04.12.2012 Aufrufe

Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung

Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung

Harmonikalager in Waschludt Tag der Nationalitäten ... - Neue Zeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NZ 33/2009<br />

U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N 11<br />

Ungarndeutsche<br />

Christliche<br />

Nachrichten<br />

412<br />

Geme<strong>in</strong>deaufbau 5<br />

Segen<br />

Gott segne dich und behüte dich;<br />

Gott lasse se<strong>in</strong> Angesicht leuchten<br />

über dir und sei dir gnädig; Gott<br />

hebe se<strong>in</strong> Angesicht über dich und<br />

gebe dir Frieden. (4. Mose 6, 24-<br />

26)<br />

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese<br />

drei Gaben Gottes s<strong>in</strong>d, wie wir gesehen<br />

haben, die Grundlagen des<br />

christlichen Glaubens. Aber noch<br />

etwas Grundlegendes gibt uns <strong>der</strong><br />

Monatsspruch <strong>der</strong> Herrnhuter Brü<strong>der</strong><br />

für den August mit: Gottes Segen.<br />

Von Gottes Segen war an dieser<br />

Stelle schon früher die Rede,<br />

aber er ist ja immer aktuell, so wie<br />

er auch jeden Sonntag immer wie<strong>der</strong><br />

und immer wie<strong>der</strong> neu <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

zugesprochen wird. Der<br />

„Aaronitische Segen“ heißt so, weil<br />

er <strong>der</strong> Familie Aarons bei <strong>der</strong> Wüstenwan<strong>der</strong>ung<br />

aufgetragen wurde,<br />

und eigentlich stand es auch nur ihnen<br />

zu, diesen Segen über dem Volk<br />

Israel auszusprechen. Deshalb ist es<br />

auch heute noch zum<strong>in</strong>dest so, daß<br />

dieser beson<strong>der</strong>e Segen nur von Ord<strong>in</strong>ierten,<br />

d.h. offiziell zum Pfarrerdienst<br />

berufenen Christen gesprochen<br />

werden soll. Dreimal wird<br />

Gottes Segen über <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

ausgesprochen, jeweils mit zwei<br />

Formeln. Das beson<strong>der</strong>e bei diesem<br />

Segen ist sicherlich, daß zweimal<br />

von Gottes Angesicht die Rede ist.<br />

Das ist ungewöhnlich, weil die<br />

Menschen vor Gottes Angesicht<br />

Angst hatten: wer Gott sieht, muß<br />

sterben, heißt es. Denn se<strong>in</strong>e Nähe<br />

ist zu stark für uns Menschen. Und<br />

tatsächlich hat dieser Segen für<br />

viele Menschen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung,<br />

weil <strong>in</strong> ihm Gott<br />

beson<strong>der</strong>s nahe zu kommen sche<strong>in</strong>t<br />

– aber eben <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Freundlichkeit<br />

und Güte. Von Mose wird berichtet,<br />

daß se<strong>in</strong> Angesicht, als er<br />

vom Berg <strong>der</strong> Gebote kam, beson<strong>der</strong>s<br />

leuchtete – es spiegelte den<br />

Glanz und die Herrlichkeit Gottes<br />

wi<strong>der</strong>. Ich denke, daß das Schönste,<br />

was man von e<strong>in</strong>em Gottesdienstbesucher<br />

sagen könnte, wohl das<br />

wäre, daß se<strong>in</strong> Angesicht leuchtet –<br />

weil es Gottes Freundlichkeit,<br />

Wärme und Liebe wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Ich wünsche uns und denen, denen<br />

wir begegnen, daß unsere Gesichter<br />

leuchten mögen.<br />

Ihr Pfarrer<br />

Michael He<strong>in</strong>richs<br />

Rom ist als Hauptsitz des katholischen<br />

Glaubens e<strong>in</strong>e wichtige Pilgerstätte,<br />

e<strong>in</strong>e Stadt mit vielen Gesichtern:<br />

von <strong>der</strong> Antike über die Renaissance<br />

und das Barock birgt sie<br />

zahlreiche Schätze für die von <strong>der</strong><br />

Pracht trunkenen Besucher. Für die<br />

Entdeckung des christlichen Roms<br />

ist e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> größten Basilika<br />

