April 2011 - Lebenshilfe LD Süw
April 2011 - Lebenshilfe LD Süw
April 2011 - Lebenshilfe LD Süw
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<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kreisvereinigung<br />
Landau - Südliche Weinstraße e.V.<br />
Ausgabe 4/<strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Aktuelles aus der <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung Landau – Südliche Weinstraße e.V.<br />
LEBENSHILFE<br />
Herxheim darf sich auf<br />
CAP-Markt freuen<br />
WERKSTATT AKTUELL<br />
Offenbach Werk 1: Alles<br />
unter Dach und Fach<br />
DEUTSCHE VIELFALT<br />
Kreuz und quer<br />
durch Hessen<br />
UNTERHALTUNG<br />
Kulinarisches: Getreide<br />
Witze/Schau genau
2<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leser<br />
Die Betriebszeitung der Südpfalzwerkstatt<br />
„Im Fokus“ hat Dank ihres<br />
professionellen Erscheinungsbildes<br />
und ihrer informativen Berichterstattung<br />
hohe Anerkennung gefunden.<br />
Nach dem Willen des Vorstandes der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> als Träger der Südpfalzwerkstatt<br />
soll nunmehr diese bewährte Form genutzt<br />
werden, um allgemein über den Verbund der <strong>Lebenshilfe</strong>einrichtungen<br />
in der Kreisvereinigung Landau-SÜW zu<br />
berichten.<br />
Mit einzelnen Aktionen sind wir zwar immer wieder in der<br />
Presse präsent, aber kaum jemand kann dies in den großen<br />
Zusammenhang unserer <strong>Lebenshilfe</strong> stellen. Durch breit<br />
angelegte Aktivitäten ist unsere Organisation zwangsläufig<br />
immer komplexer geworden. In unseren Einrichtungen<br />
und mit unseren ambulanten Angeboten erreichen wir<br />
weit über tausend Menschen mit Behinderung und ihre<br />
Familien aus dem Landkreis Südliche Weinstraße und der<br />
Stadt Landau. Fast ständig erfolgen neue oder erweiterte<br />
Angebote gerade im Bereich der Integration. Wir haben<br />
uns wie kaum ein anderer die UNO-Carta zur Integration/<br />
Inclusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Wir wollen aber auch immer wieder unsere Mitbürger darüber<br />
informieren, welche Belange Menschen mit Behinderung<br />
in unserer Region haben, denn auch das gehört<br />
zu einer Integration in die Gesellschaft. Und auch unsere<br />
Freunde und Mitarbeiter sollen erkennen und merken,<br />
dass sie Mitglied einer großen und starken Organisation<br />
sind, die in vielfältiger Weise für Menschen mit Behinderung<br />
tätig ist.
Die Zeitschrift „Im Fokus“ wird also künftig eine Zeitschrift<br />
des Vereins <strong>Lebenshilfe</strong> und seiner Einrichtungen<br />
sein. Sie wird in diesem Jahr zweimal erscheinen und Aktuelles<br />
aus dem <strong>Lebenshilfe</strong>verbund berichten.<br />
Ich danke insbesondere Frau Blank vom Bereich „Druck<br />
und Mail“ der Südpfalzwerkstatt für die bisherige Arbeit<br />
und die Bereitschaft, weiter an verantwortlicher Stelle mitzuarbeiten,<br />
und ich danke Frau Benz vom Bereich „Offene<br />
Hilfen“ für die Übernahme dieser neuen Aufgabe.<br />
Für Anregungen ist das Redaktionsteam jederzeit dankbar.<br />
Und nun viel Vergnügen bei der Lektüre<br />
Ihr Georg Rothöhler<br />
Vorsitzender<br />
EDITORIAL<br />
Das für Sie vorgehaltene Dienstleistungsangebot der <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung Landau-Südliche Weinstraße e. V.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kreisvereinigung<br />
Landau - Südliche Weinstraße e.V.<br />
3
4<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
CAP-Lebensmittelmarkt eröffnet<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
„Pusteblume“<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kostüme, Schminke – Bühne frei!<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Wohnen und mehr<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Tischfußballturnier<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Zum ersten Mal am Meer<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Freizeitwoche<br />
Werkstatt Aktuell Offenbach<br />
Alles unter Dach und Fach<br />
Werkstatt Aktuell Offenbach<br />
Wundertüte osder Tütenwunder<br />
Werkstatt Aktuell Herxheim<br />
Plakatständerproduktion<br />
Werkstatt Aktuell Herxheim<br />
Werkstatt „live“<br />
Werkstatt Aktuell Herxheim<br />
Hier wird Leib und Seele zusammengehalten<br />
Werkstatt Aktuell Offenbach<br />
Bilderausstellung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Entdeckungsreise im Wald<br />
Sozialdienst Werk 2<br />
Trommelfreizeit<br />
Sozialdienst Herxheim<br />
Gemeinsame Treffen sind eine Bereicherung<br />
Wir über uns<br />
Vertrieb<br />
1<br />
6 – 7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14 – 15<br />
16 – 17<br />
18 – 19<br />
20 – 21<br />
22 – 24<br />
25<br />
26 – 27<br />
28 – 29<br />
30 – 31<br />
32 – 33
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Ein Jahr im Weinberg<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Der Gedanke<br />
Sportiv<br />
G-Judoturnier<br />
Sportiv<br />
Anpfiff<br />
Sportiv<br />
Rheinland-Pfalz-Meister 2010<br />
Deutsche Vielfalt<br />
Hessen<br />
Kulinarisches<br />
Kartoffeln<br />
Reisebericht<br />
Mallorca<br />
Bildung & Soziales<br />
Bildungsprojekt ist gestartet<br />
Schau genau<br />
Fehlersuche<br />
Freizeiten<br />
Altötting<br />
Galerie<br />
Winterfeier <strong>2011</strong><br />
Nils erklärt<br />
Was ist eine Gefährdungsbeurteilung?<br />
Mein Arbeitsplatz<br />
Nähen macht mir Spaß<br />
Witzecke<br />
Witzig, witzig<br />
Pinnwand<br />
Termine/Rätsellösung<br />
Impressum<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1<br />
34<br />
35<br />
36 – 37<br />
38<br />
39<br />
40 – 41<br />
42 – 43<br />
44 – 45<br />
46<br />
47<br />
48 – 49<br />
50 – 51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
5
6<br />
Ein Nahversorger, in dem Menschlichkeit großgeschrieben wird<br />
Das Warten hat ein Ende. Der neue CAP-Lebensmittelmarkt<br />
schließt seit dem 23. Februar die entstandene<br />
Nahversorgungslücke in der Ortsmitte<br />
von Herxheim. Auf 450 m 2 Verkaufsfläche wird<br />
alles angeboten, was man zum täglichen Bedarf<br />
braucht: frisches Obst und Gemüse, Backwaren<br />
sowie Fleisch- und Wurstwaren. Der neue CAP-<br />
Markt setzt neben seinem umfangreichen und<br />
frischen Sortiment vor allem auf den Kundenservice.<br />
„Die Mitarbeiter, darunter auch Menschen<br />
mit Behinderung, werden immer ein offenes<br />
Ohr für die Wünsche der Kunden haben“,<br />
so beschreibt Michael von Hockewitz, der neue<br />
Marktleiter, eine der Besonderheiten des CAP-<br />
Marktes. Nach der Schließung des alteingesessenen<br />
Penny-Marktes wurde ein Nahversorger<br />
vor allen Dingen von den älteren Herxheimer<br />
Bürgern, die im und um das Ortszentrum<br />
leben, schmerzlich vermisst.<br />
Im komplett renovierten<br />
CAP-Markt sind insgesamt zwölf<br />
Arbeitsplätze entstanden, davon<br />
vier in Vollzeit und acht in Teilzeit.<br />
Diese sind je zur Hälfte mit Mitarbeiter<br />
mit und ohne Behinderung<br />
besetzt.<br />
Der Markt, der durchgängig geöffnet<br />
ist, bietet neben einem<br />
Backshop auch eine Cafe-Ecke,<br />
das „CAP puccino“, in der man in<br />
Ruhe eine Tasse Kaffee und frische Backwaren<br />
genießen kann.<br />
Bei der Feierstunde anlässlich der offiziellen<br />
Eröffnung des CAP-Marktes betonten alle Redner<br />
sowohl die Bedeutung des CAP-Marktes zur<br />
Wiederbelebung des Ortskerns als auch die sich<br />
damit für die Menschen mit Behinderung ergebenen<br />
Chancen, wieder ins Arbeitsleben und<br />
damit in die Gesellschaft integriert zu werden.
�<br />
Ziel, Konzept, Träger, Sortiment<br />
und Betreiber des CAP-Marktes<br />
Mit dem bundesweit verbreiteten<br />
CAP-Lebensmittelmärkten (CAP<br />
steht für Handicap) sollen neue<br />
Arbeitsplätze für Menschen mit<br />
Behinderung geschaffen werden.<br />
Die Gänge des CAP-Markts sind<br />
breiter als gewöhnlich, die Regale<br />
nur 1,60 Meter hoch, die Preisschilder<br />
sind groß und gut lesbar. Eine<br />
Einkaufserleichterung nicht nur für<br />
Menschen mit Handicap; auch<br />
ältere Mitbürger und Mütter mit<br />
Kinderwagen profitieren von der<br />
Einrichtung des Ladens. Das Sortiment<br />
wird zum einen von Edeka<br />
bestückt, zum anderen hat es gegenüber<br />
Edeka-Läden einen höheren<br />
Anteil regionaler Produkte.<br />
Träger und Betreiber des CAP-<br />
Marktes ist die neu gegründete<br />
Integrationsfirma LiAS „<strong>Lebenshilfe</strong><br />
inklusive Arbeitsplätze gGmbH“,<br />
eine Tocher der Südpfalzwerkstatt<br />
und des Vereins der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kreisvereinigung Landau – SÜW.<br />
LEBENSHILFE<br />
Stimmen aus der Eröffnungsfeier<br />
Georg Rothöhler,<br />
Verwaltungsratsvorsitzender:<br />
„Die Mitarbeiter und wir alle, die wir uns<br />
um Menschen mit Behinderung bemühen,<br />
erleben hier etwas ganz besonderes,<br />
eine Begeisterung und eine Resonanz,<br />
die einmalig ist.“<br />
Helmut Heller,<br />
Geschäftsführer der <strong>Lebenshilfe</strong> inklusive<br />
Arbeitsplätze Südpfalz gGmbH<br />
sowie der Südpfalzwerkstatt:<br />
„Neben dem guten Warenangebot wollen<br />
wir uns vor allem durch ein Höchstmaß<br />
an Service hervortun und uns für unsere<br />
Kunden und die Beschäftigten zu einem<br />
Lebensmittelpunkt entwickeln.“<br />
Kurt Beck,<br />
Ministerpräsident von<br />
Rheinland-Pfalz:<br />
„Der Gedanke der Inklusion, bei dem<br />
Menschen mit Behinderung ein gleichberechtigter<br />
Platz in der Gesellschaft eingeräumt<br />
wird, wird hier im CAP-Markt in<br />
besonderer Weise erfüllt.“<br />
Helmut Geißer,<br />
Kreisbeigeordneter:<br />
„Hier wurde eine typische Win-Win-Situation<br />
geschaffen, bei der alle Seiten einen<br />
Mehrwert erzielen. Herzlichen Glückwunsch<br />
dazu!“<br />
Franz-Ludwig Trauth,<br />
Bürgermeister:<br />
„Das innovative Konzept des CAP-<br />
Marktes führt nicht nur zu einer deutlich<br />
verbesserten Nahversorgung, es bringt<br />
auch wieder neues Leben ins Ortszentrum.“<br />
7
8<br />
LEBENSHILFE<br />
Integrative Kindertagesstätte in Bad Bergzabern<br />
Am 04.12.2010 wurde in Bad Bergzabern in der<br />
Danziger Straße im Beisein von Ministerpräsident<br />
Kurt Beck, der Landrätin Theresia Riedmaier,<br />
dem Landtagsabgeordneten Wolfgang<br />
Schwarz, dem Bürgermeister der Stadt Bad<br />
Bergzabern Harald Braatz und vielen anderen<br />
Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie<br />
unter großer Beteiligung der Bürgerschaft der<br />
Grundstein für den Neubau der integrativen<br />
Kindertagesstätte „Pusteblume“ gelegt.<br />
Ministerpräsident Kurt Beck stellte in seiner<br />
Ansprache heraus, dass es ein Glück für die<br />
Gesellschaft sei, dass sich die <strong>Lebenshilfe</strong> aus<br />
der Mitte der Gesellschaft, als ein Stück bürgerschaftliches<br />
Engagement, gegründet habe.<br />
Unsicherheit präge immer noch den Umgang<br />
mit behinderten Menschen, die meist in Sondereinrichtungen<br />
betreut würden. Daher hat<br />
man sich 2009 mit der Charta für ein soziales<br />
Rheinland-Pfalz verpflichtet. Der Schwerpunkt<br />
in der Behindertenarbeit wird daher zukünftig<br />
die Inklusion sein, das bedeutet: das Leben<br />
von Menschen mit Behinderung mitten in der<br />
Gesellschaft. Besonders freue es ihn, dass die<br />
Bemühungen der vergangenen Jahre Früchte<br />
getragen haben, in der Kurstadt diese Einrichtung<br />
zu schaffen.<br />
Der Vorsitzende unserer <strong>Lebenshilfe</strong>, Herr Georg<br />
Rothöhler, brachte seine Freude zum Ausdruck,<br />
am Ziel der vollständigen Integration von<br />
Kindern mit Behinderung angelangt zu sein.<br />
Besonders freue es ihn, dass die Bemühungen<br />
der vergangenen Jahre Früchte getragen haben,<br />
in der Kurstadt diese Einrichtung zu schaffen.<br />
Es ist ein großer Schritt, der jetzt erstmals in<br />
der Südpfalz verwirklicht werden könne, dass<br />
nichtbehinderte und Kinder mit Behinderung<br />
gemeinsam in ein und dieselbe Kindertagestätte<br />
gehen werden. Herr Rothöhler dankte den anwesenden<br />
Vertretern des Landes, des Kreises<br />
und der Stadt, die das Projekt anteilmäßig finanzieren.<br />
Hierbei galt sein Dank auch dem Bund<br />
und der Aktion Mensch, die ebenfalls einen<br />
nicht unerheblichen Betrag der Gesamtkosten<br />
mittragen.<br />
Die integrative Kindertagestätte soll noch in<br />
diesem Jahr und zwar Mitte August in Betrieb<br />
genommen werden. Interessierte Eltern können<br />
sich gerne mit der Leitung, Frau Voos, in Bad<br />
Bergzabern Tel. 0174/3299546 in Verbindung<br />
setzen.<br />
Vielen Eltern ist noch nicht bekannt, dass wir<br />
bereits seit dem 01.09.2010 in Bad Bergzabern<br />
in der Schlossgasse 3 eine ausgelagerte Gruppe<br />
betreiben. Wenn Sie Interesse an unserem Konzept<br />
– an unserer Arbeit – haben oder wenn Sie<br />
sich einfach nur die Einrichtung anschauen wollen,<br />
sind Sie gerne willkommen. Vereinbaren Sie<br />
aber bitte vorher einen Termin.
