ISLAND
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Gesellschaft<br />
Gesellschaft<br />
Weihnachtstafel. Traditioneller,<br />
aber nicht weniger beliebt sind<br />
geräuchertes Hammelfleisch und<br />
Fisch, dazu wird Bier oder mit<br />
Malzbier gemischte Orangenlimonade<br />
(„Weihnachtsbier“) getrunken.<br />
Eine weitere beliebte<br />
Weihnachtstradition ist der Mandel-Reisbrei<br />
mit unter anderem<br />
einer einzelnen ganzen Mandel<br />
darin; wer die Mandel in seinem<br />
Teller findet, hält dies möglichst<br />
bis zum Schluss der Mahlzeit<br />
geheim und bekommt dann ein<br />
Extrageschenk. Ein ungewöhnlicher<br />
Adventsbrauch ist der Verzehr<br />
von Gammelrochen am Tag<br />
vor Weihnachten, Þorláksmessa,<br />
nicht unähnlich der katholischen<br />
Fischessen zu Aschermittwoch.<br />
Der Tag ist nach dem heiligen isländischen<br />
Bischof Þorlákur von<br />
Skálholt benannt. Dieser Heilioder<br />
Eyjólfur Sverrisson hervor,<br />
die eine feste Größe in ausländischen<br />
Topvereinen wurden. Die<br />
Fußballnationalmannschaft der<br />
Frauen gehört zur erweiterten europäischen<br />
Spitze und konnte sich<br />
für die Endrunde der Europameisterschaft<br />
2009 qualifizieren.<br />
Das Reiten ist in Island immer<br />
noch ein Volkssport. Auch bei<br />
internationalen Wettbewerben<br />
erringen Isländer vor allem mit<br />
ihren eigenen Islandpferden viele<br />
Medaillen.<br />
Das besonders hohe sportliche<br />
Niveau im Vergleich zu den anderen<br />
europäischen Kleinstaaten<br />
zeigt sich auch im ewigen Medaillenspiegel<br />
der Spiele der kleinen<br />
Staaten von Europa, bei dem Island<br />
den ersten Platz belegt.<br />
Das Schachspiel besitzt in Island<br />
eine große Popularität. Mit neun<br />
aktiven Großmeistern erreicht Island<br />
mit einem Großmeister pro<br />
35.000 Einwohner den weltweit<br />
höchsten Wert.<br />
Zudem erfreut sich der Fitnesstrend<br />
CrossFit seit einigen Jahren<br />
einer wachsenden Beliebtheit.<br />
Anfang 2012 befanden sich allein<br />
unter den Top 10 der „fittesten“<br />
Frauen Europas fünf Isländerinnen.<br />
Annie Thorisdóttir ist die bekannteste<br />
isländische Vertreterin<br />
dieser Sportart und gewann bereits<br />
2011 und 2012 die CrossFit<br />
Games der Frauen.[66]<br />
SITTEN UND GEBRÄUCHE<br />
Küche<br />
Die isländische Küche umfasst einige<br />
Spezialitäten (z. B. Þorramatur),<br />
die vor allem zu Feiertagen<br />
gegessen und getrunken werden.<br />
Einige typisch isländische Spezialitäten<br />
sind für Besucher aus<br />
anderen Ländern gewöhnungsbedürftig,<br />
wie zum Beispiel schwarz<br />
geräucherter Schafskopf, fermentierter<br />
Hai oder in Molke eingelegte<br />
Hammelhoden.<br />
Badekultur<br />
Island ist für seine besondere Badekultur<br />
bekannt. Heiße Quellen<br />
wurden schon im Mittelalter<br />
zum Erholen und Baden genutzt,<br />
wie man zum Beispiel den Sagas<br />
entnehmen kann. Man hat auch<br />
einige noch erhaltene gefunden,<br />
wie zum Beispiel das Snorralaug<br />
in Reykholt oder das Gvendalaug.<br />
Heute gibt es allein in Reykjavík<br />
sieben Freiluft-Thermalbäder,<br />
auch auf dem Lande finden sich<br />
zahlreiche Thermal-Freibäder.<br />
Das Freiluftbad Blaue Lagune bei<br />
Grindavík ist mittlerweile zu einer<br />
touristischen Sehenswürdigkeit<br />
geworden.<br />
Viele Privathäuser und Hotels sowie<br />
