />
zu br<strong>in</strong>gen, was ihr, seit sich<br />
landauf, landab e<strong>in</strong> Wandel vollziehe,<br />
endgültig gelungen sei. Da<br />
sie gern mache, was daheim, im<br />
We<strong>in</strong>garten und auf dem Melonenfeld<br />
nötig sei, gräme sie sich nicht<br />
mehr wegen des verwehrten Studiums,<br />
empf<strong>in</strong>de kaum noch die<br />
Enge, unter <strong>der</strong> sie früher gelitten<br />
ken und Korrekturen lagen <strong>in</strong> Unordnung<br />
überall, wo es noch e<strong>in</strong><br />
bisschen freien Platz gab. In se<strong>in</strong>er<br />
Er<strong>in</strong>nerung beugte sich die Frau<br />
über e<strong>in</strong> Schreiben. Ohne e<strong>in</strong>en<br />
Blick auf ihn geworfen zu haben,<br />
äußerte sie:<br />
„Das Leben ist überall Leben, das<br />
Leben existiert <strong>in</strong> uns, <strong>in</strong> unserem<br />
Inneren.“<br />
„F<strong>in</strong>de ich auch. Aber wie kommst<br />
du eben jetzt auf dieses Zitat?“<br />
„Während ich de<strong>in</strong>e neuesten<br />
Manuskripte las, wurde mir <strong>der</strong> Vergleich<br />
mit dem russischen Klassiker<br />
immer bewusster.“<br />
„Sag nur nicht...“<br />
„Gott möge mich schonen! Aber<br />
wirklich. De<strong>in</strong>e Figuren leben. Sie<br />
lieben das Leben. Wie du und ich.“<br />
„Und wie die weiteren Sterblichen!“<br />
„Spaßvogel, du!“<br />
Solche Gespräche fanden oft statt<br />
– heftige Diskussionen sogar.<br />
habe. Zum Ausgleich gebe es Vorteile,<br />
die sie <strong>in</strong>zwischen schätze:<br />
Man lebe e<strong>in</strong>trächtiger zusammen<br />
als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, und sie fühle sich<br />
durch Familie, Haus, Verwandte<br />
und Freunde geborgen.“<br />
Das ist ihr Maß, dachte ich, und<br />
sie hat es e<strong>in</strong>facher, weil sie nur das<br />
e<strong>in</strong>e kennt. Bei mir zählt auch das<br />
andre, das größeres Gewicht hat als<br />
die Jahre im Dorf und mir deshalb<br />
erschwert, me<strong>in</strong>en eigenen Lebensweg<br />
zu bewerten.<br />
Als ahnte Edit, was mich beschäftigte,<br />
fragte sie: „Hast du mal<br />
drüber nachgedacht, was geworden<br />
wäre, wenn auch ihr im Dorf hättet<br />
bleiben dürfen?“<br />
„Öfter.“<br />
„Und?“<br />
„Ich hab noch ke<strong>in</strong>e Antwort gefunden“,<br />
erwi<strong>der</strong>te ich. „Vielleicht<br />
gibt’s gar ke<strong>in</strong>e?“<br />
„Ja, vielleicht“, sagte sie und<br />
horchte wie ich, ob sich <strong>der</strong><br />
Kuckuck, <strong>der</strong> vor geraumer Zeit<br />
verstummt war, noch e<strong>in</strong>mal meldete.<br />
Aber solange wir nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
hockten, rief er nicht mehr.<br />
In den Jahren, die uns blieben,<br />
denke ich, hörten wir ihn manchmal<br />
wie<strong>der</strong>, wenn wir saßen, wo ich<br />
sitze und über Früheres, Gegenwärtiges<br />
o<strong>der</strong> Künftiges redeten. Nur<br />
über ihre e<strong>in</strong>mal unbeabsichtigt erwähnte<br />
Krankheit, die bedrohlicher<br />
war, als Edit zu glauben schien,<br />
wollte sie nicht weiter sprechen.<br />
Hätte sie den ungleichen Kampf gewonnen,<br />
wäre sie hier. Doch ich<br />
kann sie, wenn ich die Augen<br />
schließe, auch so sehen. Und<br />
nachher, auf dem Rückweg über<br />
unsre lichte, blühende Wiese,<br />
werde ich me<strong>in</strong>en, sie gehe neben<br />
mir.<br />
(Ende)<br />
In den folgenden Wochen wurde<br />
<strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Frau immer kritischer.<br />
Sie kam auf die Intensivstation.<br />
Sämtliche Versuche des jungen<br />
Mannes, e<strong>in</strong>e Besuchserlaubnis zu<br />
bekommen, scheiterten. „Welch’ unmenschliche<br />
Gesetze! Nur weil ich<br />
ke<strong>in</strong> Verwandter b<strong>in</strong>.“<br />
Die Äußerungen des Spezialisten<br />
„...wie die Lage momentan ist“ und<br />
die Formulierung „...theoretisch<br />
könnte es se<strong>in</strong>“ näherten sich immer<br />
mehr <strong>der</strong> Erklärung „...hätte se<strong>in</strong><br />
können“.<br />
Zum Erstaunen aller konnte die<br />
Frau die Kl<strong>in</strong>ik nach e<strong>in</strong>em halben<br />
Jahr verlassen.<br />
„Siehst du, ich lebe!“, strahlte sie<br />
ihn triumphierend an, als Markus sie<br />
abholte, „ich liebe es zu leben“. „Das<br />
glaube ich dir aufs Wort“, freute sich<br />
<strong>der</strong> Freund, „du hast e<strong>in</strong>en unbändigen<br />
Willen und weißt, dass die<br />
Existenz trotz aller Umstände lebenswert<br />
ist. Die Verbundenheit zu unserem<br />
Dase<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Mut s<strong>in</strong>d auch Elemente<br />
unseres Lebens. Das Se<strong>in</strong> war,<br />
ist und bleibt überall, was möglicherweise<br />
begründet, dass es mir vergönnt<br />
ist dich wie<strong>der</strong> zu sehen.“
6 B U C H B E S P R E C H U N G<br />
Der Band* behandelt das<br />
historische Gebiet Siebenbürgen<br />
und verlockt den<br />
Leser zu e<strong>in</strong>er Reise durch<br />
Erlebnisse, Empf<strong>in</strong>dungen<br />
und Erkenntnisse von Farkas-<br />
Zoltán Hajdú, die ethnographische,<br />
historische sowie<br />
identitäre Aspekte aufarbeitet.<br />
Hajdú öffnet durch se<strong>in</strong>en<br />
essayistischen, ergreifend<br />
ehrlich-persönlichen Ton e<strong>in</strong>e<br />
symbolische Tür, durch das<br />
E<strong>in</strong>treten gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Leser<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Szekler-<br />
Gemüt, <strong>in</strong> die traditionsreiche,<br />
<strong>der</strong> Globalisierung<br />
unterworfene Bauernwelt.<br />
Jedoch streift <strong>der</strong> Blick des Autors<br />
als Städter, Intellektueller und Identitätssuchen<strong>der</strong><br />
weit breitere Gefilde:<br />
<strong>der</strong> autobiographisch durchwobene<br />
Band be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe von Essays<br />
und durch die Verknüpfungen<br />
ist er als authentische Quelle, als e<strong>in</strong>e<br />
Art Resümee des „Westwan<strong>der</strong>ers“<br />
zu betrachten. Hoffentlich folgen<br />
diesem weitere Bücher. Die Reichweite<br />
des erzählten Er<strong>in</strong>nerungsguts<br />
erstreckt sich von dem Erlebten des<br />
Autors als Lehrer <strong>in</strong> Menaság über<br />
tagebuchartige Aufzeichnungen e<strong>in</strong>es<br />
Urlaubs auf Kreta bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
son<strong>der</strong>baren Hermannstädter<br />
Begräbnis. Auch Erzählungen an<strong>der</strong>er<br />
Auswan<strong>der</strong>er, Erzählungen von<br />
Dorfbewohnern Menaságs ergänzen<br />
die E<strong>in</strong>drücke Hajdús, <strong>der</strong> gerecht-<br />
Der stattliche Band REIBEISEN<br />
2009* Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />
(<strong>in</strong> <strong>der</strong> Obersteiermark) bietet<br />
mehr als e<strong>in</strong>e Literaturzeitschrift<br />
– wie auch im Leitwort von Redaktionsmitglied<br />
Josef Graßmugg steht.<br />
E<strong>in</strong> Mitglied <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Fotografengruppe<br />
EPHAP, Béla Szabó,<br />
wird durch Werke und im Künstlerporträt<br />
vorgestellt. Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Gedenkveranstaltung <strong>in</strong> Kapfenberg<br />
wurde 2008 an die großen Bücherverbrennungen<br />
des Naziregimes er<strong>in</strong>nert,<br />
wo Prof. Dr. Wendel<strong>in</strong><br />
Schmidt-Dengler die Gedenkrede<br />
hielt. Unter dem Titel „75 Jahre Bücherverbrennung“<br />
wird <strong>der</strong> Vortrag<br />
des seitdem lei<strong>der</strong> verstorbenen<br />
österreichischen Germanisten veröffentlicht.<br />
In Anknüpfung daran wird<br />
mit dem Essay über den 1939 im<br />
Konzentrationslager umgekommenen<br />
österreichischen Dichter Jura<br />
Soyfer e<strong>in</strong>e Reihe über ermordete<br />
Dichter begonnen. Das Resultat e<strong>in</strong>es<br />
<strong>in</strong>teressanten Nachwuchs-För<strong>der</strong>ungs-Projektes,<br />
das geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Siebenbürgische Bil<strong>der</strong><br />
Tür nach Osten<br />
kritisch und sehr liebevoll die Teilnehmer<br />
se<strong>in</strong>er schriftlichen Exkursion,<br />
die Leser, <strong>in</strong> die Verhältnisse<br />
Siebenbürgens e<strong>in</strong>führt. Der philosophierende<br />
Ton, das e<strong>in</strong>gebaute Wissen<br />
– sehr viele Autoren, Geschichtsschreiber,<br />
Ethnographen sowie<br />
Denker werden im Werk angeführt<br />
– prädest<strong>in</strong>ieren den Autor<br />
dazu, als gerechter und authentischer<br />
Reiseführer aufzutreten. Se<strong>in</strong>er<br />
Sichtweise und se<strong>in</strong>em Blick entgehen<br />
ke<strong>in</strong>e Nuancen des menschlichen<br />
Gemüts: als guter Menschenkenner<br />
sieht er h<strong>in</strong>ter den Facetten<br />
wichtige Zusammenhänge und strebt<br />
die Darstellung <strong>der</strong> Ganzheit durch<br />
die mosaikartige Erzählstruktur an.<br />