Zwerge, Monster & Co, die<br />
Theatergruppe des Familienentlastenden<br />
Dienstes der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
In der Dalberghalle in Essingen fanden im Jahr<br />
2010 die 18. Kinder- und Jugendtheatertage des<br />
Jugendamtes der Südlichen Weinstraße und des<br />
Chawwerusch-Theaters Herxheim statt. 400<br />
Stühle warteten zu jeder Präsentation der zwölf<br />
Bühnenstücke auf Zuschauer, und es waren fast<br />
immer alle knapp besetzt. Der Familienentlastende<br />
Dienst der <strong>Lebenshilfe</strong> Landau-Südliche<br />
Weinstraße veranstaltete zu diesem Anlass ein<br />
„Langes Wochenende Theatertage“.<br />
Im letzten Jahr sorgte unsere Gruppe Zwerge<br />
& Co mit ihrem Auftritt rund um Schneewittchen<br />
für großen Beifall. Dieses Mal waren die<br />
Zwerge so mit sich selbst beschäftigt, dass sie<br />
das Schneewittchen nicht beachteten und es<br />
nicht mitspielen lassen wollten. Das Schneewittchen<br />
war sehr traurig und zog in die Welt hinaus,<br />
um neue Freunde zu finden. Dabei reiste sie<br />
nach Amerika und traf dort Michael Jackson, sie<br />
kam in die Schweiz, wo ihr Heidi begegnete und<br />
in den Orient. Die Zwerge merkten nach einer<br />
© Gerd-Altmann/PIXELIO<br />
LEBENSHILFE<br />
Weile, dass ihnen das Schneewittchen fehlte und<br />
machten sich auf die Suche nach ihrer Freundin.<br />
Unterwegs lernten die Zwerge viele neue Menschen<br />
kennen, die ihnen halfen das Schneewittchen<br />
zu finden.<br />
Die Einbindung von Menschen mit Behinderung<br />
war schon immer ein großes Ziel der Veranstaltung.<br />
Die Rücksichtnahme der jungen Mitstreiter<br />
auf die eingeschränkten Möglichkeiten<br />
der Kinder mit Behinderung ist immer ein Paradebeispiel<br />
gelebter Integration. Auch in diesem<br />
Jahr, wenn es wieder heißt Bühne frei für die 19.<br />
Kinder- und Jugendtheatertage, sind wir dabei!<br />
Wohin verschlägt es uns dieses Mal? Wieder ins<br />
Land der Zwerge, Monster & Co oder lernen wir<br />
neue Freunde kennen? Es können sich alle begeisterten<br />
Schauspieler und Interessierte beim<br />
FED anmelden. Im Vorfeld gibt es einige Probetermine.<br />
Auf jeden Fall geht die Geschichte weiter.<br />
Ein wunderbares Theaterspektakel!<br />
9
10<br />
LEBENSHILFE<br />
und mehr<br />
Das Konrad-Lerch-Wohnheim stellt<br />
sich vor: Von den ersten Anfängen<br />
bis zum heutigen Wohnverbund:<br />
1964 war die <strong>Lebenshilfe</strong> für geistig Behinderte<br />
Ortsvereinigung Stadt und Landkreis Landau gegründet<br />
worden. Sehr engagiert und mit großem<br />
Einsatz wurde ein Kindergarten, eine Tagesstätte<br />
(die heutige Paul-Moor-Schule) und eine „Beschützende<br />
Werkstatt“ ins Leben gerufen. Sehr<br />
bald stellte sich das Problem der Unterbringung<br />
und Betreuung von geistig behinderten Menschen,<br />
deren Eltern verstorben oder nicht mehr<br />
in der Lage waren, die Betreuung zu übernehmen.<br />
Mit dem Bau des Konrad-Lerch-Hauses in<br />
Offenbach ging man dieses Problem an. Diese<br />
erste Wohneinrichtung ist in vier Wohngruppen<br />
gegliedert und bietet 32 Menschen einen<br />
Lebensraum. Im Juni 1977 konnten die ersten<br />
Bewohner einziehen. Nachdem zunehmend weiterer<br />
Wohnbedarf bestand, wurde 1981 in der Jakobstraße<br />
eine Außenwohngruppe mit zunächst<br />
10 Wohnplätzen eröffnet. Diese Wohneinrichtung<br />
wurde 1989 um weitere 12 Plätze erweitert.<br />
Schon 1992 reichten die vorhandenen Wohnplätze<br />
nicht mehr aus und es wurde ein Teil der<br />
Freizeit- und Begegnungsstätte mit weiteren 12<br />
Plätzen als Wohnheim genutzt. 1997 konnte in<br />
Landau, nach Abzug der französischen Streitkräfte,<br />
das ehemalige Offizierswohnheim erworben<br />
und zu einem Wohnheim für 32 Menschen mit<br />
geistiger Behinderung umgebaut werden. Der<br />
Wohnbereich in Ramberg konnte 2002 durch<br />
den Kauf einer an die Freizeitstätte grenzenden<br />
ehemaligen Ferienpension um weitere 16 Plätze<br />
erweitert werden.<br />
Die vorerst<br />
letzte bauliche<br />
Erweiterung<br />
des Wohnangebotes<br />
erfolgte<br />
2006 mit der<br />
Einweihung unseres<br />
Haus 2,<br />
das durch das<br />
„Bauherrenmodell“<br />
finanziert,<br />
26 Plätze bietet.<br />
Das Konrad-<br />
Lerch-Wohnheim hat sich somit zu einem<br />
Wohnverbund entwickelt, der ein differenziertes<br />
Betreuungsangebot bietet, das individuell auf<br />
die Bedürfnisse seiner Bewohner ausgerichtet<br />
ist. Das ambulant betreute Wohnen, das seit<br />
1987 angeboten und genutzt wird, komplettiert<br />
unser Wohnangebot.
LEBENSHILFE<br />
„Fußball ist unser Leben“ können viele Bewohner<br />
des Konrad-Lerch-Wohnheims von sich behaupten.<br />
Um dies, wenn auch nur auf einem Tisch mit<br />
kleinerem Spielfeld, in die Tat umzusetzen, veranstaltete<br />
der Heimbeirat des KLW am 20.3.<br />
2010 ein Tischfußballturnier für Doppelmannschaften.<br />
Auf die Ausschreibung hin meldeten<br />
sich 20 TischfußballerInnen aus allen Häusern,<br />
die dann im Raum der Tagesbetreuung im<br />
Stammhaus in Offenbach an zwei „Kästen“ gegeneinander<br />
antraten. Nach einer Begrüßung<br />
durch den Heimbeirat wurden die Mannschaften<br />
in zwei Gruppen eingeteilt und das Turnier<br />
konnte beginnen. Im Raum, der nicht nur mit<br />
Spielern, sondern auch mit vielen „Schlachten-<br />
bummlern“ gefüllt war, kam sofort Turnierstimmung<br />
auf mit Anfeuerungen, Freudengesängen<br />
und auch mal einem Wutschrei, wenn ein Spiel<br />
nicht wunschgemäß endete – also Stimmung<br />
fast wie im richtigen Stadion. Als es nach der<br />
© Friedrich-Frühling/PIXELIO<br />
Vorrunde Kaffee und Kuchen gab, war dies der<br />
erste Moment, in dem etwas Ruhe einkehrte.<br />
Gut gestärkt ging es dann mit den Spielen der<br />
Zwischenrunde weiter, bevor es anschließend<br />
bei den Platzierungsspielen darum ging, wer<br />
das Turnier gewann. Dies war aber letztendlich<br />
nebensächlich, da es an diesem Nachmittag<br />
nur Sieger gab. Jeder Mitspieler erhielt im Anschluss<br />
vom Heimbeirat eine Urkunde und die<br />
ersten drei Mannschaften darüber hinaus einen<br />
Preis und einen Pokal.<br />
Da es allen so<br />
gut gefallen hat<br />
ist es am 02.04.<br />
– dieses Mal in<br />
Ramberg – wieder<br />
soweit:<br />
„Tischfußball<br />
ist unser<br />
Leben!“<br />
11
12<br />
LEBENSHILFE<br />
Zum ersten Mal am<br />
Wir, das Haus 2 des Konrad-Lerch-Wohnheimes in Offenbach,<br />
konnten im letzten Jahr ein ganz besonderes<br />
Freizeitangebot unterbreiten, nämlich eine Flugreise<br />
nach Griechenland auf die schöne Insel Kos. sechs Bewohner<br />
und zwei Mitarbeiter waren dann auch ganz<br />
schön aufgeregt, als es im September endlich los ging,<br />
denn für viele war es die erste Flugreise. Im Flieger war<br />
die Begeisterung groß als gestartet wurde und schon<br />
bald die Wolken von oben bestaunt werden konnten.<br />
Wohlbehütet in Griechenland angekommen, ging es mit<br />
dem Bus ins Hotel. Der erste Weg führte uns selbstverständlich<br />
direkt an den Strand. Dies war für alle ein sehr<br />
bewegender Moment, war es doch für alle Bewohner<br />
das erste Mal, dass sie das Meer sahen. Vom Strand aus<br />
hatten wir sogar einen tollen Blick auf die Türkei. Eine<br />
besondere Unternehmung war eine Drei-Insel-Bootstour.<br />
Diese Tour lief drei Trauminseln an, unter anderem<br />
auch eine Schwammtaucherinsel. Es war ein gigantisches<br />
Erlebnis durch wilde Wellen zu einsamen Inseln<br />
zu schippern. Sehr beliebt war es natürlich auch, die<br />
Freizeit am Swimmingpool zu verbringen,<br />
da man dort mit Snacks und Cocktails<br />
verwöhnt wurde, die den ganzen<br />
Tag über angeboten wurden. Da wir „all<br />
inclusive“ gebucht hatten, machten wir<br />
natürlich regen Gebrauch von diesem<br />
Angebot. Täglicher Sonnenschein, der<br />
Strand und das Meer wurden in vollen<br />
Zügen genossen. Es war eine tolle und<br />
erlebnisreiche Urlaubswoche. Am Rückreisetag<br />
rollten Tränen des Abschieds,<br />
weil es so schön war.<br />
Mit Sicherheit werden wir bei einem der<br />
nächsten Urlaube wieder eine Reise in<br />
die Sonne und ans Meer machen. (ao)
Die Frauengruppe des Wohnheimes ging im<br />
Juli 2010 auf große Fahrt. In zwei siebensitzigen<br />
Fahrraddraisinen fuhren wir auf der alten<br />
„Zuckerrübenbahnstrecke“ von Bornheim<br />
Richtung Lingenfeld.<br />
Erster Halt war am Dreihof. Damit wir dort<br />
ungefährdet die Straße überqueren konnten,<br />
wurde von uns eine Ampel auf Rot geschaltet,<br />
damit die Autos anhalten mussten. Diese Prozedur<br />
musste jedes Mal gemacht werden, wenn<br />
wir eine Autostraße querten. Mit unseren Draisinen<br />
ging es durch den herrlich riechenden<br />
Wald, vorbei an Salat- und Gemüsefeldern. In<br />
Lustadt machten wir an einem Picknickplatz<br />
die erste Pause. Gut gestärkt machten wir uns<br />
LEBENSHILFE<br />
Konrad-Lerch-Wohnheim auf großer Tour<br />
wieder auf die Reise und fuhren an Unterlustadt<br />
vorbei bis zur Endstation in Lingenfeld. Hier<br />
mussten wir unsere Draisinen von den Schienen<br />
heben und umdrehen. In einem richtig alten Eisenbahnwaggon<br />
erholten wir uns<br />
von den Anstrengungen<br />
mit kühlen<br />
Getränke und<br />
Snacks.<br />
Dann ging es wieder<br />
zurück nach<br />
Bornheim.<br />
Für uns alle war<br />
dieser Tag sehr<br />
schön und erlebnisreich,<br />
zumal wir<br />
sehr schönes Wetter<br />
hatten. Aber<br />
müde waren wir<br />
dann doch alle.<br />
Bild links:<br />
Bei der Fahrt mit<br />
der Draisinenbahn<br />
hatten alle richtig<br />
viel Spaß.<br />
13
14 WERKSTATT AKTUELL OFFENBACH<br />
hieß es Ende 2010 für den Lagerhof in Werk 1, als die Gesamtlagerkapazitäten<br />
durch die Hofüberdachung um ca. 180 m 2 erweitert<br />
wurden. Viel Stauraum, von dem vor allem die Montage-<br />
und Verpackungsgruppen sowie der Metallbereich profitieren.<br />
Das bisherige Vorrats- und Materiallager ist<br />
auf zwei Ebenen eingerichtet, die vom Lagerist<br />
mithilfe von hubfähigen Kommissioniergeräten<br />
erreicht werden können. Dennoch stieg der<br />
Platzbedarf durch die bessere Wirtschaftslage<br />
stetig an und Waren wurden zum Teil in den<br />
Gruppenräumen zwischengelagert. Ende 2010<br />
wurde nun der dringend benötigte Lagerplatz<br />
erweitert. Die neue Hofüberdachung verbindet<br />
jetzt das Stangenlager und das Hauptlager von<br />
Werk 1. Die neue Überdachung mit einer Gesamtfläche<br />
von rund 180 m 2 steht nun zusätz-
lich den Montage- und Verpackungsgruppen<br />
sowie dem Metallbereich zur Verfügung und<br />
sichert so die ständige Lieferbereitschaft, die<br />
man von der Südpfalzwerkstatt gewohnt ist. Die<br />
höheren Lagerkapazitäten wurden vor allem als<br />
Ausweich- und Zwischenlager geschaffen und<br />
entlasten nun auch die Gruppenräume.<br />
Die Südpfalzwerkstatt ist seit Jahren ein anerkannter,<br />
kompetenter und leistungsfähiger Partner<br />
für Kunden aus Industrie und Wirtschaft.<br />
Aber Qualität ist eben nur dann gegeben, wenn<br />
auch die fachgerechte Lagerung stimmt.<br />
Ein weiterer ausschlaggebender Grund für die<br />
Hofüberdachung war der Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
der in der Werkstatt einen besonderen<br />
Stellenwert einnimmt. Die Neuerung<br />
bietet nun deutlich bessere Arbeitsbedingungen<br />
für den Lageristen Peter Gutting und seinen<br />
Mitarbeiter, die bisher bei Wind und Wetter<br />
die LKWs ent- und beladen mussten. Auch das<br />
Lagerbüro wurde im Zuge dessen überdacht<br />
und so entstand ein Vor- und zusätzlicher Packraum.<br />
(pb)<br />
WERKSTATT AKTUELL OFFENBACH<br />
Der großzügige Hallenanbau bietet nun ausreichend<br />
Stellfläche für die Scheibenreinigerproduktion,<br />
den Metallbereich und das Beck-Programm.<br />
Bild oben: „Just in time“ kann nun Ware bei allen<br />
Witterungsbedingungen aus dem Zwischenlager<br />
in die Arbeitsgruppen geholt werden. Dies ist für<br />
Gruppenleiter und Lagerist eine Arbeitserleichterung<br />
und entlastet darüber hinaus die Gruppenräume.<br />
Bild links: Im Interview mit der Redaktion zeigte sich<br />
Peter Gutting begeister über die Vorteile, die die<br />
neue Halle besonders für seinen Aufgabenbereich<br />
hat.<br />
15
16 WERKSTATT AKTUELL OFFENBACH<br />
Werk 2 erweitert seinen Maschinenpark<br />
Trotz vieler fleißiger Hände in den Gruppen Dieringer,<br />
Gensheimer und Mardo waren die täglich<br />
angefragten Stückzahlen an Beschlagsbeuteln<br />
ohne Maschineneinsatz nicht mehr zu schaffen.<br />
Seit Jahren schon konfektioniert und liefert die Südpfalzwerkstatt<br />
Möbelbeipackbeutel für die Firma<br />
Express in Germersheim. Die stetig steigende Auftragslage<br />
und die täglich angefragten großen Stückzahlen<br />
an Vorverpackungen machten Mitte 2010 die<br />
Anschaffung einer weiteren Schlauchbeutelverpackungsmaschine<br />
notwendig.<br />
Zwei solcher Verpackungsmaschinen waren davor<br />
in Werk 2 bereits seit geraumer Zeit im Einsatz,<br />
um den großen Bedarf an Beschlagstütchen decken<br />
zu können. Jetzt stehen Werk 2 drei solcher hochtechnisierten<br />
Schlauchbeutelverpackungsmaschinen<br />
mit vollautomatischer Zählstation zur Verfügung.<br />
Modernste Technik kombiniert mit behindertengerechten<br />
Fertigungsbedingungen sichern die Qualität<br />
unserer Arbeit und stellen auch die erfolgreiche<br />
Abwicklung großer Arbeitsvolumen sicher.<br />
Die vertikale Schlauchbeutelmaschine schafft es am<br />
Tag – je nach Stückzahl – bis zu 900 Beutel mit einer<br />
Linkes Bild: Dosierschnecke mit Schrauben.<br />
Die Dosierschnecke in einer Befülleinrichtung<br />
portioniert die Schrauben über ein automatisches<br />
Dosier- und Wiegesystem.
