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Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung

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6 B U C H B E S P R E C H U N G<br />

Der Band* behandelt das<br />

historische Gebiet Siebenbürgen<br />

und verlockt den<br />

Leser zu e<strong>in</strong>er Reise durch<br />

Erlebnisse, Empf<strong>in</strong>dungen<br />

und Erkenntnisse von Farkas-<br />

Zoltán Hajdú, die ethnographische,<br />

historische sowie<br />

identitäre Aspekte aufarbeitet.<br />

Hajdú öffnet durch se<strong>in</strong>en<br />

essayistischen, ergreifend<br />

ehrlich-persönlichen Ton e<strong>in</strong>e<br />

symbolische Tür, durch das<br />

E<strong>in</strong>treten gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Leser<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Szekler-<br />

Gemüt, <strong>in</strong> die traditionsreiche,<br />

<strong>der</strong> Globalisierung<br />

unterworfene Bauernwelt.<br />

Jedoch streift <strong>der</strong> Blick des Autors<br />

als Städter, Intellektueller und Identitätssuchen<strong>der</strong><br />

weit breitere Gefilde:<br />

<strong>der</strong> autobiographisch durchwobene<br />

Band be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe von Essays<br />

und durch die Verknüpfungen<br />

ist er als authentische Quelle, als e<strong>in</strong>e<br />

Art Resümee des „Westwan<strong>der</strong>ers“<br />

zu betrachten. Hoffentlich folgen<br />

diesem weitere Bücher. Die Reichweite<br />

des erzählten Er<strong>in</strong>nerungsguts<br />

erstreckt sich von dem Erlebten des<br />

Autors als Lehrer <strong>in</strong> Menaság über<br />

tagebuchartige Aufzeichnungen e<strong>in</strong>es<br />

Urlaubs auf Kreta bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

son<strong>der</strong>baren Hermannstädter<br />

Begräbnis. Auch Erzählungen an<strong>der</strong>er<br />

Auswan<strong>der</strong>er, Erzählungen von<br />

Dorfbewohnern Menaságs ergänzen<br />

die E<strong>in</strong>drücke Hajdús, <strong>der</strong> gerecht-<br />

Der stattliche Band REIBEISEN<br />

2009* Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />

(<strong>in</strong> <strong>der</strong> Obersteiermark) bietet<br />

mehr als e<strong>in</strong>e Literaturzeitschrift<br />

– wie auch im Leitwort von Redaktionsmitglied<br />

Josef Graßmugg steht.<br />

E<strong>in</strong> Mitglied <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Fotografengruppe<br />

EPHAP, Béla Szabó,<br />

wird durch Werke und im Künstlerporträt<br />

vorgestellt. Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Gedenkveranstaltung <strong>in</strong> Kapfenberg<br />

wurde 2008 an die großen Bücherverbrennungen<br />

des Naziregimes er<strong>in</strong>nert,<br />

wo Prof. Dr. Wendel<strong>in</strong><br />

Schmidt-Dengler die Gedenkrede<br />

hielt. Unter dem Titel „75 Jahre Bücherverbrennung“<br />

wird <strong>der</strong> Vortrag<br />

des seitdem lei<strong>der</strong> verstorbenen<br />

österreichischen Germanisten veröffentlicht.<br />

In Anknüpfung daran wird<br />

mit dem Essay über den 1939 im<br />

Konzentrationslager umgekommenen<br />

österreichischen Dichter Jura<br />

Soyfer e<strong>in</strong>e Reihe über ermordete<br />

Dichter begonnen. Das Resultat e<strong>in</strong>es<br />

<strong>in</strong>teressanten Nachwuchs-För<strong>der</strong>ungs-Projektes,<br />

das geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Siebenbürgische Bil<strong>der</strong><br />