Tanzhausbewegung, ethnographische<br />
Tätigkeit, Lehrertätigkeit br<strong>in</strong>gen<br />
den Städter Hajdú dem Dorf näher,<br />
das zur Verän<strong>der</strong>ung verbannt<br />
ist. „Die Fasz<strong>in</strong>ation des Ausgangs<br />
kann mit <strong>der</strong> Erkenntnis des Verlustes<br />
wachsen“ – heißt es im Vorwort<br />
des bekannten rumäniendeutschen<br />
Autors Hans Bergel. Dem Buch ist<br />
die Dichotomie des Empf<strong>in</strong>dens Hajdús,<br />
die Heimatsuche eigen, das<br />
durch se<strong>in</strong>en sprachlich angebrachtpompösen<br />
Stil den Leser verzaubert.<br />
Dem Band s<strong>in</strong>d Anmerkungen von<br />
Juliane Brandt beigefügt, die für das<br />
historisch im Raum nicht bewan<strong>der</strong>te<br />
Leserpublikum e<strong>in</strong>e wichtige Stütze<br />
bedeuten. Das unterhaltsame Buch<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiges Werk zum Kennenlernen<br />
des historischen-ethnographischen-liebenswerten<br />
Siebenbürgens.<br />
angie<br />
*Farkas-Zoltán Hajdú: Tür nach Osten.<br />
Aufzeichnungen und Geschichten.<br />
IKGS-Verlag, München, 2008. 169 S.<br />
„Literatur ist unser Anliegen“<br />
REIBEISEN – Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />
dem Europahaus Graz verwirklicht<br />
wurde, ist im Band nachzulesen:<br />
Texte junger Talente zum Thema<br />
„Europa im Jahre 2025“ zeigen die<br />
E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> europäischen Jugend<br />
zum Thema Zukunft <strong>der</strong> EU. Da die<br />
Texte e<strong>in</strong>gereicht werden konnten,<br />
steht <strong>der</strong> englische Text neben <strong>der</strong><br />
deutschen Übersetzung.<br />
<strong>Neue</strong> Literatur bildete den<br />
Schwerpunkt beim Zusammenstellen<br />
<strong>der</strong> Literaturzeitschrift: Lyrik und<br />
Prosa aus sechs europäischen Län<strong>der</strong>n<br />
bieten e<strong>in</strong>e geeignete Lektüre<br />
für Literaturfreunde. Ungarnbezogen<br />
und auch aus ungarndeutscher Sicht<br />
<strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d die Auszüge aus dem<br />
Romanmanuskript von Titus Lantos<br />
„Turul – e<strong>in</strong>e Familiensaga“. „Hirten<br />
erst kundgemacht“ beschreibt die<br />
Namensmagyarisierung e<strong>in</strong>es ungarndeutschen<br />
Lehrers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tolnauer<br />
Dorf. Auch Mundartliteratur<br />
f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Leser reichlich, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>teressanter Beitrag von Hans Bäck<br />
zum Thema „Dialekt-, Mundart- umgangssprachliche<br />
Dichtung“ voran-<br />
<strong>Neue</strong>s HDO-Journal erschienen<br />
Wettbewerb „Me<strong>in</strong> HDO“<br />
ausgelobt<br />
Staatliche E<strong>in</strong>richtungen für die bayerische<br />
Bevölkerung aus dem Osten<br />
Europas brauchen e<strong>in</strong>e geistig-kulturelle<br />
Grundlage für ihr Handeln und<br />
ihre Arbeitsweise, die über e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en<br />
Gesetzesauftrag (§ 96 Bundesvertriebenengesetz)<br />
h<strong>in</strong>ausgeht. Wie<br />
das vor mehr als 50 Jahren aussah,<br />
beschreibt das HDO-Journal mit e<strong>in</strong>er<br />
„Fundsache“, nämlich dem Aufsatz<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Rede des ehemaligen<br />
bayerischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />
Wilhelm Högner mit dem Titel<br />
„Über die dem deutschen Westen<br />
und Osten geme<strong>in</strong>samen Grundlagen<br />
<strong>in</strong> Geschichte, Kultur und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung<br />
des Volkes. Die Aussagen<br />
des undatierten Beitrages von damals,<br />
<strong>der</strong> dem Haus des Deutschen<br />
Ostens im Faksimile vorliegt, s<strong>in</strong>d<br />
zeitlos gültig. Prof. Manfred Kittel<br />
macht sich Gedanken zur Zukunft<br />
NZ 33/2009<br />
Unter dem Leitwort „Rückschau und Ausblick“ ist das HDO-<br />
Journal 2009, die Zeitschrift des Hauses des Deutschen Ostens<br />
(HDO) <strong>in</strong> München erschienen. Direktor Dr. Ortfried Kotzian<br />
geht im Editorial <strong>der</strong> Zeitschrift auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Jubiläums- und Gedenkjahre 2008 und 2009 e<strong>in</strong> und stellt den<br />
Zusammenhang zur Aufgabenstellung des Hauses des<br />
Deutschen Ostens als Kultur-, Bildungs- und<br />
Begegnungse<strong>in</strong>richtung her. Se<strong>in</strong> Fazit: „Heute wissen wir: Die<br />
Grundlage von mehr als 60 Jahren Frieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte<br />
Europas beruht auch auf dem Selbsterhaltungstrieb <strong>der</strong><br />
Menschen, <strong>der</strong> bisher stärker war als jede Ideologie und<br />
Machtpolitik. Das Bewußtse<strong>in</strong> um diese globalen<br />
Zusammenhänge zu bewahren, ist auch e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Aufgaben<br />
unseres Hauses des Deutschen Ostens <strong>in</strong> München.“<br />
gestellt ist. Durch die ereignisreiche<br />
Geschichte des Burgenlandes führt<br />
den Leser Dr. Josef Kaltenböck d. A.,<br />
wobei auch die Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong><br />
ungarischen Geschichte betont hervorgehoben<br />
wird. Der Band enthält<br />
des weiteren e<strong>in</strong>e Biographie <strong>der</strong><br />
Autor<strong>in</strong>nen und Autoren. Auf den<br />
letzten Seiten s<strong>in</strong>d die vielen Sponsoren<br />
und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Kulturzeitschrift<br />
angeführt, was auch über die<br />
Wichtigkeit und Existenzberechtigung<br />
dieser aussagt. REIBEISEN Nr.<br />
26. enthält viel Lesenswertes für Literatur-<br />
und Kulturfreunde, das <strong>in</strong>ternationale<br />
Spektrum macht die Auswahl<br />
sehr vielfältig und bietet dadurch<br />
für jede Altersklasse e<strong>in</strong>e maßgeschnei<strong>der</strong>te,<br />
lesenswerte Lektüre.<br />
angie<br />
*REIBEISEN. Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus<br />
Kapfenberg. Nr. 26. Jahrgang 2009.<br />
Hrsg.: Stadtgeme<strong>in</strong>de Kapfenberg.<br />
Red.: Josef Graßmugg, Richard Mössl<strong>in</strong>ger,<br />
Helmut Türk, Hans Bäck. 182 S.<br />
Internet: www.europa-literaturkreis.eu<br />
aller Vertriebenen-, Flüchtl<strong>in</strong>gs- und<br />
Aussiedlergruppen, die nicht aus<br />
dem Sudetenland nach Bayern<br />
kamen. Ihr Kulturbeitrag <strong>in</strong> Bayern<br />
darf angesichts <strong>der</strong> Errichtung e<strong>in</strong>es<br />
Sudetendeutschen Museums <strong>in</strong> München<br />
nicht ger<strong>in</strong>g geachtet werden,<br />
zumal <strong>der</strong> „fünfte Stamm“ Bayerns<br />
mit Schlesiern, Ost- und Westpreußen,<br />
Pommern, Rußlanddeutschen,<br />
Donauschwaben, Siebenbürger<br />
Sachsen und vielen an<strong>der</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Volksgruppen mit ca. e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
Millionen Menschen sogar noch größer<br />
ist als die sudetendeutsche Volksgruppe.<br />
Im Jahre 2010 wird das Haus des<br />
Deutschen Ostens 40 Jahre alt. Mit<br />
<strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe des HDO-<br />
Journals bef<strong>in</strong>det sich die E<strong>in</strong>richtung<br />
des Freistaates Bayern „zwischen<br />
den Ereignissen“. 850 Jahre<br />
München wurden mit dem Isar-Brückenfest<br />
2008 gefeiert. An dieses<br />
Großereignis er<strong>in</strong>nert die vorliegende<br />
Ausgabe. Die Vorfreude auf<br />
das Festprogramm 2010 soll die Leser<br />
ermuntern, das Haus und se<strong>in</strong>e<br />
Veranstaltungen zu besuchen. Je<strong>der</strong><br />
kann zum Gel<strong>in</strong>gen des Jubiläumsjahres<br />
2010 se<strong>in</strong>en ganz persönlichen<br />
Beitrag leisten. Das Haus des Deutschen<br />
Ostens lobt e<strong>in</strong>en Schreibwettbewerb<br />
unter dem Leitgedanken<br />
„Me<strong>in</strong> HDO“ aus. Dabei soll über<br />
kle<strong>in</strong>e Begebenheiten, lustige Erlebnisse,<br />
schöne Stunden mit <strong>in</strong>teressanten<br />
Gesprächspartnern, spannende<br />
Ereignisse auf Studienreisen, neue<br />
Erkenntnisse bei Sem<strong>in</strong>aren und <strong>Tag</strong>ungen<br />
berichtet werden. Die literarischen<br />
„Ergüsse“ können kurz o<strong>der</strong><br />
lang, humorvoll o<strong>der</strong> ernst, kunstvoll<br />
o<strong>der</strong> episch, dramatisch o<strong>der</strong> stilvoll<br />
se<strong>in</strong>. Schöne Preise warten auf die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer,<br />
wie etwa die kostenlose Teilnahme<br />
an <strong>der</strong> Studienreise 2010, über die<br />
man sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Ausgabe<br />
des HDO-Journals <strong>in</strong>formieren kann.<br />
*Das HDO-Journal, Nr. 7/2009 kann kostenlos<br />
bezogen werden über das Haus<br />
des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5,<br />
D-81669 München. Bestellungen auch<br />
per E-Mail: poststelle@hdo.bayern.de.
