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Materialien aus der Bildungsforschung Nr. 41 Armin Triebel ZWEI ...

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Kapitel 1 13<br />

konsequenter, als das früher getan wurde, auf die H<strong>aus</strong>haltsgröße geachtet<br />

werden müssen. Es gibt - viertens - Hinweise darauf, daß sich in <strong>der</strong><br />

Bedarfsgruppe "Sonstiges 11 eine Reihe von sozioprofessionellen Differenzen<br />

substantialisierten. Kapitel 5 greift <strong>aus</strong> diesem zu Unrecht als Restkategorie<br />

mißdeuteten Sammelposten drei Unterkonten auf: ZukunftsVorsorge, Bildung<br />

und Unterhaltung. Beson<strong>der</strong>s die letzten beiden sind immer schon aufmerk-<br />

sam beobachtet worden, weil die Rolle <strong>der</strong> Ausgaben für intellektuelle<br />

Bedürfnisse bei den Angehörigen <strong>der</strong> bürgerlichen Schichten einen hohen<br />

ideologischen Stellenwert besaß. In Abschnitt 2 von Kapitel 5 (5.2), dem<br />

Kernstück dieser Arbeit, wird an diesen Bedarfsposten <strong>der</strong> différentielle<br />

Konsum <strong>der</strong> zuvor definierten Berufsgruppen dargestellt. Um dabei eine<br />

strukturelle Vergleichsperspektive von vornherein zur Geltung zu bringen,<br />

sind die genannten Ausgabeposten so zueinan<strong>der</strong> angeordnet, daß sie unter<br />

bestimmten Gesichtspunkten Oppositionen zueinan<strong>der</strong> bilden.<br />

Konsummuster werden als Konstruktionen <strong>aus</strong> rückschauen<strong>der</strong> Deutung, mit<br />

denen gleichwohl real historische Gegebenheiten greifbar werden, aufge-<br />

faßt. Insofern hängt es von den jeweiligen theoretischen Vorgaben ab, was<br />

als Konsummuster formalisiert werden kann. Als "Muster 11 sollen Strukturen<br />

von Merkmals<strong>aus</strong>prägungen gelten, wobei die Merkmals<strong>aus</strong>prägungen als die<br />

Ausgaben, die ein H<strong>aus</strong>halt für bestimmte Posten seiner Konsumrechnung<br />

macht, operationalisiert werden können 25 . Der Begriff des Musters wird mit<br />

unterschiedlichen Reichweiten verwendet. In <strong>der</strong> Zusammenfassung <strong>der</strong> Er-<br />

gebnisse (Abschnitt 5.3) wird in umfassendem, stark generalisierendem Sinn<br />

von "proletarischem" und "bürgerlichem" Konsummuster gesprochen. Sonst<br />

ist daneben des öfteren auch von speziellen Konsummustern, je nach dem,<br />

auf welche Ausgabenpositionen <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>haltsrechnung abgehoben wird,<br />

die Rede. Mit dem Begriff des Musters ist die Vorstellung von einem<br />

"typischen" Konsumverhalten verbunden. Einen Typus hat einer <strong>der</strong> alten<br />

Konsumtheoretiker als ein funktioneil konstantes Verhalten auch verschie-<br />

den veranlagter Personen bei ganz bestimmten aufwandswirtschaftlichen<br />

Entscheidungen bezeichnet. Dem ist zuzustimmen, insofern es sich bei<br />

Konsummustern, so sehr sie geschmackliche Optionen darstellen, doch stets<br />

um sehr funktionales Verhalten handelt. Eben darum existiert ein Typus<br />

nicht lediglich als ein statistisches Phantom 26 . Für ein Konsummuster sind

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