Markus Wochnik erklärt der Redaktion die<br />
Funktion der Schlauchbeutelverpackungsmaschine.<br />
WERKSTATT AKTUELL OFFENBACH<br />
Breite von bis zu 150 mm in unterschiedlichen Längen<br />
zu formen, zu füllen und verschweißt diese nach<br />
der Befüllung zu einer präsentablen Verpackung. Die<br />
Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine mit intelligenter<br />
Steuerung ist prädestiniert für die wirtschaftliche<br />
Verpackung von schüttfähigen Produkten.<br />
Beutellänge und Taktrate sind über ein Bedienfeld<br />
einstellbar. Damit ist die Maschine vielseitig und<br />
auch sehr flexibel einsetzbar.<br />
Neben einer höheren Effektivität stellt der Maschineneinsatz<br />
eine Entlastung für die Arbeitsgruppen<br />
dar und setzt Kapazitäten frei, um auch zukünftig flexibel<br />
und zeitnah auf Kundenwünsche reagieren zu<br />
können. (pb)<br />
Die Maschine verarbeitet variable<br />
Beutelgrößen in unterschiedlichen<br />
Folienstärken.<br />
Trotz computergestützter Verpakkungstechnik<br />
ist eine Endkontrolle<br />
unerlässlich, um Qualität<br />
und Richtigkeit sicherzustellen.<br />
17
18 WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Plakatständerfertigung in Herxheim ist<br />
auf Superwahljahr <strong>2011</strong> gut vorbereitet!<br />
Sieben Landtagswahlen stehen <strong>2011</strong> an. Damit die Wahl-Werbeaktion<br />
für die Parteien und ihre Kandidaten ein voller Erfolg wird, stellen<br />
wir diesen ein riesiges Sortiment an Plakatständern zur Verfügung:<br />
Plakatständer aus Holz (STANDARD, BASIC, LIGHT, A-Form),<br />
klappbar oder zum Hängen, als Dreieckständer, in Holz, Metall oder<br />
Aluminium, in DIN A0 oder DIN A1, als Etagenplakatständer, mit<br />
Hängevorrichtung usf. Gefertigt wird dies alles in der Arbeitsgruppe<br />
von Georg Fetsch, Karin Meraj und Elke Schloß. Wird der Eigentumsvermerk<br />
mit Buchstaben oder Ziffern auf dem Plakatständer<br />
gewünscht, um somit Verwechslungen auszuschließen – auch kein<br />
Problem. Die Kandidaten wünschen, wir sollen ihre Plakate gleich<br />
auf den neuen Plakatständer aufkleben, auch dies leisten wir. Unser<br />
Plakatier-Service klebt pünktlich und zuverlässig.<br />
Handwerkliches Geschick gefordert<br />
Unter fachlicher Anleitung von Georg Fetsch, Gruppenleiter mit einer<br />
Schreinermeister-Ausbildung, werden die unterschiedlichen Formate<br />
gefertigt. Als „Renner“ hat „Schorsch“ wie alle ihn nennen, den<br />
„A1-53001“ ausgemacht. Ein witterungsbeständiges DIN A1 Holzprodukt<br />
mit robusten Rahmengestell (Bild) aus gehobelten Längs- und<br />
Querlatten. Derzeit bieten wir zehn unterschiedliche Sortimente an.<br />
„Auf das Superwahljahr <strong>2011</strong>“, so Georg Fetsch, haben wir uns mit<br />
ca. 10 000 Stück vorbereitet.“ Handwerkliches Geschick und sicheres<br />
Arbeiten mit Bohrmaschine, Wellennagler, Schrauber usw. sind für<br />
Georg Fetsch die Hauptanforderungen, die die Mitarbeiter mit Behinderung<br />
bei der Fertigung der Plakatständer einbringen müssen. Elke<br />
Schloß wirft ein, dass alle Arbeiten auch von den weiblichen Gruppenmitgliedern<br />
durchgeführt werden. „Es ist uns besonders wichtig,<br />
dass alle alles können.“
Montagevorrichtungen erleichtern den<br />
Zusammenbau und sichern die Qualität<br />
Die Montagehilfen, die<br />
allesamt in der Arbeitsgruppe<br />
entwickelt werden,<br />
helfen beim Einpassen der<br />
unterschiedlichen Bauteile<br />
(Holzlatten/Hartfaserplatten).<br />
Zum Bohren und Senken<br />
der Hartfaserplatten<br />
kommt ein von der Betriebswerkstatt<br />
eigens dafür<br />
entwickelter Bohr- und<br />
Senkautomat zum Einsatz.<br />
Dieser wird von den Mitarbeitern<br />
mit Behinderung<br />
unter Aufsicht bedient.<br />
Hand in Hand<br />
Werden Plakatständerkomplett<br />
aus Metall<br />
gewünscht,<br />
verläuft die Arbeit<br />
zwischen<br />
den einzelnen<br />
Werken Hand<br />
in Hand. Die<br />
Profilschienen<br />
sowie die Blechplatten<br />
werden<br />
in der Metallverarbeitung<br />
im Werk Offenbach 1 vorgefertigt:<br />
Zugeschnitten, gebogen und gestanzt.<br />
WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Die einzelnen Komponenten werden im Werk<br />
Herxheim mit Montagehilfen zusammengebaut.<br />
Dabei werden die Blindnieten, mit denen<br />
die unterschiedlichen Komponenten befestigt<br />
werden, mit einem pneumatischen Nieter „eingeschossen“.<br />
Qualität – hergestellt in Handarbeit<br />
Plakatträger zum Anbringen an Masten erfordern<br />
viel Handarbeit. Der Kantenschutz ist anzubringen,<br />
S-Haken sind aufzubiegen und in die<br />
Konsole einzubringen, die dann mit dem Plakathänger<br />
befestigt werden. Fehlen darf natürlich<br />
bei keinem Plakatständer, der die Werkstatt<br />
verlässt, das Etikett„Südpfalzwerkstatt“.<br />
Nadine Spier<br />
verweist darauf,<br />
dass in dieser<br />
Arbeitsgruppe<br />
nicht nur Plakatständergefertigt<br />
werden.<br />
„Wir machen<br />
auch die Heftdrahthalter<br />
für<br />
den Weinbau,<br />
Sitzpolsterträger<br />
für Busse,<br />
trennen Kupferkabel<br />
usf. (ew)<br />
19
20 WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Tag der offenen Tür im Werk Herxheim<br />
Am Freitag, 12.11.2010 öffnete das Werk Herxheim<br />
seine Tore zu einem Tag der offenen Tür.<br />
Die Besucher hatten die Gelegenheit, die Arbeit<br />
der Mitarbeiter mit Behinderung „live“ zu<br />
erleben. Das Werk Herxheim konnte sich über<br />
eine Vielzahl an Besuchern freuen. Großes Interesse<br />
zeigten neben Eltern, kooperierenden<br />
Wohneinrichtungen und Geschäftskunden auch<br />
die Bevölkerung aus Herxheim und die poli-<br />
Bild oben: Herr Paninka-Burg, Gruppenleiter im Bereich<br />
Montage und Verpackung in Herxheim, stellt<br />
Herrn Ministerpräsident Kurt Beck einen aktuellen<br />
Auftrag für die Firma Siemens vor. Hierbei werden<br />
Frontplatten für elektrische Baugruppen montiert.<br />
tischen Vertreter aus der Südpfalz. Sie waren<br />
sehr beeindruckt von der hochwertigen Arbeit,<br />
die die Mitarbeiter leisten. Auch die große<br />
Freude und der Stolz auf die eigene Arbeit, wa-
Bild rechts: Herr Geschäftsführer Helmut Heller hieß<br />
alle Besucher und Mitarbeiter zum Tag der offenen<br />
Tür in Herxheim willkommen.<br />
Bild rechts unten: Neben eines geführten Rundgangs<br />
durch die verschiedenen Arbeitsbereiche erhielten<br />
die Besucher auch durch Ausstellungen unserer<br />
Eigenprodukte, wie z. B. Scheibenreiniger, Eiskratzer,<br />
Plakatständer und Heftdrahthalter einen Eindruck<br />
von der Vielseitigkeit der Südpfalzwerkstatt.<br />
ren überall zu spüren. Imponierend für viele waren auch<br />
die von der Südpfalzwerkstatt erstellten Vorrichtungen und<br />
Maschinen, die den Mitarbeitern erst ermöglichen, ihre<br />
Arbeit zu bewerkstelligen.<br />
Dies bestätigten auch Ministerpräsident Kurt Beck und<br />
Landrätin Theresia Riedmaier, die mit Geschäftsführer<br />
Helmut Heller einen Rundgang durch das Werk unternahmen.<br />
„Hier in der Werkstatt kann man sehen wie selbstbestimmtes<br />
Leben behinderter Menschen aussieht“, so Beck.<br />
Mit der Arbeit zum Lebensunterhalt beizutragen sowie Zufriedenheit<br />
durch die Arbeit zu erlangen, entspräche dem<br />
Gedanken der Inklusion. Diesen Gedanken weiterzuführen,<br />
wäre sowohl Aufgabe der Werkstatt, wie aber auch der<br />
Gesellschaft. Die Arbeit der Mitarbeiter verdiene unseren<br />
Respekt und unsere Anerkennung.<br />
Dieser Tag der offenen Tür war, so das Resümee der 260<br />
Mitarbeiter des Werkes Herxheim, ein großer Erfolg.<br />
Für die musikalische Unterhaltung sorgten von links nach<br />
rechts: Thorsten Hess, Martin Schilling, Jonathan Mc Creary<br />
WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
21
22 WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Hier wird<br />
Insgesamt 12 Menschen mit Behinderung<br />
und zwei Angestellte arbeiten<br />
im Werk Herxheim im Bereich<br />
der Hauswirtschaft. Davon alleine<br />
sieben im Küchenbereich. Neben der<br />
Zubereitung der Speisen für die Essensausgabe<br />
am Mittag, das Spülen<br />
des Geschirrs und die Reinigung der<br />
Küche sowie des Speisesaals, hat das<br />
Küchenteam noch weitere vielfältige<br />
Aufgaben.<br />
Tee, Kaffee,<br />
„süßes Zeug“ und mehr!<br />
Thomas Jakobs, einer von zwei Männern<br />
im Küchenteam, berichtet über<br />
die weiteren Tätigkeiten: „Bereits<br />
zum Frühstück gibt es zum Kaffee<br />
oder Tee frische Brötchen, die von<br />
uns mit Wurst oder Käse belegt werden.<br />
Dazu Laugenstangen, Crois-<br />
zusammengehalten!<br />
Das Küchenteam sorgt tagein, tagaus für das<br />
leibliche Wohl aller Mitarbeiter: Wer gut arbeitet,<br />
der soll auch gut essen. Deshalb ist die<br />
Versorgung der rund 260 Beschäftigten im<br />
Werk Herxheim eine wichtige Aufgabe für unser<br />
Küchenteam. Denn gutes Essen hält ja bekanntlich<br />
Leib und Seele zusammen.<br />
Thomas Jakobs und Elke Schuck<br />
fühlen sich wohl in ihrem Team<br />
und arbeiten gern in der Küche.<br />
sants und sonstiges „süßes Zeug“. „Für die Arbeitsgruppen<br />
bereiten wir jeden Morgen frischen Tee zu, weist<br />
Elke Schuck auf eine weitere Aufgabe hin. „Beim Frühstück<br />
und zur Mittagszeit übernehmen wir auch die Versorgung<br />
mit Getränken. Zudem wird der Kaffeeautomat<br />
von uns betreut.“ „Bei der Zubereitung der Mittagsspeisen<br />
sind wir alle im Einsatz“, wirft Hildegard Biemel ein.<br />
Gibt es Salat, dann bereiten wir diesen frisch zu. Der<br />
Speiseplan zeigt<br />
Speiseplan der Südpfalzwerkstatt Herxheim an, was täglich an-<br />
V o l l l l k o s t t - -- Menü 1<br />
Vom vom 31.Januar 12. bis bis 16. 04. <strong>April</strong> Februar 2010 2010 (Kw 15) (Kw 5) geboten wird. Für<br />
Montag<br />
Rustikaler Bauernschmaus<br />
die Speiseplangestaltung<br />
ist Peter<br />
Dienstag<br />
Salat<br />
Dessert<br />
Spießbraten vom Schwein Zwiebel-<br />
Senf-Soße Reichling zuständig.<br />
Sobald vom<br />
Mittwoch<br />
Wirsinggemüse Senfsoße Stampfkartoffeln<br />
Tortelloni mit Käsefüllung Küchenteam die<br />
wöchentliche Spei-<br />
Napolisoße<br />
Dessert<br />
sefolge festgelegt<br />
Donnerstag<br />
Paniertes Fischfilet<br />
ist, wird von ihm<br />
Kräuterkartoffeln Senfsoße<br />
Dessert der bebilderte Spei-<br />
Freitag<br />
Pfälzer Leberknödel in Bratensoße<br />
seplan erstellt.<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Brötchen<br />
Das Küchenteam wünscht allen einen guten Appetit !
