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Mein Viertel 1/2012 - Iserlohn

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Historisches <strong>Mein</strong> <strong>Viertel</strong> • 01 / <strong>2012</strong> 01 / <strong>2012</strong> • <strong>Mein</strong> <strong>Viertel</strong><br />

Historisches<br />

Vorderansicht des Rampelmannschen Hauses vor dem Abbruch der<br />

Nachbargebäude, um 1950 (© Stadtarchiv <strong>Iserlohn</strong>), Rückseite des<br />

Rampelmannschen Hauses, um 1982 (© Stadtarchiv <strong>Iserlohn</strong>).<br />

Das Rampelmannsche Haus heute (© Tabea Rössig)<br />

Das Rampelmannsche Haus<br />

Bürgerhaus mit langer Geschichte<br />

Vatandaş evi ile uzun öyküsü<br />

(rc) Zu den markanten Gebäuden im Umfeld der<br />

Bauernkirche zählen bis heute das ehemalige<br />

Zeughaus (heute Stadtmuseum), das Fabrikhaus<br />

Maste (heute Museum für Handwerk und Postgeschichte)<br />

und das so genannte Rampelmannsche<br />

Haus, Am Zeughaus 1. Dieses in spätbarockem Stil<br />

errichtete massive Gebäude blickt auf eine wechselvolle<br />

Bau- und Nutzungsgeschichte zurück und<br />

ist architektonischer Zeuge der Stadtgeschichte.<br />

Das geräumige Gebäude wurde 1748 – darauf weist<br />

die Jahreszahl unter der Dachtraufe an der östlichen<br />

Langseite hin – für den <strong>Iserlohn</strong>er Handelsmann<br />

Gerhardus Quincke aus Bruchsteinen errichtet. Die<br />

Familie Quincke, die noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

das Haus bewohnte, gehörte nach den<br />

Kaufleuten von Scheibler, Schrimpff, Ebbinghaus<br />

und Brune sowie dem Fabrikanten Schmiemann zu<br />

den höchstbesteuerten Einwohnern der Stadt Iser-<br />

lohn. Von der Familie<br />

Quincke gelangte<br />

das Haus<br />

an den Bronzefabrikanten<br />

Johannes Duncker.<br />

1828 wird<br />

dessen Schwa-<br />

Für drei Jahrzehnte war das<br />

Rampelmannsche Haus<br />

die zentrale Aufbewahrungsstelle<br />

für die schriftliche Überlieferung<br />

zur Stadtgeschichte.<br />

ger Franz Maste, der Besitzer der Fabrik in Barendorf,<br />

als Miteigentümer genannt. Über den Fabrikinhaber<br />

Carl Maste kam das Haus 1892/93 an<br />

den Kaufmann und Stadtverordneten Heinrich<br />

Rampelmann, dessen Familienname zur charakteristischen<br />

Bezeichnung für das Haus wurde.<br />

Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind<br />

anhand der Bauakte die vorgenommenen baulichen<br />

Veränderungen dokumentiert: Anbauten<br />

wurden errichtet, wieder abgerissen bzw. in Wohnraum<br />

umgewandelt und unterkellert. Im Jahr 1900<br />

verschwand die sechsstufige Freitreppe vor dem<br />

Hauseingang. Erhalten blieb bei der Veränderung<br />

des Eingangs das Monogramm über dem Türportal.<br />

1913 erwarb die Stadt <strong>Iserlohn</strong> nach dem Tod von<br />

Heinrich Rampelmann das Haus und vermietete Räume<br />

als Wohnungen. Seit 1939 nutzte das Deutsche<br />

Rote Kreuz Räume im Rampelmannschen Haus. In<br />

den 1970er Jahren ergab sich eine neue Nutzungsmöglichkeit.<br />

Das seit 1937 im benachbarten „Haus<br />

der Heimat“ (Stadtmuseum) untergebrachte Stadtarchiv<br />

benötigte dringend mehr Platz. Nach Um- ><br />

> bauten im Inneren, dem Einbau eines<br />

historischen Sandsteinportals aus dem<br />

Jahre 1757 vom abgebrochenen Haus<br />

Schrimpff (Stadthaus I, westlich des Alten<br />

Rathauses) an der Hausrückseite und Abrissarbeiten<br />

im Umfeld des Hauses zog das<br />

Stadtarchiv 1977 ein. Für drei Jahrzehnte<br />

war das Rampelmannsche Haus damit<br />

die zentrale Aufbewahrungsstelle für die<br />

schriftliche Überlieferung zur Stadtgeschichte.<br />

Dem Auftrag des Stadtarchivs<br />

gemäß wuchs im Laufe dieser Zeit der Archivbestand<br />

kontinuierlich: durch Aktenübernahmen<br />

aus der Stadtverwaltung und<br />

durch die Sammlung von Archivgut von<br />

Orte des Glaubens: Rundgang durch die Oberste Stadtkirche<br />

(sp) „Schauen Sie sich zuerst einmal in Ruhe<br />

um. Dann fangen wir mit Ihren Fragen an“,<br />

eröffnete Pfarrer Andreas Michael Kuhn den<br />

Rundgang durch die Oberste Stadtkirche<br />

der evangelischen Versöhnungs-Kirchengemeinde<br />

am 11. November 2011. Die Besichtigung<br />

eröffnete die vom Quartiersbüro<br />

organisierte Reihe „Orte des Glaubens“, während<br />

derer Interessierte monatlich eine Kirche<br />

oder Moschee in der Südlichen Innenstadt/Obere<br />

Mühle kennenlernen können.<br />

15 Personen waren in der Abenddämmerung<br />

eines schönen Herbsttages auf den Hügel<br />

der Obersten Stadtkirche gekommen, wo<br />

Andreas Michael Kuhn unterhaltsam und viel-<br />

Privatpersonen, Firmen, Vereinen und Parteien.<br />

Da die Kapazitäten des historischen<br />

Gebäudes bald erschöpft waren, mussten<br />

Ausweichmagazine belegt werden,<br />

was die Archivarbeit erschwerte. Nach der<br />

Diskussion um einen modernen Erweiterungsbau<br />

entschied die Politik, das Stadtarchiv<br />

in die „Alte Post“, Theodor-Heuss-<br />

Ring 5, zu verlegen. Ende 2003 begann<br />

der Umzug, nach dessen Abschluss alle<br />

Bestände des Stadtarchivs in einem Gebäude<br />

verwahrt sind. Das Rampelmannsche<br />

Haus wurde wieder grundlegend<br />

saniert. Seit einigen Jahren beherbergt<br />

es eine psychotherapeutische Praxis.<br />

schichtig über die Geschichte des Kirchbaus<br />

und seiner Ausstattung berichtete. So wäre<br />

den meisten Besuchern die kleine Figur des<br />

Küsters Hase rechts über der Eingangstür nie<br />

aufgefallen. Küster Hase schnupft Tabak – ein<br />

kleiner Spaß des Steinbildhauers. Mit diesen<br />

und weiteren Geschichten verging die Besichtigungszeit<br />

wie im Fluge.<br />

Die nächsten Spaziergänge:<br />

17.2. Marokkanische Moschee<br />

18.3. Freikirche Kraftwerk<br />

13.4. DITIB-Moschee<br />

25.5. Aloysiuskirche<br />

Kontakt<br />

Stadtarchiv<br />

Theodor-Heuß-Ring 5<br />

Ansprechpartner<br />

Rico Quaschny<br />

Tel. 02371 2171920<br />

archiv@iserlohn.de<br />

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