NZ 33/2009<br />
U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N 11<br />
Ungarndeutsche<br />
Christliche<br />
Nachrichten<br />
412<br />
Geme<strong>in</strong>deaufbau 5<br />
Segen<br />
Gott segne dich und behüte dich;<br />
Gott lasse se<strong>in</strong> Angesicht leuchten<br />
über dir und sei dir gnädig; Gott<br />
hebe se<strong>in</strong> Angesicht über dich und<br />
gebe dir Frieden. (4. Mose 6, 24-<br />
26)<br />
Glaube, Hoffnung, Liebe – diese<br />
drei Gaben Gottes s<strong>in</strong>d, wie wir gesehen<br />
haben, die Grundlagen des<br />
christlichen Glaubens. Aber noch<br />
etwas Grundlegendes gibt uns <strong>der</strong><br />
Monatsspruch <strong>der</strong> Herrnhuter Brü<strong>der</strong><br />
für den August mit: Gottes Segen.<br />
Von Gottes Segen war an dieser<br />
Stelle schon früher die Rede,<br />
aber er ist ja immer aktuell, so wie<br />
er auch jeden Sonntag immer wie<strong>der</strong><br />
und immer wie<strong>der</strong> neu <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
zugesprochen wird. Der<br />
„Aaronitische Segen“ heißt so, weil<br />
er <strong>der</strong> Familie Aarons bei <strong>der</strong> Wüstenwan<strong>der</strong>ung<br />
aufgetragen wurde,<br />
und eigentlich stand es auch nur ihnen<br />
zu, diesen Segen über dem Volk<br />
Israel auszusprechen. Deshalb ist es<br />
auch heute noch zum<strong>in</strong>dest so, daß<br />
dieser beson<strong>der</strong>e Segen nur von Ord<strong>in</strong>ierten,<br />
d.h. offiziell zum Pfarrerdienst<br />
berufenen Christen gesprochen<br />
werden soll. Dreimal wird<br />
Gottes Segen über <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
ausgesprochen, jeweils mit zwei<br />
Formeln. Das beson<strong>der</strong>e bei diesem<br />
Segen ist sicherlich, daß zweimal<br />
von Gottes Angesicht die Rede ist.<br />
Das ist ungewöhnlich, weil die<br />
Menschen vor Gottes Angesicht<br />
Angst hatten: wer Gott sieht, muß<br />
sterben, heißt es. Denn se<strong>in</strong>e Nähe<br />
ist zu stark für uns Menschen. Und<br />
tatsächlich hat dieser Segen für<br />
viele Menschen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung,<br />
weil <strong>in</strong> ihm Gott<br />
beson<strong>der</strong>s nahe zu kommen sche<strong>in</strong>t<br />
– aber eben <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Freundlichkeit<br />
und Güte. Von Mose wird berichtet,<br />
daß se<strong>in</strong> Angesicht, als er<br />
vom Berg <strong>der</strong> Gebote kam, beson<strong>der</strong>s<br />
leuchtete – es spiegelte den<br />
Glanz und die Herrlichkeit Gottes<br />
wi<strong>der</strong>. Ich denke, daß das Schönste,<br />
was man von e<strong>in</strong>em Gottesdienstbesucher<br />
sagen könnte, wohl das<br />
wäre, daß se<strong>in</strong> Angesicht leuchtet –<br />
weil es Gottes Freundlichkeit,<br />
Wärme und Liebe wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Ich wünsche uns und denen, denen<br />
wir begegnen, daß unsere Gesichter<br />
leuchten mögen.<br />
Ihr Pfarrer<br />
Michael He<strong>in</strong>richs<br />
Rom ist als Hauptsitz des katholischen<br />
Glaubens e<strong>in</strong>e wichtige Pilgerstätte,<br />
e<strong>in</strong>e Stadt mit vielen Gesichtern:<br />
von <strong>der</strong> Antike über die Renaissance<br />
und das Barock birgt sie<br />
zahlreiche Schätze für die von <strong>der</strong><br />
Pracht trunkenen Besucher. Für die<br />
Entdeckung des christlichen Roms<br />
ist e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> größten Basilika<br />
<strong>der</strong> christlichen Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Peterskirche,<br />
e<strong>in</strong>e Pflicht. In Rom gibt es<br />
zahlreiche Kunstschätze <strong>in</strong> Unmengen<br />
von Kirchen. Doch um beim heiligen<br />
Petrus zu bleiben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong><br />
Fels des Katholizismus mit dem irdischen<br />
Bau des Reiches Gottes beauftragt<br />
wurde, ist die Basilika San Pietro<br />
<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli (late<strong>in</strong>isch: Sancti Petri<br />
ad v<strong>in</strong>cula; deutsch: St. Peter <strong>in</strong> den<br />
Ketten), am Esquil<strong>in</strong>-Hügel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Nähe des Kolosseums gelegen, mit<br />
Wun<strong>der</strong>n umwoben und beherbergt<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Reliquie.<br />
Die Kirche wurde von Eudoxia,<br />
<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> von Valent<strong>in</strong>ian III.,<br />
gestiftet und steht auf Überresten aus<br />
dem 2. Jahrhun<strong>der</strong>t. Der Grundste<strong>in</strong><br />
wurde im Jahr 431 gelegt, acht Jahre<br />
Die Ketten des heiligen Petrus<br />
später wurde San Pietro durch Papst<br />
Sixtus III. geweiht. Im Laufe ihrer<br />
Geschichte erlebte die Kirche mehrere<br />
Umbauten, zuletzt durch Francesco<br />
Fontana im Stil <strong>der</strong> Renaissance.<br />
Dies geschah unter Kard<strong>in</strong>al<br />
Giuliano della Rovere, <strong>der</strong> 1503 zum<br />
Papst Julius II. gewählt wurde.<br />
Namensgebend für die Kirche waren<br />
die Ketten (V<strong>in</strong>coli), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Glasbehälter unter dem Altar aufbewahrt<br />
werden. Mit diesen soll Petrus<br />
im Marmert<strong>in</strong>ischen Kerker gefesselt<br />
gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Die christliche Überlieferung<br />
nennt den Carcer Tullianus als den<br />
Ort, an dem die Apostel Petrus und<br />
Paulus gefangengehalten wurden.<br />
Das Gebäude wurde deshalb im 16.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t zu e<strong>in</strong>er Kirche umgestaltet,<br />
die heute San Pietro <strong>in</strong> Carcere<br />
(o<strong>der</strong> auch San Giuseppe dei<br />
Falegnami) genannt wird.<br />
Bekannt ist die Kirche durch Michelangelos<br />
Grabmal für Papst Julius<br />
II. mit den Statuen <strong>der</strong> Rachel,<br />
<strong>der</strong> Lea und des Moses. Vorgesehen<br />
waren etwa 40 überlebensgroße Figuren.<br />
Den Sockel des Monuments<br />
sollten Allegorien <strong>der</strong> Künste und<br />
Wissenschaften sowie Sklaven als<br />
Symbole <strong>der</strong> unterworfenen Prov<strong>in</strong>zen<br />
umgeben. Darüber waren<br />
ursprünglich vier Sitzfiguren um<br />
den Sarkophag vorgesehen. 1506<br />
ließ Julius II. den Plan fallen und<br />
Michelangelo verließ Rom. 1508<br />
kehrte er zurück und begann mit<br />
den Deckenfresken <strong>der</strong> Sixt<strong>in</strong>ischen<br />
Kapelle. Als Papst Julius II.<br />
1513 starb, widmete sich Michelangelo<br />
erneut dem Grabmal. Es<br />
entstanden <strong>der</strong> Gefesselte Sklave<br />
und <strong>der</strong> Sterbende Sklave sowie <strong>der</strong><br />
Moses. Die Mosesstatue gilt als e<strong>in</strong>es<br />
<strong>der</strong> wichtigsten Werke Michelangelos.<br />
Sie zeigt Moses, <strong>der</strong> mit<br />
den Gesetztafeln vom Berg S<strong>in</strong>ai<br />
zurückkommt, <strong>in</strong> dem Moment, als<br />
er die Israeliten beim Tanz um das<br />
goldene Kalb f<strong>in</strong>det.<br />
Im l<strong>in</strong>ken Seitenschiff liegt <strong>der</strong><br />
deutsche Theologe, Philosoph und<br />
Kard<strong>in</strong>al Nikolaus von Kues (Cusanus)<br />
begraben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong> bedeutendste<br />
Philosoph des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
gilt.<br />
Die Kettenfeier, <strong>der</strong> 1. August,<br />
bezieht sich auf die <strong>in</strong> Apostelgeschichte<br />
12 berichtete Befreiung<br />
des Jahres 44 <strong>in</strong> Jerusalem. E<strong>in</strong> Engel<br />
ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht zu Petrus <strong>in</strong>s<br />
Gefängnis gekommen, woh<strong>in</strong> ihn<br />
Herodes Agrippa, e<strong>in</strong> Enkel des<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>mör<strong>der</strong>s, hatte werfen las-<br />
sen, hat se<strong>in</strong>e zwei Ketten gelöst<br />
und den Apostel durch die vierfache<br />
Wache h<strong>in</strong>durchgeführt und gerettet.<br />
Der Hauptmann, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Befreiung des Apostelfürsten e<strong>in</strong><br />
Wun<strong>der</strong> erkannte, nahm die Kette<br />
und behielt sie. Das Heiligtum<br />
wurde von Geschlecht zu Geschlecht<br />
weiter vererbt, bis es <strong>der</strong><br />
Patriarch Jevenalis von Jerusalem<br />
<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers, Eudoxia,<br />
weitergab, die, um e<strong>in</strong> Gelübde<br />
zu lösen, nach Jerusalem gekommen<br />
war. Die e<strong>in</strong>e Kette war zu<br />
Konstant<strong>in</strong>opel aufbewahrt und die<br />
an<strong>der</strong>e an ihre Tochter Eudoxia, die<br />
Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers Valent<strong>in</strong>ian<br />
III., nach Rom geschickt. Diese<br />
brachte die Kette dem Papste, welcher<br />
ihr wie<strong>der</strong>um jene Kette<br />
zeigte, mit welcher <strong>der</strong> Apostelfürst<br />
unter dem Kaiser Nero gebunden<br />
war. Die beiden Ketten schlossen<br />
sich, als sie e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> nahekamen,<br />
zusammen und verbanden sich so,<br />
daß sie nicht mehr zwei, son<strong>der</strong>n<br />
nur e<strong>in</strong>e Kette von dem e<strong>in</strong>en und<br />
selben Schmied gefertigt zu se<strong>in</strong><br />
schienen. Dieses Wun<strong>der</strong>s wegen<br />
wurden die heiligen Ketten verehrt<br />
und die Kaiser<strong>in</strong> ließ e<strong>in</strong>e Kirche<br />
zu den Ketten des heiligen Petrus<br />
erbauen.<br />
Von Eudoxia veranlaßt, wandelte<br />
man den römischen Festtag des<br />
Augustus am l. August <strong>in</strong> Petri Kettenfeier<br />
um. In <strong>der</strong> Kirche St. Pietro<br />
<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli <strong>in</strong> Rom werden die Ketten<br />
unter dem Hochaltar, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Renaissance-Tabernakel,<br />
aufbewahrt.<br />
Den Ketten wurden viele Wun<strong>der</strong><br />
zugeschrieben, sie stellen neben Michelangelos<br />
Mosesstatue die größte<br />
Anziehungskraft <strong>der</strong> Kirche dar. angie
12 U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N<br />
„Was Gott tut, das ist wohlgetan“<br />
Die Kirchengeme<strong>in</strong>de heiliger Antonius<br />
von Padua und die Innenstädtische<br />
Kirche <strong>in</strong> Baje haben am<br />
1. August e<strong>in</strong> gelungenes Orgelkonzert<br />
veranstaltet. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> schon traditionellen Orgelabende<br />
hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche heiliger<br />