Hildegard Biemel<br />
„Seit einiger Zeit gibt es jetzt auch bei uns den<br />
Speiseplan mit Bildern.“ „Jetzt“, so erzählt Doris<br />
Sachs können auch die Mitarbeiter unter<br />
uns, die nicht lesen können, erkennen, was es<br />
gibt. Der Peter macht das richtig klasse.“<br />
Apetito – wir lieben´s frisch<br />
Unser Mittagessen erhalten wir wie alle übrigen<br />
Standorte als Tiefkühlkost von apetito.<br />
Mehr als 1,3 Millionen Menschen verzehren<br />
täglich die Speisen des Unternehmens – mit<br />
Stammsitz im westfälischen Rheine. Das Essen<br />
von apetito basiert auf tiefkühlfrischen Menükomponenten,<br />
die bereits portioniert und nur<br />
bis zu einem bestimmten, hygienisch sicheren<br />
Garpunkt vorgekocht sind. In der Werkstatt<br />
selbst werden sie zu Ende gegart. Dies bietet<br />
uns mehrere Vorteile:<br />
• Dank des einfachen Handlings können<br />
Menschen mit Behinderungen im Küchenbereich<br />
ideal integriert werden und stellen eine<br />
gute Brücke für den Arbeitsmarkt dar.<br />
• apetito zählt zu den Markt- und Innovationsführern<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
und bietet uns jeden Tag leckere und<br />
abwechslungsreiche Mahlzeiten.<br />
WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Vielseitige Entfaltungsmöglichkeiten<br />
In der Küche wird unter modernsten Bedingungen<br />
Menschen mit Behinderung ein breites<br />
Spektrum an Entfaltungsmöglichkeiten und interessanten<br />
Tätigkeiten geboten. Hier eine kleine<br />
Auswahl:<br />
• Mitarbeit bei der Zubereitung von Speisen,<br />
die unterschiedlichen Salate werden<br />
frisch zubereitet (Einkauf beim Bauern)<br />
• Putzen und Schneiden von Gemüse und<br />
das Anrichten von Salaten<br />
• Verfeinern von Soßen und Speisen<br />
• Kenntnisse von speziellen Diätformen<br />
• Bedienen der Kasse beim Verkauf<br />
• Geschirrwagen ausräumen<br />
• Mitarbeit in der Vorbereitungsküche und<br />
später in der Spülküche<br />
• Kennen lernen und Nutzung der gängigen<br />
Küchenmaschinen<br />
• Die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten<br />
von Lebensmitteln<br />
• Mithilfe bei der Bereitung kleiner Speisen<br />
bei Fremdbewirtungen<br />
• Kenntnis über die Hygienevorschriften.<br />
23
24<br />
WERKSTATT AKTUELL HERXHEIM<br />
Rosel Borbe<br />
Josef Gluvakov<br />
Hygiene ist beim Umgang mit Lebensmitteln<br />
oberstes Gebot! Unachtsamkeit kann zu ernsten<br />
Infektionskrankheiten führen. „Ich fühle mich<br />
sehr wohl hier“ schwärmt Rosel Borbe über<br />
ihre Arbeit in der Küche.<br />
Zum Schluss: Vier Fragen an die Küchenleiterin<br />
Klara Löhr.<br />
Fokus: „Zunehmend müssen Sie Mitarbeiter mit<br />
Diabetes, Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
und Allergien, aber auch Reduktionskost bei<br />
starkem Übergewicht berücksichtigt werden. Wie<br />
schaffen Sie dies alles?“<br />
Klara Löhr: „Da apetito auch Sonderkost mit genauen<br />
Angaben zu den Inhaltstaoffen anbietet,<br />
können wir eine Diätkost selbst zusammenstellen.<br />
Insgesamt ist die Planung für Diätessen schwierig<br />
und mit Aufwand verbunden.“<br />
Fokus: „Welche Arbeiten müssen neben dem Kochen<br />
noch erledigt werden?“<br />
Klara Löhr: „Die Bestellung der Vorräte (Früstück<br />
und Mittagessen, Reinigungsmittel etc.), die<br />
Speisefolge festlegen, Hygieneschulungen, Bewirtung<br />
von Gästen und, und, und.“<br />
Fokus: „Welches sind die beliebtesten Gerichte<br />
und wie können Sie auf die Wünsche<br />
Ihrer Kunden eingehen?“<br />
Klara Löhr: „Eindeutig Nudelgerichte. Natürlich<br />
auch Schnitzel mit Pommes. Ich versuche den<br />
Speiseplan so zu gestalten, damit jeder mal sein<br />
Lieblingsessen findet.“<br />
Fokus: „Wenn Sie sich von einer Küchenfee<br />
etwas wünschen dürften, was wäre dies? Manchmal<br />
sollte sie die Zeit zwischen 10.00 und 12.00<br />
Uhr anhalten können.“<br />
Klara Löhr Anika Dampf<br />
Ein Mann für alle Fälle!<br />
Josef Gluvakov, der seit Jahren in der SPW arbeitet<br />
und die Küchencrew unterstützt, ist im<br />
Team der Mann für alle Fälle. Ausgedehnte Botengänge<br />
sind eine seiner besonderen „Spezialtätigkeiten“.<br />
(ew)<br />
© Marko-Greitschus/PIXELIO
„Geniale Bilder die das Ministerium ausschmücken – diese<br />
Farbenfreude erfrischt und erfreut unsere Herzen“.<br />
So die Rückmeldung vom Leiter der Abteilung Soziales,<br />
Herr Lohest im Ministerium für Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit, Familie und Frauen in Mainz.<br />
Gemeint sind 30 Bilder von Mitarbeitern mit Behinderung<br />
der Südpfalzwerkstatt Offenbach, welche nach dem<br />
Motto „Stimmungen malen“ ihre Bilder präsentierten.<br />
Als Prozess der „Selbstdarstellung“ des „ Sich-erlebens“,<br />
entstanden die Bilder im Rahmen einer arbeitsbegleitenden<br />
Maßnahme unter der Leitung von Regina Meyer.<br />
Durch dieses Kursangebot, haben Mitarbeiter die Möglichkeit,<br />
eigene Gefühle, Vorstellungen, Wünsche und<br />
Bedürfnisse freizusetzen, um unbekannte Potentiale<br />
zu entdecken und eigene Wertschätzung zu erfahren.<br />
Die Begeisterung der Mitarbeiter im Ministerium war<br />
groß, als am 11.10.2010 deren Räumlichkeiten mit unterschiedlichen<br />
Kunstwerken ausgestattet wurden. Tolles<br />
Feedback bekamen wir schon in den darauffolgenden<br />
Tagen. Die ersten Bilder wurden reserviert und insgesamt<br />
neun Kunstwerke nach der Ausstellung, die am<br />
10.12.2010 endete, verkauft.<br />
Wir freuten uns riesig als wir im Internet, unter www.<br />
kobinet-nachrichten.org durch das Ministerium veröffentlich<br />
wurden. Für eine weitere Ausstellung ab Mai<br />
diesen Jahres haben wir die Zusage. Insgesamt ein toller<br />
Erfolg.<br />
WERKSTATT AKTUELL OFFENBACH<br />
25
26<br />
LEBENSHILFE<br />
Entdeckungsreise im<br />
Die Weite des Waldes regt die Fantasie an<br />
© Petra-W/PIXELIO<br />
Was vor fast 15 Jahren als Projekt begann, ist mittlerweile zu einer<br />
festen Institution geworden und aus dem Jahresrhythmus<br />
des Förderkindergartens nicht mehr wegzudenken. Alljährlich<br />
im Juni oder Juli verbringen die 40 Kinder des Förderkindergartens<br />
2 Wochen im Wald – von morgens bis nachmittags,<br />
bei Sonne und bei Regen in freier Natur. Ein Waldstück bei<br />
Eußerthal bietet herrliche Möglichkeiten die Natur mit allen<br />
Sinnen zu erleben und im Spiel mit den Elementen Wasser und<br />
Erde vielfältige Erfahrungen zu sammeln.<br />
Es ist kurz nach 8.00 Uhr im Förderkindergarten und die ErzieherInnen sind<br />
eifrig dabei Wäschekörbe mit Geschirr und Lebensmitteln aus der Küche zu<br />
tragen, Wasserkanister in den Kindergartenbus zu laden und Matschhosen<br />
und Ersatzwäsche zu richten. Als die Kinder gegen 8.30 Uhr im Kindergarten<br />
ankommen, ist der Bus schon gepackt und gleich kann es losgehen. Diese<br />
Woche fahren nur zwei Gruppen in den Wald, in der kommenden Woche<br />
wird die Entengruppe aus Hayna dazustoßen. Ziel dieser morgendlichen Aktion<br />
ist die Dörrenthalhütte tief im Wald versteckt hinter Eußerthal. Dorthin
fahren die zwei Busse und ein PKW- besetzt mit<br />
16 Kindern, vier ErzieherInnen und zwei Praktikanten.<br />
An der Hütte angekommen geht das<br />
„Gewusel“ erst richtig los. Raus aus den Bussen<br />
müssen die Kinder Matschhosen, Regenjacken<br />
und Gummistiefel anziehen. Flugs werden Biertischgarnituren<br />
aus der Hütte geholt, Teebecher<br />
verteilt und die Frühstücksbrote ausgepackt.<br />
Jetzt erst mal kräftig frühstücken!<br />
Kaum ist die Erlaubnis zum Aufstehen ausgesprochen<br />
sind die Ersten schon am Bach. Mit<br />
Stöcken wird Schlamm aufgewühlt und in Eimerchen<br />
Suppe gekocht. Während einige noch<br />
Blätter für die „Nudelsuppe“ sammeln sind einige<br />
Jungs und ein Erzieher dabei sich an einem dicken<br />
Seil den Berg auf der gegenüberliegenden<br />
Seite hochzuziehen, um anschließend auf dem<br />
Hintern herunter zu rutschen. Das Herumtollen<br />
in der Natur ist ein optimales Trainigsprogramm<br />
für die Motorik der Kinder. Beim Klettern, Springen<br />
und Rutschen machen sie Grenzerfahrungen<br />
und durch jedes überwundene Hindernis<br />
wächst ihr Selbstvertrauen. Sie lernen ihren Körper<br />
besser wahrzunehmen und Ängste vor Neuem<br />
zu überwinden. „Wir haben Bärenspuren<br />
gesehen!“ ruft ein Junge freudig. Er ist gerade<br />
LEBENSHILFE<br />
mit einer Erzieherin auf Entdeckungsreise. Außer<br />
den Bärenspuren am Bach haben die beiden<br />
auch schon Käfer, Frösche und Grashüpfer beobachtet.<br />
Da kaum Spielsachen mitgenommen<br />
werden, müssen die Kinder vorhandene Materi-<br />
alien wie Steine, Stöcke, Wasser und Erde in ihr<br />
Spiel integrieren. Das fördert die Fantasie und<br />
Kreativität der Kinder. Außerdem ist das Verhältnis<br />
der Kinder untereinander im Wald viel entspannter<br />
als im Kindergarten – mitunter durch<br />
die Weite des Raumes, die den Kindern viel bessere<br />
Rückzugsmöglichkeiten bietet. Inzwischen<br />
haben Erzieher und einige Kinder begonnen vor<br />
der Hütte das Essen zuzubereiten. Täglich bringen<br />
Eltern frische Salate als Ergänzung. Ab und<br />
zu wird etwas über dem Lagerfeuer gebrutzelt,<br />
was den Kindern ganz besonderen Spaß macht.<br />
Für die Erzieher bedeutet der Aufenthalt im<br />
Wald einen hohen Aufwand an Arbeit und Aufmerksamkeit<br />
bei der Betreuung der Kinder.<br />
Dennoch freuen sich alle jetzt schon auf die<br />
nächsten Waldwochen im Sommer, denn der<br />
sichtbare Erfolg lohnt die Mühe allemal.<br />
27
28<br />
SOZIA<strong>LD</strong>IENST WERK 2<br />
In Werk 2 wird nicht nur auf die<br />
Pauke gehauen, da wird seit<br />
dem vergangenen Jahr getrommelt,<br />
was das Zeug hält.<br />
Bericht von Bernd Hiegle<br />
„ Moskau, Moskau … werft die Gläser<br />
an die Wand, Russland ist ein<br />
schönes Land … hohoho, hey!“ wer<br />
kennt diese Lied von der Gruppe<br />
Dschingis Khan nicht? Und zu diesem<br />
Lied wird in der Trommelfreizeit,<br />
die von Bernd Hiegle seit Mai<br />
2010 angeboten wird, fleißig mitgetrommelt.<br />
,In gemütlicher und entspannter Umgebung treffen sich<br />
die acht Musiker einmal in der Woche. Dann geht’s rich<br />
tig zur Sache, und die heißen Rhythmen Rhythmen lassen Werk 2<br />
„erbeben“. So kommt es immer wieder vor, dass ein paar<br />
Neugierige in den Proberaum kommen, um den Musikern<br />
über die Schulter zu schauen. Egal ob Schlager, Rock oder<br />
Pop – die Teilnehmer der Trommelfreizeit sind mit ihren In<br />
strumenten begeistert am Werk. Jeder hat die Möglichkeit,<br />
sich ein Lied Lied auszusuchen, das ihm gefällt. So ist für jeden<br />
etwas dabei, und keiner ist benachteiligt. Mit Tamburin, Tri<br />
angel, Bongo, Conga, Cachon, Klanghölzern, Klanghölzern, Marschtrom<br />
meln und anderen Rhythmusinstrumenten haben alle einen<br />
Riesenspaß. Mal laut, mal leise, mal schnell, mal langsam wird<br />
musiziert, musiziert, und die Zeit vergeht im Flug. Die Hobbymusiker<br />
Rita Milles, Silvia Werling, Werner Kriz, Erich Hook, Markus<br />
Lallmann, Hans Theuer, Thomas Frantzalis und Paul Kunz<br />
wechseln die verschiedenen Instrumente gerne mal untereinander<br />
aus, damit keiner immer das gleiche Instrument<br />
spielt. So wird es niemals langweilig. Im Laufe der Zeit
haben alle ein sehr gutes Rhythmusgefühl entwickelt<br />
und können schon viele verschiedene Lieder,<br />
die von CD abgespielt werden, begleiten. Gerne<br />
spielt Bernd Hiegle auch mal ein Lied auf der Gitarre,<br />
und alle trommeln im Rhythmus mit. Der Spaß<br />
ist garantiert, und alle freuen sich immer schon auf<br />
die nächste Trommelstunde. Den ersten Auftritt vor<br />
Publikum hatte die Trommelgruppe am 7. Januar<br />
<strong>2011</strong>, bei der nachgeholten Weihnachtsfeier in Werk<br />
2. Es wurden die Lieder „Moskau“ von Dschingis<br />
Khan und „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens<br />
auf den verschiedenen Trommeln begleitet. Und<br />
die Zuhörer waren begeistert. Und auch die Musiker<br />
waren mit ihrer Darbietung sehr zufrieden. Das<br />
macht Appetit auf mehr. Und vielleicht hat die Gruppe<br />
irgendwann einmal wieder eine Gelegenheit, ihr<br />
Können unter Beweis zu stellen.<br />
SOZIA<strong>LD</strong>IENST WERK 2<br />
Bild oben von links nach rechts: Silvia Werling,<br />
Bernd Hiegle, Thomas Frantzalis, Hans Theuer,<br />
Markus Lallmann, Rita Milles, Erich Hook und<br />
Paul Kunz.<br />
29
30<br />
SOZIA<strong>LD</strong>IENST HERXHEIM<br />
Bewohner des Altenzentrums und Menschen<br />
mit Behinderung treffen sich seit 2005 © knipseline/PIXELIO<br />
Seit <strong>April</strong> 2005 treffen sich regelmäßig Bewohner<br />
des Altenzentrums St. Josefsheim in<br />
Herxheim und Mitarbeitern mit Behinderung<br />
der Südpfalzwerkstatt, Werk Herxheim.<br />
Ins Leben gerufen wurde dieses Gemeinschaftsprojekt<br />
von Jutta Schönebeck, Gruppenleiterin<br />
im Werk Herxheim und Doris Kistner,<br />
Sozialarbeiterin im Altenzentrum.<br />
Was zunächst als eine lockere Begegnung, bei<br />
der gemeinsam gesungen und gespielt wird<br />
begann, hat sich zwischenzeitlich als eine feste<br />
Einrichtung entwickelt. Beide Seiten, die<br />
