Schnappschuss 04/2015

Technik und Bildbearbeitung
A, S oder M
– welcher Belichtungsmodus ist sinnvoll?
Alle modernen Kameras bieten die drei Belichtungsmodi „Blendenpriorität“ (A,
Av), „Verschlusszeitpriorität“ (S, Tv) und Manuell (M). Aber welcher Modus bietet
sich für welchen Zweck an, und warum benutzen Berufsfotografen, entgegen der
landläufigen Meinung, durchaus nicht immer den manuellen Modus?
Mythos „manueller Modus“
Manche unserer Kursteilnehmer haben gehört
oder gelesen, das „Profis“ ausschließlich
im manuellen Belichtungsmodus fotografieren.
Sie meinen, dass in diesem Modus,
anders als in den automatischen Belichtungsmodi,
die Belichtung immer korrekt
ist (weshalb würden die „Profis“ ihn sonst
benutzen?). Also dreht man an der Belichtungszeit
oder der Blende, bis der Zeiger unter
der Belichtungsskala genau in der Mitte
steht und schon ist alles gut... oder?
Wer den manuellen Modus so benutzt,
könnte auch die Vollautomatik nehmen. Das
Belichtungsergebnis wäre identisch. Denn
auch die Automatik macht nichts anderes,
als „den Zeiger genau in die Mitte zu stellen“.
Wenn das Motiv, wie im Beispiel, eine
ausgewogene Helligkeitsverteilung aufweist,
also aus dunklen, mittleren und hellen Bildelementen
besteht, wird die Belichtung in
der Tat passen. Unabhängig vom gewählten
Belichtungsmodus.
Sobald das Motiv aber vom Standard
abweicht und aus überwiegend hellen oder
überwiegend dunklen Elementen besteht,
kommt es zu Fehlbelichtungen. In diesem
Fall wäre es gerade falsch, den Zeiger des
Belichtungsmessers genau in die Mitte, also
auf „0“ zu stellen. Bei einer Schneelandschaft
z.B. würde dieses Vorgehen unweigerlich zu
einem zu dunklen Bild führen:
1/125 f8.0
-3 -2 -1 0 +1 +2 +3
HOFFMANN
Photography
1/125 f8.0
-3 -2 -1 0 +1 +2 +3
Da der Schnee sehr viel Licht reflektiert,
„glaubt“ der Belichtungsmesser, dass
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