Antonius von Padua Imre Szabó,<br />
<strong>in</strong>ternational bekannter Organist<br />
und Orgelrestaurator <strong>der</strong> Preßburger<br />
Musikhochschule, e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />
Konzert gegeben. Auf <strong>der</strong><br />
neu restaurierten Orgel konnte er<br />
se<strong>in</strong>e virtuose, improvisative und<br />
dynamische Technik so richtig zum<br />
Die jüngst gefundenen weiteren<br />
Teile <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Sankt Bartholomäus-Kirche<br />
<strong>in</strong> Fünfkirchen (Széchenyi-Platz)<br />
werden erschlossen,<br />
jedoch auch bald wie<strong>der</strong> zugeschüttet.<br />
Die Gräber samt Keller konnten<br />
heuer im Rahmen des <strong>Tag</strong>es <strong>der</strong> of-<br />
Tragen br<strong>in</strong>gen, se<strong>in</strong> Spiel löste<br />
beim zahlreich erschienenen Publikum<br />
Begeisterung aus. Zu hören<br />
waren Werke von Bach, Liszt, Händel,<br />
Franck und Vierne. Mitgewirkt<br />
haben Flötist<strong>in</strong> Annamária Bán und<br />
Flötist Máté Bán.<br />
Danke den mitwirkenden Künstlern<br />
und Organisatoren, dem Organisten<br />
Tamás Kosóczki und dem<br />
Bistumsvikar und Pfarrer Matthias<br />
Sch<strong>in</strong>dler, für das musikalische Erlebnis<br />
danke für die Unterstützung<br />
durch den Kulturausschuß <strong>der</strong><br />
Stadt Baja. Josef Gaugesz<br />
Kirmes <strong>in</strong> Surget<strong>in</strong><br />
Nach Erschließung wie<strong>der</strong> zugeschüttet<br />
Ungarndeutsche<br />
Christliche Nachrichten<br />
ersche<strong>in</strong>t zweiwöchentlich<br />
als Beilage<br />
<strong>der</strong> „<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong>”<br />
herausgegeben<br />
von <strong>der</strong> Stiftung<br />
„Friede <strong>in</strong> Gerechtigkeit<br />
Modell Pilisszentlélek”<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
„<strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung”.<br />
Gegründet von Dr. Franz Szeifert<br />
Nytsz: B/EL/53/P/1990<br />
fenen Tür des Fachdienstes zum<br />
Schutze des Kulturellen Erbes<br />
(KÖSZ) besichtigt werden. Da die<br />
Bürgersteige und Straßen im Bereich<br />
des Széchenyi-Platzes für den<br />
Verkehr unerläßlich s<strong>in</strong>d, kann auf<br />
diese nicht verzichtet werden – deshalb<br />
die Zudeckung <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>en.<br />
1939 hat Gyula Gosztonyi Ausgrabungsarbeiten<br />
auf diesem Gebiet<br />
durchgeführt, laut se<strong>in</strong>en Aufzeichnungen<br />
waren Teile <strong>der</strong> hl. Bartholomäus-Kirche<br />
(die im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
erbaut, im 16. Jh. wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
durch e<strong>in</strong>e Feuersbrunst zerstört<br />
und dann bald abgerissen wurde)<br />
schon bekannt. Unlängst stießen Archäologen<br />
neben <strong>der</strong> heutigen Innenstädtischen<br />
Kirche – <strong>der</strong> Gázi-<br />
Kászim-Moschee – auf den Westflügel<br />
<strong>der</strong> Bartholomäus-Kirche, <strong>in</strong> den<br />
Sommerkonzerte<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Budapester<br />
St. Elisabeth-<br />
Geme<strong>in</strong>de<br />
In <strong>der</strong> Kirche „Szent Ferenc sebei“<br />
(Budapest II., Fô u. 43) spielen B.<br />
Oppitz und Z. Lengyel Ende August<br />
und Anfang September Stücke für<br />
Viol<strong>in</strong>e und Orgel mit e<strong>in</strong>em sommerlichen<br />
„touch“, e<strong>in</strong>er Idee von<br />
Hitze und Gewitter, aber auch Musik<br />
voller Ruhe und Beschaulichkeit.<br />
Auf dem Programm stehen Sommer<br />
aus „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi;<br />
Chaconne <strong>in</strong> d moll, e<strong>in</strong> Choralvorspiel<br />
und die Toccata und Fuge <strong>in</strong> d-<br />
Moll von Bach; Scherzo und Tarantella<br />
von Wieniawski sowie Scherzo<br />
Op. 2 von Duruflé.<br />
Das Sommerkonzert f<strong>in</strong>det am<br />
22. August sowie am 5. September<br />
jeweils um 19.00 Uhr statt. Der E<strong>in</strong>tritt<br />
beträgt 2000 Ft. für Erwachsene,<br />
für Schüler und Rentner die<br />
Hälfte. Die Gagen <strong>der</strong> Künstler,<br />
aber auch Bedürfnisse <strong>der</strong> Kirche<br />
sollen mit dem E<strong>in</strong>tritt gedeckt werden.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Bach-Messe, die <strong>der</strong> örtliche<br />
Intermelody Chor unter <strong>der</strong> Leitung<br />
von Anett Balogh und Johann<br />
Hock <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche von Surget<strong>in</strong> hervorragend<br />
sang, begann am Sonntag<br />
die Kirmes <strong>in</strong> dieser Branauer Ortschaft.<br />
Am Nachmittag war die Geme<strong>in</strong>de<br />
die 8. Station <strong>der</strong> den ganzen<br />
Sommer laufenden Veranstaltungsreihe<br />
„Branauer Stimmungsparade“.<br />
Im schwungvollen, lustigen Programm<br />
traten auch Kulturgruppen<br />
aus den umliegenden Ortschaften auf<br />
(Bild: <strong>der</strong> Chor aus Ahlaß/Olasz).<br />
Der Veranstaltung wohnten auch<br />
e<strong>in</strong>e große Delegation und die Blaskapelle<br />
aus <strong>der</strong> Partnergeme<strong>in</strong>de<br />
Haunwang (Bayern) bei.<br />
nächsten Wochen sollen die Reste<br />
<strong>der</strong> Nordwand ausgegraben und dokumentiert<br />
werden. Bei e<strong>in</strong>er nächsten,<br />
sicher nicht so bald erfolgenden<br />
Platzrekonstruktion sollen dann<br />
die Nachkommen <strong>der</strong> Fünfkirchner<br />
über die Zukunft <strong>der</strong> Kirchenüberreste<br />
entscheiden. Die jetzigen Rekonstruktionsarbeiten<br />
am Széchenyi-Platz<br />
werden im Rahmen des<br />
Projektes Europäische Kulturhauptstadt<br />
Fünfkirchen durchgeführt, die<br />
noch <strong>in</strong> diesem Jahr beendet werden<br />
sollen. Dafür steht e<strong>in</strong> Budget von<br />
1,8 Milliarden For<strong>in</strong>t zur Verfügung.<br />
Der Autoverkehr und das Parken auf<br />
dem Platz werden e<strong>in</strong>gestellt, stattdessen<br />
sollen „Erlebniseffekte“ den<br />
Széchenyi-Platz prägen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.mult-kor.hu<br />
NZ 33/2009<br />
Gottesdienste<br />
<strong>in</strong> deutscher Sprache<br />
Agendorf<br />
In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Sonntag<br />
um 10.30 Uhr.<br />
Baja<br />
Jeden 1. und 3. Sonntag um 10.30 Uhr <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Stadtkirche.<br />
Bonnhard/Bonyhád<br />
am ersten Sonntag jeden Monats um 7.30<br />
Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>nenstädtischen Katholischen<br />
Kirche.<br />
Jeden dritten Sonntag um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
evangelischen Kirche<br />
Budapest<br />
St. Elisabeth deutschsprachige Katholische<br />
Geme<strong>in</strong>de, I., Fô u. 43, Tel./Fax: 213 7508,<br />
Anschrift: Budapest, Pf. 76, 1255, E-Mail:<br />
st.elisabeth@hu.<strong>in</strong>ter.net, Webseite: www.<br />
elisabeth.hu, Gottesdienste: jeden Sonnund<br />
Feiertag 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Szt.-Ferenc-Sebei-Kirche,<br />
I., Fô u. 43, werktags: jeden<br />
Mittwoch 18.30 Uhr im Geme<strong>in</strong>dezentrum.<br />
Deutschsprachige Evangelisch-Reformierte<br />
Geme<strong>in</strong>de, V., Alkotmány u. 15. Erdgeschoß<br />
l/a. Tel.: 311-2369. Gottesdienst und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>gottesdienst jeden Sonntag und an<br />
Festtagen um 10 Uhr im Geme<strong>in</strong>desaal.<br />
Deutschsprachige Evangelische Geme<strong>in</strong>de<br />
Budapest, Pfarrer Andreas Wellmer,<br />
Logodi utca 5-7, H-1012 BUDAPEST<br />
Tel./Fax: 0036-1-212 89 79, E-Mail:<br />
evangelischekirche@t-onl<strong>in</strong>e.hu – Gottesdienst<br />
mit heiligem Abendmahl an Sonnund<br />
Feiertagen um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Kapelle am Bécsi kapu tér (Wienertor<br />
Platz, Táncsics Mihály Str. 28).<br />
Fünfkirchen<br />
In <strong>der</strong> Innenstädtischen Kirche jeden Sonntag<br />
um 9.30 Uhr.<br />
Güns<br />
In <strong>der</strong> Herz-Jesu-Kirche jeden Sonntag um<br />
7.30 Uhr zweisprachige Messe.<br />
In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Mittwoch<br />
um 18 Uhr Gottesdienst.<br />
Hajosch<br />
Jeden Sonntag um 10.30 Uhr<br />
Mohatsch<br />
In <strong>der</strong> Zárdatemplom jeden 1. Sonntag im<br />
Monat um 10.30 Uhr.<br />
Nadwar/Nemesnádudvar<br />
In <strong>der</strong> römisch-katholischen Kirche<br />
Dienstag und Donnerstag jeweils um 17<br />
Uhr, Samstag um 8 Uhr. Zweisprachiger<br />
(deutsch-ungarischer) Gottesdienst Sonntag<br />
um 9 Uhr.<br />
Ödenburg<br />
In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden Donnerstag<br />
um 8 Uhr Wochenpredigt und jeden<br />
Sonntag um 9 Uhr Gottesdienst.<br />
Raab<br />
Katholische Messe jeweils am letzten<br />
Sonntag im Monat um 18 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche<br />
Rákóczi Ferenc út 21.<br />
Evangelischer Gottesdienst jeweils am<br />
zweiten Sonntag des Monats um 17 Uhr <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> „Alten Kirche“ am Petôfi tér.<br />
Sankt Iwan bei Ofen<br />
Jeden Sonntag um 8 Uhr.<br />
Schaumar<br />
Jeden Sonntag um 10 Uhr.<br />
Sende<br />
In <strong>der</strong> Katholischen Pfarrei am letzten Sonntag<br />
um 10 Uhr.<br />
Szekszárd<br />
In <strong>der</strong> Evangelischen Kirche jeden 2. Sonntag<br />
um 9.30 Uhr Andacht.<br />
In <strong>der</strong> Deutschen Katholischen Geme<strong>in</strong>de<br />
Szekszárd Neustadt jeden 2. Sonntag um<br />
18 Uhr.<br />
Wandorf<br />
Sonntags um 14.00 Uhr<br />
We<strong>in</strong>dorf<br />
In We<strong>in</strong>dorf/Pilisborosjenô jeden letzten<br />
Samstag im Monat um 18 Uhr.<br />
Werischwar<br />
In <strong>der</strong> Katholischen Kirche jeden Sonntag<br />
um 10 Uhr.<br />
Wesprim<br />
Am 3. Sonntag um 11 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sankt-Ladislaus-Kirche.<br />
Wieselburg<br />
In <strong>der</strong> Wieselburger Pfarrkirche am zweiten<br />
Mittwoch des Monats um 18 Uhr.<br />
Wudigeß/Budakeszi<br />
Jeden zweiten Sonntag um 10 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Pfarrkirche
NZ 33/2009 G J U – G E M E I N S C H A F T J U N G E R U N G A R N D E U T S C H E R<br />
MusiGJU – XV. Landestreffen<br />
<strong>der</strong> GJU<br />
Das XV. Landestreffen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher,<br />
„MusiGJU“ führte zahlreiche GJUler aus allen Landesteilen und Freundeskreisen<br />
zusammen und bot dadurch die Möglichkeit, sich über die Arbeit<br />
des ganzen Jahres auszutauschen. Dabei konnten sich Mitglie<strong>der</strong> und<br />