Heimbewohner und die Mitarbeiter mit Behinderung<br />
freuen sich schon weit im Vorfeld auf<br />
die Zusammenkunft. Auch deshalb, weil es dabei<br />
immer leckeren, selbstgebackenen Kuchen<br />
gibt. Als wahre „Backweltmeister“ zeigen sich<br />
dabei die beiden ehrenamtlichen Helfer Gisela<br />
Hoyer und Gerda Duchard. „Sechs Kuchen<br />
backe ich fast immer“ so Frau Hoyer. „Es<br />
freut mich immer, wenn es allen Beteiligten<br />
schmeckt!“ berichtet Frau Duchard. Neben<br />
den Kuchen, die Frau Hoyer und Frau Duchard<br />
„beisteuern“, bringen auch die Mitarbeiter mit<br />
Behinderung unter Anleitung von Jutta Schönebeck<br />
ihre selbstgebackenen Kuchen ein. Dass<br />
aber mehr gemacht wird als gemeinsam Kaffee<br />
zu trinken, zu singen und zu erzählen, zeigt der<br />
Rückblick auf Jahr 2010.<br />
Gemeinsame Bähnelfahrt<br />
Im Juni wurde eine gemeinsame Bähnelfahrt<br />
mit Abschluß an der Fischerhütte in Herxheim<br />
durchgeführt. Am frühen Morgen ging es los.<br />
18 Bewohner des Altenzentrums und Mitarbeiter<br />
mit Behinderung sowie deren Betreuer<br />
machten sich mit dem Herxheimer Schoppebähnel<br />
auf den Weg rund um „Herxe“. Über<br />
den Gollenberg, ging es in Richtung Windräder<br />
bei Herxheimweyher und zurück. Ziel war die<br />
Fischerhütte am Wehrloch. Dass alle Beteiligten<br />
nach so einer anstrengenden Tour Appetit<br />
hatten, versteht sich von selbst. Schnell war<br />
aus den mitgebrachten Salaten ein Salatbuffet<br />
aufgebaut. Steaks und Bratwürste brutzelten<br />
schon auf dem Grill. Und, dass es in dieser lustigen<br />
Runde, bei traumhaftem Wetter ganz besonders<br />
geschmeckt hat, kann sich jeder vorstellen.<br />
© wrw/PIXELIO
Die Musikgruppe der Südpfalzwerkstatt unter<br />
Leitung von Hans Roth spielte zur Unterhaltung<br />
bekannte Volkslieder, die jeden zum Mitsingen<br />
mitriss. Eine ganz tolle Atmosphäre.<br />
Gemeinsamer Gottesdienst<br />
Zum ersten Mal gab es zum Jahresende auch<br />
einen evangelischen Gottesdienst mit Abendmahl<br />
in der Werkstatt. Ausgerichtet wurde dieser<br />
Gottesdienst von Prädikant Theo Wollenschläger.<br />
Bei der feierlichen Ausgestaltung des<br />
Speisesaals waren die Mitarbeiter mit Behinderung<br />
mit Begeisterung dabei. Ein sehr gelungener<br />
Tag. Zuvor wurden schon gemeinsame<br />
Gottesdienste in der Kapelle des Altenzentrums<br />
gefeiert.<br />
Gemeinsam lachen und Spaß haben<br />
Von einer großen Herzlichkeit sind die Treffen<br />
geprägt. Das Miteinander von „unseren Senioren“<br />
und den Mitarbeitern mit Behinderung ist sehr<br />
schön und alle verstehen sich auch untereinander<br />
sehr gut. Die Treffen bieten eine lebendige Möglichkeit,<br />
ganz zwanglos miteinander ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
SOZIA<strong>LD</strong>IENST HERXHEIM<br />
Gemeinsame Essen<br />
Im Wechsel wird auch gemeinsam zu Mittag<br />
gegessen. Dabei helfen unsere Mitarbeiter bei<br />
der Zubereitung mit.<br />
Gemeinsame Vorbereitung<br />
Die Treffen funktionieren nicht von alleine,<br />
sondern ihre Durchführung muss sorgsam vorbereitet<br />
werden.<br />
Dabei wird die<br />
Verantwortung<br />
für die verschiedenen<br />
Aufgaben<br />
der Organisation<br />
von beiden Seiten<br />
– Altenzentrum<br />
und Werkstatt<br />
– getragen.<br />
Auf wundersame<br />
Weise verwandelt<br />
sich der Speisesaal<br />
in ein Cafe. Den Raum gilt es auszugestalten,<br />
die Besorgungen sind zu erledigen.<br />
Über die vielen Jahre ist ein „Wir-Gefühl“ entstanden,<br />
für dass man auch bereit ist, etwas<br />
mehr zu tun.<br />
Gemeinsamer Nutzen<br />
Neben all den bekannten Aspekten, die eine<br />
gemeinsame Aktivität von Senioren und Menschen<br />
mit Behinderung leisten kann, sind die<br />
Treffen auch eine besondere Art des gegenseitigen<br />
Verstehens. Hier findet Spontanität ebenso<br />
ihren Platz wie die Lust am Singen. Diese gemeinsamen<br />
Treffen haben für sich Raum, Zeit<br />
und eine Atmosphäre gefunden, in der sich die<br />
Teilnehmer wohlfühlen. Dabei ist auf eine ganz<br />
besondere Weise die Dankbarkeit von allen Beteiligten<br />
zu spüren. (ew)<br />
31
32<br />
WIR ÜBER UNS<br />
Unserer Arbeit auf der Spur<br />
Scheibenreiniger, Eiskratzer, Heftdrahthalter, Plakatständer, Bewegungsbausteine<br />
und Kleinteilemagazin – die Palette der Eigenprodukte in der<br />
Südpfalzwerkstatt ist umfangreich. Dazu kommen Serviceleistungen, wie<br />
Heißmangel, Druck und Mail, Gartenpflege und Polsterei. Aber wie erfahren<br />
unsere Kunden von der Bandbreite, die die Südpfalzwerkstatt bietet?<br />
Herr Frombold gab der Redaktion im Interview interessante<br />
Einblicke in die Arbeitsabläufe des Vertriebs.<br />
Darum kümmern sich die Mitarbeiter der Abteilung<br />
Vertrieb und Marketing. Ihre Aufgabe<br />
ist es, Waren und Dienstleistungen zu vermarkten.<br />
Marketing, so erklärte uns Vertriebsleiter Walter<br />
Frombold im Interview, beinhaltet den Prozess<br />
der Planung und Durchführung, des Preismanagements,<br />
der Werbeaktivitäten, ebenso<br />
den Vertrieb von Ideen, Produkten sowie un-<br />
serer Dienstleistungen. Ein Schwerpunkt hierbei<br />
sei auch, Kundenbeziehungen aufzubauen,<br />
zu erhalten und zu stärken.<br />
Der Vertrieb ist ein wichtiger Teil unseres Unternehmens,<br />
denn er steuert Prozesse, die notwendig<br />
sind, um ein Produkt oder eine Dienstleistung<br />
für den Kunden oder Endverbraucher<br />
verfügbar zu machen. Hierzu muss der Vertrieb<br />
mit anderen Abteilungen eng zusammenarbeiten.<br />
Dies beginnt mit dem Einkauf von<br />
Rohstoffen und Vorprodukten, führt weiter zur<br />
Produktion (Erstellung von Waren oder Dienstleistungen)<br />
und endet mit der Vermarktung der<br />
erstellten betrieblichen Leistungen. Hierbei<br />
hat die Abteilung Vertrieb und Marketing auch<br />
die Auslastung der einzelnen Produktionsgruppen<br />
im Blick und bewirbt bei rückläufiger Auftragslage<br />
einzelner Bereiche gezielt deren Produkte<br />
oder Serviceleistungen.<br />
Um auch einen größeren Interessentenkreis<br />
mit unseren Produkten zu erreichen, aber auch<br />
um bestehende Kundenkontakte zu pflegen,<br />
ist die Südpfalzwerkstatt regelmäßig auch auf<br />
Fachmessen, wie der „automechanica“ oder
der „didacta“ vertreten. Die Planung und<br />
Koordinierung hierfür ist sehr aufwendig<br />
und beginnt bereits knapp ein Jahr zuvor<br />
mit dem Anmieten der Messefläche. Messen<br />
sind jedoch nur eine Werbemöglichkeit,<br />
die der Vertrieb nutzt, um Kunden zu<br />
gewinnen oder zu binden. Auch über Telefonakquise,<br />
Direktmailings oder auch im<br />
persönlichen Kontakt werden unsere Produkte<br />
und Dienstleistungen vermarktet.<br />
Bei allen Werbemaßnahmen haben unsere<br />
Marketingexperten jedoch immer die<br />
spezielle Zielgruppe und deren Bedürfnisse<br />
im Auge und sorgen durch Fachlichkeit<br />
und Qualitätsbewusstsein dafür, dass die<br />
Südpfalzwerkstatt am Markt konkurrenzfähig<br />
ist und bleibt. (pb)<br />
WIR ÜBER UNS<br />
Heribert Boltz Nicole Schneider<br />
Karin Brandt Pamela Kutzner Michael Meyer Walter Frombold<br />
Die Vertriebsmitarbeiter vermarkten unsere Eigenprodukte und Dienstleistungen, gewinnen neue Kunden<br />
und präsentieren unsere Artikel auf Fachmessen. Um die Qualität unserer Arbeit und der Produkte<br />
sicherzustellen, ist die Werkstatt zertifiziert. Arbeitsabläufe werden ständig übergeprüft, damit Fertigungsnormen<br />
und Strukturen eingehalten werden.<br />
Bei der Entwicklung unserer Eigenprodukte wird in einem sogenannten Pflichtenheft festgelegt, welche<br />
Kriterien ein Produkt erfüllen soll. So sollen Artikel aus dem „Max 4 Car“-Programm farblich interessant<br />
sein, einen hohen Nutzen haben und in der Handhabung konfortabel sein. Über Stichproben wird bei der<br />
Produktion die Qualität sichergestellt.<br />
Bewegungsbausteine für Kindergärten und -horte oder Heftdrahthalter für den Weinbau sind nur einige<br />
Artikel aus der breitgefächerten Produktpalette der Südpfalzwerkstatt.<br />
33
34<br />
LEBENSHILFE<br />
© knipseline/PIXELIO<br />
Ein Jahr im<br />
Die Idee, gemeinsam mit Bewohnern der Außenwohngruppe<br />
Offenbach unter Anleitung der Familie<br />
Nau einen Patenschafts-Weinberg zu bewirtschaften,<br />
entstand im Frühjahr 2010. Nachdem wir<br />
auf Einladung der Familie Nau in geselliger Runde<br />
uns näher kennenlernten, entschieden sich sechs<br />
Bewohner der AWG Jakobstraße im Weinberg mitzuarbeiten.<br />
Wir konnten miterleben, wie die Reben<br />
wachsen und gedeihen und nach der Ernte im Weinkeller<br />
zu einem Wein heranreifen. Nicht immer hatten wir mit<br />
dem Wetter Glück. Es gab Tage im Weinberg da war es richtig<br />
kalt und geregnet hatte es auch. Unsere Kleidung war an solchen<br />
Tagen sehr schmutzig besonders unsere Schuhe. Wir machten<br />
Kammert, da werden die Reben angebunden und Laubarbeiten,<br />
da wird das Laub an den Stöcken und an den Trauben entfernt.<br />
Durch das Pflanzen von Sonnenblumen verschönerten wir den<br />
Weinberg. Nach der Arbeit im Weinberg ließen wir es uns immer<br />
gut gehen. Gemeinsam mit der Winzerfamilie setzten wir<br />
uns an einen Tisch, erzählten,<br />
speisten und tranken. Solche<br />
Abende wurden immer lang.<br />
Nach der Weinlese machten<br />
wir ein Abschlussfest, bei dem<br />
wir den Traubensaft unserer<br />
Reben richtig genießen konnten.<br />
Dies war unser erstes Jahr<br />
im Weinberg.<br />
© Rainer-Sturm/PIXELIO
Der Gedanke<br />
Restaurant<br />
Tagungshotel<br />
Mittagstisch<br />
Catering-Service<br />
Arrangements<br />
Im November 2009 hat die <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung, Kreisvereinigung<br />
Landau – Südliche Weinstraße e. V. ein in der Südpfalz bis dahin einzigartiges Projekt in Landau<br />
gegründet.<br />
das Integrationsunternehmen „HOGA“ gemeinnützige GmbH<br />
In einer Periode technischer und organisatorischer Umbrüche (Neue Technologien) und Innovationen<br />
hat sich die Schere zwischen den wachsenden Anforderungsprofilen von Unternehmen an<br />
ihre Mitarbeiter und dem Leistungspotential von Menschen, die Arbeit suchen, weiter auseinander<br />
entwickelt. Flexibilität, Selbstmanagement sowie der Umgang mit den Neuen Technologien sind<br />
heute zu Selbstverständlichkeiten geworden. Vor diesem Hintergrund ist einem Teil der erwerbsfähigen<br />
Bevölkerung der Zugang zur Erwerbsarbeit verwehrt. Dies betrifft im besonderen Maße<br />
geistig behinderte und Menschen mit sonstigen Handicaps.<br />
Daher stellt sich als bedeutsames gesellschaftliches Problem die Frage nach der beruflichen und<br />
sozialen Integration von Menschen, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden können.<br />
Die Entscheidung, MitarbeiterInnen nicht nach ihrem Handicap auszusuchen, sondern nach dem<br />
Stellenanforderungsprofil, ist ein zentraler Ansatz in unserem Konzept. Ein weiterer wichtiger,<br />
wenn nicht sogar der entscheidende Aspekt ist, dass die Arbeitsabläufe innerhalb der Betriebe<br />
weitestgehend auf die Möglichkeiten der MitarbeiterInnen ausgerichtet sind. Technologischer<br />
Fortschritt und die Erfahrung, dass behinderte MitarbeiterInnen längere Zeiträume brauchen, um<br />
Arbeitsabläufe zu erlernen, ergeben zusammen die Arbeitsbedingungen.<br />
Der Zweck des Hotels ist die Beschäftigung von behinderten Menschen mit der Unternehmensphilosophie,<br />
leistungsgerechte Arbeitsbedingungen für das Personal zu schaffen. Dies bedeutet aber<br />
nicht mit geringeren Arbeitsanforderungen.<br />
FREIZEITEN<br />
35<br />
Kurpfalz Hotel<br />
Horstschanze 8<br />
D-76829 Landau/Pfalz<br />
Tel. 0 63 41 / 64 96 90<br />
Fax 0 63 41 / 64 96 919<br />
www.kurpfalzhotel-landau.de<br />
info@kurpfalzhotel-landau.de
36<br />
SPORTIV<br />
Starke Eindrücke<br />
beim 1. Pfälzer<br />
G-Judo-Turnier in Landau<br />
Am Samstag, den 30. Okt. 2010 fand im Schulzentrum Ost in Landau<br />
das 1. Pfälzer G-Judo-Turnier 2010 zur Feier der 10-jährigen Kooperation<br />
des Judokan Landau und der Südpfalzwerkstatt Offenbach statt.<br />
Vor zehn Jahren wurde die Kooperation vom 1. Vorsitzenden<br />
und hauptverantwortlichen Trainer des Judokan Landau, Thomas<br />
Föllinger (5. DAN, Trainer A-Lizenz und Judolehrer), der<br />
Sportlehrerin der Südpfalzwerkstatt Offenbach, Ellen Neßmann-Eitel<br />
(1. DAN, Trainer-B-Lizenz) und dem Reha-Leiter<br />
Werk 1, Christoph Müller ins Leben gerufen. Sowohl Thomas<br />
Föllinger als auch Ellen Neßmann-Eitel sind Sportlehrer und<br />
haben die Reha-Übungsleiterlizenz „Judo für Menschen mit<br />
Behinderung“.<br />
Um am Judo für Menschen mit<br />
Handikap (abgekürzt G-Judo)<br />
wettkampfmäßig, also auf Turnieren<br />
und Meisterschaften teilnehmen<br />
zu dürfen, gibt es hohe<br />
Schutzbestimmung von Seiten<br />
der Behindertensportverbände.<br />
So sollen die Judoka einerseits<br />
als Vereinsmitglieder beim Deutschen<br />
Judobund (mit Judopass<br />
und Jahressichtmarke) als auch<br />
gleichzeitig beim Behindertensportverband<br />
gemeldet sein. Da<br />
eine Vereinsgründung in der<br />
Südpfalzwerkstatt zu kompliziert<br />
war, gründete der Judokan<br />