<strong>der</strong> christlichen Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Peterskirche,<br />

e<strong>in</strong>e Pflicht. In Rom gibt es<br />

zahlreiche Kunstschätze <strong>in</strong> Unmengen<br />

von Kirchen. Doch um beim heiligen<br />

Petrus zu bleiben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong><br />

Fels des Katholizismus mit dem irdischen<br />

Bau des Reiches Gottes beauftragt<br />

wurde, ist die Basilika San Pietro<br />

<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli (late<strong>in</strong>isch: Sancti Petri<br />

ad v<strong>in</strong>cula; deutsch: St. Peter <strong>in</strong> den<br />

Ketten), am Esquil<strong>in</strong>-Hügel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nähe des Kolosseums gelegen, mit<br />

Wun<strong>der</strong>n umwoben und beherbergt<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Reliquie.<br />

Die Kirche wurde von Eudoxia,<br />

<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> von Valent<strong>in</strong>ian III.,<br />

gestiftet und steht auf Überresten aus<br />

dem 2. Jahrhun<strong>der</strong>t. Der Grundste<strong>in</strong><br />

wurde im Jahr 431 gelegt, acht Jahre<br />

Die Ketten des heiligen Petrus<br />

später wurde San Pietro durch Papst<br />

Sixtus III. geweiht. Im Laufe ihrer<br />

Geschichte erlebte die Kirche mehrere<br />

Umbauten, zuletzt durch Francesco<br />

Fontana im Stil <strong>der</strong> Renaissance.<br />

Dies geschah unter Kard<strong>in</strong>al<br />

Giuliano della Rovere, <strong>der</strong> 1503 zum<br />

Papst Julius II. gewählt wurde.<br />

Namensgebend für die Kirche waren<br />

die Ketten (V<strong>in</strong>coli), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Glasbehälter unter dem Altar aufbewahrt<br />

werden. Mit diesen soll Petrus<br />

im Marmert<strong>in</strong>ischen Kerker gefesselt<br />

gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Die christliche Überlieferung<br />

nennt den Carcer Tullianus als den<br />

Ort, an dem die Apostel Petrus und<br />

Paulus gefangengehalten wurden.<br />

Das Gebäude wurde deshalb im 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zu e<strong>in</strong>er Kirche umgestaltet,<br />

die heute San Pietro <strong>in</strong> Carcere<br />

(o<strong>der</strong> auch San Giuseppe dei<br />

Falegnami) genannt wird.<br />

Bekannt ist die Kirche durch Michelangelos<br />

Grabmal für Papst Julius<br />

II. mit den Statuen <strong>der</strong> Rachel,<br />

<strong>der</strong> Lea und des Moses. Vorgesehen<br />

waren etwa 40 überlebensgroße Figuren.<br />

Den Sockel des Monuments<br />

sollten Allegorien <strong>der</strong> Künste und<br />

Wissenschaften sowie Sklaven als<br />

Symbole <strong>der</strong> unterworfenen Prov<strong>in</strong>zen<br />

umgeben. Darüber waren<br />

ursprünglich vier Sitzfiguren um<br />

den Sarkophag vorgesehen. 1506<br />

ließ Julius II. den Plan fallen und<br />

Michelangelo verließ Rom. 1508<br />

kehrte er zurück und begann mit<br />

den Deckenfresken <strong>der</strong> Sixt<strong>in</strong>ischen<br />

Kapelle. Als Papst Julius II.<br />

1513 starb, widmete sich Michelangelo<br />

erneut dem Grabmal. Es<br />

entstanden <strong>der</strong> Gefesselte Sklave<br />

und <strong>der</strong> Sterbende Sklave sowie <strong>der</strong><br />

Moses. Die Mosesstatue gilt als e<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Werke Michelangelos.<br />

