ISLAND
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Gesellschaft<br />
gengedenktag hat sich auch nach<br />
der Reformation, die in Island um<br />
die Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
eingeführt wurde, erhalten; Þorlákur<br />
ist der Schutzheilige Islands.<br />
Eine Besonderheit Islands ist die<br />
Tradition der Weihnachtsmänner,<br />
der jólasveinar (wörtlich Weihnachtsgesellen).<br />
Es gibt derer 13;<br />
sie wohnen mit ihrer Mutter, der<br />
Hexe Grýla und ihrem liederlichen<br />
Gefährten Leppalúði sowie<br />
der riesigen Weihnachtskatze in<br />
einer Höhle in den Bergen. In den<br />
13 Nächten vor dem ersten Weihnachtsfeiertag<br />
(25. Dezember)<br />
kommen sie in die von Menschen<br />
bewohnten Gegenden; jeden<br />
Abend kommt einer und sie bleiben<br />
je 14 Tage, sodass der erste am<br />
12. Dezember und der letzte an<br />
Heiligabend kommt, der erste am<br />
25. Dezember die Menschen wieder<br />
verlässt und der letzte dementsprechend<br />
am 6. Januar. Dieser<br />
Tag wird dementsprechend auch<br />
„þrettandi“ = 13. Tag (des Weihnachtsfestes)<br />
genannt. Die Weihnachtsmänner<br />
entsprechen nicht<br />
der europäisch-amerikanischen<br />
Vorstellung des hl. Nikolaus respektive<br />
Santa Claus, sondern sind<br />
vielmehr verschmitzte Burschen,<br />
die ständig Schabernack im Sinne<br />
haben. Ursprünglich waren sie<br />
auch nur in ein schäbiges Häuslergewand<br />
gekleidet und von boshafter<br />
Wesensart, heute kommen<br />
sie ebenfalls mit Rauschebart und<br />
weiß bepelztem, leuchtend rotem<br />
Mantel daher, allerdings in schweren<br />
Stallschuhen und Zipfelmütze.<br />
Jeder ist dabei auf etwas anderes<br />
spezialisiert, zum Beispiel ist<br />
Hurðaskellur der „Türknaller“,<br />
Skyrgámur schleckt die Tonnen<br />
mit Skyr, dem isländischen Quark,<br />
aus u. s. w., der letzte, Kertasníkir<br />
stiehlt gar noch das in langer<br />
Winternacht so wichtige Kerzenlicht.<br />
Darüber hinaus erkunden<br />
sie aber auch noch, welche Kinder<br />
brav und welche unartig sind. Je<br />
nach Auslegung werden die braven<br />
Kinder in den 13 Nächten vor<br />
Weihnachten entweder von ihnen<br />
oder von den Eltern mit kleinen<br />
Geschenken bedacht, die in den<br />
dafür im oder unter dem Fenster<br />
aufgestellten Schuhen deponiert<br />
werden. Unartige Kinder bekommen<br />
hingegen gar nichts oder nur<br />
eine rohe Kartoffel oder ein Stück<br />
Kohle in den Schuh. Derartig<br />
markierte unartige Kinder sollen<br />
dann der Hexe Grýla oder der<br />
Weihnachtskatze zum Fraß vorgeworfen<br />
werden, was so manchem<br />
Kind unruhige Nächte beschert.<br />
Ist alles gut überstanden und hat<br />
auch der letzte Weihnachtsmann<br />
die Menschen wieder verlassen,<br />
ohne Schaden anzurichten, wird<br />
am Abend des Dreikönigstages<br />
zum Ende der Weihnachtszeit an<br />
vielen Orten ähnlich wie schon<br />
zu Silvester ein großes Freudenfeuer<br />
entzündet und es werden<br />
nochmals wilde Feuerwerke abgebrannt.<br />
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