Freunde <strong>der</strong> GJU wie<strong>der</strong> treffen und durch die Teilnahme an den diversen<br />
Programmen neue Kontakte knüpfen. Am Jugendtreffen vom 7. bis zum 10.<br />
August im Jugendfreizeitzentrum von Warole/Váralja beteiligten sich die<br />
GJU-Freundeskreise, die Multiplikatoren sowie alte und neue Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> GJU und das Präsidium.<br />
Den teilnehmenden Jugendlichen wurde <strong>in</strong> den vier <strong>Tag</strong>en e<strong>in</strong>e bunte<br />
Auswahl an Programmangeboten gemacht. Diese Aktivitäten hatten geme<strong>in</strong>schaftsför<strong>der</strong>nden<br />
Charakter und lieferten abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten.<br />
Das von re<strong>in</strong>er Natur umgebene Jugendfreizeitlager eignete sich wegen<br />
se<strong>in</strong>er Lage sehr gut zur Durchführung <strong>der</strong> MusiGJU. Das Wetter war<br />
durchweg sonnig, so daß vieles draußen stattf<strong>in</strong>den konnte. <strong>Tag</strong>süber konnte<br />
man verschiedene Workshops wie Street-Art, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, Medien besuchen,<br />
am Wassersportwettbewerb, an e<strong>in</strong>er Abenteuertour o<strong>der</strong> am Talentwettbewerb<br />
teilnehmen. Abends dienten die Konzerte <strong>der</strong> Band Schwäbische<br />
Freunde aus Totis und Twister aus Budapest sowie e<strong>in</strong>e Karaoke-Party<br />
dazu, etwas Mo<strong>der</strong>nes und Unterhaltendes zu bieten. Geme<strong>in</strong>schaftsspiele<br />
bereicherten die Persönlichkeitsentwicklung sowie den Erwerb von sozialen<br />
Kompetenzen.<br />
Ziel von MusiGJU war es, die GJU-Mitglie<strong>der</strong> aus allen Regionen Ungarns<br />
für vier <strong>Tag</strong>e zusammenzubr<strong>in</strong>gen und ihnen die Gelegenheit zu geben,<br />
durch organisierte Programme e<strong>in</strong>e entspannte Zeit zu haben, Kontakte<br />
zu knüpfen und schöne Erlebnisse zu sammeln.<br />
Eheversprechen verstärkt<br />
Am 18. Juli verstärkte das Ehepaar Csilla Eicher und Daniel Voiß <strong>in</strong> Seksard<br />
das Eheversprechen vor e<strong>in</strong>er großen Hochzeitsgesellschaft, die aus<br />
<strong>der</strong> Verwandtschaft <strong>in</strong> Ungarn und aus den zahlreich angereisten Familienmitglie<strong>der</strong>n,<br />
Freunden aus Deutschland und den USA bestand. Die Hochzeitsfeier<br />
fand im We<strong>in</strong>gut Fritz bei Seksard statt. Die Braut ist die Tochter<br />
von Kathar<strong>in</strong>a Eicher-Müller und Mart<strong>in</strong> Eicher. Die Großeltern <strong>der</strong> jungen<br />
Frau stammen aus Kakasd und Tevel. Die Kontakte nach Ungarn s<strong>in</strong>d nicht<br />
unterbrochen, denn Csilla nahm sieben Mal am GJU-Lager <strong>in</strong> Ungarn teil<br />
und beteiligt sich an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Suevia Pannonica. Das Ehepaar Eicher-<br />
Voiß heiratete standesamtlich am 16. Mai <strong>in</strong> Mönchengladbach, woher <strong>der</strong><br />
Ehemann kommt. Wir gratulieren. (E-M)<br />
GJU – Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher<br />
Präsident: Emil Koch;<br />
ifa-Tw<strong>in</strong>: Sarolta Fogarasi<br />
Budapest, Lendvay u. 22 1062, Tel./Fax: 06/1-269-1084<br />
E-Mail: buro@gju.hu, tw<strong>in</strong>@gju.hu; Internet-Adresse: www.gju.hu<br />
Geschäftszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch: 9.00-12.30 und 13.00-16.00 Uhr<br />
Donnerstag: 12.00-18.00 Uhr; Freitag: 8.00-13.00 Uhr<br />
Verantwortlich für die GJU-Seite: Sarolta Fogarasi<br />
7. Internationales MitOst-Festival<br />
2009 <strong>in</strong> Danzig<br />
Das Festival<br />
Das 7. Internationale MitOst-Festival f<strong>in</strong>det diesmal am Meer statt: Wir<br />
feiern vom 14. bis 18. Oktober im polnischen Danzig an <strong>der</strong> Ostsee. Thematisch<br />
steht das Treffen unter dem Schwerpunkt „20 Jahre Wende“. Auf <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung und während <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>swerkstatt haben alle Mit-<br />
Ostler die Chance, an <strong>der</strong> Entwicklung des Vere<strong>in</strong>s mitzuwirken. Auch dieses<br />
Jahr wird es e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Kulturprogramm geben, das MitOstlerInnen<br />
und Menschen vor Ort zusammenbr<strong>in</strong>gt.<br />
Die Stadt<br />
Die ehemalige Hansestadt Danzig liegt im Norden Polens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Danziger<br />
Bucht, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die historische Landschaft Pommerellen. Die 455.000-<br />
E<strong>in</strong>wohner-Stadt bildet zusammen mit Gd<strong>in</strong>gen und Zoppot e<strong>in</strong>e Dreistadt<br />
(polnisch: Trójmiasto) mit mehr als 1.150.000 E<strong>in</strong>wohnern. Wir freuen uns,<br />
Danzig, se<strong>in</strong>e Kulturszene und se<strong>in</strong>e Geschichte zu entdecken!<br />
Die Zentrale<br />
Herz jedes Festivals ist se<strong>in</strong>e Zentrale – dort treffen sich die MitOstler zwischen<br />
den Veranstaltungen, tr<strong>in</strong>ken Kaffee und feiern bis spät <strong>in</strong> die Nacht<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Diesmal ziehen wir <strong>in</strong> die Danziger Altstadt – woh<strong>in</strong> genau, wird noch<br />
bekanntgegeben.<br />
Das Team<br />
Vor Ort <strong>in</strong> Danzig ist unser Koord<strong>in</strong>ator Marc<strong>in</strong> Urban für die Logistik und<br />
die Organisation des Kulturprogramms zuständig. Die Geschäftsstelle <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
übernimmt die Koord<strong>in</strong>ation von Deutschland aus. Darüber h<strong>in</strong>aus übernehmen<br />
MitOst-Mitglie<strong>der</strong> verschiedene Aufgaben. Und natürlich freuen wir<br />
uns über eure Mithilfe!<br />
Die Unterkunft<br />
Das Hotel „Gryf“, das Pfadf<strong>in</strong><strong>der</strong>heim und das Maximilian-Kolbe-Haus<br />
beherbergen uns während <strong>der</strong> Festivaltage <strong>in</strong> Mehrbettzimmern.<br />
Die Geschichte<br />
Im Oktober 2003 feierten die MitOstler im ungarischen Fünfkirchen rund<br />
um die Mitglie<strong>der</strong>versammlung erstmalig das MitOst-Festival. Im darauffolgenden<br />
Jahr traf man sich <strong>in</strong> Wilna (Litauen), 2005 dann <strong>in</strong> Breslau (Polen).<br />
Im Jahr 2006 wurde mit dem Festival <strong>in</strong> Temeswar (Rumänien) auch das<br />
zehnjährige Bestehen von MitOst gefeiert. Quelle: www.mitost.de<br />
Mittel- und osteuropäisches<br />
Journalistensem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Leipzig<br />
Für die Annäherung zwischen Ost- und Westeuropa wird es <strong>in</strong> Zukunft wichtig<br />
se<strong>in</strong>, daß Journalisten mit <strong>der</strong> nötigen Sachkenntnis über ihre Nachbarlän<strong>der</strong><br />
berichten, <strong>in</strong>ternationale Kontakte haben und sich <strong>in</strong> die Denkweise <strong>der</strong><br />
jeweils an<strong>der</strong>en Kulturen e<strong>in</strong>fühlen können.<br />
Das <strong>in</strong> diesem Jahr zum neunten Mal stattf<strong>in</strong>dende Sem<strong>in</strong>ar <strong>der</strong> Sächsischen<br />
Stiftung für Medienausbildung SSM für Journalisten aus Ost- und Mitteleuropa<br />
unterstützt diese Anliegen. Am Beispiel Sachsens sollen die spezifischen<br />
Aspekte <strong>der</strong> deutschen Medienlandschaft vermittelt sowie die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für Medien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union erläutert werden.<br />
Das duale Rundfunksystem, die Presselandschaft und die Ökonomisierung<br />
<strong>der</strong> Medien stehen hierbei im Mittelpunkt.<br />
Das diesjährige Sem<strong>in</strong>ar setzt sich verstärkt mit <strong>der</strong> Thematik „Politik,<br />
Wirtschaft, Gesellschaft – Zusammenarbeit <strong>in</strong> Europa“ ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Hierbei<br />
wird Bezug genommen auf die Bedeutung <strong>der</strong> Europawahl, die <strong>in</strong>haltliche<br />
Kooperation von Medien <strong>in</strong> Europa, die ökonomischen Entwicklungen auf<br />
dem europäischen Markt und die diesbezügliche Rolle <strong>der</strong> Medien. Zudem<br />
soll die Wirtschaftskrise und <strong>der</strong>en Auswirkung auf die Medien und auf die<br />
Entwicklung nachbarschaftlicher Beziehungen <strong>in</strong> Europa thematisiert werden.<br />
Die Sem<strong>in</strong>arteilnehmer sollen für län<strong>der</strong>spezifische und geme<strong>in</strong>same<br />
Grundlagen und Tendenzen im Umgang mit <strong>der</strong> gesellschaftlichen Relevanz<br />
<strong>der</strong> Medien und dem Selbstverständnis <strong>der</strong> Medienmacher sensibilisiert werden<br />
sowie an<strong>der</strong>erseits die Entwicklung <strong>der</strong> Medienlandschaft und ihre Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>in</strong> den mittel- und osteuropäischen Staaten diskutieren.<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> Mediensysteme und die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit übergeordneten<br />
Wertvorstellungen werden das Sem<strong>in</strong>ar ebenso bestimmen wie die<br />
Beschäftigung mit dem Auslandsrundfunk <strong>in</strong> Europa.<br />
Zum umfangreichen Programm des Sem<strong>in</strong>ars zählen Gespräche mit Praktikern<br />
verschiedener Institutionen aus den Medien und <strong>der</strong>en Umfel<strong>der</strong>n: Politik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft. Im Rahmen von Besuchen bei Medien<strong>in</strong>stitutionen<br />
und Unternehmen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wird für die Teilnehmer sichtbar, wie<br />
Medien auf nationaler Ebene agieren, funktionieren und konkurrieren.<br />
Reflexionen des Erlebten und Beiträge zu thematischen Schwerpunkten<br />
werden von den Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmern noch während ihres Aufenthaltes<br />
im Internet-Angebot des SSM-Sem<strong>in</strong>ars festgehalten, das gleichzeitig<br />
als Plattform für die künftige Vernetzung <strong>der</strong> Journalisten genutzt wird.<br />
Quelle: www.budapest.diplo.de<br />
13
14 J U G E N D - S P E Z I A L<br />
NZ 33/2009<br />
Für manche ist Sport e<strong>in</strong>e total abwegige<br />
Beschäftigung, die ganz<br />
weit vom Alltag entfernt nur Mühe<br />
und Schweißperlen verursachen<br />
kann. Um die Sportbegeisterung<br />
dieser Mitmenschen zu wecken,<br />
wollte man schon lange bestimmte<br />
Alltagssituationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sportdiszipl<strong>in</strong><br />
umgestalten und dem e<strong>in</strong>en<br />
Wettbewerbscharakter verleihen.<br />
So e<strong>in</strong>e neue Sportart ist zum Beispiel<br />
