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DAS HERZ DES VEREINS: - Supporters Direct

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untersuchten] Klubs im Finanzjahr2010 wiesen negatives Eigenkapital(Verbindlichkeiten größer alsVermögenswerte) in ihrer Bilanz aus.Darunter befanden sich Erstligaklubsaus 47 verschiedenen Ländern, unteranderem 20 der 73 ‚TOP‘-Klubs.“ 32Im Jahr 2010 wurden die Zuschüsse derKlubeigentümer und Mäzene in Europaauf insgesamt 3,4 Mrd.€ geschätzt 33 .Vereine mit einer nachhaltig angelegtenlangfristigen Finanzstrategie werdendurch die Regularien des Fußballsbenachteiligt, weil Vereine, die nichtnachhaltig arbeiten, im Allgemeinentrotzdem gedeihen können. Dadurchwird eine Situation geschaffen, die esverantwortungsvoll geführten Vereinenerschwert, wettbewerbsfähig zu bleiben.Selbst dort, wo es eine zentraleVermarktung der Medienrechte gibt,werden Klubs, die nicht nachhaltigeFinanzstrategien anwenden, trotzdemweiterhin belohnt. Durch die allgemeineAbwesenheit breiter Interessengruppenin der Vereinsführung sowie fehlendeKontrolle wird eine Richtungsänderungweg von diesem Ansatz verhindert.Auf europäischer Ebene wurden mit demUEFA-Reglement zur Klublizenzierung undzum finanziellen Fairplay (FFP) beträchtlicheFortschritte erzielt.Ziel des Reglements ist es, einigeder schlimmsten Auswüchse derVereinsüberschuldung durch folgendeMaßnahmen zu verhindern:Verringerung der Abhängigkeit vonSchulden und Investitionen durch MäzeneEinführung erhöhter Disziplin undRationalität bei den KlubfinanzenAnsporn für die Vereine, nicht mehrauszugeben als einzunehmenFörderung von langfristigen InvestitionenVerpflichtung der Vereine, ihreVerbindlichkeiten fristgerecht zubegleichenDer Benchmarking-Bericht der UEFA weistaus, dass im Jahr 2010 56% der an denUEFAKlubwettbewerben teilnehmendenKlubs mindestens einen Indikator desfinanziellen Fairplays nicht erfüllten unddaher zur Einreichung zusätzlicherInformationen verpflichtet gewesenwären 34 . Das finanzielle Fairplay giltjedoch nur für die Vereine, die an deneuropäischen Wettbewerben teilnehmen.Das Reglement müsste jedoch auch aufdie Ligen auf nationaler Ebene ausgeweitetwerden. Erste Schritte in diese Richtungkonnten bereits in Großbritannien festgestelltwerden. Hier gab die Football League dieUnterzeichnung einer Vereinbarung überdie Einführung „eines FFP-Systemsbekannt, das „ab der Saison 2012/13 injeder der drei Ligen gültig sein wird“.In der Championship (2. Liga) stimmtendie Vereine für die Einführung einer aufdem FFP-Reglement basierendenBreakeven-Regel, während die LeagueOne sowie die League Two (3./4. Liga) einso genanntes „Salary Cost ManagementProtocol“ einführen werden, das dieGesamtausgaben für Spielergehälterauf einen bestimmten Prozentsatz desVereinsumsatzes begrenzt. 35Die Position von SD EuropeIn seiner Vorreiterrolle hat SD Europeaufgezeigt, wie demokratischeRepräsentation und formalisierteFan-Mitbestimmung in Fußballvereinenzur finanziellen Nachhaltigkeit beitragenkönnen. Die Untersuchungen von SDlegen nahe, dass Fangruppierungen mitBesitzanteilen an ihren Vereinen inder Regel einen größeren Zugang zufinanziellen und anderen Informationen(z. B. Vorstandsberichte) erlangen, waseine größere Kontrolle der Finanzen durchimmer mehr Anspruchsgruppenermöglicht 36 .SD Europe fordert eine verstärkte„Regulation von unten“ in Form einerstrukturierten Einbindung der Fans in dieGovernance-Strukturen des Vereins, dieparallel zu einer „Regulation von oben“in Form einer Ausweitung des UEFA-Reglements zur Klublizenzierung und zumfinanziellen Fairplay auf alle inländischenProfi- und Halbprofiligen eingeführtwerden soll.SD Europe ist der Ansicht, dass dieSicherung der finanziellen Zukunftsfähigkeitund Redlichkeit im Fußball letztendlich einebessere Regulierung erfordert, die miteiner formalisierten Mitwirkung der Fanseinhergeht. Nachfolgend sind einigestrukturelle Vorteile einer formalisiertenMitbestimmung und Beteiligung derFans aufgeführt:Vereine, die nicht im kurzfristigenInteresse der Aktionäre sondern imlangfristigen Interesse der wichtigstenAnspruchsgruppen geführt werden,sind eher erfolgreich 37 .Die Mitbestimmung bzw. Beteiligungder Fans geht mit einer erhöhtenVerantwortlichkeit und Kontrolle einher.Vereine, die per Satzung Gewinne in dasBusiness reinvestieren müssen, sindfinanziell zukunftsfähiger.Zu den geschäftlichen Vorteilen einerFan-Beteiligung 38 gehören:Längerfristige und nachhaltigerePartnerschaften mit wichtigenstrategischen Partnern.Eine Vielzahl an Geschäfts- undFinanzierungsmöglichkeiten, z.B.Unterstützung bei Bauprojekten,innovative Finanzierungen sowie Akquisitionvon Sponsoren, die mit „ethischen“Fußballvereinen in Verbindung gebrachtwerden möchten.Erhöhte Fantreue und –zufriedenheit zurStärkung des langfristigen Geschäfts.POSITIONSPAPIER VON SD EUROPE 17

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