Tür nach Osten<br />

kritisch und sehr liebevoll die Teilnehmer<br />

se<strong>in</strong>er schriftlichen Exkursion,<br />

die Leser, <strong>in</strong> die Verhältnisse<br />

Siebenbürgens e<strong>in</strong>führt. Der philosophierende<br />

Ton, das e<strong>in</strong>gebaute Wissen<br />

– sehr viele Autoren, Geschichtsschreiber,<br />

Ethnographen sowie<br />

Denker werden im Werk angeführt<br />

– prädest<strong>in</strong>ieren den Autor<br />

dazu, als gerechter und authentischer<br />

Reiseführer aufzutreten. Se<strong>in</strong>er<br />

Sichtweise und se<strong>in</strong>em Blick entgehen<br />

ke<strong>in</strong>e Nuancen des menschlichen<br />

Gemüts: als guter Menschenkenner<br />

sieht er h<strong>in</strong>ter den Facetten<br />

wichtige Zusammenhänge und strebt<br />

die Darstellung <strong>der</strong> Ganzheit durch<br />

die mosaikartige Erzählstruktur an.<br />

Tanzhausbewegung, ethnographische<br />

Tätigkeit, Lehrertätigkeit br<strong>in</strong>gen<br />

den Städter Hajdú dem Dorf näher,<br />

das zur Verän<strong>der</strong>ung verbannt<br />

ist. „Die Fasz<strong>in</strong>ation des Ausgangs<br />

kann mit <strong>der</strong> Erkenntnis des Verlustes<br />

wachsen“ – heißt es im Vorwort<br />

des bekannten rumäniendeutschen<br />

Autors Hans Bergel. Dem Buch ist<br />

die Dichotomie des Empf<strong>in</strong>dens Hajdús,<br />

die Heimatsuche eigen, das<br />

durch se<strong>in</strong>en sprachlich angebrachtpompösen<br />

Stil den Leser verzaubert.<br />

Dem Band s<strong>in</strong>d Anmerkungen von<br />

Juliane Brandt beigefügt, die für das<br />

historisch im Raum nicht bewan<strong>der</strong>te<br />

Leserpublikum e<strong>in</strong>e wichtige Stütze<br />

bedeuten. Das unterhaltsame Buch<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiges Werk zum Kennenlernen<br />

des historischen-ethnographischen-liebenswerten<br />

Siebenbürgens.<br />

angie<br />

*Farkas-Zoltán Hajdú: Tür nach Osten.<br />

Aufzeichnungen und Geschichten.<br />

IKGS-Verlag, München, 2008. 169 S.<br />

„Literatur ist unser Anliegen“<br />

REIBEISEN – Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus Kapfenberg<br />

dem Europahaus Graz verwirklicht<br />

wurde, ist im Band nachzulesen:<br />

Texte junger Talente zum Thema<br />

„Europa im Jahre 2025“ zeigen die<br />

E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> europäischen Jugend<br />

zum Thema Zukunft <strong>der</strong> EU. Da die<br />

Texte e<strong>in</strong>gereicht werden konnten,<br />

steht <strong>der</strong> englische Text neben <strong>der</strong><br />

deutschen Übersetzung.<br />

<strong>Neue</strong> Literatur bildete den<br />

Schwerpunkt beim Zusammenstellen<br />

<strong>der</strong> Literaturzeitschrift: Lyrik und<br />

Prosa aus sechs europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

bieten e<strong>in</strong>e geeignete Lektüre<br />

für Literaturfreunde. Ungarnbezogen<br />

und auch aus ungarndeutscher Sicht<br />

<strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d die Auszüge aus dem<br />

Romanmanuskript von Titus Lantos<br />

„Turul – e<strong>in</strong>e Familiensaga“. „Hirten<br />

erst kundgemacht“ beschreibt die<br />

Namensmagyarisierung e<strong>in</strong>es ungarndeutschen<br />

Lehrers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tolnauer<br />

Dorf. Auch Mundartliteratur<br />

f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Leser reichlich, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>teressanter Beitrag von Hans Bäck<br />

zum Thema „Dialekt-, Mundart- umgangssprachliche<br />

Dichtung“ voran-<br />

<strong>Neue</strong>s HDO-Journal erschienen<br />

Wettbewerb „Me<strong>in</strong> HDO“<br />

ausgelobt<br />

Staatliche E<strong>in</strong>richtungen für die bayerische<br />

Bevölkerung aus dem Osten<br />

Europas brauchen e<strong>in</strong>e geistig-kulturelle<br />

Grundlage für ihr Handeln und<br />

ihre Arbeitsweise, die über e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en<br />

Gesetzesauftrag (§ 96 Bundesvertriebenengesetz)<br />

h<strong>in</strong>ausgeht. Wie<br />

das vor mehr als 50 Jahren aussah,<br />

beschreibt das HDO-Journal mit e<strong>in</strong>er<br />

„Fundsache“, nämlich dem Aufsatz<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Rede des ehemaligen<br />

bayerischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

Wilhelm Högner mit dem Titel<br />

„Über die dem deutschen Westen<br />

und Osten geme<strong>in</strong>samen Grundlagen<br />

<strong>in</strong> Geschichte, Kultur und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Volkes. Die Aussagen<br />

des undatierten Beitrages von damals,<br />

<strong>der</strong> dem Haus des Deutschen<br />

Ostens im Faksimile vorliegt, s<strong>in</strong>d<br />

zeitlos gültig. Prof. Manfred Kittel<br />

macht sich Gedanken zur Zukunft<br />

NZ 33/2009<br />

Unter dem Leitwort „Rückschau und Ausblick“ ist das HDO-<br />

Journal 2009, die Zeitschrift des Hauses des Deutschen Ostens<br />

(HDO) <strong>in</strong> München erschienen. Direktor Dr. Ortfried Kotzian<br />

geht im Editorial <strong>der</strong> Zeitschrift auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Jubiläums- und Gedenkjahre 2008 und 2009 e<strong>in</strong> und stellt den<br />

Zusammenhang zur Aufgabenstellung des Hauses des<br />

Deutschen Ostens als Kultur-, Bildungs- und<br />

Begegnungse<strong>in</strong>richtung her. Se<strong>in</strong> Fazit: „Heute wissen wir: Die<br />

Grundlage von mehr als 60 Jahren Frieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte<br />