das Stöckelschuhrennen. Damit<br />
könnte man vor dem Alltag <strong>der</strong><br />
Frauen den Hut ziehen, denn<br />
viele wissen gar nicht, wie<br />
schwer es ist, <strong>in</strong> Stöckelschuhen<br />
zu gehen, vom Rennen nach<br />
dem Bus ganz zu schweigen.<br />
Männer können dabei natürlich<br />
auch ihr Glück versuchen, doch<br />
gew<strong>in</strong>nen können eher die Sekretär<strong>in</strong>nen<br />
unserer Zeit. Die<br />
Höhe <strong>der</strong> Stöckel muß abgestimmt<br />
se<strong>in</strong>, ansonsten s<strong>in</strong>d die<br />
Regeln wie bei e<strong>in</strong>em normalen<br />
Laufwettbewerb.<br />
Wenn die Temperaturen über 30<br />
Grad klettern und tagsüber die Hitze<br />
fast unerträglich wird, än<strong>der</strong>t man<br />
automatisch die <strong>Tag</strong>esabläufe.<br />
„Ruhstund halde“ nannten es unsere<br />
Großeltern, die sich, wenn es nur<br />
g<strong>in</strong>g, nach dem Mittagessen e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Pause gönnten. Laut neuesten<br />
Studien ist das kle<strong>in</strong>e Faulenzen am<br />
Nachmittag gesund, das müssen die<br />
Älteren auch schon gespürt haben.<br />
Wer es sich erlauben kann, än<strong>der</strong>t<br />
se<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong>esrhythmus sowieso im<br />
Sommer und unterwirft sich den Gegebenheiten<br />
<strong>der</strong> heißen Monate. Beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen s<strong>in</strong>d davon die<br />
Boris Becker will nun viel Zeit mit<br />
se<strong>in</strong>em voraussichtlich Anfang<br />
nächsten Jahres zur Welt kommenden<br />
K<strong>in</strong>d verbr<strong>in</strong>gen. In e<strong>in</strong>em<br />
Interview gab <strong>der</strong> frühere Tennisstar<br />
zu, daß er sich um se<strong>in</strong>en zweiten<br />
Sohn Elias und um Tochter<br />
Anna nur wenig habe kümmern<br />
Spiele für groß und kle<strong>in</strong><br />
<strong>Neue</strong> Alltagssportarten<br />
Solche außergewöhnlichen Sportarten<br />
haben meist den Charakter, extremer<br />
als die ursprünglichen Sportwettbewerbe<br />
zu se<strong>in</strong>, schwieriger,<br />
doch auch lustiger. Wenn man absolut<br />
ke<strong>in</strong>e überflüssige Zeit hat für<br />
Sport, sollte man normale Betätigungen<br />
sportlich umwandeln. Den<br />
Weg zur Arbeit etwas schneller<br />
h<strong>in</strong>terlegen, statt Lift immer die<br />
Treppe nehmen und auch mit dem<br />
Fahrstuhl um die Wette laufen. Warum<br />
könnte man nicht um die Wette<br />
Schüler und Studenten, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Ferienzeit ja an<strong>der</strong>s leben als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
sonstigen Zeit des Jahres. Lange<br />
schlafen, viel Fernsehen und sonst<br />
auch mehr Passivität als üblich<br />
leisten sich die Jugendlichen. In dieser<br />
Saison ist eben mehr Faulenzen<br />
erlaubt, und deswegen sollte sich<br />
ke<strong>in</strong>er schämen, denn das braucht<br />
<strong>der</strong> Körper e<strong>in</strong>fach. Übertreiben darf<br />
man allerd<strong>in</strong>gs nicht, denn sonst<br />
wird die Umstellung im Herbst sehr<br />
schwer.<br />
Man zieht sich zurück <strong>in</strong> die –<br />
hoffentlich – kühle Stube und macht<br />
öfters mal e<strong>in</strong> Nickerchen, auch<br />
können. Mit se<strong>in</strong>em erstgeborenen<br />
Sohn Noah habe er dagegen sehr<br />
viel Zeit verbracht. Sieben Wochen<br />
nach ihrer Traumhochzeit hatten<br />
Boris und Lilly Becker die<br />
Schwangerschaft vor kurzem bekanntgegeben.<br />
Der frühere bayerische M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
Günther Beckste<strong>in</strong> ist<br />
während e<strong>in</strong>es Floridaurlaubs nach<br />
se<strong>in</strong>en eigenen Angaben nur knapp<br />
e<strong>in</strong>em Alligatorangriff entkommen.<br />
Er fuhr mit se<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Kanu durch die Everglades und beobachtete<br />
Schildkröten und riesige<br />
Alligatoren. Plötzlich kenterte das<br />
Boot, doch zum Glück wurde das<br />
Ehepaar von ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Alligatoren<br />
angegriffen.<br />
Nach fast vier Monaten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewalt<br />
von somalischen Piraten kam<br />
<strong>der</strong> deutsche Frachter „Hansa Stavanger“<br />
nun frei. Den Piraten<br />
putzen? Das ist Bewegung, sportliche<br />
Muskelbetätigung und lei<strong>der</strong> oft<br />
auch psychisch schwer zu verkraften.<br />
Konzentration ist da gefragt und<br />
raff<strong>in</strong>iertes Geschick. Den Wettbewerb<br />
könnten Familienmitglie<strong>der</strong><br />
untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ausführen und um<br />
e<strong>in</strong>e Belohnung kämpfen. Und zuletzt<br />
e<strong>in</strong> häuslicher Wettbewerb für<br />
fleißige Männer: Rasenmäherrennen<br />
(Foto)! Die Profis üben das mit e<strong>in</strong>em<br />
Traktor aus, die weniger geübten<br />
Rasenmähersportler können<br />
auch e<strong>in</strong>en normalen Rasenmäher<br />
nehmen und die Zeit<br />
des Mähvorgangs messen.<br />
Auf dem Traktor die Gegner<br />
auf e<strong>in</strong>er Rennstrecke zu jagen<br />
ist vielleicht spaßiger,<br />
aber auch völlig nutzlos,<br />
während das Rennen mit dem<br />
Rasenmäher im heimischen<br />
Garten auch Pluspunkte bei<br />
<strong>der</strong> Dame des Hauses br<strong>in</strong>gen<br />
kann.<br />
Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />
Aktives Faulenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sommerzeit<br />
Verantwortlich für die Seite<br />
„Jugend-Spezial“:<br />
Christ<strong>in</strong>a Arnold<br />
Schlagzeilen<br />
wenn man das sonst im Jahr gar<br />
nicht tut. Wenn man früher aufsteht,<br />
kann man noch die frische Morgenluft<br />
genießen und startet mit e<strong>in</strong>em<br />
flotten Gefühl <strong>in</strong> den <strong>Tag</strong>, auch deswegen<br />
s<strong>in</strong>d die zusätzlichen Nachmittags-Ruhestunden<br />
nötig. Abends<br />
geht man auch viel später <strong>in</strong>s Bett<br />
als üblich, denn die angenehmen<br />
Temperaturen <strong>in</strong> den Abendstunden<br />
locken die meisten noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />
den Garten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Eisdiele. Man<br />
sollte sich von den vielen Mücken<br />
nicht die Laune ver<strong>der</strong>ben lassen –<br />
das ist allerd<strong>in</strong>gs auch leichter gesagt<br />
als getan!<br />
wurde das Lösegeld <strong>in</strong> Höhe von<br />
2,75 Millionen US-Dollar durch<br />
Abwurf aus e<strong>in</strong>em Flugzeug übergeben.<br />
Über das Wohlergehen <strong>der</strong><br />
24köpfigen Besatzung des Schiffes<br />
wollte man sich jedoch noch nicht<br />
äußern. Der 21.000-Tonnen-Frachter<br />
war am 4. April von Norden<br />
kommend <strong>in</strong> Richtung Tansania<br />
unterwegs gewesen, als die Piraten<br />
ihn kaperten. Die Bundesregierung<br />
hatte ursprünglich geplant, den<br />
Frachter gewaltsam befreien zu<br />
lassen, das Vorhaben aber wegen zu<br />
hoher Risiken aufgegeben.<br />
Die besten<br />
deutschsprachigen Bands<br />
Wir s<strong>in</strong>d Helden<br />
Wir s<strong>in</strong>d Helden ist e<strong>in</strong>e deutsche<br />
Pop-Rock-Gruppe, die sich um Sänger<strong>in</strong><br />
Judith Holofernes im Jahr<br />
2000 gruppierte. Ursprünglich<br />
wurde sie <strong>in</strong> Hamburg gegründet,<br />
doch nun ist die Band bereits <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
zu Hause. Die Band wird als<br />
Vorreiter <strong>der</strong> sog. „<strong>Neue</strong>n Deutschen<br />
Welle“ angesehen, die im Jahr 2004<br />
junge deutsche Musikgruppen wie<br />
Silbermond und Juli hervorbrachte.<br />
Judith Holofernes startete schon<br />
vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Band Wir s<strong>in</strong>d<br />
Helden ihre Solokarriere mit eigenem<br />
Album und traf bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach Begleitmusikern auf Schlagzeuger<br />
Pola Roy und Gitarren- und<br />
Keyboardspieler Jean-Michel Tourette.<br />
Bassist Mark Tavassol trat <strong>der</strong><br />
Band später bei. Der geme<strong>in</strong>sam entschiedene<br />
Bandname Wir s<strong>in</strong>d Helden<br />
sollte an David Bowies S<strong>in</strong>gle<br />
„Heroes“ er<strong>in</strong>nern.<br />
Die erste EP unter dem Titel „Guten<br />
<strong>Tag</strong>“ machte die Band zunächst<br />
nur <strong>in</strong>nerhalb Berl<strong>in</strong>s bekannt. In<br />
dieser Zeit betrieb die Gruppe Self-<br />
Market<strong>in</strong>g, sie verkaufte selbst bemalte<br />
T-Shirts und verschenkte Aufkleber<br />
an Fans. Nach Holofernes’<br />
Auftritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Harald Schmidt-Show<br />
vergrößerte sich die Popularität von<br />
Wir s<strong>in</strong>d Helden zusätzlich.<br />
Im Jahr 2003 folgte die Veröffentlichung<br />
des ersten Albums „Die Reklamation“,<br />
die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Woche<br />
auf Platz 6 <strong>der</strong> deutschen Album-<br />
Charts stieg und zu den meistverkauften<br />
Alben <strong>der</strong> Jahre 2003 und<br />
2004 gehörte. Mit dem 2005 herausgebrachten<br />
zweiten Album „Von hier<br />
an bl<strong>in</strong>d“ erreichten sie den ersten<br />
Platz <strong>der</strong> deutschen und österreichischen<br />
Charts bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />
Woche nach <strong>der</strong> Veröffentlichung.<br />
Das dritte Album „Soundso“ aus<br />
dem Jahr 2007 war genauso erfolgreich<br />
wie das zweite. Es stieg <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Woche <strong>in</strong> Deutschland sowie<br />
<strong>in</strong> Österreich auf den zweiten<br />
Platz <strong>der</strong> Charts. 2008 erschien die<br />
Band-Autobiographie „Wir s<strong>in</strong>d<br />
Helden – Informationen zu Touren<br />
und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>zelteilen. E<strong>in</strong> Wir<br />
s<strong>in</strong>d Helden-<strong>Tag</strong>ebuch“, die auf<br />
Grundlage <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-<strong>Tag</strong>ebücher<br />
<strong>der</strong> Band zusammengestellt wurde.<br />
Wir s<strong>in</strong>d Helden versuchen, auch<br />
<strong>in</strong> Musikmärkte an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zusteigen<br />
und haben deswegen e<strong>in</strong>ige<br />
ihrer Lie<strong>der</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Sprachen<br />
aufgenommen, unter an<strong>der</strong>en<br />
<strong>in</strong> Japanisch und Französisch.<br />
Mehr über Wir s<strong>in</strong>d Helden auf:<br />
www.wirs<strong>in</strong>dhelden.de<br />
