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ISLAND

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Bevölkerung<br />

BEVÖLKERUNG<br />

BEVÖLKERUNGS-<br />

ENTWICKLUNG<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen<br />

westlichen Staaten stieg die Bevölkerungszahl<br />

in Island bis 2008<br />

kontinuierlich an. Am 9. Januar<br />

2006 wurde die 300.000-Marke<br />

überschritten. Infolge der Finanzkrise<br />

ab 2008 war ein leichter<br />

Rückgang der Bevölkerungszahlen<br />

zu verzeichnen. Im Januar<br />

2012 lag die Zahl der Einwohner<br />

wieder bei 319.575. Prognosen<br />

gehen davon aus, dass 2020/2021<br />

etwa 350.000 Menschen in Island<br />

leben werden.<br />

Zwischen 1950 und 1990 betrug<br />

der Ausländeranteil durchschnittlich<br />

etwa 1,5 %, bis 2003 war die<br />

Quote auf 3,5 % gestiegen. Unter<br />

den Ausländern hatten zu diesem<br />

Zeitpunkt Polen mit 18,2 % den<br />

größten Anteil, gefolgt von Dänen<br />

mit 8,6 %, Philippinos mit 6,0 %<br />

und Deutschen mit 5,4 %.<br />

Ein wesentlicher Trend der letzten<br />

Jahre war die Landflucht.<br />

Besonders abgelegenere Gebiete<br />

wie etwa die Westfjorde,<br />

Snæfellsnes oder der äußerste<br />

Nordosten hatten darunter zu<br />

leiden. Bedeutende Teile der Bevölkerung<br />

erhofften sich bessere<br />

Lebens- und Verdienstmöglichkeiten<br />

in der Stadt, besonders in<br />

Reykjavík. Mit der Krise 2008<br />

scheint sich dieser Trend jedoch<br />

abzuschwächen, vgl. etwa Statistisches<br />

Amt Hagstofa zu Ísafjörður<br />

1990: 3498 Einwohner;<br />

im Jahre 2000: 2828 Einwohner;im<br />

Jahre 2010: 2677 Einwohner.<br />

RELIGION<br />

Die Isländische Staatskirche ist<br />

eine evangelisch-lutherische Gemeinschaft<br />

und wird vom Staat<br />

unterstützt und geschützt (Art.<br />

62 der Verfassung). 79,18 % der<br />

Einwohner gehören der Staatskirche<br />

an. Die verbleibenden 20 %<br />

verteilen sich wie folgt: verschiedene<br />

evangelische Freikirchen<br />

insgesamt mehr als 5 %; Katholiken<br />

3,05 %, Ásatrúgemeinde (seit<br />

1972 anerkannte neuheidnische<br />

Religion) 0,7 %, Pfingstkirche<br />

0,66 %, Buddhisten 0,3 %, Siebenten-Tags-Adventisten<br />

0,24 %,<br />

Zeugen Jehovas 0,22 %, Muslime<br />

0,19 %, Orthodoxe Kirchen 0,17<br />

% und Bahai 0,13 %. Keiner Religionsgemeinschaft<br />

zugehörig fühlen<br />

sich 3,25 % der Bevölkerung<br />

SPRACHE<br />

Das isländische Alphabet hat 32<br />

Buchstaben, vom A über Á bis hin<br />

zum Æ und schließlich zum Ö.<br />

Anders als im Deutschen werden<br />

Umlaute wie Ö als selbständige<br />

Buchstaben behandelt und nicht<br />

desweilen als Oe umschrieben<br />

und einsortiert. Entsprechend<br />

sind die Wörter im Lexikon und<br />

auch die Namen in sämtlichen<br />

isländischen Registern wie unter<br />

anderem auch dem Telefonbuch<br />

gereiht.<br />

Sprachentwicklung und<br />

-purismus<br />

Auf Island wird die isländische<br />

Sprache gesprochen. Sie ist de<br />

facto Amtssprache, wurde allerdings<br />

nie offiziell dazu erklärt.<br />

Entwickelt hat sie sich aus<br />

dem Altnordischen. Noch heute<br />

können Isländer Texte aus den<br />

ersten Jahrhunderten nach der<br />

Besiedlung des Landes ohne größere<br />

Probleme lesen, da sich die<br />

Schriftsprache seit der Einwanderung<br />

vor über 1100 Jahren kaum<br />

geändert hat. Erklärt wird das mit<br />

der isolierten Lage der Insel im<br />

Nordatlantik. Die Aussprache hat<br />

sich in dieser Zeit jedoch durchaus<br />

gewandelt.<br />

Der isländische Sprachpurismus<br />

ist dafür verantwortlich, dass<br />

Fremdwörter umgehend durch<br />

isländische Wortschöpfungen ersetzt<br />

werden. Die rigide Reinhaltung<br />

der Sprache sorgt dafür, dass<br />

es oft sowohl die isländischen<br />

Begriffe, wie auch deren fremdsprachliche<br />

Varianten in der entsprechenden<br />

Fachsprache gibt.<br />

In einer Zeit, da die Globalisierung<br />

die Welt mit neuen Wörtern<br />

überflutet, lässt sich das allerdings<br />

nicht mehr hundertprozentig<br />

durchsetzen.<br />

Namen<br />

In Island sind die Vornamen der<br />

wichtigste Teil des Namens. Familiennamen<br />

sind selten. Stattdessen<br />

tragen die Isländer den Vaternamen,<br />

seltener Mutternamen,<br />

mit der Endung „Tochter“ -dóttir<br />

beziehungsweise „Sohn“ -son. Ein<br />

isländischer Junge, der der Sohn<br />

von Jón Einarsson ist und den Namen<br />

Ólafur bekommen soll, heißt<br />

mit vollem Namen Ólafur Jónsson<br />

(Sohn des Jón), seine Schwester<br />

Sigríður hieße Sigríður Jónsdóttir<br />

(Tochter des Jón).<br />

Diese Namen behalten sie auch<br />

bei der Eheschließung bei. In den<br />

Familien werden die Vornamen<br />

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