Landau eine Behindertensportabteilung.<br />
So sind unsere Judoka,<br />
die in der Südpfalzwerkstatt<br />
trainieren, Vereinsmitglieder im<br />
Judokan Landau und im Behindertensportverband<br />
Rheinland-<br />
Pfalz und der Judokan Landau
sponsort die jährlichen Mitgliedsgebühren<br />
beim Behindertensportverband.<br />
Schon drei Jahre später nahmen<br />
sechs der Anfangsteilnehmer bei<br />
den Internationalen Deutschen<br />
Meisterschaften (IDEM) im G-<br />
Judo in München teil und im<br />
Jahr 2007 haben wir, der Judokan<br />
Landau und die Südpfalzwerkstatt<br />
Offenbach sehr erfolgreich<br />
die Ausrichtung der IDEM G-<br />
Judo sowie der Sehgeschädigten<br />
übernommen. Dabei waren Judoka<br />
aus der Schweiz, Österreich,<br />
England, Schweden, Frankreich<br />
und sogar aus Ungarn am Start.<br />
Doch nochmals kurz zurück zum<br />
G-Judo-Turnier 2010: rund 100<br />
gehandikapte Judoka mit geistiger<br />
Behinderung trafen sich zu<br />
diesem bundesweit ausgeschrie-<br />
Michael Walk wurde für die Weltspiele<br />
<strong>2011</strong> in Athen nominiert<br />
SPORTIV<br />
benen Turnier, darunter sowohl die weiblichen als auch<br />
männlichen Kaderathleten aus Nordrhein-Westfalen und<br />
Bayern (die derzeit bundesweit stärksten Judoka, gefolgt von<br />
uns, den Pfälzern). Parallel zum G-Judo-Turnier fand der 1.<br />
Pfälzer Oldie-Cup für Judoka Ü30, also älter als 30 Jahre als<br />
Bodenrandori-Turnier statt. Dabei beginnen die Kämpfer im<br />
Kniestand, wie dies auch bei den G-Judoka in den Wettkampfklassen<br />
2 und 3 die Regel ist. Fünf Judomatten waren gelegt,<br />
die Sporthalle des Schulzentrums Ost voll und es herrschte<br />
von Anfang an trotz Nervosität seitens der Kämpfer eine tolle<br />
Stimmung. Da einige Trainer der G-Judoka beim Ü30-Turnier<br />
starteten, konnten sich sowohl Trainer als auch ihre Schüler/<br />
Innen wechselweise kräftig anfeuern.<br />
Viele freiwillige Helfer waren schon ab Freitagmittag im Einsatz:<br />
beim Mattentransport, dem Aufbau und Herrichten der<br />
Hallen, Essens- und Getränkeversorgung und vieles mehr. Am<br />
Samstagmorgen wurden frische Brötchen belegt, Kaffee gekocht,<br />
Kuchen und Salatspenden gebracht und viele Jugendliche<br />
und Erwachsene halfen und machten dieses Turnier<br />
zu einem vollen Erfolg. Sowohl der Headcoach der G-Judo<br />
Deutschland, Dr. Wolfgang Janke (Leiter einer Förderschule<br />
in Duisburg) als auch der Leistungssportreferent G-Judo,<br />
Alwin Brenner aus München waren von der Ausrichtung des<br />
Turniers begeistert. Und viele Teilnehmer versprachen, zum<br />
zweiten Turnier am 29. Oktober <strong>2011</strong> wieder nach Landau zu<br />
kommen.<br />
Den größten Sieg errang Michael Walk, der erfolgreichste<br />
Judoka der Kooperation. Er wurde von Special Olympics<br />
Deutschland als einer von fünf männlichen Judoka bundesweit<br />
für die Weltspiele <strong>2011</strong> nominiert, die vom 20. Juni bis 04.<br />
Juli <strong>2011</strong> in Athen (Griechenland) stattfinden.<br />
37
38<br />
SPORTIV<br />
Fußball in der Südpfalzwerkstatt –<br />
eine Erfolgsgeschichte mit Tradition<br />
Fußball ist Sportart Nummer Eins in Deutschland und natürlich auch für viele Menschen<br />
mit Behinderung. In der Südpfalzwerkstatt trägt Fußball als arbeitsbegleitende Maßnahme<br />
zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Steigerung der individuellen Fähigkeiten<br />
bei. Die Leidenschaft für das runde Leder verbindet und kann nicht nur Barrieren<br />
verschwinden lassen, sondern bindet Menschen mit Behinderung stärker in das gesellschaftliche<br />
Leben ein.<br />
Fußball hat in der Werkstatt eine lange Tradition<br />
und ist gelebte Erfolgsgeschichte. Allein siebenmal<br />
in Folge konnten unsere Jungs den Rheinland-Pfalz-Meistertitel<br />
nach Hause bringen. Bisher<br />
wurden die Geschicke unserer Mannschaft,<br />
die aktuell aus 16 Mitgliedern aus den Werken<br />
Offenbach 1 und 2 sowie Herxheim besteht, von<br />
Marc Hauck und Bernd Rohrmann geleitet. Die<br />
intensive Betreuung und Förderung des Teams<br />
ist für beide Gruppenleiter neben ihrer täglichen<br />
Arbeit in den Produktionsgruppen immer wieder<br />
eine Herausforderung an Organisation und<br />
Koordination, denn neben den wöchentlichen<br />
Trainingseinheiten nehmen unsere Kicker regelmäßig<br />
an Rundenspielen, Turnieren, Meisterschaften<br />
und Auswahlspielen teil. Hinzu kommt<br />
regelmäßiger Kontakt und Austausch mit dem<br />
Behindertensportverband, Auswahltrainern und<br />
anderen Werkstätten sowie die Teilnahme an<br />
Weiterbildungen für Übungsleiter und Trainer,<br />
um unsere Kicker effektiver und zielgerichter<br />
Kontakt:<br />
Marc Hauck und Roland Busch,<br />
Südpfalzwerkstatt, Offenbach Werk 1,<br />
Tel: 06248 616-252 oder 06348 616-296<br />
fördern zu können. Seit März ist Roland Busch<br />
nun anstelle von Bernd Rohrmann für die Betreuung<br />
unserer Kicker verantwortlich. Der FSV<br />
Offenbach, der für die Südpfalzwerkstatt schon<br />
seit Jahren ein zuverlässiger Kooperationspartner<br />
ist, steht unserer Mannschaft mit seinem<br />
Know how auch weiterhin zur Seite.<br />
Seit 2010 werden nun auch fußballinteressierte<br />
Frauen aufgenommen. Derzeit zählt die Mannschaft<br />
bereits drei weibliche Mitglieder. Das Projekt<br />
gemischte Mannschaft stecke noch in den<br />
Kinderschuhen, wie Marc Hauck uns im Interview<br />
erklärt, sei aber neben der Nachwuchsförderung<br />
aus allen Werken eines der Ziele auf die<br />
man sich zukünftig stärker konzentrieren wolle.<br />
(pb)
SPORTIV<br />
Südpfalzwerkstatt gewinnt die Rheinland-<br />
Pfalz Hallenmeisterschaft der Werkstätten<br />
Bericht von Karl-Heinz Eberle<br />
Mit einem souveränen Ergebnis kehrten die<br />
Fußballer der Südpfalzwerkstatt aus der Halle<br />
in Idar-Oberstein zurück. Vertreten waren die<br />
acht stärksten Mannschaften aus Rheinland-<br />
Pfalz. Im Wechsel musste jeder gegen jeden<br />
antreten. Dem Offenbacher Team gelang ein<br />
Traumstart nach Maß. Mit jeweils 2:0 Toren<br />
besiegten wir Mainz und Trier. Gegen Schönfelderhof<br />
4:1, Koblenz 3:0 und Meisenheim<br />
3:0 hatten die Jungs der Südpfalzwerkstatt das<br />
Optimum auf dem Punktekonto erreicht. Im<br />
entscheidenden Spiel gegen die Mannschaft<br />
aus Landstuhl, die zuvor über 1:1 gegen Mainz<br />
nicht hinauskam, verlor unser Team zwar, trotz<br />
überlegenem Spiel mit 0:1 Toren. Im letzten<br />
Spiel erreichten unsere Fußballer ein 2:1 Sieg<br />
gegen Rockenhausen und hatte sich gedanklich<br />
schon mit dem zweiten Platz abgefunden. Das<br />
allerletzte Spiel in der Halle trugen die von allen<br />
als sicher geglaubte Siegermannschaft aus<br />
Landstuhl gegen das Team vom Schönfelderhof<br />
aus. Nach einer 2:0 Führung drehte der Schönfelder<br />
Hof plötzlich das Ergebnis und gewann<br />
noch mit 2:3 Toren. Dies bedeutete gleichzeitig,<br />
dass die Südpfalzwerkstatt mit 18 Punkten als<br />
Rheinland-Pfalz-Meister 2010 feststand.<br />
Riesenjubel gab es beim Offenbacher Team, als<br />
wir neben dem Pokal – gestiftet vom Rheinland-<br />
Pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch –<br />
auch noch Eintrittskarten zum Schlagerspiel<br />
der 1. Liga zwischen dem 1. FCK und Mainz 05<br />
bekamen.<br />
Hinten:<br />
Kleinert, Alfred<br />
Knorr, Jürgen<br />
Jegatheesan, Ananthan<br />
Einsiedler, Markus<br />
Deutschmann, Heiner<br />
Alt, Timo<br />
Vorne:<br />
Hoffmann, Erwin<br />
Hilzendegen, Denny<br />
Kern, Oliver<br />
39
40<br />
DEUTSCHE VIELFALT<br />
E KKultur<br />
Hessen hat kulturell viel zu bieten. Im ganzen<br />
Land finden international angesehene Kulturveranstaltungen<br />
statt wie die Internationalen<br />
Maifestspiele in Wiesbaden, die Bad Hersfelder<br />
Festspiele, das Rheingau Musik Festival oder<br />
die Verleihung des Georg-Büchner-Preises in<br />
Darmstadt und des Friedenspreises des Deutschen<br />
Buchhandels in Frankfurt. Sehenswert<br />
sind auch die vier hessischen Stätten auf der<br />
UNESCO-Liste des Weltkulturerbes: die Grube<br />
Messel, das karolingische Kloster Lorsch,<br />
die Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer-Limes<br />
und das Obere<br />
Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz.<br />
© mondzart-hohenlohe/PIXELIO<br />
Limes in Öhringen<br />
Eckdaten<br />
Landeshauptstadt: Wiesbaden<br />
Fläche: 21.114,94 km²<br />
Einwohnerzahl: 6.063.683<br />
Gründung: 1945<br />
Ministerpräsident: Volker Bouffier (CDU)<br />
Regierende Parteien: CDU und FDP<br />
Grube Messel<br />
© Carlo Schrodt/PIXELIO<br />
Sehenswertes<br />
Der Fossilienfundort Grube Messel bei Darmstadt<br />
ist die einzige UNESCO-Weltnaturerbestätte<br />
in Deutschland. In einem ehemaligen Kratersee<br />
ist die Lebenswelt der Zeit vor etwa 47 Millionen<br />
Jahren konserviert worden. Sehenswert ist auch<br />
die Saalburg. Sie ist das einzige weitgehend rekonstruierte<br />
Römerkastell am Limes. Fast wie<br />
vor 1800 Jahren können Sie dort heute ein Stück<br />
weit die Römerzeit selbst erleben. Die Anlage<br />
ist eines der herausragenden Museen der Epoche.<br />
Der Limes zieht sich durch die vier Bundes-
länder Hessen, Baden-Württemberg,<br />
Bayern und Rheinland-Pfalz. Die einstmals<br />
gigantische Befestigung ist mit<br />
einer Länge von 550 Kilometern, mit<br />
rund 100 Kastellen sowie 900 Wachtürmen<br />
das größte archäologische Denkmal<br />
unseres Kontinents. Ein Besuch<br />
im Geburtshaus des großen deutschen<br />
Dichter und Denkers Johann Wolfgang<br />
Goethe gehört mit zu einem Besuch in<br />
Frankfurt. Das Goethe-Haus besteht eigentlich<br />
aus zwei verschiedenen Teilen:<br />
zum einem dem Goethe Haus, das Geburtshaus,<br />
das dem Leben von Goethe<br />
gewidmet ist und dem Goethe Museum,<br />
das sich der Zeit und den Zeitgenossen<br />
von Goethe annimmt.<br />
Historische Ereignisse<br />
In den späten 1970er und 1980er Jahren<br />
formierte sich insbesondere aus den<br />
Protesten gegen die Startbahn West<br />
eine aktive Umweltbewegung in Hessen.<br />
Am 14. November 1981 demonstrierten<br />
in Wiesbaden mehr als 120.000<br />
Menschen gegen die Startbahn-Pläne.<br />
Die Startbahn West ist eine 4000 Meter<br />
lange reine Startbahn auf dem Flughafen<br />
Frankfurt am Main.<br />
Im November 1957 wurde Frankfurt<br />
zum Schauplatz eines der berühmtesten<br />
DEUTSCHE VIELFALT<br />
© Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/PIXELIO<br />
Verbrechen in der deutschen Kriminalgeschichte.<br />
Rosmarie Nitribitt – bekannteste Lebedame der Nachkriegszeit<br />
– wurde mit einer Platzwunde am Kopf und<br />
Würgemalen am Hals tot in ihrer Wohnung in Frankfurt<br />
am Main aufgefunden. Nitribitt erlangte durch<br />
ihren Tod in der Bundesrepublik der Fünfziger Jahre<br />
landesweite Berühmtheit. Das Verbrechen wurde bis<br />
heute nicht aufgeklärt.<br />
Berühmte Hessen<br />
1749 wird der bekannteste deutsche Dichter und Hobby-Naturwissenschaftler<br />
in Frankfurt geboren: Johann<br />
Wolfgang von Goethe; seine Werke wurden in fast alle<br />
Sprachen der Welt übersetzt. 1785/1786 werden Jacob<br />
und Wilhelm Grimm in Hanau geboren. Bis heute be-<br />
kannt sind sie durch die Niederschrift von Volksmärchen.<br />
Bernhard Klemens Maria Grzimek (* 24. <strong>April</strong> 1909, † 13.<br />
März 1987) war Tierarzt und Verhaltensforscher, langjähriger<br />
Zoodirektor in Frankfurt am Main, erfolgreicher<br />
Tierfilmer, Autor sowie Herausgeber von Tierbüchern<br />
und einer nach ihm benannten Enzyklopädie.<br />
41
42<br />
KULINARISCHES<br />
Getreide<br />
Wenn man an die hessische Küche denkt, sind erste Assoziationen Apfelwein (oder<br />
wie der Hesse sagt: "Ebbelwoi"), Grüne Soße und Handkäs' mit Musik. In Hessen sind<br />
vor allem schwere schmackhafte Gerichte (Hausmannskost) mit regionalen Zutaten<br />
auf dem Speiseplan. Hauptanbaukulturen in Hessen sind Kartoffeln, Zwiebeln, sowie<br />
Winterweizen, Silomais, Raps und Wintergerste. Sehr typisch für Hessen sind Gerichte<br />
auf Basis von Kartoffeln und Brot. Ähnlich wie die italienische Pizza gibt es belegte Brot-<br />
und Hefekuchenvarianten (Bloatz, Zwiebelkuchen, Speckkuchen), die beim Brotbacken<br />
gleich mitgebacken wurden.<br />
Getränketipp<br />
Die Redaktion empfiehlt:<br />
In Hessen entsteht der Apfelwein nach traditioneller<br />
Herstellung ohne Zugabe von<br />
Zucker und mit vollständiger Gärung. Der<br />
hessische Apfelwein hat deshalb nur ca.<br />
5,5 % Alkohol und enthält damit im Gegensatz<br />
zu Wein aus Weintrauben, der einen<br />
Alkoholgehalt von 9 % bis 14 % hat,<br />
erheblich weniger Alkohol.<br />
Brötchensuppe<br />
Zutaten:<br />
2 EL Butter<br />
2 St. Brötchen trocken<br />
1 l Kochbrühe<br />
1 Ei<br />
etwas Salz<br />
etwas Pfeffer<br />
Garnitur<br />
Die Butter in einer Pfanne zerlassen,<br />
die gewürfelten Brötchen darin<br />
hellbraun braten. Die Kochbrühe abschmecken.<br />
Das Ei mit etwas Brühe<br />
verquirlen und unter die fertige Suppe<br />
rühren, nicht mehr kochen. Die gerösteten<br />
Brötchen erst beim Servieren in<br />
die Suppe legen.