Diskografie:<br />
2003 Reklamation<br />
2005 Von hier an bl<strong>in</strong>d<br />
2007 Soundso
NZ 33/2009<br />
DEUTSCHSPRACHIGES<br />
RADIOPROGRAMM<br />
LANDESWEIT!<br />
Die deutschsprachige Radiosendung<br />
von Radio Fünfkirchen ist landesweit<br />
zu hören. „Treffpunkt am Vormittag“<br />
meldet sich täglich von 10<br />
bis 12 Uhr. Sonntags können die<br />
werten Zuhörer das beliebte<br />
„Wunschkonzert“ hören. Zweiwöchentlich<br />
werden deutschsprachige<br />
Messen übertragen.<br />
Das Programm wird auf zwei Mittelwellenfrequenzen<br />
ausgestrahlt. In<br />
Südungarn und bei Budapest hören<br />
Sie die Sendungen auf MW/AM 873<br />
kHz, über Marcali und Szolnok wird<br />
das Programm auf MW/AM 1188<br />
kHz ausgestrahlt. Hören Sie zu! Wir<br />
sprechen Ihre Sprache!<br />
MR4, <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitensen<strong>der</strong> des<br />
Ungarischen Rundfunks hat e<strong>in</strong>e<br />
Web-Seite. Man kann im Internet<br />
die deutschsprachige Sendung live<br />
hören und gesendete Magaz<strong>in</strong>e herunterladen.<br />
www.mr4.hu, http://nemet.radio.hu,<br />
http://nemet2.radio.hu<br />
deutschesendung@freemail.hu<br />
Telefon Live: 06 72 518 340<br />
DEUTSCHSPRACHIGES<br />
FERNSEHPROGRAMM<br />
UNSER BILDSCHIRM<br />
Die deutschsprachige Fernsehsendung<br />
von Studio Fünfkirchen des<br />
Ungarischen Fernsehens „Unser<br />
Bildschirm“ meldet sich dienstags<br />
um 13.55 Uhr im mtv.<br />
Wie<strong>der</strong>holung donnerstags um<br />
10.30 Uhr im m2.<br />
Tel./Fax: 06 72 507406<br />
Adresse: 7626 Pécs, Alsóhavi u. 16.<br />
Telefon: 06-72-507-400<br />
Fax: 06-72-507-406<br />
E-Mail: ubpecs@mtv.hu<br />
www.mtv.hu/unserbildschirm<br />
Die Heimatzeitung <strong>der</strong> Deutschen<br />
aus Ungarn<br />
E-Mail: up@schwabenverlag.de<br />
http://www.schwabenverlag.de<br />
Anzeigenannahme:<br />
Redaktion <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Tel.: 302 6784<br />
Fax: 354 06 93<br />
E-Mail: neueztg@hu.<strong>in</strong>ter.net<br />
Ungarndeutsche<br />
Publikationen<br />
können Sie bequem<br />
übers Internet<br />
bestellen:<br />
wwwwww..nneeuuee--zzeeiittuunngg..<br />
hhuu//ppuubblliikkaattiioonneenn<br />
Unter dem Wort Unterernährung<br />
versteht man,<br />
wenn entwe<strong>der</strong> die Energiezufuhr<br />
o<strong>der</strong> die Nährstoffzufuhr<br />
o<strong>der</strong> beide<br />
ungenügend s<strong>in</strong>d. Da nur<br />
e<strong>in</strong>e vollwertige und abwechslungsreicheErnährung<br />
die Voraussetzung<br />
für Gesundheit und volle<br />
Leistungsfähigkeit bieten<br />
kann, hat die Unterernährung<br />
viele ungünstige<br />
Folgen. Die Funktion <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Organe wird geschädigt und<br />
es kann zu e<strong>in</strong>er geistigen Schwäche,<br />
sogar zu e<strong>in</strong>er Depression führen.<br />
Die Ernährung besteht aus folgenden<br />
Nährstoffen: Eiweiß, Fett,<br />
Kohlenhydrate, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe,<br />
Spurenelemente, Wasser und<br />
Ballaststoffe. Es gibt ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />
Lebensmittel, <strong>in</strong> dem alle Nährstoffe<br />
<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Menge enthalten<br />
s<strong>in</strong>d. Damit <strong>der</strong> Körper alle Nährstoffe<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Menge erhält,<br />
W I R E M P F E H L E N 15<br />
Dr. Zoltán Müller<br />
Facharzt für HNO-Krankheiten<br />
Richtige Ernährung statt Unterernährung<br />
müssen die Lebensmittel<br />
geschickt komb<strong>in</strong>iert<br />
werden. Die Unterernährung<br />
kann als die Folge<br />
von vielen Erkrankungen<br />
vorkommen, beispielsweise<br />
Krebs, Schluckprobleme,Verdauungskrankheiten,Appetitlosigkeit,<br />
aber auch psychiatrische<br />
Krankheiten<br />
o<strong>der</strong> starke, e<strong>in</strong>seitige<br />
Diät können dazu führen.<br />
Vor allem soll man reichlich essen,<br />
aber nicht zu viel. Man soll lieber<br />
öfter kle<strong>in</strong>e als selten große Mahlzeiten<br />
verzehren. Bei vielen Krankheiten<br />
sollen die Patienten Nährmittel<br />
zu sich nehmen, da die Verdauung<br />
von Nährmitteln dem Körper<br />
viel leichter fällt. Die Nährmittel<br />
können den Kranken auch durch<br />
Nährsonden gegeben werden. Die<br />
Nährmittel können von den Ärzten<br />
verschrieben und <strong>in</strong> den Apotheken<br />
gekauft werden.<br />
„Valeria-Koch-Preis“ 2010<br />
Der Bildungsausschuß <strong>der</strong> LdU erwartet Vorschläge für den „Valeria-Koch-<br />
Preis“ 2010. Ziel des Preises ist es, drei ungarndeutsche MittelschülerInnen<br />
<strong>der</strong> letzten zwei Jahrgänge für ausgezeichnete schulische Leistungen und<br />
m<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenspezifische Aktivitäten sowie e<strong>in</strong>e ungarndeutsche Absolvent<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en<br />
ungarndeutschen Absolventen e<strong>in</strong>er akademischen E<strong>in</strong>richtung für<br />
hervorragende Diplomarbeit mit ungarndeutschem Thema zu prämieren.<br />
Die Nom<strong>in</strong>ierung erfolgt bei MittelschülerInnen durch die betreffende Bildungse<strong>in</strong>richtung,<br />
bei Absolventen von akademischen E<strong>in</strong>richtungen durch<br />
den Lehrstuhl, wo die Diplomarbeit e<strong>in</strong>gereicht wurde, bzw. durch e<strong>in</strong>e<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenselbstverwaltung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en ungarndeutschen Vere<strong>in</strong>. Bei<br />
mehreren Bewerbern werden die E<strong>in</strong>richtungen gebeten, e<strong>in</strong>e Vorentscheidung<br />
zu treffen und e<strong>in</strong>e Reihenfolge aufzustellen. Es ist zu beachten, daß<br />
mit dem „Valeria-Koch-Preis“ nur Angehörige <strong>der</strong> ungarndeutschen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit<br />
ausgezeichnet werden können.<br />
Dem Vorschlag s<strong>in</strong>d beizufügen:<br />
a) kurzer Lebenslauf (ke<strong>in</strong> tabellarischer!)<br />
b) Empfehlung <strong>der</strong> Deutschen Selbstverwaltung des Heimatortes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaft Junger Ungarndeutscher<br />
c) bei Absolventen die Diplomarbeit sowie ihre Beurteilung durch den Konsulenten<br />
d) bei Mittelschülern Kopie des letzten Zeugnisses sowie e<strong>in</strong> Aufsatz von<br />
2-3 DIN A/4 Seiten, betitelt „Was bedeutet mir Ungarndeutsche/r zu se<strong>in</strong>“<br />
e) Privatanschrift<br />
Die Vorschläge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> deutscher Sprache bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> LdU<br />
(1026 Budapest, Julia Str. 9) bis zum 15. Oktober 2009 e<strong>in</strong>zureichen. Zum<br />
Auswahlverfahren gehört e<strong>in</strong> kurzes Gespräch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong><br />
LdU. Die Kandidaten werden dazu nach dem E<strong>in</strong>sendeschluß e<strong>in</strong>geladen.<br />
Die Preisübergabe f<strong>in</strong>det im Rahmen <strong>der</strong> LdU-Landesgala 2010 am „<strong>Tag</strong><br />
<strong>der</strong> Ungarndeutschen Selbstverwaltungen“ <strong>in</strong> Budapest statt.<br />
Haydn-Gedenkkonzert<br />
Das ungarndeutsche Museum „Hartai-Haus“ <strong>in</strong> Budapest veranstaltet zum<br />
200. Todesjahr von Haydn e<strong>in</strong> Gedenkkonzert. Auf dem Programm stehen<br />
Werke von Kiel, Frank, Mendelssohn-Bartholdy und Atias. Die Werke werden<br />
von dem japanischen Pianisten Akiko Taniguchi und dem Mexikaner<br />
Raul Teo Arias (Geige) vorgetragen. Teos Vater sammelte – wie bei uns<br />
Béla Bartók – mexikanische Volksmusik, darauf basiert se<strong>in</strong>e Tätigkeit als<br />
Komponist. Das Konzert f<strong>in</strong>det am 2. September um 18 Uhr im Ehrensaal<br />
des Evangelischen Gymnasiums (Budapest. V., Sütô-Straße 1) statt. Karten<br />
können unter <strong>der</strong> Telefonnummer 06 30 640 4126 bestellt o<strong>der</strong> vor Ort gekauft<br />
werden.<br />
Brief <strong>der</strong> Woche<br />
An Gábor<br />
Gábor: Rundfunktitan seit Ende <strong>der</strong><br />
80er Jahre<br />
Lieber Gábor,<br />
das Schicksal war gnädig zu Dir,<br />
trotzdem glaube ich, daß Du Dich<br />
noch an mich er<strong>in</strong>nern kannst. Denn<br />
wir haben bei jener ersten halbprivaten<br />
Sendung <strong>in</strong> deutscher Sprache<br />
herrlich zusammenarbeiten können<br />
und so manche Grenzen erprobt –<br />
vom Rütteln war damals noch nicht<br />
die Rede.<br />
Nun hätte ich e<strong>in</strong>e Bitte an Dich:<br />
Du bist <strong>in</strong>zwischen groß und ich<br />
kle<strong>in</strong> geworden, so könntest Du für<br />
mich e<strong>in</strong> Wort e<strong>in</strong>legen bei den<br />
Mächtigen: Ich möchte e<strong>in</strong>e Stelle<br />
bei den Hauptstädtischen Verkehrsbetrieben.<br />
E<strong>in</strong>e etwas höhere Position,<br />
die mir erlauben würde, e<strong>in</strong>iges<br />
zu verän<strong>der</strong>n.<br />
Ich stecke voller Pläne: Da ich im<br />
Moment an zwei Krücken gehe,<br />
würde ich erst mal e<strong>in</strong>e Runde vorschlagen.<br />
Ich müßte dabei Haltestellen<br />
erreichen können – ohne Treppen<br />
zu steigen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Rolltreppe benutzen<br />
zu müssen. Bei <strong>der</strong> Metro<br />
wollte man längst Fahrstühle e<strong>in</strong>bauen,<br />
es blieb aber beim Plan. Dies<br />
könnte man än<strong>der</strong>n! Dann würden<br />
wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bus o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Straßenbahn<br />
e<strong>in</strong>steigen müssen – me<strong>in</strong>em<br />
Begleiter würde ich für diese Aufgabe<br />
die Krücken leihen. Mal sehen,<br />
wie weit er damit kommen würde!<br />
Hier könnte man auch etliches tun.<br />
Ich würde – wenn ich das Sagen bei<br />
BKV hätte – auch nur Fahrsche<strong>in</strong>e<br />
erlauben, mit denen man umsteigen<br />
kann. Natürlich nur <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
vernünftigen Zeitraums. Mißbrauch<br />
ließe sich leicht kontrollieren. Wenn<br />
all dies erledigt ist, könnte man sich<br />
an den Fahrplan ranmachen sowie<br />
Parkplätze für jene vernünftigen und<br />
umweltbewußten Autofahrer anlegen,<br />
die bereit s<strong>in</strong>d, aus ihrem ach so<br />
geliebten Autochen zu steigen, um<br />
ihr Ziel <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stadt mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.<br />
Wenn auch dies geschafft ist,<br />
würde ich noch e<strong>in</strong>e Art Arenaspiel<br />
e<strong>in</strong>führen. An Wochenenden könnten<br />
sich <strong>in</strong> gepflegtem Rahmen zwei<br />
