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Ausgabe 8 / 2007 - Onkologische Schwerpunktpraxis Darmstadt

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Praxis Journal51 2 31 Mit allen Fingern der rechten Hand die linkeBrust abtasten. Dabei jeweils ein Viertel der Brustabdecken.2 Die Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefingerzusammendrücken. Auf austretende Flüssigkeit,deren Farbe und Beschaffenheit achten.3 Achselhöhle mit flacher Hand abtasten, aufKnotenbildung achten.den. Die Empfehlung lautet daher, aufdiese Präparate möglichst zu verzichten.Wenn sie aufgrund von schweren Wechseljahresbeschwerdentrotzdem eingesetztwerden müssen, soll das möglichst niedrigdosiert und nur für begrenzte Zeit geschehen.Auch die wirksamen Bestandteile der„Pille“ enthalten Hormone. Ihre Einnahmeerhöht nach derzeitiger Datenlage dasBrustkrebsrisiko jedoch nicht. Das gilt unabhängigvon Beginn und Dauer der Einnahme.Früherkennung rettet LebenJe frühzeitiger ein Brustkrebs erkanntwird, desto erfolgreicher ist die Behandlung.Im Anfangsstadium macht ein Mammakarzinomkeine Beschwerden, deshalbsind neben der Selbstbeobachtung Vorsorgeuntersuchungenbesonders wichtig.Neben der jährlichen Früherkennungsuntersuchungab dem 30. Lebensjahr zahlendie gesetzlichen Krankenversicherungenseit Neuestem auch das so genannteMammographie-Screening für gesundeFrauen zwischen 50 und 69. Mit diesembildgebenden Verfahren lassen sich Knotenschon unterhalb der tastbaren Größesichtbar machen. Ein Teil der mammographischverdächtigen Befunde erweist sichspäter allerdings als harmlos. Zur Abklärungmuss die Mammographie mit anderenDiagnoseverfahren – Tastbefund,Ultraschall, Kernspintomographie – kombiniertwerden. Im Zweifelsfall bringt einekleine Gewebeprobe, die sich unter demMikroskop untersuchen lässt, endgültigeKlarheit.Gewebeprobe bringt KlarheitWenn sich der Verdacht bei der mikroskopischenUntersuchung erhärtet, wirddas Gewebe auch mit anderen Testverfahrenuntersucht. Unter anderem versuchenExperten für Gewebeuntersuchungen herauszufinden,welche Eiweiße die Zellen desTumors auf ihrer Oberfläche tragen. SolcheEiweiße dienen bei vielen Tumoren als Andockstellen(Rezeptoren) für die weiblichenGeschlechtshormone Östrogen und Progesteron.Bei anderen, sehr aggressiven Tumorformensind Her2-Rezeptoren auf denZellen nachweisbar. All diese Rezeptorensind sozusagen biochemische Schalter: Sindsie angeschaltet, wächst der Tumor, stehtder Schalter auf „aus“, verlangsamt sichdas Wachstum.Genaue Informationen über Rezeptorenauf den Tumorzellen sind für die spätereTherapieplanung sehr wertvoll; denn esgibt mittlerweile Medikamente, mit denensich die Rezeptoren blockieren oder, andersausgedrückt, die Schalter auf „aus“stellen lassen.Maßgeschneiderte TherapieDer Grundpfeiler jeder Brustkrebstherapieist nach wie vor die Operation. Allerdingswird heute nur noch in seltenen Fällen diegesamte Brust abgenommen. Eine solcheMastektomie ist beispielsweise notwendig,wenn in der Brust mehrere bösartige Tumorenwachsen. Sollte der Tumor für einebrusterhaltende Operation zu groß sein, sokann man versuchen, ihn vor der Operationmit einer so genannten neo-adjuvanten– das heißt, vor der Operation unterstützendeingesetzten – Chemotherapie zuverkleinern. An die brusterhaltende Operationschließt sich meist eine Nachbestrahlungder Restbrust an, um möglicheverbliebene Tumorzellen abzutöten. Aucheine unterstützende(adjuvante) medikamentöseTherapieist möglich.Mikrometastasen zerstörenZum Einsatz kommen Chemotherapeutika,also Medikamente, die das Wachstumvon Krebszellen gezielt hemmen; außerdemso genannte Hormone beziehungsweiseAnti-Hormone, mit denen derwachstumsfördernde Effekt des Östrogensgedrosselt werden soll sowie – bei Her2-positiven Tumoren – auch der AntikörperTrastuzumab (siehe dazu auch unserenBeitrag auf Seite …).Ziel dieser medikamentösen Therapie istdie Vernichtung von kleinsten Tochtergeschwülsten.Solche Mikrometastasen können,müssen aber nicht zwangsläufig vorhandensein. Nachweisen lassen sie sichbisher mit keiner Methode. Deshalb werdensie sozusagen vorsorglich bekämpft.Leider ist die adjuvante Therapie nichtimmer erfolgreich. Brustkrebszellen nutzenzunächst die Lymph- und später auchdie Blutbahnen als Transportwege, um sichdann vorzugsweise in Knochen, Lungeoder Leber anzusiedeln und so größereMetastasen zu bilden.KrankheitsbewältigungAber auch bei einem metastasierten Mammakarzinomist längst nicht „alles“ verloren.Eine genau auf die Bedürfnisse der Patientinabgestimmte Behandlung ermöglichtin der Mehrzahl der Fälle ein jahrelangesÜberleben mit guter Lebensqualität.Wie gesagt, die Diagnose Brustkrebs verändertdas Leben radikal. Jede Patientin istanders und findet ihren eigenen Weg, mitder Krankheit zu leben. Nehmen Sie sichdas Recht, diesen eigenen Weg zu gehen.Tun Sie das, was Sie nach eingehender undumfassender Information für richtig halten.Wir werden Sie dabei nach Kräftenunterstützen.

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