Salzkuchen<br />
Zutaten:<br />
700 g Brotteig 35 g Salz<br />
300 g Zwiebeln 500 ml Milch<br />
250 g Quark 25 g Kümmel<br />
125 ml Pflanzenöl 2 kg Kartoffeln<br />
2 St. Eier 200 g Speckwürfel<br />
Den Brotteig auf einem Blech ausrollen.<br />
Die Kartoffeln schälen und<br />
kochen. Derweil die Zwiebeln feinhacken.<br />
Die feingehackten Zwiebeln geben<br />
Sie gemeinsam mit den restlichen<br />
Zutaten – außer dem Speck – in eine<br />
große Schüssel und mengen diese<br />
mit einem Schneebesen durch. Die<br />
gekochten Kartoffeln können Sie nun<br />
wahlweise durch einen Fleischwolf<br />
drehen oder mit einer Kartoffelpresse<br />
in die Schüssel mit den restlichen<br />
Zutaten drehen. Anschließend alles<br />
gut vermengen, auf den Brotteig geben<br />
und glatt streichen. Dann den gewürfelten<br />
Speck auf das Blech geben.<br />
Bei einer Temperatur von 220 Grad<br />
40 Minuten im Backofen backen.<br />
Frankfurter<br />
Apfelkuchen<br />
KULINARISCHES<br />
Zutaten:<br />
300 g Mehl 30 g Stärkemehl<br />
1 St. Eigelb 1/2 Vanillestange<br />
200 g Zucker 3 St. Eigelb<br />
Paniermehl 150 g Zucker<br />
1/2 unbeh. Zitrone 1/4 l Sahne<br />
Prise Salz 1/4 l Milch<br />
200 g Butter 1,5 kg Saure Äpfel<br />
Aus Mehl, Eigelb, Zucker, Zitronenschale, Salz und<br />
Butterflöckchen einen Teig arbeiten und danach 1 Std.<br />
kühlstellen. Eine Hälfte des Teigs in einer gefetteten<br />
Springform auslegen, mit der anderen den Rand auskleiden.<br />
Boden mit Paniermehl bestreuen und dicht<br />
mit geschälten und geviertelten Äpfeln belegen. 3/4<br />
der Milch, Sahne, Zucker und Vanillemark aufkochen.<br />
Stärke und Eigelb mit der restlichen Milch verrühren,<br />
in die kochende Flüssigkeit gießen und dick kochen<br />
lassen. Ständig rühren! Heiß auf den Apfelkuchen gießen<br />
und im vorgeheizten Ofen bei 180°C rund 1 Std<br />
backen.<br />
43
44 REISEBERICHT<br />
R e i s e b e r i c h t<br />
Kerstin Stubenrauch<br />
Mein Papa hat uns gegen 5.10 Uhr zum Baden-<br />
Airpark gefahren. Zuerst hatte unser Flieger 25<br />
Minuten Verspätung, da die Franzosen streikten.<br />
Wir sind dann aber doch gut in Telmo auf<br />
Mallorca angekommen. Unser Hotel lag direkt<br />
an einer kleinen Badebucht. Am ersten Abend<br />
haben wir unseren Ort erkundet und sind aber<br />
früh ins Bett gefallen, weil wir von der Anreise<br />
ganz kaputt waren. Die nächsten Tage haben<br />
wir Ausflüge zum Strand und in die nähere Um-<br />
gebung gemacht. Das Wasser hier war so klar,<br />
dass man die Fische sehen konnte. An einem<br />
unserer Ausflüge sind wir mit dem öffentlichen<br />
Bus auf eigene Faust nach Andratx gefahren<br />
und haben dort eine Wanderung zum Hafen unternommenen.<br />
Danach sind wir noch ins Meer<br />
zum Baden gegangen. Dieses Jahr war ich mehr<br />
im Wasser als am Strand, da mir der Strand etwas<br />
zu klein geraden ist. Innerhalb von fünf<br />
Minuten hatte man die Badebucht durchquert.<br />
In den kommenden Tagen fuhren wir erst nach<br />
Manacor zu einer Perlenfabrik und danach zu<br />
einer Fabrik mit Schnitzereien aus Olivenholz.<br />
Auch zu der Drachenhöhle (Tropfsteinhöhle)<br />
und nach Porto Christo sind wir gefahren. Zum<br />
Schluss besuchten wir noch eine Keramikausstellung<br />
und haben auch noch einen Abendspaziergang<br />
gemacht. Uns hält kaum was im Hotel.<br />
Unsere Wanderung am nächsten Tag führte<br />
uns zu einem Turm (La Torre): Von dort aus<br />
hatte man einen guten Überblick auf die Insel<br />
Dragonera. Die Aussicht war so toll – wir muss-<br />
Mallorca liegt östlich des spanischen Festlandes.<br />
Mallorca verfügt dabei über eine Küstenlinie von<br />
über 550 Kilometern Länge. Zum Verwaltungsgebiet<br />
von Mallorca gehören neben der Hauptinsel<br />
das Cabrera-Archipel und die Insel Sa Dragonera.
ten den gleichen Weg zurückgehen. Das war<br />
ein Weg! Was unternimmt man nur für ein paar<br />
schöne Fotos!<br />
In der folgenden Nacht gab es ein Gewitter, daher<br />
war am nächsten Tag Badeverbot. Deshalb<br />
wollten wir die Ruinen von La Trapa besichtigen.<br />
Doch wir kamen nur zur Hälfte. Der Aufstieg<br />
war ganz schön steil. Am folgenden Tag<br />
fuhren wir wieder auf eigene Faust mit dem Bus<br />
nach Peguera, um bummeln zu gehen, da es<br />
bei uns im Ort nicht so viele Einkaufsmöglichkeiten<br />
gab. An einem anderen Tag wurden wir<br />
schon um 8.00 Uhr an unserem Hotel abgeholt<br />
und erst mal nach Kap de Mar gebracht. Von<br />
dort ging es weiter nach Sinue auf den Wochenmarkt,<br />
wo noch Pferde, Esel, Ziegen, Schafe,<br />
Ponys per Handschlag verkauft werden. Weiter<br />
ging es von Playa de Formentor mit dem Schiff<br />
nach Port de Pollenca. Die letzten Urlaubstage<br />
hatten wir mit dem Wetter leider kein Glück<br />
mehr. Zudem haben die Unwetter viele Algen<br />
an den Strand gespült, was ziemlich gestunken<br />
hat. Also haben wir uns die letzten Tage mit<br />
Spielen und Spaziergängen vertrieben. An unserem<br />
Abreisetag mussten wir schon um 5.00<br />
Uhr aufstehen, da wir um 6.45 Uhr am Hotel<br />
Bild oben und rechts: Der Strand von Telmo war<br />
nicht sehr weitläufig. Aber die kleine Badebucht<br />
am Hotel war sehr romantisch.<br />
REISEBERICHT<br />
abgeholt wurden. Am Flughafen angekommen,<br />
mussten wir erst einmal zurechtkommen: wo sollen<br />
wir hin? Wo können wir die Koffer abgeben,<br />
einchecken, das richtige Gate finden und dabei<br />
aber den Flug nicht verbrummen. Aber am Ende<br />
hat doch alles geklappt und wir sind doch gut erholt<br />
aus unserem Urlaub zurückgekommen. Es<br />
war mal wieder eine spannende Reise, bei der<br />
wir viel gesehen und erlebt haben.<br />
45
46<br />
BI<strong>LD</strong>UNG & SOZIALES<br />
Projekt „Bildungs- und Qualifizierungsmanagement“<br />
Die Südpfalzwerkstatt beteiligt sich an dem<br />
zweijährigen Modellprojekt „Bildungs- und<br />
Qualifizierungsmanagement in WfbM“ des<br />
Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />
Familie und Frauen Rheinland-Pfalz.<br />
Neben der Südpfalzwerkstatt nehmen elf<br />
weitere rheinland-pfälzische Werkstätten<br />
teil. Das Institut für Technologie und Arbeit<br />
(ITA) in Kaiserslautern sorgt für die<br />
wissenschaftliche Begleitung.<br />
Ein ganzes Leben lang lernen<br />
Im Bildungsprojekt treffen sich Mitarbeiter aus<br />
vielen Werkstätten in Rheinland-Pfalz regelmäßig.<br />
Alle schauen die Bildungs-Arbeit in ihren<br />
Werkstätten genau an. Bildung, also Lernen, ist<br />
eine wichtige Aufgabe in den Werkstätten für<br />
Menschen mit Behinderung. Vieles hat sich in<br />
den letzten Jahren verändert. Manches kann<br />
noch verbessert werden. Wir schauen überall<br />
dahin wo Bildung, also Lernen, angeboten<br />
wird. In die Arbeits-Gruppen. In die Kurse. In<br />
allen vier Werken.<br />
Wer lernt was? Wie? Wann? Wo?<br />
Lernen heißt: Etwas Neues kennenlernen. Du<br />
probierst etwas aus. Erst klappt es nicht. Du bist<br />
langsam und unsicher. Du versuchst es. Nochmal.<br />
Nochmal. Und nochmal. Du versuchst es<br />
solange bis Du es kannst. Du übst. Mit der Zeit<br />
wirst Du sicherer. Schneller. Genauer. Du hast<br />
etwas Neues gelernt. Du freust dich! Du bist<br />
stolz auf dich und deine Leistung.<br />
Lernen heißt: Neugierig sein auf sich und die<br />
Dinge in der Welt. Etwas mit Freude tun. Allein.<br />
Zu zweit. Mit vielen. Miteinander arbeiten.<br />
Miteinander reden. Schweigen. Miteinander<br />
lachen. Miteinander weinen. Jemanden trösten.<br />
Sich trösten lassen. Miteinander streiten. Sich<br />
wieder vertragen. Sich gern haben. Freunde<br />
finden. Sich lieben. Freunde ihre eigenen Wege<br />
gehen lassen. Selbst eigene Wege gehen. Miteinander<br />
leben.<br />
Lernen heißt: Etwas selbst tun. Dabei-sein. Mitmachen.<br />
Sich einmischen. Sag Deine Meinung.<br />
Du bist Teil des Unternehmens Südpfalzwerkstatt.<br />
Zeige Deinen Stolz auf gute Leistung! Entdecke<br />
Deine Möglichkeiten. Und Deine Grenzen.<br />
Stell Fragen, wenn Du nicht weiter weißt.<br />
Es gibt jemanden, der Dich unterstützen kann.<br />
Bildung in der Südpfalzwerkstatt<br />
Gemeinsam Wege finden. Gemeinsam Wege<br />
gehen. Lernen heißt, entdecken was möglich<br />
ist (F. Perls). (bo)<br />
BI<strong>LD</strong>UNG FÜR ALLE<br />
BI<strong>LD</strong>UNGSOFFENSIVE
SCHAU GENAU<br />
... Die häufigste Unfallursachen<br />
sind Stolper, Rutschen und Stürzen<br />
Gehen ist für die meisten von uns ein automatisierter<br />
Bewegungsablauf. Wir denken: Gehen<br />
ist ungefährlich. Ein Irrtum. Die Realität sieht<br />
anders aus. Stolpern und Stürzen ist Unfallursache<br />
Nummer 1. Fast jeder fünfte Arbeits- oder<br />
Wegeunfall ist auf einen Sturz zurückzuführen.<br />
Die Folgen sind oft schmerzhaft und langwierig,<br />
die Ursachen häufig banal: In beiden Händen<br />
werden gleichzeitig Gegenstände getragen, Kabel<br />
liegen achtlos auf dem Boden, Paletten stehen<br />
„einfach so rum“ oder das Schuhwerk ist<br />
ungeeignet. Wenn dann noch bauliche Mängel<br />
wie beschädigte Fußböden oder eine schlechte<br />
Beleuchtung hinzukommen, erhöht dies das<br />
Sturzrisiko unnötig. Sturzunfälle sind nicht einfach<br />
Schicksal – man kann etwas dagegen tun.<br />
Darauf baut die Foto-Aktion „Schau genau“,<br />
die im Werk Herxheim auf diese oft unter-<br />
schätzte Gefahr aufmerksam macht und Tipps<br />
zur Vorbeugung gibt. Ziel ist es, die Stolper-,<br />
Rutsch- und Sturzunfälle deutlich zu senken.<br />
Hierzu sind alle Beschäftigten, die Gruppenleiter<br />
wie auch die Mitarbeiter mit Behinderung<br />
aufgefordert, mögliche Unfallursachen und<br />
Gefahrenstellen aufzuzeigen und mit einem<br />
Foto festzuhalten. Die so entstandenen Fotos<br />
werden mit einem kurzen Text versehen und<br />
öffentlich gemacht. Dadurch sollen zum einen<br />
Stolperfallen aufgezeigt sowie ein geschärftes<br />
Bewusstsein und kleine Verhaltensänderungen<br />
erreicht werden.<br />
Entdeckst Du die acht Fehler? Schau genau!<br />
Wer Hilfe braucht, schaut auf Seite 55 nach.<br />
Dort findet sich die Lösung. Viel Spaß und Erfolg<br />
beim Suchen der Fehler! (ew)<br />
47
48<br />
FREIZEIT<br />
ein Sommertraum<br />
Wie in jedem Jahr richtet der Berufsbildungsbereich eine Urlaubsfreizeit<br />
für und mit seinen Mitarbeitern mit Behinderung<br />
aus. Ziel der Reise, wie schon des Öfteren, das Jugendübernachtungshaus<br />
Herrenmühle des Kreisjugendrings Altötting, der<br />
wie immer ein guter Gastgeber für uns war.<br />
Gut gelaunt traten wir am 25. Juni unseren Reiseweg an. Die Route<br />
führte uns über die Autobahn A8 Stuttgart – München Richtung<br />
Altötting wo wir gegen 14:00 Uhr ankamen und das Haus in<br />
unseren Besitz nahmen. Zimmer einräumen, Gelände erkunden<br />
und dann, ein köstliches Essen zubereitet von unserem Koch<br />
Herrn Metz, und der Tag konnte gemütlich ausklingen. Eine<br />
feste Größe unseres Freizeitprogramms ist der Einkaufsbummel<br />
am Samstag. Das beliebteste Objekt unsere Kaufwut sind alljährlich<br />
Wasserspritzpistolen die zur aktiven Freizeitgestaltung beitragen<br />
und immer für eine spontane Abkühlung sorgen. Abends<br />
gab es leckere Semmelknödel mit Schwammerl, einfach lecker.<br />
Zum Ausklang des Tages trafen wir uns wie immer in der Sitzecke<br />
hinterm Haus zu einem kühlen Getränk.<br />
Bild links: Abkühlung tat<br />
der gesamten<br />
"BBB-Besatzung"<br />
bei der Hitze gut.<br />
Bild oben: Christof Müller<br />
mit Doppelverglasung –<br />
für guten Durch- und Überblick.<br />
Ein geteiltes Programm erwartete<br />
uns am Sonntag. Eine<br />
Gruppe fuhr nach Burghausen<br />
um die längste Burganlage<br />
Europas zu besichtigen. Der<br />
andere Teil wanderte nach<br />