Mannschaften bekämpfen: Auf <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>en Seite die Fahrer und Kontrolleure,<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Vertreter <strong>der</strong><br />
Passagiere. So wären die Prügeleien<br />
<strong>in</strong> und um die Fahrzeuge e<strong>in</strong>fach<br />
überflüssig und absolut nicht mehr<br />
„<strong>in</strong>“.<br />
Wenn Du glaubst, ich träume, und<br />
Du jenen, die im Moment gerade<br />
über Personalfragen entscheiden, ke<strong>in</strong>esfalls<br />
e<strong>in</strong>e Träumer<strong>in</strong> vermitteln<br />
kannst, beruhige die hohen Herrschaften:<br />
Sie brauchen mich ja nur<br />
für kurze Zeit e<strong>in</strong>zustellen und können<br />
mich dann ruhig entlassen. Ich<br />
gehe gerne – natürlich mit e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Abf<strong>in</strong>dungssumme <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Tasche. Allerd<strong>in</strong>gs wäre dann nur<br />
ich gut raus, die vielen an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmer<br />
nicht.<br />
judit
16 W I R E M P F E H L E N<br />
NZ 33/2009<br />
Workshop „Reiseassistenz“<br />
In <strong>der</strong> Stadt Krautheim, die durch das Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten-Wohnzentrum<br />
(EKWZ), die Krautheim Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
(WfB), durch e<strong>in</strong> barrierefreies Stadtbild sowie durch Natur und die Flußlandschaft<br />
geprägt ist, f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Reiseassistenz-Workshop vom 16.-22.<br />
November statt.<br />
Dies ist ke<strong>in</strong>e Ausbildung, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e mult<strong>in</strong>ationale Lernerfahrung,<br />
welche die Kompetenzen und Fähigkeiten <strong>der</strong> Teilnehmenden im Umgang<br />
mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung erhöhen und den europäischen Austausch<br />
im Bereich Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Reisen för<strong>der</strong>n soll.<br />
Die Themen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kreativen und offenen Rahmen angesprochen<br />
werden, s<strong>in</strong>d das Kennenlernen <strong>der</strong> verschiedenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsarten und<br />
spezieller Hilfsmittel sowie <strong>der</strong>en Anwendung, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz als pflegerische<br />
Assistenz, die spezifische Erste Hilfe für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
sowie <strong>der</strong> Umgang mit dem Rollstuhl und verschiedene Pflegetechniken.<br />
Dies wird im europäischen Kontext von barrierefreien Reisen zusammen<br />
mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> praktischen und theoretischen E<strong>in</strong>heiten<br />
erarbeitet.<br />
Die Teilnehmenden werden durch praktischen E<strong>in</strong>satz im Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenwohnheim,<br />
<strong>in</strong> den Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Ergotherapie <strong>in</strong> ihren Lernmöglichkeiten und ihrer Kreativität stimuliert.<br />
Für den Austausch <strong>der</strong> Teilnehmenden untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit erfahrenen<br />
Reiseassistenten, Reisenden mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und evtl. mit e<strong>in</strong>er EU-<br />
Politiker<strong>in</strong> wird genügend Freiraum geschaffen.<br />
Durch diesen Workshop sollen die Teilnehmenden befähigt werden, als<br />
Reiseassistenz Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu begleiten. Sie sollen für<br />
den spezifischen Umgang mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung sensibilisiert<br />
werden.<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />
– m<strong>in</strong>destens 18 Jahre<br />
– körperliche Belastbarkeit<br />
– E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Geduld und Ausdauer<br />
– eigenständiger Umgang mit Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
– soziale E<strong>in</strong>stellung<br />
Anmeldung: Die Anmeldungen werden nach <strong>der</strong> Reihenfolge des E<strong>in</strong>gangs<br />
berücksichtigt, jedoch Personen aus benachteiligten sozialen Gruppen<br />
wird Vorrang e<strong>in</strong>geräumt. Möglichst viele EU-Län<strong>der</strong> sollen präsent<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Workshopsprache: Der Workshop wird auf Deutsch abgehalten. Teilnehmende,<br />
die über ger<strong>in</strong>ge Deutschkenntnisse verfügen, haben im Vorfeld<br />
Anspruch auf e<strong>in</strong>en Sprachkurs. Die entstandenen Kosten werden bis<br />
150,- ¤ p.P. gegen Belege erstattet.<br />
Unterkunft/Verpflegung: Die Übernachtung erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen, auf<br />
Wunsch barrierefreien, E<strong>in</strong>zel- und Doppelzimmern. Während des<br />
gesamten Workshops erfolgt e<strong>in</strong>e Vollverpflegung.<br />
Versicherungen: Die Teilnehmenden s<strong>in</strong>d während des Workshops<br />
durch e<strong>in</strong>e Haftpflicht- sowie Reiserücktrittskosten- und Reisekrankenversicherung,<br />
abgesichert.<br />
An- und Abreise: Die An- und Abreise, <strong>in</strong>kl. Buchung <strong>der</strong> Flug- und<br />
Bahntickets wird zentral über den BSK-Reiseservice organisiert. Bitte teilen<br />
Sie uns die dafür benötigten Daten im Anmeldeformular mit.<br />
Kosten: Dieser Workshop wird f<strong>in</strong>anziell durch die europäische Kommission<br />
unterstützt. Die Abrechnung erfolgt zentral über Krautheim.<br />
Teilnehmerzahl: max. 6 Personen aus Deutschland<br />
max. 12 Personen aus weiteren EU-Län<strong>der</strong>n<br />
Organisation/Durchführung: BSK-Service GmbH / Reiseservice<br />
Veranstalter: Bundesverband Selbsthilfe Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter e.V., Altkrautheimer<br />
Str. 20, D-74238 Krautheim<br />
Anmeldungen an<br />
reiseservice@bsk-ev.org<br />
o<strong>der</strong> über http://www.reisen-ohne-barrieren.eu/ Rubrik Reiseassistenz<br />
Solisten gesucht<br />
E<strong>in</strong> Teil des Programms <strong>der</strong> Landesgala am <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> Ungarndeutschen<br />
Selbstverwaltungen steht schon im voraus fest. Auf Vorschlag des Landesrates<br />
werden immer die Kulturgruppen (Tanzgruppe, Chor und Musikkapelle<br />
– Jugend und Erwachsene) e<strong>in</strong>geladen, die auf den Landesfestivals die<br />
besten Ergebnisse erreicht haben.<br />
Außerdem s<strong>in</strong>d wir bestrebt, ungarndeutschen Solisten e<strong>in</strong>en Raum zu<br />
bieten, sich vor <strong>der</strong> größeren Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Wir erwarten Ihre Vorschläge für Solisten o<strong>der</strong> Duos bis zum 4. September<br />
2009, damit <strong>der</strong> Kulturausschuß noch rechtzeitig e<strong>in</strong>e Wahl treffen<br />
kann. Die Vorschläge können direkt bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> Landesselbstverwaltung<br />
<strong>der</strong> Ungarndeutschen (Pf. 348, 1537 Budapest) e<strong>in</strong>gereicht<br />
werden. Die Bewerbungen müssen e<strong>in</strong>e CD o<strong>der</strong> DVD mit verschiedenen,<br />
ortstypischen Stücken enthalten sowie e<strong>in</strong>e Beschreibung des Solisten<br />
o<strong>der</strong> des Duos.<br />
Daheim an <strong>der</strong> Donau<br />
Zusammenleben von Deutschen und Serben<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a<br />
Am 15. Mai eröffnete <strong>der</strong> badenwürttembergische<br />
Innenm<strong>in</strong>ister<br />
Heribert Rech die Ausstellung „Daheim<br />
an <strong>der</strong> Donau. Zusammenleben<br />
von Deutschen und Serben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Vojvod<strong>in</strong>a.“ (NZ 19/2009). Die<br />
Ausstellung war bis 23. August <strong>in</strong><br />
Neusatz zu sehen, wo alle<strong>in</strong> während<br />
<strong>der</strong> Museumsnacht über 10.000<br />
Menschen Besucher kamen.<br />
Nun werden am 11. September um<br />
17 Uhr die Ulmer Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Sab<strong>in</strong>e Mayer-Dölle und Sándor<br />
Egeresi, Präsident des Parlamentes<br />
<strong>der</strong> Autonomen Prov<strong>in</strong>z Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong><br />
Ulm dieselbe Ausstellung eröffnen.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne, durchgehend zweisprachige<br />
Präsentation, das Ergebnis<br />
e<strong>in</strong>er Kooperation des Donauschwäbischen<br />
Zentralmuseums Ulm mit<br />
dem Museum <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Neusatz,<br />
ist im Donauschwäbischen<br />
Zentralmuseum Ulm bis 10. Januar<br />
2010 zu sehen.<br />
Gleichzeitig wird e<strong>in</strong>e Begleitausstellung<br />
des Neu-Ulmer Foto-<br />
Zum 150. Jahrestag <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>in</strong> Werbass (Batschka) wurde 1935 eigens<br />
e<strong>in</strong>e „Ansiedlertracht“ geschnei<strong>der</strong>t FFoottoo:: DDZZMM<br />
künstlers Wolfgang Moll vom 12. September 2009 bis 10. Januar 2010 gezeigt.<br />
Der Neu-Ulmer Fotokünstler Wolfgang Moll porträtiert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>ternationalen Kunstprojekt Menschen aus <strong>der</strong> multiethnischen Region<br />
Vojvod<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Serbien. Im Mai dieses Jahres war Moll für zehn <strong>Tag</strong>e <strong>in</strong><br />
Neusatz und hat dort Schwarzweißporträts von Menschen unterschiedlicher<br />
Kulturen, Herkunft und aus allen Altersgruppen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Black-<br />
Box fotografiert.<br />
Se<strong>in</strong>e Idee: „Als Aktionskünstler nutze ich me<strong>in</strong>e Intuitionsgabe und<br />
beabsichtige mit dem Medium <strong>der</strong> Digitalfotografie die soziale Kompetenz<br />
<strong>der</strong> Portraitierten sichtbar zu machen. Das Fotohappen<strong>in</strong>g soll e<strong>in</strong>en<br />
Beitrag dazu leisten, die Chancen kultureller Vielfalt erfahrbar zu machen.“<br />
Moll, selbst Nachfahre von Donauschwaben aus <strong>der</strong> Vojvod<strong>in</strong>a, beschäftigt<br />
sich seit Jahren <strong>in</strong> künstlerischer H<strong>in</strong>sicht mit den Schlüsselbegriffen<br />
Heimat und Identität.<br />
Donauschwäbisches Zentralmuseum<br />
Schillerstraße 1<br />
D-89077 Ulm<br />
Tel: ++49 0731 / 9 62 54 – 0<br />
Fax: ++49 0731 / 9 62 54 – 200<br />
<strong>in</strong>fo@dzm-museum.de; www.dzm-museum.de<br />
Friseurgeschäft von Anton Horschitz<br />
<strong>in</strong> Ruma (Syrmien). Ladengeschäfte<br />
und Geschäftsannoncen<br />
wurden nach 1920 durchweg zweisprachig<br />
deutsch und serbisch ausgezeichnet.