Sie zeigt Moses, <strong>der</strong> mit<br />

den Gesetztafeln vom Berg S<strong>in</strong>ai<br />

zurückkommt, <strong>in</strong> dem Moment, als<br />

er die Israeliten beim Tanz um das<br />

goldene Kalb f<strong>in</strong>det.<br />

Im l<strong>in</strong>ken Seitenschiff liegt <strong>der</strong><br />

deutsche Theologe, Philosoph und<br />

Kard<strong>in</strong>al Nikolaus von Kues (Cusanus)<br />

begraben, <strong>der</strong> als <strong>der</strong> bedeutendste<br />

Philosoph des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gilt.<br />

Die Kettenfeier, <strong>der</strong> 1. August,<br />

bezieht sich auf die <strong>in</strong> Apostelgeschichte<br />

12 berichtete Befreiung<br />

des Jahres 44 <strong>in</strong> Jerusalem. E<strong>in</strong> Engel<br />

ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht zu Petrus <strong>in</strong>s<br />

Gefängnis gekommen, woh<strong>in</strong> ihn<br />

Herodes Agrippa, e<strong>in</strong> Enkel des<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>mör<strong>der</strong>s, hatte werfen las-<br />

sen, hat se<strong>in</strong>e zwei Ketten gelöst<br />

und den Apostel durch die vierfache<br />

Wache h<strong>in</strong>durchgeführt und gerettet.<br />

Der Hauptmann, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Befreiung des Apostelfürsten e<strong>in</strong><br />

Wun<strong>der</strong> erkannte, nahm die Kette<br />

und behielt sie. Das Heiligtum<br />

wurde von Geschlecht zu Geschlecht<br />

weiter vererbt, bis es <strong>der</strong><br />

Patriarch Jevenalis von Jerusalem<br />

<strong>der</strong> Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers, Eudoxia,<br />

weitergab, die, um e<strong>in</strong> Gelübde<br />

zu lösen, nach Jerusalem gekommen<br />

war. Die e<strong>in</strong>e Kette war zu<br />

Konstant<strong>in</strong>opel aufbewahrt und die<br />

an<strong>der</strong>e an ihre Tochter Eudoxia, die<br />

Gemahl<strong>in</strong> des Kaisers Valent<strong>in</strong>ian<br />

III., nach Rom geschickt. Diese<br />

brachte die Kette dem Papste, welcher<br />

ihr wie<strong>der</strong>um jene Kette<br />

zeigte, mit welcher <strong>der</strong> Apostelfürst<br />

unter dem Kaiser Nero gebunden<br />

war. Die beiden Ketten schlossen<br />

sich, als sie e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> nahekamen,<br />

zusammen und verbanden sich so,<br />

daß sie nicht mehr zwei, son<strong>der</strong>n<br />

nur e<strong>in</strong>e Kette von dem e<strong>in</strong>en und<br />

selben Schmied gefertigt zu se<strong>in</strong><br />

schienen. Dieses Wun<strong>der</strong>s wegen<br />

wurden die heiligen Ketten verehrt<br />

und die Kaiser<strong>in</strong> ließ e<strong>in</strong>e Kirche<br />

zu den Ketten des heiligen Petrus<br />

erbauen.<br />

Von Eudoxia veranlaßt, wandelte<br />

man den römischen Festtag des<br />

Augustus am l. August <strong>in</strong> Petri Kettenfeier<br />

um. In <strong>der</strong> Kirche St. Pietro<br />

<strong>in</strong> V<strong>in</strong>coli <strong>in</strong> Rom werden die Ketten<br />

unter dem Hochaltar, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Renaissance-Tabernakel,<br />

aufbewahrt.<br />

Den Ketten wurden viele Wun<strong>der</strong><br />

zugeschrieben, sie stellen neben Michelangelos<br />

Mosesstatue die größte<br />

Anziehungskraft <strong>der</strong> Kirche dar. angie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!