Altötting, einen sehr bekannter<br />
Wallfahrtsort. Der Nachmittag<br />
und Abend stand ganz<br />
im Zeichen des WM-Spieles<br />
Deutschland-England, dass un-
sere Mannschaft bekanntlich<br />
mit 4:1 gewann und mit einem<br />
spontanen Autokorso inclusive<br />
Hupkonzert und Fahnenschwenken<br />
gefeiert wurde.<br />
Der Montag war Alpentag.<br />
Unser Ausflugsziel Kössen<br />
in Tirol. Mit der Gondelbahn<br />
hoch zum Unterberghorn in<br />
1500 m Höhe und den Paragleitern<br />
beim Start zuzuschauen.<br />
Durch das schöne Chiemgau<br />
zurück, ein kurzer Halt am<br />
FREIZEIT<br />
Waginger See um uns im herrlich kühlen Wasser eine wohlverdiente<br />
Abkühlung zu genehmigen, die dann allerdings in eine<br />
Wasserschlacht ausartete. Ziemlich durchnässt fuhren wir zurück.<br />
Roland hatte mittlerweile den Grill vorbereitet und der Tag<br />
konnte gemütlich am Feuer ausklingen.<br />
Chiemsee stand am Dienstag auf unserem Reiseprogramm.<br />
Nach einer kurzen Rast stellte uns Christof Müller vor eine fast<br />
unlösbare Aufgabe. Er hatte den Autoschlüssel so gut versteckt,<br />
dass wir fast 30 Minuten Suche benötigten um ihn letztendlich<br />
im Türschloss zu entdecken. Mit dem Dampfer eine Rundfahrt<br />
auf dem Chiemsee und anschließender Einkehr in einen Biergarten<br />
auf der Fraueninsel.<br />
Der Wöhrsee bei Burghausen, ein schöner Badesee unterhalb<br />
der Burg, ein Highlight dieser Freizeit. Super Wetter, gutgelaunte<br />
BBBler, kühles Nass, was wollten wir mehr? Abends noch<br />
Bayrisch-pfälzische Gespräche beim Essen im Gasthof. Für<br />
reichlich Verwirrung und Hektik an der Kaffeemaschine sorgte<br />
dann die Bestellung „än kalde Kaffee“.<br />
Mit vielen schönen Eindrücken reisten wir dann am Freitag zurück.<br />
Fazit: ein unvergessenes Erlebnis. (ak)<br />
49
50<br />
GALERIE<br />
© uschi-dreiucker/PIXELIO<br />
Winterfeier <strong>2011</strong>
GALERIE<br />
© martin-ostheimer/PIXELIO<br />
Da Ende Dezember 2010 die Weihnachtsfeier aufgrund<br />
der schlechten Wetterlage ausfiel, wurde im Januar<br />
dann kräftig nachgefeiert. Nach dem offiziellen Teil<br />
wurde gruppenintern weitergefeiert. Viele sind in diesem<br />
Jahr auch außerhalb zum Essen gegangen.<br />
51
52 NILS ERKLÄRT<br />
beurteilung?Gefährdungs-<br />
Was bitte ist eine<br />
Jede Arbeit ist mit Unfall- und Gesundheitsrisiken verbunden.<br />
Aber: Die Risiken sollen möglichst gering gehalten werden.<br />
Das ist für jeden Beschäftigten, für die Werkstatt und für unsere<br />
Gesellschaft von grundlegender Bedeutung. Will man Gefährdungen<br />
gering halten, muss man sie kennen. Genau dies ist das<br />
Ziel der Gefährdungsbeurteilung: Die Gefährdungen werden gezielt<br />
ermittelt. Hierzu dienen z. B. Checklisten, wie sie in der Südpfalzwerkstatt<br />
eingesetzt werden.<br />
Welchen Stellenwert hat die Gefährdungsbeurteilung?<br />
Die Gefährdungsbeurteilung ist nicht nur in der Südpfalzwerkstatt<br />
das zentrale und wichtigste Element im Arbeitsschutz.<br />
Muss jede einzelne Gefährdung betrachtet werden?<br />
Ja, denn erst danach entscheidet sich, ob Handlungsbedarf besteht<br />
oder nicht.<br />
Wie geht man bei der Gefährdungsbeurteilung vor?<br />
Am Beispiel der Montage der Frontplatte im Werk Herxheim soll<br />
dies erklärt werden.<br />
1. Schritt: Zunächst werden die Arbeitsbereiche festgelegt, hier<br />
die Arbeitsgruppe, in der die Frontplatte montiert wird. Wichtig ist<br />
auch zu schauen, welche Tätigkeiten werden hierfür ausgeführt?<br />
2. Schritt: Die Gefährdungen werden ermittelt. Was kann zu Gefährdungen<br />
führen, z. B. beim Abfräsen des Angusses der Frontplatte<br />
an der Fräsmaschine (siehe Bild links oben).<br />
3. Schritt: Schutzziele sind festzulegen. Was will ich eigentlich<br />
erreichen? Beispiel: Die Frontplatte muss beim Abfräsen des Angusses<br />
sicher eingespannt sein (Verletzungsgefahr durch Lösen).<br />
4. Schritt: Maßnahmen müssen festgelegt werden. Es ist z. B.<br />
eine automatische Zuführung und Feststellung der Frontplatte<br />
(Bild links) vorzusehen. Oder eine Zweihandbedienung (Bild<br />
links unten) ist nötig.<br />
5. Schritt: Die Maßnahmen müssen auf ihre Wirksamkeit überprüft<br />
werden. Die Frage ist zu beantworten: Ist das Schutzziel erreicht?<br />
Sind auch die Mitarbeiter mit Behinderung in das Verfahren<br />
zur Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen?<br />
Aber sicher. In allen fünf Schritten sind die Mitarbeiter mit Behinderung<br />
zu beteiligen. Gerade die Vorschläge derer, die direkt<br />
betroffen sind, helfen mit, die Gefahren schon an der Quelle zu<br />
beseitigen.<br />
Alle Beschäftigten der Südpfalzwerkstatt sind aufgefordert,<br />
die Gefahren frühzeitig zu erkennen – bevor etwas passiert!
Evelyne, stell Dich bitte kurz vor. Woher<br />
kommst Du, wie kamst Du zum Nähen?<br />
Mein Name ist Evelyne Rudolf, ich bin 40<br />
Jahre alt. Aufgewachsen bin ich in Hayna,<br />
einem Ortsteil von Herxheim. Seit 24 Jahren<br />
arbeite ich in der Südpfalzwerkstatt.<br />
Zunächst im Werk Wörth, ab 1993 in Herxheim.<br />
Zum Nähen kam ich durch meine<br />
damalige Gruppenleiterin. „Evelyne, so erinnert<br />
sich Jutta Schönebeck, war von Anfang<br />
an sehr am Nähen interessiert. Und,<br />
sie war eine sehr Genaue und sehr Liebe.“<br />
Zunächst haben wir auf „alten Kleppermaschinen“<br />
genäht. Später erhielten wir sechs<br />
neue Nähmaschinen. Mit leuchtenden Augen<br />
berichtet sie über die Näharbeiten für<br />
die BASF. Für die Arbeitsanzüge haben wir<br />
Taschen aufgenäht. Und die schönen Logos.<br />
Interessant war auch das Nähen von<br />
Nähen<br />
macht<br />
mir sehr<br />
MEIN ARBEITSPLATZ<br />
viel Spaß.<br />
Evelyne Rudolf – Mitarbeiterin<br />
mit Behinderung in der<br />
Näherei im Werk Herxheim<br />
Handschuhen, Mützen und Fahrradsattelauflagen.<br />
„Mit einer selbst gebastelten Spinne aus Wolle, die<br />
mit einem Faden über den Tisch gezogen wurde“, hat<br />
mich Evelyne, so erinnert sich Jutta Schönebeck, richtig<br />
erschrocken. Evelyne lacht schelmig dabei. Heute<br />
heißt ihre Gruppenleiterin in der Näherei Elke Bohn.<br />
Sie berichtet, dass Evelyne selbstständig Tischbezüge<br />
genäht hat. „Vom Ausmessen, Stoff aussuchen und<br />
bestellen, zuschneiden, Nähen und Anpassen, hat sie<br />
alles selbst gemacht.“ Stolz nickt Evelyne. „Evelyne<br />
näht super gerne“ weiß Frau Bohn zu berichten. Fahnen<br />
und Schürzen nähe ich auch. Bei den Schürzen<br />
behersche ich alle Arbeitsgänge vom rundum säumen,<br />
Taschen aufnähen bis zum Annähen der Bänder.“<br />
Natürlich hat Evelyn eine Nähmaschine zuhause.<br />
„Vom Aldi! Da ich nach der Arbeit meine beiden Nichten<br />
hüte – meine zweite Lieblingsbeschäftigung –<br />
bleibt jedoch daheim wenig Zeit zum Nähen. (ew)<br />
53
54<br />
WITZECKE<br />
Gehen zwei Eisbären durch die Wüste. Sagt der<br />
eine: „Die müssen ja hier einen harten Winter gehabt<br />
haben.“ „Wieso das denn?", fragt der andere.<br />
Na hier ist doch überall gestreut.“<br />
An einer Bushaltestelle steht ein<br />
Fußballspieler und wartet auf<br />
den nächsten Bus. Um sich seine<br />
Zeit zu vertreiben, übt er Dribbelschritte.<br />
Eine ältere Frau kommt<br />
auf ihn zu, fasst ihn bei der Hand<br />
und sagt: „Junger Mann, bleiben<br />
Sie ganz ruhig, ich zeige Ihnen,<br />
wo die Toilette ist.“<br />
Hirsch auf der Pirsch<br />
Sport ist Mord<br />
alle Cartoons by © Stefan-Bayer/PIXELIO<br />
Drei Jungs streiten<br />
darüber, wessen<br />
Vater der schnellste<br />
ist. Der erste:<br />
„Mein Vater ist Rennfahrer, der ist sicher<br />
der schnellste!“ Der zweite: „Vergiss es!<br />
Meiner ist Pilot bei der Luftwaffe, der ist<br />
viel schneller!“ Der dritte: „Nein, mein<br />
Papi ist noch schneller!“ Die beiden anderen:<br />
„So, und wie macht er das?“ – „Er ist<br />
Beamter!“ Großes Gelächter. „Nein, wirklich!<br />
Er ist so schnell, dass er am Freitag<br />
um vier Uhr mit der Arbeit aufhört, aber<br />
schon um drei Uhr zu Hause ist!“<br />
Schwamm drüber<br />
„Wie gefällt Ihnen<br />
mein neuer Hut,<br />
Herr Doktor?“ –<br />
„Sie wissen doch,<br />
gnädige Frau, als<br />
Arzt unterliege<br />
ich der Schweigepflicht.“<br />
Grüner Daumen
<strong>2011</strong><br />
Veranstaltungen und Feste<br />
Wo ist was los <strong>2011</strong><br />
24.06.<strong>2011</strong> - 27.06.<strong>2011</strong> Bad Dürkheimer<br />
Römerkelterfest<br />
25.06.<strong>2011</strong> - 26.06.<strong>2011</strong> Klingenmünster:<br />
Landeckfest<br />
08.07.<strong>2011</strong> - 10.07.<strong>2011</strong> Landauer Sommer<br />
30.07.<strong>2011</strong> - 31.07.<strong>2011</strong> Kalmitweinfest Ilbesheim<br />
05.08.<strong>2011</strong> - 09.08.<strong>2011</strong> Nußdorfer Weinkerwe<br />
19.08.<strong>2011</strong> - 22.08.<strong>2011</strong> Dammheimer Weinkerwe<br />
02.09.<strong>2011</strong> - 05.09.<strong>2011</strong> Edenkobener<br />
Winzerjahrmarkt<br />
02.09.<strong>2011</strong> - 05.09.<strong>2011</strong> Queichheimer Kerwe<br />
09.09.<strong>2011</strong> - 19.09.<strong>2011</strong> Bad Dürkheimer<br />
Wurstmarkt<br />
10.09.<strong>2011</strong> - 19.09.<strong>2011</strong> Landauer Herbstmarkt<br />
16.09.<strong>2011</strong> - 19.09.<strong>2011</strong> Billigheimer Purzelmarkt<br />
30.09.<strong>2011</strong> - 10.10.<strong>2011</strong> Neustadter Weinlesefest<br />
13.10.<strong>2011</strong> - 16.10.<strong>2011</strong> Landauer Federweißen<br />
04.11.<strong>2011</strong> - 12.11.<strong>2011</strong> Martinus-Weinfest in St. Martin<br />
24.11.<strong>2011</strong> - 27.11.<strong>2011</strong> Adventsmarkt in Herxheim<br />
Werkstatt-Schließtage und Termine <strong>2011</strong>:<br />
24.06.<strong>2011</strong> Freitag nach Fronleichnam<br />
31.10.<strong>2011</strong> Montag vor Allerheiligen<br />
30.09.<strong>2011</strong> Betriebsversammlung<br />
16.12.<strong>2011</strong> Betriebsversammlung/Weihnachtsfeier MoB<br />
21.12.<strong>2011</strong> Jahresabschlussfeier MmB<br />
22.12.<strong>2011</strong> Beginn der Weihnachtspause<br />
01.01.2012 Ende der Weihnachtspause<br />
Kinder- und Jugendtheatertage <strong>2011</strong><br />
Am: 02. – 05.06.<strong>2011</strong><br />
Wo: Theater in Heuchelheim-Klingen,<br />
Übernachtung im FED- Haus<br />
Info: Familienentlastender Dienst <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>LD</strong>-SÜW<br />
http://www.lebenshilfe-ld-suew.de/ambulantehilfen/familienentlastender-dienst/<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
von<br />
„im Fokus“<br />
gibt es im<br />
Dezember!!<br />
PINNWAND<br />
Rätselauflösung<br />
Habt ihr alle 8 Fehler gefunden?<br />
Auflösung des Bilderrätsels<br />
„Schau genau“ von Seite 47<br />
55
Redaktion<br />
Redaktionsleitung<br />
Koordinatorenteam<br />
v.l.: Mike Clausonet,<br />
Bernhard Wirth, Stefan<br />
Rohr, Anna-Maria<br />
Büchler, Sandra Vogt,<br />
Jürgen Strüb, Hartwig<br />
Jochum, Tanja Becker,<br />
Andreas Weber, Dominik Mikolski<br />
Petra Blank,<br />
Alfred Kreuter<br />
Erwin Welsch,<br />
Koordinator Werk Herxheim,<br />
Christian Kuntz,<br />
Koordinator Werk Offenbach 2<br />
Jakob Brauer<br />
Koordinator Werk Wörth,<br />
Claudia Bentz,<br />
Koordinatorin <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kreisvereinigung Landau/<br />
Südliche Weinstraße e.V.<br />
Albert-Schweitzer-Str. 13<br />
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Redaktionsleitung<br />
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Gestaltung und Layout<br />
Blank Petra<br />
Foto/Bildmaterial<br />
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Redaktion<br />
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Offenbach/Queich, <strong>2011</strong>