die zahlreichen Schwimmbäder<br />
verfügen über eigene, künstlich<br />
angelegte „heiße Quellen“, die<br />
sogenannten Hot Pots.<br />
Alkohol und Rauchen<br />
Alkoholische Getränke mit einem<br />
Gehalt von mehr als 2,25 % Vol.<br />
gibt es nur in staatlichen Monopolläden<br />
(Vínbúðin), Tabakwaren<br />
dürfen in den Geschäften nicht<br />
offen einsehbar sein. Abgabe und<br />
öffentlicher Konsum alkoholischer<br />
Getränke (über 2,25 %) ist<br />
gesetzlich ab dem 20., der von Tabakwaren<br />
ab dem 18. Lebensjahr<br />
gestattet.<br />
Seit 1. Juni 2007 ist das Rauchen<br />
in Restaurants, Cafés und öffentlichen<br />
Gebäuden verboten.<br />
FEIERTAGE<br />
1. Januar: Neujahr<br />
variabel: Gründonnerstag<br />
variabel: Karfreitag<br />
variabel: Ostersonntag<br />
variabel: Ostermontag<br />
April: 1. Sommertag<br />
1. Mai: Tag der Arbeit<br />
variabel: Himmelfahrt<br />
variabel: Pfingstsonntag<br />
variabel: Pfingstmontag<br />
1. Sonntag im Juni: Seemannstag<br />
17. Juni: Nationalfeiertag<br />
1. August: Kaufleutefeiertag<br />
1. Dezember: Souveränitätstag<br />
24. Dezember: Heiligabend<br />
25. Dezember:<br />
1. Weihnachtsfeiertag<br />
26. Dezember:<br />
2. Weihnachtsfeiertag<br />
31. Dezember:<br />
Silvester (ab Mittag)<br />
Trotz ihrer geschichtlichen und<br />
kulturellen Verbindung zu den<br />
Skandinaviern und trotz der unmittelbaren<br />
Nähe Islands zum<br />
nördlichen Polarkreis feiern die<br />
Isländer kein Mittsommerfest.<br />
Nationalfeiertag<br />
Island feiert seinen Nationalfeiertag<br />
am 17. Juni in Erinnerung an<br />
den Geburtstag von Jón Sigurðsson<br />
(1811–1879). Er war der Vorkämpfer<br />
für Islands Selbstständigkeit.<br />
Am 17. Juni 1944 wurde<br />
in Þingvellir die Republik ausgerufen.<br />
Feiertag sumardagurinn fyrsti<br />
und isländische Monatsnamen<br />
Eine Besonderheit ist der Feiertag<br />
sumardagurinn fyrsti, der erste<br />
Sommertag. Er fällt auf den ersten<br />
Donnerstag nach dem 18. April.<br />
Es ist der erste Tag des ersten<br />
Sommermonats harpa nach der<br />
alten isländischen Monatseinteilung.<br />
Schon lange bevor Weihnachtsgeschenke<br />
üblich wurden,<br />
gab es an diesem Tag sogenannte<br />
Sommer-Geschenke für die Kinder<br />
und Liebsten. Man wünscht<br />
sich gegenseitig einen „fröhlichen<br />
Sommer“ und bedankt sich für die<br />
miteinander verbrachte Zeit (hier<br />
den Winter). Entsprechend gibt<br />
es auch einen „ersten Wintertag“,<br />
zu dem man sich für gemeinsam<br />
verbrachte Stunden des vergangenen<br />
Sommers bedankt, der jedoch<br />
ansonsten nicht speziell begangen<br />
wird. Die alten isländischen Monatsnamen<br />
sind auch heute noch<br />
teilweise bekannt. Früher wurden<br />
nur die Jahreszeiten Winter und<br />
Sommer unterschieden. So wird<br />
auch heute das Alter von Pferden<br />
in Wintern und nicht in Jahren<br />
angegeben.<br />
Feiertage für Berufsgruppen<br />
Der Seemannstag Sjómannadagur<br />
Der Seemannstag wird jeweils am<br />
ersten Sonntag im Juni gefeiert. Er<br />
hat sich im 20. Jahrhundert entwickelt,<br />
ist aber erst seit 1986 ein<br />
offizieller Feiertag, an dem die gesamte<br />
Fischereiflotte von Gesetzes<br />
wegen im Hafen liegen muss. Früher<br />
waren einzig der Seemannstag<br />
und die Weihnachtsfeiertage Termine,<br />
welche die Seeleute sicher<br />
mit ihren Familien verbringen<br />
konnten. Auch heute noch wird<br />
