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Hessenlöwe - Ausgabe 1 2015/2016

Das offizielle Stadionmagazin des KSV Hessen Kassel.

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hamburger sv<br />

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Noch tickt sie, die Bundesliga-Uhr des<br />

Hamburger Sportverein. Doch wenn man<br />

sich die vergangenen Jahre des Nordclubs<br />

anschaut, scheint es nur noch eine Frage der<br />

Zeit zu sein, bis sie endgültig verstummt.<br />

Die glorreichen Zeiten des Drittplatzierten<br />

der ewigen Bundesligatabelle gehören der<br />

Vergangenheit an. Vorbei sind die Auftritte auf<br />

Europas großer Bühne, längst ist der HSV<br />

im Abstiegskampf der Fußballbundesliga<br />

angekommen.<br />

In der Saison 2011/2012 kam der<br />

Bundesliga-Dino dem Tabellenkeller erstmals<br />

so nah wie noch nie in der Vereinshistorie.<br />

Nach 34 Spieltagen waren gerade einmal 36<br />

Punkte auf dem Konto der Hanseaten, nur<br />

acht Partien konnten gewonnen werden. Eine<br />

Schrecksekunde der HSV-Geschichte, denn<br />

das darauf folgende Spieljahr gestaltete der<br />

Club nach einigen Anfangsschwierigkeiten<br />

besser. Zwar konnten am Ende der Saison<br />

2012/2013 nur acht Punkte mehr verbucht<br />

werden, allerdings reichte das in dieser<br />

Spielzeit für den 7. Tabellenplatz, die Europa<br />

League um nur einen Platz verpasst.<br />

Ein Jahr später blieb davon nicht mehr viel<br />

übrig. Am 10. Mai 2014 um 17:30 Uhr war der<br />

Hamburger Albtraum Wirklichkeit geworden.<br />

Ganze 75 Gegentore hatte der Verein in der<br />

abgelaufenen Saison kassiert und belegte<br />

nun mit gerade einmal 27 Punkten den 16.<br />

Rang. Mit der niedrigsten Punktzahl der<br />

Vereinsgeschichte mussten die Hanseaten<br />

erstmals ernsthaft um die Ligazugehörigkeit<br />

bangen. Nur fünf Tage später trat der HSV<br />

zum ersten Relegationsspiel gegen Greuther<br />

Fürth an, kam dabei vor heimischem Publikum<br />

aber nicht über ein torloses Remis hinaus.<br />

Der Bundesliga-Dino taumelte. Aber er fiel<br />

nicht. Am Ende reichte<br />

ein 1:1-Unentschieden<br />

im fränkischen Fürth für<br />

den Klassenerhalt. Dank<br />

der Auswärtstorregelung<br />

lebte der Dino weiter.<br />

Doch<br />

das<br />

Abstiegsgespenst fühlte<br />

sich in Hamburg sichtlich<br />

wohl und so wurde die<br />

Saison 2014/<strong>2015</strong> für die HSV-Anhänger<br />

eine schlechte Kopie der vorangegangenen<br />

Spielzeit. Nach einer grauenhaften Hinrunde,<br />

in der die Hamburger gerade einmal neun<br />

(!) Tore erzielten, rettete sich der Verein<br />

kurz vor Ende der Saison wieder auf den<br />

16. Tabellenplatz. Wieder ging es in die<br />

Relegation, wieder musste der HSV zittern,<br />

wieder stand er am Ende als Sieger da. Auch<br />

wenn die Entscheidung dieses Mal noch<br />

knapper ausfiel. Im Hinspiel hatte sich der<br />

Karlsruher Sport-Club in Hamburg nämlich<br />

bereits ein 1:1-Unentschieden erkämpft<br />

und somit die bessere Ausgangssituation<br />

für sich geschaffen. Mit dem Rücken an<br />

der Wand fuhren die Hamburger nach<br />

Karlsruhe, um den Abstieg doch noch<br />

irgendwie abzuwenden. Doch dann kam die<br />

78. Spielminute und Reinhold Yabo erzielte<br />

das 1:0 für die Gastgeber. Der Karlsruher<br />

Jubel war grenzenlos, während erste Tränen<br />

über die Gesichter der HSV-Fans rollten.<br />

Aus der Traum vom Klassenerhalt, es schien,<br />

als wenn nun auch der HSV als letzter Verein<br />

in der Bundesligahistorie den Weg in die<br />

Zweitklassigkeit antreten müsste.<br />

Letztendlich kam es aber anders: Mit ganz<br />

viel Glück und einer<br />

durchaus fragwürdigen<br />

Freistoßentscheidung von<br />

Schiedsrichter Manuel<br />

Gräfe tat sich für den HSV<br />

noch eine letzte Chance<br />

auf. Und diese nutzte<br />

Diaz in der Nachspielzeit<br />

mit seinem direkt<br />

verwandelten Freistoß<br />

zum 1:1-Ausgleich. Es<br />

ging in die Verlängerung, in der<br />

Müller dann den erlösenden Treffer für den<br />

Nordclub erzielte und den Hamburger SV<br />

vor dem Abstieg bewahrte.<br />

Das ist Geschichte, nun soll es beim HSV<br />

wieder aufwärts gehen. Nicht nur sportlich<br />

will der Verein wieder besser dastehen,<br />

sondern auch finanziell wieder zu alter Stärke<br />

finden. Zuletzt war in den Medien zu lesen,<br />

dass der HSV rund 100 Millionen Euro<br />

Schulden hat und bereits seit ca. vier Jahren<br />

rote Zahlen schreibt. Ein erster Schritt in die<br />

richtige Richtung ist da wohl das Engagement<br />

von Investor Klaus-Michael Kühne. Dieser<br />

erwarb kurzerhand die Namensrechte an<br />

der Arena für vier Jahre und gab allen Fans<br />

ein Stück HSV-Geschichte zurück, denn seit<br />

dem 1. Juli <strong>2015</strong> trägt der Club seine Spiele<br />

wieder im Volksparkstadion aus. Wie es<br />

ansonsten mit dem Verein weitergeht, steht<br />

noch in den Sternen. Solange tickt sie aber<br />

weiter, die Bundesliga-Uhr des Hamburger<br />

SV. (kr)

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