Europas beruht auch auf dem Selbsterhaltungstrieb <strong>der</strong><br />

Menschen, <strong>der</strong> bisher stärker war als jede Ideologie und<br />

Machtpolitik. Das Bewußtse<strong>in</strong> um diese globalen<br />

Zusammenhänge zu bewahren, ist auch e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Aufgaben<br />

unseres Hauses des Deutschen Ostens <strong>in</strong> München.“<br />

gestellt ist. Durch die ereignisreiche<br />

Geschichte des Burgenlandes führt<br />

den Leser Dr. Josef Kaltenböck d. A.,<br />

wobei auch die Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong><br />

ungarischen Geschichte betont hervorgehoben<br />

wird. Der Band enthält<br />

des weiteren e<strong>in</strong>e Biographie <strong>der</strong><br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren. Auf den<br />

letzten Seiten s<strong>in</strong>d die vielen Sponsoren<br />

und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Kulturzeitschrift<br />

angeführt, was auch über die<br />

Wichtigkeit und Existenzberechtigung<br />

dieser aussagt. REIBEISEN Nr.<br />

26. enthält viel Lesenswertes für Literatur-<br />

und Kulturfreunde, das <strong>in</strong>ternationale<br />

Spektrum macht die Auswahl<br />

sehr vielfältig und bietet dadurch<br />

für jede Altersklasse e<strong>in</strong>e maßgeschnei<strong>der</strong>te,<br />

lesenswerte Lektüre.<br />

angie<br />

*REIBEISEN. Das Kulturmagaz<strong>in</strong> aus<br />

Kapfenberg. Nr. 26. Jahrgang 2009.<br />

Hrsg.: Stadtgeme<strong>in</strong>de Kapfenberg.<br />

Red.: Josef Graßmugg, Richard Mössl<strong>in</strong>ger,<br />

Helmut Türk, Hans Bäck. 182 S.<br />

Internet: www.europa-literaturkreis.eu<br />

aller Vertriebenen-, Flüchtl<strong>in</strong>gs- und<br />

Aussiedlergruppen, die nicht aus<br />

dem Sudetenland nach Bayern<br />

kamen. Ihr Kulturbeitrag <strong>in</strong> Bayern<br />

darf angesichts <strong>der</strong> Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

Sudetendeutschen Museums <strong>in</strong> München<br />

nicht ger<strong>in</strong>g geachtet werden,<br />

zumal <strong>der</strong> „fünfte Stamm“ Bayerns<br />

mit Schlesiern, Ost- und Westpreußen,<br />

Pommern, Rußlanddeutschen,<br />

Donauschwaben, Siebenbürger<br />

Sachsen und vielen an<strong>der</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Volksgruppen mit ca. e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Millionen Menschen sogar noch größer<br />

ist als die sudetendeutsche Volksgruppe.<br />

Im Jahre 2010 wird das Haus des<br />

Deutschen Ostens 40 Jahre alt. Mit<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe des HDO-<br />

Journals bef<strong>in</strong>det sich die E<strong>in</strong>richtung<br />

des Freistaates Bayern „zwischen<br />

den Ereignissen“. 850 Jahre<br />

München wurden mit dem Isar-Brückenfest<br />

2008 gefeiert. An dieses<br />

Großereignis er<strong>in</strong>nert die vorliegende<br />

Ausgabe. Die Vorfreude auf<br />

das Festprogramm 2010 soll die Leser<br />

ermuntern, das Haus und se<strong>in</strong>e<br />

Veranstaltungen zu besuchen. Je<strong>der</strong><br />

kann zum Gel<strong>in</strong>gen des Jubiläumsjahres<br />

2010 se<strong>in</strong>en ganz persönlichen<br />

Beitrag leisten. Das Haus des Deutschen<br />

Ostens lobt e<strong>in</strong>en Schreibwettbewerb<br />

unter dem Leitgedanken<br />

„Me<strong>in</strong> HDO“ aus. Dabei soll über<br />

kle<strong>in</strong>e Begebenheiten, lustige Erlebnisse,<br />

schöne Stunden mit <strong>in</strong>teressanten<br />

Gesprächspartnern, spannende<br />

Ereignisse auf Studienreisen, neue<br />

Erkenntnisse bei Sem<strong>in</strong>aren und <strong>Tag</strong>ungen<br />

berichtet werden. Die literarischen<br />

„Ergüsse“ können kurz o<strong>der</strong><br />

lang, humorvoll o<strong>der</strong> ernst, kunstvoll<br />

o<strong>der</strong> episch, dramatisch o<strong>der</strong> stilvoll<br />

se<strong>in</strong>. Schöne Preise warten auf die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer,<br />

wie etwa die kostenlose Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Studienreise 2010, über die<br />

man sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Ausgabe<br />

des HDO-Journals <strong>in</strong>formieren kann.<br />

*Das HDO-Journal, Nr. 7/2009 kann kostenlos<br />

bezogen werden über das Haus<br />

des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5,<br />

D-81669 München. Bestellungen auch<br />

per E-Mail: poststelle@hdo.bayern.de.

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