dieser Tag mit viel Seemannsfolklore<br />
begangen und Häfen und<br />
Schiffe werden feierlich beflaggt.<br />
Gerade in den abgelegenen Fischerdörfern<br />
ist dieser Tag nach<br />
wie vor ein wichtiges, identitätsstiftendes<br />
Fest, nicht zuletzt auch,<br />
weil es nach einem langen Winter<br />
der erste größere Anlass für Zusammenkünfte<br />
im Freien ist.<br />
Der Kaufleutefeiertag Verslunarmannahelgi<br />
Ein anderer Feiertag ist der Kaufleutefeiertag<br />
Verslunarmannahelgi<br />
am 1. Montag im August.<br />
Viele Isländer nutzen dieses verlängerte<br />
Kaufleute-Wochenende<br />
Verslunarmannahelgi für Ausflüge<br />
in die Natur, Besuche von<br />
Open-Air-Festivals und ausgelassene<br />
Feiern. Obwohl es sich<br />
ursprünglich um den Feiertag<br />
der Kaufleute handelt, sind Büros<br />
und Behörden sowie Fabriken<br />
und Baustellen verwaist. Paradoxerweise<br />
ist am ehesten noch der<br />
Einzelhandel davon ausgenommen,<br />
da es sich um den Höhepunkt<br />
des Reisesommers handelt,<br />
sowohl für Einheimische wie<br />
ausländische Touristen. Seit 2002<br />
bemüht sich der Handel aber, Ladenöffnungen<br />
auf das Nötigste zu<br />
beschränken.<br />
Der Studentenfeiertag<br />
Fullveldisdagur<br />
Der Souveränitätstag bezieht sich<br />
auf die Ausrufung des eigenständigen<br />
(souveränen) Königreichs<br />
Island in Personalunion mit Dänemark<br />
am 1. Dezember 1918.<br />
Wörtlich ist damit die Erlangung<br />
der „vollen staatlichen Gewalt“<br />
gemeint, der Begriff „Selbständigkeits-“,<br />
oder „Unabhängigkeitstag“<br />
wird hingegen umgangssprachlich<br />
mit der Ausrufung der Republik<br />
1944 verbunden. Zur Feier<br />
dieses Tages haben die Studenten<br />
und Schüler unterrichtsfrei, ansonsten<br />
geht das Geschäftsleben<br />
aber seinen gewohnten Lauf. Allerdings<br />
hat der Staatspräsident<br />
bei einer Ansprache im Herbst<br />
2008 gefordert, der isländischen<br />
Nation ihren Souveränitätstag<br />
wieder zu geben. Ob damit die<br />
Erhebung des 1. Dezembers zum<br />
offiziellen Feiertag gemeint ist,<br />
bleibt bis auf weiteres unklar.<br />
Weihnachtsbräuche<br />
Weihnachtsbäume haben sich wie<br />
andere kontinentaleuropäische<br />
Bräuche erst spät in Island eingebürgert.<br />
Da geeignete Bäume<br />
fehlen, fertigte man zu Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts noch baumartige<br />
Lattengestelle an und bemalte<br />
diese grün. Daran wurden<br />
Kerzen, immergrüne Zweige und<br />
Baumschmuck befestigt. Nadelbäume<br />
als Weihnachtsbäume gibt<br />
es erst etwa seit den 1960er Jahren.<br />
Heutzutage tritt neben die aus<br />
Skandinavien importierten Weihnachtsbäume<br />
auch die Produktion<br />
aus heimischen Aufforstungen,<br />
ebenso erfreuen sich Plastikbäume<br />
ungebrochener Beliebtheit.<br />
In der Vorweihnachtszeit finden<br />
zahlreiche Kinderweihnachtsfeiern<br />
statt, und man veranstaltet<br />
Festessen, für die manche Bauern<br />
traditionell ein Weihnachtsschaf<br />
schlachten. Das weihnachtliche<br />
Festmahl besteht für viele aus<br />
einem geräucherten Schweinerücken<br />
(ähnlich dem Kasseler),<br />
der als Delikatesse gilt und auf<br />
dänischen Einfluss zurückgeht.<br />
Für andere sind (selbst gejagte)<br />
wilde Alpenschneehühner ein<br />
unabdingbarer Bestandteil der<br />
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